checkAd

    Wie hier auf fallende Zinsen setzen ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.03.01 10:25:19 von
    neuester Beitrag 17.03.01 16:29:20 von
    Beiträge: 2
    ID: 361.949
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 249
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 10:25:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      *
      Mit welchem Produkt setze in in Euroland am besten
      auf 1 bis 1,5% Zinsrückgang ?
      *
      Gruß Smartbyte
      Avatar
      schrieb am 17.03.01 16:29:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,

      Mit dem Bund-Future kann man auf steigende oder fallende Zinsen setzen, die Finanzfrauenseite erklärt es genau; als Kleinanleger hat man nicht die Mittel für den Zugang zur eurex, wer also auf fallende Zinsen setzen möchte, müsste einen Optionsschein (call) auf den Bund-Future erwerben, oder alternativ gibt es auch Optionsscheine auf drei unterschiedliche Bundesanleihen. Onvista listet das alles schön auf, hier sind die OS auf den Future.
      http://optionsscheine1.onvista.de/cgi-bin/os-vergleich.mpl?B…

      Bund-Future: Auf Zinsen wetten

      Wer im rasanten Börsenjahr 1999 auf steigende Zinsen und fallende Anleihekurse gesetzt hat, bewies den richtigen Riecher. Aber wie funktionieren diese Wetten auf die Zinsentwicklung überhaupt?

      Genauso wie Wetten auf Indizes oder Aktien abgeschlossen werden können, kann man auch auf die künftige Marschrichtung der Zinsen spekulieren. Doch während Termingeschäfte auf Indizes und Optionsscheine auf Aktien einen festen Bezugspreis haben, nämlich den jeweiligen Indexstand oder den Kurs der Aktie, ist es bei den Anleihen schwieriger.
      Es werden zu viele verschiedene Bundesanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten gehandelt. Man wollte aber nicht auf jede einzelne Anleihe wetten, also auf jeden Wert einen Future abschließen - das ganze wäre zu unübersichtlich geworden. Also kreierte man eine synthetische oder idealtypische Anleihe, deren Merkmale die Terminbörse Eurex festlegte.
      Diese künstliche Anleihe hat eine Restlaufzeit von achteinhalb bis zehneinhalb Jahren und eine Nominalverzinsung von 6 Prozent. Und auf diese werden jetzt Wetten entgegengenommen. Der Terminkontrakt auf die nicht existente Anleihe ,Bund’ wird Future auf den Bund oder kurz Bund-Future genannt.

      Erfüllen oder glattstellen?

      Was aber wird geliefert, wenn man seine Wette verliert? Theoretisch müsste der Verkäufer eines Futures bei Fälligkeit eine Anleihe haben, die es gar nicht gibt. Er liefert daher eine Bundesanleihe, die oben genannte Kriterien erfüllt - also eine Anleihe mit mindestens achteinhalb Jahren Restlaufzeit usw. Er wird natürlich aus der Vielzahl von Bundesanleihen die preiswerteste liefern (cheapest-to-deliver). Welche Anleihe umgekehrt der Käufer eines Futures erhält, entscheidet das Los. Bei diesem Liefergeschäft spricht man vom Erfüllen des Kontraktes. Die in der Praxis üblichere Variante ist das Glattstellen vor Fälligkeit. Dabei kauft man sich quasi von seinen Verpflichtungen frei - durch ein identisches Gegengeschäft: Der Käufer eines Bund-Futures verkauft einfach einen hinsichtlich Preis und Laufzeit identischen Bund-Future. Wer also einen Kontrakt gekauft hat, muß verkaufen und umgekehrt. Zwischen Erwerb und Veräußerung des Kontrakts vergeht Zeit. Zeit, in der sich der Kurs des Bund-Future ändert. Liegt der Anleger mit seiner Erwartung richtig, dann hat er billig gekauft und kann später, nach einigen Tagen oder Wochen, teurer verkaufen.

      Das Kursbarometer der Renten

      Angebot und Nachfrage bestimmen - wie immer an der Börse - den Preis eines Bund-Future. Wenn viele Anleger einen Bund-Future-Kontrakt kaufen, steigt aufgrund der regen Nachfrage der Kurs. Im Gegenzug sinken die Renditen. Geraten Anleihen dagegen ins Hintertreffen, fallen die Kurse und die Renditen steigen.
      Der Investor wird immer dann einen Bund-Future-Kontrakt erwerben, wenn er glaubt, dass die Zinsen in absehbarer Zeit fallen werden. Denn niedrigere Zinsen sind gleichbedeutend mit steigenden Kursen des Bund-Futures. Und wenn der Anleger heute einen Kontrakt kauft, hofft er, dass seinem Szenario zufolge die Kurse anziehen werden und er später seinen Kontrakt mit Gewinn verkaufen kann. Umgekehrt wird derjenige, der auf steigende Zinsen spekuliert (und damit auf fallende Anleihekurse), den Bund-Future zum aktuellen Kurs verkaufen. Er hofft natürlich, nach einiger Zeit günstiger kaufen zu können.
      An dem Verlauf des Bund-Futures kann folglich abgelesen werden, mit welcher Zins- und Kursentwicklung die Anleger am Markt rechnen. Der Bund-Future wird daher auch als das Kursbarometer der Anleihen bezeichnet.

      Was der Anleger zahlen muß

      Beim Erwerb oder Verkauf eines Bund-Future wird nicht der gesamte Wert eines Kontraktes in Höhe von 100.000 Euro überwiesen. Der Kunde muß nur einen Bruchteil, den sogenannten Einschuss, auf ein separates Konto als Sicherheit einzahlen. Zum einen verlangt die Eurex eine sogenannte Initial-Margin, die derzeit bei 1.600 Euro pro Kontrakt liegt (Stand: Mai 2000). Außerdem verlangt die Bank noch eine zusätzliche Sicherheit, deren Höhe von Institut zu Institut schwankt. Die Kursschwankungen des Bund-Future werden täglich über dieses Konto verrechnet: entstehende Gewinne werden dem Kunden gutgeschrieben, Verluste abgezogen. Fällt der Saldo auf dem Margin-Konto unter eine bestimmte Summe, muss der Kunde Geld nachschießen.

      Die Sache mit dem Tick

      Jeden Tag wird an der Börse der aktuelle Kurs des Bund-Futures ermittelt. In den Börsenberichten ist dann davon die Rede, dass der Bund-Future um ein paar Ticks gefallen oder gestiegen ist. Ein Tick ist eine präzise definierte Größe. Er steht für die kleinstmögliche Einheit, um die sich ein Bund-Future verändern kann. Beim Bund-Future sind das 0,01 Prozentpunkte. Das entspricht einem Wert von 10 Euro pro Tick. Klettert der Kurs beispielsweise um 7 Ticks von 102,40 auf 102,47 Prozent, werden dem Anleger 70 Euro auf dem Konto gutgeschrieben.

      Warten bis zum letzten Moment

      Besonders schwankungsfreudig ist der Handel kurz vor dem Verfallstermin. Dieser ist in der Regel der 10. der jeweiligen Quartalsmonate März, Juni, September und Dezember. Falls an diesem Tag die Pforten geschlossen sind, erfolgt die Abrechnung am darauffolgenden Börsentag. Die Verpflichtung aus dem Future kann bis zur Fälligkeit erfüllt werden. Der letzte Liefertag fällt also mit dem Verfallstermin zusammen. Allerdings ist schon vorher Schluss mit dem Glattstellen: das letzte Mal kann der Anleger seinen Kontrakt zwei Börsentage vor Fälligkeit handeln. Investoren warten häufig bis zum letzten Moment, um ihr Gegengeschäft zu tätigen. Sie hoffen bis zum Schluß, dass sich der Kurs noch zu ihren Gunsten entwickelt.

      Viele Großanleger handeln mit dem Bund-Future, um sich vor Zinsschwankungen zu schützen, beziehungsweise um das eigene Anleihedepot abzusichern. Besonders reizvoll ist der Bund-Future aber für Spekulanten. Da man nur einen geringen Prozentsatz des Kontraktes hinterlegen muss, können überproportionale Gewinne eingefahren werden. Man spricht von der sogenannten Hebelwirkung. Doch Vorsicht, der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Denn liegt der Anleger auf der falschen Fährte, muss er seine Verluste ausgleichen und unter Umständen riesige Summen nachschiessen. Dabei kann er sich sehr schnell um "Haus und Hof" bringen.



      © DIE FRAUENFINANZSEITE Stand: 17.11.2000


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Wie hier auf fallende Zinsen setzen ?