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    Fag Gadget - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.02 09:00:27 von
    neuester Beitrag 08.04.02 20:45:12 von
    Beiträge: 5
    ID: 574.057
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      schrieb am 05.04.02 09:00:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Frank Tovey alias Fad Gadget, 1957-2002
      --------------------------------------------------------------------------------

      Zum Tod des wichtigen britischen Miterfinders des "Synthie-Pop" der 80er-Jahre
      London - Als in den ausgehenden 70er-Jahren das Korsett des britischen Punk bereits aus allen Nähten platzte und mit Bands wie Joy Division längst der so genannte Post-Punk aufgetaucht war, wandte sich ein von dieser Energie tief beeinflusster Frank Tovey elektronischer Musik zu. Zumindest dem, was man zu einer Zeit, als Taschenrechner noch Buchgröße hatten, darunter verstand.

      Der Absolvent des Art Colleges in Leeds, England, ging nach London und begann als Fad Gadget "Maschinenmusik" zu produzieren, die seinem Künstlernamen, der so viel wie "unberechenbarer technischer Kram" bedeutete, entsprach.

      Ein gewisser Daniel Miller hatte eben sein Label Mute Records gegründet und nahm Fad Gadget als ersten Künstler unter Vertrag. 1979 erschien Gadgets Debütsingle Back To Nature, kurz darauf das legendäre Ricky`s Hand. Gadgets Karriere ging steil bergauf, und in seinem Vorprogramm trat damals eine Band auf, die bald Popgeschichte schreiben sollte: Depeche Mode. "Gute Freunde", wie Gadget sie letztes Jahr in einem STANDARD-Interview nannte.

      1980 veröffentlichte er sein Debüt Fireside Favorites, 1981 das düstere Incontinent. Die außergewöhnliche Mischung aus Pop und einer Klangästhetik, die aus der ersten Generation der Industrial Music stammte, charakterisierte Gadgets Werk. Live setzte er dieses unter physischem Schwereinsatz um, brach sich dabei Arme und Beine und ließ sich für das Cover seines Albums Gag aus 1984, fotografiert von Anton Corbijn, tatsächlich teeren und federn.

      Dieses Album beinhaltete den Hit Collapsing New People, der als Hommage an die Einstürzenden Neubauten gedacht und auch mit ihnen zusammen eingespielt wurde.

      Als Gadgets musikalische Visionen langsam mehrheitsfähig wurden, wandte er sich Folkmusic zu, in der er zu dieser Zeit eine größere Herausforderung für sich sah. Er veröffentlichte als Frank Tovey bis 1992 fünf Alben, dann wurde es still um ihn.

      Mit dem aufkommenden 80er-Jahre-Revival - obwohl ihm jede Nostalgie diesbezüglich fremd war - erinnerte man sich wieder an Fad Gadget, und er gastierte als solcher bald als Headliner großer Festivals. Im Vorjahr schließlich baten Depeche Mode Gadget, das Vorprogramm auf ihrer Europa-Tournee zu bestreiten. Ein Kreis hatte sich geschlossen. Parallel dazu erschien eine Werkschau in Form einer Doppel-CD, neue Arbeiten waren angekündigt.


      Nun hat Mute-Chef Daniel Miller in einer Aussendung bekannt gegeben, dass Frank Tovey gestern unter noch nicht näher bekannten Umständen im 45. Lebensjahr verstorben ist. (flu)


      ------------------------------------------------------------
      ......und im januar hatte einige von uns ihn noch live auf einigen wenigen konzerten in deutschland erlebt

      gruss Gidorah
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 14:29:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ohhh nein!
      Fad Gadget tot?

      Er wird in seinen Werken weiterleben.
      Hatte ihn noch vor ein paar Wochen in concert gesehen.

      Bin wirklich übelst betrübt.
      Ein wirklicher Verlust für die Musikwelt.
      Er prägte den New Wave mit und nun ist er fort.



      Kondulation

      :(
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 14:53:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      :(

      Gidorah, hast du ihn nicht gerade noch auf der Tour gesehen?
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 14:59:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      jau, er war ja in januar noch im pc zusehen........
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 20:45:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      Immerhin wird es von der Presse registriert.
      Das Herz soll es gewesen sein.

      http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel138679.php

      Blut, Schweiß und Dröhnen

      Zum Tod des englischen Popmusikers Frank Tovey



      Es gehört zu den meistverbreiteten Klischees der Rockmusik: dieses Unheil, das auf einen zurast, unaufhaltsam, unausweichlich, ständig größer und bedrohlicher werdend, ein riesiger Triebwagen, ein gigantischer Laster, erst schwer erkennbar, schließlich leinwandfüllend – alles wird dunkel, alles ist vorbei, nur der Psychoanalytiker lacht ein wenig und wägt in der einen Hand Größenselbst und in der anderen das passende Bedrohungsszenario. Dann ist der Song zu Ende, und alle sind noch am Leben. Glück gehabt: Alles nur ein Spiel.

      Aber manchmal trifft man auf Menschen, da wird man den Verdacht nicht los, dass der Einsatz wahrhaft hoch ist, dass das Verhängnis tatsächlich gleich um die Ecke lauert und das Leben ein Expresszug ist, der unter Volldampf in einen Tunnel rast, der am anderen Ende vermauert ist. G.G. Allin war so einer, Darby Crash, Sid Vicious, ein paar mehr noch, selbstzerstörerische Schnellstlebende, die meisten gestorben inzwischen. Und Frank Tovey schien einer von ihnen zu sein, wenn er sich zu Beginn der 80er Jahre in seiner Bühnenpersona Fad Gadget immer noch ein Stück weiter in Richtung Abgrund zu treiben schien, über und über bedeckt mit klebriger Flüssigkeit und Federn, mit eigenem Blut, die Knochen gebrochen: Man sollte Angst haben in seinen Konzerten und man hatte Angst, um ihn und um sich.

      Frank Tovey unterrichtete bereits an der Universität von Leeds, als Punk Ende der 70er Jahre formal und inhaltlich den Ton anzugeben begann unter den Pop-Eliten. Als Fad Gadget lehnte er jegliche Rock’n’Roll-Bezüglichkeit in der Musik ab, obwohl er im Gegensatz zu Kollegen wie Boyd Rice oder Cabaret Voltaire der Songstruktur treu blieb, und erzeugte seine Stücke mittels Billigelektronik und verfremdeten Haushaltsgeräuschen. Sein „Back to Nature“ war die erste Single auf dem heute ebenso legendären wie erfolgreichen Mute- Label; Songs wie „Ricky`s Hand“ bis „Collapsing New People“ definierten die frühe elektronische Popmusik. Um 1984 wollte Frank Tovey sich dann unter eigenem Namen und mit gemäßigteren Klängen das ihm zustehende Stück vom großen kommerziellen Kuchen abschneiden, aber das geschäftliche Pech blieb ihm treu: Zwar wurde „Luxury“ in den USA ein Radio- und Clubhit, aber wegen Vertriebsproblemen kam die Platte nicht in die Läden.

      Auch Frank Tovey als Frank Tovey blieb ein Musiker der Musiker – und mit einer radikalen Kehrtwendung zum Protestsong, zur Wandergitarre und zum klassenkämpferischen Gestus zog er die logische Konsequenz aus der bitteren Melange von Selbstzerstörung und Misserfolg: „Mein Publikum wollte mich auf der Bühne sterben sehen. Darum hörte ich auf. Ich bin sogar Vegetarier seither, weil ich es nicht mehr ertrage, dass ein anderes Lebewesen zu meiner Unterhaltung stirbt.“ Der selbstmörderische Zug schien aufgehalten, das unausweichliche Schicksal des autodestruktiven Popstars Fad Gadget abgewendet.

      In den 90er Jahren wussten selbst alte Weggefährten nicht mehr, wo Frank Tovey sich aufhielt; umso erstaunlicher dann die Nachricht, Frank Tovey werde als Fad Gadget das Vorprogramm zur aktuellen Tournee von Depeche Mode bestreiten, die seinerzeit als seine Vorgruppe angefangen hatten. Wenn man in diesen letzten Wochen mit Frank Tovey sprach, traf man auf einen durchtrainierten, vollständig auf die neue Karriere konzentrierten Mann in mittleren Jahren, der bereit war, für eine zweite kommerzielle Chance Zugeständnisse zu machen, weil er sich im Innersten sicher war, er sei es, der Anerkennung und Reichtum und Liebe verdiente – und nicht seine Epigonen: Auch in dieser Hinsicht ähnelte er Iggy Pop, einem anderen notorisch Überlebenden. Doch das Schicksal missgönnte ihm auch die zweite Chance: Frank Tovey ist am 3. April in London gestorben; eine Todesursache wurde nicht genannt.

      KARL BRUCKMAIER





      http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,190381,00.html
      FAD GADGET

      Elektro-Pionier Frank Tovey verstorben

      Unter dem Pseudonym Fad Gadget beeinflusste der britische Musiker Frank Tovey Anfang der achtziger Jahre die Entwicklung der elektronischen Musik und bereitete den Weg für Bands wie Depeche Mode und Soft Cell. Der Pop-Pionier verstarb überraschend in seinem Haus in London.

      London - Nach Informationen seiner Plattenfirma Mute Records starb Tovey bereits am Mittwoch. Über die Todesursache wurden keine Angaben gemacht, ebenso wenig wie über das Alter des Verstorbenen. Frank Tovey war der erste Künstler, den Daniel Miller, Gründer des englischen Labels Mute, unter Vertrag genommen hatte. Fad Gadget gilt neben Gary Numan, Cabaret Voltaire und The Human League als Wegbereiter elektronischer Pop- und Rockmusik. Seine erste Single ("Back to Nature" ) veröffentlichte er 1979 kurz nach dem Abschluss eines Kunststudiums am Leeds Art College.
      Schon früh hatte Tovey mit Drumcomputer und Synthesizer experimentiert und für damalige Verhältnisse radikale Songs entworfen. Bereits die erste Single war ein Erfolg: Fast ausschließlich mit elektronischem Equipment produziert, war "Back To Nature" weit entfernt von der damals bewusst Entfremdung und Kälte signalisierenden Elektro-Musik. Für Tovey waren die elektronischen Instrumente nie ein Fetisch, sondern lediglich ein nützliches Werkzeug. Dennoch schrieb Fad Gadget auch mit der nachfolgenden, weitaus prägnanteren Single "Ricky`s Hand" ein Stück elektronischer Musikgeschichte. Hier kam erstmals Toveys schwarzer und zuweilen zynischer Humor zum Vorschein, der sich fortan wie ein roter Faden durch sämtliche Fad-Gadget-Werke zog.

      Stets ging es dem schüchternen Musiker um die Einbettung seiner klanglichen Experimente in einen popmusikalischen Kontext. Seine Vorliebe für Abseitigkeiten und düstere Themen verpackte er mit erzählerischer Brillanz in epische Klangkunstwerke, die den Weg für "wärmere" Elektropop-Acts wie Depeche Mode und Soft Cell ebnete.

      Obwohl Alben seine ersten beiden Alben "Fireside Favorites" (1980) und "Incontinent" (1981) von der Kritik hoch gelobt wurden, blieb der große kommerzielle Durchbruch aus. Berühmt und berüchtigt waren allerdings die Liveauftritte Fad Gadgets, bei denen sich der eher scheue und introvertierte Tovey als ein mit Make-up und mit Farbe und Federn gespickter animalischer Derwisch entpuppte, der auch vor jenen martialischen Gesten und Kunstblut-Orgien nicht Halt machte, die wir heute von Marilyn Manson gewohnt sind.

      1984 beendete Frank Tovey das Kapitel Fad Gadget mit dem Album "Gag" und veröffentlichte fortan unter seinem bürgerlichen Namen. Ende der Achtziger leitete Tovey mit dem Album "Tyranny And The Hired Hand" einen radikalen Stilwechsel ein und verzichtete komplett auf elektronische Instrumente. Stattdessen gab es rein akustische Folksongs und einige Klassiker von Bob Dylan und Woody Guthrie zu hören. Den neuen Kurs konsolidierte Tovey 1991 mit dem Rockalbum "Grand Union". Der Elektroniker hatte sich zum klassischen Singer/Songwriter entwickelt. Ein Jahr später erschien mit "Worried Men In Second Hand Suits" das letzte Album Frank Toveys.

      Nach langer öffentlicher Abwesenheit baten Depeche Mode ihr Vorbild im vergangenen Jahr, sie auf ihrer Tournee als Support-Act zu begleiten. Tovey bot ein gemischtes "Best Of"-Programm mit dem üblichen Bühnenspektakel und wurde von Fans und Kritikern bejubelt. Noch im Januar 2002 gab Tovey anlässlich der Veröffentlichung einer "Greatest Hits"-Anthologie zwei Konzerte in Berlin und Bielefeld. Am Wochenende vor seinem plötzlichen Tod war Fad Gadget zu Gast bei den Swedish Alternative Music Awards (SAMA) in Göteborg gewesen.

      Mute-Chef Daniel Miller kommentierte die Nachricht an seine Künstler und Mitarbeiter mit den Worten: "Frank war der erste Künstler, mit dem ich bei Mute zusammengearbeitet habe. Er hat einige sehr besondere und einflussreiche Platten gemacht und war ein außerordentlicher Live-Performer. Ich werde ihn sehr vermissen".


      http://www.nme.com/news/101301.htm
      FRANK TOVEY DIES

      Electronic pioneer FRANK TOVEY, aka FAD GADGET has died.

      Tovey, who was regarded alongside Cabaret Voltaire and Human League as one of the finest exponents of the early `80s electronic dance movement in the UK, died at his home on April 3.

      A statement has been issued, that reads: "It is with great regret that Mute announces the news that Frank Tovey aka Fad Gadget died on Wednesday 3rd April 2002 at his home in London of heart failure. Frank had suffered from heart problems since his childhood."

      Daniel Miller, head of Mute said: "Frank was the first artist I ever worked with on Mute, he made some very special and influential records and was an exceptional live performer. Frank played a big part in helping to lay the foundations of what the label was to become in the ensuing years, I will miss him greatly."

      Tovey`s career was still active at the time of his passing. In more recent years he had been releasing records under his own name for Mute, and was working on new material.

      He was also still touring, securing the support slot on labelmates Depeche Mode`s recent European tour.







      http://www.fadgadget.co.uk/html/main1.html


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