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    Dax Aktien Strategie der Woche, 23.12.2001 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.12.01 16:57:38 von
    neuester Beitrag 29.12.01 10:39:05 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 23.12.01 16:57:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax-eingang.php zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen: AdidasSalomon, Bayer, BMW, DeutscheBank, Epcos, Infineon, MünchenerRück, Siemens, ThyssenKrupp, VW
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Commerzbank, Post, Fresenius
      Auf Signal achten: Lufthansa, MLP, SAP, Schering
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: Allianz, BASF, DaimlerChrysler, Dax, Degussa, Telekom, EON, Henkel, Hypovereinsbank, Linde, MAN, Metro, DowJones, Preussag, RWE


      Highlights:
      Die Dax Aktien beginnen momentan wieder eigene Trends zu entwickeln! Am 21.12 machte Adidas ein neues 2Jahreshoch und gleichzeitig erreichte Fresenius ein neues 2Jahrestief. Wer meinen Empfehlungen gefolgt war, ist bei beiden Aktien schon seit längerem auf der jeweils richtigen Seite engagiert. Ansonsten hat sich die erwartete kurzfristige Aufwärtsbewegung des Dax zwar gezeigt, lies aber jegliche Dynamik vermissen. Dies ist ein weiteres Anzeichen auf ein bevorstehendes Ende der mittelfristigen Aufwärtsbewegung.

      In den beiden letzten Börsensitzungen des Jahres könnte es noch mal aufwärts gehen. Hier werden vor allem Fonds versuchen, durch Käufe an den umsatzschwachen Tagen den Dax Stand zum Jahresende etwas zu verschönern, da er in Bilanzen eine wichtige Rolle spielt. Doch die Aussichten zum Jahresbeginn 2002 sind weniger gut. Zum einen wird dann die 30 Wochen Linie erreicht (knapp über 5200), und hieran ist in der Baisse seit dem März 2000 noch jede Aufwärtsbewegung gescheitert. Zum anderen sind die Vorgaben aus den USA eher negativ, insbesondere wenn man sich neben den Aktien- auch noch die Zinsmärkte anschaut.

      Die Commerzbank und die Post sind nun wieder Short Kandidat. In der letzten Woche hatte es keinen neuen Signale gegeben.

      Mein Musterdepot hat sich in dieser Woche parallel zum Dax bewegt. Auffällig ist weiterhin, daß ich in den letzten 3 Wochen aus meinem auf den Gesamtmarkt ausgelegten System weniger neuer Signale erhalten habe, als in den Vorwochen. Das ist ein Hinweis darauf, daß der aktuelle Aufschwung an Marktbreite verliert, was ebenfalls ein Zeichen für ein sich näherndes Ende ist.

      Kommentare zu den Dispositionen des Musterdepots sowie die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem bis auf weiteres kostenlosen Newsletter zusammen. Wer diesen beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener"> http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…


      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.

      Ich wünsche allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest ohne den typischen Stress!


      1.) Kauf Empfehlungen

      AdidasSalomon: Die Konsum Aktie hat pünktlich vor Weihnachten ein neues 2Jahreshoch erreicht. Ich hatte den Wert als erste Dax Aktie nach dem September Crash zum Kauf empfohlen. Nachdem der Wert kürzlich den Widerstand bei 78 genommen hat, eröffnet sich nun weiteres Kurspotenzial bis 103, wo ein Mehrjahreshoch liegt. Der Stop liegt bei 68,61.

      Bayer: Die Aktie hatte im November ein Kaufsignal durch Vollendung einer SKS gegeben. Das erste Kursziel ist 43, wo der im Sommer gebrochene langfristige Aufwärtstrend seit Anfang der 90er Jahre verläuft. Der Stop liegt bei 31,50 und kann nachgezogen werden, wenn ein neues Hoch gemacht werden sollte. Der aktuelle Kursrückgang ist ein klassischer "Pull Back". Es könnte sich nun ein flacher Aufwärtstrendkanal aus der rechten Schulter heraus etablieren.

      BMW: Die Aktie konsolidiert den zuvor erfolgten steilen Anstieg im Bereich 37/40. Dabei entsteht ein "ascending triangle". Bei einem Ausbruch über 40 kann daher prozyklisch nachgekauft werden. Gelingt dieser Ausbruch, nähert sich der Wert dem ATH, wo es spannend wird. Gelingt auch der Ausbruch über das ATH, wäre eine schnelle Bewegung bis über die 50er Marke möglich. Der Stop kann recht nahe bei 36 gelegt werden, was für einen aktuellen Einstieg ein gutes Chancen/Risiko Verhältnis bietet.

      DeutscheBank: Hier hatte es Anfang Dezember ein Kaufsignal gegeben. Der Stop kann bei 70 relativ knapp gesetzt werden, das erste Kursziel liegt bei 90.

      Epcos: Die Aktie bleibt Kaufempfehlung, ein erstes Kursziel liegt bei 70. Der Stop liegt momentan unter der rechten Schulter der "Umkehr SKS" bei 46,99 und kann nach Erreichen eines neuen Hochs nachgezogen werden.

      Infineon: Die Aktie hatte Anfang Dezember ein Kaufsignal gegeben. Der seitdem erfolgte Kursrückgang war allerdings stärker als ich erwartet hatte. Infineon ist eine sehr volatile Aktie, da kann man sich schon mal verschätzen. Die Chancen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs haben sich durch den starken Kursrückgang abgeschwächt. Der Stop liegt bei 19,80.

      MünchenerRück: Diese Kaufempfehlung hat zwar bisher eher enttäuscht. Allerdings sind auch keine oder nur kleine Verluste entstanden. Sollte die Aktie den bei 320 verlaufenden langfristigen Abwärtstrends überwinden, kann man vorhandene Long Positionen prozyklisch erweitern, bzw. neue Positionen eingehen. Der Stop liegt bei 279.

      Siemens: Die Aktie hat den Abwärtstrend nach Vollendung des Doppeltops im September 2000 überwinden können, und damit ein Kaufsignal gegeben. Der Stop liegt bei 56, das erste Kursziel ist 85.

      ThyssenKrupp: Die Aktie hatte im November ein Kaufsignal gegeben. Nachzügler sollten jetzt zwischen 15,50 und 16 zugreifen. Das Kursziel ist 20,60, der Stop liegt bei 13,99.

      VW: Für mittelfristige Investoren bieten die aktuellen Kurse noch eine Kaufgelegenheit. Das erste Kursziel für mittelfristige Positionen ist 60, der Stop liegt bei 44,20.


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Commerzbank: Da der Dax insgesamt zu schwächeln anfängt, ist es wieder an der Zeit für mehr Short Kandidaten. Die Commerzbank ist einer der schwächsten Dax Werten der letzten Monate, und eignet sich daher dazu. An festen Tagen können (bei einem Kurs zwischen 18 und 18,50) Januar oder Februar Puts gekauft werden. Den Stop setze ich bei 21,50 fest. Bei einem neuen Tiefstkurs (unter 16,70) kann die Position prozyklisch erweitert werden.

      Post: Die Post hat ihre Trading Range nach unten verlassen, und damit ein Verkaufsignal gegeben. Bei einer Erholung bis 15 können nun Puts gekauft werden. Den Stop kann man an den oberen Rand der alten Range bei 16,50 legen. Verkaufte Puts (d.h. Stillhaltergeschäfte) sollten jetzt zurückgekauft werden !

      Fresenius: Bei diesem Short Kandidaten verläuft zur Zeit alles wunschgemäß. Nach einem Ausbruch aus einem "bear flag" nach unten, welcher Grund zum Aufstocken der Short Position war, kam es nun zu einem neuen 2 Jahrestief. Fresenius hat in diesem Jahr keine oder sogar eine negative Korrelation zum Dax. Den Stopp ziehe ich auf 70,01 nach, das erste Kursziel sehe ich bei 63.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      Lufthansa: Die Aktie führt zur Zeit eine Seitwärts Konsolidierung durch, und könnte dabei Kraft für ein neues Kaufsignal sammeln. Dieses würde dann erfolgen, wenn der starke Widerstand bei 16,50 überwunden wird. Bei 14,30 liegt eine starke Unterstützung.

      MLP: MLP konsolidiert zur Zeit im Aufwärtstrend. Bei einem Ausbruch aus dieser Konsolidierungsformation nach oben würde sich ein Kaufsignal ergeben, wobei allerdings zumindest noch gleichzeitig die 30 Wochen Linie (zur Zeit bei 87,71) überwunden werden sollte.

      SAP: Bei dieser Aktie könnte es in den nächsten Tagen recht spannend werden. Ein Überschreiten der 155 wäre ein klares Kaufsignal, da dann ein langfristiger Abwärtstrend gebrochen wäre. Bei SAP muss auch nicht unbedingt auf den Dax geschielt werden, die Aktie hat das Potenzial zu einer eigenständigen Kursentwicklung.

      Schering: Entwickelt sich die Aktie zum "ewigen Talent" ? Sie zögert mit der Überschreitung der 62, was ein klares Kaufsignal wäre. Damit bildet sich ein ausgedehntes "ascending triangle" aus. Aber im Gegensatz zu einem "symetrical trianlge" verliert diese Formation zur Spitze hin nicht an Kraft. Daher wird es vermutlich nach einem Ausbruch über 62 sehr schnell gehen. Die Aktie hatte im September Crash das März Tief nicht unterschritten, und damit die langfristige technische Stärke halten können.


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      Allianz: Die Aktie zählt eher zu den schwächeren Dax Werten, ist aber kein Short Kandidat. Daher am besten meiden oder Optionen schreiben. Momentan können Puts verkauft werden. Es liegt eine Trading Range zwischen 250 und 280 vor.

      BASF: Nachdem die Aktie klar an der 150 Tage Linie gescheitert war, muss sie jetzt erst wieder neue Kraft sammeln. Es besteht momentan kein Handlungsbedarf.

      DaimlerChrysler: Eine Überwindung des kürzlichen Hochs bei 50,20 wäre für mich ein mittelfristiges Kaufsignal. Allerdings hat sich die Widerstandszone zwischen 48 und 50 zunächst als zu stark erwiesen, so daß momentan abwarten angesagt ist.

      Dax: Der Dax lässt sich momentan noch gut mit einem "Kanal Trading" behandeln. Die Untergrenze dieses Aufwärts Trend Kanals liegt nun über 4850 die Obergrenze über 5200, wo auch die 30 Wochen Linie verläuft. Ich vermute allerdings, dass es nach dem Erreichen der 5200 tendenziell erst mal wieder abwärts gehen wird. Denn bisher ist noch jede Erholung in der laufenden Baisse mehr oder weniger schnell an der 30 Wochen Linie gescheitert. Zum Vergleich empfehle ich den Dax Chart vom Juni bis zum August dieses Jahres zu studieren. Sollte es daher in den letzten Börsensitzungen des Jahres aufgrund von "Window Dressing" der Fonds noch mal klar höhere Kurse geben, wäre der Kauf von kurzlaufenden Dax Puts keine schlechte Idee.

      Degussa: Der Wert ist neutral einzustufen. Bei 27,50 verläuft eine starke Unterstützung, welche aktuell von Day Tradern ausgenutzt werden könnte.

      Telekom: Kommt es nun zu einem weiterem Rückgang, wäre ein kleines Doppeltop vollendet. Das Abwärtspotenzial daraus ist allerdings nicht allzu hoch, so dass ich weiterhin keinen Handlungsbedarf für mittelfristig orientierte Anleger sehe.

      EON: Weiterhin empfiehlt sich bei diesem Wert der Verkauf von Optionen, da sich ein hartnäckiger Seitwärtstrend etabliert hat.

      Henkel: Die Aktie ist in einem wenig dynamischen Seitwärtstrend gefangen. Damit sollte man nichts tun oder bestenfalls Optionen schreiben. Momentan empfiehlt sich ein Put Verkauf. Etwas Vorsicht dabei ist allerdings angebracht, da ein Fall unter das Jahrestief bei 61 ein Verkaufsignal wäre.

      Hypovereinsbank: Ähnlich wie die Commerzbank eignet sich diese Aktie momentan eher für Short Spekulationen. Allerdings ist sie etwas "weniger schwach" als die Commerzbank. Daher schlage ich hier ein prozyklisches Handeln vor, d.h. die Aktie wird erst bei einem neuen Tief (unter 28,20) wieder zum Short Kandidaten.

      Linde: Der Wert ist momentan neutral bis leicht negativ einzustufen. Allerdings ist ein Verkaufsignal nicht in Sicht, sondern es sieht eher nach einem längerem Seitwärtstrend aus.

      MAN: Die Aktie ist neutral einzustufen und bei 24/24,40 verläuft ein starker Widerstand. Allerdings würde die Überwindung dieses Widerstandes, am besten nach einer bestimmten Anlaufzeit, ein Kaufsignal bedeuten. Bei 22 besteht Unterstützung, so daß sich eine aktuelle Trading Range für Kursfrist Trader zwischen 22 und 24,50 ergibt.

      Metro: Aus dem Chart dieser Aktie lässt sich zur Zeit nur schwer eine generelle Trendrichtung ableiten. Daher sollte man sie meiden oder Optionen schreiben. Für Liebhaber von Keilen: Der Kurs läuft in einem aufwärts gerichteten Keil, was bei einem Ausbruch daraus nach unten (nach dem Weihnachtsgeschäft ?) ein Abwärtspotenzial eröffnen würde.

      DowJones: Der Dow Jones scheint die Zielzone der Aufwärtsbewegung bis Jahresende nicht ganz erreichen zu können, sondern kommt nicht über seine 30 Wochen Linie hinaus. Auf aktuellem Niveau besteht mittlerweile ein recht starker Widerstand. Es besteht daher eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß hier das vorläufige Ende der Aufwärtsbewegung liegt. Mittelfristig gibt es wegen einer starken privaten Verschuldung und vielen Entlassungen amerikanischer Firmen einige Probleme für die USA als Lokomotive der Weltkonjunktur. Der nun schon einige Wochen laufende starke Abwärtstrend der US TBonds (Terminkontrakt auf 30jährige US Staatsanleihen) ist zwar in dieser Woche etwas zur Ruhe bekommen. Er bleibt aber ein deutliches Anzeichen auf ein Ende der "Zinsparty", was für die Zeit nach dem Jahreswechsel für Dow und Dax eher negativ ist.

      Preussag: Die Aktie befindet sich in charttechnischem Niemandsland. Zudem fehlt ihr jede Dynamik Daher sollte man sie meiden oder Optionen schreiben.

      RWE: Ähnlich wie EON befindet sich die Aktie in einem Seitwärtstrend ohne Aussicht auf mittelfristige Signale und ist daher ein Kandidat für Stillhalter bei Optionsgeschäften.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 18:40:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo SF,

      die Commerzbank steht auf meiner Kaufliste.

      Auch unter charttechnischen Gesichtspunkten
      sehe ich eher eine Bodenbildung (bin kein großer Chartexperte).
      Ich kaufe gerne Werte, die keiner haben möchte.

      Frohe Weihnachten K8
      Avatar
      schrieb am 23.12.01 20:30:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ SF, kosto8,

      kann mich dem Vorredner nur anschließen, genau aus dem Grund ist Charttechnik nur bedingt tauglich, die größten Chancen liegen oftmals im antizyklischen Investieren.
      Wer erinnert sich noch, als vor wenigen Wochen die Cobank allenthalben empfohlen wurde, als die Seitwärtsrange nach oben verlassen wurde. Bei 20 Euro sah sie gut aus und jetzt bei 17 Euro schlecht, für mich eindeutig eher ein Kauf.
      Vielleicht findet sich auch eine charttechnische Begründung, spätestens bei 20.
      Avatar
      schrieb am 27.12.01 09:29:44
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nun ja, Charttechnik wird vielleicht manchmal überschätzt und verfügt vielleicht auch nicht immer über die Vorhersagefähigkeiten, die man von ihr gerne beziehen würde. Allerdings ist es auch falsch, sie als bedeutungslos abzutun, da sie letztlich nur das akkumulierte Verhalten/die Meinung aller Markteilnehmer darstellt und auswertet. Dass sie gerne mit relativ exotischen Methoden betrieben und mit tag- und punktgenauen Aussagen sozusagen zu Tode ausgereizt wird, ist eine andere Sache. Hier fragt sich mancher, was soll`s.

      Dennoch, wenn man sich die Phase seit Mitte 2000 ansieht, ist ihre Aussagekraft einigermaßen belegbar durch eine Wiederholung von Mustern. Zumindest das Gesamtverhalten des Marktes ist stellenweise schematisch geworden.

      Auf die Indizes bezogen, fällt mir auf, daß das Muster Mitte April bis Mitte Mai sich derzeit (bis jetzt) einigermaßen exakt wiederholt.

      Man kann weitere Indikatoren heranziehen: Z.B. das KGV: es hat nun wieder, zumindest unter den Begleichtumständen einer Rezession, erstaunlich hohe Werte angenommen (beim DAX >20, beim S&P500 ca. 30). Heißt, es ist hier nichts mehr billig, was umso höhere Anforderungen an eine mögliche Erholung und zukünftige Gewinnsteigerungen stellt: flankensteiles V-Szenario, mal ganz ehrlich: doch eher unwahrscheinlich.

      Z.B. die deutlich erkennbaren Aufwärtstrendkanäle: Sie wurden von allen Indizes (S&P500, NDX, DJIA, DAX) seit ca. 1 Woche gleichlaufend aufgegeben. Die letzten oberen Widerstandszonen der langfristigen Abwärtsbewegung konnten in S&P500 und DAX nicht überrannt werden.

      Z.B. die implizite Volatilität: Sie ist stark zurückgekommen, was angeblich für Tops ziemlich charakteristisch ist. Sie ist allerdings, bedingt durch den vorherigen Abschwung, immer noch über dem langjährigen Mittel.

      Das ist ganz klar und unmißverständlich die charakteristische Phase der Unentschlossenheit. Sie tritt jetzt nach 2 vorangegangenen massiven gegenläufigen Bewegungen auf. D.h., die eigentliche Entscheidung ist bis jetzt nur vertagt worden. Das ist der wichtigste Punkt: Die Märkte signalisieren momentan wieder einmal einen instabilen Schwebezustand - ganz unabhängig davon, in welche Richtung ein Ausbruch erfolgen wird.

      Was einzelne Aktien angeht, so heißt es eigentlich immer, geht Brot, geht auch Butter (oder umgekehrt). Werte, die in der bisherigen Erholungsbewegung (welche wie eine Rally nur aussieht, aber m.E. bisher keine war) nicht gelaufen sind und dazu noch deutliche Verkaufssignale aussenden, scheinen, wenn ich obiges für richtig halten würde, in der jetzigen Phase ein noch höheres Risiko darzustellen, als solche, die Stärke gezeigt haben. Es sei denn, sie haben aufgrund von Sonderfaktoren (Fusionen, geänderte Marktbedingungen) eine entscheidende Trendwende zu erwarten. Sieht nicht danach aus. Insofern ist eine Wette auf ausgesprochene Schwächekandidaten immerhin mutig ... aber angeblich wird das ja belohnt, wollen wir es hoffen.


      mfg landing_zone
      Avatar
      schrieb am 27.12.01 10:48:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zur Commerzbank: Ich finde es spannend, das sich bei bestimmten Werten immer
      eine Reihe von Fürsprechern finden. War es vor Monaten bei DaimlerChrysler
      häufig so, so ist dies momentan bei der Commerzbank der Fall.

      Sicherlich wird es bei einem Unternehmen, das eine fundamentale Wende zum
      Positiven schafft, bereits lange vorher Anzeichen dafür geben. Die findet man
      aber nur, wenn man man sich intensiv mit einem Unternehmen beschäftigt. Aus
      diesem Ansatz kann man eine "fundamental antizyklischen" Methode zur Spekulation
      aufbauen, die sich von der charttechnisch basierten Methode vollkommen
      unterscheidet. Ich sage nicht, daß die fundamentale Methode schlechter ist, als
      die charttechnische. Sie ist nur vollkommen anders, und fordert meines Erachtens
      auch einen höheren Zeitaufwand, wenn man sie erfolgreich betreiben will.

      Bei der Charttechnik ist eine der wichtigsten Grundideen, das der
      Informationsvorsprung der "Insider" sich letztenendes in deren Kauf- und
      Verkaufverhalten niederschlägt, und damit in der Kursentwicklung sichtbar wird.

      In diesem Sinne hatten die Insider bei der Commerzbank in letzter Zeit eher
      schlechte Neuigkeiten. Denn sie haben tendenziell verkauft, insbesondere wenn
      man die Entwicklung des Kurses relative zum Dax betrachtet. Diese relative
      Betrachtung ist sehr wichtig, da es "große" Marktkräfte gibt, die die
      Entwicklung von Einzelwerten überlagern.

      Nach meinem charttechnischern Ansatz gibt es jedenfalls bei der Commerzbank
      nicht viel zu deuteln: Der Kauf von Puts an festen Tagen kann so falsch nicht sein.

      Gruß Statistikfuchs.

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      Avatar
      schrieb am 28.12.01 04:36:14
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ SF
      deine vorherigen Ausführungen sind überzeugend, jedoch sehe ich die Coba insofern als Sonderfall, da nach wie vor eine Übernahmespekulation besteht. Diese wird immer wieder von gewissen Marktkräften belebt und die Äußerungen von Dt. Bank Chef bzgl. Veränderungen in der Bankenlandschaft deuten darauf hin, daß zu gegebener Zeit die genannte Spekulation wieder auflebt. Jedenfalls bin ich bereit, den angekündigten Kursverfall zu begleiten, da mir das Chance - Risiko - Verhältnis auf diesem Niveau eher günstig erscheint.
      Immerhin notiert die Aktie unter Buchwert, ein Kriterium, das Warran Buffet bei seinen Investments durchaus miteinbezieht.
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 14:04:48
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Intuition: Das mit dem Buchwert würde ich an Deiner Stelle aber nochmal genau
      prüfen. Gibt es Risiken in den Bilanzen, die dem Buchwert gegenüberstehen (ich
      erinnere an die Hypo vor ein paar Jahren)? Gibt es Fehlbewertungen (siehe Immobilien
      der Telekom)? Versuch einfach, persönlich etwas mehr herauszufinden, als allgemein
      bekannt ist. Das meinte ich mit dem "erhöhten Zeitaufwand" bei der fundamental
      antizyklischen Methode. Wenn eine persönliche Rechereche positiv ausfällt, dann
      kauf ruhig und vergiss, was Charties wie ich erzählen.

      Gruß Statistikfuchs
      Avatar
      schrieb am 28.12.01 15:02:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Börse lebt von Meinungsvielfalt.

      Also weiter so Freunde (ernst gemeint)

      K8
      Avatar
      schrieb am 29.12.01 10:39:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      Zur Frage, ob es wirklich möglich ist, aus Firmenbilanzen bedeutsame Informationen herauszukitzeln, dürfte der Hinweis auf den (u.U. gigantischen) Zeit- und Knowhowaufwand entscheidend sein (Bilanzierungstechniken, -tricks etc.).

      Nicht umsonst fallen regelmäßig selbst die Profis auf die Nase. In Gedenken der Holzmann-Affäre: "Vor dem Holzmann-Aufsichtsrat musste KPMG stundenlang rechtfertigen, warum die Prüfungsgesellschaft die Riesenlöcher in der Bilanz des Krisenkonzerns nicht früher entdeckt hat und den Jahresabschluss der Gesellschaft stets absegnete." http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,57640,0…

      In dem Sinne mag man sich des weiteren einfach nur mal an die Diskussion zu Kennziffern wie EBITDA, relativ willkürlichen Risikobewertungsverfahren uvm. erinnern.

      Mir unwillkürlich immer dieses eine Zitat ein:

      "Die Bilanzen zahlreicher Aktiengesellschaften gleichen jenen aus dem Mittelalter bekannten Palimpsesten, bei denen man erst die Schrift auslöschen mußte, um die hinter ihr stehenden Zeichen mit dem wirklichen Sinn entziffern zu können."

      Im Grunde ist das wegen des Autors kaum zitierfähig, aber ich vermute, an der Stelle lag er nicht mal falsch.


      So gesehen, ist mir persönlich daher ein 30-sekündiger Blick auf den Chart von Altana nach wie vor lieber als 1 Tag Bilanzanalyse bei der Commerzbank.


      mfg landing_zone


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