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    US-Märkte im Technologie-Rausch - wie lange noch ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.00 13:29:32 von
    neuester Beitrag 13.05.00 17:43:15 von
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      schrieb am 12.03.00 13:29:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      10.03.2000
      US-Märkte im Technologie-Rausch
      AC Research

      Der Technologie-Rausch an den amerikanischen Aktienmärkten hat in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt erreicht. Erstmals in seiner Geschichte schloss der Nasdaq Composite, der die Entwicklung von knapp 4800 Unternehmen - vornehmlich aus der Computer-, Chip-, Software- und Biotechnologiebranche - widerspiegelt, am Donnerstag bei über 5000 Punkten und beendete die Handelswoche am Freitag bei 5049 Zählern. Seit Jahresbeginn befindet sich der Index nun mit rund 25 Prozent im Plus. Binnen weniger als vier Monaten legte das 1971 aus der Taufe gehobene Börsenbarometer damit um 2000 Punkte zu, nachdem es vorher fast 28 Jahre gebraucht hatte, um die 3000-er Hürde zu nehmen. Die im Nasdaq Composite enthaltenen Unternehmen sind damit nun 6,4 Billionen Dollar wert, wobei der größte Anteil dieser Börsenkapitalisierung auf die Schwergewichte Microsoft, Cisco Systems und Intel entfällt.

      Der Industrie-Index Dow Jones befindet sich dagegen noch in seiner seit Jahesbeginn anhaltenden Korrekturphase. Das Börsenbaromter liegt im noch jungen Börsenjahr mit rund 14 Prozent im Minus. Konnte der Index in der ersten März-Woche noch aufgrund von Arbeitsmarktzahlen, die unter den Börsianern die Vermutung aufkommen ließen, dass die amerikanische Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung am 21. März nicht allzu stark an der Zinsschraube drehen werde, leicht zulegen, versetzte ein „Pampers Schock“ die Anleger in der vergangenen Woche in Alarmstimmung. Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble - unter anderem für die Produktion von Windeln bekannt - hatte am Dienstag eine Gewinnwarnung abgegeben, die nicht nur die Konsumgütertitel, sondern fast alle 30 im Dow Jones enthaltenen Titel in die Tiefe riss. Die Aktie von Procter & Gamble verlor binnen weniger Minuten fast 30 Prozent ihres Wertes. Der Dow Jones ging an diesem Tag um fast 400 Punkte in die Knie und notierte seit langem wieder unter der 10000 Punkte-Marke. Die Handelswoche beendete der Index bei 9928 Zählern. Kaum von der Stelle kam der marktbreitere S & P 500, der zum Wochenschluss bei 1395 Punkten notierte.

      Derzeit sind viele Experten der Ansicht, dass sich die rückläufige Entwicklung bei den Industriewerten so lange fortsetzen wird, wie die amerikanische Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen droht. Vor allem für den Dow Jones sei in den kommenden Wochen eine weitere Korrektur um 15 bis 20 Prozent zu erwarten, heißt es. In der Tat hatte Notenbank-Chef Alan Greenspan Anfang der Woche erneut weitere Zinsschritte angedeutet. Greenspan wiederholte in einer Rede in Boston die These, dass die Aktiengewinne infolge der hohen Produktivitätsfortschritte in den Unternehmen eine Nachfrage am Gütermarkt schafften, die weit über das Angebot hinausgehe. Diese Entwicklung sei von grundlegende Bedeutung für die künftige Teuerungsrate.

      Zudem treibt dem Notenbank-Chef die Lage am Arbeitsmarkt die Sorgenfalten in die Stirn. Trotz der im Februar leicht angestiegenen Arbeitslosenrate von vier auf 4,1 Prozent (im Februar sind mit 43000 neuen Stellen erheblich weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet) und eines Rückganges der Arbeitskosten um 2,2 Prozent im vierten Quartal des vergangenen Jahres gingen erhebliche Inflationsgefahren vom Arbeitsmarkt aus, so der Notenbank-Chef.

      Nicht weniger Analysten glauben daher, dass die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen noch mindestens zweimal um je 25 Basispunkte anheben werde, zumal die Konjunktur nicht wesentlich an Fahrt verlieren dürfte. Unter dem Strich erwartet die Mehrheit der Experten für 2000 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in Höhe von 4,5 bis fünf Prozent. Diese Entwicklung, so erwartet zum Beispiel First Call/Thomson financial, werde sich in den Unternehmensgewinnen niederschlagen. Die 500 Unternehmen des S & P 500 dürften beispielsweise für das erste Quartal ein durchschnittliches Gewinnwachstum von gut 18 Prozent vorweisen.

      Ob sich die Aktionäre vornehmlich von solchen Zahlen leiten lassen werden oder die mit großer Wahrscheinlichkeit anstehenden Zinsschritte weiter zum Maßstab ihrer Überlegungen machen, dürfte zumindest für die Werte der „alten Ökonomie“ Amerikas in den kommenden Monaten die zentrale Frage sein. Auch die weitere Entwicklung an der Technologiebörse Nasdaq ist unter den Experten höchst umstritten. Während die „Bullen“ einen weiteren Anstieg des Nasdaq Composite auf 6000 Punkte in den kommenden zwölf bis 18 Monaten prophezeien, erkennen die „Bären“ eine deutliche Überhitzung des Marktes und gehen vor allem aufgrund der erwarteten Zinsentwicklung von einer massiven Korrektur in den kommenden Wochen aus.
      Avatar
      schrieb am 12.03.00 15:20:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo ICA

      Du sprichst indirekt auch das Thema Timing an. Wie ich gelesen habe, haben sich einige Board-Teilnehmer von den Tech`s bereits ganz oder teilweise verabschiedet.

      Bei mir persönlich hat das noch nie geklappt. Ich bin später immer wieder dem fahrenden Zug hinterhergelaufen.

      Außderdem weiß keiner wie weit die Tech-Hausse noch andauert und ob der Rückschlag dann nicht über dem heutigen Kursniveau liegt. Ich bin jedenfalls immer noch voll investiert. Falls ein drastischer Kursrückgang erfolgt, kaufe ich auf Kredit (<5 % pro Jahr) nach. No risk no fun.

      Im folgenden ein interessanter Beitrag aus dem Motley Fool.

      Forget Market Timing!
      Bear Markets, Part 5
      By Moe Chernick
      March 7, 2000
      How will the market do in 2000? Will long-term investors rule the day, with great corporate growth leading to another run-up for the stock market? Or will short-term investors` fear of inflation lead to a big sell-off in stocks? Or will the market end up somewhere in between?

      There is just no way of knowing. Nobel Prize winners, great mathematicians, statisticians, and astrologers have spent billions of hours trying to predict where the market is headed. The end result of all that work is... nothing. There is not one single method that can be "proven" to correctly time the market in the near term.

      Why is this? Why can`t somebody figure out what makes the market tick? Let`s explore two of the main reasons that market timing has failed.

      The first is that the stock market has multifunctional forces at work. Fear of inflation nudges it down, optimism about new technology shoves it up, an earthquake in an area that manufactures computer chips affects computer stocks, drought in the Midwest threatens the wheat crop which could increase the price of bread which would send inflation up, but wait -- is that a cloud in the sky? Which forces will win out in the short term has so far proven impossible to predict.

      The second reason that market timing has failed is that the stock market is anticipatory, not reactionary. The Y2K scare last year was a perfect example of this. Most people believed that as 1999 came to an end, people afraid of Y2K snafus would pull their money out of the market to protect themselves; then, come the beginning of 2000, as long as nothing happened, the market would probably bounce back up. Instead, the opposite happened. The stock market exploded at the end of 1999, and in January, with nary a Y2K bug in sight, the stock market plummeted.

      While I certainly couldn`t have predicted this, it is clear that those who feared a Y2K disaster pulled their money out much earlier in the year (i.e., in anticipation of the year-end drop). It also seems that when the market started exploding in November, at least some of these same people rushed to get back into the market, ignoring their Y2K jitters for fear of being left behind by the autumn run-up. If they came back at the end of the year or waited until the first week of January, they were back in the market just in time to see the other short-term investors pull out of the market in profit-taking mode.

      Despite this, there are still millions of people trying to time the market. The law of averages "predicts" that some people will be lucky. Of course, those lucky ones make every effort to turn their success into cash and build a prediction business. But time has a way of dealing with such hubris. The annals of Wall Street are littered with the corpses of once-high-flying market predictors.

      Fools opt out of that game. The best way to maximize your long-term profits is to focus on the long term. If you, like me, believe that the global economy will continue to boom and U.S. technology will lead the way, then you should invest in the market and keep it there for the long term. While we can`t predict where the market is going tomorrow, we can have a pretty good idea where it`s headed over the next few decades. And that is up.

      This doesn`t mean that short-term knowledge is useless. If the market heads down, we can understand it is because of investor fear. If the markets keep going up, then we know that it`s the strength of the companies and the economy that are encouraging people to keep pouring their money into the market. In either case we know (given that we manage to avoid major political or natural catastrophes) which way the market is headed in the long term.

      Yes, it can be frustrating to watch your balance go down during corrections, but remember:

      Success comes to the patient investor who doesn`t let fear or greed affect his judgment.

      Until next time, Fool on!

      Grüße
      Andy
      Avatar
      schrieb am 13.05.00 17:43:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hamburger Abendblatt, Freitag, 12. Mai 2000

      Die Talfahrt der Technologie-Aktien

      Von RAINER HORN
      Hamburg - Freier Fall der Technologiewerte: SAP unter 600 Euro - minus 43 Prozent seit, dem 7, März, dem Jahreshöchststand des DAX (8583 Punkte). Die T-Aktie zur gleichen Zeit um 39 Prozent in den Keller. In den USA rutschten Microsoft und Yahoo in zwei Monaten um rund 30 Prozent ab, Cisco um elf Prozent. Während sich der DAX gestern erholte, schloss der Nemax - Index des Neuen Marktes, an dem viele Technologiewerte gehandelt werden - erneut im Minus.
      Hält die Talfahrt der Technologie-Aktien an? Oder holt der Markt nur Atem für den nächsten Höhenflug und ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg? "Die Kurse können durchaus noch nach unten gehen", erwartet Marc Osigus, IT- und Software-Analyst der Berenberg Bank. Und auch IIaspa-Analyst Jochen Intelmann rät, mindestens noch bis komenenden Dienstag zu warten, wenn die US-Notenbank über eine Anhebung des Leitzinses entscheidet. "Das kann den Druck auf die Technologie-Aktien nochmal erhöhen."
      Zwar sind die Einzelhandelsumsätze in den USA erstmals leicht gefallen, wie gestern bekannt wurde. Das sorgte an den Weltbörsen sogleich für Erleichterung. Die gesunkenen Umsätze wurden als erstes Signal interpretiert, dass eine Überhitzung der US-Wirtschaft ausbleibt. Trotzdem erwarten Experten eine Anhebung des Leitzinses um 0,5 Prozent. Das würde zu einer Verteuerung von Krediten führen, auf die gerade Technologie-Unternehmen angewiesen sind, um weiter zu wachsen.
      "Das jetzige Zinsniveau ist keine Gefahr für die Börsen", meint Lutz Bude, Leiter Asset Management-Strategien bei der Vereins und Westbank. "Auch im Euro-Raum ist die Verzinsung so niedrig, dass es keine Alternative zu Aktien gibt." Trotzdem glaubt auch er, dass die Kurse noch weiter sinken: "Viele Anleger haben Verluste erlitten. Davon muss sich die Börse erstmal erholen."
      Schon jetzt gebe es aber gute Kaufgolegenheiten für die Werte von Marktführern wie Cisco, Yahoo und Microsoft. "Die sind heftig unter die Räder gekommen." Und sein Kollege Klaus Wehrt ergänzt: "Marktführer erholen sich nach Kurseinbrüchen als erstes, sind weniger risikoreich."
      "Wir empfehlen Software-Aktien von SAP und Intershop weiterhin zum Kauf, sagt, auch Marc Osigus. Vor allem bei SAP sieht er durch das Ende 1999 neu eingeführte Produkt mySAP.com in den kommenden zwei bis drei Jahren
      Kurspotenzial. "Damit ist SAP Oracle technisch voraus und der Vorwurf, dass SAP das Internetzeitalter verschlafen hätte, ist entkräftet", sagt er.
      "Langfristig gibt, es für Technologiewerte nur eine Richtung. Und die zeigt nach oben. Ein anderer Trend ist noch nicht erkennbar", ist Lutz Rode von der Vereins- und Westbank überzeugt.


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