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    Kamps: Bei 12,50 Euro wird der Zuschlag erteilt - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 23.04.02 10:53:50 von
    neuester Beitrag 08.06.02 09:22:38 von
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      schrieb am 23.04.02 10:53:50
      Beitrag Nr. 1 ()

      Im Endeffekt haben nun weder Kamps noch Barilla sich an das gehalten, was die künftigen Partner noch in der vergangenen Woche verlauten ließen. So hielt Kamps das Angebot von 12 Euro für nicht angemessen und lehnte es rundheraus ab, Barilla hingegen betonte mehrfach, nicht nachlegen zu wollen. Jetzt hat Barilla das Angebot auf 12,5 Euro je Aktie erhöht und der Kamps-Vorstand wird der Übernahme zustimmen.

      Im einzelnen sieht die Einigung vor, dass Kamps weiterhin als eigenständiges Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf fortgeführt wird, die Leitung bleibt in den Händen des derzeitigen Managements um Vorstandschef Heiner Kamps. Überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Bereits in der hektischen Reaktion nach dem ersten Angebot wurde deutlich, dass Kamps so gut wie keine Chance hat, sich gegen eine feindliche Übernahme zu wehren .

      Zu gering ist zum Beispiel der Aktienanteil, der sich im Besitz des Unternehmens beziehungsweise des Managements befindet. Heiner Kamps besitz rund 7 Prozent der Anteile, ebenso viele wie das restliche Management gemeinsam. Von Barilla ist bis dato nicht klar, über wie viele Aktien der italienische Nudelhersteller optional verfügen kann. So wenige können es kaum sein, betrachtet man die entspannte Ruhe, mit der das Unternehmen diese Übernahe betrieb . Ein Aktienaufkauf in großem Stil kam für Kamps ebenso wenig in Frage, wie sich die Offerten der hastig ins Spiel gebrachten potenziellen „Weißen Ritter“ Danone oder Sara Lee mit Angeboten bis 15 Euro je Aktie verwirklichten. Somit bleibt dem Unternehmensvorstand nur die gütliche Einigung auf eine Übernahme mit weitgehender Autonomie und einer Beibehaltung der Strukturen.

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      Kamps wird also bald ein Teil des Barilla-Konzerns sein. Nach dieser Meldung gerieten die vielleicht letzten eigenen Quartalsergebnisse der Großbäckerei schon fast zur Nebensache. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2002 steigert Kamps den Nettoumsatz des Unternehmens um 2,2 Prozent auf 421,6 Mio. Euro. Besonders das sechsprozentige Wachstum der deutschen SB-Backwarensparte zieht das Umsatzwachstum nach oben.

      Auf der Ergebnisseite legt die Großbäckerei beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 5,2 Prozent auf 18,3 Mio. Euro zu. Der Retailbereich der englischen Kette Harry’s steigt um 42,4 Prozent auf 4,4 Mio. Euro an. Lediglich im Bereich der Handwerksbäckereien muss das Unternehmen einen Umsatz-Rückgang auf 68,1 Mio. Euro nach 77,2 Mio. Euro im Vorjahr und daraus folgend auch ein mit 6,0 Mio. Euro unter dem Vorjahr liegendes Ebit hinnehmen.

      Der Jahresüberschuss geht von zuvor 1,7 Mio. Euro auf 1,4 Mio. Euro zurück, die Nettofinanzverbindlichkeiten beziffert das Unternehmen mit 783 Mio. Euro. Zur Neustrukturierung dieser Verbindlichkeiten ließ Kamps eine Schuldverschreibung in Höhe von 325 Mio. Euro bei mehr als 90 institutionellen Investoren in Europa platzieren, deren halbjährlicher Zinskoupon bis zur Fälligkeit 2009 8,75 Prozent beträgt . Schon von dieser Seite ist der finanzielle Rahmen für das Unternehmen eher eng gesteckt, eine teure Übernahmeschlacht hätte sich die Großbäckerei nicht leisten können.

      Aber diese Fragen sind nun zunächst einmal hinfällig. Barilla wird versuchen, die Aktienmehrheit zu bekommen und Heiner Kamps will wenigstens eingeschränkt noch der Chef im eigenen Haus bleiben. Im Fall der Italiener sicherten die Kamps-Investoren bereits ihre Zusammenarbeit und die Bereitschaft zu, eigene Anteile zu verkaufen. Man unterstütze den Plan des Unternehmens, so erfuhr Kamps in etlichen Gesprächen in der letzten Woche. Und spätestens da wird auch dem Kamps-Vorstand klar geworden sein, dass die Übernahem wohl nicht abzuwenden sein wird. Die Kleinanleger spielen bei den ganzen Überlegungen so gut wie keine Rolle. Ihr Anteil liegt bei einem Free Float von 85 Prozent bei weniger als 10 Prozent.

      Also geht es für Heiner Kamps im Endeffekt nur noch um die Eleganz der unausweichlichen Lösung. Man stimmt zu und erhält dafür die Gegenleistung, auch weiterhin mit dem derzeitigen Management die Geschicke von Kamps zu leiten. Anders ist der Meinungsumschwung der Kamps-Vorstandschaft auch kaum zu erklären. Wieso sollte ein Angebot von 12 Euro je Aktie das Unternehmen mangelhaft bewerten, einen Preis von 12,5 Euro jedoch für einen „fairen Preis“ darstellen, der die Marktposition „adäquat reflektiert“ ?

      Inwieweit allerdings auch in Zukunft von der Kamps AG die Rede ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Heiner Kamps zufolge ist Kamps für Barilla mit der Notierung am meisten Wert, die Italiener hingegen machen die Börsenzukunft der Großbäckerei von der Menge der Aktien abhängig, die sie mit dem Übernahmeangebot in Ihren Besitz bringen. Und irgendwie hat es den leisen Anschein, als könnte Kamps auch diesmal wieder den Kürzeren ziehen.

      Autor: Gerrit Nawracala (© wallstreet:online AG),10:53 23.04.2002

      Avatar
      schrieb am 23.04.02 15:02:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Quelle: http://boerse.web.de/News/Nachricht.htm?msg_id=1165872

      09:53 23.04.2002 Uhr
      Kleinaktionäre mit Barillas Angebot für Kamps-Übernahme unzufrieden

      DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die unerwartet schnelle Zustimmung der Kamps AG zum verbesserten Übernahmeangebot von Barilla stößt auf Kritik von Kleinaktionären. "Die schnelle Einigung mit Barilla noch vor der Hauptversammlung hat mich überrascht", sagte die Kamps-Kleinaktionärin Dorothea Brochhaus auf der Hauptversammlung des Backwarenkonzerns am Dienstag in Düsseldorf.
      Der Vorstandsvorsitzende Heiner Kamps hatte vor dem Beginn der Hauptversammlung die Einigung mit dem italienischen Nudelproduzenten Barilla erläutert. Kamps bezeichnete die Übernahme als relativ sicher: Nur zehn Prozent der Aktien befänden sich in der Hand von Kleinaktionären. Das von 12 auf 12,50 Euro pro Aktie erhöhte Angebot werde wohl von den institutionellen Investoren angenommen werden.
      "Ich habe die Aktien vor zwei Jahren für 14 Euro gekauft", sagte Brochhaus. "Jetzt werden die Kleinaktionäre weiter untergebuttert." Ein anderer Kleinaktionär erklärte: "Ich habe die Aktie für etwa 40 Euro gekauft. Aber durch die vielen Aktiensplitts ist der Preis natürlich nicht aktuell." Verkaufen würde er bei einem Angebot von 15 Euro. "Das wäre rein gefühlsmäßig ein fairer Preis."/ts/hn/
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      schrieb am 23.04.02 15:12:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich verkaufe nicht für 12,5€
      Avatar
      schrieb am 08.06.02 09:22:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kann mir bitte jemand einmal helfen und mir das erklären??? Ich bin ein totaler Börsen-laie und bin (wie sicherlich viele andere auch) 2001 auf diesen boom aufgesprungen... habe 400 (200/200) aktien für 30E und für 15E erworben. Bekomme jetzt ein schreiben von meiner bank, welche mir von barilla 12,50E anbieten... muß ich verkaufen und womit ist zu rechnen, falls ich dem verkauf nicht zustimme! Bitte um ernste Hilfe, damit ich das mal verstehe... Danke im voraus!!!


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