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    Arnulf Baring nennt Friedman "ausgemachten Störenfried" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.06.02 09:09:29 von
    neuester Beitrag 10.06.02 11:15:23 von
    Beiträge: 8
    ID: 596.012
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      schrieb am 10.06.02 09:09:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Halle/MZ. Den Streit Möllemann-Friedman hält Arnulf Baring für einen nützlichen Tabubruch, weil es erlaubt sein müsse zu sagen, dass einem ein Jude als Mensch unsympathisch ist.

      Herr Professor Baring, die jüngste Debatte um Jürgen Möllemann hat ein großes Echo gefunden. Wie bewerten Sie den Tabubruch?

      Baring: Ich habe vorige Woche den "Spiegel" gefragt: Wie konntet Ihr wegen einer Lappalie ein Titelbild bringen, das eine Flamme zeigt und in den Rauchschwaden Hitler? Das ist unverantwortlich - weil dann, wenn wir tatsächlich einmal eine solche Gefahr haben sollten, niemand mehr zuhören wird. Im Kern ist die Affäre tatsächlich ein Tabubruch. Ein kleiner zwar, jedoch ein entscheidender: Möllemann hat Michel Friedman signalisiert, dass er ihn als widerwärtige Person ablehnt und Friedman deshalb den Schutzraum nicht mehr reklamieren könne, den bisher einzelne Juden mit Rücksicht auf die NS-Geschichte genossen haben. Das heißt, es gibt überall angenehme und unangenehme Menschen - bei Christen wie Moslems. Und bei den Juden ist es nicht anders.

      Bedeutet Möllemanns Angriff gegen Friedman nicht aber auch: Die Juden sind am Antisemitismus selber schuld?

      Baring: Ich glaube das nicht. Das mag unter Juden eine Besorgnis sein, man kann auch nicht ausschließen, dass es vereinzelt solche Meinungen gibt. Aber ich nehme sie nicht wahr. Ich glaube auch, bei Möllemann geht es um Überlegungen, die weiter reichen, sich damit beschäftigen, wie man den angestrebten 18 Prozent nahe kommt.

      Bei dem Aufsatz im "Neuen Deutschland" hat er einen Gedanken hin und her gewendet, der nicht uninteressant ist: Wir müssen die Leute abholen, wo sie sind, wir müssen ihre Sorgen beim Namen nennen. Und das ist doch richtig. Aber es gilt etwa für die innere Sicherheit, die Zuwanderung. Es gilt nicht für Antisemitismus. Der Antisemitismus ist als Thema in Deutschland überhaupt nicht präsent.

      Auch nicht am Stammtisch?

      Baring: Ich halte solche Behauptungen für irreführend.

      Und weshalb gibt es dann jetzt diese hohe Aufmerksamkeit?

      Baring: Eines der Probleme, über die man diskutieren muss, ist, dass Friedman eigentlich drei Rollen besetzt - als Moderator, als CDU-Politiker und im Zentralrat der Juden. Geht das? Ich selbst halte Friedman für einen ausgemachten Störenfried. Wenn man genau hinschaut, gibt es natürlich antiisraelische Gefühle in Deutschland, auch antiamerikanische. Ich stehe eindeutig auf der Seite Israels und halte die deutsche Kritik an Israel oftmals für ganz oberflächlich und unaufrichtig: Da will man denen endlich mal etwas am Zeuge flicken, die uns immer - und zu Recht - den Massenmord vorhalten.

      Hat die Möllemann-Debatte der FDP eher geschadet oder genützt?

      Baring: Ich glaube nicht, dass die FDP dauerhaften Schaden nimmt. Aber ich war von Anfang an besorgt. Gerade, weil ich die FDP für eine vernünftige Partei halte, die nicht staatsbezogen ist wie die anderen. Und eine solche Grundposition brauchen wir in der Zukunft. Der Antisemitismus ist jedoch kein Feld, auf dem man sich in Deutschland profilieren kann und darf. Im Übrigen war ja Herr Möllemann nie eine wirklich seriöse Figur.

      Aber Sie haben gesagt, der Tabubruch sei richtig gewesen.

      Baring: Gegenüber Friedman als Person war er richtig. Dass man sagen kann, es gibt auch unsympathische Leute unter den Juden, halte ich für eine vernünftige, fällige Normalisierung.

      (Der Text wurde gekürzt. Das vollständige Interview lesen Sie in der Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung von Montag, 10. Juni 2002.)
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      schrieb am 10.06.02 09:30:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      richtig,praktizierende christen sind mir als Menschen genauso unsimpatisch.
      Religionen führen immer zum Krieg,sie sind die Ursache für jeden Krieg.
      Keine Religion ist die beste Religion.
      bis dann,
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      schrieb am 10.06.02 09:36:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das ist die Kritik, die dahinter steht. Friedman ist ein Störenfried. Die Deutschen fühlen sich in ihrer Ruhe gestört. Ruhe ist erste Bürgerpflicht, wie eh und jeh. Ist Ruhestörung inzischen eine politische Kategorie? Gerade Baring, der sich in jeder zweiten Talkrunde als "Querdenker" versucht, muß das sagen. Der ist nur neidisch, daß Friedman viel besser die Leute provozieren kann als er.
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      schrieb am 10.06.02 09:49:57
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gestern bei Berlin direkt hat der Moderator darauf hingewiesen, daß Friedman inzwischen auch in den jüdischen Gemeinden, etwa in Frankfurt kritisiert wird. Auch diese Kritik bezog sich u.a. auf seine verschiedenen Tätigkeiten. Es wurde auch deutlich, daß sich die Frankfurter Juden in ihrem Zusammenleben mit den anderen Mitbürgern durch Friedmans Auftreten gestört fühlten.
      Deutliche Kritik wurde natürlich nicht geübt, die ist ja Möllemann vorbehalten.
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      schrieb am 10.06.02 10:35:54
      Beitrag Nr. 5 ()
      #2 ...,die buddhistische Religion ist die beste.
      Sie haben in der Vergangenheit sogar Kampftechniken
      entwickelt, die den Gegner ausdrücklich nicht töten -
      wegen Karma und so....sondern nur verletzen.


      Oder die Jedies , sie haben auch noch keinen Krieg angefangen, sondern halten sich defensiv bedeckt.

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      schrieb am 10.06.02 10:43:28
      Beitrag Nr. 6 ()
      zonk66: Religionen sind nicht der Auslöser für Kriege, sie sind nur das Mittel um Völker für diese Kriege zu gewinnen!

      Nimm die Kreuzzüge: glaubst Du allen Ernstes, daß es da um die christliche Weltanschauung ging? Da ging es um die Macht am Mittelmeer, um Handelswege etc. Die christliche Religion war nur ein Vorwand um Soldaten für die Eroberung zu bekommen!

      Nimm die Inquisition: ging´s da wirklich um Hexen und Ketzer? Da wurden Abertausende von Menschen aus Neid und Mißgunst getötet und eine gewisse Gruppe Menschen konnten ihre perversen Gelüste ausleben. Glaubst Du wirklich, daß die "Hexen" vergewaltigt und gefoltert wurden, weil die Inquisitoren an einen Gott glaubten?

      Ging es den Planern der Anschläge auf das World Trade Center um Religion? Wohl kaum, aber nur mit dem Versprechen des Paradieses bekommt man wohl Leute dazu, das eigene Leben zu opfern.
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 11:02:20
      Beitrag Nr. 7 ()
      @charttec:

      Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen.

      Es wäre bspw. naiv, bei den Kreuzzügen nur religiöse Motive zu sehen. Sie völlig zu verneinen, wäre aber ebenso falsch.

      Und das gilt m.E. für die meisten Konflikte, bei denen Religionen eine Rolle spielen bzw. spielten.

      Beim WTC-Attentat halte ich persönlich die religiöse Motivation für ausschlaggebend.
      Avatar
      schrieb am 10.06.02 11:15:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Stadtmusikant
      Es geht hier nicht um Ruhe, es geht um die Permanenz. Lass den Friedman
      Störenfried sein, das ist kein Problem. Nervig ist seine Allgegenwätigkeit
      auf allen Kanälen, nur ein Thema im Kopf! Man kann fast keine politische
      Sendung mehr sehen, weil kaum noch über wichtige Probleme der Gesellschaft
      gesprochen wird und sattdessen überall Friedman im Kampf gegen ein Gespenst,
      das es in Wirklichkeit gar nicht gibt, sondern das mit aller Macht herbeigeredet
      wird. Das finde ich zum Kotzen. Es macht mich langsam apolitisch, weil ich,
      sobald ich ein Stichwort der letzten Tage höre, einfach wegzappe und es kommt
      immer vor. Zum Glück gibts noch die Fußball-WM, aber was machen wir, wenn Kamerun
      uns besiegt? Bei mir bleibt dann die Glotze bis zur Wahl glaub` ich schwarz.


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