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    Aktien sind nichts für`s normale Volk !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.12.01 13:44:59 von
    neuester Beitrag 21.12.01 14:34:30 von
    Beiträge: 12
    ID: 525.579
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      schrieb am 21.12.01 13:44:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      ENRON-PLEITE

      Der Millionenbetrug an den Rentnern

      Von Carsten Volkery, New York

      Der Bankrott des siebtgrößten US-Unternehmens Enron zeigt, welche Gefahren in aktienbasierten Rentenkonten lauern. Tausende Mitarbeiter verloren ihre gesamten Ersparnisse.


      AP

      Energiehändler Enron: Vom Markführer zum Pennystock


      New York – Ihren Ruhestand hatte sich Janice Farmer anders vorgestellt. 16 Jahre lang hatte sie in der Verwaltung von großen Energieunternehmen gearbeitet, zunächst bei Florida Gas Transmission, dann bei der Nachfolgefirma Enron. Monat für Monat hatte sie den höchsten erlaubten Prozentsatz ihres Gehalts auf ein privates 401(k)-Rentenkonto eingezahlt, der Arbeitgeber hatte die gleiche Summe in Form von Aktien dazu gegeben. Farmer legte auch den von ihr gezahlten Anteil in Enron-Aktien an, denn ihr Chef hatte immer gesagt, damit könne sie feindliche Übernahmen verhindern. Im November 2000, als Farmer Enron verließ, war das Depot rund 700.000 Dollar wert. Ihr Ruhestand schien gesichert. Sie tastete das Depot nicht sofort an, lebte zunächst von anderen Ersparnissen.




      Jetzt, nach dem Bankrott des Energieriesen, ist das einzige Einkommen der 61-Jährigen ein monatlicher Scheck von 63 Dollar von einem anderen Rentenkonto. Sie musste tatenlos zusehen, wie der Enron-Aktienkurs in den vergangenen zwei Monaten in den Keller fiel. Beinahe täglich gab es neue Enthüllungen über das Ausmaß des Desasters, doch Farmer konnte ihre Aktien nicht verkaufen: Enron hatte für alle Mitarbeiter außer dem Top-Management ein Verkaufsverbot verhängt. Erst am 26. November wurde die Rentnerin ihr Aktienpaket los. Gesamterlös nach 16 Jahren Sparen: 20.418 Dollar.

      Offiziell hatte die Sperre nichts mit der Krise des Unternehmens zu tun: Man habe die Verwaltung der Rentenkonten in neue Hände übergeben, und in der Übergangsphase hätten die Depots nicht verändert werden können, sagt Enron. Ein merkwürdiger Zufall, finden Beobachter. "Das klingt fischig“, sagt John Hotz, stellvertretender Direktor des unabhängigen Pension Rights Centers in Washington. Die Verkaufssperre dauerte nach Farmers Angaben vom 16. Oktober bis zum 20. November.
      IM INTERNET




      Die Firma bestreitet dies: Das Verbot habe nur vom 29. Oktober bis 12. November gedauert. Als es schließlich aufgehoben wurde, sagt Farmer, habe sie weitere sechs Tage gebraucht, bis sie zum ersten Mal eine freie Telefonleitung zum Depot-Verwalter erwischte. Der Aktienkurs war inzwischen von über 32 Dollar auf unter einen Dollar gefallen.

      Genauso wie Farmer ist es Tausenden anderen Enron-Mitarbeitern gegangen. Der 63-jährige Charles Prestwood, ein pensionierter Enron-Anwalt, hat 1,3 Millionen Dollar verloren. Auch er hatte alle seine Ersparnisse in Firmenaktien angelegt. "Ich hatte keine Ahnung, dass die Firma kurz vor dem Kollaps stand“, sagte er am Dienstag vor dem Unterausschuss für Verbraucherfragen des US-Senats. Der Ausschuss untersucht, ob die Verantwortlichen der größten Unternehmenspleite der Geschichte belangt werden können.


      AP

      Früherer Enron-Chef Jeffrey Skilling: Während das Management verkaufte, mussten die Angestellten ihre Aktien halten


      Die nach einem Gesetzesparagraphen benannten 401(k)-Konten sind ein weit verbreitetes, staatlich gefördertes Instrument, um sich eine Zusatzrente zu sichern. Auf Wunsch des Mitarbeiters überweist der Arbeitgeber monatlich einen bestimmten Prozentsatz des Bruttogehalts auf ein 401(k)-Konto. Dieser Beitrag ist steuerfrei, in vielen Fällen legt der Arbeitgeber noch einen Betrag, oft in Firmenaktien, obendrauf. 42 Millionen Amerikaner führen 401(k)-Konten, um ihre staatliche Rente, die "Social Security“, aufzubessern. Anders als bei betrieblichen Rentenkassen trägt der Mitarbeiter das volle Risiko für seine 401(k)-Investments.


      Zum 2. Teil

      ENRON-PLEITE

      Der Millionenbetrug an den Rentnern (2)

      Zurück zum 1. Teil

      Der Enron-Bankrott zeigt, wie gefährlich es ist, seine Rentenplanung auf eine einzige Firma zu stützen. Selbst das siebtgrößte Unternehmen der USA (gemessen am Börsenwert) bot keine hundertprozentige Sicherheit. Hätten Farmer und Prestwood einen Anlageberater aufgesucht, hätte er ihnen höchstwahrscheinlich zu einer Streuung des Risikos geraten. Sind die Enron-Rentner also selber Schuld? Nein, sagen Verbraucherlobby-Gruppen wie das Pension Rights Center. Denn amerikanische Großunternehmen unterstützen die gefährliche Anlagestrategie nach Kräften: Mit zusätzlichen geldwerten Vorteilen drängen sie die Mitarbeiter dazu, ihre monatlichen 401(k)-Rentenbeiträge in Firmenaktien zu investieren. Die Unternehmen gewinnen dadurch loyale Anleger und Steuererleichterungen.





      Die Mitarbeiter können in den wenigsten Fällen widerstehen: Bei Enron waren 47 Prozent der 401(k)-Ersparnisse in Firmenaktien angelegt. Durchschnittlich sind es bei amerikanischen Großunternehmen laut "New York Times“ 53 Prozent. Zwei Dutzend Unternehmen erreichen gar einen Durchschnitt von über 60 Prozent, darunter Coca-Cola, McDonald`s und Texas Instruments.

      So sind Enron-Mitarbeiter auch nicht die einzigen Opfer. Angestellte der Telekomausrüster Lucent oder Nortel Networks etwa haben ihre Ersparnisse im vergangenen Jahr ebenfalls schwinden sehen. Warum verkaufen sie nicht einfach, sobald der Kurs einbricht? Weil viele Unternehmen die Aktiengeschenke mit Bedingungen versehen: In vielen Fällen dürfen sie nicht verkauft werden, bevor der Angestellte 50 Jahre alt ist.

      Damit sich das Enron-Debakel nicht wiederholt, fordern Verbraucherschützer und Politiker, die Freiheit der Amerikaner bei der Rentenplanung einzuschränken. Zwei Senatoren, Barbara Boxer aus Kalifornien und Jon Corzine aus New Jersey, haben in einer ersten Reaktion bereits eine Gesetzesvorlage eingebracht, die den Anteil von Firmenaktien in einem 401(k)-Konto auf maximal 20 Prozent beschränkt.

      Doch Janice Farmer wird das wenig helfen. "Wir wurden belogen und betrogen“, sagte sie gegenüber SPIEGEL ONLINE. Ihre einzige Hoffnung ist eine Sammelklage gegen das Enron-Management, das die Probleme bis zuletzt verschwiegen hatte, gleichzeitig aber in den letzten Monaten Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar verkauft hatte. Doch die wahrscheinliche Ausgleichszahlung wird ihren Verlust erfahrungsgemäß auch nicht ersetzen: "Wir werden ein paar Pennies für jeden verlorenen Dollar bekommen.“






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      © SPIEGEL ONLINE 2001
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      Avatar
      schrieb am 21.12.01 13:53:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Als sozialist würde ich doch nicht in wallstreetboard schreiben hier sind doch nur aktionäre, oder zählst du nicht zm normalen volk
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 13:55:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      da fällt mir holzmann ein, dort konnte man auch ein vermögen verlieren.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 13:55:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      da fällt mir holzmann ein, dort konnte man auch ein vermögen verlieren.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:02:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das ist heftig. Ja, so wird der normale
      Arbeiter verarscht, und die Großen kommen fast
      immer ungestraft davon..:mad:

      #2 von benaco
      Versteh ich nicht :confused:

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      schrieb am 21.12.01 14:04:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      Guter Beitrag!
      Merke:
      Du wirst von allen beschissen. Trau Niemanden!
      Und natürlich hast Du Recht. Aktien sind für Laien nichts.
      Auch wenn die 90er Jahre Idiotensicher verlaufen sind. Die nächsten 10 Jahre werden dafür ungleich schwieriger.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:04:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Guter Beitrag!
      Merke:
      Du wirst von allen beschissen. Trau Niemanden!
      Und natürlich hast Du Recht. Aktien sind für Laien nichts.
      Auch wenn die 90er Jahre Idiotensicher verlaufen sind. Die nächsten 10 Jahre werden dafür ungleich schwieriger.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:06:28
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ benaco

      Ja, ich zähle mich schon zum gemeinen Volk, was soll daran schlimm sein ?
      Und wieso Sozialist ?


      B.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:17:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      Man kann es den Leuten so oft sagen wie man will- streuen, streuen, streuen
      Doch was machen die- nein wir sind ja viel intelligenter als die ganzen Profis
      wir legen unser ganzes Geld nur in eine Aktie an.
      Ja wenn Leute so neunmalklug und starrköpfig seid dann müssen sie eben die
      Zeche zahlen.
      Ich schließe mich meinem Vorredner an, dass dies keine geeignete Anlageform für
      Laien darstellt.


      Gruss HJS
      HVB München
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:18:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      In Aktien des eigenen Arbeitgebers zu investieren ist ja auch der Gipfel der Dummheit. Da kumulieren sich sämtliche Risiken.

      Selbst Topmanager sind gut beraten, ihre Stock Options möglichst früh auszuüben, die Aktien dann zu veräußern und den Erlös in andere Anlagen zu investieren, um die Risiken zu diversifizieren.

      Im Übrigen geht es der erwähnten Dame auch nicht schlechter als anderen Aktionären, die alle ihre Ersparnisse in nur eine Aktie investiert haben. Aber wer macht schon so einen Fehler?

      Wenn ich mich recht erinnere (CPA-Examen liegt schon rund 5 Jahre zurück), ist es für die 401-k Förderung nicht notwendig, Anteile des eigenen Arbeitgebers zu halten.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:26:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      @ Rainer

      Nur schade, daß die eigenen Beschäftigten das nicht erfahren. " Aber das hilft ja und schützt die eigene Firma vor feindlichen Übernahmen ."


      B.
      Avatar
      schrieb am 21.12.01 14:34:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ja, bitter für sie.


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