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    Psychobörse - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.06.02 13:43:23 von
    neuester Beitrag 22.07.02 11:38:58 von
    Beiträge: 7
    ID: 594.220
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      schrieb am 04.06.02 13:43:23
      Beitrag Nr. 1 ()
      P S Y C H O B Ö R S E

      Emotionen treiben den Markt

      Anleger handeln nicht rein rational, sondern lassen sich auch von Gefühlen leiten. Wer an der Börse Erfolg haben will, darf deshalb nicht nur auf Bilanzen schauen: Er muss auch die menschlichen Schwächen der Investoren kennen.

      Der Begriff "Psychobörse" wird gerne bemüht, um scheinbar übertriebene Verluste oder Gewinne an den Märkten zu erklären. So hätten Panikverkäufe zum Kurssturz nach den Attentaten am 11. September geführt, während die Angst, den Zug zu verpassen, immer wieder für eine rasante Erholung sorgen würde. Der Hinweis auf die Psychologie ist mehr als eine bequeme Ausrede, wenn sich Kursbewegungen nicht mehr mit Wirtschaftsdaten erklären lassen: Er hilft Anlegern, mehr über ihre eigenen Verhaltensmuster zu erfahren. Der Markt wird von Menschen bewegt: Wer sich selbst kennt, kann auch die Marktmechanismen besser verstehen.

      Triebfedern Panik und Überschwang

      Herdentrieb, Gier, Selbstüberschätzung, Verlustangst, Selbstbetrug: Marktteilnehmer und Märkte sind von Emotionen getrieben. Die Börse ist ein besonderer Marktplatz und folgt anderen Gesetzen als der Supermarkt an der Ecke.



      Anders ist es kaum zu erklären, dass eine Aktie immer dann begehrt ist, wenn sie besonders teuer ist, hingegen kaum noch Käufer findet, wenn die Preise purzeln. Dabei kann sich ein Aktienkäufer nicht einmal mit dem hohen Preis der gekauften Ware schmücken, wie das bei einem Sportwagen oder einem Designeranzug der Fall wäre. Er tätigt an der Börse vielmehr ein Geschäft auf Zeit zu dem Zweck, die erworbene Aktie später zu einem höheren Preis wieder loszuwerden.

      Kaufen, wenn die Preise klettern

      Als zum Beispiel die Aktie der Deutschen Bank im Frühjahr 2001 um die 100 Euro kostete, waren das Interesse der Käufer und die Umsätze hoch. Als die gleiche Aktie Mitte September unter 45 Euro stürzte, wollte sie kaum noch jemand haben. Viele Anleger halten einen Aktienkauf dann für besonders sicher, wenn alle kaufen, die Preise also entsprechend hoch sind und das Risiko auf einen Kursrückgang am größten ist.

      Rund 80 Prozent des Börsenwertes eines Unternehmens basieren nicht auf harten wirtschaftlichen Kennzahlen, sondern auf weichen, psychologischen Faktoren, schätzt Joachim Goldberg, Geschäftsführer des Frankfurter Beratungsunternehmens Cognitrend. Das Unternehmen beschäftigt sich mit verhaltensorientierter Finanzmarktanalyse und setzt auf das Konzept des "Behavioral Finance". Es wird versucht, bei der Analyse des Marktgeschehnes Psychologie und Ökonomie zu verbinden. Wirtschaftliche Daten werden dabei keineswegs ausgeblendet: Behavioral Finance soll aber zusätzlich helfen, das scheinbar irrationale Verhalten der Anleger und ihre menschlichen Schwächen zu erklären.

      Stabile Trends sind psychologisch riskant

      Diese Schwächen offenbaren sich meist dann, wenn die Börse über einen längeren Zeitraum in eine Richtung marschiert. Geht es steil nach oben, setzen Euphorie und Kaufrausch ein. Folgt der Absturz, lösen Panikverkäufe die Käufe um jeden Preis ab. Psychologisch gesehen ist dagegen eine "Schaukelbörse" mit geringen Ausschlägen in beide Richtungen eher gesund, meint der Hamburger Börsenpsychologe Iver Hand. Ein Hin und Her an der Börse bestärke die Einsicht, dass man aus kurzfristigen Trends keine langfristigen Aussagen ableiten kann.

      Klettern die Kurse aber immer weiter, erhöht sich der Kaufdruck, der trotz gefährlich hoher Bewertungen mit pseudo-sachlichen Argumenten begründet wird. Auf die Euphorie folgt meist nach kurzer Zeit die Depression: Die Deutschen, bis zum März 2000 geschlossen im Aktienfieber, drohen sich seit dem Crash wieder zu Aktienmuffeln zu entwickeln.

      Investoren können sich den nervenaufreibenden Ritt zwischen diesen Extremen sparen. Wer sich die Verhaltensmuster der Mehrzahl der Anleger klar macht, kann sich künftig sicherer und stressfreier an der Börse bewegen. Dabei muss man vor allem einige Psychofallen vermeiden.

      Psychofalle Nummer eins: Verluste aussitzen

      Der Versuch, Verluste "auszusitzen" und zu warten, dass die Aktie wieder den Einstiegskurs erreicht, gehört zu den häufigsten und kostspieligsten Fehlern an der Börse. Anleger haben einen großen Widerwillen, sich von Verlustaktien zu trennen: Wer Verluste realisiert, muss sich gleichzeitig eingestehen, dass er sich geirrt und dadurch Geld verloren hat. Das gehört jedoch zur Börse dazu, auch Profis machen Fehler. Wer aber nicht verlieren kann und krampfhaft versucht, sich eine Verliereraktie als Langfristinvestment schönzureden, tappt in die Falle und steht am Ende meist mit noch höheren Verlusten da.

      Langfristiger Erfolg an der Börse liegt nicht in märchenhaften Gewinnen, sondern in möglichst geringen Verlusten: Dafür muss der Anleger jedoch in der Lage sein, sich Niederlagen einzugestehen und die Vergangenheit abzuhaken, sagen die Experten des "Behavioral Finance".

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 22:03:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Chartanalyse Weekly 04.06.2002, 16:19
      Wenn der Damm bricht ... - Teil 3
      Nun ist es also passiert. Der Dax fällt auf ein neues Jahrestief. Die sogenannten Experten, die lange Zeit eine Sommer-Rallye und zuletzt eine Seitwärtsbewegung erwarteten, rechnen nun nicht mehr mit einer schnellen Erholung.

      Dammbruch

      Jawohl, es gibt jetzt unter kurzfristigen Gesichtspunkten kaum noch Optimisten für den deutschen Aktienmarkt. Dies aber im Sinne der Sentiment-Analyse nun positiv zu werten, wäre gefährlich, denn: Mit dem jüngsten Kursrutsch und dem heute markierten neuen Tief dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Damm gebrochen worden sein. Mit Damm ist hier selbstverständlich eine Unterstützung gemeint, die nicht zwangsläufig an einer Kursmarke festgemacht werden muß, sondern auch als Zone betrachtet werden kann. Letztere bietet einem Markt Halt, genauso wie ein Damm das Wasser staut und das dahinterliegende Land damit schützt. Aber wehe der Damm respektive die Unterstützungszone wird durchbrochen. Dann entlädt sich die vorher angestaute Energie binnen kurzer Zeit, was dann in einer Überflutung des Landes respektive in heftig sinkenden Kursen endet. Merke: Wenn psychologische Dämme brechen (wie zuletzt geschehen), dann kann auch der größte Pessimismus (unter den Marktteilnehmern) nicht mehr bremsend in einem Kursabschwung wirken. Übrigens wird im kommenden GoingPublic Magazin ein neuer Sentiment-Indikator vorgestellt, der den herkömmlichen Stimmungsmeß-Methoden wie z.B. Put/Call-Ratio überlegen sein dürfte. Dieser neue von GoingPublic entwickelte Indikator deutet aktuell zuviel Optimismus an (ja, Sie lesen richtig) und spricht damit für weiter fallende Kurse.

      Schwere Zeiten stehen bevor

      Wir stellen also fest: Der Dax hat etwas getan, was er nicht hätte tun sollen, wenn er zu einer Sommer-Rallye hätte starten wollen: Er hat einen Damm gebrochen. Ist ein Damm aber erst einmal gebrochen, so gibt es in der Regel keine Abhilfe mehr gegen die hereinbrechende Flut. Leider ist es genau das, was per heute für die kommenden Wochen in Aussicht gestellt werden muß, und eigentlich wurde es an dieser Stelle schon in den letzten Wochen angekündigt bzw. davor gewarnt. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob größere zukünftige Kursbewegungen mit Hilfe der Charttechnik erkannt werden können. Genau diese Frage wurde kürzlich in einem Leserbrief (geschrieben von dem Vorsitzenden eines Börsenclubs) an unser Haus gerichtet. Hier meine Antwort:

      Fragen und Antworten

      Aus Charts, also aus der Vergangenheit, kann sehr wohl etwas über die Zukunft ausgesagt werden. Diese Tatsache geht allein schon aus der Existenz von Trends hervor (und die kann wohl wirklich keiner leugnen). Allerdings muß ganz klar gesagt werden, daß sich die Aussagen immer nur in Wahrscheinlichkeiten ausdrücken lassen, absolut sichere zukünftige Entwicklungen gibt es nicht. Sprechen nicht die Fehlprognosen vieler technischer Analysten gegen die Charttechnik, lautete eine weitere Frage? Nein, denn die vielen Fehlprognosen der Fundamental-Analysten (und glauben Sie mir, die sind weitaus häufiger) würde doch auch kaum jemand zum Anlaß nehmen, um an dieser Methode zu zweifeln. Und überhaupt, was können die Disziplinen technische oder fundamentale Analyse dafür, wenn sie von so vielen Stümpern ausgeübt werden, die am laufenden Band nur schlechte Prognosen produzieren, weil sie die Methoden falsch bzw. voreingenommen anwenden. Schließlich kam noch die obligatorische Frage danach, ob denn Chartanalyse nur deshalb funktioniert, weil alle daran glauben (Stichwort: Self-fulfilling-prophecy). Hierauf lautet meine Standard-Antwort: Wenn wir schon so weit sind, daß wir an das Funktionieren der Charttechnik glauben, dann kann es uns eigentlich vollkommen egal sein, warum sie funktioniert. Außer man beschäftigt sich unter „philosophischen Aspekten“ mit der Materie. Ich tue dies zwar, aber eine Ausführung würde an dieser Stelle zu weit führen.




      Potential des Abschwungs

      Wie weit die Aktienmärkte einbrechen können, ist momentan schwer zu sagen. Bei einem Dammbruch kann auch kein Mensch im Vorhinein bestimmen, wie weit das Wasser fließen wird. Nur soviel: Das Wasser wird bis zu einem natürlichen Widerstand (z.B. Berg) fließen. An der Börse verhält es sich ähnlich, nur sprechen die Charttechniker hier von Unterstützungen. Die massivste Dax-Unterstützung, die sich derzeit ausmachen läßt, ergibt sich aus dem großen Aufwärtstrend seit 1982 (sh. Chart). Bereits im letzten September setzte der Dax auf diesem Trend auf (auf Schlußkursbasis), welcher aktuell bei ca. 4.200 Punkten verläuft. Etwas darunter, im Bereich zwischen 3.800 und 4.000 Punkten, weist der Dax waagerechte Unterstützungen auf, die von den Tiefpunkten aus den Jahren 1997, 1998 und 2001 herrühren. Irgendwo in diesem groben Bereich von 3.800 bis 4.200 Punkten dürften die Auswirkungen des Dammbruchs beim Dax wohl auslaufen. Vom jetzigen Kursniveau aus gerechnet geht es also um ein Abwärtspotential von 10 bis 20 %. Natürlich können Kurse unter 3.800 per heute nicht ausgeschlossen werden. Über dieses Extrem-Szenario wollen wir aber erst reden, wenn der Dax in der Nähe dieser Marke notiert. Für den Nemax gilt sinngemäß das gleiche wie oben. Hier dürfte die erste große Anlaufstation bei ca. 700 Punkten (= Tief vom letzten September) und die nächste bei 500 Punkten (= Erstnotiz des Nemax All Share) liegen.

      Fazit:

      In den letzten Tagen wurde an den internationalen Aktienmärkten soviel Porzellan zerschlagen, daß für die nächsten Wochen mit weiteren Kurseinbrüchen zu rechnen ist. Allerdings sind sehr scharfe Gegenbewegungen nach oben (Short Squeezes) ebenso wahrscheinlich, diese laufen aber unter „Korrektur im Abwärtstrend“. GoingPublic geht aufgrund von Zyklen weiterhin von einem Aktienmarkttief im Juli aus und rät daher zur Aktien-Abstinenz. Letzteres gilt allerdings nicht für Edelmetall-Aktien (vor allem für Silberminen; neuer Höchstkurs bei Empfehlung Silver Standard Ressources), die von weiterhin fallenden Märkten nicht nur nicht betroffen sein dürften, sondern sogar noch davon profitieren könnten. Ansonsten sollte Liquidität vorgehalten werden für den fulminanten Einstiegszeitpunkt im Juli bzw. im dritten Quartal.

      Ralf Flierl
      GoingPublic Media AG

      MK
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 15:48:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kontraindikator nach der Stimmungstheorie?

      Umfrage: Investoren erwarten steigende Aktienkurse


      London (vwd) - Anleger in Deutschland erwarten überwiegend steigende
      Aktienkurse in den kommenden zwölf Monaten, wollen jedoch mehrheitlich ihre
      bestehenden Positionen lediglich halten. Wie eine GfK-Umfrage im Auftrag der
      Fondsgesellschaft Threadneedle im Mai ergab, rechnen 38 Prozent der
      Befragten mit steigenden Kursen. Damit sank die Quote der Optimisten
      gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent. Unverändert 22 Prozent
      gehen von sinkenden Kursen aus, 22 (21) Prozent erwarten gleich bleibende
      Notierungen, nicht sicher sind sich 18 (neun) Prozent der Befragten.

      Ungeachtet dessen planen lediglich 19 Prozent der Anleger, Käufe zu
      tätigen, elf Prozent wollen verkaufen und 63 Prozent ihre bestehenden
      Positionen halten, wie die Umfrage weiter zutage förderte. Für die kommenden
      drei Jahre gehen dagegen 63 Prozent von freundlichen Aktienmärkten aus. +++
      Ali Masarwah
      vwd/6.6.2002/maa

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 07.06.02 08:58:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Meine Güte, die Headline ist ja die reinste Panikmache!

      07.06.2002

      Händler erwarten "Blutbad"


      Händler und Analysten sehen für heute schwarz. Sollten nach der Intel-Ggewinnwarnung auch noch die US-Arbeitsmarktdaten schwach ausfallen, könnte es zu einem regulären "Blutbad" an den Börsen kommen. Vorbörslich notiert die T-Aktie knapp über zehn Euro. Auch andere Techwerte raten stark unter Druck.


      Nach Hiobsbotschaften aus den USA ergriff die Investoren in Europa am Morgen die Panik.


      Hamburg – Nach einer Umsatzwarnung und einer versteckten Gewinnwarnung des weltweit größten Chipherstellers Intel werden die deutschen Aktienmärkte am Freitag zum Handelsauftakt in die Tiefe stürzen. Bereits vorbörslich hatte der Dax mit einem selten hohen Abschlag 80 bis 100 Punkten.

      "Sollten heute auch noch die US-Arbeitsmarktdaten schwach ausfallen erwarte heute ein regelrechtes Blutbad an den Börsen ", sagte Dirk Heß von der Commerzbank. "Intel hat mit seinen Prognosen enttäuscht und das wird wohl ein düsterer Freitag werden", ergänzte ein Frankfurter Händler. Vor allem die Technologiewerte dürften mit ihren Abschlägen zu den größten Verlierern gehören, fügte er hinzu.


      Die Wall Street hatte äußerst schwach geschlossen. Der Dow Jones war mit Verlusten von 1,8 Prozent auf 9624 Punkte und damit auf ein Acht-Monats-Tief gefallen. Die Nasdaq gab um 40,38 Zähler oder 2,5 Prozent auf 1554 Punkte nach.

      Die Aktien der Deutsche Telekom wurden vorbörslich gegen 8.50 Uhr bei 10,24 Euro (Vortag: 10,64 Euro) gehandelt. SAP , Epcos und Siemens gaben vorbörslich zwischen zwei und drei Euro ab.

      Der Aktienkurs des US-Chipkonzerns Intel ist nach der unerwartet starken Revision der Umsatzprognose für das zweite Quartal 2002 im nachbörslichen Handel um mehr als 13 Prozent gefallen.

      Intel hatte die Prognosen für den Umsatz und die Brutto-Umsatzrendite gesenkt, und damit indirekt auch vor geringer als bisher erwarteten Gewinnen gewarnt. Der Umsatz werde im zweiten Quartal 2002 auf Grund einer Nachfrage-Schwäche in Europa zwischen 6,2 bis 6,5 Milliarden Dollar liegen. Bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das erste Quartal im April hatte Intel eine Prognose-Spanne von 6,4 bis 7,0 Milliarden Dollar gegeben.

      Am Freitag senkten die Analysten von Merrill Lynch die Gewinnprognose für Intel für 2002 von 0,75 US-Dollar auf 0,62 US-Dollar je Aktie. Im kommenden Jahr sollte Intel statt der anvisierten 0,98 Dollar Gewinn nur noch 0,96 Dollar je Anteilsschein erwirtschaften. Merrill Lynch hatte am Vorabend kurz vor den Zahlen überraschend die mittelfristige Bewertung für die Titel auf "Neutral" von "Strong Buy" gesenkt.

      Achim Matzke von der Commerzbank sprach von einer tiefen Vertrauenskrise. Trotz zuletzt guter Konjunkturdaten trauten die Investoren den Unternehmen nicht zu, die Gewinne zu steigern. Aus Sicht des Marktes seien viele Papiere immer noch überbewertet. "Die Anleger stellen nun fest, dass in den vergangenen Jahren durch andere Bilanzierungsmethoden höhere Gewinne ausgewiesen wurden", ergänzte ein Händler.

      Aktienexperte Eicke Reneerkens von Union Investment sieht für die Entwicklung des Dax über die vergangenen Wochen verschiedene Gründe. Zum einen hätten sich die Konjunkturaussichten - und damit die Perspektiven für die Unternehmen - noch nicht so erfüllt, wie teilweise erwartet. Zudem seien manche Unternehmen unter Umständen auch überbewertet.

      Schließlich spiele nach wie vor die "Enronitis" eine Rolle. In diesem Zusammenhang sei auch der Fall Tyco zu sehen: Der US-Konzern war wegen seiner intransparenten Beteiligungsstruktur in die Schlagzeilen geraten. Am Montag war der Tyco-Vorstandschef zurückgetreten.

      Auf den Märkten herrscht Reneerkens zufolge generelle Nervosität, die zudem von Ängsten vor neuen Anschlägen, der Frage, was im Irak passieren wird oder auch dem Pakistan-Indien-Konflikt geschürt werde. "Das sind alles Sachen, die nicht für ein rosiges Börsenumfeld sprechen", sagte der Experte. Union Investment rechne im vierten, frühestens im dritten Quartal wieder mit einer langsamen Erholung der Kurse - wenn die US-Wirtschaft anzieht.

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 21.06.02 16:51:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Von Cora Gutiérrez


      Psycho-Index gibt kontra


      Der Nemax 50 hat seit vergangener Woche einen Zusatz-Index – das Sentiment. Wofür soll der gut sein? Für die waschechten Chartanalysten ist der Sentiment-Index schlicht Humbug, die Fundamentalisten schütteln ebenfalls den Kopf. Der Rest der Anleger ist bestenfalls neugierig. In den USA gilt das Sentiment jedoch schon seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts als ein verlässlicher Kontra-Indaktor und als Anzeiger für Käufe und Verkäufe.


      Die Börse ist kein Ort der Rationalität. Die Unberechenbarkeit der Anleger, die panisch reagieren, aus Angst verkaufen oder im Übermut alles investieren, ist mit herkömmlichen Analysemethoden kaum zu fassen. Dem Verhalten der Anleger nimmt sich ein neue Variante an - das Behavioral Finance.

      Ein Stimmungsbarometer als Kauf- oder Verkaufsindikator gibt es bereits seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Renditeunterschied zwischen US-Anleihen guter und schlechter Bonität galt damals als Zeichen für Vertrauen der Anleger in die künftige Entwicklung der Märkte.

      Immer dagegen, dann stimmt die Kasse

      Ein Stimmungsindex wird als Kontra-Indikator verwendet. Die wichtigste Regel dabei ist, gegen die Meinung der Mehrheit zu handeln. Grob gilt: Wer kauft, wenn die schlechteste Stimmung am Markt herrscht, macht später die höchsten Gewinne. Wenn alle davon überzeugt sind, dass es an der Börse nur noch nach oben gehen kann, sollten Anleger dagegen verkaufen.

      Die Logik des Kontra-Indikators richtet sich nach dem Grad der Marktsättigung. Ein Beispiel: Ein Anleger kauft nach einer Empfehlung in seinem Lieblings-Börsenbrief kräftig Aktien. Solange, bis seine finanziellen Mittel aufgebraucht sind. Wenn 80 bis 90 Prozent aller Anleger so oder ähnlich handeln, wer bleibt dann noch für neue Zukäufe? Nur sehr wenige, deshalb wird sich der Aufwärtstrend nicht fortsetzten lassen. Der Index wird also tendenziell fallen, bis wieder Liquidität durch Verkäufe vorhanden ist. Dieses Massenverhalten macht das Sentiment deutlich.

      Börsenbriefe werden wöchentlich ausgewertet

      In den USA werden dafür wöchentlich Börsenbriefe ausgewertet und mit der Grundtendenz optimistisch, pessimistisch oder neutral bewertet. Das Ergebnis gilt dann als Stimmungsindikator. Ist die Stimmung der US-Börsenbriefe zum Beispiel extrem negativ, deutet das auf eine baldige Besserung am Aktienmarkt hin. Je länger diese Stimmung anhält, umso stärker und langfristiger verspricht die Trendwende zu werden.

      Ein sensibler Indikator ist zum Beispiel auch die Reaktion des Marktes auf fundamentale Nachrichten. Wenn es zu guten Nachrichten in einem überkauften Markt keine Kursreaktion mehr nach oben mehr gibt, ist dies eine klare Warnung. Ein Trendwechsel hin zu einer schlechteren Börsenstimmung steht bevor. Die erste negative Meldung reicht dann für gewöhnlich, um die Kurse nach unten zu drücken. Das gilt auch umgekehrt. Ein Markt, in dem sich überwiegend Verkäufer tummeln, der aber nicht mehr auf schlechte News reagiert, fällt nicht mehr. Jede gute Nachricht pusht hingegen

      Sentiment kann lügen

      Trotz aller noch so klug klingenden Wissenschaft und bestätigter positiver Börsianer-Erfahrung - das Sentiment als Stimmungsbarometer kann auch daneben liegen. Grundsätzlich gilt das Kaufsignal im Vergleich zum Verkaufssignal als zuverlässiger.

      Das Sentiment kann zwar Information zu Trends liefern. Der Index versucht, mehr Transparenz und einen Ansatz von Marktüberblick in die unwägbare Plattform Börse zu bringen. Über den Einsatz als Kontra-Indikator lässt sich genauso streiten wie über Charttechniken. Das tatsächliche zukünftige Verhalten der Marktteilnehmer steht in den Sternen. Nicht zuletzt das macht Börse so spannend.
      Stand:19.01.2002
      © 2002 sharper.de

      mfg
      MK

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      Avatar
      schrieb am 16.07.02 12:02:58
      Beitrag Nr. 6 ()
      Börse und Psychologie

      Wenig Gefühl, viel Gehirn
      Joachim Kirchmann
      Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Börsen dieser Welt ihren Tiefpunkt gesehen haben und die Aktienkurse auf lange Sicht wieder steigen werden. Auf der Gewinnerseite steht aber nur, wer seine Gefühle unter Kontrolle hat.

      Preisbewusst - wer beim Einkauf auf Schnäppchen achtet, macht Gewinn.


      Der gesunde Menschenverstand ist der beste Börsenberater. Der kaufmännisch vernünftige Zeitgenosse handelt nämlich konsequent gegen den Trend. Beispielsweise kauft er Textilien nicht zur jeweiligen Saison. Er kauft seinen Wintermantel im Winterschlussverkauf, am besten zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung, wenn das qualitativ wertvollere Markensortiment zur Disposition steht. Wer jedoch im Gleichschritt mit der Mode geht und sich von Textilien animiert fühlt, die im Schaufenster dekorativ angepriesen werden, zahlt für seine Affinität zum Trend immer einen Premiumpreis.

      Genauso ist es mit der Börse. Wer Aktien kauft, wenn die Stimmung gut ist, wenn Bankberater und Börseninformationsdienste in Euphorie schwelgen, kauft fast immer teuer ein. Es ist ja auch ein schönes Gefühl, das zu besitzen, wonach so viele streben. Man ist in seiner Entscheidung nicht einsam: Was viele tun, wozu kompetente und kluge Experten im Einklang mit der allgemeinen Meinung raten, das kann doch nicht verkehrt sein. Ist es aber - meistens.

      Die rein rational orientierten Börsenstrategen, die sich in der Regel mit sehr viel Lehrgeld von der gefühlsbetonten Aktienanalyse freigekauft haben, wissen aus Erfahrung: Die Mitschwimmer im großen Trend, die breite Masse der Börsianer, liegen (fast) immer schief. Die Minderheit hingegen kauft Aktien preiswert ein. Etwa, wenn eine in Panik geratene Masse wie in der Woche nach dem 11. September 2001 selbst Qualitätspapiere zum Discountpreis verramscht. Um Kursverluste müssen sich die Preisbewussten keine großen Sorgen machen. Denn für die rational handelnden Strategen gilt die simple und in ihrer Effizienz wohl nicht zu übertreffende Kaufmannsregel: Im Einkauf liegt der Gewinn. Und nicht in dem schönen Gefühl, trendy zu sein.

      Eine große Börsenbaisse von in der Regel einem, maximal zwei Jahren Dauer, ereignet sich zum Glück nur zwei oder dreimal in einem Jahrzehnt. Bei diesen doch recht seltenen Schlussverkaufsgelegenheiten bleibt auch dem primär vernunftorientierten Börsianer keine andere Wahl, als temporäre Zwischentiefs zum Aktienkauf zu nutzen. Doch solche günstigen Kaufgelegenheiten, die sich selbst in ausgeprägten Haussezeiten für vergessene oder grundlos abgestürzte Qualitätsaktien immer bieten, werden nicht per Klingelzeichen signalisiert. Deshalb kann sogar ein ausgebuffter Profi Papiere aufgreifen, die entgegen der Erwartung ins Minus, statt ins Renditeplus laufen. Wie soll nun ein Börsianer mit dem Gefühl umgehen, sich falsch entschieden zu haben?

      In dieser durchaus nicht seltenen Situation zeigt sich, wie stark eine psychologische Grunddisposition die Durchschnittsrendite eines Aktienportfolios beeinflussen kann. Gemäß der Polarisation in "emotional" und "rational" kristallisieren sich zwei Anlegertypen heraus: Der Hoffende und der Handelnde.


      Der Hoffende
      In den Tiefen seines Gemüts schämt er sich dafür, mit Aktien, für die er sich mit großem emotionalen Einsatz aus engagierter Überzeugung und mit hoher Erwartung entschieden hat, nun schief zu liegen. Er findet es blamabel, über seine Fehlgriffe zu sprechen, geschweige denn, dass er in der Lage ist, sich offen zu seinen Fehlinvestitionen zu bekennen. Vielmehr kocht in ihm eine stille "Wut über den verlorenen Groschen". Seine Strategie, diese emotionale Belastung zu verkraften, heißt: Aussitzen und auf Besserung hoffen. Wenn die Verluste, oft nach Jahren, ausgebügelt sind, dann erst hält sich der Hoffende wieder für handlungsfähig.

      Wenn er keine Verluste mehr verkraften, vor allem aber, wenn er sie nicht mehr vor sich selber oder vor anderen beichten muss, kann er mit einem guten Gefühl neu disponieren. Die emotionale Krise ist dann für ihn gemeistert. Bis dahin hat er jedoch womöglich für lange Zeit gelitten und einen enormen Stress ertragen. Dabei hat der Hoffende neue Chancen verpasst und damit Rendite eingebüßt.


      Der Handelnde
      Auch der rational handelnde Stratege kauft seine Aktien mit der emotional tief verankerten Überzeugung, sich für einen Gewinner entschieden zu haben. Doch vor übersteigerten Erwartungen schützt er sich. Ihm ist klar, dass er kein Hellseher ist. Deshalb hält er es für unvermeidbar, bisweilen auch Aktien zu kaufen, die ihren Tiefpunkt noch vor sich haben. In diesem Fall regt er sich nicht auf. Er ärgert sich nicht einmal und denkt nicht daran, einen Fehlgriff zu verheimlichen. Sein Interesse richtet sich vielmehr darauf, das Dilemma konsequent zu meistern.

      Dafür hat er eine Strategie, die er gleich beim Kauf inszeniert. Er setzt sofort eine so genannte Stopp-Loss-Marke. Das bedeutet: Bei zehn oder 15 Prozent Verlust vom Kaufpreis wird eine Aktie wieder verkauft. Der Verlust wird in Kauf genommen, nicht zuletzt deshalb, um noch höhere Verluste zu vermeiden. Fällt eine Aktie auf ungeahnte Tiefen, kauft der auf rationales Handeln disponierte Stratege, wenn er seine Meinung nicht geändert hat, den ehedem abgestoßenen Titel neu ein.

      Auch bei steigenden Kursen bremst er seine Euphorie und erst recht eine (sehr leicht) aufkommende Gier. Er folgt auch den steigenden Kursen mit Stopp-Loss-Marken, um die erzielten Gewinne zu sichern. Gerät er hierbei in eine Bärenfalle (ein temporärer Kursabsturz, der zu einem neuen Höhenflug führt), hakt er dieses Missgeschick möglichst emotionslos ab. Denn er weiß im stillen Gedenken an den weisen Lehrmeister André Kostolany: "Börse ist zu 49 Prozent Verlust." Der strategisch Handelnde freut sich über den erzielten Gewinn mit Einzelaktien, aber er trauert den entgangenen Renditen (die ohnehin nur auf dem Papier standen) nicht nach.

      Fazit: Während der Hoffende sich aus emotionaler Hilflosigkeit selber Fesseln angelegt und sich zum Zuschauer degradiert, erhält sich der rational Handelnde seinen Aktionsspielraum. Er ist nicht für unbestimmte Zeit Opfer seiner Fehlentscheidung. Er kann neue Chancen nutzen und dabei womöglich die in Kauf genommenen, aber strategisch begrenzten Verluste durch Gewinne mehr als kompensieren. Vor allem aber: Weil der rational Handelnde frei und nicht festgefahren ist, fühlt sich er sich emotional wesentlich wohler als der oft aussichtslos Hoffende.


      zm 7/2002, Seite 84

      Gruß
      MK
      Avatar
      schrieb am 22.07.02 11:38:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      22.07.2002 manager-magazin


      B Ö R S E N B L I C K

      Die Angst geht um

      Die deutschen Aktien rauschen immer tiefer in den Keller. Autowerte und Versicherungstitel geben kräftig ab. In einem dramatischen Appell wendet sich der Chef der New Yorker Börse an die Öffentlichkeit und warnt Stunden vor Handelsauftakt der Wall Street vor Panik.

      Die deutschen Aktien gehen am Montag auf Tauchstation. Die Märkte leiden unter extrem schwachen Vorgaben der Wall Street.

      Hamburg – Die deutschen Aktienmärkte haben nach den schwachen Vorgaben der Wall Street am Montag mit dicken Verlusten eröffnet und auch am Vormittag ihre Talfahrt fortgesetzt.

      Der Dax rutschte bis 10.40 Uhr um 3,7 Prozent auf 3747 Zähler ab, nachdem er bereits am Freitag mehr als fünf Prozent verloren hatte. Der Dax markierte damit ein Jahrestief. Das Börsenbarometer könne nun bis in den Bereich von 3500 Stellen fallen, meinen charttechnisch orientierte Händler. Hier liegen die Intraday-Tiefs vom September 2001.

      Auch die Wachstumswerte am Neuen Markt gaben nach. Der Auswahlindex Nemax50 notierte fünf Prozent leichter auf 519 Punkte. Die Märkte in Frankfurt vollzogen damit zunächst den Kursrutsch der Wall Street im späten Freitagsgeschäft nach. Dabei hatten die US-Indizes historische Tiefstände markiert. Marktbeobachter sprachen von Panikverkäufen.

      Dramatischer Appell des New Yorker Börsenchefs

      Angesichts dramatischer Kursverluste in der vergangenen Woche hat der Chef der New Yorker Börse die Anleger gebeten, in den kommenden Tagen einen kühlen Kopf zu bewahren. "Bitte seien Sie geduldig, tun Sie nichts, was sich emotional gut anfühlt - langfristig wäre das ein Fehler", sagte Börsenchef Richard Grasso am Sonntag (Ortszeit) im US-Fernsehsender NBC angesichts einer befürchteten Verkaufswelle am Montag. "Vergessen Sie nie: Vor Tagesanbruch ist es immer am dunkelsten."

      Für heute fürchtete Grasso aber einen weiteren Absturz der Börsen. "Montage nach Freitagsrückgängen waren immer schwierig." Dies werde wohl auch an diesem Montag der Fall sein.

      Der Protest gegen die Ruhrgas-Übernahme zeigt erste Wirkung. Abgeschreckt von einem möglichen langen Gerichtsverfahren überlegt Eon -Chef Ulrich Hartmann, auf die Fusion zu verzichten. Die Aktie von Eon war zu Handelsbeginn zunächst gesucht, drehte dann aber mit 1,80 Prozent auf knapp 51 Euro ins Minus.

      Unter Druck gerieten die Aktien von Volkswagen . Der Konzern könnte das selbst gesteckte Ergebnisziel für 2002 verfehlen. Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" erwarten Analysten rückläufige Verkäufe und hohe Belastungen durch Rabatte und Sonderkonditionen. Das Papier des Autobauers gab rund vier Prozent auf 41 Euro nach.

      Aktien von DaimlerChrysler rutschten um mehr als vier Prozent auf 42,38 Euro ab. Gegen zwei amerikanische Töchter von Mercedes-Benz ermittelt das US-Justizministerium wegen unerlaubter Preisabsprachen. Wie DaimlerChrysler am Freitag in Unterlagen an die amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC mitteilte, führe die Kartellrechtsabteilung des US-Justizministeriums eine strafrechtliche Untersuchung durch. Betroffen sind die amerikanische Vertriebstochter Mercedes-Benz USA LLC und deren Tochterfirma Mercedes-Benz Manhattan. Die Aktien des Konkurrenten BMW verloren 4,50 Prozent auf 36,91 Euro.

      Die Deutsche Telekom will unter dem neuen Vorstandschef Helmut Sihler die Sanierung des Unternehmens beschleunigen. Wie der "Focus" vorab berichtet, sollen die Schulden des Konzerns von derzeit 65 auf 50 Milliarden Euro Ende 2003 gesenkt werden. Dennoch gab die T-Aktie zuletzt um mehr als vier Prozent auf 11,33 Euro ab.

      Ein Grund dafür sahen Händler in einem Bericht der FTD (Montagausgabe). Nach der Pleite des nordrhein-westfälischen Fernsehkabelbetreibers Callahan verschlechtern sich nach Informationen der Zeitung die Aussichten für den Verkauf der Telekom-Kabelnetze. Die Dachgesellschaft des Kabelbetreibers unter dem Namen Callahan NRW hatte beim Kölner Amtsgericht Insolvenz beantragt.

      Auch aus den USA gab es schlechte Neuigkeiten für die Branche: So haben der US-Telekomkonzern Worldcom und seine aktiven US-Tochterfirmen am Sonntag bei einem New Yorker Gericht Insolvenzantrag gestellt.

      Zu den Verlierern zählten auch die Titel von Versicherungskonzernen. Allianz und Münchener Rück gaben jeweils rund vier Prozent nach. Am Morgen hatte der niederländische Versicherungskonzern Aegon eine defitge Gewinnwarnung herausgegeben. Aegon geht davon aus, 30 bis 35 Prozent weniger zu verdienen als noch im Vorjahr.

      Die Aktien der Deutsche Bank fielen um mehr als vier Prozent auf 60,40 Euro. Die Bank hat nach Informationen von des Nachrichtensenders n-tv dem von der Pleite bedrohten US-Telekom-Konzern Worldcom Kredite in Höhe von bis zu eine Milliarde Dollar eingeräumt. Marktbeobachter befürchten nun, dass der Bedarf an Wertberichtigungen bei der Bank deutlich höher ausfallen könnten.

      Hugo Boss enttäuscht

      Auf deutscher Seite enttäuschte der Modekonzern Hugo Boss am Montagmorgen mit einer Gewinnwarnung die Märkte. Das im MDax notierte Unternehmen hat seine Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2002 auf Grund des schwierigeren Konsumumfelds auf einen Jahresüberschuss von nur noch 70 Millionen nach bisher erwarteten 95 Millionen Euro gesenkt.

      Der Umsatz werde weiterhin das Niveau des Vorjahres erreichen, heißt es in einer Ad-hoc-Mitteilung. Mit einem Ergebnis nach Steuern von 30 Millionen Euro (2001: 58,9 Millionen Euro) bleibe das Ergebnis des ersten Halbjahres 2002 hinter den Erwartungen zurück. Dies sei im Wesentlichen auf negative Einmaleffekte in den USA und das Ausbleiben positiver Währungseffekten zurückzuführen. Die Aktie von Boss rutschte um rund 13 Prozent auf 14,35 Euro ab und war damit schwächster Wert im MDax.

      Gruß
      MK


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