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[Shaz]

19.03.2003 - 14:51 Uhr
UBS: Deutsche Wirtschaft und Finanzmärkte auf Jahre unattraktiv
Frankfurt (vwd) - Die Investmentbank UBS Warburg hat am Mittwoch ein vernichtendes Urteil über die Aussichten der deutschen Wirtschaft und die weitere Entwicklung deutscher Finanzplätze gefällt: Das Land sei auf Jahre "unattraktiv", heißt es in einem Bericht der Bank. Deutschland stehe am Scheideweg. Große Reformanstrengungen erschienen fraglich, da die gegenwärtige Regierung politische Schwäche zeige und die Lage am Arbeitsmarkt wie die Situation der Staatsfinanzen prekär sei.

Kritisch sieht UBS auch die Rolle der Gewerkschaften sowie den Zyklus der Parlamentswahlen, denn der Nutzen notwendiger Reformen stelle sich erst nach Ablauf einer Legislaturperiode ein. Auf Grund der von der Europäischen Währungsunion gesetzten Rahmenbedingungen sei aber ein Ausbleiben von Maßnahmen ausgeschlossen. Daher sei mit moderaten Reformbemühungen zu rechnen, die nach Einschätzung von UBS die trübe Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts fortsetzen, zugleich aber einen Kollaps vermeiden werden.

Vor dem Hintergrund angebotsseitiger Reformen falle die Prognose nicht allzu schlecht aus, doch kämen neue Herausforderungen hinzu, hier namentlich die demographische Entwicklung, für deren Lösung die Zeit davon laufe. Vor allem die Lohnnebenkosten müssten zurückgeführt werden, um den Arbeitsmarkt zu beflügeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen, dann werde sich auch die Binnennachfrage beleben. Zugleich seien jene Sektoren besonders verwundbar die stark von der Inlandsnachfrage abhängen.

Hierzu zählten die Telekom-Branche, der Transportsektor, der Einzelhandel, die Produzenten langlebiger Konsumgüter, ferner die Freizeit- und Unterhaltungsindustrie sowie Versorger. Sofern die Banken ihre Kreditvergabe restriktiver gestalteten, um Risiken zu begegnen, wachsen dem Papier zufolge tendenziell die Risiken der stark fremdfinanzierten Sektoren darunter etwa Telekommunikation oder der Einzelhandel.

Auf lange Sicht dürften Gewinnwachstum, Profitabilität und Eigenkapitalrendite deutscher Unternehmen unter Druck stehen. Zugleich bestehe die Gefahr, dass exportorientierte Bereiche auf Grund einer Euro-Aufwertung an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Hier werden unter anderem die Investitionsgüter- und die Automobilindustrie genannt. Das deutsche Verarbeitende Gewerbe werde zunehmend durch Wettbewerber in Osteuropa und Asien unter Druck geraten.

Vor dem Hintergrund des aktuellen konjunkturellen Umfelds und des gestiegenen Problembewußtseins erscheine es wahrscheinlich, dass sich Deutschland im Verbund mit Frankreich für wachstumsfreundlichere Rahmenbedingungen innerhalb der Eurozone stark machen werde. Dies könne dazu führen, dass die angepeilte fiskalische Straffung im laufenden Jahr abgeschwächt werde. Reformen seien der Schlüssel für eine Erholung Deutschlands, sollten sie aber ausbleiben, werde auch eine akkomodierende Geldpolitik nicht weiterhelfen. +++ Christian Vits
vwd/12/19.3.2003/cv/jej

[larryone]

Wen wundert das bei dieser Regierung???????
Man sollte sie feuern können, wie in einer Firma den Vorstand. Gewählt ist aber gewählt. Das Schlimme ist, die
merken es immer noch nicht, das nichts mehr läuft (Schröder, Eichel und Co.)

[tripledoubledip]

Die Bank aus Wachstumsschlusslicht Schweiz (0,0% 2002)
versteht was von deutschen Fehlern. Wer sonst ?

Vielleicht erklärt uns Musterländle Baden-Württemberg
auch noch wie wir`s besser machen (Wachstum siehe oben).

[SchwarzZocker]

Das Musterländle könnte Manchem Einiges erklären.