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    die schöne neue welt der wahren amerikanischen werte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.03.03 15:21:05 von
    neuester Beitrag 30.03.03 22:44:39 von
    Beiträge: 55
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      schrieb am 25.03.03 15:21:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      dürfen nun die iraker erfahren. nach zwölf jahren embargo, permanenten bombardements in den sogenannten flugverbotszonen und mehr oder weniger schleichendem bzw. offenem krieg gegen die bevölkerung des irak hat bush II. die beglückung des irakischen volkes mit den werten der amerikanischen demokratie beschlossen.

      die ersten humanitären massennahmen sind bereits in die gänge gekommen:




      VERSORGUNGS-KATASTROPHE

      Iraker graben nach Wasser

      Die Lage für die Menschen im Irak spitzt sich dramatisch zu: Bis zu zehn Millionen Männer und Frauen sind von der Versorgung mit Nahrungsmitteln abgeschnitten, warnen Hilfsorganisationen. In der Nähe von Basra löschen verzweifelte Menschen ihren Durst mit Wasser, das sonst, so sagen sie, "nicht einmal Tiere trinken würden".



      Durstige Kinder betteln bei Nassirija um Wasser


      Bagdad - Fünf Tage nach Beginn der Invasion fehlt es im Südirak an Lebensmitteln und Medizin, die Menschen trinken aus verschmutzen Brunnen. "Wir brauchen Wasser. Alles was wir tun können, ist in Brunnen danach zu graben. Das ist Wasser, das nicht einmal Tiere trinken würden", sagt der 30-jährige Muhammad Ali in der südirakischen Stadt Subair, 20 Kilometer südlich von Basra. In der Gegend steigen die Temperaturen zu dieser Jahreszeit tagsüber auf bis zu 40 Grad Celsius.

      An einem Kontrollpunkt im Südirak schickten alliierte Soldaten Iraker wieder fort, die sich ihnen ergeben wollten. Es waren Zivilisten, die sich für ein Fertiggericht und Mineralwasser in Kriegsgefangenschaft begeben wollen.

      Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und andere Hilfsorganisationen warnen vor einer drohenden Katastrophe. Uno-Generalsekretär Kofi Annan forderte schnelle Maßnahmen, um den rund zwei Millionen Menschen in Basra, der viertgrößten irakischen Stadt, zu helfen. Seit Freitag ist dort die wichtigste Anlage zur Trinkwasseraufbereitung wegen eines Stromausfalls außer Betrieb. Andere Wasserwerke können nach Angaben des Roten Kreuzes zwar bis zu 40 Prozent des Bedarfs decken, die Wasserqualität sei aber schlecht. "Eine Stadt dieser Größe kann nicht lange ohne Strom und Wasser auskommen", sagte Annan.


      Dabei ist Rettung nahe: Vor der südirakischen Küste liegen Schiffe mit Hilfsgütern, bislang haben aber Kämpfe in der Hafenstadt Umm Kasr ein Löschen der Ladung verhindert. Nun gibt es Hoffnung, die Briten behaupten, der Hafen sei sicher. Er hoffe, dass das erste Schiff mit Hilfsgütern binnen 48 Stunden anlegen könne, sagte Brigadegeneral Jim Dutton.

      Die Hilfe für die Zivilbevölkerung hängt aber auch davon ab, wie schnell die Invasionsstreitkräfte die Gegend sichern können, Damit die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nicht in Gefahr geraten, müssen die alliierten Soldaten die Region absichern. Doch die britischen und US-Truppen sind bei ihrem Vormarsch bislang auf eine stärker als erwartete Gegenwehr gestoßen.

      Hilfsorganisationen warnen vor Desaster
      Besorgt ist auch der frühere Koordinators für die Uno-Irak-Hilfe, Hans von Sponeck. Nach 13 Jahren Uno-Embargo sei die Versorgungslage des Irak "dramatisch". "Basra ist ein Beispiel dafür, wie schnell das fragile System zur Wasser- und Gesundheitsversorgung zusammenbricht", sagte der Ex-Diplomat. Eine ähnliche Zuspitzung der Lage sei auch in anderen umkämpften Städten zu erwarten. "Solange ein Ort nicht in der Hand einer Kriegspartei ist, können keine Hilfsgüter dorthin gebracht werden."

      Deutsche Hilfsorganisationen bereiten sich wegen des Kriegs gegen Irak auf den größten Einsatz seit ihrer Gründung vor. Die neun Organisationen, die sich in der "Aktion Deutschland hilft" (ADH) zusammengeschlossen haben, riefen am Dienstag in Berlin zu Spenden für die Not leidende irakische Zivilbevölkerung. "Durch das Kriegsgeschehen im Irak sind bereits jetzt rund zehn Millionen Menschen, vor allem in den großen Städten Bagdad, Mosul und Basra, von einer Versorgung abgeschnitten", sagte Heribert Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bündnisses.

      Bei einer Eskalation des Krieges drohe ein doppeltes humanitäres Desaster: Zum einen bestehe die Gefahr, dass mehrere Millionen Menschen gleichzeitig flüchteten, ohne dass die Flüchtlingslager auf einen solchen Ansturm vorbereitet wären. Zum anderen wäre es möglich, dass große Teile der Bevölkerung in den Städten ausharrten, wo sie überhaupt nicht versorgt werden könnten. "Ein solches Szenario stellt alle Hilfsorganisationen vor eine neue Herausforderung", sagte Röhrig.

      Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) rechne damit, dass rund 600.000 Menschen in die Nachbarstaaten Iraks flüchten. Die Flüchtlingslager in der Region seien aber bisher erst für die Aufnahme von etwa 300.000 Menschen gerüstet. Außerdem sei zu befürchten, dass mittelfristig zwei Millionen Menschen innerhalb Iraks auf der Flucht sein, wo es bislang fast keine Infrastruktur für ihre Versorgung gebe.

      Die "Aktion Deutschland hilft" hat sich nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, bis zu 350.000 Menschen mit Medikamenten, sauberem Trinkwasser und Basisgütern zu versorgen. Dies sei jedoch keine Komplettversorgung, sondern ergänze nur die Hilfsmaßnahmen anderer Organisation, betonte Koordinator Wolfgang Jamann.
      spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:28:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1,

      du hast vergessen, entgegen deinen sonstigen gewohnheiten, die entscheidenden stellen fett zu markieren:

      Dabei ist Rettung nahe: Vor der südirakischen Küste liegen Schiffe mit Hilfsgütern, bislang haben aber Kämpfe in der Hafenstadt Umm Kasr ein Löschen der Ladung verhindert. Nun gibt es Hoffnung, die Briten behaupten, der Hafen sei sicher. Er hoffe, dass das erste Schiff mit Hilfsgütern binnen 48 Stunden anlegen könne, sagte Brigadegeneral Jim Dutton.

      Die Hilfe für die Zivilbevölkerung hängt aber auch davon ab, wie schnell die Invasionsstreitkräfte die Gegend sichern können, Damit die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nicht in Gefahr geraten, müssen die alliierten Soldaten die Region absichern. Doch die britischen und US-Truppen sind bei ihrem Vormarsch bislang auf eine stärker als erwartete Gegenwehr gestoßen.


      also im klartext:

      saddams schergen behindern wiedermal die versorgung der bevölkerung, genau wie sie ihnen schon seit jahren den grössten teil der gelder für das oil for food programm vorenthalten.

      der "führer" und seine paläste haben halt vorrang.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:35:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      blind wie immer, das wesentliche ist:

      der krieg ist von deinen freunden vom zaum gebrochen worden
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:36:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      @2

      Das ist ja mal ne geile Logik!

      Man überfällt mit fadenscheinigen Begründungen und offensichtlichen Lügen ein völlig ausgeblutetes und hoffnungslos unterlegenes Land. Die Armee und die Bevölkerung wehrt sich dummerweise und völlig überrachend auch noch gegen die Invasoren. Man antwortet mit massiven Bombardements. Die Versorgungsinfrastruktur bricht zusammen. Die Zivilbevölkerung leidet.

      Schuldfrage?

      Na klar, die Verteidiger! Hätten die sich nicht gewehrt,
      könnten die Hilfslieferungen der "Befreier" schon lange da sein!!!

      :laugh::cry::laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:39:33
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ospower

      wer lesen kann ist klar im Vorteil.

      Solange ein Ort nicht in der Hand einer Kriegspartei ist, können keine Hilfsgüter dorthin gebracht werden."

      Die Amis haben dort nichts verloren.

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      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:50:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      Schwerste Störungen bei #2 wurden schon frühzeitg in den
      w:o-Boards diagnostiziert !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:51:07
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5,

      die iraker werden sich wohl entscheiden müssen, ob sie lieber für ihren führer verrecken wollen, oder ob sie die neuen "schönen neuen amerikanischen werte" inclusive der hilfslieferungen in anspruch nehmen wollen.

      "solange ein ort ..."

      das die armee die alliierten nicht an die zivilbevölkerung ran lässt, kannst den befreiern nicht vorwerfen.


      #4,

      " ... die armee und die bevölkerung wehrt sich ... "

      ein recht auf kriegsdienstverweigerung gibts da wohl nicht. da kriegt jeder ne knarre in die hand und wer sich weigert, der wird das auch nicht überleben.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:52:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ 4

      Es wird noch besser. Zuerst bomt man ein Land in Grund und Boden, danach wird es unter Führung von US-Firmen mit dem eigenem Geld wieder aufgebaut. Bitte folgenden Artikel lesen. Der Bush-Maffia sei dank.:mad: :mad: :mad:
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


      Auf der Suche nach Saddams Konten

      Weltweit will US-Finanzminister Snow irakische Auslandsgelder aufspüren. Kooperationsunwilligen Banken droht er mit Sanktionen.


      AP

      US-Finanzminister Snow: Fahndung nach den Schmuggelgeldern


      Washington/Hamburg - "Wir haben eine Finanzoffensive gegen das Regime von Saddam Hussein eröffnet", sagte der oberste amerikanische Kassenwart John Snow kurz nach Kriegsbeginn. In einem ersten Schritt überwiesen 18 US-Banken etwa 1,7 Milliarden Dollar an die amerikanische Zentralbank. Dazu gehörten nach Medienberichten unter anderem die Citigroup, J.P. Morgan Chase und die US-Dependance der Deutschen Bank. Bei den Geldern handelt es sich um Auslandsguthaben des irakischen Staates, die auf Basis der Uno-Sanktionen seit 1990 in Amerika eingefroren sind.


      Der Großteil des eingezogenen Vermögens, nämlich 1,4 Milliarden Dollar, soll den Wiederaufbau im Irak mitfinanzieren. Dabei werden wohl vor allem US-Unternehmen zum Zuge kommen, da die Bush-Administration bei der Auftragsvergabe zunächst nur die heimische Industrie berücksichtigen will :mad: :mad:

      Weitere 300 Millionen Dollar sind für amerikanische Opfer von Terroranschlägen vorgesehen. In den USA haben Familienangehörige verstorbener Opfer und Überlebende der Attacken vom 11. September Saddam Hussein und den irakischen Geheimdienst auf Schadenersatz verklagt.
      :mad: :mad:

      Neben den gesperrten Konten im eigenen Land will der amerikanische Finanzminister aber vor allem das bisher unentdeckte Vermögen des engsten Herrschaftszirkels um Saddam aufspüren. Ein Kongress-Bericht beziffert das Guthaben auf sechs Milliarden Dollar. Hauptsächlich resultiere der von Snow als "Blood Money" bezeichnete Reichtum aus dem Ölschmuggel, mit dem die Regimespitze die Uno-Sanktionen umging. Angaben über mögliche Verstecke des "Blutgeldes" machte der Minister nicht.

      Dieses Vermögen wollen die Amerikaner um jeden Preis aufspüren und einfrieren. Jenen Banken, die bei der "Finanzoffensive" nicht mitmachen, droht Snow unverhohlen mit Sanktionen. Als Rechtsgrundlage dient ihm der so genannte Patriot Act, der der Regierung zur Abwehr von angeblichen Terrorgefahren weitreichende Befugnisse einräumt. Das Gesetz ermöglicht, die Geschäftsbeziehung von verdächtigen Instituten mit den USA zu unterbinden.

      Allerdings beschränkt sich die Konfiszierung der eingefrorenen irakischen Vermögen nur auf US-Banken und auf die US-Filialen ausländischer Institute. Wie ein Sprecher des Finanzministeriums sagte, wird Staaten, in denen Banken über festgesetzte Konten verfügen, lediglich empfohlen, nach dem amerikanischen Vorbild zu handeln und das Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen.

      Nach Angaben aus dem US-Finanzministerium verfügen Banken in zwölf weiteren Nationen seit Anfang der neunziger Jahre über 600 Millionen Dollar auf gesperrten Irak-Konten. Der größte Teil - insgesamt rund 400 Millionen Dollar - liegt in Großbritannien. Institute auf den Bahamas, in Japan, und auf den Kaiman Inseln verwalten ebenfalls größere Vermögen. Weitere eingefrorene Vermögen sollen in Kanada, Senegal, Saudi-Arabien, Libanon, den Niederlanden, Ägypten und Bahrain liegen. In Deutschland kontrolliert unter anderem die Commerzbank irakische Konten.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,241929,00.html
      ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

      Die Bush-Maffia gehört vor ein Völkerrechtsgericht und verurteilt.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:53:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      nachrichten aus dem krieg gegen die zivilbevölkerung

      journalistenfrage:
      sie haben das verteidigungsministerium in bagdad nicht angegriffen bisher..

      antwort: wir werden das tun, zum gegebenen zeitpunkt



      doha/katar - aus dem heutigen lagebericht des oberkommandos der alliierten
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 15:59:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ 9

      bevor die amis saddam stürzen müssen sie doch genung bomben und raketen verschossen haben. wird ja alles
      entweder von den irakern oder von anderen lädern bezahlt werden. bringt wieder arbeit für die wiederbeschaffung
      und die bush-maffia verdient wieder.

      so ist der auftrag vom onkel bush.:cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:03:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      #1

      kennst du einen ort, an dem die ospowers einem nicht an der gurgel hängen? auch in ozeanien liegen sie auf der lauer.

      schon napoleon ist sie nicht losgeworden, mit seinem festlandsembargo.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:04:38
      Beitrag Nr. 12 ()
      #9,

      antigone, die alte militärstrategin, weis sicher am allerbesten, wann der richtige zeitpunkt ist, das verteidigungsministerium zu bombardieren.

      :kiss: :kiss:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:24:24
      Beitrag Nr. 13 ()
      #11,

      ihr beansprucht also nicht nur das recht unfug zu verbreiten, sondern auch noch, dies unwidersprochen tun zu dürfen?

      ja, so sind sie halt, die herrschaften vom wahrheistministerium.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:27:37
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ospower: Erklär deine "schönen neuen amerikanischen werte" mal den hunderttausenden Irakis, die durch das Embargo ihre halbe Familie verloren haben. Und frag sie mal, was sie von ihnen und dem Kriegsverbrecherstaat Nummer 1 halten. :mad:

      ZS

      PS: Werte wird übrigens groß geschrieben.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:31:46
      Beitrag Nr. 15 ()
      erika
      nö....
      aber was uspower zu bieten hat,
      zeigt bestens den bankrott der politik
      der selbsternannten herrenmenschen auf.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:35:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      @zockerschlampe, sehr richtig. Werte wird groß geschrieben.

      @ospower, erklärst Du bitte der @antigone, sie möge werte groß schreiben, damit @zockerschlampe Deine von @antigone übernommenen Zitate nicht mehr beanstandet ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:44:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      @sep,

      das wäre wohl vergebene mühe, da sich antigone bisher im feldversuch, bei beliebig reproduzierbarem ergebnis, als völlig erklärungsresistent erwiesen hat.

      es gibt halt leute, die wissen zwar im prinzip wie man was schreibt, dafür um so weniger, um was es sich dabei handelt.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 16:58:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wer ist denn mit "Befreier" gemeint ? Die, die ohne UN-Mandat auf Kriegskurs sind ? Die scheinen noch bei ihrer quälenden Suche nach zu Befreienden zu verharren ! Zumindest hat die schiitische Mehrheit im Süden des Iraks (ist doch die Region mit den Hafenanlagen, oder ?) sich der Unterstützung für die Hilfskrieger entzogen (scheinen sich noch der Gemengelage des letzten Golfkrieges zu erinnern). Wollen die denn gar nicht befreit werden ? Basra wurde gerade als Kriegsziel der Befreier deklariert, weil es erheblichen Widerstand aus der Stadt gibt. Versteht die schiitische Mehrheit dieser Stadt denn nicht, daß sie nur befreit werden soll ? Sonderbar !
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 17:01:16
      Beitrag Nr. 19 ()
      Ich dachte schon, die Dummheit wäre ausgestorben.. und siehe da, ich habe ospower gefunden.. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 17:02:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      Diesen Artikel eines w:o-Users hab ich eben gefunden. Finde ihn klasse. Falls ihr ihn noch nicht gelesen habt, holt es bitte nach. Auch ospower, falls er Interesse an der Wahrheit hat.


      Willst du nicht mein Sklave sein...

      ...so schlag ich dir den Schädel ein. Dies ist die „Bush-Doktrin“ Wie
      kommt’s? Es gab einmal ein duales Weltsystem. Da war ein Gleichgewicht des
      „Schreckens“. Es waren sowohl die Sowjetunion, als auch die USA nicht in der Lage den
      anderen zu besiegen ohne ein unkalkulierbares Risiko für das eigene Land
      einzugehen. Damals war aus US-amerikanischer Sicht die Sowjetunion das „Reich
      des Bösen“. Antikommunismus war die ideologische Doktrin. Das westliche
      Wertesystem das angeblich bessere. Auf diese Doktrin wurde die Welt eingeschworen.
      Allen voran lobte sich das US-amerikanische System „Hüter der Menschenrechte“
      zu sein. Ein Land in dem die Todesstrafe vollstreckt wird. Ein Land in dem
      dennoch die Kriminalität weltweit gesehen am höchsten ist. Ein Land mit einer
      Geschichte die auf Massenmord und Völkermord basiert. Die Ureinwohner wurden
      fast vollständig ausgerottet. Schon damals war der Geist der US-Amerikaner
      geprägt davon, sich selbst als „das Gute“ und seine Opfer als „das Böse“ zu
      titulieren. Die Ausrottung „des Bösen“, damals der Ureinwohner, war demzufolge
      moralisch legitim. Die moralische „Überlegenheit“ ließ es auch zu, sich Sklaven
      aus Afrika zu holen. Schließlich gehörte man ja zu den Guten. Im Umgang mit
      den anderen, die es noch auf der Welt gab, wie den Ureinwohnern im eigenen
      Land, setzte man schon damals auf die Überlegenheit der eigenen Waffen. Dies,
      der technologische Vorsprung, ist bis heute die eigentliche Basis
      US-amerikanischer Machtausübung. Diese technologische Überlegenheit bestimmt auch die Art
      der Kriegsführung. Der Gegner hat in diesem System lediglich die Rolle des
      zu vernichtenden Objekts. Der Gegner wird reduziert zu Targets, also Zielen.
      Definiert als „unrechtmäßiger Kämpfer“. Will heißen, dass niemand außer den
      USA ein Recht hat zu kämpfen. Wehrt sich das Opfer, so ist dies „unrechtmäßig“.
      Schließlich ist es seine Bestimmung von den USA vernichtet zu werden. Die
      Kriegsführung der USA ist also technologisch bestimmt. High-Tech-Krieg, als
      ästhetische Angelegenheit verkauft. Manipulation der Berichterstattung. Bilder
      von real Toten werden möglichst unterdrückt. Bereits im 2 Weltkrieg war die
      Kriegsführung der USA bestimmt vom Einsatz ihrer Kriegstechnik, vor allem der
      Luftwaffe. So gab es auch Bombardierungen deutscher Städte, die militärisch
      nicht erforderlich waren. Ebenso wurden in Japan Atomwaffen eingesetzt, wo
      zumindest die zweite Atombombe lediglich den USA dazu diente diese unter realen
      Bedingungen zu testen, sowie dem Gegner zu zeigen, dass er kein Existenzrecht
      hat, weil er eben ein „unrechtmäßiger Kämpfer“ ist. Im übrigen war der
      Kriegseintritt der USA im zweiten Weltkrieg dadurch bestimmt den Vormarsch der
      Roten Armee zu stoppen, die ansonsten bis zum Atlantik durchmarschiert wäre. Nun
      nach dem Untergang des Sowjetimperiums steht die weitere Ausdehnung
      US-amerikanischer Macht auf der Tagesordnung. Um die Episode der neuen Kriege zu
      rechtfertigen, wurde der Terrorismus als Ersatz des Kommunismus kreiert. Diese,
      von langer Hand geplante Strategie, beinhaltet letztlich, im Klartext, die
      Unterordnung der gesamten Welt unter US-amerikanische Oberhoheit. Die zukünftig
      zu führenden Kriege werden in bestimmte Phasen eingeteilt. Man beginnt mit
      Ländern die schwach und leicht zu besiegen sind. Der Beginn war Afghanistan. Das
      Ende wird Europa und China sein. Diese Strategie setzt auf die Dummheit der
      Menschen, die den Phrasen der US-Imperialisten glauben. Dazu werden
      Zweckbündnisse eingegangen, die zum Teil einfach darauf beruhen, dass Geld an Vasallen
      gezahlt wird und diese mit weiteren Versprechen hingehalten werden. Nach der
      US-Devise, der Zweck bestimmt die Bündnisse (nicht die Bündnisse den Zweck)
      werden diese Vasallen wieder fallen gelassen sobald sie nicht mehr gebraucht
      werden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Dieser Umgang mit Verbündeten
      zeigt sich auch im Umgang mit islamischen Antikommunisten. Diese, jetzt als
      Terroristen definierten Verbündeten, waren, zum Beispiel die UCK, in
      Jugoslawien, oder die Taliban in Afghanistan. Diese und andere „Mojahedin“ waren über
      den pakistanischen Geheimdienst und damit letztlich mit US Unterstützung groß
      gepäppelt worden. Im Krieg gegen die Sowjetunion damals direkt von den USA
      mit modernsten Waffen ausgestattet worden (Der Zweck bestimmt die Bündnisse).
      Auch Herr Bin Laden ist nichts anderes als ein CIA-Agent. Im Juni 2001 wurde
      er noch vom CIA im Krankenhaus besucht, obwohl damals offiziell schon
      gesucht. Nun, um ihre Absicht, nämlich die gesamte Welt zu unterwerfen, zu
      verschleiern, werden diese „neuen Kriege“ als Kampf gegen den Terrorismus verkauft.
      Dabei ist wieder Herr Bin Laden als nützliches Werkzeug eingeplant. Wie auch
      immer, der 11.September ist funktionalisiert als Signalgeber für eine Epoche
      der beabsichtigten US-Weltherrschaft. Es ist kein Zufall, dass Herr Bin Laden
      bis heute noch nicht gefangen wurde. Er wird noch gebraucht zur Legitimation
      des Überfalls auf den Iran. Mit der Formulierung der „Achse des Bösen“ durch
      George W. Bush sind die Kriegsabsichten konkret erkennbar. Wer ist George W.
      Bush? Er kam an die Macht durch Wahlen, welche letztlich durch Gerichtsurteile
      interpretiert wurden. Zu seiner Lebensgeschichte gehört, dass er exzessiv
      Alkohol und Kokain konsumierte. Auch da zeigt sich die Heuchelei und
      Unehrlichkeit welche in diesem System so typisch ist. Ein Kokser und Alkoholiker
      welcher mal abgesehen von der „Achse des Bösen“ auch den Drogen den Krieg erklärte.
      Bei Drogen da fällt einem wieder unweigerlich Afghanistan ein. Afghanistan
      war schließlich das Hauptanbaugebiet für Mohn, also Heroin. Beobachten wir die
      weitere Entwicklung dieses Mohnanbaus, wir werden viel daraus lernen können.
      Es ist davon auszugehen, dass der Mohnanbau wieder zunimmt, trotz des
      ebenfalls von den USA proklamierten Krieges gegen die Drogen...

      Quelle: ein unbekannter User
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 17:19:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      #18,

      soviel zu einem teil der schiiten:

      http://de.news.yahoo.com/030325/281/3d0s9.html

      Die grösste schiitische Oppositionsgruppe in Irak würden nach dem Sturz von Saddam Hussein eine amerikanische Besatzungsmacht bekämpfen. «Die Kräfte der Koalition sind uns so lange willkommen, so lange sie dem Volk helfen, die Diktatur von Saddam Hussein zu beenden, falls sie unser Land besetzen oder kolonialisieren wollen, werden sich die Iraker wehren», sagte der Führer der Gruppierung Oberster Rat für die Islamische Revolution in Irak, Ajatollah Mohammed Bekir el Hakim, am Dienstag in Teheran.[/b]

      im augenblick helfen sie ja nach deren eigener definition noch.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:32:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      25. März 2003

      Ein Krieg auf Pump

      Bush will 75 Milliarden Dollar - Nur "erste Rate"?
      Schon vor Beginn des US-Krieges gegen den Irak sah der demokratische Kongressabgeordnete John Spratt schwarz. Wenn die Kriegskosten nicht rechtzeitig und langfristig in den Haushalt eingeplant würden, "dann werden wir wieder mit der nationalen Kreditkarte bezahlen müssen", mutmaßte er. Die gigantischen Staatsschulden würden dann weiter in die Höhe schnellen. Das Etatdefizit, das im Haushaltsjahr 2003 nach den wenigen "sonnigen" Jahren der Clinton-Ära wieder auf mehrere hundert Millionen Dollar anwächst, werde künftig kaum wieder aufgehoben werden können, wetterte der Demokrat aus South Carolina.

      Präsident George W. Bush hat beim Kongress einen "Notposten" für die Kriegskosten von rund 75 Milliarden Dollar zusätzlich zum bereits eingebrachten Haushalt 2004 beantragt. Bis zum 11. April sol darüber abgestimmt werden. Damit wird aus Spratts Prophezeiung wohl bald bittere Realität. Keiner zweifelt daran, dass der Kongress die Kriegsausgaben verabschiedet. "Wir müssen sicher stellen, dass unseren Männern und Frauen in Uniform die notwendigen Mittel bereit gestellt werden, damit sie die Aufgabe im Irak erledigen können", fordert etwa der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, J.Dennis Hastert.

      63 Milliarden Dollar Direktkosten für die nächsten Monate
      Ob die vom Weißen Haus bis zum Ende des Fiskaljahres am 30. September veranschlagten Militärausgaben aber ausreichen, daran scheiden sich die Geister. Nach dem Bush-Plan sollten für die nächsten Monate rund 63 Milliarden Dollar für die direkten Kriegskosten genügen. Der Rest wurde für den eigenen Heimatschutz, humanitäre Aktionen zu Gunsten der irakischen Bevölkerung und Entwicklungshilfen von acht Milliarden Dollar vorgesehen, etwa als "Dankeschön" an unterstützende Staaten wie Pakistan, Jordanien, Israel und die Türkei.

      Unabhängige Organisationen wie die "Steuerzahler mit gesundem Menschenverstand" (Taxpayers for Common Sense) warnen dagegen, dass die Kosten allein für 2003 rund 110 Milliarden Dollar übersteigen könnten. Schließlich straften alle Bilder und Berichte vom
      Kampfgeschehen im Irak schon jetzt jene Lügen, die von einem "Durchmarsch" der alliierten Truppen nach Bagdad und dem schnellen Sturz von Staatschef Saddam Hussein geträumt hatten. Außerdem beinhalte der jetzige Budgetposten noch keine Ausgaben für eine mögliche langjährige Besatzung und den wirklichen Wiederaufbau nach Kriegsende, sagen Kritiker.


      1,9 Billionen Dollar mit den Folgekosten?
      Wirtschaftsökonom William Nordhaus von der angesehenen Yale University sieht gar gigantische Summen von bis zu 1,9 Billionen Dollar an unmittelbaren Kriegs- und Folgekosten - wenn die Zerstörung schwerer wird als ursprünglich angenommen oder der Konflikt gar auf benachbarte Staaten in der Region überspringen sollte. Angesichts der vielen Unbekannten sind sich deshalb nicht nur bei den oppositionellen Demokraten im Kongress viele sicher, dass die jetzt verlangten Mittel von 75 Milliarden Dollar "erst die erste Rate sind".

      Anders als im ersten Golfkrieg 1991, als amerikanische Verbündete - allen voran Deutschland und Japan - rund 80 Prozent der damals rund 60 Milliarden Dollar an Kosten für den relativ kurzen Krieg gegen Saddam zahlten, werden die amerikanische Wirtschaft und der US-Steuerzahler wohl diesmal die Bürde größtenteils allein schultern müssen. Für die ohnehin dümpelnde Konjunktur könnte dies fatale Folgen haben, warnen Experten.


      Airlines rechnen mit weiteren Verlusten
      Allein die großen US-Luftfahrtgesellschaften, die ohnehin nach dem 11. September vor dem finanziellen Abgrund stehen, rechnen mit weiteren Verlusten von zehn Milliarden Dollar. Und die von Präsident Bush geforderten Steuersenkungen von 726 Milliarden Dollar über zehn Jahre, die zur Ankurbelung der Wirtschaft mit Kürzungen bei Gesundheits- und Wohlfahrtsprogrammen finanziert werden sollen, könnten ihr Übriges tun: "Die Schere zwischen Arm und Reich wird in den USA weiter auseinander klaffen", warnte der Politikexperte Michael Lipsky in der "Washington Post".

      N24.de, ddp

      schöne neue welt für die ärmsten dieser welt
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:37:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hi,

      höre gerade die Definition von "sauberem Krieg".
      ....."wenn man keine getöteten AMERIKANISCHEN Soldaten sieht"...
      offensichtlich sind die Iraker nur "Untermenschen" in den Augen der Amerikaner.

      Wenn das nicht RASSISTISCH ist - pfui Teufel

      edgar99
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:40:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      @dmcomeback,
      du siehst da etwas falsch -

      >Zuerst bomt man ein Land in Grund und Boden, danach wird es unter Führung von US-Firmen mit dem eigenem Geld wieder aufgebaut. Bitte folgenden Artikel lesen.

      es mag irakisches geld sein, aber das geld gehört einer kleinen korrupten minderheit, die, wie in vielen ländern der dritten welt, ihr eigenes volk ausgeraubt hat. so sehr man sich über die us-politik empören kann, wird saddams clique dadurch doch nicht zum engel.
      yarkssen
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:45:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      es mag irakisches geld sein, aber das geld gehört einer kleinen korrupten minderheit, die, wie in vielen ländern der dritten welt, ihr eigenes volk ausgeraubt hat. so sehr man sich über die us-politik empören kann, wird saddams clique dadurch doch nicht zum engel.

      und das irakische geld fließt nun in die taschen der kleinen korrupten minderheit, die von genau diesem in der dritten welt installierten system profitiert und es deshalb global weiterverbreiten will


      Iraq rebuilding contracts awarded

      Halliburton, Stevedoring Services of America get government contracts for early relief work.
      March 25, 2003: 12:48 PM EST


      NEW YORK (CNN/Money) - The first contracts for rebuilding post-war Iraq have been awarded, and Vice President Dick Cheney`s old employer, Halliburton Co., says it is one of the early winners.

      The Kellogg Brown & Root (KBR) unit of Halliburton (HAL: up $0.69 to $20.81, Research, Estimates), of which Cheney was CEO from 1995 to 2000, said late Monday that it was awarded a contract by the U.S. Army Corps of Engineers to put out oil fires and make emergency repairs to Iraq`s oil infrastructure.

      Cheney divested himself of all interest in Halliburton after the 2000 election.


      Halliburton wouldn`t disclose the monetary value of the contract, under which Halliburton will put into action some of the firefighting and repair plans it detailed for the Army in a study it conducted in November.

      "KBR`s ... contract is limited to task orders under the contract for only those services which are necessary to support the mission in the near term," Halliburton spokeswoman Wendy Hall said.

      Army Corps of Engineers representatives could not be reached for comment.

      The most critical part of the contract could be the "emergency repairs" portion, which could put Halliburton in prime position to handle the complete refurbishment of Iraq`s long-neglected oil infrastructure.

      Getting Iraq`s oil fields to pre-1991 production levels will take at least 18 months and cost about $5 billion initially, with $3 billion more in annual operating expenses, according to a recent study by the James A. Baker III Institute for Public Policy at Rice University, named for the first President Bush`s secretary of state during the first Gulf War.

      Though none of the potential administrators of such a contract -- including the Defense Department, the State Department`s U.S. Agency for International Development (USAID) and the United Nations -- have claimed responsibility for handing out the job, Monday`s award could mean the Defense Department will be in charge.


      Halliburton said it has subcontracted the firefighting portion of the Army contract to Houston-based companies Boots & Coots International Well Control Inc. (WEL: up $0.10 to $1.20, Research, Estimates) and Wild Well Control Inc., a private company.

      Hall of Halliburton said the fires should be put out in about 240 days. Very few oil wells have been set ablaze by Iraqis so far, in contrast to the first Gulf War in 1991, when Iraqi troops retreating from Kuwait set fire to more than 700 Kuwaiti oil wells. Halliburton`s KBR unit was involved in putting out the 1991 fires.

      Separately, USAID late Monday awarded a $4.8 million contract to Stevedoring Services of America (SSA), a private company based in Seattle, to manage the Umm Qasr ports in southern Iraq.

      Umm Qasr`s ports, where U.S. and British troops have struggled for full control, are seen as critical to efforts to bring humanitarian relief to Iraqis. SSA will handle several tasks, including assessing the need for dredging and repairs to the ports, and unloading and warehousing cargo.

      USAID plans to issue seven other contracts, including one for $600 million for general construction work in post-war Iraq. Halliburton is among several companies reported to have put in bids for that contract.
      www.money.cnn
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 19:56:21
      Beitrag Nr. 26 ()
      #25,

      hulliburton, der ölausrüster.

      wer, bitteschön, sollte sonst die runtergekommenen ölförderanlagen in irak wieder auf vordermann bringen, damit dort wieder die wirtschaft brummt und geld ins land kommt?

      green peace vielleicht?

      nach den vorstellungen der "friedensfreunde" dürfte saddam dieses geld bis zum sankt nimmerleinstag für den ausbau seiner paläste, zur waffenproduktion und für die ferraris seiner perversen sprösslinge verwenden.

      tja, die herren vom bdi, insbesondere die deutsche bauindustrie, die sich ja sowieso vor aufträgen nicht mehr retten kann, werden diesmal allerdings in röhre kucken. schlecht für deutschland.

      erzähl uns mehr von korruption und deinem profunden ökonomischen sachverstand.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:02:06
      Beitrag Nr. 27 ()
      ich finds gut..
      wenn du als professioneller kriegstreiber
      gleich deinen demokratiebegriff erläuterst...
      brauchen wir in zukunft alles nicht mehr.
      setzen wir doch gleich die unternehmensleitung
      von halliburton und lockheed martin
      als weltregierung ein,

      dann ersparn wir uns das ganze gedöns
      um vorgebliche werte amerikanischer demokratie :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:11:22
      Beitrag Nr. 28 ()
      den angriffskrieg gegen den irak nennt das pentagon

      - so höre ich gerade in der tagesschau -

      zwangsdiplomatie :laugh::mad::laugh::mad::laugh::mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:13:54
      Beitrag Nr. 29 ()
      wenn´s den irakern unter dem neuen grüss gott august besser geht, sie auch mal zwischen verschiedenen auswählen können, ist´s allemal ein fortschritt.

      wer dem die anzüge bezahlt, dürfte ihnen im gegensatz zum jahrzehntelangen leid und elend, reichlich wurscht sein.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:17:37
      Beitrag Nr. 30 ()
      @ospower,

      du hast doch oben zitiert, dass die Iraker auch kämpfen werden, wenn Saddam weg ist.

      Zwischen was werden sie dann wählen können? Wäre dankbar für eine Antwort.:cool:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:21:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      zwischen uspower und uspower.
      nur der zwischenhändler ändert den namen :mad:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:41:20
      Beitrag Nr. 32 ()
      #31,

      die iraker werden den unterschied spüren.

      #30,

      zunächst mal wird wohl ein militärkommandant zusammen mit exilirakern und den überbleibseln der irakischen armee die innere ordnung sicherstellen. (auch ein grund, warum das verteidigungsministerium vermutlich noch nicht bombardiert wurde).

      d.h. dafür sorgen, dass nicht einzelne oppositionsgruppen, wie diese militante shiitenorganisation, versuchen an die macht zu kommen. man wird ihnen nicht die gelegenheit geben, zu kämpfen. ebenso dürfte bedarf am kämpfen, beim grössten teil der bevölkerung für die nächsten jahre gedeckt sein.

      im mittelpunkt wird dabei zunächst die versorgung der bevölkerung und die wiederherstellung der infrastruktur stehen.

      danach wird zusammen mit exilirakern und kooperationswilligen aus den unterschiedlichen ethnischen gruppen eine nachkriegsregierung gebildet.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 20:50:19
      Beitrag Nr. 33 ()
      der thread ist mir zu einseitig.
      zu viele linke Spinner.
      Als Ausgleich werden wir einmal die andere Seite betrachten. Die Seite, an denen den Friedenmoralisten so viel liegt.

      _____________________

      Der wahrscheinlich schlimmste Giftgas-Angriff seit dem Zweiten Weltkrieg fand vor exakt 15 Jahren statt. Im Visier der Bomber lag die Stadt Halabja in Irakisch-Kurdistan. Zwischen 3`200 und 7`000 kurdische Kinder, Frauen und Männer kamen zwischen dem 16. und 18. März 1988 im Bombardement der irakischen Luftwaffe jämmerlich ums Leben. Rund 10`000 Menschen wurden schwer verletzt.

      _______________________

      schönen Abend noch
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:00:45
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hunderttausende Schiiten seien von Saddams Truppen getötet worden. Willkürlich würde den Schiiten mal das Wasser, mal der Strom gesperrt. Die einst fruchtbaren Sumpfgebiete zwischen Euphrat und Tigris seien von der Bagdader Zentralregierung trockengelegt worden, um den Schiiten buchstäblich das Wasser abzugraben. Medikamente aus dem UN-Programm "Oil for Food" würden den Schiiten vorenthalten und von Saddams ältestem Sohn Udai auf dem Schwarzmarkt in Jordanien verkauft. "Saddam baut Paläste", so Jabbar Said Falyhs Fazit, "und lässt die Menschen verhungern".

      Quelle: sucht sie euch selbst
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:10:26
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ospower,

      durch die Besatzung durch die Amerikaner, wird es immer noch genügend Guerilla-Gruppen und ähnlicher verblendeter, wie ich zugebe, geben. Die Präsenz der USA im Irak wird verstärkt Terroristen anziehen, was du sicherlich nicht bestreiten wirst. Die USA werden entscheiden, "zum WOhle des Volkes" länger im Irak zu bleiben, um Guerilla und Extremisten weiter zu bekämpfen.

      Die Stimmung wird meiner Meinung nach in kurzer Zeit wieder umschlagen(wenn sie denn überhaupt auf Seiten der Amerikaner schlagen wird), da, wie überall in Arabien die USA dafür verantwortlich gemacht werden.

      Der Krieg ist noch lange nicht zu Ende. Er wird danach erst anfangen. Und wie viele Jahre Kriege gehen können, zeigt Afgahnistan sowie die üblichen Grenzstreitigkeiten in anderen Ländern der Umgebung.

      Grüße
      PS: Wie sehr es dem Amerikanischen Präsidenten um das Wohl des Volkes bedacht ist zeigen die satten 3,5 Mrd Dollar, die für den Wiederaufbau bereitgestellt werden sollen. Damit kann er nicht mal ein bombardiertes Wohnviertel wieder aufbauen:(
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:22:13
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35,

      antanna, ob die stimmung umschlägt, wird davon abhängen, ob es den leuten besser oder schlechter geht.

      wesentlich schlechter als den meisten unter saddam ging, wird es ihnen danach nicht gehen können.

      afghanistan ist nicht vergleichbar. dort hat schon 20 jahre jeder gegen jeden eingedroschen, dass der hass so tief sitzt, dass er nicht ad hoc beendet werden kann.

      ebenso ist afghanistan ein armes land, das nur mit geld von aussen hoch kommen kann. (u.m. erachtens müsste da viel mehr getan werden, aber die usa nicht alles alleine leisten).

      irak ist ein reiches land. wenn die´s anpacken, werden die für die nächsten 10 jahre 2-stellige wachstumsraten haben. die 3,5 mrd sind nur eine erste anschubhilfe und nur das, was alleine die us-regierung zur verfügung stellt.

      p.s. dafür könntest schon 35.000 häuser a´100.000 dollar bauen. und im irak kost ein haus keine 100.000. gäbe also schon paar ordentliche wohnviertel.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:36:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      uspower - ein hervorragendes exempel auf das weltweite USraelische gehirnwäscheprogramm von murdoch und co.

      das embargo gegen den irak war amerikanische politik gegen eine bevölkerung, deren despot von usgnaden im amt gehalten wurde: ein amerikanisches völkermordprogramm, das als humanitäre aktion verkauft wird.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:41:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      ja, ja,

      antigone und die weltverschwörung.

      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:48:52
      Beitrag Nr. 39 ()
      Gib einer Horde Affen Waffen. Sie werden sie einsetzen! Ob Saddam oder Bush-egal.

      Am gefährlichsten sind diejenigen, die einen "Werteexport" in gewaltsamer entwürdigender Weise betreiben,
      am allergefährlichsten, wenn eine Weltmacht denkt, mittels "Unwerten", nämlich Krieg und Unterwerfung gewaltsam
      das Gegenteil zu erreichen, Frieden, demokratische Selbstbestimmung.

      Hier werden hunderttausende amerikanische Soldaten mit blumigem patriotischen Gesabbel in Trance versetzt,
      damit sie sich fürs Gemetzel eignen, sich dazu hinreißen lassen, auch wenn einige das gar nicht wollen.
      Für die Verlorenene Bevölkerung geht es um ihre Existenz. Das wissen sie. Und sowohl Bush als auch Saddam wissen
      beide, daß sie hier nichts verloren haben.
      Politisch Führer hetzen ihre Hunde gegeneinander. Das Leiden ihrer Hunde ist ihnen egal, denn ihre Idee, ihre
      Interessen sind ihnen wichtiger als das Volk. Wenn der Hund gehorcht, ist alles in Ordnung.

      Erst wenn die wirkliche Seele der Völker wieder im Mittelpunkt steht, kann sich die Menschheit an das schwierige
      Thema "Globalismus" heranwagen und ihn nicht auf strategische und wirtschafliche Weise zu mißbrauchen.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 21:55:28
      Beitrag Nr. 40 ()
      notizen zum Krieg
      Betreff: Freiheit, die Bush und Blair meinen

      geschrieben um 19 Uhr / von Michael Lüders

      Betreff: Freiheit, die Bush und Blair meinen
      Zeit: 19.00 Uhr
      Geschrieben von Michael Lüders

      Heute morgen meldete das britische Oberkommando in Katar, die britische Armee werde nunmehr "aus humanitären Gründen" die Eroberung der irakischen Hafenstadt Basra betreiben. Durch das alliierte Bombardement ist die Strom- und somit die Wasserversorgung in der Millionenstadt unweit der kuweitischen Grenze weitgehend zusammengebrochen.

      Innerhalb der nächsten Tage dürfte es dort zu einer humanitären Katastrophe kommen. Die Menschen könnten gezwungen sein, verseuchtes Flußwasser zu trinken, mit der Folge unkontrollierbarer Epidemien. Das wäre ein Gau im Medienkrieg: Iraker, die elendig sterben, noch bevor sie die Vorzüge von Freiheit und Demokratie zu schätzen lernen. Um das zu vermeiden, werden sie vorab flächendeckend bombardiert - kommen sie dabei ums Leben, gilt das Wort vom "Kollateralschaden". Sterben sie an Seuchen, haften die Allierten, jedenfalls in den Augen der westlichen Öffentlichkeit. Also spricht alles für eine "Vorwärtsverteidigung".

      Krieg ist immer zynisch, aber dieser Zynismus scheint mir doch auf exemplarische Weise entlarvend. Die Begründungen für den Irak-Krieg haben in den letzten Wochen bekanntlich häufiger gewechselt, aber der Slogan von "Freiheit und Demokratie" für den Irak, die Befreiung von einer verbrecherischen Diktatur, gilt doch zumindest bei schlichteren Gemütern als legitimes Motiv für einen im übrigen völkerrechtswidrigen Krieg. Im Gespräch mit arabischen Freunden und Kollegen fällt es mir immer schwerer, glaubwürdig zu argumentieren.

      Bis vor einigen Jahren war die Lage vergleichsweise übersichtlich: hier "der Westen", dessen Versprechen von Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit, von Freiheit und Demokratie auch in der arabischen Welt anziehend und mobilisierend, in gewisser Weise vorbildlich wirkten. Unsere einseitige Unterstützung Israels, selbst dann, wenn nachfolgende israelische Regierungen offensichtlich das Völkerrecht in den palästinensischen Gebieten brachen und brechen, bewirkten eine gründliche Ernüchterung. Jedenfalls relativierte diese Einsicht in die Beliebigkeit unserer Werteskala die arabischen Sehnsüchte nach einer besseren Welt, soweit man sie mit Hilfe westlicher Demokratien zu verwirklichen hoffte. Der Westen verlor an Glaubwürdigkeit, weil man uns vorwerfen konnte, ständig mit zweierlei Maß zu messen, je nach Erfordernis. Die Frage, warum Israel sich politische Freiheiten erlauben könne, für die arabische Staaten wie Libyen, Sudan oder Irak bombardiert werden (z.B. Besitz von ABC Waffen, Besatzungsregime) ist glaubwürdig kaum zu beantworten.

      Ich habe häufig Bagdad besucht. Und Frauen erlebt, die mich auf offener Straße ansprachen, verzweifelt und aufgelöst, weil sie gerade ihr Kind oder sogar mehrere Kinder verloren hatten. Weil es nicht genug zu essen gab oder sie an Krankheiten starben, aus Mangel an Medikamenten. Dann fragte man mich: Ist das die Freiheit, von der ihr immer redet? Bedeutet Demokratie, daß meine Kinder sterben müssen? Warum rächt sich Amerika mit einem Handelsembargo an unseren Kindern? Wenn das die Freiheit ist, von der ihr redet, dann verzichten wir gerne darauf.

      Wenn wir uns das Leid in Erinnerung rufen, das die Iraker seit Beginn des Embargos vor 13 Jahren erleben, dann bedarf es wenig Phantasie um zu begreifen, dass die amerikanischen und britischen Angreifer nicht als Befreier gesehen werden. Sondern als das, was sie sind: Invasoren und Besatzer.

      Im Irak, in der gesamten arabischen Welt, wissen die Menschen zu differenzieren. Es ist nicht "der Westen", der gegen Irak Krieg führt. Auch nicht notwendigerweise "Amerika" oder "England", sondern "Bush" und "Blair". Die Rache für diesen Krieg, die vor allem in Form von Terroranschlägen erfolgen dürfte, wird weniger das "alte Europa" treffen als vielmehr die kriegsführenden Nationen. Und diese Rache wird kommen, in einem zweiten Schritt. Der erste heißt Widerstand, der anhaltende Kampf gegen die Invasoren im Irak selbst. In Jordanien, aber auch in anderen Staaten der Region eröffnen die ersten Rekrutierungsbüros für Freiwillige, die gegen die künftigen Besatzungsmächte kämpfen wollen. Der Irak, soviel Prognose sei gewagt, wird das künftige Schlachtfeld des "Heiligen Krieges" werden, nach Afghanistan und Palästina, nach dem Kaschmir und Tschetschenien. Eine neue Generation von Selbstmordattentätern und Kalaschnikov-Guerilleros wird sich im Irak den Besatzern stellen. Es könnte ein Endlos-Krieg werden, militärisch nicht zu gewinnen und politisch ein unentrinnbares Desaster - abziehen könnten in dem Fall weder Amerikaner noch Briten. Die nächste Dschihad-Generation dürfte sich im Zweistromland tummeln, das mit großer Wahrscheinlichkeit eine bisher nicht gekannte Islamisierung erleben wird, und vor allem die Schiiten im Süden werden erbitterten Widerstand leisten. Die Gefahr ist groß, daß es Amerikanern und Briten im Irak ähnlich geht wie den Israelis im Südlibanon - am Ende mußten sie sich der Hizbullah geschlagen geben, nach 18 Jahren Besatzung.

      Letztendlich fallen Washington und London ihrer eigenen Hybris, ihrer unsäglichen Überheblichkeit und ihrem religiös wie machtpolitisch begründeten Sendungsbewußtsein zum Opfer. Die Menschen in der Region lehnen es ab, sich ausgerechnet von ihrer ehemaligen Kolonialmacht und der nachfolgenden neo-imperialen Hegemonialmacht im Nahen und Mittleren Osten befreien zu lassen - die Freiheit, welche die Herren Bush und Blair meinen, fürchten nicht nur die Iraker mehr noch als Saddam Hussein.

      fr.de
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 22:05:06
      Beitrag Nr. 41 ()
      #33 @Hiermetze

      "der thread ist mir zu einseitig.
      zu viele linke Spinner.
      Als Ausgleich werden wir einmal die andere Seite betrachten. Die Seite, an denen den Friedenmoralisten so viel liegt.

      _____________________

      Der wahrscheinlich schlimmste Giftgas-Angriff seit dem Zweiten Weltkrieg fand vor exakt 15 Jahren statt. Im Visier der Bomber lag die Stadt Halabja in Irakisch-Kurdistan. Zwischen 3`200 und 7`000 kurdische Kinder, Frauen und Männer kamen zwischen dem 16. und 18. März 1988 im Bombardement der irakischen Luftwaffe jämmerlich ums Leben. Rund 10`000 Menschen wurden schwer verletzt.

      _______________________

      schönen Abend noch

      --------------------------------------

      Für Deine Bildungslücke und Unaufgeklärtheit, oder nennen wir es brauchbare Verdrängung ! Einseitigkeit ist übrigens wirklich abzulehnen und beschreibt auch keine Pacht von "linken Spinnern". Ein Paradebeispiel hast Du hier gerade selbst abgegeben mit Deiner #33. Nach dem Lesen nochmal die Wahrscheinlichkeit von schlimmen Dingen aus der Einseitigkeit herausführen, daran war Dir doch gelegen, oder ?




      25. 4. 2000

      Die späten Opfer: "Agent Orange"-Gift stürzt Generationen ins Elend
      Von Frank Brandmaier, dpa

      Hanoi (dpa) - Dang Van Minhs Kinder werden niemals lachen können. Auch ist den 18 und 20 Jahre alten Geschwistern noch kein einziges Wort über die Lippen gekommen. Ihre entsetzlich verformten Köpfe lassen keinen Kontakt zur Außenwelt zu, bei Betrachtern lösen die bis zur Unkenntlichkeit aufgedunsenen Lider, Ohren und Münder Horrorgefühle aus.

      Dang Van Minh ist Kriegsveteran, kam im Dschungel mit "Agent Orange" in Berührung - jenem dioxinhaltigen Gift, von dem die US- Streitkräfte zwischen 1961 und 1971 allein etwa 40 Millionen Liter auf die Baumkronen Südvietnams versprühten. Das Ziel: Dem versteckten Feind den Schutz aus Blattwerk zu nehmen. Mit verheerenden Folgen.

      Offiziell erkennen die USA bis heute nicht an, dass der Einsatz des Entlaubungsmittels Ursache ist für Missbildungen, geistige und körperliche Behinderungen, fehlende Gliedmaßen, Krebs. Für das vietnamesische Rote Kreuz ist der Zusammenhang dagegen klar: Seiner Einschätzung nach leiden noch immer etwa eine Million Menschen an den Spätfolgen, davon mehr als 100 000 Kinder. Eigene Studien haben ermittelt, dass das Grauen 25 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs längst die Enkelgeneration erreicht hat.

      Die Dimension des von John F. Kennedy befohlenen Gifteinsatzes südlich des 17. Breitengrads war gewaltig. Insgesamt versprühten die USA mehr als 72 Millionen Liter Herbizide, weit über die Hälfte davon war das berüchtigte "Agent Orange". Zwei Millionen Hektar wurden verseucht, schätzungsweise 170 Kilogramm Dixoin ging auf mehr als zehn Prozent der Fläche Südvietnams nieder. "Mit Ausnahme der Atombombe war uns der Einsatz jedweder Waffe erlaubt", erinnert sich ein US-Kriegsveteran.

      Wie Nadelstiche habe es sich angefühlt, als das Gift auf sie herabregnete, berichtet Augenzeugin Ba Hoang Thi Ly vietnamesischen Dokumentarfilmern. "Wir hatten furchtbare Angst", erzählt sie. Ihre Tochter ist grässlich entstellt: Ob an Beinen oder Armen, überall ragen aus der Haut des Mädchens handgroße, bräunliche Geschwülste. Eine andere Mutter brachte nach Kriegsende drei Kinder zur Welt. Ihnen fehlen die Augen.

      "Es war der größte Vernichtungskrieg gegen Mensch und Natur in der Geschichte der Menschheit", lautet die Bilanz des Präsidenten des vietnamesischen Roten Kreuzes, Prof. Nguyen Trong Nhan. Wegen der Armut des Landes und weil die USA Entschädigung verweigern, brachte die Organisation vor anderthalb Jahren einen eigenen Fonds für die Opfer mit einem Volumen von 1,5 Millionen US-Dollar auf den Weg. "Das ist der bislang beste Ansatz internationaler Hilfe. Und niemand fragt wie die USA nach einem wissenschaftlichen Beweis, dass die Schäden tatsächlich mit Agent Orange zu tun haben", meint ein Mitarbeiter einer US-Hilfsorganisation in der Hauptstadt Hanoi.

      Inzwischen will auch die kommunistische Führung des Landes zahlen. Pro Kopf und Monat sollen umgerechnet bis zu sieben Dollar an Veteranen und ihre Kinder fließen, die durch das Gift ganz oder teilweise behindert sind. Doch Zivilisten, die genauso unter dem Dioxin litten und immer noch leiden, gehen vorerst leer aus. Fraglich ist auch, ob alle vietnamesischen Ex-Soldaten auf das Geld hoffen können - oder nur Veteranen des siegreichen Nordens.

      Hoffnung auf zusätzliche Unterstützung keimt seit dem Vietnam- Besuch von US-Verteidigungsminister William Cohen Mitte März. Nach Jahrzehnten harter Haltung Washingtons stellte er überraschend Hilfe bei der Untersuchung von Spätfolgen durch "Agent Orange" in Aussicht. Ein erster Schritt? "Cohens Ankündigung war jedenfalls bahnbrechend", meint ein US-Beobachter in Hanoi.

      -----------------------------------

      Das war nun also eine Veranstaltung der Demokratieprojektler, die sich gerade auf River-Rafting im Irak befinden. Dort haben sie übrigens auch schon große Landstriche vergiftet, mit dem Einsatz uranhaltiger Munition. Aber auch dafür werden sie selbstverständlich keine Entschädigungszahlungen leisten - so sind sie nunmal !

      Auch Dir einen schönen Abend...und geh ihn nicht einseitig an. ;)

      TT
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 13:59:39
      Beitrag Nr. 42 ()
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:02:39
      Beitrag Nr. 43 ()
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:05:55
      Beitrag Nr. 44 ()
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:11:58
      Beitrag Nr. 45 ()
      antigone,

      wie hast du die bilder eingefügt?
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:19:05
      Beitrag Nr. 46 ()
      sundial. post :)
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 15:24:15
      Beitrag Nr. 47 ()
      Die Botschaft des Präsidenten
      von Horst Schäfer

      US-Präsidentensprecher Ari Fleischer wurde am 12. März beim täglichen "Brie fing" im Weißen Haus von einem Journalisten gefragt, welchen Rat der Präsident denn für eine Mutter in Bagdad habe, die mit ihrem Kind einen Krieg der USA gegen das Land überleben wolle. Fleischer antwortete: "Die Botschaft des Präsidenten ist, daß die Freiheit kommt, wenn er sich für die Gewaltanwendung entscheidet. Das ist die Botschaft des Präsidenten. Der Präsident weiß auch, daß das Militär mit großer Vorsicht versucht, jedwedes mögliches Leid oder Schaden für Zivilisten zu minimieren. Der Präsident wird jedes Vorgehen bedauern, das zum Verlust von unschuldigen Menschenleben führt. Aber natürlich gibt es bei jeder militärischen Aktion nie eine Garantie. Unschuldige werden sterben. Das ist die Botschaft des Präsidenten."

      *

      Für diejenigen, die immer noch glauben sollten, ein Krieg gegen den Irak habe etwas mit dem 11.9.2001 und nicht viel mit Erdöl zu tun, hat der US-Kongreß-abgeordnete Dennis Kucinich (Demokratische Partei) Auszüge aus einem Brief veröffentlicht (www.kucinich.us), den Donald Rumsfeld (jetzt Verteidigungsminister), Paul Wolfowitz (jetzt stellvertretender Verteidigungsminister) und Richard Perle (jetzt Vorsitzender des Beratungsgremiums der Regierung für Verteidigungspolitik) an den Präsidenten geschrieben haben, als der noch Bill Clinton hieß. Darin beschworen sie "Gefahr für einen erheblichen Teil der Erdöllieferungen der Welt, falls Saddam die Fähigkeit erwerben sollte, Massenvernichtungswaffen anzuwenden". Als "einzig akzeptable Strategie" forderten sie, "militärische Maßnahmen zu ergreifen, da die Diplomatie klar versagt. Langfristig heißt das, Saddam Hussein und sein Regime von der Macht zu entfernen. Das sollte jetzt das Ziel der amerikanischen Außenpolitik werden." Mit "jetzt" meinten sie das Jahr 1998. Denn ihr Brief ist fünf Jahre alt.

      *

      Zwei führende Vertreter der Kriegsfraktion in der US-Regierung werden beschuldigt, an einem militärischen Überfall der USA auf den Irak persönlich zu verdienen. So berichtet die britische Zeitung Guardian aus Washington und Texas (www.guardian.co.uk), Vizepräsident Dick Cheney bekomme jedes Jahr von der Bau- und Erdölanlagenfirma Halliburton bis zu einer Million Dollar ausgezahlt. Halliburton stehe schon auf der Liste der Firmen, die gute Aussichten auf lukrative Aufträge hätten, nach dem Krieg das zerbombte Land wiederaufzubauen. Cheney gehörte bis 1993 dem Kabinett von Bush sen. als Verteidigungsminister an. Bevor er 2000 ins Weiße Haus berufen wurde, war er fünf Jahre Vorstandsvorsitzender der Firma Halliburton. In diesem Zeitraum konnte das Unternehmen seine Geschäfte mit der Regierung auf 2,3 Milliarden Dollar fast verdoppeln - und zahlte bereitwillig 1,2 Millionen Wahlkampfhilfe zumeist an Kandidaten der Republikaner.

      Das angesehene Magazin The New Yorker (www.newyorker.com) weist darauf hin, daß Chefberater Richard Perle, langjähriger intellektueller Einpeitscher eines Krieges gegen den Irak, maßgeblich an der vom ihm gegründeten Invest mentfirma Trireme mitarbeitet, die Interessen im Nahen Osten hat. Die Anfrage eines Journalisten, ob Perle nicht wegen eines Interessenkonflikts von seinem Amt zurücktreten müsse, ließ das Weiße Haus unbeantwortet. Perle beschimpfte den Verfasser des Artikels, Seymour Hersh, in einem CNN-Interview mit den Worten: "Hersh ist im amerikanischen Journalismus derjenige, der einem Terroristen am nächsten kommt." Dazu muß man wissen: Hersh ist einer der bekanntesten investigativen Journalisten der USA (eine im Moment eher seltene Spezies), ihm wurden mehr als ein Dutzend Auszeichnungen verliehen, darunter der Pulitzer-Preis.

      *

      Daniel Ellsberg hat Mitte März Mitarbeiter der US-Regierung aufgefordert, mit Dokumenten an die Öffentlichkeit zu kommen, die beweisen, daß Bushs angebliche Kriegsgründe auf Lügen aufgebaut sind (www.commondreams.org). Auf einer Pressekonferenz in Washington, die nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland von den tonangebenden Medien totgeschwiegen wurde, erklärte der bekannte Publizist, Militäranalytiker und frühere Angehörige der US-Eliteeinheit "Marines": "Warten Sie nicht, bis die Bomben fallen - gehen Sie mit solchen Dokumenten, die zeigen, daß die Öffentlichkeit belogen wird, gleich zum Kongreß oder zur Presse." Er warnte allerdings - auch aus eigener Erfahrung - vor den Risiken, die ein Informant eingeht: Die Veröffentlichung solch brisanter Dokumente könne zum Ruin von Berufskarriere und Ehe sowie zur Verhaftung führen. Ellsberg hatte 1971 die "Pentagon Papers" veröffentlicht, die unter anderem belegten, welche Lügen fabriziert worden waren, um die US-Bevölkerung von der Notwendigkeit des Vietnam-Krieges zu überzeugen. Ellsberg erinnerte auf der Pressekonferenz an die kürzlich bekannt gewordene Bespitzelung von UN-Diplomaten durch die US-Geheimdienste zu dem Zweck, die Mitgliedsländer des Sicherheitsrats für die US-Kriegspläne gefügig zu machen. Der Vorfall zeige, wie desperat und extrem gefährlich die Bush-Regierung sei.

      *

      Seit Wochen fordern die einflußreichen Arbeitsgemeinschaften der Kongreßabgeordneten lateinamerikanischer (Hispanic Caucus) und afroamerikanischer Abstammung (Black Caucus) Präsident Bush auf, ihnen einen Termin zu gewähren - ohne Erfolg. In einem Brief widersetzt sich der Hispanic Caucus entschieden den Versuchen der Regierung, "die mexikanische Regierung unter Druck zu setzen", damit sie den Kriegskurs der USA unterstützt. Besonders die Drohungen mit einem Boykott mexikanischer Waren werden scharf zurückgewiesen. Beide Arbeitsgemeinschaften sind auch deshalb besorgt, weil nach ihren Informationen mehr als die Hälfte der bei einem Krieg im Irak eingesetzten US-Infanteristen afroamerikanischer oder lateinamerikanischer Abstammung sind und daher "schwarz und braun" den höchsten Blutzoll zu zahlen hätten.

      *

      "Neue Gesichter" machte die US-Presse bei den Massendemonstrationen gegen Bushs Kriegskurs aus. Ob in New York, Washington, Los Angeles, San Francisco oder anderen Städten - immer sah man unter den jeweils Hunderttausenden, die gegen einen Irak-Krieg auf die Straße gingen, große Marschblocks von Gewerkschaftern mit ihren Losungen, Redner sprachen im Namen bedeutender Gewerkschaften, immer gehörten dutzende Gewerkschaftsorganisationen nicht nur zu den Unterzeichnern der Demonstrationsaufrufe, sondern trugen auch aktiv dazu bei, die - in den USA seit Jahrzehnten nicht mehr erlebten - Massenaktionen gegen den Krieg zu organisieren.

      In Europa, vor allem in Frankreich und Italien, ist ein solches Engagement nichts Außergewöhnliches. In den USA hatte sich die Führung der Gewerkschafts-Dachorganisation AFL-CIO seit George Meany in den fünfziger Jahren für das Lager der militanten Antikommunisten und gegen die Friedensbewegung entschieden; nicht selten wurden sogar Schlägertrupps aus den Reihen der Gewerkschaften gegen Friedensdemonstranten in Marsch gesetzt. So überfielen 1970 etwa 200 Bauarbeiter in der Wall Street in New York eine Kundgebung gegen den Vietnamkrieg. Präsident Nixon war so begeistert, daß er den damaligen Vorsitzenden der New Yorker Bauarbeitergewerkschaft, Peter Brennan, als Belohnung zu seinem Arbeitsminister ernannte. Selbst in der letzten Phase der Proteste gegen den US-Überfall auf Vietnam schlossen sich offiziell nur wenige Gewerkschaften, zumeist lokale Gruppen, dem Widerstand an.

      Auch nach dem 11. September 2001 war es der Regierung zunächst gelungen, die Gewerkschaften auf Hurra-Patriotismus und Rache-Politik einzuschwören. Das funktionierte noch beim Überfall auf Afghanistan. "Es dreht sich nicht einfach um Gerechtigkeit, sondern um Vergeltung," erklärte der Präsident der Maschinistengewerkschaft, Tom Buffenbarger.

      Doch seit mehr als einem Jahr hat sich der Wind gedreht. Zuerst kam der mit der Sicherheitslage begründete Abbau der demokratischen Rechte, auch der Rechte der Gewerkschaften. So verweigert die Regierung den 170 000 Beschäftigten des neugeschaffenen Superministeriums zur Heimatverteidigung (Homeland Security Department) die normalen gewerkschaftlichen Rechte und Tarifverträge. Dem folgten der Abbau der sowieso schon geringen Sozialleistungen wie der Hilfe im Krankheitsfall, verstärkte Privatisierung von Betrieben in öffentlicher Hand, der Rückgang der Löhne und Gehälter, Entlassungen und der Zusammenbruch vieler Rentenfonds in Folge der durch betrügerische Manipulationen (z.B. Enron-Skandal) ausgelösten Pleitewelle großer Unternehmen.

      Der internationale Repräsentant der Gewerkschaft der Kommunikationsarbeiter, Steve Early, faßte die neue Lage kürzlich in der Zeitung Boston Globe so zusammen: "Die Haltung der Gewerkschaften änderte sich, als klar wurde, daß es einen Krieg gegen die Arbeiter im Innern und gegen ›Feinde‹ im Ausland geben würde." Diese Entwicklung sei von unten, von den "Grassroots", ausgegangen. 400 lokale, regionale und nationale Gewerkschaftsorganisationen mit mehr als 4,5 Millionen Mitgliedern hatten sich schon im Januar auf einer Konferenz in Chicago zur Arbeitsgemeinschaft "US Labor Against War" zusammengeschlossen (www.uslaboragainstwar.org) und eine Resolution verabschiedet, in der es heißt: "Die Opfer eines Krieges werden die Söhne und Töchter von Arbeiterfamilien sein, die im Militär dienen" sowie "unschuldige irakische Zivilisten". Die vielen Milliarden Dollar, die der Krieg kosten werde, würden aus den Etats "für Schulen, Krankenhäuser, Sozialwohnungen und Sozialversicherung" abgezweigt. Schon die Kriegsvorbereitungen, so die US-Gewerkschafter, dienten der Regierung als Vorwand für Angriffe auf die organisierte Arbeiterbewegung und die Menschenrechte und sollten von der schlechten wirtschaftlichen Lage in den USA, der Korruption in den Unternehmen und den Entlassungen ablenken.

      Zum Entsetzen des Weißen Hauses schloß sich unter dem Druck der Basis Ende Februar auch der Exekutiverat der AFL-CIO, der 65 nationale Gewerkschaften vertritt, dem Anti-Kriegs-Protest an - wenn auch mit einer wesentlich zurückhaltender formulierten Resolution, in der Bush vorgeworfen wird, er habe seine Verantwortung für die Nennung eines überzeugenden Kriegsgrundes nicht erfüllt und die Alliierten der USA "beleidigt". Ein Zusammenhang zwischen Krieg und Sozialabbau wird allerdings ausgeklammert. Selbst wenn die überraschend nachdrückliche und aktive Unterstützung der Mehrheit der US-Gewerkschaften noch keinen Erfolg der sich neu formierenden Friedensbewegung in den USA über den Kriegkurs von Bush bedeutet, kommt ihr - ob der Krieg nun entgegen dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung vom Zaune gebrochen wird oder verhindert werden kann - große Bedeutung zu. Denn das Bewußtsein vom Zusammenhang zwischen einem Feldzug gegen den Irak (sowie weitere "Schurkenstaaten" ) und einem Krieg derselben Regierung nach innen ist gewachsen. Die Zusammenarbeit von Friedensbewegung und Gewerkschaften werde daher, so führende Gewerkschafter, weitergehen und ausgebaut werden. "Frieden ist patriotisch" hält Gewerkschaftsfunktionär Steve Early den selbsternannten Superpatrioten im Weißen Haus entgegen. Langfristig werde die Irak-Invasion nämlich "das Leben der Arbeiterklasse in den USA zunehmend schwieriger werden".

      http://www.sopos.org/aufsaetze/3e81b904ed129/1.phtml
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      schrieb am 29.03.03 15:26:50
      Beitrag Nr. 48 ()
      Donnerstag, 27. März 2003
      Kriegsgegner und Granaten
      Weltweit weiter Widerstand
      Zu Beginn der zweiten Woche des Irak-Kriegs sind weltweit erneut zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. In Kolumbien warfen Demonstranten selbst gebastelte Handgranaten auf Polizisten vor der US-Botschaft. In Australien reagierte die Polizei erstmals mit Demonstrationsverboten auf die teilweise gewaltsamen Ausschreitungen der vergangenen Tage. In New York wurde die Fifth Avenue von hunderten Demonstranten blockiert, Dutzende legten sich vor die Nobelgeschäfte der Straße. Berittene Polizisten führten etwa 150 Demonstranten in Handschellen ab.

      Kriegsgegner mit Granaten
      In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ist am Donnerstag eine Demonstration gegen den Irak-Krieg eskaliert. Wie Radiosender berichteten, kam es in der Nähe der Botschaft der USA zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Polizisten hätten Tränengas eingesetzt, nachdem Demonstranten selbst gebastelte Handgranaten geworfen hätten. Mindestens zehn Personen seien verletzt worden. Es gab drei Festnahmen.

      Nobelpreisträger verhaftet

      In Washington wurden zwei Friedensnobelpreisträgerinnen, zwei amerikanische Bischöfe und weitere prominente Persönlichkeiten verhaftet, nachdem sie über Polizeisperren vor dem Weißen Haus geklettert waren. Neben Mairead Corrigan Maguire von der Nordirischen Friedensbewegung und Jody Williams von der Internationalen Kampagne gegen Landminen wurde auch der Publizist Daniel Ellsberg festgenommen, der 1971 mit der Veröffentlichung von Geheimpapieren des Pentagons der Bewegung gegen den Vietnamkrieg wesentlichen Auftrieb gab.

      Ellsberg hoffte nach eigenen Angaben, mit seiner Aktion die Regierung zu ermutigen, mehr Informationen über den Irak-Krieg an die Öffentlichkeit zu bringen. „Es gibt Leute, die die Falschheit dieses Kriegs beweisen könnten ", sagte er. Insgesamt wurden nach Angaben der Polizei 65 Demonstranten festgenommen.


      Unterdessen trat eine zweite US-Diplomatin aus Protest gegen den Golfkrieg von ihrem Amt zurück. Die stellvertretende Leiterin der US-Botschaft in der Mongolei, Ann Wright, reichte ihren Rücktritt mit der Begründung ein, dass dieser Krieg die Welt nur unsicherer mache. Zudem kritisierte die 56-Jährige die „unnötige Einschränkung der Bürgerrechte" in den USA seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

      In der algerischen Hauptstadt Algier versammelten sich zehntausende Menschen zu einem Protestzug. Politische Parteien und Verbände organisierten zudem Demonstrationen in vielen anderen Städten des Landes. Im Golfstaat Bahrain protestierten etwa 10.000 Menschen im Diplomatenviertel und forderten den Abzug amerikanischer Streitkräfte aus ihrem Land. In der libanesischen Hauptstadt Beirut gingen etwa 4.000 Kinder in einer von der radikalislamischen Hisbollah organisierten Demonstration auf die Straße und forderten „Tod für Amerika".

      Auch im Gaza-Streifen und im Westjordanland demonstrierten tausende Kriegsgegner. Große und weitgehend friedliche Demonstrationszüge wurden auch aus Südkorea, Indonesien und Pakistan gemeldet.
      n-tv.de
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      schrieb am 29.03.03 16:49:25
      Beitrag Nr. 49 ()
      DER IRAK ? - DAS SIND WIR !
      Offener Brief der irakischen Opposition an die Menschen in Deutschland
      Deutschland spricht vom Frieden. - Von unserem nicht. Seit 30 Jahren kennen wir keinen Frieden. Wohl aber zwei Kriege mit Millionen Toten. Das Regime, das wir bekämpfen, hat unsere Menschen mehrfach wie Insekten behandelt und mit Giftgas besprüht. Über 4 Millionen Menschen ins Exil gezwungen. Hunderttausende zwangsumgesiedelt und vertrieben. Allein in Irakisch Kurdistan zerstörte Saddam Hussein 4000 Dörfer. 182 000 Menschen sind spurlos verschwunden. Der unendlich andauernde, nie beendete Terror des Ba`th-Regimes richtete sich nicht nur nach außen, sondern vor allem auch nach innen.

      Die unabhängige französische Menschenrechtsorganisation "Alliance Internationale pour la Justice" (AIJ) präsentiert die Liste jener Verbrechen, die im Irak seit Saddams Machtergreifung begangen wurden: Eine Million Tote, also 5 % der Bevölkerung, seien - kriegs- und embargounabhängig - seit 1979 dem Regime zum Opfer gefallen. Weitere 1,5 Mio. Menschen wurden zwangsweise innerhalb des Landes "umgesiedelt". Nicht zu vergessen die gewaltsame Trockenlegung der Marschgebiete des Flüsse-Deltas im Süden, als eines der größten ökologischen Verbrechen moderner Zeit. Dieser Terror ohne Ende findet tägliche Fortsetzung in der Zwangsvertreibung der Kurden in den vom Regime kontrollierten Gebieten nahe Kirkuk. In andauernden Militäroperationen gegen die Schiiten im Süden. Gipfelte allein in den vergangenen drei Jahren in der Enthauptung von mehreren hundert Frauen als angebliche "Prostituierte" und in den staatlich verordneten chirurgischen Amputationen der Zungen sogenannter Staatsfeinde.

      Alle diese Verbrechen wurden von Europa und in den Ländern des Westens übersehen, geleugnet und überhört. Keine Friedensbewegung ging deshalb auf die Straße. Nicht einmal als beweisbar wurde, daß deutsche Waffen und Giftgastechnologie zu unserer Vernichtung geliefert worden waren, erhob sich Protest. Keine Delegation von Kirchenleuten oder Politikern besuchte das vernichtete Halabja. Unsere Opfer erfuhren bis auf diesen Tag keine Rehabilitation, oder Entwicklungshilfe. Niemand unterstützte uns bei unserem Kampf gegen die andauernde Diktatur. Gegen Krieg und Unterdrückung.

      UNSER KAMPF FÜR DEMOKRATIE UND FRIEDEN

      Aus eigener Kraft ergriffen die Menschen im Irak am Ende des zweiten Golfkriegs 1991 die Chance und rebellierten gegen Saddam Hussein. In vierzehn von achtzehn Provinzen des Irak befreiten wir uns. Erst als wir keinerlei äußere Unterstützung erfuhren, konnte der Volksaufstand mit brutaler Gewalt niedergeschlagen werden. Unter den Augen der damaligen Anti-Irak Koalition, die erst die Iraker zum Aufstand aufforderte, sie dann aber nicht unterstützte. Allein in Irakisch Kurdistan hatte die Freiheit Bestand. Das Land konnte weitgehend wiederaufgebaut werden und die Menschen konnten nun ohne Unterdrückung und Verfolgung leben. Jenseits der Diktatur wurden Meinungsfreiheit, soziale Versorgung und Linderung der Not möglich. Exemplarisch für den ganzen Irak wurde bewiesen: Entwicklung und friedliches Zusammenleben sind möglich, sobald das Regime verschwunden ist.

      VIELE REDEN VOM FRIEDEN - WIR MEINEN UNSEREN

      Noch nie in unserer jüngeren Geschichte waren wir so einig in allen grundlegenden Fragen, die den Irak und seine Zukunft betreffen. Kurden und Schiiten, Assyrer und Kommunisten und sunnitische Oppositionelle haben sich schon zu Beginn der 90er Jahre und vor kurzem erst in London auf ein Programm zur Transformation des Irak verständigt. Das Zweistromland soll ein demokratischer, föderaler und demilitarisierter Staat für alle seine Bürgerinnen und Bürger werden. Ein multiethnisches Territorium für Araber, Kurden, Assyrer, Turkmenen, Yeziden. Ein Land, in dem uneingeschränkt die Menschenrechte gelten sollen, wo alle gleiche Staatsbürgerrechte haben, wo jede Religion frei ausgeübt werden kann. Diese verbindliche Absicht auf einen föderalen Staat im Nahen Osten ist neu und bietet einen Schlüssel zur Neuordnung der Region. Nur Föderationen vermögen in Zukunft die grundlegenden Probleme der Vielvölkerstaaten des Nahen Ostens auf eine friedliche Perspetive für die Region dauerhaft zu lösen.

      Seit längerem offerieren wir unsere Perspektiven und längst vorhandenen Programme der Öffentlichkeit und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Wo sie Nichtbeachtung und Ignoranz erfahren. "Instabilität", hören wir, sei die Folge unserer demokratischen Absichten. Als ob nicht jede geschichtliche Erneuerung immer auch anfangs ein Element der Instabilität hätte? Vom "Flächenbrand" ist die Rede. Als ob nicht gerade die irakische Diktatur der Garant für die Flächenbrände der Vergangenheit gewesen wäre? Der Irak würde in drei Teile gespalten, sagt man, dabei fordert keine einzige der oppositionellen Gruppen eine Separation. Ganz im Gegenteil erklären alle Irakis ihren ausdrücklichen Wunsch, in einem gemeinsamen demokratischen Staat eine neue Assoziation freier Menschen zu bilden. Weshalb in Deutschland diese Furcht vor der Freiheit im Irak?

      Im Gegensatz zu namhaften Regierungen dieser Welt weigert sich die Bundesregierung immer noch, uns als legitime Vertreter des Irak zu empfangen. Gegen Wirtschaftsbeziehungen und Geschäfte mit den Repräsentanten der Diktatur aber hat sie nichts. Haben wir die Region seit Jahren destabilisiert, oder Saddam? Ist ihr VETO für den Frieden der Diktatur vielleicht nur eines für ihr Öl?

      PERSPEKTIVEN FÜR EINEN NEUEN DEMOKRATISCHEN IRAK

      Das Regime Saddam Hussein hat den Beweis längst erbracht: es ist nicht reformierbar. Die alleinige demokratische Perspektive ist der Sturz der Diktatur. Weder Franzosen noch Deutsche haben dazu bisher auch nur einen einzigen Vorschlag präsentiert. Diese Europäer hängen am Alten und favorisieren passiv den status quo des Regimes. Aus ökonomischen Gründen betreiben sie in Wahrheit die Rehabilitierung des Regimes. Auf unsere Kosten - für ihre Geschäfte mit ihrem alten Kunden Saddam Hussein.

      Eine solche Rehabilitierung des Ba`th-Regimes, - mit oder ohne Saddam Hussein, - das ist ihre Moral, und nicht unsere. Die Menschen unseres Landes warten voller Verlangen und Sehnsucht auf die Beseitigung der Unterdrückung. Für die Menschen aller Nationen der Region, auch der in Israel und Palästina, gäbe es bei einem Wiedererstarken des Regimes keine wirkliche Hoffnung auf Frieden, Gerechtigkeit und eine menschliche Zukunft.

      Wir legen heute unsere Pläne und Programme für einen neuen Irak aller Welt offen vor. Die zugleich zum Schlüssel für eine demokratische Neuordnung des gesamten Nahen Ostens werden könnten.

      Wir appellieren an die Bundesregierung, die Medien und die Öffentlichkeit, uns endlich als Partner wahrzunehmen und uns zu unterstützen. Wir erwarten Hilfe bei unserem wichtigen Vorhaben. Das Zeichen setzen wir selber. Unabhängig. Überzeugt. Vereint.

      Der Einmischung anderer Länder der Region, insbesondere der Türkei, bedarf es ausdrücklich nicht. Wir begrüßen alle Kräfte, die unsere Ziele und Absichten unterstützen. Gegen jede Bevormundung seitens Dritter sprechen wir uns aus.

      Gerade Deutschland, daß in der Vergangenheit maßgeblich an der Aufrüstung des Irak mit chemischen und biologischen Waffen beteiligt war, die unserer Vernichtung dienten, hat eine besondere Verpflichtung gegenüber den Menschen im Irak. Bis heute warten wir auf ein demokratisches Signal der "Meister aus Deutschland".

      Einen "Frieden", der nur die Verlängerung des Krieges gegen die Irakerinnen und Iraker bedeutet, benötigen wir nicht. Es ist der immerfort vorkommende Krieg gegen die irakische Bevölkerung, der endlich beendet werden muß.

      Von diesem Ziel wird keiner uns abbringen können.

      DER IRAK - DAS SIND WIR!

      23. März 2003
      KOALITION FÜR EINEN DEMOKRATISCHEN IRAK (KDI)

      Quelle: http://www.wadinet.de/news/iraq/nw1318_deriraksindwir.htm
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      schrieb am 30.03.03 16:23:53
      Beitrag Nr. 50 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:26:31
      Beitrag Nr. 51 ()
      ZEITUNGSBERICHT

      US-Soldaten erschossen 12 Zivilisten

      US-Soldaten sollen nach einem Bericht eines Reporters der "Sunday Times" bei Nasirija mindestens 12 irakische Zivilisten erschossen haben, darunter Frauen und Kinder.

      London - Die Zivilisten waren nach seiner am Sonntag veröffentlichten Reportage nachts in mehreren Wagen über eine strategisch wichtige Brücke gefahren, die die amerikanischen Marineinfanteristen unter allen Umständen verteidigen sollten. Die US-Soldaten waren der Schilderung zufolge zuvor in mehrere Hinterhalte gelockt worden, bei denen auch gezielt Zivilisten oder Kämpfer in Zivilkleidung eingesetzt worden waren, um die US-Militärs in Sicherheit zu wiegen.

      Der Anblick der getöteten Zivilisten sei "entsetzlich" gewesen, schrieb der Reporter Mark Franchetti, der die US-Soldaten bei ihrem Vormarsch begleitet: "Etwa 15 Fahrzeuge blockierten die Straße. Sie waren durchsiebt mit Einschusslöchern. Einige (...) brannten noch. Inmitten der Wracks zählte ich 12 tote Zivilisten. Alle hatten versucht, diese südliche Stadt über Nacht zu verlassen, wahrscheinlich aus Angst, in US-Hubschrauber-Angriffen oder durch heftigen Artilleriebeschuss getötet zu werden. Ihr Fehler war es gewesen, über eine Brücke zu fliehen, die von entscheidender Bedeutung für die Versorgungslinien der Koalition ist - und in die Arme einer Gruppe zu Tode verängstigter junger amerikanischer Marineinfanteristen zu rennen, die Anweisung hatten, auf alles zu schießen, was sich bewegte."

      Franchetti beschreibt "ein kleines Mädchen, nicht älter als fünf, mit einem hübschen Kleid in Orange und Gold, in einem Graben, tot, neben der Leiche eines Mannes, der vielleicht sein Vater war. Sein halber Kopf fehlte." Die US-Soldaten empfänden zum Teil keine Reue über ihr Vorgehen: "Die Iraker sind kranke Leute, und wir sind die Chemotherapie", wurde ein namentlich genannter Unteroffizier zitiert. Er fange an, "dieses Land zu hassen."

      spiegel.de
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      schrieb am 30.03.03 16:32:52
      Beitrag Nr. 52 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 16:37:22
      Beitrag Nr. 53 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 17:07:03
      Beitrag Nr. 54 ()
      Erschütternde, brutale Tatsachen, die die Wahrheit über Basra ans Licht fördern
      von Robert Fisk
      The Independent / ZNet 27.03.2003


      Zwei tote britische Soldaten auf einem Basraer Straßendamm, ein kleines irakisches Mädchen - Opfer eines britisch-amerikanischen Luftangriffs - das mit aus dem Bauch hängendem Gedärm ins Krankenhaus eingeliefert wird u. eine furchtbar verletzte Frau, die in Agonie schreit, während Ärzte versuchen, ihr das schwarze Kleid vom Körper zu lösen. Und: ein irakischer General, umgeben von hunderten seiner bewaffneten Soldaten, wie er im Zentrum von Basra verkündet, diese zweitgrößte Stadt des Irak befinde sich nach wie vor sicher in irakischer Hand.

      Das nicht redigierte Viedomaterial von Al Dschasiera (aufgenommen während der letzten 36 Stunden u. frisch in Bagdad eingetroffen) ist brutal, unerträglich u. erschütternd. Aber es ist auch Beweis - Beweis für die Tatsache, dass das angeblich bereits letzte Woche durch britische Truppen "eingenommene" u. "gesicherte" Basra in Wahrheit noch immer von den Truppen Saddam Husseins gehalten wird. Und obwohl britische Offiziere behaupteten, dass in Basra soetwas wie ein Aufstand ausgebrochen sei, sieht man (auf den Bändern) Autos u. Busse ganz normal durch die Straßen fahren, während die irakische Bevölkerung geduldig für Gasflaschen ansteht, die gerade von einem Regierungslaster abgeladen werden. Viele Feuerbälle sind auf dem Videomaterial zu sehen; sie blühen auf über dem Westen der Stadt, dazu ist die Explosion einschlagender Granaten zu hören - wahrscheinlich britische Granaten. Die kurze Einspielung der beiden toten britischen Soldaten - die Tony Blair gestern so schrecklich fand -, sind durchaus zu vergleichen mit dutzenden ähnlichen Einspielungen, die tote irakische Soldaten zeigten. Derartige Clips waren im Verlauf der letzten 12 Jahre ja immer wieder im britischen Fernsehen zu sehen, ohne dass sich Premier Blair daran gestoßen hätte. Die beiden toten Briten - noch in Uniform - liegen auf einem Straßendamm, Arme u. Beine von sich gestreckt, der eine augenscheinlich in den Kopf, der andere in Brust u. Bauch getroffen. An anderer Stelle auf demselben Band sieht man, wie eine Menschenmenge Basraer Zivilisten u. Bewaffneter in Zivilkleidung, den britischen Armeejeep der Toten mit den Füßen bearbeitet bzw. auf dem Fahrzeug herumtanzt. Ein paar andere Männer treten gegen den umgeworfenen Verteidigungsministeriums-Trailer, den der Jeep im Schlepptau hatte, als er (höchstwahrscheinlich) in einen Hinterhalt geriet. Auf dem redaktionell unbearbeiteten Band (das übrigens auf der offenen Straße von Basra nach Bagdad transportiert wurde) sind zudem Aufnahmen einer jener unbemannten britischen Foto-Aufklärungs-Drohnen zu sehen. Man erkennt das rot-blaue Militäremblem auf einem der Flügel. Die Drohne wurde abgeschossen u. liegt kopfüber am Fahrdamm, beschriftet mit `ARMY` (in Großbuchstaben). Coderegistrierung: ZJ300, hinten am Heck. An der Drohne hängt eine große zylindrische Schale, in der wahrscheinlich die Fotokamera steckt.

      Viel schlimmer als die Aufnahmen der toten britischen Soldaten sind jedoch die Videoaufnahmen aus dem größten Krankenhaus Basras: Opfer des britisch-amerikanischen Bombardements - sie schreien vor Pein - auf ihrem Weg in den Operationssaal. Ein Mann mittleren Alters wird im Schlafanzug ins Hospital gebracht - von Kopf bis Fuß vollgesogen mit Blut. Auf einer Liege fährt man ein vielleicht vierjähriges Mädchen in den Operationssaal. Sie starrt auf eine Anhäufung ihres eigenen Gedärms, das aus der linken Seite ihres Bauches quillt. Ein Doktor in blauer Montur gießt Wasser über die Därme des kleinen Mädchens, legt dann vorsichtig Bandagen an, bevor er operiert. Eine schwarzgewandete Frau - anscheinend mit Bauchverletzung -, schreit vor Schmerzen auf, als Ärzte versuchen, ihr für die Operation die Kleider auszuziehen. Und an anderer Stelle des Bandes: Man sieht, wie sich ein Rinnsal Blut von der frischen Einschlagsstelle einer - wahrscheinlich britischen - Granate ergießt. Direkt neben dem Krater ein paar Plastikslipper.

      Diese Al-Dschasiera-Bänder, das meiste Material noch ungezeigt, sind der erste faktische Beweis, dass die Briten Basra noch längst nicht eingenommen haben. Sie beweisen nicht nur, dass eine der Hauptstraßen Richtung Bagdad nach wie vor passierbar ist - über sie gelangten ja die 3 Haupt-Videos nach Bagdad -, sondern zeigen auch ein Interview mit General Khaled Hatem, geführt mitten auf einer Basraer Straße. Hatem ist dabei umgeben von hunderten seiner uniformierten, bewaffneten Soldaten, während er dem A-Dschasira-Reporter erklärt, seine Männer würden sich den Feinden Iraks "niemals" ergeben. Gleichfalls auf den Straßen der Stadt zu sehen sind bewaffnete Milizionäre der Bath-Partei. Daneben Verkehrpolizisten, die Kleinlaster u. Busse dirigieren. Die Aufnahme entstanden neben dem Basraer Sheraton-Hotel.

      Den Al-Dschasiera-Korrespondenten in Basra, Mohamed al-Abdullah, halte ich für den derzeit mutigsten Journalisten im Irak. 3 Videobänder lang sieht man, wie er unter Feuer Interviews mit Familien führt oder wie er mit ruhiger Gelassenheit den gerade einsetzenden britischen Artilleriebeschuss kommentiert. Auf einem der Bänder ist zu erkennen, dass auch das Sheraton-Hotel in Basra (am Ufer des Flusses Shatt al-Arab) durch Granaten beschädigt ist. Am Flussufer sieht man Einwohner Basras mit leeren Nachttöpfen Wasser aus dem abwasserverseuchten Fluss schöpfen. Daneben das riesige Denkmal der irakischen Kriegsmärtyrer des 1980 - 88 Kriegs. Jeder der Märtyrer deutet mit vorwurfsvoll erhobenem Finger über das Wasser Richtung Iran. Vor 5 Tagen erklärte die irakische Regierung, es hätte in Basra 30 tote Zivilisten u. 63 Verwundete gegeben. Gestern sprach die irakische Regierung von insgesamt über 4 000 verletzten u. über 350 toten Zivilisten im Irak seit Kriegsausbruch.

      Auf Mr. Abdullahs Videotapes sind mindestens 7 weitere Leichen zu sehen, Leichname, die innerhalb der letzten 36 Stunden in die Leichenhalle des Basraer Krankenhauses gebracht wurden. Ein Mann - aus seinem Kopf tropft noch Blut auf den Leichenhallenboden - wird später als der arabische Korrespondent einer westlichen Nachrichtenagentur identifiziert werden. Eine andere schreckliche Szene zeigt ein teilweise enthauptetes kleines Mädchen, den roten Schal noch immer um den Hals gelegt. Ein weiteres kleines Mädchen auf einer Bahre liegend - ohne Gehirn, auch das linke Ohr fehlt. Und noch ein totes Kind - die Füße weggerissen. Ob diese Kinder der britischen Artillerie oder jener der Amerikaner zum Opfer fielen, ist nicht ersichtlich. Auch finden sich auf dem Band keinerlei Hinweise auf Opfer auf Seiten des irakischen Militärs. Dennoch: In einer Zeit, da die irakische Regierung westlichen Reportern den Zugang nach Basra verweigert, stellen diese Bänder die bestmöglich unabhängige Bestätigung dafür dar, dass der Widerstand in Basra kontinuierlich anhält u. die Briten es nicht schaffen, die Stadt einzunehmen. Den optimistischen Berichten sogenannter "eingebetteter" Reporter (`embedded reporters`), vor allem der BBC, die den Eindruck eines "gesicherten", zumindest aber irgendwie von den Briten kontrollierten Basras, vermitteln, widersprechen die Irakis schon seit Tagen. Die Videoaufnahmen bestätigen nun die Unwahrheit jener Berichte. Auf einem der Bänder die Aufnahme zweier schwarzhäutiger Männer, von denen das irakische Militär behauptet, es seien amerikanische Kriegsgefangene. Die Männer werden nicht befragt. Beide tragen dieselben schwarzen Shirts u. Jacken. Nervös starren sie auf die Kamera-Crew u. den Pulk irakischer Soldaten hinter sich.

      Möglich, dass es in Basra während der letzten Tage tatsächlich zu geringem Widerstand gegen das irakische Regime gekommen ist, wie von britischen Offizieren behauptet. Aber sieht man sich diese Bänder an, so kann man sich schwer vorstellen, dass es (falls überhaupt) zu viel mehr als einem kurzen Schusswechsel gekommen ist. Diese nicht redigierten Berichte sind daher der vernichtende Beweis, dass britisch-amerikanische Sprecher in Bezug auf die Schlacht um Basra nicht die Wahrheit sagten - eine für die Invasionsarmeen letztendlich viel verheerendere Tatsache, als die Bilder zweier toter britischer Soldaten beziehungsweise die Aufnahmen toter irakischer Kinder (irakisches Leben ist schließlich nicht weniger heilig als britisches).
      znet
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 22:44:39
      Beitrag Nr. 55 ()


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      die schöne neue welt der wahren amerikanischen werte