Wer hat Erfahrung mit Schiffsfonds / Anteilen - 500 Beiträge pro Seite

[Norbi2]

Hallo,

ich suche zur Zeit nach alternativen und konventionellen (sprich:risikoarmen) Anlagealternativen zu Aktien.

Dabei bin ich jetzt mehrmals auf das Thema Schiffsanteile / Fonds gestossen. Hier werden sagenhafte Renditen von ueber 30% versprochen.

Kennt sich jemand zu diesem Thema aus? Sind derartige Angebote serioes??

Vielen Dank fuer alle Kommentare,

Gruss,

Norbi

[ANOM]

Wer mit Renditen von über 30% wirbt, ist zweiffellos seriös

[BenjaminBlümchen]

... Schiffe sind sehr interessant,... besonders steuerlich, d.h., wenn Du Steuern zahlst und evtl auch über dem FA liegst.

Aber auch sonst rechnet es sich.

Über 30% sollten wir aber nicht reden - habe noch kein seriöses Angebot dergleichen gesehen (was nicht heißen soll, dass es das nicht gibt - halte ich aber für unwahrscheinlich)

Welchen Initiator hast Du denn?

Was für ein Schiff oder einen FlottenFonds?

Wo hast Du das Angebot her?

Gruß

BB

[nonpareille]

Vorsicht, diese Renditeversprechen sind meistens auf einen sehr langen Anlagehorizont (20 - 25 - 30 Jahren) bezogen und schließen auch noch einen profitablen Verkauf des Schiffes ein. Sehr viele Unsicherheiten von dem Charter-Erlös über Kreditfinanzierung und Reparaturen, schlechte Auslastung bis zum Verkauf.

[Bing0]

Ich war an vier Schiffsfonds beteiligt, jetzt bin ich noch in zweien drin. Die Renditeversprechen lagen bei über 10%. Fakten:

- Zwei Schiffe sind bereits wieder veräußert, die Rendite lag bei 3%.
- Ein Schiff sollte laut Prospekt in 2002 25% Ausschüttung haben. Sie war auch im achten Jahr 0%.
- Ein anderes Schiff sollte lt. Prospekt in 2002 (Jahr 10) 7% Ausschüttung haben, seit 10 Jahren 0%.

Dafür hatte ich zeitweise bis zu jährlich zehn Nachzahlungen / Rückerstattungen zu meiner Steuererklärung, mit einer verzweifelten Sachbearbeiterin beim FA, zwei gerichtliche Auseinandersetzungen mit Betriebsfinanzämtern wg. Anerkennungsfragen, volle Aktenschränke.

Seit einigen Jahren bevorzuge ich Anlagen am Aktienmarkt mit Renditen von über 10% pro Jahr steuerfrei (habe mich aus den Blasen einigermaßen herausgehalten). Nie wieder Schiffsfonds. In einem solchen Fond bist zu über viele Jahre `gefangen` und beschäftigt.

Gruß, bing0

[BenjaminBlümchen]

#4 und #5

Stimmt grundsätzlich, bestätigt aber auch nur die Aussage, dass man selektieren muß!

Von den Schiffen, die wir angeboten haben, zahlen alle pünktlich und prognosegemäß. Auch von Problemen mit dem FA habe ich noch nichts gehört.

Was mich interessieren würde sind die Initiatoren der pötte, von denen Ihr sprecht. Denn ich habe das Gefühl, dass Ihr im gleichen Stil eigentlich alle Aktien vertäufeln müßtet, nur, weil es am NM einige schwarze Schafe gab.

Es gibt gut und schlechte Produkte - immer und überall - aber Eure Statements finde ich etwas pauschal.

Wie gesagt: Von wem habt Ihr die??

BB

[Hochsitz]

Hallo,

habe in 1995 bei der Nordcapital für den Minimumbetrag von DEM 30.000,- gezeichnet, weil ich den Ablauf testen wollte. War damals bei einem Finanzinstitut beschäftigt, die Vertriebspartner von der Gesellschaft waren.
Habe das aber auch nur gemacht, weil ich mir 14 (!!!) Prozent Provisionen als quasi Angestellter erspart habe.

Die steuerliche Anrechnung der Verlustzuweisung hat prima geklappt beim Finanzamt, schon in lfd. Jahr, so dass ich nach 1 Jahr in der Tat nur noch ein Drittel der Zeichnungssumme Kapitalbindung hatte.

Es folgten 2 Jahre mit einer dürftigen Anfangsausschüttung, dann war Schluss. Für nächstes Jahr wird eine Ausschüttung vage in Aussicht gestellt.

Fazit: muss nicht nochmal sein!

Gruss

[Bing0]

blümchen,

drei meiner Anlagen liefen über die GHF (Gesellschaft für Handel und Finanz mbH).

Das mit dem Selektieren ist für den Laien kaum möglich, der Anbieter der Beteiligungen verdient aber ca. 10% der eingeworbenen Summe. Die Prospekthaftung greift nicht, weil die Risiken ja im Prospekt beschrieben sind.

Viele Fonds werben u.a. auch mit (mit Verfrachtern) fest vereinbarten Frachtraten über die ersten Jahre. Die eigentlichen Gewinne sollen aber üblicherweise nach dieser Zeit eingefahren werden, und dann ist der Anleger bei Neuabschlüssen gefangen (Friß oder stirb). Gehen die Frachtraten zurück, hält die Vereinbarung auch nur solange, wie der Verfrachter lebt. Versicherungen gegen Ausfälle zahlt der Anleger letztlich selbst.

Im übrigen habe ich den Eindruck, dass diese Schiffsfonds eine Menge Arbeitzplätze beim FA Emden und Leer schaffen, und bei RA Kanzleien in Hamburg.

Im Aktiengeschäft vertraue ich nur auf meine eigene Erfahrung.

Gruß, bing0

[BenjaminBlümchen]

@ Bingo:

Stimmt, was Du sagst!

Natürlich darf bei allen Überlegungen nie vergessen werden, dass es eine wirtschaftliche Beteiligung ist, die sich a) nicht für alle Kunden b) nicht in jeder Situation vernünftig unterbringen läßt.

Was ich sehr schade finde, ist die Tatsache, dass vor einiger Zeit ziemlich viel Scheiße gelaufen ist und dieses interessante Produkt jetzt noch drunter leidet. Weniger desaströs als bei Immobilien mit der SonderAfA Ost - welches Objekt läuft da gut?? Aber das versteht der dusselige Deutsche und steigt wieder in Immobilien ein.

(Das soll kein vergleich der Produkte sein - nur darstellen, dass bei ähnlicher Geschichte andere Reaktionen hervorgerufen werden)

Bei der Porv hast Du auch recht. Wenn DU jedoch die gesamte Lfz berücksichtigst, ist das p.a. nicht mehr so viel.

Aber eine Sache ist ganz wichtig und so handhabe ich es immer: Ich würde nie in eine Diskussion wie hier mit dem Kunden einsteigen. Denn die Überzeugung muß da sein und von selber kommen. Wer nicht überzeugt ist, DARF so ein Produkt nicht kaufen!

Ich finde es schade, dass Du diese Erfahrungen gemacht hast!

Gute Initiatoren sind - meiner Meinung nach - HCI und MPC mit jahrelanger Erfahrung in dem Bereich!

BB

PS: Hast Du mal über die "neue" Konstruktion einer stillen Beteiligung nachgedacht? Ist ganz interessant, da man da, nach einer Wandlung, praktisch bevorrechtig mit Ausschüttungen bedient wird. Schmälert die Rendite, ist aber sicherer.

[timekiller]

Ich bin hier ein sog. stiller Mitleser und möchte mich für die Infos bei Euch bedanken. Wär toll, wenn noch mehr Leute von ihren Erfahrungen berichten können.

[Norbi2]

Hallo @ all,

vielen Dank fuer Eure postings und die Fuelle von Informationen. Es ist immer wieder interessant welch ein geballtes Wissen von konstruktiven WO Teilnehmern zusammengetragen wird.

Ich habe noch gar keine Erfahrung mit derartigen Anlagen gemacht und wollte deshalb wenigstens eine oberflaechliche Idee bekommen, dank Euch sehe ich jetzt wesentlich klarer.

Happy trading,

Norbi

[BenjaminBlümchen]

# 10+11

Gerne

Bin zwar einer, der gerne hier rumdaddelt, aber man sollte ab und zu den Zweck des Boards erkennen,... Freue mich auch, wenn bei ernst gemeinten Anfragen gute (oder zumindest so gemeinte ) Antworten kommen!

Was mich ein wenig wundert ist folgendes: Habt Ihr zu Eurem Berater kein Vertrauen??? Oder habt Ihr keinen??? (Da zeigt sich oft die Kehrseite der Direktbanken)

Was das "klarer sehen" angeht: Berücksichtigen solltest Du folgendes:

Größe des Schiffes (Panamakanal tauglich??)
Art des Schiffes (Stückgut, Tanker,...)
Charterer (Ist er bekannt - hier kann sich eigentlich jeder nur aufs Prospekt verlassen,... oder könnt Ihr sagen, wer die Nr 4 in der Welt ist???)
Charterdauer
Währungsrisiko über Charterraten und Kredite - verbunden mit einer Währungschance (derzeit zur Kreditaufnahme sehr gut, fallender $ für Rückzahlungen gut,...)
Schrottwert - ist er immens hoch oder realitisch gehalten
...

Guck Dir mal NAVALIA 1 von IdeenCapital an. Soll ein sehr gutes Produkt sein, wird zumindest in diversen Medien empfohlen (auch von uns )
Ich muß persönlich sagen, dass ich kein Freund von Tankern bin, ist aber eher ne persönliche Geschichte.
Was dafür spricht: In den nächsten Jahren müssen die meisten Tanker gg neue ersetzt werden, da neue Umweltbedingungen ziehen
...

Naja,... wie gesagt: Ein sehr interessantes Thema!

Viel Spaß bei der Suche

BB

PS: Ein Schiff, von dem ich sehr überzeugt war, ist die RioBlackwater von MPC - leider schon dicht!