checkAd

    CL - Für eine Handvoll Ode mehr - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.05.02 17:44:53 von
    neuester Beitrag 16.05.02 17:55:11 von
    Beiträge: 2
    ID: 587.481
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 216
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:44:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Angenommen,........ I N T R O - 5 Uhr 29 morgens. Wir schreiben das Jahr 2020. Dichter Nebel schwebt über Brand. Die Nacht liegt wie Samt über der Landschaft. Die Aktionäre sind unterwegs. Nicht etwa zum Geregelten. Nein. Diesmal soll es anders sein. Sie sind unterwegs zu dem Ort, an dem alles begann. Man hat nun doch eine Genehmigung erhalten, für 15 Minuten Flug über dem Gelände der Cargologistix AG. An der Börse, vor Gericht und im Himmel sei man in Gottes Hand, sagt man. Die Schnapsidee eines elfjährigen Mädchens aus Templestone, Australien, das in einem Schulaufsatz schrieb: Ich möchte so gerne einen Riesenballon, größer als der Zeppelin. Er ist beladen mit Müll und fliegt zum nächsten >Schwarzen Loch<, so dass man auf der Erde keine stinkenden Müllgruben mehr braucht, wurde zum Einfall des Jahrhunderts und zur Vision für Generationen von Erdenbewohnern. Dabei lieferte es gleich die Lösung des Heliumproblems mit. Während sich namhafte Wissenschaftler und Ingenieure der Luftfahrttechnik jahrzehntelang die Köpfe zerbrachen, wie-denn-nun und ob-denn-wohl das Heliumproblem zu lösen sei. Aber dazu später... 2020: A SPACE C@RGOLIFTING - Anleger haben die Zeit der 4-rädrigen Blechkisten längst überwunden und reisen nun in sportlichen Ein-Mann-Raketen die Milchstraße rauf und runter. Mal wird dem Geschehen weit vorausgeeilt. Mal lässt man sich mit Absicht in längst vergangene Epochen zurückfallen. Bei der Eroberung des Weltalls stellte sich heraus, dass der Papierkrieg schwieriger zu bewerkstelligen war, als die Schwerkraft. Zwischen 2006 und 2009 war die ganze Erdbevölkerung endgültig pleite und überlebte diese Zeit durch Jagen und Sammeln von Nachrichten und Infos, auf der Suche nach wertvollen Wasserreserven auf fernen Planeten. Das Geld, im Sinne von gedrucktem Papier, existiert nicht mehr. Das System der Börse hat sich dahingehend entwickelt, dass man für virtuelle Gewinne mit Aktien ausschließlich Wasser bekommt, das als Zahlungsmittel in Eimern geliefert wird. Auf dem Planeten Erde gibt es nur noch den Geregelten Freimax als einziges Martsegment und ganze drei börsennotierte Giga-Unternehmen: 1. INTER CARGOLOGISTIX - Luftfahrt-Transport, Logistik & Heliumbetriebene Liftsysteme AG., 2. A.S.G.NextGen. (AGUA SIN GAS - NEXT GENERATION) - Trinkwasseraufbereitungs- und Badewassergrundversorgungsgesellschaft und 3. MET@COM - i-tv, Richtfunk und galaktische Informations- & Kommunikationsdienste, e-learning und Immobilien, Hildesheim. Das letztere war aus dem Rauschen uralter Kanäle entstanden, indem das Produzieren, Senden und Empfangen von Informationen im Laufe der Jahrhunderte zum Paradigma für das Erfassen und Simulieren der menschlichen Intelligenz bis hin zur Molekularbiologie und zum genetischen Code wurde, ganz zu schweigen von den sich selbst organisierenden gesellschaftlichen und ökologischen Systemen. Im Vordergrund der Firmenphilosophie stand das Nichts. Das Geheimnis ihres unverwüstlich-intergalaktischen Erfolges im Handel mit immateriellen Gütern bestand darin, ohne Geheimnis zu sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang die jahrzehntelang geführten kritischen Debatten, die nostalgisch an jene Zeiten im vorigen Jahrtausend erinnern, in denen noch ethisch-moralische Diskussionen über Spekulationsverluste geführt wurden und es Einrichtungen wie Polizei, Gerichte, Bußgelder oder Gefängnisse gab. Die Firmenstrategie lautet bis zum heutigen Tag: >Man muss sich wie ein Teleskop in den leeren Raum hinein richten, ohne zu wissen, aus welcher Richtung das Ereignis kommt und hoffen, dass irgendein Eregnis so dumm ist, sich darin zu verfangen.< WASSER - Nach einem Beschluss des interstellaren Börsenaufsichtsgremiums wurden 2012 alle Regeln und Gesetze abgeschafft und es wurde der sogenannte >Freier-als-die-Freie-Marktwirtschaft-Markt (FREIMAX) eingeführt, zur großen Freude der Anhänger, die bereits von der selbstreinigenden Kraft und Unfehlbarkeit der Vorgängerversion schwärmten. Obwohl: Die elementarsten Dinge, die das Überleben der Menschheit in diesen Zeiten bestimmen, sind: Wo finde ich Wasser? Wie transportiere ich es? Wer hat die Informationen darüber? Für die Herstellung einer einzigen Mittelklasse-Rakete werden bis zu 733 Kubikmeter Wasser verbraucht. Eine Tonne belgische Schokolade benötigt 15.812 Liter gereinigtes Wasser. Die Herstellung elektronischer Bauteile kann bis zu 929 Liter höchst gereinigten Wassers für einen Spülvorgang für einen Mikrochip benötigen. Ganz zu schweigen von der Menge erforderlichen Trinkwassers, die die Menschheit zum täglichen Leben braucht. Jeder Erdenbewohner verbraucht im Durchschnitt immer noch 133,5 Liter Wasser am Tag, obwohl das Problem der WC-Spülung und Körperreinigung durch eine Erfindung der Japaner - eine Kabine, in der Schmutz und Exkremente mittels Laserstrahl wegatomisiert werden - erheblich reduziert wurde. Die Gentechnologie gibt es nicht mehr. Sie wurde abgeschafft. Es gab zu viele Pannen. Die Kreuzungen zwischen Mensch und Maschine, Maschine und Tier, Tier und Pflanze, Pflanze und Mensch waren durchgehend Flops erster Klasse. Sie verbrauchten mehr Wasser als jedes auf natürliche Art zustande gekommene Lebewesen und stellten allerlei Blödsinn an. Das Boot, dachten die Bürger, sagten die Politiker, sei nun voll. Ebenfalls stellte sich heraus, dass die Unmengen von biotechnologisch entwickelten Medikamenten zum Wohle der Alten und Kranken zwar eine Krankheit heilten, aber dafür drei andere verursachten, die wiederum mit Medikamenten bekämpft wurden, die immer mehr Krankheiten hervorriefen. Irgendwann war Schluss damit. Die Biotech-Aktionäre traf es am schlimmsten. Denn als Mitunternehmer waren sie nicht nur dem plötzlichen Verfall ihrer Anlagen ausgesetzt, sondern, nach einem über Nacht eingeführten Gesetz musste sich jeder einzelne von ihnen an der großangelegten Entsorgungsaktion des jahrelang in großen Mengen hergestellten Klonmaterials beteiligen und die entstandenen Kosten tragen. GLEICHHEIT NACH DER APOKALYPSE Dies teilte die Gesellschaft in zwei Klassen: Die Anti-Golemisten und die Ex-Golemisten. Die Ex-Golemisten überlebten die Zeit als über Generationen hinweg verschuldete Lumpensammler, bis vor einigen Jahren ein universelles >Opferbereitschaftsgesetz< geschaffen wurde, nach dem jeder von seinen Schulden befreit wurde. Der Grund war die Veröffentlichung eines bis dahin unbekannten Philosökonomen namens Philos Öko Nomen mit der Überschrift Die Würde des Anlegers ist unantastbar , in der er folgende Meinung vertrat, die die Gesellschaft grundlegend ändern sollte: ...Wenn in allen Anlegern der immer gleiche “Anleger überhaupt³ als ihr Wesentliches besteht und die volle und die ungehinderte Entfaltung dieses Kernes vorausgesetzt wird, so bedarf es natürlich keiner besonderen regulierenden Eingriffe in die Verhältnisse des freien Marktes: das Spiel der Kräfte muss sich hier in derselben naturgesetzlichen Harmonie vollziehen wie die Vorgänge am Sternenhimmel, die, wenn plötzlich eine außernatürliche Macht ihre Eigenbewegungen ändern wollte, nur in Verwirrung geraten könnten. Freilich ganz, hieß es dann weiter, konnte man wohl den Schatten über der Freiheit der Individuen nicht bannen: dass ihre Gleichheit, durch die die Freiheit sich rechtfertigte, doch in der Realität noch recht unvollkommen bestand und dass die schließlich unverkennliche Ungleichheit in dem Augenblick, in dem die Marktteilnehmer ungehemmte Freiheit erhielten, sofort in eine neue Lüge ausschlagen würde. Und es scheint mir, dass der Instinkt hierfür es bewirkte, dass der Forderung der Liberté und Egalité noch die der Fraternité hinzugefügt wurde. Denn nur durch den sittlich freiwilligen Verzicht auf sprudelnde Gewinne, wie dieser Begriff ihn aussprach, wäre zu verhüten, dass die Freiheit von dem völligen Gegenteil der Gleichheit begleitet würde. ALLES GUTE FÜR DIE MENSCHHEIT - ...Nie ließ man das Ziel aus den Augen während dieser Zeit, Noch-leichter-als-noch-leichter zu sein. Man erfand den Gravitationsneutralisator, Nano-Kommunikatoren und Veri-Chips, die sich per Injektion unter die Haut implantieren ließen. Als das Bewusstsein wuchs, dass die Erde zu eng wird und die Rohstoffe nicht unerschöpflich sind, richteten sich die Hoffnungen auf die Weite des Universums. Dort sollten die Städte und Fabriken der Zukunft entstehen. Pioniergeist prägte die Entwürfe. Lufttaxis mit Düsenantrieb und rumpflose Flugzeuge wurden gebaut. Eine globale, technische Gewalt trieb die Menschen zu immer größeren Taten. Ozeanliner mit Schaufelrädern, deltaförmige Luftschiffe, allerlei wasserstoffbetriebener, nanotechnologischer Schnickschnack, Aufhebung der Schwerkraft, Pauschalreisen ins All, fliegende Raketen, schwebende Häuser, schwebende Raketen und fliegende Häuser, immer leichter und noch leichter, zum Wohle der Menschheit. Trecks zu den Sternen - Ströme von Abenteurern - Sommerurlaub am Rande der Wega. Die alten Himmel hatten etwas Geruhsameres an sich, wenn man nun aufschaut: der Himmel voller Reklameschilder mit Waschmittel- und Parfümwerbung. Jetzt, am Ende des langen Weges, taucht ein Lichtschimmer in der Dunkelheit auf. Endlich wird der Einfall eines kleinen Mädchens, das von einem, mit Helium gefüllten Riesenballon träumte, zur Wirklichkeit..............
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:55:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE DES ASTRONAUTEN MRRR oder IST DIE FREIHEIT IM HIMMEL WIRKLICH SO GRENZENLOS? - Zufall oder nicht: An einem Dienstag, dem zweiten Juli, während eines Routine-Patrouillenflugs, geriet Astronaut Mrrr, unter Kollegen bekannt als sonniges Gemüt, in ein Schwarzes Loch, wodurch die Rakete ihre Manövrierfähigkeit verlor und am Rande des Lochs in einen zeitlosen Zustand verharrte. Als die Rettungsmannschaft kam, um Mrrr dort rauszuholen, erzählte er ihnen, dass er sich während dieser Zeit von Zitronen ernährt habe, die er zuvor in Kisten für seine Frau besorgt hatte, zwecks Herstellung von Zitronenmarmelade. Wieder zurück auf der Erde stellte man fest, dass Mrrr gegen jede physikalische Gesetzmäßigkeit immer noch schwerelos in der Luft schwebte, woraufhin er mit einem Strick an einem Mast vor seinem Haus befestigt wurde. Kurz danach wurde er von seiner Frau verlassen, mit den Worten, sie hätten sich auseinander gelebt, und sie könne sich an einen Eheman, der leichter als Luft wäre, nicht gewöhnen. Sie wünsche ihm alles Gute, rief sie am letzten Tag freundschaftlich zu ihm hoch, und nahm die Kinder mit. Mrrr wurde danach ausschließlich von den Behörden überwacht und zu Forschungszwecken freigegeben. Sensationslüsterne Geschäftemacher organisierten Pilgerfahrten mit Schaulustigen, die den >schwebenden Freak< von der Nähe erleben wollten. Die Straße, in der er vor seinem Haus am linken Bein angebunden wie ein Ballon in der Luft hing, wurde zum Rummelplatz mit Würstchenbuden und Bierzelten. Es fanden an Wochenenden, zur besten Sendezeit, Live-Übertragungen statt, mit integrierten Quiz-Shows und Musikprogrammen. Mrrr litt seit langem an Schlaflosigkeit. Sonst ginge es ihm den Umständen entsprechend gut, sagte er den Ärzten. Nach umfangreichen Untersuchungen stieß man auf Helium-ähnliche Gase in seinem Körper. Man erinnerte sich außerdem an Mrrrs Aussagen, wonach er tagelang, vielleicht auch monate- oder jahrzehntelang - er könne es nicht mehr genau sagen wegen der herrschenden Zeitlosigkeit dort - Zitronen aß, bis er aus dem Tunnel, in dem er hing, befreit wurde. HELIUM mit RÖNTGENSTRAHL und ZITRONENSÄURE - Helium war bis zu jenem Tage ein Rätsel. Zwar wussten man, dass die Sterne den größten Teil ihres Lebens damit verbringen, Wasserstoff in Helium umzuwandeln. Aber das meiste wird vom Universum gebraucht und im interstellaren Raum weiterverarbeitet. Ein russischer Physiker, der die unglaubliche Geschichte des Astronauten Mrrr las, experimenterte daraufhin in einem für solche Zwecke künstlich hergestellten Schwarzen Loch mit Zitonensäure und entdeckte die epochale Entdeckung der Epoche: Er erkannte, dass die durch ein Schwarzes Loch eingefangenen Elemente sich durch Druck und Reibung so stark erhitzen, wodurch es anfängt, im Röntgenbereich zu strahlen. Diese Strahlen wiederum verwandeln selbst geringste Mengen an Zitronensäure in ihrer Reichweite in reines Helium. Es war eine Sensation und die lang ersehnte Wende für die Luftfahrt- und Weltraumforschung der 7. Generation. VERDAMMT IN ALLE EWIGKEIT - Der Verstand wehrt sich für einen Augenblick gegen den ungewohnten Eindruck. Aber es ist keine Sinnestäuschung. Es lebt! Es atmet! Es liegt sozusagen vor Anker, bereit, den Hafen unserer Sehnsüchte zu verlassen. Das große Rolltor ist bereits geöffnet. Erstaunlich viele Aktionäre sind unterwegs. Das Helium in der Hülle hat die gleiche Temperatur wie die Außenluft. Nur so lassen sich unliebsame Auswirkungen auf Gasdichte und Auftrieb vermeiden. Es ist ungemütlich kalt, die Feuchtigkeit kriecht durch die Kleidung, legt sich auf jeden Zentimeter unbedeckter Haut. Einige Ingenieure haben nur Pullover unter ihren Overalls an. Ein Fehler, denn hier im Hangar gibt es kein zentralgeheiztes Plätzchen mehr. Hier bestimmt jetzt Mutter Natur die Kleiderordnung. Wer nicht gehorcht, der leidet. Einige gehen auf und ab, reiben sich die Hände oder hüpfen auf der Stelle. Innen teilt der Verkäufer der Fan-Artikel gemeinsam mit der Leiterin der Aktionärsvereinigung die Haltemannschaft auf ihre Positionen ein. Alle sind gut vorbereitet. Die Ingenieure haben Lampenfieber. Sie denken zwei Dinge gleichzeitig: Endlich ist es soweit! Und: Wann ist endlich Kaffeepause? GEHTS JETZT LOS? - Die Dämmerung beginnt. Fast unmerklich ändert sich die Farbe des Himmels. Bald wird es losgehen. >Meine Damen und Herren...<, sagt einer der Verantwortlichen, >...schon lange ist bekannt, dass man Cargolifter nicht nur bauen, sondern auch zum Fliegen erziehen muss. Mein besonderer Dank geht deshalb an dieser Stelle an die vielen Psychologen, die uns während der ganzen Jahre mit ihrem Fachwissen begleitet und immense Überzeugungsarbeit geleistet haben. Vielen Dank!< Tosender Beifall. Alle sind gerührt. Es ist ein epochemachender Augenblick für die Aktionäre. Athene erfand die Flöte, die Trompete, den gebrannten Tontopf, den Pflug, den Rechen, das Joch der Ochsen, den Zaum des Pferdes, den Wagen und das Schiff. Aber das alles ist nichts gegen einen 620 Meter langen High-Tech-Brummi der Lüfte, der nur durch die Visionen und Ausdauer der Aktionäre möglich wurde, auch wenn er, alles in allem, mehr gekostet hat als vorgesehen. Einer der Aktionäre kann seine Gefühle nicht mehr verbergen und sagt das, was alle in diesem Moment denken: >Ist ne gute Sache, das mit Helium!< DÜMMER ALS EIN SEGELSCHIFF, KLÜGER ALS EIN REGENSCHIRM - Es gibt eine Menge dummer Gegenstände um uns herum. Wie aber ist der Stand eines Cargolifters im Vergleich z.B. zu einem Schirm, Zirkuszelt oder Segel einzuordnen? Regenschirme sind unhandliche Vorrichtungen, die gerade dann nicht funktionieren, wenn sie es tun sollten: im Wind! Der Schirm ist die Zelt-Essenz. Bei Fallschirmen wird die Dummheit der Schirme und Zelte sehr deutlich: Da springt man aus einem fliegenden Flugzeug, und der Wind entfaltet automatisch den Schirm. Unten angekommen, hat man größte Schwierigkeiten beim Falten des Schirms. Die Gefahr solcher Gegenstände liegt darin, dass sie nicht wissen, dass sie es mit dem Wind zu tun haben und nicht mit der Schwerkraft. Tatsächlich ist das Segel jene Form des Zeltes, bei welcher der Wind erst richtig in den Griff kommt. Man kann also grob sagen: Cargolifter ist zwar dümmer als ein Segelschiff, aber voraussichtlich klüger als ein Regenschirm, weil er im Gegensatz zu einem Regenschirm, über das >Windproblem< zumindest Bescheid wissen wird, bevor er endgültig in die Serie geht. Eine extra Zehn-Mann-Abteilung mit Wetterfröschen ist hier allein für die Windforschung zuständig. Inhomogene Strömungen sind von großer Bedeutung für die Luftfahrt, da sie gerade bei Start und Landung zu gefährlichen Situationen führen können. Dazu werden numerische Ergebnisse auf der Basis der Euler-Gleichungen für Tragflügelprofile in inhomogener Strömung und hier speziell Strömungen mit Geschwindigkeitsgradient vorgestellt, wobei Reibungseffekte nicht berücksichtigt werden. Anhand eines idealisierten Scherwindfeldes werden wesentliche Merkmale inhomogener Anströmverhältnisse in Abhängigkeit von Schwerwindgradient, Anstellwinkel, Tragflügelposition und von der Geschwindigkeit der Vertikalbewegung durch das Scherwindfeld dargestellt. Zur Simulation atmosphärischer Phänomene mit realistischen Geschwindigkeitsgradienten werden der Sinkflug durch ein niedertroposphärisches Windmaximum (Low Level Jet Stream), die Verhältnisse in der Bodengrenzschicht und der Horizontalflug durch einen Microburst diskutiert, wobei sich die gewählten Parameter an gemessenen Werten orientieren., erklärt uns der Abteilungsleiter, während wir bedeutungsvoll unsere Blicke in den Himmel richten. WIR MÜSSEN FLIEGEN, ALLES ANDERE IST PRIMÄR! - Wenn auch das Heliumproblem durch vermehrten Anbau und Zucht von Zitrusfrüchten über weite Landstriche keine wirklichen Probleme mehr bereitet, eine gezielte Kontrolle, geschweige denn die Abschaffung der Winde liegt noch in weiter Ferne. Nichtsdestotrotz: Die Konzentration der vielen Aktionäre an die bevorstehende Kursexplosion liegt schon mal als Energie in der Luft. Man kann sie riechen. Weder sind jetzt Gedanken an die vielen Luftschiffunfälle beim Ein- und Aushallen wegen inhomogener Strömungen gefragt, noch möchte man sich mit der Sinnfrage der Wirtschaftlichkeit u.ä. belasten. Darüber wurde mehr als genug geredet. Geflopte Wandelanleihen, verschleudertes Kapital, Letter of Intents, Fördergelder ja - nein - vielleicht, Insolvenzen, und doch wieder nicht. Kleinkariertes Geschwafel! Generationen von brillianten und weniger brillianten Bashern, die alle darauf gierten, billiger einzusteigen, müssen sich gedulden. Dies ist ein verzauberter, magischer Moment jetzt. Und die Vision der Vision heisst: Wenn er schon mal fliegen tut, könnte er das ruhig auch gewinnbringend tun! Klar, sagen die Ökonomen, von den Geschehnissen um sie herum aufgerüttelt: Die Tendenz - nachdem alle Anstrengungen der letzten Jahrhunderte in die Verkleinerung der hergestellten Produkte im Nanobereich gingen - wird sich nun ruckartig in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Es werden bald immer größere Dinge produziert, damit sie, mit immer größeren Cargoliftern, vom Hersteller zum Konsumenten transportiert werden können. Die Leichtigkeit lässt sich allein durch die Existenz der Schwere und Trägheit ihres Gegenteils so richtig verstehen. Nach sorgfältiger Analyse, unter Berücksichtigung des Wachstumspotentials, ergibt sich ein Markt von jährlich 3 Milliarden Tonnen - genug für eine Flotte von rund 100.000 Cargoliftern. Möglicherweise! EINMAL CL-800 NACH MOSKAU, BITTE! - Folgende Meldung erreicht uns soeben: Im russischen Weltraumbahnhof Baikonur ist bei Bauarbeiten das Dach einer 800 Meter hohen Halle eingestürzt und hat 800 Arbeiter unter sich begraben. Wie ein Sprecher der kasachischen Katastrophenschutzkomitees, Kairschan Tureschanow, mitteilte, können sich Bergungsteams dem einsturzgefährdeten Gebäude zunächst noch nicht nähern. Die deutsche Regierung versprach eine Sofortmaßnahme in Form einer Sondergenehmigung für den Einsatz eines Cargolifters, Modell 800 (800 Tonnen Nutzlastkapazität), zum Zwecke der humanitären Hilfeleistung noch in diesem Sommer. HIMMELWÄRTS HÜÜÜ! - Die Sonne steht nun hoch am Himmel. Es ist soweit. Mit jeder Minute steigt die Anspannung. Alle sind da. Einige klatschen. Alle Blicke sind nach oben gerichtet. Der Leiter der Boden-Crew sagt zum Piloten: >Its looking good, Kurti!<. Die Gedanken von Kurti, dem Piloten, kreisen bereits um Drehzahlen, Ruderwirksamkeit und Gastemperatur. Der Wind scheint ein wenig zu stark. Goldgelbes Licht fällt auf den 620 Meter langen Brummer, während er behutsam von der Bodenmannschaft aus der Halle gezogen wird. Kurti wirft die Motoren an. Wie in Zeitlupe beginnt das Schiff abzuheben. Immer höher, immer leichter. Was für ein Tag. Dies ist der Tag der Anleger. >Es ist nicht zu fassen, die Scheissbanane fliegt!<, schreit der Leiter der Boden-Crew .... Sekunden später bohrt sich die Stimme erneut, nicht endenwollend tief in den Himmel, während das Schiff immer kleiner und kleiner wird, als würde es von einer unsichtbaren Kraft gezogen, wieder heimwärts, zurück in die unendliche Endlosigkeit der Unendlichkeit. >Kuuurtiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii..........!< ... > S h i t ! <. HEUTE oder DIE ANTWORT KENNT NUR DER WIND - Niemand ahnt zwar, woher die Winde morgen wehen. Jedoch, man darf jetzt nur nicht den Kopf ins Helium stecken.0,99 hin oder her! Nach zahlreichen Pleiten, Pech und Pannen: Bloß kein Mitleid! Keine feierliche Ergriffenheit, als wäre es das erste Mal. Neue Fördergelder, mehr Investoren und noch mehr Visionäre müssen her. Ist doch Peanuts! Die Luft, unser endloser Ozean, braucht - verdammt nochmal - ein funktionstüchtiges Luftschiff. Das ist schon mal klar! Es gibt viele Missverständnisse kultureller Art. Dies ist eins. Es geht hier um Visionen, möglicherweise, und nicht um Altersversicherung. Die Marketingabteilung hat auch schon eine Bombenidee: Die Werfthalle bekommt in Kürze - nach einem Vorschlag von Johannes Rau, alle Werfthallen nach Frauen zu benennen - den Namen Dr-C-von-G-seine-Frau-ihre-Halle Es sollen dort, zur Überbrückung solch lästiger Insolvenzphasen, in Zukunft große Sportveranstaltungen stattfinden. Beste Gelegenheit gezielten CarLi-Fanartikelhandel im großen Stil zu betreiben. Das bringt Geld in die Kassen! / ACHTUNG: Dies ist weder eine Halte- oder Kauf-, noch eine Verkaufsempfehlung. Danke! :) MfG


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      CL - Für eine Handvoll Ode mehr