Formel1: So wird über die Zukunft der Königsklasse entschieden - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.10.02 16:00:28 von
neuester Beitrag 30.10.02 00:56:29 von
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München - Wird das sportliche Reglement der Formel 1 für die kommende Saison geändert oder nicht?
Unterschiedlichste Vorschläge - von einer Wiederbelebung des Freitags, über Zusatzgewichte für Sieger bis hin zum Wagen-Tausch - wurden im Verlauf der letzten Tage gemacht.
Signal an die Fans
Hört man näher hin, wird eines deutlich: In erster Linie handelt es sich offenbar um einen klugen diplomatischen Schritt seitens der Sportobrigkeit, mit dem den Fans signalisiert werden soll, dass man das Abfallen der F-1-Spannungskurve seit dem Sommer durchaus bemerkt hat...
Große Änderungen für 2003 erwartet niemand so recht. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass das Reglement eines seit mehr als 50 Jahren erfolgreich durchgeführten Championats mit Samthandschuhen angefasst werden sollte.
Kommission hat das Sagen
Unterm Strich wird damit gerechnet, dass künftig auch freitags wieder Qualifying-Sitzungen durchgeführt werden - mehr nicht.
Klarer wird man am 28. Oktober sehen. Dann tagt die F-1-Kommission der FIA. Wenn sie genau definierte Vorschläge zum Thema Regeländerungen verabschieden wird, kommt es tatsächlich zu neuen Paragraphen.
"Geheimbund" F-1-Kommission
Laut den Statuten der FIA gehören der F-1-Kommission 26 Mitglieder an: Zwölf Vertreter der Teams, zwei Sponsoren-Vertreter, je einer der Motoren- und Reifenhersteller, acht aus dem Kreis der GP-Veranstalter (je vier aus Europa und aus Übersee), Bernie Ecclestone als Halter der F-1-Rechte und Präsident Max Mosley für die weltweite Vereinigung der nationalen Automobilclubs FIA.
Die Spielregeln dieser Kommission sind nur intern bekannt. Sicher ist, dass 18 Stimmen zur Verabschiedung von Vorschlägen notwendig sind. Was jedoch eine Stimme ist, wissen nur die Beteiligten. So zählt die Meinung der Teams nur als eine einzige Stimme (die Team-Vertreter müssen also vor Abgabe ihrer Stimme intern abstimmen. Die Tatsache macht es zu einer Nebensächlichkeit, dass es zur Zeit keine zwölf Teams gibt), wieviele Stimmen ein Mosley oder Ecclestone hat, zählt zu den Geheimnissen des kleinen Zirkels.
Weltrat muss Kommissions-Entscheidung absegnen
Wie auch immer: Sollte am 28. Oktober ein Vorschlag verabschiedet werden, dann bedarf es anschließend noch der Absegnung durch den Weltrat (World Council), der seine nächste Sitzung am 13. Dezember - dem Tag der FIA-Meisterehrung - in Monaco hat.
Das 42-köpfige Gremium setzt sich aus Vertretern der nationalen Automobilclubs zusammen. Zu den bekanntesten Mitgliedern zählen Bernie Ecclestone, Max Mosley, Marco Piccinini, Michel Boeri, Nazir Hoosein, Hermann Tomczyk, Yvon Leon oder Gabriele Cadringher.
World Council nickt in der Regel ab
Aber auch weniger große Namen finden sich im World Council: Jacek Bartos, Vassilis Despotopoulos, Radovan Novak, H.A. Alaeddin oder Jean Claude Cresp.
Insgesamt handelt es sich in der Regel eher nicht um Motorsport-Experten - entsprechend "nicken" sie Vorschläge der F-1-Kommission lediglich zeremoniell ab.
FIA legt Teams Neun-Punkte-Plan vor
Suzuka - In Sachen Regeländerungen macht der Motorsport-Weltverband nun endgültig Ernst. Noch vor dem Freien Training zum Japan-GP präsentierte die FIA den zehn Teams ein Papier, in dem ein Neun-Punkte-Plan zur Reform der Formel 1 vorgestellt wird.
Mit den teils revolutionären Neuerungen soll die Königsklasse wieder spannender gemacht, und die Kosten für die Rennställe reduziert werden. Einige der Vorschläge könnten schon in der kommenden Saison in Kraft treten.
In dem Dokument, das das britische Fachmagazin "Autosport" veröffentlichte, werden folgende Punkte dargelegt:
1) Fahrer-Tausch: Die Piloten fahren im Verlauf der Saison mindestens einmal mit jedem Auto im Feld.
2) Kumuliertes Qualifying: Die Startpositionen werden durch vier halbstündige Sessions am Freitag und Samstag ermittelt.
3) Maßgeschneiderte Reifen: Die Pneuhersteller dürfen für jedes ihrer Teams speziell zugeschnittene Reifen produzieren.
4) Strafgewichte: Pro eingefahrenem WM-Zähler wird in der Saison 2003 ein Kilogramm Gewicht ins Auto gepackt.
5) Einschränkung der Testfahrten: Während der Saison 2003 dürfen pro Auto nur zwölf Testtage absolviert werden.
6) Bremsen der aerodynamischen Entwicklung: Ab 2003 werden zu Beginn der Saison nur noch zwei Aerodynamikpakete abgenommen.
7) Langlebigere Motoren: Die Haltbarkeit der Aggregate soll stufenweise erhöht werden. 2003 ist nur noch ein Motor pro Wochenende erlaubt, 2004 ein Motor pro vier Rennen und 2005 ein Motor für acht Rennen.
8) Langlebigere Getriebe: Ein Getriebe muss eine bestimmte Anzahl von Rennen durchhalten.
9) Standardisierte Teile: Alle Teams müssen mit standardisierter Elektronik, standardisierten Bremsen und bestimmtem Ballast fahren.
Trotz des massiven Widerstandes vor allen Dingen der großen Teams Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes ist der Weltverband offenbar wild entschlossen, die Reformen durchzuführen.
In einer Sitzung der Formel-1-Kommission Ende Oktober wird über den Neun-Punkte-Plan beraten.
Unterschiedlichste Vorschläge - von einer Wiederbelebung des Freitags, über Zusatzgewichte für Sieger bis hin zum Wagen-Tausch - wurden im Verlauf der letzten Tage gemacht.
Signal an die Fans
Hört man näher hin, wird eines deutlich: In erster Linie handelt es sich offenbar um einen klugen diplomatischen Schritt seitens der Sportobrigkeit, mit dem den Fans signalisiert werden soll, dass man das Abfallen der F-1-Spannungskurve seit dem Sommer durchaus bemerkt hat...
Große Änderungen für 2003 erwartet niemand so recht. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass das Reglement eines seit mehr als 50 Jahren erfolgreich durchgeführten Championats mit Samthandschuhen angefasst werden sollte.
Kommission hat das Sagen
Unterm Strich wird damit gerechnet, dass künftig auch freitags wieder Qualifying-Sitzungen durchgeführt werden - mehr nicht.
Klarer wird man am 28. Oktober sehen. Dann tagt die F-1-Kommission der FIA. Wenn sie genau definierte Vorschläge zum Thema Regeländerungen verabschieden wird, kommt es tatsächlich zu neuen Paragraphen.
"Geheimbund" F-1-Kommission
Laut den Statuten der FIA gehören der F-1-Kommission 26 Mitglieder an: Zwölf Vertreter der Teams, zwei Sponsoren-Vertreter, je einer der Motoren- und Reifenhersteller, acht aus dem Kreis der GP-Veranstalter (je vier aus Europa und aus Übersee), Bernie Ecclestone als Halter der F-1-Rechte und Präsident Max Mosley für die weltweite Vereinigung der nationalen Automobilclubs FIA.
Die Spielregeln dieser Kommission sind nur intern bekannt. Sicher ist, dass 18 Stimmen zur Verabschiedung von Vorschlägen notwendig sind. Was jedoch eine Stimme ist, wissen nur die Beteiligten. So zählt die Meinung der Teams nur als eine einzige Stimme (die Team-Vertreter müssen also vor Abgabe ihrer Stimme intern abstimmen. Die Tatsache macht es zu einer Nebensächlichkeit, dass es zur Zeit keine zwölf Teams gibt), wieviele Stimmen ein Mosley oder Ecclestone hat, zählt zu den Geheimnissen des kleinen Zirkels.
Weltrat muss Kommissions-Entscheidung absegnen
Wie auch immer: Sollte am 28. Oktober ein Vorschlag verabschiedet werden, dann bedarf es anschließend noch der Absegnung durch den Weltrat (World Council), der seine nächste Sitzung am 13. Dezember - dem Tag der FIA-Meisterehrung - in Monaco hat.
Das 42-köpfige Gremium setzt sich aus Vertretern der nationalen Automobilclubs zusammen. Zu den bekanntesten Mitgliedern zählen Bernie Ecclestone, Max Mosley, Marco Piccinini, Michel Boeri, Nazir Hoosein, Hermann Tomczyk, Yvon Leon oder Gabriele Cadringher.
World Council nickt in der Regel ab
Aber auch weniger große Namen finden sich im World Council: Jacek Bartos, Vassilis Despotopoulos, Radovan Novak, H.A. Alaeddin oder Jean Claude Cresp.
Insgesamt handelt es sich in der Regel eher nicht um Motorsport-Experten - entsprechend "nicken" sie Vorschläge der F-1-Kommission lediglich zeremoniell ab.
FIA legt Teams Neun-Punkte-Plan vor
Suzuka - In Sachen Regeländerungen macht der Motorsport-Weltverband nun endgültig Ernst. Noch vor dem Freien Training zum Japan-GP präsentierte die FIA den zehn Teams ein Papier, in dem ein Neun-Punkte-Plan zur Reform der Formel 1 vorgestellt wird.
Mit den teils revolutionären Neuerungen soll die Königsklasse wieder spannender gemacht, und die Kosten für die Rennställe reduziert werden. Einige der Vorschläge könnten schon in der kommenden Saison in Kraft treten.
In dem Dokument, das das britische Fachmagazin "Autosport" veröffentlichte, werden folgende Punkte dargelegt:
1) Fahrer-Tausch: Die Piloten fahren im Verlauf der Saison mindestens einmal mit jedem Auto im Feld.
2) Kumuliertes Qualifying: Die Startpositionen werden durch vier halbstündige Sessions am Freitag und Samstag ermittelt.
3) Maßgeschneiderte Reifen: Die Pneuhersteller dürfen für jedes ihrer Teams speziell zugeschnittene Reifen produzieren.
4) Strafgewichte: Pro eingefahrenem WM-Zähler wird in der Saison 2003 ein Kilogramm Gewicht ins Auto gepackt.
5) Einschränkung der Testfahrten: Während der Saison 2003 dürfen pro Auto nur zwölf Testtage absolviert werden.
6) Bremsen der aerodynamischen Entwicklung: Ab 2003 werden zu Beginn der Saison nur noch zwei Aerodynamikpakete abgenommen.
7) Langlebigere Motoren: Die Haltbarkeit der Aggregate soll stufenweise erhöht werden. 2003 ist nur noch ein Motor pro Wochenende erlaubt, 2004 ein Motor pro vier Rennen und 2005 ein Motor für acht Rennen.
8) Langlebigere Getriebe: Ein Getriebe muss eine bestimmte Anzahl von Rennen durchhalten.
9) Standardisierte Teile: Alle Teams müssen mit standardisierter Elektronik, standardisierten Bremsen und bestimmtem Ballast fahren.
Trotz des massiven Widerstandes vor allen Dingen der großen Teams Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes ist der Weltverband offenbar wild entschlossen, die Reformen durchzuführen.
In einer Sitzung der Formel-1-Kommission Ende Oktober wird über den Neun-Punkte-Plan beraten.
Michael Schumacher in Rente schicken, dann klappts auch wieder mit der Spannung.
Nur meine Meinung.
Gruß
Casta
Nur meine Meinung.
Gruß
Casta
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Formel 1-Kampagne: Stoppt Schumacher
Im Bemühen um mehr Spannung in der Formel 1 hat FIA-Präsident Max Mosley eine Menge kurioser Ideen in die Diskussion gebracht, um Michael Schumacher auszubremsen.
Gewichtshandicap für überlegene Autos, weniger Elektronik, einheitliche Reifen, ein Testverbot und die Limitierung der Veränderungen an den Boliden während der Saison sind angedacht. Mosleys jüngster Vorschlag: Jeder Pilot solle in einer Saison einmal jedes Formel-1-Auto fahren.
FAZ.NET hat weitere Überlegungen angestellt:
Rollendes Handicap: Zusatzgewicht wegen überlegener Technik
Immerhin Allrad: der Regenspezialist beim Winter-Grand Prix
Ohne Helm: Mobil mit mehr Beinfreiheit
Zurück aus der Zukunft: Schumacher muss Zwischengas geben
Mehr Muskeleinsatz: Fitnessfan mit Jan Ullrich-Profil
Ohne Vollkaskoversicherung: Schleppende Startautomatik
gelesen in FAZ, 14.10.02
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Formel 1-Kampagne: Stoppt Schumacher
Im Bemühen um mehr Spannung in der Formel 1 hat FIA-Präsident Max Mosley eine Menge kurioser Ideen in die Diskussion gebracht, um Michael Schumacher auszubremsen.
Gewichtshandicap für überlegene Autos, weniger Elektronik, einheitliche Reifen, ein Testverbot und die Limitierung der Veränderungen an den Boliden während der Saison sind angedacht. Mosleys jüngster Vorschlag: Jeder Pilot solle in einer Saison einmal jedes Formel-1-Auto fahren.
FAZ.NET hat weitere Überlegungen angestellt:
Rollendes Handicap: Zusatzgewicht wegen überlegener Technik
Immerhin Allrad: der Regenspezialist beim Winter-Grand Prix
Ohne Helm: Mobil mit mehr Beinfreiheit
Zurück aus der Zukunft: Schumacher muss Zwischengas geben
Mehr Muskeleinsatz: Fitnessfan mit Jan Ullrich-Profil
Ohne Vollkaskoversicherung: Schleppende Startautomatik
gelesen in FAZ, 14.10.02
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Offensichtlich sind Ecclestone und Mosley Anhänger der Sozis, sonst würden die nicht solche Vorschläge machen, die die Starken schwächen und die Schwachen stärken. Die Leistungsgesellschaft ist selbst im Motorsport nicht mehr gefragt.
Hoffentlich macht Ferrari die Drohung wahr und tritt aus dem Formel 1 - Geschäft zurück, wenn diese Regelungen durchgesetzt werden sollten.
Ein kopfschüttelnder Prof. Looser
Hoffentlich macht Ferrari die Drohung wahr und tritt aus dem Formel 1 - Geschäft zurück, wenn diese Regelungen durchgesetzt werden sollten.
Ein kopfschüttelnder Prof. Looser
Also meine Meinung:
1. Hubraum auf 3,5 Liter
2. Elektronische Fahrhilfen RAUS
3. Handschaltung mit richtiger Kupplung
4. Slicks erlauben
5. Rein Mech. Getriebe
6. KEINE Boxenstop Pflicht
Der Fahrer soll das Rennen entscheiden. Die modernen
Wagen sind doch fast ferngelengt. Anders sind z.b. die
"innerteamlichen" Zeitabstände nicht zu erklären.
Die Elektronik versaut doch echt alles...
Gruß
DieUnke
1. Hubraum auf 3,5 Liter
2. Elektronische Fahrhilfen RAUS
3. Handschaltung mit richtiger Kupplung
4. Slicks erlauben
5. Rein Mech. Getriebe
6. KEINE Boxenstop Pflicht
Der Fahrer soll das Rennen entscheiden. Die modernen
Wagen sind doch fast ferngelengt. Anders sind z.b. die
"innerteamlichen" Zeitabstände nicht zu erklären.
Die Elektronik versaut doch echt alles...
Gruß
DieUnke
Hubraum 3,5L ? das wären über 1000 PS.
Ich glaub die vielen Toten würden zwar die Zuschauerzahlen hochtreiben aber ob das der Sinn ist.
Die müssen was gegen die Kosten (zB komplettes Verbot der Telemetrie) tun und die Übermöglichkeiten steigern.
Die Aerodynamik muss einfacher werden, da die Autos so gut wie keinen Windschatten mehr bieten.
Leider bauen die nur noch Mickey Mouse Kurse (Spa ist kurz vor dem Ende). Wo soll da noch überholt werden?
Monaco steht allerdings unter der Patriarchen Schutz trotz Unfallgefahr und unmöhlichem Überholen.
Ich glaub die vielen Toten würden zwar die Zuschauerzahlen hochtreiben aber ob das der Sinn ist.
Die müssen was gegen die Kosten (zB komplettes Verbot der Telemetrie) tun und die Übermöglichkeiten steigern.
Die Aerodynamik muss einfacher werden, da die Autos so gut wie keinen Windschatten mehr bieten.
Leider bauen die nur noch Mickey Mouse Kurse (Spa ist kurz vor dem Ende). Wo soll da noch überholt werden?
Monaco steht allerdings unter der Patriarchen Schutz trotz Unfallgefahr und unmöhlichem Überholen.
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Luca di Montezemolo: "Schwachsinnige Ideen"
Ferrari-Chef droht mit Rückzug
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat die Reformvorschläge der Formel-1-Bosse als „schwachsinnig“ kritisiert und mit einem Rückzug des Weltmeisterteams aus der Formel 1 gedroht. Mit ungewöhnlich scharfen Worten attackierte der Graf Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und den Präsidenten des Motorsport-Weltverbandes (FIA) Max Mosley.
Diese wollen Mosley mit seinem „schrulligen Reformpaket“ (La Repubblica) die Scuderia 2003 künstlich einbremsen. Fahrertausch oder Zusatzgewichten für jeden WM-Punkt seien nicht die richtigen Mittel, um die WM im nächsten Jahr spannender und damit auch wieder lukrativer zu machen.
„Frage mich, ob es noch Sinn macht“
„Ich bin stolz drauf, dass Ferrari so stark ist. Intelligente Vorschläge, die nicht gegen die Natur der Formel 1 sind, haben wir immer akzeptiert. Diese Vorschläge aber sind schwachsinnig. Und da frage ich mich, ob es noch Sinn macht, in so eine Formel 1 zu investieren“, sagte Montezemolo in den Nachrichten des italienischen Fernsehens Rai.
Ferrari ist als einziges Team seit WM-Gründung 1950 dabei, fuhr in 670 Rennen die meisten Siege (159), Fahrer- und Konstrukteurs-Titel (je 12) heraus.
Geduldsprobe
Der Ferrari-Chef hält die radikalen Reformvorschläge, die auch von den übrigen Top-Teams abgelehnt werden, auf der Kommissionssitzung am 28. Oktober in London für nicht durchsetzbar. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Vorschläge nicht durchkommen. Es ist aber klar, dass unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt wird. Es ist undenkbar, dass die bestraft werden, die am besten gearbeitet haben“, erklärte der 55-jährige Chef der „Scuderia“.
Ferrari hatte in der am Wochenende in Japan zu Ende gegangenen Saison die Formel 1 nach Belieben dominiert. Michael Schumacher gewann elf von 17 Grand Prix. Neun Mal feierte Ferrari mit Schumacher und seinem Teamkollegen Rubens Barrichello einen Doppelsieg. Bereits im Juli hatte sich Schumacher beim Großen Preis von Frankreich seinen fünften Weltmeistertitel gesichert - früher als je ein Fahrer zuvor. Barrichello wurde Vize-Weltmeister. Auch die Konstrukteurs-WM gewann Ferrari überlegener als je ein Rennstall zuvor.
Sinkende Sponsorengelder
Die „rote Dominanz“ sorgte aber weltweit für weniger Interesse an der Formel 1, die Einschaltquoten gehen zurück, Sponsorengelder fließen nicht mehr so üppig. Das brachte Mosley und Ecclestone auf die provozierenden Reformideen.
„Ich bin zuversichtlich, dass Mosleys Vorschläge nicht durchgesetzt werden. Unsere Geduld wird aber nicht lang halten“, meinte Montezemolo, der aber wohl auf die Unterstützung seiner geschlagenen Konkurrenten zählen kann. „Wir wollen keinen eingebremsten Konkurrenten schlagen, sondern ihn dann bezwingen, wenn er am besten ist“, meinte bereits Mercedes-Sportchef Haug. Bei BMW-Williams denkt man ähnlich und will Ferrari mit eigener harter Arbeit einholen.
„I did it my way“ Auch beim Karaoke Lead-Sänger: Michael Schumacher mit Heidfeld und Barrichello
Denn das ist laut Schumacher auch das Erfolgsgeheimnis der Scuderia. „Unsere Erfolge haben nichts mit Glück zu tun. Es ist harte Arbeit“, meinte der fünfmalige Weltmeister, der davon ausgeht, „dass man so eine Saison kaum wiederholen kann“ und 2003 mit größerem Widerstand der Verfolger rechnet.
Deshalb genoss er in Suzuka seine elfte Siegesparty des Jahres in den legendären Karaoke-Hütten in vollen Zügen. Arm in Arm mit Sauber-Mann Nick Heidfeld und Mercedes-Sportchef Norbert Haug stimmte Schumacher einen Rock-Klassiker nach dem anderen an. Nur beim alten Sinatra-Hit „I did it my way“ überließen die Kollegen symbolträchtig dem „König“ allein das Mikrofon.
gelesen in FAZ, 16.10.02
Luca di Montezemolo: "Schwachsinnige Ideen"
Ferrari-Chef droht mit Rückzug
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat die Reformvorschläge der Formel-1-Bosse als „schwachsinnig“ kritisiert und mit einem Rückzug des Weltmeisterteams aus der Formel 1 gedroht. Mit ungewöhnlich scharfen Worten attackierte der Graf Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und den Präsidenten des Motorsport-Weltverbandes (FIA) Max Mosley.
Diese wollen Mosley mit seinem „schrulligen Reformpaket“ (La Repubblica) die Scuderia 2003 künstlich einbremsen. Fahrertausch oder Zusatzgewichten für jeden WM-Punkt seien nicht die richtigen Mittel, um die WM im nächsten Jahr spannender und damit auch wieder lukrativer zu machen.
„Frage mich, ob es noch Sinn macht“
„Ich bin stolz drauf, dass Ferrari so stark ist. Intelligente Vorschläge, die nicht gegen die Natur der Formel 1 sind, haben wir immer akzeptiert. Diese Vorschläge aber sind schwachsinnig. Und da frage ich mich, ob es noch Sinn macht, in so eine Formel 1 zu investieren“, sagte Montezemolo in den Nachrichten des italienischen Fernsehens Rai.
Ferrari ist als einziges Team seit WM-Gründung 1950 dabei, fuhr in 670 Rennen die meisten Siege (159), Fahrer- und Konstrukteurs-Titel (je 12) heraus.
Geduldsprobe
Der Ferrari-Chef hält die radikalen Reformvorschläge, die auch von den übrigen Top-Teams abgelehnt werden, auf der Kommissionssitzung am 28. Oktober in London für nicht durchsetzbar. „Ich bin zuversichtlich, dass diese Vorschläge nicht durchkommen. Es ist aber klar, dass unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt wird. Es ist undenkbar, dass die bestraft werden, die am besten gearbeitet haben“, erklärte der 55-jährige Chef der „Scuderia“.
Ferrari hatte in der am Wochenende in Japan zu Ende gegangenen Saison die Formel 1 nach Belieben dominiert. Michael Schumacher gewann elf von 17 Grand Prix. Neun Mal feierte Ferrari mit Schumacher und seinem Teamkollegen Rubens Barrichello einen Doppelsieg. Bereits im Juli hatte sich Schumacher beim Großen Preis von Frankreich seinen fünften Weltmeistertitel gesichert - früher als je ein Fahrer zuvor. Barrichello wurde Vize-Weltmeister. Auch die Konstrukteurs-WM gewann Ferrari überlegener als je ein Rennstall zuvor.
Sinkende Sponsorengelder
Die „rote Dominanz“ sorgte aber weltweit für weniger Interesse an der Formel 1, die Einschaltquoten gehen zurück, Sponsorengelder fließen nicht mehr so üppig. Das brachte Mosley und Ecclestone auf die provozierenden Reformideen.
„Ich bin zuversichtlich, dass Mosleys Vorschläge nicht durchgesetzt werden. Unsere Geduld wird aber nicht lang halten“, meinte Montezemolo, der aber wohl auf die Unterstützung seiner geschlagenen Konkurrenten zählen kann. „Wir wollen keinen eingebremsten Konkurrenten schlagen, sondern ihn dann bezwingen, wenn er am besten ist“, meinte bereits Mercedes-Sportchef Haug. Bei BMW-Williams denkt man ähnlich und will Ferrari mit eigener harter Arbeit einholen.
„I did it my way“ Auch beim Karaoke Lead-Sänger: Michael Schumacher mit Heidfeld und Barrichello
Denn das ist laut Schumacher auch das Erfolgsgeheimnis der Scuderia. „Unsere Erfolge haben nichts mit Glück zu tun. Es ist harte Arbeit“, meinte der fünfmalige Weltmeister, der davon ausgeht, „dass man so eine Saison kaum wiederholen kann“ und 2003 mit größerem Widerstand der Verfolger rechnet.
Deshalb genoss er in Suzuka seine elfte Siegesparty des Jahres in den legendären Karaoke-Hütten in vollen Zügen. Arm in Arm mit Sauber-Mann Nick Heidfeld und Mercedes-Sportchef Norbert Haug stimmte Schumacher einen Rock-Klassiker nach dem anderen an. Nur beim alten Sinatra-Hit „I did it my way“ überließen die Kollegen symbolträchtig dem „König“ allein das Mikrofon.
gelesen in FAZ, 16.10.02
@ Willi
glaube ich nicht. Die Hubraumerhöhung in Kombination mit
dem Elektronik Verbot wird m.E. für eine mit den heutigen
F1 Autos vergleichbare Leistung sorgen.
Mit der Telemetrie gebe ich Dir recht.
Gruß
DieUnke
glaube ich nicht. Die Hubraumerhöhung in Kombination mit
dem Elektronik Verbot wird m.E. für eine mit den heutigen
F1 Autos vergleichbare Leistung sorgen.
Mit der Telemetrie gebe ich Dir recht.
Gruß
DieUnke
@Unke
Wie soll denn ein Motor ohne Elektronik funktionieren? (Vergaser )
Man kann nur da ansetzen, wo es kontrollierbar ist.
Was glaubst Du, warum die Traktionskontrolle freigegeben wurde.
Wie soll denn ein Motor ohne Elektronik funktionieren? (Vergaser )
Man kann nur da ansetzen, wo es kontrollierbar ist.
Was glaubst Du, warum die Traktionskontrolle freigegeben wurde.
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Formel „Langeweile“
Wer führt, soll auch gewinnen: Barrichello vor Schumacher
Schumacher muss auch ohne Teamorder siegen
Bernie Ecclestone: Reform statt Revolution
Die Revolution fiel aus, aber Michael Schumacher muss seinen Titel 2003 ohne Teamorder und sein Lieblingsrennen in Spa verteidigen. Das beschloss die Formel-1-Kommission, die aber auf ihrer Sitzung am Montag in London-Heathrow die spektakulärsten Reformvorschläge wie Fahrertausch und Zusatzgewichte allerdings abschmetterte.
Für mehr Spannung nach der Ferrari-Dominanz 2002 mit 15 Siegen in 17 Rennen soll dafür ein neues Punktesystem sorgen, wonach acht statt bisher sechs Fahrer bei einem Grand Prix Zähler für die WM-Wertung sammeln können (10-8-6-5-4-3-2-1).
„Keine künstlichen Probleme für Schumacher“
Neuen Schwung in die Königsklasse soll auch ein neues Qualifikations-System bringen, bei dem jeder Fahrer am Freitag und Samstag jeweils allein eine „Solorunde“ drehen darf. Um die Ferrari-Dominanz mit Bridgestone im Reifensektor zu brechen, dürfen die Pneu-Hersteller jeden Rennstall künftig mit zwei verschiedenen Trockenreifen-Mischungen beliefern. Bisher waren nur zwei verschiedene Reifentypen für alle Teams eines Herstellers erlaubt.
Damit wird die Formel 1 trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen noch teurer als vorher: Die geforderten Maßnahmen zur Kostensparung in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro wurden trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen durchweg abgelehnt. „Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten“, erklärte Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA.
Kein Fahrertausch, aber auch keine Teamorder
Deswegen wurde der Vorschlag abgelehnt, den Weltmeister mittels Zusatzgewichten für jeden Punkt langsamer zu machen. Die radikale Idee eines Fahrertauschs - jeder Pilot sollte durch ein Rotationsprinzip für jedes Team fahren - wurde gar nicht erst ernsthaft in Erwägung gezogen. Stattdessen wurde nach dem Skandal von Österreich, wo der bis dahin führende Brasilianer Rubens Barrichello seinen Teamkollegen Schumacher nach Funkbefehl kurz vor dem Ziel passieren ließ, überraschend die Teamorder verboten.
Zur Freude von Millionen Fans und Jaguar-Teamchef Niki Lauda: „Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister.“ Die Entscheidungen der Formel-1-Kommission müssen allerdings noch vom FIA World Council bestätigt werden, das am 12. Dezember tagen soll.
Das Ende für Spa
„Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen“, erklärte Formel-1-Macher Bernie Ecclestone, der seinen 72. Geburtstag feierte.
Schumacher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Am meisten dürfte ihn die wegen der vorzeitigen Einführung des Tabakwerbeverbots in Belgien beschlossene Streichung des Rennens in Spa schmerzen, wo er 1991 seine Karriere begann und insgesamt sechsmal gewann. Damit dürfte es 2003 nur 16 statt der geplanten 17 Rennen geben. Dafür darf Schumacher als Weltmeister in Melbourne die Saison beim neuen Solo-Qualifying eröffnen.
Am Samstag wird in der umgekehrten Reihenfolge des Freitags-Ergebnisses gestartet. „Wir hoffen, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischt“, erklärte Mosley.
Zufriedene Teamchefs
Die Formel-1-Gemeinde reagierte spontan zufrieden auf die moderaten Regeländerungen. „Das wird eine sehr interessante Saison“, meinte Ferraris Cheftechniker Ross Brawn. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist mit den Beschlüssen zufrieden: „Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung.“
Sein Kollege Gerhard Berger von BMW-Williams ist froh, „dass die Themen Fahrertausch und Zuladung vom Tisch sind“. Freuen dürften sich die beiden Ferrrai-Hauptkonkurrenten auch über die neue „Reifenfreiheit“, denn künftig darf Partner Michelin sowohl für BMW-Williams als auch McLaren-Mercedes die individuell passenden Pneus herstellen.
Keine Zustimmung für Sparpläne
FIA-Präsident Mosley konnte in dem 26-köpfigen Gremium von seinem revolutionären Neun-Punkte-Plan letztlich nur zwei Forderungen (Qualifikation, Reifen) durchsetzen. Seine Sparpläne - Beschränkung der Zahl von Motoren, Aerodynamik-Teilen, Getrieben sowie Standardisierung von Bremsen und Elektronikteilen - fanden nicht die nötige einstimmige Zustimmung.
Auch die Zahl der teuren Testfahrten wird nicht wie gefordert auf zwölf Tage im Jahr beschränkt. Stattdessen dürfen finanzschwache Teams bei einer freiwilligen Test-Beschränkung auf zehn Tage pro Jahr künftig am Freitag vor jedem Grand Prix testen.
Quelle: FAZ, 29.10.02
Formel „Langeweile“
Wer führt, soll auch gewinnen: Barrichello vor Schumacher
Schumacher muss auch ohne Teamorder siegen
Bernie Ecclestone: Reform statt Revolution
Die Revolution fiel aus, aber Michael Schumacher muss seinen Titel 2003 ohne Teamorder und sein Lieblingsrennen in Spa verteidigen. Das beschloss die Formel-1-Kommission, die aber auf ihrer Sitzung am Montag in London-Heathrow die spektakulärsten Reformvorschläge wie Fahrertausch und Zusatzgewichte allerdings abschmetterte.
Für mehr Spannung nach der Ferrari-Dominanz 2002 mit 15 Siegen in 17 Rennen soll dafür ein neues Punktesystem sorgen, wonach acht statt bisher sechs Fahrer bei einem Grand Prix Zähler für die WM-Wertung sammeln können (10-8-6-5-4-3-2-1).
„Keine künstlichen Probleme für Schumacher“
Neuen Schwung in die Königsklasse soll auch ein neues Qualifikations-System bringen, bei dem jeder Fahrer am Freitag und Samstag jeweils allein eine „Solorunde“ drehen darf. Um die Ferrari-Dominanz mit Bridgestone im Reifensektor zu brechen, dürfen die Pneu-Hersteller jeden Rennstall künftig mit zwei verschiedenen Trockenreifen-Mischungen beliefern. Bisher waren nur zwei verschiedene Reifentypen für alle Teams eines Herstellers erlaubt.
Damit wird die Formel 1 trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen noch teurer als vorher: Die geforderten Maßnahmen zur Kostensparung in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro wurden trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen durchweg abgelehnt. „Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten“, erklärte Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA.
Kein Fahrertausch, aber auch keine Teamorder
Deswegen wurde der Vorschlag abgelehnt, den Weltmeister mittels Zusatzgewichten für jeden Punkt langsamer zu machen. Die radikale Idee eines Fahrertauschs - jeder Pilot sollte durch ein Rotationsprinzip für jedes Team fahren - wurde gar nicht erst ernsthaft in Erwägung gezogen. Stattdessen wurde nach dem Skandal von Österreich, wo der bis dahin führende Brasilianer Rubens Barrichello seinen Teamkollegen Schumacher nach Funkbefehl kurz vor dem Ziel passieren ließ, überraschend die Teamorder verboten.
Zur Freude von Millionen Fans und Jaguar-Teamchef Niki Lauda: „Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister.“ Die Entscheidungen der Formel-1-Kommission müssen allerdings noch vom FIA World Council bestätigt werden, das am 12. Dezember tagen soll.
Das Ende für Spa
„Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen“, erklärte Formel-1-Macher Bernie Ecclestone, der seinen 72. Geburtstag feierte.
Schumacher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Am meisten dürfte ihn die wegen der vorzeitigen Einführung des Tabakwerbeverbots in Belgien beschlossene Streichung des Rennens in Spa schmerzen, wo er 1991 seine Karriere begann und insgesamt sechsmal gewann. Damit dürfte es 2003 nur 16 statt der geplanten 17 Rennen geben. Dafür darf Schumacher als Weltmeister in Melbourne die Saison beim neuen Solo-Qualifying eröffnen.
Am Samstag wird in der umgekehrten Reihenfolge des Freitags-Ergebnisses gestartet. „Wir hoffen, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischt“, erklärte Mosley.
Zufriedene Teamchefs
Die Formel-1-Gemeinde reagierte spontan zufrieden auf die moderaten Regeländerungen. „Das wird eine sehr interessante Saison“, meinte Ferraris Cheftechniker Ross Brawn. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist mit den Beschlüssen zufrieden: „Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung.“
Sein Kollege Gerhard Berger von BMW-Williams ist froh, „dass die Themen Fahrertausch und Zuladung vom Tisch sind“. Freuen dürften sich die beiden Ferrrai-Hauptkonkurrenten auch über die neue „Reifenfreiheit“, denn künftig darf Partner Michelin sowohl für BMW-Williams als auch McLaren-Mercedes die individuell passenden Pneus herstellen.
Keine Zustimmung für Sparpläne
FIA-Präsident Mosley konnte in dem 26-köpfigen Gremium von seinem revolutionären Neun-Punkte-Plan letztlich nur zwei Forderungen (Qualifikation, Reifen) durchsetzen. Seine Sparpläne - Beschränkung der Zahl von Motoren, Aerodynamik-Teilen, Getrieben sowie Standardisierung von Bremsen und Elektronikteilen - fanden nicht die nötige einstimmige Zustimmung.
Auch die Zahl der teuren Testfahrten wird nicht wie gefordert auf zwölf Tage im Jahr beschränkt. Stattdessen dürfen finanzschwache Teams bei einer freiwilligen Test-Beschränkung auf zehn Tage pro Jahr künftig am Freitag vor jedem Grand Prix testen.
Quelle: FAZ, 29.10.02
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Schumacher trauert um Spa
Gestrichen: Die Rennstrecke Spa-Francorchamps
Nach den Regeländerungen durch die Formel-1-Kommission des Internationalen Automobilsportverbandes (FIA), sind die Hoffnungen groß, dass die Formel-1-Saison 2003 nach der erdrückenden Ferrari-Dominanz in diesem Jahr endlich wieder spannender wird. Entsprechend positiv fielen die Reaktionen der Fahrer und Funktionäre aus.
Michael Schumacher (Formel-1-Weltmeister): „Die Regeländerungen sind weitgehend in Ordnung. Speziell der veränderte Qualifying-Modus kommt mir eher entgegen, weil ich ganz gut sofort eine schnelle Runde hinlegen kann. Dass Spa aus dem Kalender gestrichen wird, finde ich natürlich traurig, weil ich mit dieser Strecke viele schöne Erinnerungen verbinde.“
Ralf Schumacher (Formel-1-Pilot): „Der Grundgedanke des Verbots der Teamorder ist richtig, ich hoffe nur, dass die FIA auch Mittel und Wege findet, das Ausüben zu kontrollieren. Das Punktesystem und das neue Qualifying sind meiner Meinung nach klasse Regelungen: So schiebt sich alles näher zusammen, und das verspricht viel mehr Spannung in der WM.
Ich freu` mich schon auf eine schnelle Runde ohne Verkehr! Über Spa bin ich jetzt wirklich nicht traurig. Aber fragen Sie meinen Bruder, der wird da wohl anders darüber denken...!“
Heinz-Harald Frentzen (Formel-1-Pilot): „Ich begrüße die Änderungen. Die neue Form des Qualifyings garantiert zusätzliche Spannung für jeden und ist sicher spektakulär für die Zuschauer. Ich finde es unglaublich schade, dass Spa gestrichen worden ist.“
Max Mosley (FIA-Präsident): „Ich denke, dass die Änderungen die Situation signifikant verändern werden. Die Idee mit den Zusatzgewichten wurde abgelehnt. Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten. Aber ich hoffe, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischen wird.
Wir hoffen, dass bei dem freiwilligen Testverzicht später alle mitmachen. Ich denke, dass die WM wieder spannender wird. Wenn nicht, können wir nächstes Jahr immer noch über radikalere Änderungen reden.“
Bernie Ecclestone (Formel-1-Boss): „Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen.“
Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): „Der gesunde Menschenverstand hat gesiegt.“
Ross Brawn (Ferrari-Technikchef): „Wir werden eine interessante Saison sehen.“
Norbert Haug (Mercedes-Motorsportdirektor): „Mercedes-Benz begrüßt die Beschlüsse der Kommission, die wir im Sinne des besseren Sports gemeinsam mit unserem Partner McLaren und allen Teamvertretern mitgestaltet haben. Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung. Der Freitag wird aufgewertet, denn der Schnellste dreht dann am Samstag unter normalerweise besten Streckenbedingungen als Letzter seine Qualifikationsrunde.“
Gerhard Berger (BMW-Motorsportdirektor): „Ich bin froh, dass die Themen Fahrertausch und Zuladung von Gewichten vom Tisch sind. Man kann einem 100-m-Läufer auch keine Gewichte in die Schuhe tun, bloß weil er schnell ist. Die getroffenen Maßnahmen sind sinnvoll, aber man muss erst schauen, wie sie sich in der Realität auswirken.
Beispielsweise dürften im Qualifying künftig das Wetter und die Streckenbeschaffenheit eine große Rolle spielen. Da kann das Starterfeld ganz schön durcheinandergewürfelt werden. Die neue Punkteverteilung ist sinnvoll, das erweitert die Zahl der Teams, die Punkte gewinnen können.“
Mario Theissen (BMW-Motorenchef): „Den Beschluss mit der Teamorder begrüßen wir, auch wenn uns das Thema nicht betrifft. Negativ ist, dass das Rennen in Spa aus dem Kalender verschwindet. Das ist schade, denn Spa ist eine der letzten Charakterstrecken. Die neue Punkteregelung ist gut, allerdings hätten wir uns noch einen Extrazähler für die Pole Position gewünscht.“
Niki Lauda (Jaguar-Teamchef): „Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister. Die Änderungen waren der beste Kompromiss, den wir erreichen konnten. Es wäre ungerecht gewesen, Ferrari Zusatzgewichte draufzuhauen. Was Spa betrifft, war es halt das Problem, dass einige Länder Tabakwerbung erlauben und Belgien nicht. In den heutigen schwierigen Zeiten der Weltökonomie brauchen wir auch in der Formel 1 jeden Sponsor und können es uns nicht leisten, die Geldgeber zu verjagen.“
Eddie Jordan (Jordan-Teamchef): „Die Änderungen waren nicht extrem radikal, aber radikal genug, um wirklich etwas zu verändern. Wir werden eine bessere Show mit mehr Spannung erleben. Ein großer Schritt vorwärts ist, dass über die Kostenreduzierung gesprochen wurde. Ich werde mir überlegen, ob wir uns der freiwilligen Testbeschränkung anschließen.“
Paul Stoddart (Minardi-Teamchef): „Die Formel 1 hat sehr wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft getroffen. Sie wurden im echten Geist getroffen, einen großen Sport noch größer zu machen. Die Entscheidungen sind gut für den Sport, werden die Show verbessern und dienen auch den kleinen Teams. Speziell der Testbeschränkung werden wir uns freiwillig anschließen, wir können dann am Freitag Testfahrer aus den jeweiligen Ländern bei deren Heim-Grand-Prix präsentieren.
Marc Surer (Ex-Formel-1-Rennfahrer und Experte bei Premiere): „Es war klar, dass nur kleine Kompromisse durchsetzbar sein werden. Die neue Punkteverteilung finde ich nicht so gut, weil sie möglicherweise zu einem falschen Weltmeister führt. Du kannst mit zweiten und dritten Plätzen Champion werden, ohne ein einziges Rennen zu gewinnen. Das Verbot der Teamorder ist eine lustige Idee. Es wird trotzdem weiter betrogen, nur diesmal unehrlicher.“
Hans-Joachim Stuck (Ex-Formel-1-Rennfahrer und Experte bei Premiere): „Die neue Punkteverteilung ist sehr gut, weil sich der Führende nicht so schnell wie bisher von seinen Verfolgern absetzen kann. Hervorragend ist auch der neue Trainingsmodus. Mit der offiziellen Abschaffung der Teamorder hat sich die FIA allerdings ein Ei gelegt. Wenn es einer machen will, kann man es nie 100-prozentig verhindern, weil man es nicht nachweisen kann. Was ich vermisse, ist das Verbot der Traktionskontrolle oder Launch-Control. Auf jeden Fall sind die Änderungen nicht signifikant, obwohl sie in die richtige Richtung gehen. Es muss aber weiter nachgedacht werden.“
Quelle:: FAZ, 30.10.02
Schumacher trauert um Spa
Gestrichen: Die Rennstrecke Spa-Francorchamps
Nach den Regeländerungen durch die Formel-1-Kommission des Internationalen Automobilsportverbandes (FIA), sind die Hoffnungen groß, dass die Formel-1-Saison 2003 nach der erdrückenden Ferrari-Dominanz in diesem Jahr endlich wieder spannender wird. Entsprechend positiv fielen die Reaktionen der Fahrer und Funktionäre aus.
Michael Schumacher (Formel-1-Weltmeister): „Die Regeländerungen sind weitgehend in Ordnung. Speziell der veränderte Qualifying-Modus kommt mir eher entgegen, weil ich ganz gut sofort eine schnelle Runde hinlegen kann. Dass Spa aus dem Kalender gestrichen wird, finde ich natürlich traurig, weil ich mit dieser Strecke viele schöne Erinnerungen verbinde.“
Ralf Schumacher (Formel-1-Pilot): „Der Grundgedanke des Verbots der Teamorder ist richtig, ich hoffe nur, dass die FIA auch Mittel und Wege findet, das Ausüben zu kontrollieren. Das Punktesystem und das neue Qualifying sind meiner Meinung nach klasse Regelungen: So schiebt sich alles näher zusammen, und das verspricht viel mehr Spannung in der WM.
Ich freu` mich schon auf eine schnelle Runde ohne Verkehr! Über Spa bin ich jetzt wirklich nicht traurig. Aber fragen Sie meinen Bruder, der wird da wohl anders darüber denken...!“
Heinz-Harald Frentzen (Formel-1-Pilot): „Ich begrüße die Änderungen. Die neue Form des Qualifyings garantiert zusätzliche Spannung für jeden und ist sicher spektakulär für die Zuschauer. Ich finde es unglaublich schade, dass Spa gestrichen worden ist.“
Max Mosley (FIA-Präsident): „Ich denke, dass die Änderungen die Situation signifikant verändern werden. Die Idee mit den Zusatzgewichten wurde abgelehnt. Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten. Aber ich hoffe, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischen wird.
Wir hoffen, dass bei dem freiwilligen Testverzicht später alle mitmachen. Ich denke, dass die WM wieder spannender wird. Wenn nicht, können wir nächstes Jahr immer noch über radikalere Änderungen reden.“
Bernie Ecclestone (Formel-1-Boss): „Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen.“
Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident): „Der gesunde Menschenverstand hat gesiegt.“
Ross Brawn (Ferrari-Technikchef): „Wir werden eine interessante Saison sehen.“
Norbert Haug (Mercedes-Motorsportdirektor): „Mercedes-Benz begrüßt die Beschlüsse der Kommission, die wir im Sinne des besseren Sports gemeinsam mit unserem Partner McLaren und allen Teamvertretern mitgestaltet haben. Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung. Der Freitag wird aufgewertet, denn der Schnellste dreht dann am Samstag unter normalerweise besten Streckenbedingungen als Letzter seine Qualifikationsrunde.“
Gerhard Berger (BMW-Motorsportdirektor): „Ich bin froh, dass die Themen Fahrertausch und Zuladung von Gewichten vom Tisch sind. Man kann einem 100-m-Läufer auch keine Gewichte in die Schuhe tun, bloß weil er schnell ist. Die getroffenen Maßnahmen sind sinnvoll, aber man muss erst schauen, wie sie sich in der Realität auswirken.
Beispielsweise dürften im Qualifying künftig das Wetter und die Streckenbeschaffenheit eine große Rolle spielen. Da kann das Starterfeld ganz schön durcheinandergewürfelt werden. Die neue Punkteverteilung ist sinnvoll, das erweitert die Zahl der Teams, die Punkte gewinnen können.“
Mario Theissen (BMW-Motorenchef): „Den Beschluss mit der Teamorder begrüßen wir, auch wenn uns das Thema nicht betrifft. Negativ ist, dass das Rennen in Spa aus dem Kalender verschwindet. Das ist schade, denn Spa ist eine der letzten Charakterstrecken. Die neue Punkteregelung ist gut, allerdings hätten wir uns noch einen Extrazähler für die Pole Position gewünscht.“
Niki Lauda (Jaguar-Teamchef): „Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister. Die Änderungen waren der beste Kompromiss, den wir erreichen konnten. Es wäre ungerecht gewesen, Ferrari Zusatzgewichte draufzuhauen. Was Spa betrifft, war es halt das Problem, dass einige Länder Tabakwerbung erlauben und Belgien nicht. In den heutigen schwierigen Zeiten der Weltökonomie brauchen wir auch in der Formel 1 jeden Sponsor und können es uns nicht leisten, die Geldgeber zu verjagen.“
Eddie Jordan (Jordan-Teamchef): „Die Änderungen waren nicht extrem radikal, aber radikal genug, um wirklich etwas zu verändern. Wir werden eine bessere Show mit mehr Spannung erleben. Ein großer Schritt vorwärts ist, dass über die Kostenreduzierung gesprochen wurde. Ich werde mir überlegen, ob wir uns der freiwilligen Testbeschränkung anschließen.“
Paul Stoddart (Minardi-Teamchef): „Die Formel 1 hat sehr wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft getroffen. Sie wurden im echten Geist getroffen, einen großen Sport noch größer zu machen. Die Entscheidungen sind gut für den Sport, werden die Show verbessern und dienen auch den kleinen Teams. Speziell der Testbeschränkung werden wir uns freiwillig anschließen, wir können dann am Freitag Testfahrer aus den jeweiligen Ländern bei deren Heim-Grand-Prix präsentieren.
Marc Surer (Ex-Formel-1-Rennfahrer und Experte bei Premiere): „Es war klar, dass nur kleine Kompromisse durchsetzbar sein werden. Die neue Punkteverteilung finde ich nicht so gut, weil sie möglicherweise zu einem falschen Weltmeister führt. Du kannst mit zweiten und dritten Plätzen Champion werden, ohne ein einziges Rennen zu gewinnen. Das Verbot der Teamorder ist eine lustige Idee. Es wird trotzdem weiter betrogen, nur diesmal unehrlicher.“
Hans-Joachim Stuck (Ex-Formel-1-Rennfahrer und Experte bei Premiere): „Die neue Punkteverteilung ist sehr gut, weil sich der Führende nicht so schnell wie bisher von seinen Verfolgern absetzen kann. Hervorragend ist auch der neue Trainingsmodus. Mit der offiziellen Abschaffung der Teamorder hat sich die FIA allerdings ein Ei gelegt. Wenn es einer machen will, kann man es nie 100-prozentig verhindern, weil man es nicht nachweisen kann. Was ich vermisse, ist das Verbot der Traktionskontrolle oder Launch-Control. Auf jeden Fall sind die Änderungen nicht signifikant, obwohl sie in die richtige Richtung gehen. Es muss aber weiter nachgedacht werden.“
Quelle:: FAZ, 30.10.02
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