Erste Klagen gegen Fondsverwalter laufen !!Am Neuen Markt zocken einige Unternehmen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 05.06.01 11:55:33 von
neuester Beitrag 29.10.01 20:43:51 von
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Neue-Markt-Firmen verspekulieren sich
Geschäftszahlen durch schwache Finanzergebnisse belastet - Erste Klagen gegen Fondsverwalter laufen
Am Neuen Markt zocken einige Unternehmen mehr denn je. Das wird ihnen jetzt zum Verhängnis und die Anleger zahlen dafür
Montage: DWO
Von Matthias Iken
und Holger Zschäpitz
Berlin - Am Neuen Markt schließt sich der Kreis: Bislang hatten schwache Unternehmenszahlen nur die Kurse negativ
beeinflusst - nun beeinflussen schwache Kurse auch die Geschäftszahlen. So musste in der vergangenen Woche der
Technologiewert Mania einen Gewinnrückgang eingestehen. Doch nicht etwa der Konjunktureinbruch oder
Auftragsverschiebungen waren Schuld, sondern das Geld aus dem Börsengang arbeitete nicht mehr für Mania. "Bedingt durch
außerordentliche Erträge aus Wertpapieren im Vorjahresquartal in Höhe von 0,5 Mio. Euro, die in diesem Quartal nicht anfielen,
ging der Gewinn von 3,5 auf 3,4 Mio. Euro zurück", ließ das Technologie-Unternehmen in der Ad-hoc-Mitteilung verlauten.
Klar ist: Am Neuen Markt zocken nicht nur die Anleger, auch einige Unternehmen zocken mit. Die Einnahmen aus dem
Börsengang, die noch nicht ins operative Geschäft geflossen sind, flossen oftmals wieder direkt an die Märkte - und fachten die
Hausse künstlich an. Während verantwortungsbewusste Unternehmen auf Nummer sicher gingen und in risikoarme Wertpapiere
investierten, spielten andere Firmen Harakiri. So lange die Kurse nach oben liefen, zahlte sich die hohe Risikobereitschaft aus -
inzwischen zahlen die Anleger dafür.
Endemann beispielsweise überraschte die Investoren im Februar 2000 mit einer Anhebung der Planzahlen. "Unsere vor dem
Börsengang getätigte Gewinn-Planung für das Jahr 2000 und 2001 ist wohl Makulatur", jubelte Ingo Endemann - dank einer guten
Börse. So hatte sich das Neusser Unternehmen vorbörslich an Swing Entertainment beteiligt. Dank der erfolgreichen Aktien- und
Beteiligungsgeschäfte stellte Endemann ein Vorsteuerergebnis von mindestens 18 Mio. DM in Aussicht. Nach dem Börsencrash
sahen die Zahlen etwas anders aus: Das Jahr schloss die Internet-Firma mit einem Minus von 4,9 Mio. DM ab. Auch die Bilanz
verschweigt das desaströse Aktiengeschäft nicht. Die Aktien, die für rund elf Mio. DM gekauft wurden, waren am 31. Dezember
nur noch 5,6 Mio. Euro wert.
Dumm gelaufen ist das Abenteuer Börse auch für GFT. Nachdem schon im vergangenen Jahr 2,5 Mio. DM an Aktienbesitz
abgeschrieben werden mussten, kamen im ersten Quartal noch einmal 950 000 DM hinzu. Mit 2700 Cisco-Aktien und 21 150
DWS-Internet-Fondsanteilen verspekulierte sich der ehemalige Investmentbanker und jetzige GFT-Finanzvorstand Markus Kerber.
Dino Entertainment lag mit einer Auslands-Anleihe schief, Web.de mit Aktien, Mühlbauer mit Wertpapieren. "Unternehmen sind
keine Finanzdienstleister", sagt Peter Barkow, Analyst bei HSBC Trinkaus. "Es ist nicht ihre Aufgabe, das Geld der Anleger an
der Börse zu investieren." Er kritisiert, dass viele Gesellschaften immer noch spekulieren. "Viele halten sich offenbar für
begnadete Fondsmanager."
Zu dem seltsamen Gebaren haben die Banken mitunter die Gesellschaften sogar ermuntert. Denn es ging ums lukrative
Folgegeschäft nach dem Börsengang - und hier wurde auch mancher Kuhhandel vereinbart. "Oft lief es nach dem Schema: Wir
legen unseren Emissionserlös bei euch an, wenn ihr unseren Kurs pflegt", sagt ein Kenner der Szene. Im Klartext:
Gesellschaften ließen nur dann ihr Kapital verwalten, wenn die bankeigenen Fonds im Gegenzug ihre Aktien kauften.
Doch möglicherweise spekulierten Fondsmanager sogar mit Anlagegeldern, ohne dass sich die Gesellschaften darüber im Klaren
waren. Bei Biodata fielen im ersten Quartal Buchverluste in Höhe von 1,9 Mio. Euro aus einem gemanagten Spezialfonds an -
nach Informationen der WELT der Julius Bär Kapitalanlagesellschaft, bei der Kurt Ochner bis vor wenigen Wochen als "Mr. Neuer
Markt" nicht nur das Geld der Anleger, sondern auch vieler Unternehmen managte. Doch während Biodata offenbar eine
konservatives Management des Spezialfonds vereinbart hatte (70 Prozent Rentenpapiere und 30 Prozent Eurostoxx-Aktien), soll
Ochner sogar auf vorbörsliche Beteiligungen gesetzt haben. Nun will Biodata über eine Klage das verloren gegangene Geld wieder
hereinholen.
Andere Unternehmen aber sitzen ohne jede juristische Möglichkeit auf dem Minus - und erst wenn die Börse wieder anzieht, ist
Besserung in Sicht. Der Teufelskreis dabei: So lange die Geschäftszahlen schwach bleiben, bleiben auch die Kurse im Keller.
Geschäftszahlen durch schwache Finanzergebnisse belastet - Erste Klagen gegen Fondsverwalter laufen
Am Neuen Markt zocken einige Unternehmen mehr denn je. Das wird ihnen jetzt zum Verhängnis und die Anleger zahlen dafür
Montage: DWO
Von Matthias Iken
und Holger Zschäpitz
Berlin - Am Neuen Markt schließt sich der Kreis: Bislang hatten schwache Unternehmenszahlen nur die Kurse negativ
beeinflusst - nun beeinflussen schwache Kurse auch die Geschäftszahlen. So musste in der vergangenen Woche der
Technologiewert Mania einen Gewinnrückgang eingestehen. Doch nicht etwa der Konjunktureinbruch oder
Auftragsverschiebungen waren Schuld, sondern das Geld aus dem Börsengang arbeitete nicht mehr für Mania. "Bedingt durch
außerordentliche Erträge aus Wertpapieren im Vorjahresquartal in Höhe von 0,5 Mio. Euro, die in diesem Quartal nicht anfielen,
ging der Gewinn von 3,5 auf 3,4 Mio. Euro zurück", ließ das Technologie-Unternehmen in der Ad-hoc-Mitteilung verlauten.
Klar ist: Am Neuen Markt zocken nicht nur die Anleger, auch einige Unternehmen zocken mit. Die Einnahmen aus dem
Börsengang, die noch nicht ins operative Geschäft geflossen sind, flossen oftmals wieder direkt an die Märkte - und fachten die
Hausse künstlich an. Während verantwortungsbewusste Unternehmen auf Nummer sicher gingen und in risikoarme Wertpapiere
investierten, spielten andere Firmen Harakiri. So lange die Kurse nach oben liefen, zahlte sich die hohe Risikobereitschaft aus -
inzwischen zahlen die Anleger dafür.
Endemann beispielsweise überraschte die Investoren im Februar 2000 mit einer Anhebung der Planzahlen. "Unsere vor dem
Börsengang getätigte Gewinn-Planung für das Jahr 2000 und 2001 ist wohl Makulatur", jubelte Ingo Endemann - dank einer guten
Börse. So hatte sich das Neusser Unternehmen vorbörslich an Swing Entertainment beteiligt. Dank der erfolgreichen Aktien- und
Beteiligungsgeschäfte stellte Endemann ein Vorsteuerergebnis von mindestens 18 Mio. DM in Aussicht. Nach dem Börsencrash
sahen die Zahlen etwas anders aus: Das Jahr schloss die Internet-Firma mit einem Minus von 4,9 Mio. DM ab. Auch die Bilanz
verschweigt das desaströse Aktiengeschäft nicht. Die Aktien, die für rund elf Mio. DM gekauft wurden, waren am 31. Dezember
nur noch 5,6 Mio. Euro wert.
Dumm gelaufen ist das Abenteuer Börse auch für GFT. Nachdem schon im vergangenen Jahr 2,5 Mio. DM an Aktienbesitz
abgeschrieben werden mussten, kamen im ersten Quartal noch einmal 950 000 DM hinzu. Mit 2700 Cisco-Aktien und 21 150
DWS-Internet-Fondsanteilen verspekulierte sich der ehemalige Investmentbanker und jetzige GFT-Finanzvorstand Markus Kerber.
Dino Entertainment lag mit einer Auslands-Anleihe schief, Web.de mit Aktien, Mühlbauer mit Wertpapieren. "Unternehmen sind
keine Finanzdienstleister", sagt Peter Barkow, Analyst bei HSBC Trinkaus. "Es ist nicht ihre Aufgabe, das Geld der Anleger an
der Börse zu investieren." Er kritisiert, dass viele Gesellschaften immer noch spekulieren. "Viele halten sich offenbar für
begnadete Fondsmanager."
Zu dem seltsamen Gebaren haben die Banken mitunter die Gesellschaften sogar ermuntert. Denn es ging ums lukrative
Folgegeschäft nach dem Börsengang - und hier wurde auch mancher Kuhhandel vereinbart. "Oft lief es nach dem Schema: Wir
legen unseren Emissionserlös bei euch an, wenn ihr unseren Kurs pflegt", sagt ein Kenner der Szene. Im Klartext:
Gesellschaften ließen nur dann ihr Kapital verwalten, wenn die bankeigenen Fonds im Gegenzug ihre Aktien kauften.
Doch möglicherweise spekulierten Fondsmanager sogar mit Anlagegeldern, ohne dass sich die Gesellschaften darüber im Klaren
waren. Bei Biodata fielen im ersten Quartal Buchverluste in Höhe von 1,9 Mio. Euro aus einem gemanagten Spezialfonds an -
nach Informationen der WELT der Julius Bär Kapitalanlagesellschaft, bei der Kurt Ochner bis vor wenigen Wochen als "Mr. Neuer
Markt" nicht nur das Geld der Anleger, sondern auch vieler Unternehmen managte. Doch während Biodata offenbar eine
konservatives Management des Spezialfonds vereinbart hatte (70 Prozent Rentenpapiere und 30 Prozent Eurostoxx-Aktien), soll
Ochner sogar auf vorbörsliche Beteiligungen gesetzt haben. Nun will Biodata über eine Klage das verloren gegangene Geld wieder
hereinholen.
Andere Unternehmen aber sitzen ohne jede juristische Möglichkeit auf dem Minus - und erst wenn die Börse wieder anzieht, ist
Besserung in Sicht. Der Teufelskreis dabei: So lange die Geschäftszahlen schwach bleiben, bleiben auch die Kurse im Keller.
bin gespannt wo das alles hinführt .....
die leute im knast können von den neue markt vorständen noch was lernen
die leute im knast können von den neue markt vorständen noch was lernen
Was ist mit Plasmaselect?
was soll damit sein ?
.
"Zu dem seltsamen Gebaren haben die Banken mitunter die Gesellschaften sogar ermuntert. Denn es ging ums lukrative
Folgegeschäft nach dem Börsengang - und hier wurde auch mancher Kuhhandel vereinbart. "Oft lief es nach dem Schema: Wir
legen unseren Emissionserlös bei euch an, wenn ihr unseren Kurs pflegt", sagt ein Kenner der Szene. Im Klartext:
Gesellschaften ließen nur dann ihr Kapital verwalten, wenn die bankeigenen Fonds im Gegenzug ihre Aktien kauften. "
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"Zu dem seltsamen Gebaren haben die Banken mitunter die Gesellschaften sogar ermuntert. Denn es ging ums lukrative
Folgegeschäft nach dem Börsengang - und hier wurde auch mancher Kuhhandel vereinbart. "Oft lief es nach dem Schema: Wir
legen unseren Emissionserlös bei euch an, wenn ihr unseren Kurs pflegt", sagt ein Kenner der Szene. Im Klartext:
Gesellschaften ließen nur dann ihr Kapital verwalten, wenn die bankeigenen Fonds im Gegenzug ihre Aktien kauften. "
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