Zeit, gegen das Britische Pfund zu spekulieren, oder (Soros läßt grüssen) - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 03.01.02 12:02:31 von
neuester Beitrag 03.01.02 12:11:44 von
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... aber wie mache ich das am besten (Put-Optionen?)
30% sind angeblich locker drin !?!?
Aus der FTD vom 3.1.2002
Währungswettstreit auf britischer Insel
Von Titus Kroder, London
Experten sehen den Euro als künftige britische Zweitwährung. Eine besondere Rolle spielt die Provinz Nordirland.
Am ersten Handelstag nach Einführung des Euro-Bargeldes ist der Kurs des britischen Pfundes gegenüber der Gemeinschaftswährung gesunken. Fachleute sehen darin einen Vorboten des "euro creep", der schleichenden Euroisierung Großbritanniens. Der Euro könnte zur Zweitwährung aufsteigen. Allerdings wird dadurch die Rolle des Pfundes als gesetzliches Zahlungsmittel nicht gefährdet.
"Mit dem Euro-Bargeld wird die Unterwanderung des Pfunds weiter zunehmen", sagte am Mittwoch Ian Fletcher, Chefökonom der britischen Handelskammer. Mit zwei Währungen noch lange "parallel zu wirtschaften" konnte sich Europaminister Peter Hain schon am Neujahrstag "nicht vorstellen". Schon vor Silvester hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel dem Euro eine Karriere als inoffizielle Nebenwährung in Großbritannien vorausgesagt.
Pfund unter Druck
Die Bemerkungen im Zuge der Bargeldumstellung drückten am Mittwoch das Pfund auf den stärksten Tageswertverlust gegenüber dem Euro: Der Kurs fiel um gut zwei Prozent auf 62,37 Pence. Für Experten ein Indiz dafür, dass eine Euroisierung Großbritanniens den Beitritt zur Währungsunion beschleunigen wird. Dafür müsste aus Expertensicht jedoch das Pfund um rund 30 Prozent abgewertet werden.
Wissenschaftler und Praktiker sehen aber bislang keine totale Euro-Unterwanderung: "Juristisch gesehen ist das Pfund unser offizielles Zahlungsmittel und der Euro eine Fremdwährung", sagt ein Sprecher der Bank of England, die den Umlauf des Pfund Sterling überwacht. Allerdings müsse zwischen dem rechtlich untermauerten Status einer Parallelwährung und einer inoffiziell genutzten Zweitwährung unterschieden werden. Als solche könne sich der Euro durchaus weitläufig in Großbritannien verbreiten - eine Handelswährung ist er schon.
In Großbritannien darf man bei Privatgeschäften die Währung frei wählen. Dies gilt für verbrieftes Geld, also Kredite, Schecks und Kontobewegungen, und auch für Bargeld. Briten können einen Gebrauchtwagen legal in Dollar oder japanischen Yen erwerben oder einen Bausparvertrag in Euro abschließen - einen Rechtsanspruch darauf haben sie aber nicht.
Breite Akzeptanz
Kunden der British Telecom können seit Jahresbeginn die Rechnungen auf Euro umstellen lassen. Die britischen Banken führen derzeit etwa 20.000 private Euro-Konten. Fast alle großen Handelsketten wollen Euro-Bargeld akzeptieren. Nach Schätzungen werden Touristen dieses Jahr Euro in Höhe von umgerechnet vier Mrd. £ ins Land bringen. Und selbst die Finanzämter akzeptieren das neue Geld. Britische Pfundanhänger fürchten, dass damit die Weichen zum Euro-Beitritt schon gestellt sind.
Die Finanzexperten schauen bei ihren Prognosen über die mögliche Verbreitung des Gemeinschaftsgeldes vor allem auf die britische Provinz Nordirland als Richtgröße - dort hat Großbritannien eine Landgrenze mit der Euro-Zone. In Nordirland kursierten vor der Euro-Einführung nach offiziellen Zahlen rund 23 Mio. irische Pfund neben den 1,2 Mrd. £ als Bar- oder Buchgeld. Das nordirische Regionalparlament hat sogar erwogen, das auf Euro umgestellte irische Pfund als gesetzliche Zweitwährung anzuerkennen.
"Entscheidender denn als Bargeld wird aber der Euro als Außenhandelswährung sein", sagt Ökonom Fletcher. Laut Daten der Notenbank lag 2000 der Anteil des Pfunds im Außenhandel bei 43 Prozent, in Dollar wurden 32 Prozent der Ein- und Ausfuhren abgewickelt. Der Euro liegt bislang nur bei 15 Prozent - obwohl 60 Prozent der britischen Ausfuhren in die Länder der Euro-Zone gehen.
© 2002 Financial Times Deutschland
Aus der FTD vom 3.1.2002
Währungswettstreit auf britischer Insel
Von Titus Kroder, London
Experten sehen den Euro als künftige britische Zweitwährung. Eine besondere Rolle spielt die Provinz Nordirland.
Am ersten Handelstag nach Einführung des Euro-Bargeldes ist der Kurs des britischen Pfundes gegenüber der Gemeinschaftswährung gesunken. Fachleute sehen darin einen Vorboten des "euro creep", der schleichenden Euroisierung Großbritanniens. Der Euro könnte zur Zweitwährung aufsteigen. Allerdings wird dadurch die Rolle des Pfundes als gesetzliches Zahlungsmittel nicht gefährdet.
"Mit dem Euro-Bargeld wird die Unterwanderung des Pfunds weiter zunehmen", sagte am Mittwoch Ian Fletcher, Chefökonom der britischen Handelskammer. Mit zwei Währungen noch lange "parallel zu wirtschaften" konnte sich Europaminister Peter Hain schon am Neujahrstag "nicht vorstellen". Schon vor Silvester hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel dem Euro eine Karriere als inoffizielle Nebenwährung in Großbritannien vorausgesagt.
Pfund unter Druck
Die Bemerkungen im Zuge der Bargeldumstellung drückten am Mittwoch das Pfund auf den stärksten Tageswertverlust gegenüber dem Euro: Der Kurs fiel um gut zwei Prozent auf 62,37 Pence. Für Experten ein Indiz dafür, dass eine Euroisierung Großbritanniens den Beitritt zur Währungsunion beschleunigen wird. Dafür müsste aus Expertensicht jedoch das Pfund um rund 30 Prozent abgewertet werden.
Wissenschaftler und Praktiker sehen aber bislang keine totale Euro-Unterwanderung: "Juristisch gesehen ist das Pfund unser offizielles Zahlungsmittel und der Euro eine Fremdwährung", sagt ein Sprecher der Bank of England, die den Umlauf des Pfund Sterling überwacht. Allerdings müsse zwischen dem rechtlich untermauerten Status einer Parallelwährung und einer inoffiziell genutzten Zweitwährung unterschieden werden. Als solche könne sich der Euro durchaus weitläufig in Großbritannien verbreiten - eine Handelswährung ist er schon.
In Großbritannien darf man bei Privatgeschäften die Währung frei wählen. Dies gilt für verbrieftes Geld, also Kredite, Schecks und Kontobewegungen, und auch für Bargeld. Briten können einen Gebrauchtwagen legal in Dollar oder japanischen Yen erwerben oder einen Bausparvertrag in Euro abschließen - einen Rechtsanspruch darauf haben sie aber nicht.
Breite Akzeptanz
Kunden der British Telecom können seit Jahresbeginn die Rechnungen auf Euro umstellen lassen. Die britischen Banken führen derzeit etwa 20.000 private Euro-Konten. Fast alle großen Handelsketten wollen Euro-Bargeld akzeptieren. Nach Schätzungen werden Touristen dieses Jahr Euro in Höhe von umgerechnet vier Mrd. £ ins Land bringen. Und selbst die Finanzämter akzeptieren das neue Geld. Britische Pfundanhänger fürchten, dass damit die Weichen zum Euro-Beitritt schon gestellt sind.
Die Finanzexperten schauen bei ihren Prognosen über die mögliche Verbreitung des Gemeinschaftsgeldes vor allem auf die britische Provinz Nordirland als Richtgröße - dort hat Großbritannien eine Landgrenze mit der Euro-Zone. In Nordirland kursierten vor der Euro-Einführung nach offiziellen Zahlen rund 23 Mio. irische Pfund neben den 1,2 Mrd. £ als Bar- oder Buchgeld. Das nordirische Regionalparlament hat sogar erwogen, das auf Euro umgestellte irische Pfund als gesetzliche Zweitwährung anzuerkennen.
"Entscheidender denn als Bargeld wird aber der Euro als Außenhandelswährung sein", sagt Ökonom Fletcher. Laut Daten der Notenbank lag 2000 der Anteil des Pfunds im Außenhandel bei 43 Prozent, in Dollar wurden 32 Prozent der Ein- und Ausfuhren abgewickelt. Der Euro liegt bislang nur bei 15 Prozent - obwohl 60 Prozent der britischen Ausfuhren in die Länder der Euro-Zone gehen.
© 2002 Financial Times Deutschland
-sorry, falscher Thread - bitte verschieben nach Internat.Währungen....
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