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    Warum übernehmen die USA nicht die Kontrolle über die pakistanischen Atomwaffen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.02 15:11:23 von
    neuester Beitrag 31.05.02 04:24:21 von
    Beiträge: 19
    ID: 592.836
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      schrieb am 30.05.02 15:11:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      In einer konzertierten Aktion mit Russland könnten die Amerikaner die Kontrolle der A-Waffen an sich bringen. Im Gegenzug verplichtet sich Indien die Grenze nicht zu überschreiten. Evtl. wird auch eine Sicherheitszone durch die UNO errichtet.


      DIE WELT KANN SICH KEINEN ATOMKRIEG LEISTEN !!!!!!

      Wenn es dazu kommen würde wären im Vergleich dazu die Auswirkungen des 11. September wie ein Fahrradunfall im Vergleich zu einen Jumboabsturz.

      Die Weltwirtschaft würde mind. 10 Jahre am Boden liegen.

      Auch China sollte in die Bemühungen zur Deeskalition des Konfliktes mit einbezogen werden.

      Wenn nichts mehr geht sollten die USA auch zum äußersten Schreiten und das gesamte pakistanische Atomwaffenarsenal per konventionellem Erstschlag vernichten.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:27:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      naja,

      Also die USA werden sicher nicht militärisch in Pakistan vorgehen können. Das ist ein 130-Millionen Einwohner Land muslimischer prägung - damit würden sie nur Bin laden in die Hände spielen.
      Man hat praktisch von aussen keinen politischen Einfluss auf Pakistan, und noch weniger auf Indien.

      Aber immernoch sind Atomwaffen Instrumente der Abschreckung - mal schauen ob es so bleibt - wenn nicht wird der Einsatz bald Schule machen steht zu befürchten. Letzlich hat auch das Pentagon den Einsatz von Nuklearwaffen im Kampf gegen den Terrorismus für realistisch befunden.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:30:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      schicken wir doch den H Scharping hin

      der will wieder mal jetten und der ist ein guter

      puffer zwischen den fronten. schade nur, dass er

      dann meiner forderung nach rückzahlung der flugbenzinkosten

      für die mallorca flüge nciht nachkommen kann.

      er hat damals den bunderwehrflieger extra für sich

      geordert statt 2 stunden später mit der linienmaschine

      seine freundin zu besuchen. dadurch ca. 200 000 DM kosten

      wir bundesbürger werden beschissen wo es nur geht.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:31:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Mensch,

      das darauf noch kein anderer gekommen ist. Sollen die USA doch alle anderen Atommächte entwaffnen und fertig.

      Ich denke wir sollten nicht vergessen, das die Amis noch vor wenigen Monaten selbst darüber nachdachten kleine Atomwaffen in Afghanistan anzuwenden. Was noch vor wenigen Jahren möglich war, darüber brauchen wir hoffentlich gar nicht zu reden.

      Also, lancelot, erst denken dann reden. Du bist sicher auch einer von denen die alles in schwarz und weiß aufteilen und sich dabei nicht im geringsten bescheuert vorkommen.

      Gruß, Jochen
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:32:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=story_30-5-200…

      Die pakistanischen Atomwaffen müßten durch einige Cruise Missiles doch leicht zerstört werden können. Die Verhinderung von Millionen von Toten wäre doch den politischen Ärger wert.

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      schrieb am 30.05.02 15:36:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      @ jockipoo: Es ist was anderes wenn die USA taktische Atomwaffen gegen einige Höhlensysteme in den Bergen Afghanistans einsetzen würden oder ob es zwischen Indien und Pakistan zu einem Schlagabtausch kommt. der wäre dann sicher nicht begrenzt: Sobald Pakistan die erste (taktische) Atombombe einsetzt schlägt Indien mit dem vollen Arsenal zurück.

      Der Unterschied zu dem Einsatz der USA: statt 500 Tote Taliban gibts dann Millionen von Toten Zivilisten.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:41:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      #5:
      was hat denn die pakistanische luftwaffe bzw. deren zerstoerung mit dem pakistanischen atomwaffenarsenal zu tun!!??
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:50:48
      Beitrag Nr. 8 ()
      From The Times
      May 28, 2002

      PAKISTANI scientists had been secretly working around the clock for the past three years to accelerate production of weapons-grade uranium for atomic warheads, said one of the country`s leading nuclear physicists.

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      Pervez Hoodbhoy, professor of nuclear physics at Quaid-e-Azam University in Islamabad, said there were clear indications that nuclear warheads were in place on missiles, and that there could be many more warheads than previously thought. "The scientists have been working in three shifts over the past three years since the Kargil conflict," Dr Hoodbhoy said.

      "We are much closer to a nuclear confrontation with India than at any other time."
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 15:54:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hoffentlich steht nächste Woche nicht in der Bild:

      "WM-Abbruch wegen Atomkrieg. Deutsche Blamage konnte noch verhindert werden".

      Naja, eigentlich soll man mit dem Thema ja nicht scherzen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 16:11:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      "Angeblich plant die amerikanische Regierung, drei US-Militärbasen in Pakistan zu räumen. Die Tageszeitung "USA Today" berichtet, die USA hätten vor, insgesamt bis zu 64.000 US-Bürger aus Pakistan und Indien auszufliegen. Von offizieller Seite wurde der Bericht zunächst nicht bestätigt. "
      quelle: Spiegel

      Scheint in der Tat ernst werden zu können.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 17:22:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Wollten die USA nicht den Irak, wegen des vermuteten Besitzes von Massenvernichtungwaffen mit einem Krieg überziehen. Jetzt bedrohen sich zwei Staaten, die sich gegenseiteig mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen bedrohen und was machen die USA. Beschwichtigende Worte und ein erhobener Zeigefinger....Das führt die Kriegsbegründung gegen den Irak nun wirklich ad absurdum...
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 18:20:40
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die USA werden an diesem einzigen moslemischen Atomstaat ein Exempel statuieren (lassen !) und danach ist es diesen Religionsfanatikern nicht mehr danach einen zweiten Versuch zu wagen.

      Musharraf dachte dass verlogene Worte in Richtung USA seine Verbrechen in Kashmir decken könnten und dass seine Drohung des atomaren Erstschlages (typisch Moslem, muss ich leider sagen) ausreicht. Nur es zählen die Taten (Stopp des Moslemterrors in Kashmir) und nicht die schönen Worte.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 18:38:23
      Beitrag Nr. 13 ()
      Kaschmir hat in etwa die Bedeutung für die Weltwirtschaft wie die Osterinseln. Wenn es aber einen Atomkrieg darum gibt, dann hat es die Bedeutung wie Russland und China zusammen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 18:45:17
      Beitrag Nr. 14 ()
      Lancelot, Kashmir ist bestenfalls ein Vorwand, nicht mal der Anlass. Grund ist das moslemische Streben nach Weltherrschaft dem nun ein Ende gesetzt werden muss wenn wir nicht wollen dass unsere Kinder nur noch im Schleier rumlaufen dürfen und wohlfeiles Opfer lokaler Machthaber werden.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 19:29:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      @#14 von sharky007

      Was für ein Streben nach Weltherrschaft ??? :confused:

      Nicht alle Moslems sind Islamisten, die das(Weltherrschaft)
      tatsächlich auch wollen.

      Statt Vorurteile zu haben, ist es immer besser, sich über die tatsächlichen Hintergründe zu informieren.
      In dem Konflikt geht es nämlich um was ganz anderes.

      .................................

      Quelle: www.zeit.de


      K A S C H M I R - K O N F L I K T


      Pakistans tödliche Wahl

      Premier Pervez Musharraf soll mit den Terroristen aufräumen, fordert Indien. Doch wenn er sich von den muslimischen Kämpfern in Kaschmir lossagt, gefährdet er die Existenz seines Landes

      Von Ulrich Ladurner



      © B. K. Bangash/AP


      "Der Vorsitzende des (pakistanischen, d.Red.) Senats, Wasim Sajjad, wirft Indien vor, sich in die inneren Angelegenheiten Afghanistans einzumischen ... Indien versucht damit, eine zweite Sowjetunion zu werden ... Der Vorsitzende des Senats sprach auch über Kaschmir und beklagte die Menschenrechtsverletzungen durch Indien in dem besetzten Tal. Er sagte, Indien habe das Paradies auf Erden in eine Hölle verwandelt und begehe Genozid an der muslimischen Bevölkerung Kaschmirs, um seine imperialistischen Absichten zu verfolgen."
      Frontier Post, 4. August 1997


      Das hätte ein pakistanischer Würdenträger auch 1987 sagen können, oder 1975 oder heute, 2002 - der Inhalt wäre über die Jahre derselbe geblieben: Indien ist das Imperium, das uns nachstellt. Die Geschichte zwischen Pakistan und Indien ist nämlich die einer Obsession.

      In diesen Tagen kommt sie zum wiederholten Mal zu einer dramatischen Entfaltung. "Wir werden keinen Zentimeter unseres Landes hergeben", sagte der Präsident, General Pervez Musharraf. Kurz darauf zündete seine Armee Raketen, die auch Atomsprengköpfe tragen können - "ein lange geplanter Test", wie es heißt, aber das glaubt freilich keiner. Wie sollte man auch?

      Seit dem Attentat auf das indische Parlament am 13. Dezember vergangenen Jahres haben beide Staaten mehr als eine Million Soldaten an ihrer gemeinsamen Grenze massiert. Kaum ein Tag vergeht ohne Säbelrasseln. Und jetzt die klare Botschaft der Raketentests: Pakistan ist im Falle eines Angriffes zu allem bereit, auch zum nuklearen Krieg. Es gehört zur Symbolik, dass eine der neuen, erprobten Raketen den Beinamen Ghaznavi trägt - nach Sultan Mahmud Ghaznavi, der im 11. Jahrhundert Kaschmir für das arabische Weltreich eroberte. Diese Rakete zielte auf das Herz des Konflikts.

      Kaschmir ist der Auslöser der jetzigen Krise, und es war jedes Mal mit ein Anstoß für die drei Kriege, die Indien und Pakistan bereits miteinander ausgefochten haben: 1948, 1965 und 1971. Gelöst haben sie nichts. Kaschmir blieb ein Pulverfass, das buchstäblich die Welt erschüttern kann. Dabei ist es mit nicht einmal einem Prozent der Bevölkerung des gesamten indischen Subkontinents eine verschwindend kleine Region. Woher also kommt diese immense Sprengkraft?

      Die Antwort findet sich nach einem Rückgriff in die Kolonialgeschichte. Als die Briten 1947 die Perle ihres Kolonialreiches aufgaben, hatten sie als letzten Akt die Teilung des Kontinents durchgesetzt. Das Prinzip war einfach: Alle Regionen des Subkontinents mit muslimischer Mehrheit sollten in einem und zwar religiös definierten Staat zusammengefasst werden, in Pakistan. Die anderen Menschen sollten in einem Staat leben, der seinem Selbstverständnis nach säkular war, das war Indien. Diese so genannte Zwei-Nationen-Theorie hatte ihre jeweiligen politischen Führer: Mohammed Ali Jinnah wurde Gründungsvater Pakistans und Jawaharlal Nehru Führer Indiens. Religiöser Staat versus säkularer Staat - das ist bis heute, wenn man so will, die ideologische Auseinandersetzung zwischen Pakistan und Indien.

      Kaschmir war nicht passgenau für dieses Muster. Es hatte eine muslimische Mehrheit, aber sein Herrscher, Maharadscha Hari Singh, war ein Hindu. Er "überschrieb" sein Land Indien, das Kaschmir umgehend besetzte. Deshalb sprach Mohammed Ali Jinnah damals von seinem neuen Staat als dem "mottenzerfressenen Pakistan".

      Damals war der "Kampf" um Kaschmir nach ähnlichem Muster geführt worden wie heute. Als Hari Singh seinen Herrschaftsbereich Indien übergab, hatten muslimische Freischärler bereits einen Teil des Landes besetzt. Erst der schnelle Einmarsch der indischen Armee verhinderte, dass das gesamte Kaschmir von bewaffneten muslimischen Gruppen eingenommen werden konnte. Heute sind es wieder muslimische Kämpfer, die Pakistan und Indien an den Rand eines Krieges bringen. Sie begehen Attentate und reizen den Riesen Indien bis aufs Blut.

      Die indischen Behörden sind davon überzeugt, dass die muslimischen Terroristen über die pakistanische Grenze kommen und von Pakistan aktiv unterstützt werden. Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste stimmt diese Einschätzung. Seit Jahren haben die Pakistanis ihre Hände im Spiel, allen voran der mächtige Geheimdienst ISI, der tief in den islamistischem Terror verstrickt ist. Die Regierung in Islambad leugnet jede Verwicklung, betont aber, dass es den in der Sprache der Pakistanis "Befreiungskämpfern" in Kaschmir jede "moralische und diplomatische Unterstützung" zukommen lässt. Die Glaubensbrüder jenseits der Grenze seien nämlich unterdrückt.

      Das Risiko der Auslöschung

      In diesem Punkt haben die Pakistanis Recht. "Wie provozierend die Aktionen der Militanten auch sind", heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international aus dem Jahr 1995, "die Exzesse der indischen Armee können damit nicht gerechtfertigt werden." Aber mit Unterdrückung meinen die Pakistanis auch noch etwas anderes: die Weigerung Indiens, ein Referendum über die Zukunft Kaschmirs durchzuführen. Immerhin hatte Neu-Delhi diese Volksbefragung in drei UN-Resolutionen, die zwischen 1948 und 1949 verabschiedet wurden, zugesagt. "Wir empfehlen", steht da, "ein Referendum in Kaschmir. Die Bewohner sollen selbst über ihre Zukunft entscheiden!" Das Referendum hat freilich nicht stattgefunden, denn die Inder haben es nie zugelassen. Da sich die Kaschmiri an den indischen Wahlen beteiligen, war das Argument, haben sie de facto die Zugehörigkeit zu Indien akzeptiert.

      Nach 1948 ging auch alles recht gut. Fast 40 Jahre lang herrschte ein gespannter Frieden, aber es war Frieden. Mitte der achtziger Jahre jedoch brach das labile politische Gleichgewicht in Kaschmir zusammen. Wahlen waren gefälscht worden, und viele Kaschmiri sahen keine andere Möglichkeit, als mit Waffen um ihre Rechte zu kämpfen. Die Gruppe, die den bewaffneten Kampf ausrief, hieß Jammu and Kashmir Liberation Front (JKLF) - und sie war durch und durch säkular. So sehr, dass Pakistan die JKLF behinderte, wo es nur konnte. Das hatte noch einen weiteren Grund. Die JKLF glaubte, dass die UN-Resolutionen drei Abstimmungsmöglichkeiten beinhalteten: Kaschmir zu Indien; Kaschmir zu Pakistan; Kaschmir unabhängig. Die dritte Option lehnen Indien wie Pakistan vehement ab. "Die beiden Länder sind sich in allem uneins", sagt Amanullah Khan, einer der historischen Führer der JKLF, "nur in einem sind sich einig: Sie wollen kein unabhängiges Kaschmir!"

      Die Zeit, als der Kampf der Kaschmiri von säkularen Kräften getragen wurde, ist längst vorbei. Die brutale Unterdrückung durch die indische Armee hat den Konflikt verlängert und verschärft. Insgesamt sind seit Ende der achtziger Jahre zwischen 30 000 und 60 000 Menschen umgekommen. Das hat Spielraum für jene Leute geschaffen, die heute in New York, in Berlin wie in Paris und Neu-Delhi gefürchtet werden: muslimische Extremisten. Viele von ihnen kamen aus Afghanistan, wo sie bis zur Vertreibung der Roten Armee 1988 beschäftigt waren - sie kamen, um wie es in ihrem Jargon heißt, "dort zu kämpfen, wo Muslime unterdrückt werden". In Kaschmir fanden sie ein reiches Betätigungsfeld - und mit Pakistan zumindest einen wohlwollenden Freund.

      Es bleibt die Frage, warum die pakistanische Regierung offenbar nicht willens oder nicht fähig ist, ihre Verbindungen zu den muslimischen Extremisten zu kappen. Warum Pakistan sogar bereit ist, in einem Krieg mit den überlegenen Indern die eigene Auslöschung dafür zu riskieren? War das Land nicht einer der treuesten Verbündeten im Kampf gegen die Taliban, eine der Speerspitzen im US-geführten Antiterrorkampf?

      Die Antwort ist einfach: Afghanistan ist nicht Kaschmir. Afghanistan ist ein Nachbarland, in dem Pakistan vor allem geostrategische Interessen verfolgt, und diese Interessen können sich mit den Zeiten ändern. Kaschmir dagegen ist Teil der Staatsräson und die ist - zumindest solange es Pakistan geben soll - zeitlos.

      Kaschmir rührt also an den Ursprung, an die Teilung des Subkontinents. "Muslime können in einem von Hindus dominierten Staat nicht sicher leben. Zwei durch Religion definierte Gemeinschaften können nicht auf einem einzigen Stück Land zusammenleben" - das war die Grundüberzeugung des pakistanischen Staatsgründers Muhammed Ali Jinnah, und das war auch der einzige Existenzgrund für das Land. Folglich gehört das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Kaschmir unverrückbar zu Pakistan. Umgekehrt gilt für Indien, dass Kaschmir der Beleg für die Richtigkeit der Gründungsidee Gandhis und Nehrus ist: ein Staat, in dem alle Religionen, Sprachen und Ethnien friedlich zusammenleben können. Fällt Kaschmir, unterhöhlt dies die indische Staatsidee. Es prallen also zwei fundamental verschiedene Konzepte aufeinander. Das ist der Grund, warum Faruq Abdullah, der Ministerpräsident Kaschmirs sagt: "Weder Indien noch Pakistan werden loslassen, ob wir nun 100 Kriege haben oder 1000. Wir werden uns nur gegenseitig ausbluten."

      Um alles oder nichts

      Das in Kaschmir vergossene Blut liefert Pakistan täglich den Beweis, dass die Idee, einen eigenen Staat für Muslime zu gründen, richtig war. Entziehen die Pakistanis den Kämpfern die, wie sie es euphemistisch nennen, "moralische und diplomatische Unterstützung" - dann verlieren sie den Grund unter den Füßen. Denn nach seinem Verständnis steht für Pakistan alles auf dem Spiel: die Sinnhaftigkeit seiner Existenz, also die Berechtigung der Teilung und der Grenzziehung von 1947, die das Land erst geschaffen haben.

      Stephen Alter, ein in Indien geborener Amerikaner, reiste 1998 entlang der Grenzen beider Länder. Er schreibt über seine Erfahrungen: "Unter den Indern (...) habe ich vor allem die Hoffnung vorgefunden, dass die Grenze zwischen den beiden Ländern durchlässig werden und irgendwann verschwinden möge. Aber in Pakistan hat jede Person, die ich traf, die Bedeutung dieser Grenze hervorgehoben. Für die Bürger von Pakistan war die Trennung von Indien weitaus wichtiger als die Unabhängigkeit von Großbritannien."

      Was Stephen Alter also bei den Indern als Wunsch angetroffen hatte, können die Menschen auf der anderen Seite der Grenze nur als Bedrohung empfinden. So wird verständlich, warum Pakistan gern das Bild eines "imperialistischen" Indiens zeichnet, das nie wirklich die Trennung akzeptiert habe. Und diese Obsession hat auch bei der Entwicklung der Atombombe in Pakistan eine Rolle gespielt. Aus der ideologischen Perspektive geht es nämlich für Pakistan in der Tat um alles oder nichts.


      ...........................................
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 02:01:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Harry_Schotter,

      schon nah dran Dein Zeit-Artikel, nur den Kernpunkt der Auseinandersetzung nicht vollständig erfasst. Musharraf ist eigentlich ein Opfer seiner eigenen Politik geworden und wird den Schwenk weg von der Unterstüzung moslemischer Terrorbanden in Kashmir m.E. nach nicht hinkriegen. In den letzten beiden Tagen fand sich da einiges im Spiegel-online, was Du sicher gelesen hast.

      Etwas mehr Hintergrund bietet folgender Artikel:

      http://www.hindustantimes.com/nonfram/210502/dlnat08.asp

      Musharraf`s jehadi plan backfires
      Sudhi Ranjan Sen
      New Delhi, May 20

      A new Pakistani jehadi group, the Jamaat-e-Milli, is believed to have supported the Kaluchak terrorist attack in Jammu. A Research and Analysis Wing (RAW) report says it is one of a new crop of jehadi groups being used by Pakistan President Pervez Musharraf to strengthen his influence among Islamic militants.

      Musharraf`s problem is he has had to crack down on terrorism to show results to the US. Old jehadis, who remember how he helped set up the old terrorist groups, have excused him because they believe the US has forced him to show some action on the ground. However, a crop of younger, more militant jehadis believe he has sold out to the US.

      To control them, Musharraf has set up new organisations. And to show them he is till true to jehad, he has helped them launch attacks in Kashmir, which is why terrorist activities have intensified there. This, Musharraf reckons, will help contain violence in Pakistan — especially the kind directed at Westerners.

      Jehadi pamphlets circulating in villages along the Line of Control and the new training camps in Pakistan-occupied Kashmir are also part of Musharraf`s campaign to re-establish his jehadi credentials.

      But there is evidence that Musharraf`s plans are going awry. The more militant jehadis have formed splinter groups that are not ready to accept his authority.

      Aftab Ahmed Ansari, the mastermind of the attack on the American Center in Kolkata, reportedly said during interrogation that there had been a jehadi plot to assassinate Musharraf on Qaid-e-Azam Day last December. Funding had been sent to Pakistan via Dubai and the UK. Acting on a tip-off from the UK, police arrested two people and aborted the plot.

      RAW`s assessment is that there has been a "churning" within Pakistan`s jehadi groups after the US banned groups like the Lashkar-e-Tayyeba, Harkat-ul-Mujahideen, Sipah-a-Sahaba and Lashkar-e-Janghvi. The cadres of these organisations are being merged into at least three new organisations — the Jamaat-e-Milli, Lashkar-e-Omar and Al Jehad.

      RAW believes Jamaat-e-Milli is the most important of the new jehadi groups and that Musharraf is trying to put his men in charge of the new organisation, which is serving as a new funding body for various jehadi groups.

      It is unclear who heads Lashkar-e-Omar. One theory is that it is headed by Taliban`s supreme leader Mullah Muhammad Omar. Another is that the ISI has set it up to attract disaffected militants and has named it after Omar Sheikh because of his high standing among younger jehadis.

      India is even less certain about the shadowy Al Jehad, which is suspected to be composed of Al Qaeda members who have fled Afghanistan. Some Al Qaeda members are also believed to have joined the Jamaat-e-Milli.
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 02:12:41
      Beitrag Nr. 17 ()
      Noch ein kleiner Nachtrag aus dem aktuellen SPIEGEL:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,198570,00.html

      14 mutmaßliche al-Qaida-Kämpfer festgenommen

      Islamabad - Insgesamt 14 Personen sind in Pakistan als mutmaßliche Extremisten des al-Qaida-Netzwerks festgenommen worden. Es handele sich um Sudanesen, Algerier, Ägypter "und einige andere", die in Peschawar festgenommen worden seien, sagte ein Vertreter des pakistanischen Innenministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Weitere Verdächtige stünden unter Beobachtung.
      Die Verdächtigen sollen angeblich US-Vertretern übergeben werden, die in Afghanistan gegen letzte Reste der Taliban und der al-Qaida kämpfen.


      Die pakistanische Regierung weiss nämlich ganz genau, dass sie gegen Indien wenig Aussicht auf einen militärischen Sieg hat und dass die einzige Möglichkeit eine weitere Annäherung an die Positionen der USA ist. Wachsendes innenpolitisches Problem ist, dass sich die kashmirischen Extremisten von Musharraf verraten fühlen und dies nicht unbeantwortet lassen werden.

      Gleichzeitig nagt in Indien immer noch verletzter Stolz, bei der Afghanistan-Offensive der USA im Oktober 2001 nicht mal richtig gefragt worden zu sein - schlimmer noch, man hatte von indischer Seite weitgehende Unterstützung angeboten und keine offizielle Antwort aus Washington erhalten. Seit diesem Zeitpunkt spielte die indische Regierung sozusagen die kashmirische Terrorismuskarte, ein Blatt welches Pakistan nur um den Preis innenpolitischer Revolte kontern kann.

      Die paradoxe Lage ist also nun, dass sowohl Pakistan als auch Indien um amerikanische Gunst buhlen. Für Pakistan geht es dabei auch um lebenswichtige Wirtschaftshilfe, die komischerweise moslemische Bruderstaaten nicht leisten wollen/können (?).
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 04:13:12
      Beitrag Nr. 18 ()
      @sharky007

      Streng genommen geht den Pakis der Arsch auf Grundeis.
      Klar, das sie ein bisschen mit der A-Bombe wedeln.
      Aber wie heißt es doch so schön: "Ein Hund der bellt, beißt nicht".
      (Die Pakis wären verrückt wenn sie eine Atombombe auf die Reise schicken würden und umgekehrt.Die Folgen so eines Sprenkkörpers über zB. Islamabat oder Bombay wären doch garnicht auszudenken.)

      Indien hat 1,3 Milliarden Einwohner, Pakistan 130 Millionen Einwohner.
      Und wirtschaftlich gesehen, ist Indien auch wesentlich stärker.
      Die Auseinandersetzung ist so, als würden sich Deutschland und Österreich um`s Voralbberg streiten. Wer wird da wohl gewinnen ??? ;)


      H_S

      ..............................
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 04:24:21
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Harry

      hattest Du diesen Text nicht schon in Thread: D. Cheney : "Am Ende steht ihre totale Vernichtung" ! gepostet ? Na wie auch immer, Antwort dort.


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