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    desinformation oder wie unser der krieg verkauft wird - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.03.03 11:20:08 von
    neuester Beitrag 15.06.03 21:12:36 von
    Beiträge: 72
    ID: 709.634
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      Avatar
      schrieb am 19.03.03 11:20:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Desinformationskrieg hat begonnen
      von Robert Fisk
      The Independent / ZNet 16.03.2003


      Sie sind im gesamten Nahen Osten zu Tausenden stationiert. In den Wüsten Kuwaits, in Amman, im Norden des Iraks, in der Türkei, in Israel und sogar auch in Bagdad. Es müssen 7000 Journalisten und die dazugehörigen Teams sein, die „dem Schauspiel beiwohnen wollen", wie es die chauvinistischeren von ihnen ausdrücken. In Katar wurde ein großes Pressezentrum für die Journalisten, die vom Kriegsgeschehen nichts sehen, errichtet. Niemand weiß, wie oft General Tommy Franks der Presse seine Geschichten beim alltäglichen Schauspiel um 21:00 Uhr vorspinnen wird. Eigentlich redet er gar nicht gerne mit Journalisten.

      Aber die journalistischen Ressourcen, die in der Region platziert werden, sind gewaltig. Allein die BBC hat 35 Reporter im Nahen Osten, davon sind 17 in militärischen Einheiten - zusammen mit Hunderten von Reportern der amerikanischen Netzwerke und anderer Sender - „eingebettet". Wenn die Invasion erst einmal beginnt, werden sie ihre Freiheit verlieren und nicht mehr das schreiben können, was sie wollen. Es wird eine Zensur stattfinden. Und, da wage ich schon einmal eine Vermutung, wir werden viele britische und amerikanische Journalisten sehen, die wieder einmal einen alten Trick anwenden und in die Rolle des Spielzeugsoldaten schlüpfen und sich für ihre nächtlichen theatralischen Vorstellungen im Fernsehen Militärkleidung anziehen. Es ist unglaublich, aber einige amerikanische Netzwerke haben sich im von Kurden bewohnten Norden des Iraks niedergelassen, mit dem Auftrag, keinen einzigen Bericht vor Beginn des Krieges anzufertigen - für den Fall, dass dies die Iraker provozieren und ihre Netzwerkreporter aus Bagdad ausweisen könnte.

      Die Dramaturgie wird das Entscheidende sein; die Bilder werden oft gestellt und der Einstellungswinkel von „Aufpassern" ausgesucht werden - die Iraker werden übrigens das Gleiche in Bagdad machen. Nehmen wir einmal die Fotos, die gestern von den massierten britischen Truppen auf den Titelseiten vollständig mit Panzern, die in Reih und Glied standen und perfekt aufgemachten Hubschraubern, erschienen. Das war eine vorbildlich geplanter Fototermin. Natürlich wird es nicht so bleiben.

      Hier sind einige Vermutungen über die zu erwartende Kriegsberichterstattung. Amerikanische und britische Streitkräfte werden Tausende mit Uran abgereicherte Granaten - die von den Veteranen des 1991er Golfkrieges größtenteils als Ursache für das Golfkriegssyndrom und ebenfalls für den Krebs, an dem Tausende Kinder im heutigen Irak erkrankt sind, betrachtet werden - verwenden, um sich über die irakisch-kuwaitische Grenze durchzuschlagen. Innerhalb weniger Stunden werden sie die Stadt Basra betreten und von den schiitischen Einwohnern als Befreier begrüßt werden. Den US- und britischen Truppen werden Rosen überreicht und sie werden nach arabischer Tradition mit Reis beworfen werden, wenn sie „siegreich" durch die Straßen fahren. Die ersten Nachrichtenbilder werden die Herzen von Mr Bush und Mr Blair erwärmen. Die Reporter werden die Verwendung von abgereichertem Uran praktisch nicht erwähnen.

      Aber in Bagdad werden die Reporter von den Bombenangriffen, die erst Dutzende, dann Hunderte von Zivilisten töten, berichten. Wie gewöhnlich werden diese Journalisten beschuldigt, „dem Feind Trost zu spenden, während die britischen Truppen um ihr Leben kämpfen". Zu diesem Zeitpunkt werden sich Iraker in Basra und anderen „befreiten" Städten furchtbar an Funktionären der Baath Partei Saddam Husseins rächen. Männer werden an Laternenpfählen aufgehängt. Ein großer Teil des Filmmaterials über diese Szenen muss geschnitten werden, um den Film von dem Gewaltausmaß zu säubern.

      Viel besser für die US- und die britische Regierung wird die makabere Entdeckung von Folterkammern und „Vergewaltigungsräumen" sowie von Gefangenen, die persönlich von den schrecklichsten Leiden, die ihnen von Mitgliedern der Geheimpolizei Saddams zugefügt wurden, berichten. Dies wird „beweisen", wie richtig „wir" mit der Befreiung dieser armen Menschen liegen. Danach werden die USA die „Massenvernichtungswaffen", die vermutlich diesen blutigen Krieg provozierten, finden müssen. Bei der journalistischen Jagd nach diesen Waffen wird jede alte Rakete für den Moment als Beweis ausreichen.

      Bunker, die chemische Waffen enthalten werden abgesperrt, weil sie natürlich zu gefährlich sind, als das Journalisten sich ihnen nähern dürfen. Vielleicht enthalten sie tatsächlich VX oder Anthrax. Aber für den Augenblick ist es am wichtigsten für Washington oder London, der Welt zu beweisen, dass der Kriegsgrund richtig war - und Reporter in Militärkleidung oder ohne werden präsent sein, uns genau das mitzuteilen.

      Bagdad ist umzingelt und seine Verteidiger bekommen den Befehl, aufzugeben. Es wird Kämpfe zwischen Schiiten und Sunniten in den Slums der Stadt geben, der Beginn eines grausamen Bürgerkrieges, auf den die Invasionsarmeen nicht vorbereitet sind. Amerikanische Truppen werden auf der Jagd nach Saddam Hussein an Bagdad vorbeieilen bis sie seine Heimatstadt Tikrit erreicht haben. Bush und Blair werden im Fernsehen auftreten und von ihren großartigen „Siegen" sprechen. Aber während sie sich dieser rühmen, wird die wahre Geschichte erzählt werden: der Zerfall der irakischen Gesellschaft, die Rückkehr von Tausenden von Flüchtlingen aus dem Iran, die Basra einst verlassen mussten, von denen viele bewaffnet sind und sich weigern unter westlicher Besatzung zu leben.

      Im Norden werden kurdische Guerillas Kirkuk betreten, wo viele arabische Bewohner der Stadt getötet oder „ethnisch gesäubert" werden. Überall im Irak werden die Invasionsarmeen Zeugen schrecklicher Racheakte werden, die man nicht länger den Fernsehzuschauern vorenthalten kann. Der Zusammenbruch der irakischen Nation hat begonnen ...

      Natürlich könnten die Amerikaner und Briten in drei Tagen Bagdad erreichen um mit Rosen und Reis begrüßt zu werden. Das schafften die Briten 1917. Und von diesem Zeitpunkt an ging es bergab.

      Nehmen wir uns vor den folgenden verdächtigen Aussagen in Acht:

      „Unvermeidliche Rache" - für die Hinrichtungen der Parteifunktionäre der Baath Partei Saddams, von denen tatsächlich niemand sagt, sie seien unvermeidlich.

      „Störrisch" oder „selbstmörderisch" - werden verwendet, wenn irakische Truppen kämpfen, statt sich zurückzuziehen.

      „Angeblich" - für alle Blutbäder, die von westlichen Streitkräften angerichtet werden.

      „Schließlich der vernichtende Beweis" - wird verwendet, wenn Reporter die alten Folterkeller betreten.

      „Die Regierungsbeamten hier gewähren uns keinen Zutritt" - ein deutliches Zeichen dafür, dass Reporter in Bagdad in ihren Hotels eingesperrt sind.

      „Das Leben geht weiter" - für Fotos von armen Irakern beim Zubereiten von Tee.

      „Überreste" - angeblich „unnachgiebiger" irakischer Truppen, die noch auf die Amerikaner schießen, aber tatsächlich die ersten Anzeichen einer Widerstandsbewegung, die sich die „Befreiung" des Iraks von seinen neuen westlichen Besatzern zum Ziel gesetzt hat.

      „Frisch befreit" - für Gebiete und Städte, die gerade erst von den Amerikanern und Briten besetzt wurden.

      „Was ist schief gegangen?" - Kommentar zu Fotos, welche die wachsende Anarchie im Irak, die nicht vorhersehbar war, illustrieren

      znet.de



      der thread soll als müllschlucker für die entsprechenden artikel der besonderes eifrigen dienstleister der zunft dienen.

      deutsche!!!!!!!!!
      angetreten!!!!!!!!!!!
      für einen guten zweck:

      mülltrennung ist im zeitalter des bushmüll eine unserer vordringlichsten lebensaufgaben.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 11:24:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      "der thread soll als müllschlucker für die entsprechenden artikel der besonderes eifrigen dienstleister der zunft dienen"

      Mit dir angefangen, antigone?:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:44:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      first: asis ist nicht übergelaufen, obwohl uns die desinformationskampagne das weismachen wollte...



      IRAK-KRIEG

      Rumsfeld berichtet von brennenden Ölquellen

      Widersprüchliche Angaben über brennende Ölquellen im Süden des Irak. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sind drei bis vier Ölquellen bei Basra möglicherweise von Saddams Truppen in Brand gesetzt worden. Journalisten vor Ort widersprechen den Darstellungen Rumsfelds.

      Washington - Laut Rumsfeld gebe es Hinweise, dass die Iraker drei bis vier Ölquellen nahe der Stadt Basra im Süden des Irak in Brand gesetzt hätten. Iraks Ölminister Amir Muhammed dementierte diese Berichte.
      Augenzeugen an der kuweitisch-irakischen Grenze hatten zuvor von orangeroten Flammen am Horizont in Richtung des Ölzentrums in Basra berichtet. Sie sprachen außerdem davon, dass sich eine Reihe von Explosionen ereignet habe. Durch die Druckwellen seien die Gebäude in der Gegend erschüttert worden. Die Beobachter befanden sich etwa 13 Kilometer südlich der Grenze zwischen dem Irak und Kuweit.

      Diesen Augenzeugenberichten widersprechen die Aussagen zweier Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters. Es gebe keine Anzeichen von Bränden in den irakischen Ölfeldern nahe der Grenze zu Kuweit, sagte einer der Reuters-Mitarbeiter, der rund 60 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Basra stationiert ist. Mit einem weitreichenden Nachtfernglas sei kein Beweis dafür auszumachen, dass Ölquellen in einem Umkreis von mindestens 50 Kilometern in Flammen stünden.

      Ein zweiter Korrespondent sagte am gleichen Ort: "Wenn man in Richtung des irakischen Ölfelds al-Rumeila schaut, fällt am Horizont nichts auf, kein Anzeichen eines Brandes." Beide Journalisten sagten jedoch, sie hätten starke Explosionen aus Richtung Basra gehört. Es gebe jedoch keinen Beweis, dass diese von brennenden Ölfeldern herrührten.

      Der arabische Satellitensender al-Arabija berichtete, Brände seien auf dem irakischen Ölfeld al-Rumeila in der Region Basra ausgebrochen. Offiziere der 1. US-Marinedivision erklärten, drei Ölquellen im Südirak seien "angezündet" worden. Nähere Einzelheiten nannten sie nicht.

      Zuvor hatte es bereits entsprechende Gerüchte an der New Yorker Börse gegeben, die den Ölpreis in die Höhe trieben. Die USA hatten immer befürchtet, dass die Iraker wie im Golfkrieg von 1991 Ölfelder in Brand setzen könnten.

      Damals zerstörten irakische Einheiten mehr als 700 Fördertürme und verwandelten die Wüste in eine brennende Öllache, die sieben Monate lang brannte. Rumsfeld sagte, es sei überflüssig darauf hinzuweisen, dass es ein Verbrechen des irakischen Regimes sei, den Reichtum des Landes zu zerstören.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:49:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      Laut einer Meldung von SkyNews haben sich 20% der Republikanischen Garde bereits ergeben, bzw. beabsichtigen, dies zu tun.
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:54:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      ich bin ganz sicher, daß sehr viel mehr der Republikanischen Garde planen, sich zu ergeben.

      Die wissen vielleicht nur noch nicht, daß sie dies planen werden.

      SEP

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      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:56:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      @SEP,

      du meinst, wenn die nur oft genug Sky News gucken, denken sie bald sie sind die Einzigen, die noch zu Saddam halten:eek:
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 23:06:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Sind Scud Raketen, die der Irak nicht besitzen darf, oder andere Typen (al samud) oder vielleicht gar keine Raketen in Kuweit eingeschlagen?
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 23:07:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hier bekommt man die Wahrheit. Frei Haus.





      Einfach lachhaft.
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 23:08:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zwei. Kann aber auch Propaganda sein.
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 23:51:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      So tief das Menschenauge blickt,
      das Pulver in den Blickpunkt rückt.
      Als Medizin, als Rausch zugleich,
      erobert es das Himmelreich.
      Und da das Pulver so erlaucht,
      es auch für Bomb, Kanon gebraucht.

      Doch etwas war noch nicht erreicht,
      das Hirn, vom Tierischen erweicht,
      entzog sich jeglicher Belehrung,
      in jedem Winkel, jeder Nehrung,
      in falsche stofflichkeit verrannt,
      was doch als unerwünscht bekannt.

      Doch aus des Äthers sel gen Höhen,
      die Rettung kommt mit Flötentönen.
      Es ist das Pulver für das Wahre,
      viel tiefer als für strähn ge Haare,
      denn tief verborgen in der Birn,
      weilt doch ein ungewaschen Hirn.

      Um diesen tiefen Schmutz zu lösen,
      jedes Atom der Achs des Bösen,
      erfordert dieses schwer Geschütz,
      das Ariel ist dem zunütz.

      Erhebt die Hände, laßt uns danken,
      daß Mächte uns nicht lassen wanken,
      ein strahlend Hirn, so weiß und rein,
      es muß nicht immer Wahrheit sein.
      Zum Lobe sind wir hier vereint,
      und jeder seine Tränen weint,
      wie selbstlos diese hohen Herren,
      selbst abstinent, doch sich nicht sperren,
      das Elexier hier frei vergießen,
      der Illusion, der edlen, süßen,
      und selbstlos tragend alle Schande,
      im hirnverschmutzten Weltenlande.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 07:19:59
      Beitrag Nr. 11 ()
      Dies habe ich aus einem anderen Thread.
      Das was die CDU hier schreibt, habe ich bei keiner
      der Kirchen hören bzw. lesen können!
      Und auch der Papst hat sich so nicht geäußert.

      __________________________________________________________

      Folgende Mitteilug habe ich von der CDU per e-mail erhalten:

      Der Papst und die katholischen wie evangelischen Bischöfe in Deutschland haben deutlich gemacht: Der Verursacher der Krise ist Saddam Hussein, und es ist nicht nur legitim, sondern auch geboten, dem Diktator die Verfügung über Massenvernichtungswaffen zu nehmen.

      In den Erklärungen der deutschen Kirchen wird angeprangert, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen habe, es wird auf seine wiederholten "brutalen Gewalteinsätze" hingewiesen, er als "Risiko für die internationale Ordnung" bezeichnet. Bei aller Mahnung zum Frieden, bei aller erkennbarer Sorge "vor den Risiken militärischer Eskalationslogik" - EKD und katholische Bischöfe sehen den Verursacher der Krise am Golf eindeutig in Saddam Hussein. Deshalb bejahen sie den fortdauernden Druck auf Saddam, um eine "Produktion atomarer, biologischer und chemischer Waffen zu verhindern." Nicht grundsätzlich lehnen sie militärische Maßnahmen gegen Saddam Hussein ab. "Unter Umständen" sei "das Mittel der Drohung sittlich erlaubt.



      Ich finde die CDU windet sich hier wie ein Aal im Netz. außerdem stellt sie die Meinungen der Kirche und des papstes hier absichtlich falsch dar.
      MfG
      ILK
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 07:22:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wo soll ich mich in Reih und Glied stellen?

      Michaela Simon 21.03.2003

      Zwei Wochen US-Fernsehberichterstattung zum Irak-Konflikt

      Wie anders könnte die Welt aussehen, wenn das amerikanische Volk von all den Dingen wüsste, die seine Medien ihm vorenthalten!
      Mark Hertsgaard in: "Im Schatten des Sternenbanners"

      Eine interessante Studie [1] ("In Iraq Crisis, Networks Are Megaphones for Official Views") der New Yorker Medienbeobachter Fairness and Acuracy in Reporting [2] analysiert zwei Wochen Fernsehberichterstattung zum Irak-Konflikt in einer "heißen" meinungsbildenden Phase (30.1.03 - 12.2.03).

      Es sind große Namen wie ABC, CBS, NBC, PBS - und sie verfügen über ordentlich viel Macht, Macht, die sie zur Zementierung der herrschenden Verhältnisse einsetzen, wie FAIR konstatiert. Diese Analyse kommt nicht überraschend in einem Land, in dem - wie in den USA - über 50 Prozent des gesamten Medienmarktes in der Hand von zehn Konzernen liegen. Wie ungeniert und dreist radikale Meinungsbildung gemacht wird, zeigt das nüchterne Fazit von zwei Wochen Fernsehen dennoch recht eindrücklich. Ein Beispiel: 267 von 393 eingeladenen Studiogästen sind US-Amerikaner, davon arbeiten 199 für Regierung oder Militär oder haben dafür gearbeitet. Nur einer von ihnen allen drückt - vorsichtige - Zweifel an einem Irak-Krieg aus (interessant wäre auch gewesen, wie viele Frauen eingeladen werden, dies ist jedoch eine Frage, die der Bericht von FAIR nicht beantwortet).

      Das Strickmuster der TV-Journalisten: Hole einen Militär vor die Kamera und lass ihn reden, bis die Zeit um ist. Bei der nächsten Sendung darf ein Regierungsangehöriger etwas sagen. Dann wieder ein Militär. Dass auch viele der Moderatoren ehemalige Militärs sind, macht die einträchtigen Runden noch gemütlicher, zusätzlich gibt es "Milatainment" Reality Shows wie Profiles from the Front Line [3] und Military Diaries [4].

      Die US-Fernsehnachrichten und die ausländischen Medien berichten über zwei verschiedene Planeten.
      Paul Krugman, New York Times

      Auch wenn es um Sex ( nicht vor der Ehe! [5]), Abtreibung ( naain! [6]) oder Hip Hop ( böse! [7]) geht, lassen die Journalisten saftige Kommentare regnen: je hemdsärmeliger und pseudovolksnäher, je lieber.

      Aber man sollte den amerikanischen Rezipienten nicht unterschätzen. Zunehmend holt er sich im Netz, was die heimischen Quellen nicht bieten. Nicht-amerikanische und weniger eindimensionale Nachrichtenquellen wie der Guardian, die BBC oder Ha`aretz werden zunehmend auch von Amerikanern besucht.

      George Bush ist der Präsident....Wenn er will, dass ich mich in Reih und Glied stelle, muss er mir nur sagen wo.
      Dan Rather [8], preisgekrönter Journalist und Buchautor, Moderator von CBS Evening News

      Links

      [1] http://www.fair.org/activism/iraq-sources-networks.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.fair.org/activism/iraq-sources-networks.html
      [2] http://www.fair.org
      [3] http://abc.abcnews.go.com/primetime/profiles
      [4] http://www.vh1.com/shows/dyn/military_diaries/series.jhtml
      [5] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13799/1.html
      [6] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/13010/1.html
      [7] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musik/14141/1.html
      [8] http://www.cbsradio.com/features_dan_rather_bios.asp

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special/irak/14432/1.html

      Copyright © 1996-2003. All Rights Reserved. Alle Rechte vorbehalten
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 07:26:12
      Beitrag Nr. 13 ()
      Na, was ist daran Besonderes? Das machen sie schon sehr lange und jeder, der bis drei zählen kann, registriert das zumindest und läßt sich durch die Wortartistik nicht blenden. Sie haben sich in der Irakfrage gegen die Mehrheit der eigenen und der europäischen Bevölkerung ins Abseits manövriert, müssen das nun erkennen und schön faseln.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 07:28:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      antigone

      da bin ich aber beruhigt, dass Du uns hier so exakt auseinanderklamüsern kannst, welche Meldungen nur Propaganda sind und welche echt.

      Danke antigone, danke!:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 07:29:15
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hassan mit dem Ölfass

      Torsten Kleinz 20.03.2003

      Stilblüten der US-Propaganda im Irak

      Die ersten Bomben im Irak sind gefallen. Damit trotzdem nichts Schlimmes passiert, haben US-Flugzeuge in den letzten Wochen über 12 Millionen Flugblätter [1] über dem Irak abgeworfen. Sie sollen der irakischen Bevölkerung Trost, aber auch lebenswichtiger Ratgeber sein.

      Die nützlichen Ratschläge reichen von den Frequenzen amerikanischer
      Radiosender bis zur Ermahnung [2], keine Ölquellen zu zerstören. Denn Saddam ist reich, die Bevölkerung ist arm [3]. Die Menschen sollen sich von Waffen fern halten. Wer auf Flugzeuge schießt, Minen legt oder Massenvernichtungswaffen einsetzen will, wird vernichtet. Vorsorglich sind die Texte auch in englischer Sprache abgedruckt, bei manchen Motiven fehlt die arabische Version sogar ganz. Sollen etwa auch vorrückende Koalitions-Streitkräfte daran erinnert werden, keine Massenvernichtungswaffen einzusetzen? Die Flugblätter geben einen interessanten Einblick in den irakischen Alltag. Da ist Hassan [4], ein typischer irakischer Atomwissenschaftler. Wie man unschwer erkennt, hat er grade ein frisches Fass Plutonium aus Afghanistan bekommen. Stolz und mit einiger Anstrengung rollt er es zu seinem Bombenbunker.


      Und da ist wieder Hassan [5]. Diesmal rollt er ein Ölfass über den Boden. Wahrscheinlich bringt er den Sprit zu seinem Lada, um die frisch geschmiedete Atombombe zu einer Abschussrampe zu fahren. Die ist wahrscheinlich als Minarett getarnt. Aber da hat er keine Chance, die Amerikaner sehen alles [6] . Immerhin - Hassan war gewarnt.

      Das merkwürdige Doppelleben von Hassan wurde gefunden und dokumentiert von Mathias Schindler [7].

      Links

      [1] http://www.centcom.mil/CENTCOMNews/News_Release.asp?NewsRele…
      [2] http://www.centcom.mil/galleries/leaflets/images/izd-070.jpg
      [3] http://www.centcom.mil/galleries/leaflets/images/izd-050.jpg
      [4] http://www.centcom.mil/galleries/leaflets/Images/IZD-038.jpg
      [5] http://www.centcom.mil/galleries/leaflets/Images/IZD-072.jpg
      [6] http://www.centcom.mil/galleries/leaflets/Images/IZD-038.jpg
      [7] http://www.presroi.de/daily/2003/03/20030320.html

      Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/glosse/14426/1.html
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 01:35:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      was tun?
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 02:08:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      #16

      PC ausschalten!!!
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 02:21:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      "antigone" beschwert sich über "Desinformation".

      Welch wunderbare Selbstironie.

      Ungefähr so, als hielte Kohl eine Fastenpredigt.
      Oder Dieter Bohlen würde die Welt zu sexueller Enthaltsam-
      keit aufrufen.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 07:48:48
      Beitrag Nr. 19 ()
      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 09:53:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da



      Wenn Antigone sich weiterhin daran halten würde, könnten uns viele Threads und Postings von ihr/ihm erspart bleiben.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 10:40:10
      Beitrag Nr. 21 ()
      Nur mal eins von tausenden Beispielen der gezielten Manipulation bietet heute anschaulich der "Tagesspiegel". Leider ist im Netz nur der Text zu lesen:

      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.03.2003/491816.asp

      In der gedruckten Ausgabe gibt es die dazugehörigen Fotos:

      Ein US-Marine hält einen sichtlich erschöpften Iraker und gibt ihm aus einer Flasche Wasser. Diese Foto der "Menschlichkeit" ist heute auf vielen Zeitungen zu sehen.

      Der Tagesspiegel zeigt, dass es sich dabei bloß um den Ausschnitt eines Fotos handelt und druckt das ganze Foto ab: Dabei sieht man dann, dass der Iraker u. a. deswegen so fertig aussieht, weil er von einem anderen Marine ein Maschinengewehr direkt an die Schläfe gehalten bekommt. Die Aussage ist sofort eine völlig andere.

      Also aufgepasst bei Bildern von jubelnden Irakern. Das ist Teil der Strategie.

      TS
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 10:49:58
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      natürlich ist das Teil der Strategie. Aber was glaubst Du wohl, was mit amerikanischen Soldaten passiert, die dem Irak in die Hände fallen.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 10:56:33
      Beitrag Nr. 23 ()
      # 22

      Das macht die Sache leider nicht besser. Es ist auch eine oft wiederkehrende, sehr merkwürdige Argumentationsstrategie, etwas deswegen zu relativieren, weil andere sich ja auch schweinös verhalten....

      Es schadet leider der Glaubwürdigkeit der amerikanischen "Befreier", wenn sie als Vertreter von "Demokratie" und "Freiheit" immerzu zu diesen Lügereien greifen. Deswegen kann sie ja auch niemand wirklich als Vorbild begreifen.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:00:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      Nur der verehrten antigone glaube ich noch lieber als dem äußerst integren irakischen Informationsminister. :laugh:

      Und nun für Leute, die sich seriös bzgl. US-Medienkampagne weiterbilden wollen, und auf Satanisten-, Kreditkartenfälscher und Esoterikseiten verzichten können:
      http://www.prwatch.org/spin/index.html
      http://www.disinfopedia.org/wiki.phtml?title=Disinfopedia_Ma…
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:01:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      #23

      die Welt ist nun einmal so, dass sie aus Lügen und Lügnern besteht. Da brauchst Du keinen Krieg um das zu merken. Hör Dir einfach immer die Reden und Diskussionsbeiträge unserer Politiker an.

      Was also erwartest Du? Hast Du schon mal irgendeinen Text gelesen, der unter diesem Gesichtspunkt "absolut rein" ist? Nicht mal die Lottozahlen kannst Du glauben. Die werden immer ohne Gewähr verlesen (wenigstens das ist dann ehrlich daran).

      Willst Du Vorbilder? Dann schau nur nicht hinter diese Vorbilder. Alles ist immer eine Frage der Darstellungsweise.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:03:41
      Beitrag Nr. 26 ()
      @HMHM: Absolute Zustimmung!
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:08:14
      Beitrag Nr. 27 ()
      #23

      nehmen wir also mal das Bild, das Du erwähnst.

      Was ist nun so tragisch, dass der eine Knarre an der Schläfe hat? Darauf ist er sicher im Krieg eingestellt und hat es möglicherweise auch schon selbst so praktiziert. er bekommt Wasser. Vielleicht hat man ihn noch nicht bis dahin nach Waffen durchsucht. Vielleicht war er bei seiner "Festnahme" bereits gewalttätig und die Soldaten schützen sich.

      Somit: Bevor man mehr weiß sollte man sich auch da kein abschließendes Urteil bilden.

      Wer weiß: Vielleicht werden die Soldaten, die jetzt Überläufer festnehmen ja von diesen infiziert mit irgendeiner schweren Krankheit. DIe Soldaten leben also selbst in einer enormen Gefahrensituation. Dass sie da alles menschenmögliche unternehmen um sich selbst zu schützen ist ja wohl verständlich.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 11:22:37
      Beitrag Nr. 28 ()
      HMHM

      Ich glaube, wir reden da ziemlich aneinander vorbei. Dass Leute sich im Krieg Knarren an den Kopf halten, weiß ich selbst und brauche da wirklich keine Belehrungen. Es geht in diesem Thread doch um eine andere Sache: Nämlich darum, dass den Lesern in Zeitungen etwas anderen vorgegaukelt wird.

      Wenn das Foto vollständig abgebildet würde (der Tagesspiegel hat es ja getan), dann wäre dagegen ja nichts einzuwenden. Ich habe das Beispiel aus dem Grund erwähnt, weil durch das Wegschneiden der linken Bildhälfte ein völlig anderer Eindruck der Situation entstanden ist. Ist das so schwer zu verstehen?

      TS
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 12:15:25
      Beitrag Nr. 29 ()
      #28

      wie groß hättest Du den Ausschnitt denn gerne? Inclusive des gesamten Umfelds, in dem Du dann vielleicht hunderte von Irakis siehst, die glücklich sind, dass endlich alles vorbei ist? So groß, dass Du rundherum die zerbombten Panzer noch siehst? Oder so groß, dass Du gleichzeitig noch das brennende Bagdad drauf hast? Oder so groß, dass Du noch Israel und andere Staaten drauf hast, die ihre Toten beklagen.Vielleicht so groß, dass Du die weiterhin palavernden UN-Mitglieder noch siehst?

      Versteh einfach, dass alles was Du siehst ein Ausschnitt ist, der gefärbt ist. Von wem auch immer. Jede PArtei zeigt Dir nur das, was Du sehen sollst.So ist es nunmal und macht uns eben das Hinterfragen nicht leichter. Aber leichter wird alles (von allen Seiten verursacht) eben einseitig.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 12:19:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ich weiß nicht, worüber Du Dich aufregst, Du bestätigst mit Deiner These, dass alles nur ein Ausschnitt ist, doch genau das, was ich sage.....
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 12:22:43
      Beitrag Nr. 31 ()
      :kiss: zurück




      Zurück nach Bagdad
      Wie Berichterstattung am Golf aussehen könnte

      Von Markus Brauck

      Wir wollen dieser Nachricht noch etwas nachgehen. Es heißt, in Berlin gebe es Friedensdemonstrationen, aber die Meldungen sind bisher nicht offiziell bestätigt. Wir schalten nach Berlin zu unserem Korrespondenten.

      Guten Morgen. - Guten Morgen. - Was haben Sie von den Demonstrationen mitbekommen ? - Es ist schwer zu sagen, was sich hier in Deutschland tatsächlich abspielt. Es ist für uns Journalisten sehr schwer, an genaue Informationen heranzukommen. Die US-Botschaft ist weiträumig abgeriegelt, in der ganzen Stadt sind die Sicherheitskontrollen verstärkt, überall patroullieren Polizisten. Schwer zu sagen, wie viel die Menschen in Berlin überhaupt mitbekommen von den Demonstrationen. Ich habe gerade versucht, selbst bis zum Brandenburger Tor durchzukommen, bin aber wegen meines arabischen Aussehens nicht sehr weit gekommen.

      Dankeschön nach Berlin für den Augenblick. Wir werden im Lauf der Sendung weiter miteinander reden. Wir schalten jetzt erst einmal nach Washington, vielleicht weiß unser Korrespondent dort ja mehr.

      Guten Tag nach Washington. - Guten Tag nach Bagdad. - Haben Sie genaue Informationen über das, was sich in Berlin abspielt, und gibt es bereits Reaktionen von der US-Regierung ? - Ja, das ist alles schwer zu sagen. Donald Rumsfeld hat gerade in einer Pressekonferenz, die zurzeit noch läuft, zu dieser Meldung keine Stellung genommen, hat aber gesagt, dass die USA den Krieg gewinnen werden, weil sie über völlig neue Waffensysteme verfügen. Ich habe gerade mit einigen Kollegen gesprochen, die sich genauso unsicher sind wie ich, ob diese Meldung nun wirklich den Tatsachen entspricht. Aber mehr kann man zu diesem frühen Zeitpunkt dazu nicht sagen.

      Dankeschön nach Washington für den Augenblick. Wir werden im Lauf der Sendung sicher noch mehr Neues von Ihnen erfahren. Ja, liebe Zuschauer, die Lage ist kompliziert, aber wir überprüfen alle Informationen, die hier eingehen sehr genau. Zurzeit ist noch viel Propaganda in allen Meldungen. Genaueres werden wir sicher erst sagen können, wenn der Schlachtenlärm verebbt ist.

      Bis wir Ihnen mehr aus Berlin melden können, zeigen wir Ihnen erst einmal einen Bericht über die irakischen Waffensysteme, die sich seit dem vergangenen Golfkrieg enorm verbessert haben. Unser Militär setzt vor allem auf das schwer zerstörbare Glasfasernetz und auf die vielen verbotenen Raketen, die wir noch haben.

      Bleiben Sie dran, für den Abend ist noch eine Rede eines Doppelgängers unseres Präsidenten angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 12:37:16
      Beitrag Nr. 32 ()
      @tiramisusi:
      Das stimmt schon, beschränkt sich aber doch auch nicht nur auf Kriegszeiten, das umgibt uns überall. Ich wurde in Freiburg/Thüringen staunend Zeuge, wie der Neue Länder-Besuch Schröders durch zivile Bundeswehrsoldaten als Klatsch- und Jubelkulisse ausstaffiert wurde. Dabei ist der Name Schröder beliebig gegen den andere Politiker austauschbar.
      Man muss generell kritisch gegenüber den Medien sein, und das lesen einer neutralen zeitung kann nicht schaden, zB einer thiländischen oder indischen.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 18:42:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      Oder die Wohnzimmertapete. Kostet garantiert keine GEZ-Gebühren.
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 18:45:33
      Beitrag Nr. 34 ()
      #30

      ja! Aber was ist da jetzt Amispezifisches dran?
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 19:13:28
      Beitrag Nr. 35 ()
      #32,
      Man muss generell kritisch gegenüber den Medien sein, und das lesen einer neutralen zeitung kann nicht schaden, zB einer thiländischen oder indischen.

      Die werden Dir auch nicht weiterhelfen. Es gibt keine neutralen oder objektiven Zeitungen, weil es keine objektiven Journalisten gibt. Sowenig wie objektive Leser oder objektive Menschen überhaupt.
      Du kannst verschiedene Zeitungen lesen, versuchen, Nachrichten übers Internet zu verifizieren und vielleicht einige Presseprodukte im nachhinein von Deiner Liste streichen, weil Du zu oft von ihnen fehlinformiert wurdest.
      Ziemlich aufwendig und trotzdem nicht sicher.
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 01:20:12
      Beitrag Nr. 36 ()
      "Wohin mit dem Gefangenen-Heer?" überschreibt der Spiegel einen Bericht von dem ich meine dass er haarscharf an der Wahrheit vorbeigeschrieben ist.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241734,00.html

      "...andere geraten in Gefangenschaft - und werden damit zu einem logistischen Problem für die voranstürmenden Alliierten.
      Eine dauerhafte Lösung für deren Unterbringung gibt es noch nicht. Die Angreifer behelfen sich derzeit mit Provisorien..." und "...Im 91er Golfkrieg gab es bereits eine hohe Zahl von Deserteuren auf irakischer Seite: 69.000 Iraker liefen zum Feind über. Die Beschäftigung mit so vielen Gefangenen hielt damals mehrere amerikanische Einheiten in ihrem Vormarsch auf..."

      "...Eine große Anzahl von Gefangenen mag nicht nur den Vormarsch der alliierten Truppen verlangsamen - Gefangene im Rücken der vorrückenden Einheiten können zur Bedrohung werden...




      Im Link: http://www.unesco-heute.de/802/802mueller.htm schreibt Müller u.a. über "...Demokratie, Krieg und Medien..." :

      "...Es gab keine Bilder der unter den Aerosolbomben - die gegenüber Infanterie wie Massenvernichtungswaffen wirken - zugrunde gehenden irakischen Wehrpflichtigen in den Schützengräben, noch von denjenigen, die von riesigen Bulldozern unter Sand begraben wurden. Das Massaker an den aus Kuwait fliehenden Soldaten auf der Straße zwischen Kuwait-Stadt und Basra - Truthahnschießen in den Worten eines alliierten Soldaten - erreichte die Öffentlichkeit Tage später. Die Toten - Tausende von irakischen Soldaten, die auf Befehl ihrer Führung aus Kuwait abzogen - waren zu diesem Zeitpunkt schon aus den Fahrzeugen entfernt und begraben worden. Die Ausnahme von der Regel, dass die Opfer nicht zu sehen sind, waren die Bilder aus dem zerstörten Bunker, in dem vierhundert irakische Zivilisten ums Leben kamen..."



      Mit "haarscharf an der Wahrheit vorbei" meine ich nun daß der Spiegel hier zu blauäugig schreibt weil er a: zwar den 91 er Krieg und die damaligen Gefangenen erwähnt, dabei aber vergessen hat auf die damaligen Kriegsverbrechen an den Gefangenen hinzuweisen und b:vergessen hat, dann auf die aktuelle hohe Wiederholungswahrscheinlichkeit hingewiesen zu haben die sich daraus ergibt dass sich militärisch nix geändert hat. s.o. Provisorien, usw.



      Der SPIEGEL also nach Müller ein ..."Schoßhund", der als Transmissionsriemen der von der Regierung gewollten Informationspolitik wirkt...

      :)
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:19:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      @ peace
      der bekannte kriegsberichterstatter lloyds wurde von amerikanischen soldaten erschossen, während sein fahrzeug sich in einer kolonne mit militärfahrzeugen der irakischen armee befand, die sich eindeutig ergeben wollten... insofern dürfte dies ein fingerzeig darauf sein, wie dieses problem gelöst werden dürfte :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:20:29
      Beitrag Nr. 38 ()
      kommentar
      Im Krieg mit Bildern hat das US-Militär seine absolute Überlegenheit verloren
      Im Irak finden derzeit mindestens zwei Kriege statt. Einer, in dem US-amerikanische und britische Truppen, mit Panzer- und Hubschraubersymbolen dargestellt, entlang von Pfeilen auf einen gelben oder roten Punkt vorrücken, der per Schriftzug als "Bagdad" zu identifizieren ist. Dieser Krieg ist unterlegt mit Zitaten von US-Präsident George W. Bush ("Wir werden kein anderes Ergebnis akzeptieren als den Sieg" ), Falschmeldungen ("In Basra hat sich eine gesamte Division der irakischen Armee ergeben" ), schwarzweißen Luftaufnahmen mit Gebäuden und farbigen Bildern von Rauchsäulen über irakischen Städten. Das ist der Krieg des Pentagons, der Krieg der Angreifer. In diesem Krieg gibt es keine Zweifel außer über seine Dauer. Jeder Widerstand verzögert nur das Unvermeidliche, das Notwendige, Richtige und Gute.

      Dann gibt es den anderen Krieg. Der läuft, wenn überhaupt, bei al-Dschasira, er ist hässlich und blutig. Er besteht aus verletzten und getöteten Zivilisten, erschossenen Marines und gedemütigten US-Kriegsgefangenen. Dieser Krieg ist orchestriert mit Durchhalteaufrufen von Saddam Hussein ("Der Sieg ist nah!" ) und wütenden Demonstrationen in arabischen Hauptstädten. Es ist der Krieg der Angegriffenen. Die Bilder stützen ihre Sache. Zugleich illustrieren und legitimieren sie die Befürchtungen der Kriegsgegner in den Ländern der Angreifer. Diese Allianz gehört nicht zusammen, aber ihre Teile ziehen sich magisch an.

      Der Kampf um die richtigen Bilder gehört inzwischen zur traditionellen Kriegführung. Doch die immer bessere Technik verbessert nur die Geschwindigkeit, nicht aber die Genauigkeit der medial verbreiteten Informationen. Die US-Armee nimmt hunderte von Kriegsreportern mit auf Irak-Safari - aber was die "Eingebetteten" liefern, ist bestenfalls der gesäuberte Rohstoff für zukünftige Heldensagas mit Mel Gibson in der Hauptrolle. Nach Ansicht des Pentagons ist diese Methode ein guter Konter auf die Kritik im Golfkrieg von 1991, den Medien werde außer Videospielen überhaupt nichts gezeigt. Wer nichts zu sehen bekommt, wird misstrauisch.

      Doch die bloße Existenz von al-Dschasira entreißt den US-Militärstrategen das Informationsmonopol. Jetzt steht die Bilderflut der Angreifer gegen die Bilder der Angegriffenen. Es ist ein und derselbe Krieg, der unterschiedlich beschrieben wird. Dem, was wirklich passiert, kommen wir damit zumindest ein Stückchen näher. " BERND PICKERT

      taz Nr. 7013 vom 25.3.2003,
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 11:59:34
      Beitrag Nr. 39 ()
      IRAK-FELDZUG

      Die PR-Maschine der Alliierten stottert

      Von Markus Becker

      An der realen Kriegsfront läuft es für Briten und Amerikaner derzeit nicht nach Plan, noch schlechter aber steht es an der Propagandafront. Die Chronik einer atemberaubenden Pannenserie.

      Hamburg - So überhastet, wie die Alliierten nach Meinung zahlreicher Experten mit ihrer Bodenoffensive begonnen haben, stolperten sie auch in ihre erste PR-Schlappe: Umm Kasr, einziger Tiefseehafen des Irak und das erste Ziel des Großangriffs, wurde schon am zweiten Kriegstag als "befreit" gemeldet. Die irakische Regierung widersprach, niemand nahm sie ernst - doch ihre Darstellung war der Wahrheit offenbar näher als die Erfolgsmeldung der Alliierten. Diese mussten tags darauf einräumen, dass Umm Kasr doch noch nicht ganz befreit sei, einige "Widerstandsnester" gebe es noch. Eine Untertreibung, wie sich herausstellte: Die Iraker leisteten hartnäckigen Widerstand und verwickelten die Angreifer trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit in einen zähen Straßenkampf - ein Vorgeschmack auf das, was Amerikanern und Briten in weit größerem Ausmaß bei einem Angriff auf Bagdad bevorstehen könnte.

      Am 21. März gab es eine Nachricht, die Hoffnung auf ein schnelles Kriegsende aufkeimen ließ: Eine ganze irakische Division mit 8000 Mann habe sich ergeben. Zwei Tage später dementierte Bagdad. Am 24. März berichtete die "New York Times", die US-Armee habe erkennen müssen, dass der "Befehlshaber" der Division in Wirklichkeit ein junger Offizier unteren Dienstgrads war, der sich von seiner Hochstapelei eine bevorzugte Behandlung versprochen hatte.


      Wie es um die irakische Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Invasoren bestellt ist, erfuhren Letztere vor Basra. Nach tagelangen Kämpfen, die immer noch andauern, meldeten die Briten einen Volksaufstand gegen die Getreuen Saddam Husseins. Loyale Truppen würden die Aufständischen in der Stadt beschießen, die britische Armee erwidere das Feuer.

      Das Szenario wirkte zunächst plausibel, da es im schiitisch geprägten Basra schon im Golfkrieg von 1991 Aufstände gegen das sunnitisch dominierte Regime Saddam Husseins gegeben hatte. Der damalige US-Präsident George Bush senior hatte die Bevölkerung seinerzeit zur Revolte angestachelt - und sie danach im Stich gelassen: Saddams Truppen schlugen den Aufstand blutig nieder, die Amerikaner sahen zu.

      Die Schiiten haben das offenbar nicht vergessen:[/b] Die britischen Meldungen eines großen Aufstands stellten sich als falsch heraus. Premierminister Tony Blair musste kleinlaut einräumen, es habe lediglich kleinere Unruhen gegeben. Auch schiitische Organisationen konnten die Rebellion nicht bestätigen.[/b]

      Berichte britischer und amerikanischer Militärs über glücklich befreite Iraker wurden folglich auch in den amerikanischen Medien eher zurückhaltend verbreitet. Den Fernsehbildern nach zu urteilen hält sich die Begeisterung der Iraker über die Invasion offenbar in Grenzen. In der südirakischen Stadt Safwan etwa kam es bei der Verteilung von Lebensmitteln an die Bevölkerung zu chaotischen Szenen, Jubel war indes nicht zu hören.

      Stattdessen waren schon unmittelbar nach Beginn der Bodenoffensive Fernsehbilder von irakischen Kriegsgefangenen zu sehen - beim Marsch mit erhobenen Händen, bei der Festnahme durch US-Soldaten, als Lagerinsassen. Als der Irak wenige Tage später seinerseits Bilder von amerikanischen Kriegsgefangenen verbreitete, war die Empörung in den USA groß. Als "Verstoß gegen die Genfer Konvention" geißelte US-Präsident Bush die Bilder und stieß düstere Drohungen gegen jeden aus, der amerikanischen Gefangenen Leid zufügen sollte.

      Der Irak legte unterdessen nach und zeigte Bilder von jubelnden Soldaten, die einen offenbar weitgehend intakt erbeuteten "Apache"-Kampfhubschrauber der US-Armee umringten. "Von Bauern abgeschossen", sagte der irakische Informationsminister Mohammed Said al-Sahhaf über den Hightech-Helikopter. Tags darauf führten die Iraker die Piloten des Hubschraubers im Fernsehen vor.

      Die Kette der britisch-amerikanischen Niederlagen an der PR-Front war damit nicht zu Ende. Eine gewaltige Explosion in einem Wohngebiet Bagdads tötete am Mittwoch mindestens 14 Zivilisten. Die irakische Propaganda verhielt sich geschickt: Ihre Schätzung der Opferzahlen bewegte sich anfangs sogar unter denen westlicher Nachrichtenagenturen.

      Ob die Tragödie durch fehlgeleitete Raketen der USA, einen Fehlschuss der Iraker oder gar einen Mordakt des Bagdader Regimes ausgelöst wurde, ist unklar. Den Alliierten aber blieb nichts als ein schwaches Dementi: Es könnte sich um irakische Abfangraketen gehandelt haben, die nach Fehlschüssen vom Himmel gefallen waren. Genaueres aber werde man erst wissen, wenn man in Bagdad einmarschiert sei.

      Auch der angebliche Beschuss Kuweits durch irakische Scud-Raketen ist zweifelhaft. Uno-Chefwaffeninspektor Hans Blix widersprach am Donnerstag der Behauptung der kuweitischen Regierung, mindestens eine der bisher auf Kuweit abgefeuerten Raketen sei eine Scud gewesen. Bisher, so Blix, gebe es keine Beweise, dass der Irak die wegen ihrer Reichweite gefürchteten Geschosse eingesetzt habe.

      Am vergangenen Montag berichtete die US-Armee über die Eroberung einer Fabrik, die angeblich Massenvernichtungswaffen produzierte. Kurz darauf räumte Oberbefehlshaber Tommy Franks ein, man sei "nicht ganz sicher", ob es sich überhaupt um eine Chemiefabrik, geschweige denn eine Anlage zur Produktion chemischer Waffen handele.

      Der vorerst letzte peinliche Propaganda-Fehltritt der Alliierten ist der absurde Streit um die Frage, ob im Irak Kriegsgefangene hingerichtet wurden oder nicht. Bush und Blair hatten dies ebenso vollmundig wie vorschnell als bewiesene Tatsache verkauft. Nun aber behauptet die Schwester eines der beiden vermeintlich Hingerichteten, ihr Bruder sei im Kampf gefallen. Der Vorgesetzte des Gefallenen sei persönlich bei ihr erschienen: Eine Exekution, habe der Oberst betont, habe es nie gegeben.


      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 13:51:59
      Beitrag Nr. 40 ()
      STREIT UM GETÖTETE BRITEN

      Blairs Hinrichtungs-Propaganda

      Vollmundig hatte Tony Blair von Beweisen dafür gesprochen, dass britische Kriegsgefangene von Irakern hingerichtet worden seien. Alles gelogen, behaupten nun die Schwester und offenbar auch ein Vorgesetzter eines der getöteten Briten: Der Soldat sei im Kampf gefallen.

      London - Die britische Regierung musste kleinlaut einräumen, dass sie keinen "absoluten Beweis" für die "Hinrichtung" der beiden britischen Soldaten im Südirak hat. Blair und US-Präsident George W. Bush hatten am Donnerstag bei ihrer Pressekonferenz in Camp David davon gesprochen, dass die Soldaten "hingerichtet" beziehungsweise "ermordet" worden seien. "Das ist ein Kriegsverbrechen", hatte Bush gesagt.
      Die Schwester eines der beiden Soldaten sagte dem "Daily Mirror", sie sei äußerst verwundert über Blairs Behauptung, ihr Bruder sei "hingerichtet" worden. Ihr und dem Rest der Familie sei gesagt worden, der 24-jährige Luke Allsopp und sein 36-jähriger Kamerad Simon Cullingworth seien im Kampf getötet worden. "Wir verstehen einfach nicht, warum diese Leute lügen", sagte Nina Allsopp, 29, der Zeitung.


      Der Oberst aus der Kaserne ihres Bruders habe sogar persönlich die Familie besucht, um ihr zu sagen, dass Luke Allsopp nicht hingerichtet worden sei. "Lukes Land Rover ist in einen Hinterhalt geraten, und er war sofort tot", sagte die 29-Jährige. "Der Oberst hat gesagt, er würde tun, was er könnte, um das klarzustellen. Wir sind sehr wütend."

      Nach den Vorwürfen ruderte die britische Regierung nun zurück: "Die Leichen lagen in einiger Entfernung von den Fahrzeugen, in denen die Männer unterwegs gewesen waren", sagte Blairs Chefsprecher am Freitag gegenüber der Zeitung "The Guardian". "Sie hatten ihre Helme und Jacken verloren. Wir akzeptieren, dass das kein absoluter Beweis ist, aber es deutet in die Richtung, dass diese Männer erschossen worden sind."

      Ein Vertreter des britischen Militärs beim Oberkommando in Katar wurde vom "Guardian" mit den Worten zitiert: "Die Fernsehbilder, die gestern gezeigt worden sind, deuten darauf hin, dass sie hingerichtet worden sein könnten, aber die Bilder sind von schlechter Qualität und liefern uns nicht die nötigen Fakten."
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:44:59
      Beitrag Nr. 41 ()
      wenn die kritik aus den eigenen reihen zu massiv wird, muss man eben die pressefreiheit einschränken :mad::mad::mad:



      Sonntag 30. März 2003, 13:42 Uhr
      Britische Regierung kritisiert BBC als zu Irak-freundlich


      London (dpa) - Die britische Regierung hat die BBC nach einem Bericht des «Observer» als zu Irak-freundlich kritisiert. Der Labour-Vorsitzende und Kabinettsminister John Reid solle den Sender sogar beschuldigt haben, ein «Freund Bagdads» zu sein, berichtete die britische Sonntagszeitung. Sie zitierte eine «Führungsfigur» aus der Downing Street mit den Worten, die BBC behandele die Alliierten genauso wie Saddam Hussein.

      «Auf der einen Seite steht eine Diktatur, die keine Überprüfung ihrer Handlungen zulässt; auf der anderen Seite stehen Demokratien, die eine Politik der Offenheit betreiben», wurde die Regierungsquelle zitiert. «Man kann nicht mit beiden Seiten umgehen, als wären sie das Gleiche.» Der britische Außenminister Jack Straw sagte in einem Interview mit dem «Observer», er bezweifle, dass 1940 die Rettung der in Dünkirchen eingeschlossenen britischen Truppen möglich gewesen wäre, wenn es damals schon die rund um die Uhr berichtenden Nachrichtensender gegeben hätte.

      BBC-Chefs bestritten die Vorwürfe und wiesen darauf hin, dass das Bemühen um Objektivität gerade in einem Krieg wesentlich sei. Der politische Chefkorrespondent der BBC, Andrew Marr, sagte, die Regierung betrachte inzwischen jeden, der sich um eine ausgewogene Berichterstattung bemühe, als Saddam-Freund. Die Regierung sei «wütend darüber, dass sie zwar kontrollieren kann, wohin die Reporter gehen, aber nicht, was sie sehen», sagte Marr.
      yahoo news
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:52:20
      Beitrag Nr. 42 ()
      Schweiz kündigt Internetseite mit zivilen Kriegsopfern an

      Bern (dpa) - Die Schweiz hat eine Internetseite mit Angaben zu zivilen Opfern des Irak-Krieges angekündigt. Außenministerin Micheline Calmy-Rey sagte in einem Interview mit dem «SonntagsBlick», die entsprechende Angaben ihres Ressorts würden unter «www.eda.admin.ch» abrufbar sein. Aktuelle Informationen sollten aus verschiedenen Quellen zusammengestellt werden.

      Es gebe schon neun Tage nach Kriegsbeginn viele zivile Opfer, sagte die Sozialdemokratin aus Genf, die erst seit kurzem im Amt ist und durch mehrere kriegskritische Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hat. Das wichtigste an der Liste werde sein, dass sie einen Überblick gebe. «Erst wenn wir die Liste sehen, wird uns bewusst, wie schrecklich das ist», sagte Calmy-Rey.

      welt.de
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 17:13:10
      Beitrag Nr. 43 ()
      Der Medienkrieg: Besessen von Taktik und Technologie
      von Norman Solomon
      ZNet 27.03.2003


      Als ich vor zwei Monaten über einen großen Markt in der Nähe des Bagdader Stadtzentrums ging, schien der Tag wie jeder andere oder kein anderer zu sein. Ein vibrierender Pulschlag an Menschlichkeit pochte in den Läden und auf den Straßen. In der Zwischenzeit brannte eine Zündschnur, die in Washington angezündet wurde und hier explodieren würde.

      Jetzt, wo die amerikanischen Truppen in der Nähe von Bagdad sind, konzentrieren sich die Medien hauptsächlich auf taktische Gesichtspunkte. "Eine Woche Luftangriffe, darunter die konzentriertesten und präzisesten Bombentreffer in der amerikanischen Militärgeschichte, haben Tausende Tonnen Schutt und tiefe Bombenkrater an Hunderten von Regierungsgebäuden und Militäreinrichtungen in ganz Irak hinterlassen, es gibt aber kaum Anzeichen, dass dies beim Regime den Willen zum Widerstand geschwächt hat," berichtete die Washington Post am 26. März.

      Scharfsinnige Taktik und unübertreffliche Technologie sollten das grässliche Kunststück ausführen. Aber militärische Schwierigkeiten haben im Hallraum der Medien Alarmglocken in Gang gesetzt. Im Gegensatz dazu werden humanitäre Katastrophen oft als PR-Probleme wiedergegeben, seien es die Unterbrechung der Wasserzufuhr in Basra oder die Raketen, die in Bagdad Zivilisten töteten: Die Hauptsorge besteht darin, dass das beträchtliche Leiden und der Tod von Zivilisten die "Koalition der Willigen" schlecht aussehen lässt.

      Aber trotz der ganzen PR-Bemühungen für diese Invasion bleiben die Streitkräfte, die Washington und London schickten, eine Koalition zum Töten irakischer Menschen, die der selbstgerechten Gewalt im Wege stehen. Trotz der vorherrschenden Medienfixierung sind die großen moralischen Fragen über diesen Krieg noch nicht geklärt, im Gegenteil, sie verschärfen sich mit jedem weiteren Tag, unabhängig von dem, was auf den Fernsehschirmen oder den Titelseiten der Zeitungen erscheint.


      Als US-Raketen am Mittwochmorgen in der Nähe der Einrichtungen des irakischen Regierungssenders explodierten, war das ein Schritt, ein Regime, das Boden im Propagandakrieg gewonnen hatte, zum Schweigen zu bringen. In den Monaten, in denen falsche "Diplomatie" gespielt wurde und in den ersten Tagen der Invasion des Iraks schafften die von George W. Bush und Tony Blair geführten Regierungen das beinahe Unmögliche und präsentierten sich noch verlogener als der verdammte Diktator Saddam Hussein.

      An der Heimatfront verherrlichen die meisten US-Nachrichtenagenturen das Hightech-Waffenlager der Nation. Es war Routine, als die Washington Post vor einigen Tagen ein großes farbiges Diagramm unter der Überschrift "Ein verbissener Vogel" druckte. Das hatte nicht mit Vogelkunde zu tun, denn das Diagramm kommentierte Schlüsselmerkmale des AH-64 Apache - nicht die eines Vogels, sondern eines Hubschraubers, der sich als Tötungsmaschine auszeichnet.

      Wir sollen die Tapferkeit des Pentagons verehren; je tödlicher desto besser. Erstarrt vor taktischen Manövern und Gesamtstrategien im Irak, erwähnten die Medienagenturen kaum, dass dieser Krieg der US-Regierung und seiner britischen Komplizen eine offenkundige Verletzung internationalen Rechts bedeutet. Nur einige Tage vor Beginn des Angriffs sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan, dass die Invasion, der eine neue Genehmigung des UN-Sicherheitrates fehlt, die UN- Charta verletze.

      In der Hauptstadt der einzigen Supermacht dieser Welt jubelt die Washington Post dem Gemetzel zu und kam zu dem Schluss: "Im Endeffekt zählt nur der Sieg und ein dauerhaftes Engagement in einem wiederaufgebauten Irak." Zu dieser Einschätzung kam ein Leitartikel, der den Schmerz, aber nicht den Zorn, von Familienangehörigen, die um den Verlust von Kendall D. Waters-Bey, eines Marinesoldaten aus Baltimore, der kurz nach Kriegsbeginn starb, trauerten.

      Der Leitartikel der Washington Post zitierte den trauernden Vater mit den Worten, " das Wort ‚Trauer` kann meinen Schmerz nicht füllen." Aber der Artikel erwähnte kein Wort von der Reaktion der älteren Schwester des Verstorbenen, Michelle Waters, die der US-Regierung vorwarf, diesen Krieg begonnen zu haben und sagte: "Es war alles umsonst. Der Krieg hätte vermieden werden können. Wir haben jetzt keinen Bruder mehr. Bush hat keinen Bruder verloren, wir wohl."

      Die Baltimore Sun berichtete, dass Michelle Waters diese Worte "unter Tränen im Wohnzimmer des Hauses der Familie" sprach.

      Nach einer Woche des Krieges war der für das Weiße Haus verantwortliche CNN- Korrespondent John King sich mit vielen anderen Journalisten einig, als er Kritik an der "Kriegsstrategie" der Administration übte. Die Medien machen sich zunehmend Sorgen, aber die zum Ausdruck gebrachten Bedenken widmen sich überwiegend der Taktik. Ein militärischer Triumph könnte schließlich nicht so einfach sein.

      Ich warf heute noch einen Blick auf Zitate, die ich mir bei Treffen mit Vertretern der irakischen Regierung im letzten Herbst und Winter notierte. (Die Zitate findet man auch in "Target Iraq: What the Media Didn`t Tell You," ein Buch, das ich zusammen mit dem Auslandskorrespondenten Reese Erlich schrieb.)

      Mitte September sagte uns der Alterspräsident der irakischen Nationalversammlung, Saadoun Hammadi: "Die US-Administration will den Krieg. Wir halten nicht unsere andere Wange hin. Wir werden kämpfen. Nicht nur unsere Streitkräfte werden kämpfen. Unser Volk wird kämpfen."

      Drei Monate später, am 14. Dezember, sagte der stellvertretende irakische Premierminister Tariq Aziz auf einem Treffen: "Hunderttausende Menschen werden sterben, auch Amerikaner, denn wenn sie das irakische Öl an sich reißen wollen, müssen sie dafür kämpfen, allerdings nicht mit Raketen und Flugzeugen ... sie müssen ihre Truppen hierher bringen und mit dem irakischen Volk und der irakischen Armee kämpfen. Und das wird kostspielig."

      Die Zündschnüre, die in Washington angezündet wurde brennt jetzt in Bagdad. Unsere Steuergelder verbrennen irakische Truppen und Zivilisten.

      Unabhängig davon, wie lange der Krieg dauert, er ist grundverkehrt.


      ---

      Einen Auszug aus "Target Iraq: What the Media Didn`t Tell You" von Norman Solomon und Reese Erlich findet man unter www.contextbooks.com/target/about.html
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 17:24:37
      Beitrag Nr. 44 ()
      antigone, zu deinem Posting #xxx63 im Infernoträd schreib ich mal hier:

      hab folgendes gelesen und bin noch dabei, meine Meinung über Rummsfeld´s „Schlamassel“ zu überdenken.

      „Ein ex US Regierungsberater schreibt u.a.:

      „..Die «neue Weltordnung» beinhaltet massive politische, ökonomische und kulturelle Veränderungen. Bemühungen, diese Veränderungen zu beschleunigen, werden in Zeiten des Krieges erfolgreicher. Kriege sind immer eine Möglichkeit, kulturelle, politische und wirtschaftliche Systeme zu verändern, ohne dass die Menschen dies wirklich merken. Veränderungen werden «im Interesse der kriegerischen Auseinandersetzungen» akzeptiert, und je mehr ein Krieg in die Länge gezogen werden kann, umso mehr Zeit bleibt, die Veränderungen «akzeptabel» zu machen. Den Krieg auf diese Weise zur Herbeiführung von Veränderungen zu nutzen war bereits Anfang des letzten Jahrhunderts ein Schwerpunkt des Verwaltungsrates der Carnegie-Stiftung...“

      Ganzer Text hier:http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_103a/T01.HTM

      Desinformation vielleicht auch hier, denn was wäre wenn der „Blitzkrieg“ schon vorbei wär?
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 18:02:42
      Beitrag Nr. 45 ()
      peace
      ich glaube, dass die denke der herrenmenschen ihnen einen strich durch die rechnung gemacht hat und weiter machen wird. die unglaubliche arroganz der brainwashingtoner mafia ist nicht zuletzt genährt auch durch enron bzw. die börsenblase, bei der man sich in unendlichem ausmass auf kosten der amerikanischen pensionskassen bzw. der kleinen leute bereichert hat (global crossing und perles dreckige hände auf dieser ebene sind ein erneuter hinweis darauf, dass offensichtlich auch hier die herren aus der us-administration bewusste plünderung betrieben haben)- diese allumfassende arroganz wird hoffentlich auch ihnen das genick brechen. insofern halte ich das ganze für eine quasi eingebaute verblendung, die sich nunmehr in dem plünderungsfeldzug gegen den irak u.a. weiter fortsetzt - ganz unabhängig davon, dass deine überlegung nicht von der hand zu weisen ist.
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 11:10:15
      Beitrag Nr. 46 ()
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 23:47:47
      Beitrag Nr. 47 ()
      FEINDBILD SYRIEN

      US-General widerspricht Rumsfeld

      Wieder ein Nackenschlag für US-Verteidigungsminister Rumsfeld. Ausgerechnet ein hochrangiger Kommandeur der US-Truppen im Irak widersprach dem Minister, der behauptet hatte, Syrien unterstütze den Irak mit militärischem Gerät.In der arabischen Welt wächst unterdessen der Zorn wegen der immer massiveren Drohungen der USA gegen die Nachbarstaaten des Irak.

      Doha - Überraschend widersprach US-Brigadegeneral Vincent Brooks am Montag auf einer Pressekonferenz des US-Zentralkommandos in Katar seinem Verteidigungsminister.
      Rumsfeld hatte zuvor in Washington den Vorwurf erhoben, Syrien würde militärische Nachtsichtgeräte an den Irak liefern. Ihm sei davon nicht bekannt, dass bislang solche Geräte entdeckt worden seien, sagte dagegen Brooks.


      Rumsfeld hatte von einem "feindlichen Akt" gesprochen, für den Syrien zur Verantwortung gezogen werden könne. Brooks sagte auf die Frage, was die USA zu der Warnung an Syrien bewogen haben könnte, dafür seien "Hauptstädte und nicht dieses Kommando" zuständig.

      Verärgerung bei der Arabischen Liga
      Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, kritisierte unterdessen die Vorwürfe der USA an das Mitgliedsland Syrien. Die Zeitung "Egyptian Gazette" zitierte Mussa mit den Worten: "Für diese Anschuldigungen wurden keine Beweise vorgelegt. Solche Anschuldigungen werden die Situation nur weiter anheizen." In der BBC sagte Mussa: "Wir wollen Demokratie, aber nicht auf den Flügeln von B-52-Bombern". Eine Ausweitung des Kriegs werde zur unvorstellbaren Katastrophe.

      Bei einem Treffen mit dem griechischen Außenminister und EU-Ratsvorsitzenden Giorgos Papandreou legte Mussa nach: "Es gibt genug Zorn in der Region. Ein Überschwappen des Krieges (auf Syrien und Iran) wird nicht nur den Nahen Osten, sondern auch den Mittelmeerraum destabilisieren", sagte Mussa.

      Powell droht Syrien
      Am Vorabend hatte US-Außenminister Powell mit scharfen Worten Syrien und den Iran angegriffen. Powell warnte insbesondere die syrische Führung, sie werde zur Rechenschaft gezogen, wenn sie weiterhin dem irakischen Regime von Saddam Hussein helfe. Syrien könne die direkte Unterstützung für Terroristengruppen und "das sterbende Regime" von Saddam Hussein fortsetzen, "oder es kann einen anderen und hoffnungsvolleren Kurs einschlagen", erklärte der Minister. "So oder so: Syrien trägt die Verantwortung für seine Wahl und für die Konsequenzen."

      Iran müsse sein Streben nach Massenvernichtungswaffen einstellen und seine "Opposition gegen alle Terrorgruppen erklären, die gegen den Friedensprozess im Nahen Osten arbeiten", sagte Powell vor der einflussreichen pro-israelischen Lobbyisten-Organisation American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) weiter. Es sei an der Zeit, dass die Staatengemeinschaft einschreite und Druck auf Teheran ausübe, damit seine Unterstützung für den Terrorismus aufhöre.

      Iran: USA wollen "israelisches Regime stärken"
      Der staatliche iranische Fernsehsender IRIB bezeichnete am Montag die Warnungen als Vorwand für US-Bestrebungen, eine totale Herrschaft über die Region zu erringen. Der iranische Parlamentsabgeordnete Ali Akbar Mohtashami wurde mit den Worten zitiert, das Hauptziel der Amerikaner im Irak-Krieg sei die Errichtung einer neuen Ordnung im Nahen Osten, "um das israelische Regime zu schützen und zu stärken".

      Die gegenseitigen Beschuldigungen haben eine lange Vorgeschichte. US-Präsident George W. Bush hatte nach dem 11. September 2002 neben dem Irak auch den Iran als Teil einer "Achse des Bösen" bezeichnet und damit bei der Führung in Teheran Befürchtungen ausgelöst, die Islamische Republik könnte das nächste Ziel der USA sein. Seitdem beschwören iranische Politiker die Neutralität ihres Landes im Irak-Konflikt.

      In den vergangenen Tagen haben Korrespondenten aus Syrien und Jordanien wiederholt berichtet, dass sich dort freiwillige Kämpfer aus beiden Ländern bei den irakischen Botschaften melden oder direkt zur Grenze fahren ließen, um im Irak gegen die alliierten Truppen zu kämpfen. Vor allem Exil-Iraker würden sich melden, die über das Ausmaß der angewendeten Gewalt der Amerikaner und Briten entsetzt seien, obwohl sie sich selber nicht zu Anhängern Saddam Husseins zählen.

      Holger Kulick
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 31.03.03 23:53:01
      Beitrag Nr. 48 ()
      Es soll Amerikaner geben, die nur Englisch sprechen und denken können.
      Es soll auch Europäer geben , die wissenschaftliche Publikationen in Englisch verfassen, damit die Amerikaner diese auch lesen können.
      Es soll auch Berichte darüber geben, dass kaum ein Amerikaner arabisch kann.
      Gut dass diese Diletanten Gewehre haben, sonst würde ihnen ja keiner mehr zuhören...
      ... nicht mal mehr unsere Diplom-Angie.
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 15:09:19
      Beitrag Nr. 49 ()
      Was läuft hier schief?
      Weitere Gedanken zum Krieg
      von Uri Avnery
      uri-avnery.de 25.03.2003


      # Plan und Realität: eine alte Binsenweisheit sagt: „Kein Kriegsplan überlebt den ersten Zusammenstoß mit dem Feind.“ Das stimmt immer. Aber etwas viel Schlimmeres ist den Amerikanern jetzt geschehen. Um den Krieg ihrem eigenen Volk und der Welt gut zu verkaufen, haben Bush & Co das Bild eines „chirurgischen Eingriffs“ vorgezeichnet. Ganz einfach: die Amerikaner marschieren in voller Stärke nach Bagdad. Die irakische Bevölkerung möchte ihren grausamen Diktator los werden und begrüßt die Befreier voll Freude. Die Schiiten im Süden werden sie nach arabischer Sitte mit einer Reisdusche empfangen. Saddam wird umgebracht. Das Regime fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Die Amerikaner werden im Triumph in Bagdad einmarschieren. Ende. Das Ganze wird höchstens eine Woche dauern. Keine Toten, keine Gefangenen.

      Bush und seine Leute haben nicht gelogen. Sie haben wirklich geglaubt, dass es so ablaufen werde. Wie immer hatten die Propaganda-Experten damit Erfolg, sich selbst zu überzeugen. Nachdem sie eine imaginäre Landkarte gezeichnet hatten, legten sie ihre Pläne darauf. Jetzt trafen sie auf die Realität. Zum Beispiel auf Grund ihrer Verachtung des Feindes waren die Verbindungslinien nicht angemessen abgesichert, es gab keine entsprechenden Vorbereitungen für Schlachten in der Nachhut. Nach schnellem Vormarsch durch die Wüste, was vor allem eine logistische Operation war, kamen sie in die Nähe von Bagdad und dachten, dass ihnen alles andere mehr oder weniger von selbst zufallen würde.

      # Das „israelische Syndrom“. Man mag dies das „israelische Syndrom“ nennen: die abgrundtiefe Verachtung für die Araber und die Überzeugung, dass sie nicht kämpfen können. Dies war die Ursache der Fehlschläge der israelischen Armee im Yom Kippur Krieg, im Libanonkrieg und in beiden Intifadas. Zu jeder Zeit kämpften die Araber tapfer und opferten ihr Leben. Das überraschte schmerzlich. (Ein israelischer Witz: „Man kann sich wirklich nicht auf die Araber verlassen. Sie ergeben sich nicht einmal.“)

      # Sie haben Angst. Das irakische Volk reagiert wie jedes normale Volk. Angesichts einer ausländischen, feindlichen Invasion hält es zusammen. Selbst die Gegner des Regimes unterstützen den Anführer in der Schlacht. Als die Nazis die Sowjetunion überfielen, jubelten die Gefangenen in den Gulags Stalin zu. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass viele Iraker Saddam loswerden wollen. Aber sie wollen nicht, dass dies durch ausländische Invasoren geschieht. Besonders nicht von den Amerikanern, die sie im Verdacht haben, dass sie ihnen ihr Öl rauben wollen. (Die Teilnahme der Briten, ihre früheren verhassten Kolonialherren, macht die Sache noch schlimmer.) Und wenn die Bevölkerung nicht herauskommt, um die Befreier willkommen zu heißen, und die Brigaden der regulären Armee nicht en masse kapitulieren – wie kann man das erklären?

      Die Politiker und Generäle trösten sich mit einer eklatant lächerlichen Konstruktion: Millionen von Einwohnern von Basra und dem Süden haben Angst vor Saddams Agenten, die sich noch immer in dem Gebiet aufhalten sollen. Sie wollen die Amerikaner begrüßen, wagen es aber nicht. Armes Volk! Sogar der Sprecher der israelischen Armee könnte keine erbärmlichere Erklärung finden.

      # Das palästinensische Beispiel. Kein Araber - sei er Sunnit oder Schiit – kann die Amerikaner als Befreier betrachten, weil sie seit zwei Jahren täglich auf ihren Bildschirmen sehen, was die israelische Armee, mit der rückhaltlosen Unterstützung von Bush, dem arabisch-palästinensischen Volk antut. Die eingebildeten Amerikaner, die ziemlich unsensibel gegenüber Gefühlen anderer Völker sind, können sich überhaupt nicht die Intensität der Wut und des Hasses der arabischen Massen vorstellen. Darum konnten ihnen die Gräueltaten vom 11. September 2001 auch keine Lehre sein – z.B. die, dass sie ihre Politik gegenüber den Palästinensern ändern müssen. Sogar jetzt, während des Krieges, zeigt Saddams Fernsehen Bilder von israelischen Gewalttätigkeiten in den palästinensischen Gebieten, um dem irakischen Volk vorzuhalten, wie die heldenhaften Palästinenser, einschließlich der Kinder, ihr Leben gegen die riesige Macht der israelischen Armee einsetzen.

      # Der Schockmoment. In der Geschichte Israels gibt es mehrere Momente von nationalem Schock. Einer von ihnen geschah während des Yom-Kippur-Krieges. Dieser Moment hat sich meinem Gedächtnis tief eingeprägt. Wir saßen vor dem Fernseher in der Wohnung eines Freundes. Auf einmal erschien auf dem Bildschirm eine Gruppe israelischer Soldaten, die gefangen genommen worden waren. Sie saßen auf dem Boden, die Köpfe gesenkt, ihre Hände hinter ihrem Rücken gefesselt. Sie zitterten vor Angst. Rund herum frohlockende Syrer. Bis zu jenem Augenblick war der absolute Glaube der Überlegenheit des israelischen Kämpfers ein Grundstein des israelischen Bewusstseins, genährt durch unzählige wahre Geschichten und Mythen. In diesem Augenblick fiel dies in sich zusammen. Plötzlich sahen wir unsere Soldaten als normale Menschen, die in einer schrecklichen Situation Angst hatten. Nun geschieht dies den Amerikanern. Sie sehen ihre Söhne in ähnlicher Situation. Kein Wunder, dass das Weiße Haus diese Bilder verbergen möchte, indem es die Genfer Konvention zitiert. Wo aber war diese Konvention, als Tausende von afghanischen Kriegsgefangenen, Soldaten der Taliban, wie Tiere in Guatanamo zur Schau gestellt wurden?

      # Gefangene. Unsere eigene Armee hat natürlich die Kriegsgefangenen für Propagandazwecke immer zur Schau gestellt. Ich erinnere besonders an einen Star des israelischen Fernsehens, den „Arabisten“ Ehud Ya’ari, einem ehemaligen Offizier des Militärnachrichtendienstes, wie er gefangene Syrer und Ägypter im Fernsehen befragt, wie das eben ein Offizier des Nachrichtendienstes tut. Da wurde keine Genfer Konvention erwähnt.

      # Saladin. Eine Sache ist schon heute sicher: Saddam Hussein hat erreicht, was er erreichen wollte. Was immer auch in den nächsten Tagen und Wochen geschieht, er wird in die arabische Geschichte als einer der großen Helden eingehen, der nicht zurückgewichen und vor einem übermächtigen Feind nicht weggerannt ist. Generationen von Kindern in allen arabischen Ländern werden in der Schule lernen, dass er der Erbe des großen Salah al-Din (Saladin) war. Die größte Militärmaschine der Geschichte – wie ihr Befehlshaber sie nennt – hat ein kleines Land angegriffen, dessen größter Teil an Waffen schon im voraus zerstört worden war und dessen Volk tapfer dem Bomben- und Missiles-Hagel widersteht – auch ohne jegliche Luftverteidigung.

      So sieht es im Augenblick für alle Araber in der Welt aus. Sie vergleichen Saddam mit ihren eigenen Herrschern, Mubarak, Fahed, Abdallah und Assad. Ab jetzt wird die Legende sich nur ausbreiten und zu einem Nationalmythos werden.
      znet.de
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 21:22:52
      Beitrag Nr. 50 ()
      aktuell erwähnenswertes beispiel von nachrichten die man auf meinungsmacher-ebene "nicht gut" findet:
      ----------------------------------------------------------
      "SPIEGEL (ONLINE): UN Sanktionen gegen USA/GB"

      Heute gab es eine Meldung die besagt, das ein ehemaliger UN Mitarbeiter (?) Sanktionen gegen USA / GB forderte.

      Leider ging der Link "ins Leere". Ein paar Stunden später war die Meldung komplett verschwunden.

      eine nachfrage bei Herrn Hübner von Spiegel Online ergab das "Spiegel Online diese Agenturmeldung nicht gut fand".
      (auch wenn diese auf Nachfrage hin keine sachlichen Mängel (Ente etc.) aufwies). Stattdessen wurde der Artikel "Die Koalition der Geizigen" reingenommen.

      Leider taucht in diesem Artikel das Wort "Sanktionen" gar nicht auf.
      ----------------------------------------------------------
      http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=3220557&…
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 23:27:57
      Beitrag Nr. 51 ()
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 23:30:27
      Beitrag Nr. 52 ()
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 23:35:45
      Beitrag Nr. 53 ()
      02.04.2003 Ausland jung Welt


      Kreative Verlustlisten der US-Armee

      Russische Fernaufklärung: Opferzahl der Kriegsalliierten wird frisiert. Kämpfe um irakische Städte dauern an


      * jW-Autor Rainer Rupp gibt Berichte und Analysen der russischen Fernaufklärung über den Kriegsverlauf im Irak wieder. Heute die Lageeinschätzung vom 31. März:

      Die am 30. März von der Koalition bekanntgegebenen Verlustzahlen erscheinen nach Angaben der russischen Fernaufklärung »zeitversetzt«. Die 57 Gefallenen, die von der Koalition zugegeben wurden, stellen lediglich die Verlustziffer vom Morgen des 26. März dar. Wie es zu dieser »kreativen« Diskrepanz kommt, erklärte ein leitender Militärarzt eines Lazaretts in Kuwait einem BBC-Korrespondenten. Demnach werden nur jene Soldaten als tot gezählt, »die ins Hospital eingeliefert und dort ordnungsgemäß dem Prozeß der Leichenschau unterzogen werden, wozu gegebenenfalls Identifizierung und die obligatorische Standardeinbalsamierung zur Überführung in die Heimat gehören«. Das könne mehrere Tage dauern. »Nur der Oberkommandierende weiß, wie viele Soldaten wir heute verloren haben. Sie (die Journalisten) erfahren davon erst Tage später«, sagte der Arzt in den Tonaufzeichnungen, die der Korrespondent per Telefon der Redaktion überspielte.

      Die tatsächlichen Verluste der Koalition sind jedoch weitaus größer. Auf Grund von Erkenntnissen, die aus Kommunikationen von US-Militärhospitälern und anderen Quellen gewonnen wurden, belief sich die Zahl der Verluste am Montag, den 31. März, auf mindestens 100 gefallene US-Soldaten und 35 getötete Briten. Weitere 22 Amerikaner und elf Briten wurden vermißt; etwa 480 Mann wurden verwundet.

      Während Bagdad inzwischen unter US-amerikanischem Dauerbombardement liegt, nehmen die Kämpfe um Nasirija, Nadschaf und im Raum Basra an Heftigkeit zu. Die amerikanischen Einheiten bei Nadschaf sind durch mindestens drei weitere Bataillone Marineinfanterie auf insgesamt 6000 Mann verstärkt worden, die nun mit Unterstützung von 80 Panzern, 60 Geschützen und 40 Kampfhubschraubern die Stadt stürmen sollen. Die irakischen Verteidiger werden auf bis zu 3000 Soldaten und Offiziere sowie 1500 Freiwillige geschätzt.

      Im Raum Nasirija ist es den US-Marines immer noch nicht gelungen, den vor sieben Tagen eingenommenen Brückenkopf am linken Euphratufer auszubauen. Die Brücke, welche den Brückenkopf mit den Hauptkräften der Koalition auf der anderen Uferseite verbindet, steht unter irakischem Beschuß und ist praktisch zerstört.

      Im Raum Basra bleiben die Briten bei ihrer Taktik, den Blockadering um die Stadt immer enger zu schnüren. Zugleich versuchen sie, mit begrenzten Vorstößen möglichst nah an Basra heranzurücken. So drangen die Briten um 8.00 Uhr morgens von Süden her in Bataillonsstärke in Basra ein, wurden aber bereits nach kurzer Zeit durch irakisches Feuer gestoppt.

      (Mitarbeit: Peter Borak)
      Avatar
      schrieb am 01.04.03 23:55:10
      Beitrag Nr. 54 ()
      Wenn es hier schon um die Presse geht. Ich vermisse unseren grandiosen Nachrichtensender n-tv mit ihren wunderbaren Experten und objektiven Beiträgen.

      Manchmal machen die auch Umfragen.

      TANTE-FRIEDA-DÖDEL-RESEARCH macht auch mal eine:

      Halten Sie als echter Demokrat und freier Patriot die Berichterstattung von n-tv über den heldenhaften Freiheitskampf der "Allianz der Befreier" in der "Welt des Bösen" für ausgewogen?

      a) ja

      b) nein

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 13:40:50
      Beitrag Nr. 55 ()
      BLUTBAD NACH RAKETENANGRIFF

      Registriernummern deuten auf US-Geschoss

      London - Die schwere Explosion auf einem Marktplatz in Bagdad am vergangenen Freitag ist offenbar tatsächlich von einer amerikanischen Rakete ausgelöst worden. Im Schutt des zerstörten Marktes hätten Anwohner einen rund 30 Zentimeter langen Raketensplitter mit einer Seriennummer des texanischen Waffenfabrikanten Raytheon gefunden, berichtete die britische Zeitung "Independent".
      Der Bagdad-Korrespondent des Blattes, Robert Fisk, ein vielfach ausgezeichneter Kriegsreporter, hatte am Wochenende Bewohner am Rande des Marktplatzes aufgesucht. Einer der Iraker zeigte ihm eine Sammlung von Geschoss-Splittern, die teilweise eingestanzte Nummern enthielten. Fisk notierte die Ziffernfolge: "30003-704ASB7492". Der Buchstabe "B" war teilweise durch Kratzer verzerrt und könnte auch ein "H" sein. Dem folgte eine zweite Ziffer: "MFR 96214 09"
      Raython ist die weltgrößte Waffenschmiede für die so genannten intelligenten Bomben.
      Dies sei ein "peinlicher Schlag für Washington und London", da beide Regierungen behauptet hätten, der Einschlag sei durch eine defekte irakische Luftabwehrrakete verursacht worden. Durch die Explosion waren mindestens 62 Iraker getötet worden.
      Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte, zur Seriennummer angeblicher Raketenteile könne man nicht Stellung nehmen. Eine "offizielle Quelle in Washington" wies die Zeitung außerdem darauf hin, dass der Raketensplitter auch von den irakischen Behörden an die Einschlagstelle gebracht worden sein könne.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,243040,00.html
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 16:57:57
      Beitrag Nr. 56 ()
      Also ... wenn CNN den Jungs schon zu "einseitig pro-palästinensisch berichtet", dann möchte ich mal die anderen Sender sehen.
      Oder vielleicht doch besser nicht :look: ...


      ISRAEL

      BBC-World fliegt aus dem Kabelnetz


      Über Nacht haben die israelischen Kabelfernsehgesellschaften den britischen Nachrichtensender BBC-World aus dem Angebot genommen. Man habe sich mit dem Sender nicht über neue Vertragsbedingungen einigen können. Andere Stimmen vermuten einen Zusammenhang mit der kritischen Berichterstattung zum Irak-Krieg.


      Tel Aviv - Über das israelische Kabelnetz war BBC-World bislang in fast einer Million Haushalte zu empfangen. Ein Kommentator der Tageszeitung "Haaretz" verurteilte die Maßnahme in der Ausgabe vom Mittwoch. Das Vorgehen der Kabelgesellschaften sei ein "Beweis für das mangelhafte Verständnis von Demokratie".

      Vor einigen Monaten hatten die Gesellschaften bereits gedroht, den amerikanischen Nachrichtensender CNN aus dem Angebot zu nehmen. Dieser habe nach Ansicht vieler Israelis, vor allem aber der Regierung von Ministerpräsident Ariel Scharon, einseitig pro-palästinensisch berichtet, hieß es damals. Nach inoffiziellen Angaben soll die Anweisung zur Abschaltung "von oben" gekommen sein. Man könne den Zuschauern "nicht zumuten, ein Programm zu sehen, das Israel in einem schlechten Licht" zeige.

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,243071,00.html
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 23:25:57
      Beitrag Nr. 57 ()
      Alliierte missachten Rechte von Reportern

      Die Europäische Rundfunk Union (EBU) hat gegen die massive Behinderung unabhängiger Journalisten im Südirak durch das US-Zentralkommando in Doha protestiert. Betroffen seien insbesondere Reporter und Kamerateams aus den Staaten, die den amerikanisch-britischen Angriffskrieg nicht unterstützten, so EU-Generalsekretär Jean Stock. "Reporter und Kamerateams, die ihr Leben aufs Spiel setzten, wurden von britischen und amerikanischen Truppen festgenommen und nach Kuwait zurückgeschickt." Eine solche Politik der Behinderung würde die Arbeit der Journalisten nicht nur erheblich erschweren, so Stock. Die Journalisten müssten heimlich arbeiten und würden dadurch zum Teil ihr Leben aufs Spiel setzen.

      Stock begrüßte die Entscheidung des Zentralkommandos, so genannten "eingebetteten" Journalisten die Möglichkeit einer direkten Kriegsberichterstattung zu geben, doch diese Chance hätte nur eine geringe Zahl von Reportern. Die übrigen seien dazu gezwungen, sich Randthemen zuzuwenden oder sich Informationen über dritte Quellen zu beschaffen.


      Berichte über Misshandlungen und Verhöre
      Auch die Organisation "Reporter ohne Grenzen" äußerte sich besorgt über das Vorgehen der britisch-amerikanischen Streitkräfte gegenüber Journalisten im Irak. "Journalisten gerieten unter Beschuss, wurden verhaftet, oft über mehrere Stunden verhört, misshandelt und geschlagen", kritisierte der Generalsekretär der Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, Robert Ménard in Paris. Außerdem sei das Informationsministerium in Bagdad zweimal bombardiert worden, obwohl bekannt sei, dass dort die internationalen Nachrichtenagenturen untergebracht sind.

      Die Organisation forderte die irakischen Behörden zudem auf, den Verbleib von vier vermissten Journalisten aufzuklären. Nach Aussage von Korrespondenten in Bagdad sollten sie abgeschoben werden. Seitdem fehle jede Spur.


      Quelle: www.ard.de
      Avatar
      schrieb am 02.04.03 23:32:15
      Beitrag Nr. 58 ()


      es gibt ja wirklich nichts wichtigeres als journalisten.
      und sonst riskiert ja keiner sein leben.
      Avatar
      schrieb am 06.04.03 11:55:23
      Beitrag Nr. 59 ()
      " Auslassungen und Verdrehungen

      Werner Schmitz 05.04.2003
      CNN im Krieg mit unbequemen Wahrheiten

      Im Krieg wie im Journalismus werden Fehler gemacht. Das ist bedauerlich, aber kaum zu vermeiden. Entscheidend ist jedoch, wie mit den Fehlern umgegangen wird. Hier ist ein abschreckendes Beispiel wie CNN mit unangenehmen Wahrheiten im Irak-Krieg verfährt: "



      ganzer Artikel zur "kleinen Göbbelskunde" bei heise unter:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14543/1.html
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 12:54:36
      Beitrag Nr. 60 ()
      wie kommt zu etwas zustande ????

      _____________________________________

      > jessicalynch.info
      > k. (5. April 2003 8:52)
      > Frage: Wer hat wohl am 3.April 2003 jessicalynch.info registriert?
      >
      > Antwort: JSI Marketing Group Inc. Hollywood
      >

      > jessicalynch.net
      > jessicalynch.org
      > jessicalynch.biz
      >
      > wurden am 17.März 2003(!) von einem gewissen A.G. in New York
      > registriert. Wir erinnern uns: das war der Tag, an dem Bush das 48
      > Stunden Ultimatum gestellt hat. Klingt spannend - darüber würde ich
      > gerne einen Film drehen.
      >
      > Nachzulesen unter:
      >
      > http://www.register.com
      >
      Avatar
      schrieb am 07.04.03 19:40:34
      Beitrag Nr. 61 ()
      Eine verblüffende Ähnlichkeit, nicht nur mit der "Brutkastengeschichte"

      Nach meiner eigenen Bildmontage könnte ich sagen dass es sich um ein und die selbe Person handelt.

      Oder hat Jessica eine Doppelgängerin?




      Letztes Jahr hat auch eine Jessica Lynch an Misswahlen teilgenommen. Foto links u. rechts.
      Foto mittig ist das offizielle aus Sun u. Spiegel und sonstigen Lettern.

      MANHATTAN
      Jessica Lynch
      Talent: Dance
      Platform: Teen Depression: Combating America`s Silent Epidemic

      http://www.geocities.com/missusamagicc/nyork2002.html


      Die SUN Online "First girl lost in the war"

      http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2003132548,00.html


      Die „Befreiung“ im Spiegel:

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,243017,00.html

      ps. ANTIGONE, ich frag mal bei der GSG 9 an ob die dich nicht in ähnlicher Aktion raushauen können.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 10:05:04
      Beitrag Nr. 62 ()
      "Vieles ist einfach nur Cheerleading"

      Orville Schell, 63, Dekan des Instituts für Publizistik an der Universität Berkeley, Kalifornien, über die Kriegsberichterstattung der US-Medien.

      Herr Schell, wenn Sie den Irak-Krieg durch die Augen amerikanischer Fernsehzuschauer verfolgen was für einen Eindruck bekommen Sie?

      Zunächst mal: Das, was Europäer sehen, was Amerikaner sehen und was Araber sehen, sind vollkommen verschiedene Kriege. Der Krieg im US-Fernsehen besteht zum Teil aus ordentlich gemachten Nachrichten, aber vieles ist einfach nur "Cheerleading" Anfeuerung für die Truppe. Die Fernsehsender berichten über diesen Krieg, als würden sie ein Football-Spiel übertragen mit atemloser Stimme, mit vielen Grafiken und Statistiken, aber völlig ohne Hintergrund. Keiner wagt, für 20 oder 30 Minuten vom Live-Bild wegzuschalten, um eine Dokumentation oder Analyse zu zeigen. 90 Prozent dessen, was ein intelligenter Mensch wissen müsste, um diesen Konflikt zu verstehen, fehlen einfach. Ich glaube nicht, dass auch nur ein Amerikaner unter einer Million erklären könnte, wie Saddam Hussein an die Macht gekommen ist oder wie es um das Verhältnis zwischen dem Irak und Kuwait steht.

      Es gibt ja noch andere Informationsquellen als das Fernsehen...

      Die großen Tageszeitungen leisten im allgemeinen gute Arbeit allen voran Blätter wie die "New York Times" und die "Los Angeles Times", aber auch kleinere Zeitungen wie die "Chicago Tribune". Doch vergessen Sie nicht: Während 1,2 Millionen Menschen die "New York Times" abonnieren, beziehen 30 Millionen ihre Nachrichten aus dem Fernsehen. Fernsehen erdrückt alles andere, und die Qualität ist beschämend.

      Bei Sendern wie "Fox News" und "MSNBC" treten ehemalige Politiker als Moderatoren auf, und notorische Krawallmacher wie Geraldo Rivera dürfen Reporter spielen. Ist das noch Journalismus?

      Nein, es ist einfach nur Jahrmarktgeschrei. Im Kampf um Einschaltquoten schicken die Sender immer absurdere Figuren ins Rennen, Hauptsache provokant. Mit Nachrichten hat das nichts mehr zu tun, es ist mehr eine Art Wrestling.

      Der erste Golfkrieg hat CNN bekannt gemacht. Sehen Sie diesmal einen ähnlichen Gewinner unter den Medien?

      Al-Dschasira. Aber im Ernst: Es ist bezeichnend, dass viele Leute, die sich nach einer intelligenten Berichterstattung sehnen, zur BBC schalten.

      ...die man in den USA in einigen Kabelnetzen empfangen kann.

      Ich hatte eine Art Erweckungserlebnis neulich Abend, als das Fernsehbild plötzlich still stand und die BBC ihr Radioprogramm im TV ausstrahlte. Ich saß da und dachte: "Das ist ein verdammt gutes Programm!" Und das ist ein schlimmes Zeichen, wenn ein Programm ohne Bilder das beste ist, das Sie empfangen können.

      Was macht die BBC so viel besser?

      Sie bringt eine ausgewogene, tiefgründige Berichterstattung. Ich denke, einige Medien in anderen europäischen Ländern zeigen genauso viel Schieflage wie das US-Fernsehen, nur in die andere Richtung. Auch da täte etwas mehr Hintergrund not. Die Herausforderung für alle besteht darin, diesen Konflikt jenseits nationaler Interessen darzustellen. Und das ist das Tragische an den US-Medien: Sie sind weltweite Nachrichtenlieferanten, vielleicht einflussreicher als alle anderen, aber sie benehmen sich, als hätten sie ein rein amerikanisches Publikum. Was wir brauchen, sind Reporter für die Welt, nicht Reporter für Amerika.

      Das Internet ist das einzige wirklich globale Medium. Welche Rolle spielt es in diesem Krieg?

      Das Internet ist eine fantastische Informationsquelle, und Websites wie etwa Salon.com sind enorm wichtig. Das Problem ist, dass bisher keiner einen Weg gefunden hat, im Netz Geld zu verdienen. Außerdem muss man im Internet aktiv nach Nachrichten suchen und man kann nicht erwarten, dass Leute, die den ganzen Tag hart arbeiten, abends auch noch für ihre Nachrichten hart arbeiten. Für die meisten gilt, und da schließe ich mich ein: Wenn ich nach Hause gehe, will ich nicht vor dem Computer sitzen. So kommt das Fernsehen an seine Gefangenen.

      Mögen Sie noch hinsehen?

      Aus professionellem Interesse und mit einer gewissen morbiden Faszination. Manchmal, wenn ich nicht fassen kann, wie schlecht etwas ist, schreie ich den Fernseher an ein interaktives Programm sozusagen. Aber es ist eben keine Game Show. Es geht um Menschenleben, und doch sitzen da diese lächerlichen Typen, und plötzlich kommt Werbung für Deospray und Steakmesser dazwischen. Es ist grotesk. Wenn Sie vom Mars kämen und das sähen, würden Sie glauben, Sie seien in einer Welt des totalen Irrsinns gelandet. Wir haben uns nur schon daran gewöhnt.


      Interview: Karsten Lemm

      http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?eid=505270&id…
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 10:20:09
      Beitrag Nr. 63 ()
      ich glaube nur noch dem Informationsminister Mohammed Sajjid el Sahhaf :

      Auszüge aus seinen Pressekonferenzen:

      ...die Amerikaner sind nicht in Bagdad...
      ...das Informationsministerium ist nicht umstellt...
      ...kein Amerikaner hat jemals einen Präsidentenpalast von innen gesehen...
      ...wir haben die Hunde abgeschlachtet...
      ...sie finden auf dem Flughafen keinen einzigen Amerikaner...
      ...die Amerikaner begehen Selbstmord an den Stadtmauern von Bagdad...



      SFK
      Avatar
      schrieb am 08.04.03 10:46:00
      Beitrag Nr. 64 ()
      Krieg und Sprache

      "Bombenteppich" und "Blutzoll" - der Krieg der Worte


      Im klassischen Fall hat der Krieg zwei Seiten; die Gute und die Böse. Das Feindbild ist klar, Krieg quasi notwendig. Was für dieses Schwarz-Weiß-Bild zu kompliziert ist, scheint in Nebel gehüllt. Oder in CNN-grün getaucht. Im jüngsten Bagdad-Thriller geschieht dies in Form von grob körnigen Pixeln, die meistens in Verbindung mit fein körnigem Sand aus den Nachtsichtgeräten der Operateure im Irak dringt. Und so, wie sich mancher Betrachter, der die Wackelbilder aus der Wüste verfolgt, fragt, ob diese "real" und "live" sind, ob sie die Pentagon-Panzer tatsächlich in einer Vorwärtsbewegung auf "Saddam-City" zeigen oder nur in einer Endlosschleife, die womöglich in einem Trainingscamp in der Wüste Arizonas entstand, so ist auch eine gehörige Portion Skepsis vonnöten bei dem, was in diesen Tagen durch den Schleier der Sprache dringt.

      Konsumartikel Krieg

      Denn Krieg muss konsumierbar sein - und wird folgerichtig gut verdaulich gereicht. Was eignet sich da besser, als sich den Mitteln der Rhetorik zu bedienen und delikate Sprachhäppchen zu servieren? Über die Macht - oder auch Ohnmacht - der Bilder wurde bereits erschöpfend diskutiert, über den Gebrauch der Sprache wird hingegen wenig bekannt. Die Art, wie etwas zur Sprache kommt, schließt dessen Bewertung mit ein: Sprache rückt damit in die Nähe des Handelns. Bekanntlich ist der Einfluss der Politikerworte auf die öffentliche Meinung in Krisen- und Kriegszeiten besonders groß. Sie gießen diffuse Ängste in die feste Form der Schablonen und Klischees. Noch nicht alt, aber schon ein Klassiker: der "Anti-Terror-Krieg". Durch die Vorschaltung von "Anti-Terror" rückt der unbarmherzige "Krieg" ins milde Licht moralischer Rechtfertigung. Ein edler Krieg, weil "Anti"-Krieg, der sich ja nur gegen den Terror richtet. Dumm nur, dass es auch unter Basken und Nordiren Terroristen gibt.

      In ein simplifizierendes Weltbild finden sich Menschen schnell hinein, das Jonglieren mit Kriegsmetaphern- und synonymen steigert schließlich die Gefühle der Angst und Panik, die wiederum den Nährboden hergeben für das Einverständnis einer breiten Öffentlichkeit in einen "Waffengang", wie zuletzt geschehen in Afghanistan. Oder jüngst in der Irak-Frage, als George W. Bush sein Volk vom Krieg überzeugen und im Vorfeld Emotionen aufbaute musste. Als dann der Aufmarsch am Persischen Golf auf Hochtouren lief und die Invasion des Irak immer näher rückte, war von "Krieg" keine Rede mehr. Plötzlich ging es um "Maßnahmen zur Entwaffnung", Kriegsvorbereitungen wurden zur "Drohkulisse", und am Ende stand ein "Militärschlag", der die "Befreiung" Iraks als Ziel haben soll. Kaum hatte der Krieg begonnen, wurde er wieder beim Namen genannt, es tauchten "rücksichtslose Feinde" auf, die "Gräueltaten" begehen.

      Rückgriff auf die Rhetorik der Antike

      Sobald nämlich die Bilder des Krieges das Gegenteil der Versprechungen zeigen, tatsächlich tote Menschen, wirkt eine solche Sprache nicht mehr, da der Redner sonst unglaubwürdig wird. Die Befehlshaber müssen dann erklären: Ja, es ist Krieg, und er fordert Opfer. Nötig ist dann ein Wechsel der Rhetorik hin zu radikalisierenden und emotionalisierenden Vereinfachungen, um die Opfer zu rechtfertigen. Ein Beispiel ist die Behauptung Tony Blairs, irakische Soldaten hätten britische Soldaten exekutiert, was offensichtlich nicht stimmte. Oder, dass Saddam Husseins Söhne von den Amerikanern als notorische Vergewaltiger dargestellt werden. Das ist eine Steigerung, die schon der römische Schriftsteller Cicero verwendet hat, mit "Vergewaltigung" als Höhepunkt der Emotionalisierung nach "Vertreibung" und "Ermordung".

      In einer derartigen Rhetorik unterscheiden sich Militärs und Politiker auch dann nicht, wenn sie auf verschiedenen Seiten stehen. In bester Gesellschaft: der bundesdeutsche Außenminister. Auch Joschka Fischer griff beim Kosovo-Krieg auf diese Stilmittel zurück: Fischer bezeichnete den Krieg damals als "Maßnahme", die dem "Schutz der Bevölkerung" diene. Dagegen hat er sich diesmal aber nicht gescheut, das Geballere am Golf beim Namen zu nennen. Dennoch verfehlt im Fall des Irak-Krieges die typische Kriegsrhetorik teilweise ihre Wirkung.

      Sprache als Schleier

      Korrespondenten westlicher Medien, die zwischen Basra und Bagdad über den Bush- und Blair-Krieg berichten, haben dazu gelernt. Im Unterschied zum zweiten Golfkrieg lassen sie sich nicht nur auf die Sprache der Militärs ein. Sprache werde im Krieg sehr parteilich benutzt, um zum Beispiel zu verschleiern, dass Menschen umgebracht werden, moniert etwa ZDF-Korrespondent Ulrich Tilgner in Bagdad, der eine Aversion gegen das Wort "Militärschlag" habe, weil er eigentlich ein "Angriff" sei.

      In Kriegszeiten bedingen sich also Sprache und Bewusstsein gegenseitig. Die Sprache der Militärs und Politiker kommt aus deren Bewusstsein heraus und soll aber umgekehrt das Bewusstsein der Bevölkerung bestimmen. Inwiefern den Kriegsplanern gelungen ist, den Menschen weltweit mit dem "Wüstensturm" buchstäblich Sand in die Augen zu wirbeln, wird jeder für sich selbst beurteilen müssen. Oder im Anschluss testen, was sich hinter dem "Nebel des Krieges", wie ein häufig zitiertes Clausewitz-Wort lautet, verbirgt.


      Dusko Vukovic / Mitarbeit: Klaus Werle

      http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?eid=505270&id…
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 12:09:50
      Beitrag Nr. 65 ()
      DER SPIEGEL schreibt heute über die "Heldin":
      Die wahre Jessica

      Der Krieg war noch nicht ganz vorbei, da meinten Verschwörungstheoretiker bereits beweisen zu können, dass einer der spektakulärsten amerikanischen Erfolge nie stattgefunden hat: die Rettung der Obergefreiten Jessica Lynch aus der Hand der Iraker.

      Die 19-jährige Jessica Lynch war am 23. März in irakische Kriegsgefangenschaft geraten, Spezialeinheiten befreiten sie neun Tage später schwer verletzt aus einem Krankenhaus. Merkwürdig war, dass jemand schon die passenden Internet-Seiten reserviert hatte: jessicalynch.net und jessicalynch.org, beide registriert am 17. März, sechs Tage vor der Gefangennahme.
      Eigentümer der Domain-Namen ist eine PR-Agentur. Für Verschwörungstheoretiker stand damit fest: Die Geheimdienste müssen die Aktion geplant haben, um eine gute Nachricht servieren zu können, falls nötig. Alles passte zusammen: Für eine wahre Geschichte, so hieß es, sei die Heldin ohnehin eine Spur zu blond und zu schön, und dass ihre Befreier eine US-Flagge zur Hand hatten, machte sie erst recht unglaubwürdig.

      Doch die Verschwörungsthese zerbricht an der schnöden Realität: Es gibt eine weitere Jessica Lynch. Die ist gerade zur Schönheitskönigin Miss New York City gekürt worden - und die PR-Agentur vertreibt das Video ihrer Krönung.


      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,244608,00.html

      "gerade zur Schönheitskönigin gekürt worden" ist nicht richtig.
      Zur "Miss NY City" ist Tiffany Walker erwählt worden und nicht Jessica Lynch..



      "NBC verfilmt Rettung von Soldstin", schrieb gestern die WAZ und merkte an, dass der US Sender NBC die Geschichte mit oder ohne Mitwirkung der "Echten" Jessica verfilmen will. Jessicas Familie wird mit Angeboten überhäuft und noch steht nicht fest ob NBC das Rennen macht.
      Der Film soll noch 2003 im TV gezeigt werden.
      Avatar
      schrieb am 13.04.03 12:45:33
      Beitrag Nr. 66 ()
      Millionen im Tal der ahnungslosen:


      Der schöne und heroische Krieg


      Florian Rötzer 13.04.2003
      Vereinzelt wird in den USA Kritik an den US-Medien laut, die den Menschen nicht die Wirklichkeit des Krieges zeigen

      ganzer Artikel>>>>>>
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14594/1.html
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 20:17:12
      Beitrag Nr. 67 ()
      Das Böse ist immer und überall, heisst es in einem Lied und auch die Insulaner sind vor Desinformation nicht gefeit und angeblich schreckt auch der Evening Standard nicht vor Bildmontagen zurück:



      http://uk.indymedia.org:8081/front.php3?article_id=63011&gro…

      :)
      Avatar
      schrieb am 15.04.03 20:56:08
      Beitrag Nr. 68 ()
      #67

      :laugh: :laugh: :laugh:

      jaja so ist das mit der wahrheit!!!
      überall nur dilettanten am werk

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 16:45:41
      Beitrag Nr. 69 ()
      # 68,

      Psychotechnik der Wahrheit: Bruno Bettelheim - Aufstand gegen die Masse...

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 16:58:26
      Beitrag Nr. 70 ()
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 17:29:37
      Beitrag Nr. 71 ()
      wer sich mal mit militär-historischen werken (aus usa und england) befaßt hat, weiß, daß es schon immer so war, besonders im 2. weltkrieg:

      da wurde eine ganze schiffsladung von büchern aus uruguay nach england verschifft unter dem titel "ich habe es selbst gesehen".

      gegenstand war der fallschimjägerabsprung über holland. die deuteschen soldaten seien im ornat von pastoren abgesprungen, um die vertauensvoll sich nähernden holländer "heimtückisch" und natürlich "bestialisch" leichter "abschlachten" zu können.

      medien berichteten von den deutschen soldaten "mit ihrem preußischen ehrenkodex" als "hunnen", "bestialischen" natürlich, die englische seeleute und gefangene "grausam" massakrierten.

      ältere us-bürger, aber auch tommys rieben sich die augen, waren sie doch immer der ansicht gewesen, bei den preußen-germanen sei das alles eigentlich anders.

      englische seeoffizier mußten in die rettungsboote gestiegene mannschaften anschreien, daß sie nicht ins eisige wasser sprangen: das mit der hunnen-gräuel sei doch bloß propaganda.
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 21:12:36
      Beitrag Nr. 72 ()
      Sonntag, 15. Juni 2003 - 23.35 Uhr wdr


      die story: Operation Saddam
      Amerikas Propagandaschlacht

      Ein Film von Helmut Grosse
      Redaktion: Heribert Blondiau


      Saddam Hussein ist gestürzt - der 2. Golfkrieg zu Ende. Doch die Diskussion um den Kriegsgrund - und damit um die Glaubwürdigkeit des US-Präsidenten George W. Bush - hat gerade erst begonnen.


      "Die Bedrohung Amerikas durch die Massenvernichtungswaffen des Irak - eine Propagandalüge, mit der die Öffentlichkeit getäuscht wurde." So ein ehemaliger hochrangiger US-Geheimdienstler. "die story" zeigt die Etappen einer Propagandaschlacht, mit der die amerikanische und britische Regierung versuchten, den 2. Golfkrieg zu rechtfertigen.

      Wie verkauft man einen Krieg - eine Frage, die die US-Regierung beschäftigte, schon lange bevor der Krieg begonnen hatte. In „Operation Saddam“ zeigt WDR-Autor Helmut Grosse dieses Kriegs-Marketing - eine Mischung von Verdrehungen, Lügen und Fälschungen - wie Ex-Geheimdienstler Ray McGovern, Amerikas Enthüllungsjournalist Seymour Hersh und der Bestseller-Autor John MacArthur belegen.


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