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    Der Arbeitslose - dahingerafft und hinterrücks erschossen - Times they are a changing - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.02 10:02:59 von
    neuester Beitrag 24.06.02 17:25:42 von
    Beiträge: 39
    ID: 600.766
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      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:02:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Früher war die Welt klar und deutlich und vor allem einfach. Der Arbeitende und der Arbeitslose. Jetzt soll das vorbei sein. Jetzt gibt es den Menschen ohne Arbeit, mit Frau und Kind, den Menschen ohne Arbeit, Ausstattungsmerkmal jung, Mensch ohne Arbeit, Ausstattungsmerkmal: senior (Das kannten wir bislang nur vom Katzenfutter her!).


      Schon lange hatten Linke Das Recht auf Arbeit gefordert. Und wie oft hatte die Linke geschrieben und gesagt: Wer nichts arbeitet, soll auch nichts essen. Zur Rettung der Linken sei gesagt, man hatte weniger Maier-Müller-Schulz, gemeinhin die breite Masse im Auge - sondern die Lawrenz Meyers, die Gunthar Sachsen, die beim Tauchen die kreativsten Energien freisetzten, und den ganzen Hochadel, von Geburt oder von Finanzgnaden. Nun scheint es soweit zu sein, daß die bürgerlichen Wirtschaftsführer sich an die kommunistischen Parolen erinnern und ernst damit zu machen beginnen. Gemeint sind die Vorschläge der Hartz-Kommission zur radikalen Reform des Arbeitsmarktes.

      Wenn es nicht so komisch wie dreist wie unverschämt wäre, man täte sich die Hände reiben und freuen, daß die bürgerliche Gesellschaft endlich auch auf den Trichter kommt.


      Die Frage ist, wird die Entsolidarisierung der Gesellschaft wahr werden , werden jetzt die arbeitenden Menschen untereinander übereinander herfallen, um sich gegenseitig zu zerfleischen, der Arbeiter gegen den Arbeitslosen, der Gesunde gegen den Kranken, der Starke gegen den Schwachen?


      Erstaunlich, daß die Sozialdemokraten unter Schröder sich nicht entblöden, die Speerspitze gegen die Errungschaften der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung zu bilden und die Reaktion zu betreiben. (Den Aktionär freuts).


      Leicht umgewandelt sei ein Filmtitel von Rosa von Praunheim:

      Nicht der Arbeitslose ist pervers, sondern die Gesellschaft, die ihn arbeitslos macht!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:20:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Jetzt möchte ich doch mal meine Probleme als Selbstständiger schildern:
      1)Foderungsausfälle bezahle ich aus der Tasche ( und komme ja keiner und sage-man konn sich davor schützen). Und langsam ist es wirklich z.K.
      2) Wenn der Laden nicht läuft, gibt es weniger Geld und wenn er gar nicht läuft, gibt es überhaupt kein Geld !
      3) Bezahlter Urlaub ? ---
      4) Weihnachtsgeld ? ---
      5) Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ? ---

      Bei den Arbeitslosen:
      Krankenkasse läuft weiter
      Rentenversicherung läuft weiter
      Kein Anreiz eine Beschäftigung anzunehmen

      Mann kommt endlich mal von Eurem hohen Ross runter-ihr Wohlstandsigel !
      Aber selbst die Rot/Grüne-Brut wird nicht umhinkommen, diese Schlaraffenlandansprüche auf den Boden der Realität zu holen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:26:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo odlo,

      komm auch Du zum Arbeitslosenheer und genieße die rot-grünen Errungschaften. Sie dauern auch nicht mehr lange! Wenn´s Dich so zwickt, dann schmeiß doch Deinen Löffel hin!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:39:32
      Beitrag Nr. 4 ()
      @odlo

      Volle Zustimmung!

      Versuch mal von einer Bank eine Immo finanzieren
      zu lassen:

      1. Frage:

      Sind Sie angestellt?

      2. Antwort:

      Nein! Ich arbeite selbst und ständig.

      3. Antwort der Bank:

      Tut uns leid!!!!!!!


      Festellung: Egal wie unsicher die Wirtschaftslage und
      der Job - Hauptsache angestellt!
      Selbst als Arbeitsloser bist Du bei der Bank besser
      angesehen als ein Selbständiger!

      Ergo: Über was wird sich hier beschwert?

      Ich habe vor Monaten eine Arbeitnehmerin entlassen, welche
      die Kündigung durch 11-maliges unentschuldigtes Fehlen
      provoziert hat. (Sie verdiente 30% über Tarif)
      Na ratet mal was die Dame danach gemacht hat:
      Arbeitslosengeld nach der Sperrzeit kassiert und damit immer
      noch 100% Tariflohn erhalten!
      Diese Gesellschaft ist völlig krank!

      Vor ein paar Wochen hatten wir eine Anzeige in der Zeitung
      und suchten eine Aushilfskraft auf 630EUR-Basis.
      Zwei Drittel der Anrufer/innen wollten schwarz neben dem ALG
      arbeiten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Dieser Sozial(schmarotzer)staat ist langsam wirklich zum
      k.........!

      Gruss

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:47:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ Bierdose

      Was glaubst Du wie viele Selbständige dies schon getan
      hätten, wenn es nur möglich wäre?????

      h.

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      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:47:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      Schreibt nur weiter, bitte, nur weiter schreiben.

      Die Feinheiten des Textes sind auch nur kurz erwähnt wie z. B. "Arbeitslosengeld nach der Sperrzeit kassiert ...

      Meines Wissens hat dann die berühmte Dame wohl um die 8 Wochen keín Geld gesehen. Sehe ich das richtig?

      30 Prozent über Tarif. Ich denke mal, Du warst wohl mehr an ihren Fertigkeiten als an ihrem Äußeren interessiert, und hast sie deswegen so hoch bezahlt!

      Ansonsten fällt mir nur ein: es geht zu wie bei einem Scheidungsprozeß: Wenn Liebe sich in Haß verwandelt. Jemanden arbeitslos zu machen - und das soll jetzt einfach mal die Kündigung beschreiben - genügt nicht, als fehlt noch die Satisfaktion, am besten gleich noch in die tiefste Armut und Depression stürzen. Sorry, bei so einem Chef ist es wohl das größte Glück, den Abgang zu machen.

      Ansonsten steht es jedem frei, seine Firma aufzulösen und an die Werkbank, so es denn klappt, zurückzugehen!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:48:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ odio
      guter beitrag - dem stimme ich voll zu !!!!!!!!!!

      du hast nur noch vergessen: wenn der laden nicht so läuft, streicht dir die bank sofort die kreditlinie zusammen.
      denn zum zinsen zahlen warst du gut genug, aber wenn du wirklich mal hilfe brauchst treten sie dich in den arsch.

      aber ich freu mich schon auf die zeit, wenn die bänker, die mir heute nicht helfen, morgen bei mir um einen job nachfragen
      man sieht sich immer zwei mal im leben
      grüße pennyjoe
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:53:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ odlo, haesli und pennyjoe


      Eure Themen scheinen mir in einem eigenen Thread besser aufgehoben. Euer Problem sind weniger die Arbeitslosen, sondern eher die Banken. Mir scheint, Ihr verwandelt Euch langsam in Scheinselbständige und arbeitet für die Banken, die Euch bei Bedarf dann einfach über die Klinge springen lassen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 10:56:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Sorry Bierdose!

      Dein Nick scheint Programm zu sein! Aber so früh am Morgen?

      Ich hatte die Begründung der Kündigung mit angeführt!!!!!
      Wenn Du dies als Grund nicht akzeptierst solltest Du eine
      Bewerbung im letzten kommunistischen Land der Welt erwägen!

      Aber selbst dort hättest Du wohl einige Probleme mit Deinen
      Ansichten.

      Übrigens: Ich habe Marx und Engels gelesen: Dort steht
      nichts geschrieben, dass Faulheit belohnt wird!!!!!
      Das Lesen dieser Lektüre kann ich Dir nur wärmstens
      empfehlen!

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:02:32
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wir haben folgendes Problem:

      Die jetzt zunehmende Arbeitslosigkeit vor allem ein Produkt der

      1. Strukturschwäche Deutschlands durch den langwierigen Umbruch ins Informationszeitalter,

      2. dem weltweiten Nachfrageeinbruch und

      3. der wettbewerbsverzerrenden steigenden Lohnnebenkosten, Steuerlast und Bürokratie

      und nicht dem fehlenden Anreiz für die Arbeitlosen, einen Job anzunehmen!

      Begründung: Amerika verzeichnet ebenso einen extremem Anstieg der Arbeitslosenzahlen, hier wird der "soziale Druck" aber bereits lange praktiziert! Das ist wichtig zu bedenken.

      Allerdings ist die bei uns höhere "Sockel"-Arbeitslosigkeit durchaus eine Folge der sozialen Leistungen. Sie ist nur zu beseitigen, in dem man sozialen Druck ausübt (Geld-Kürzungen, Zumutbarkeitsänderungen). Das, was bierdose kritisiert. Im Endeffekt eine reine Frage der Ethik und der Finanzen (`Welchen Wohlfahrts-Luxus wollen wir uns erlauben?`, Abwägen des sozialen Friedens etc.)

      Für die, die Arbeit haben, ist eine hohe Arbeitslosigkeit aufgrund von Nachfrageschwäche der Arbeitssuchenden (These vieler Arbeitgeber) in bestimmten Berufen per se nicht schlecht, weil die Arbeitgeber weniger Lohndruck ausüben können. Es gibt allerdings auch Branchen, die von sehr niedriger Arbeitslosigkeit profitieren, da die Arbeitnehmer knapp werden. Insgesamt sehe ich die Situation für die Menschen, die Arbeit haben, eher neutral.
      Bzgl. der Arbeitgebern sehe ich es ähnlich neutral, nur daß diese von einer nachhaltigen Reduzierung der Arbeitslosenrate bis vielleicht auf den Konsumbereich nicht profitieren, da Arbeitskräfte zum knappen Gut werden (siehe 60er/70er Jahre).
      Denn trotz der Wirtschaftskrise gibt nach wie vor einige hochqualifizierte Berufe, bei denen Arbeitgeber einfach keine Leute finden (mangels Qualifizierung bzw. fehlendem Angebot).

      Daher brauchen wir die langfristigen Rezepte noch mehr als die kurzfristigen, so gerne wir auch die faulen Leuten alle sofort zum Putzen schicken würden.

      Langfristig gilt zur Reduzierung der Arbeitslosen:

      Punkt 1 hat Priorität, aber dies erfordert strategische, überparteiliche und weitsichtige Planung. Wir sehen momentan aber leider alles, nur nicht dies.

      Punkt 2 ist nur zum Teil beeinflußbar bzw. Folge von Punkt 1 und der Arbeitslosigkeit an sich. Punkt 3 ist nicht finanzierbar, wenn wir die Neuverschuldung abbauen wollen und außerdem Inflation im Zaun halten müssen.

      Leider ist es mittelerweile zu spät für die "guten" Lösungen, will man kurzfristige Erfolge.

      Daher ist das Rezept, das bierdose "befürchtet", wohl das wahrscheinlichste und zweckmäßigste zur Zeit, sofern man eine Reduzierung will. Dabei habe ich jetzt den illegalen Mißbrauch von staatlichen Leistungen sowie spezielle Ungerechtigkeiten (Refrendar-Gehalt) mal ausgeklammert, diesen gehören in jedem Fall bekämpft.

      Aber wie gesagt: Es darf nur passieren, wenn gleichzeitig die Probleme im Fundament beseitigt werden, sonst nützt die schöne Optik und Ausbesserei gar nichts. Da würden wir uns nur was vormachen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:05:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      @bierdose

      Stell doch mal die Ergebnisse der Hartz-Komission
      in diesen Thread damit wir eine Diskussionsgrundlage
      haben.

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:07:46
      Beitrag Nr. 12 ()
      Sorry haesli,

      wenn Du mein Posting noch einmal genau durchliest, wirst Du feststellen, daß wir jetzt aneinander vorbeisprechen!

      Warum machst Du nicht einen eigenen Thread zu Deinem Thema auf?

      Und wenn wir schon bei Marx und Engels sind: Die Expropriation ist ein fortwährender Prozeß, der modern mit Konzentration umschrieben wird, oder börsentechnisch: Marktbereinigung!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:09:12
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission soll ihren Abschlussbericht am 16. August vorlegen.

      Ein Auszug steht hier: http://de.news.yahoo.com/020624/71/2tml8.html
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:09:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      @haesli #4

      (Sie verdiente 30% über Tarif)
      Arbeitslosengeld nach der Sperrzeit kassiert und damit immer noch 100% Tariflohn erhalten!


      Kannst du mal erklären, wie das geht?
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:12:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Wavetrader:

      Du befindest Dich entweder noch in der Ausbildung (im weitesten Sinne) oder Du arbeitest im öffentlichen Dienst. Stimmt`s?
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:14:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      Unter http://ftd.de kann einiges nachgelesen werden!


      @ wavetrader


      Dabei habe ich jetzt den illegalen Mißbrauch von staatlichen Leistungen ...


      Das ist ein gewaltiges Stück an Fehlinformation. Und dagegen muß man sich mit aller Macht zur Wehr setzen. Die allersten Kassen wurden von Arbeitern selber gebildet und wurden später von Bismarck in halbstaatliche Institutionen umgewandelt. Nichtsdestotrotz kann bei den Arbeitslosenkassen nie und nimmer um Mißbrauch von staatlichen Leistungen handeln, da hier die Arbeiter durch eigene Zahlungen beteiligt sind! Die andere Hälfte wird von den Unternehmern beigesteuert.

      Arbeitslosengeld hat nichts mit Sozialhilfe gemein!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:14:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      Rainer6767, ich bin freiberuflich, warum?
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:16:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      bierdose, du hast mich mißverstanden.

      Mit "illegalen Mißbrauch von staatlichen Leistungen" meinte ich diejenigen, die doppelt Sozialhilfe beziehen oder ihre Schwarzarbeit nicht angeben.

      Ich stelle nicht das Arbeitslosengeld oder die Sozialhilfe an sich in Frage.

      Das müßte aus meinem Posting allerdings auch hervorgegangen sein.

      Mir ging es um die Trennung von den Rezepten und ihren Erfolgen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:21:35
      Beitrag Nr. 19 ()
      Und mir ging es darum, festzuhalten, daß die Kassen keine staatliche Leistung sind, sondern von Arbeitern und den Unternehmern bezahlt werden! Monat für Monat. Wie auch schon gesagt, bei Sozialhilfe bin ich dann auf Gnade und Fürsorge der Gesellschaft angewiesen. Und wenn wir da aneinander vorbeisprechen, okay, wichtig war für mich, dies klarzustellen, weil er in der allegemeinen Diskussion oftmals unsauber dargestellt wird.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:23:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      bierdose, ok.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:25:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Wavetrader:

      Wegen Deiner #10.
      Mit Verlaub, da ist ziemlich viel Unsinn drin. Bezüglich der Verhandlungsposition von Arbeitgebern und Angestellten vor dem Hintergrund unterschiedlicher Arbeitslosenquoten.

      Welche Branchen profitieren von niedrigen AL-Zahlen? Oder habe ich Dich da falsch verstanden und Du meintest die Angestellten in diesen Branchen? Dann sorry.

      Zu Deinem Verweis auf die USA: Dass dort nun (in einer Phase des konjunkturellen Abschwungs) etwas passiert, was bei uns selbst in der Hochkonjunktur üblich ist (hohe AL-Quoten), sollte Dir schon zu denken geben. Aber das tut es wohl auch, wenn ich Deinen nächsten Satz lese.

      Insofern habe ich Dich vielleicht auch nur missverstanden.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:31:01
      Beitrag Nr. 22 ()
      Rainer6767, ich sprach von den Arbeitnehmern, die bei niedriger AL-Rate profitieren. Ich habe zwei Absätze, einmal spreche ich von den Arbeitnehmern, der zweite behandelt die Arbeitgeber.

      Die Konsumbranche als Arbeitgeber habe ich aufgeführt, weil sie die Nachteile aus höheren Gehältern aufgrund einer sehr niedrigen Arbeitslosenrate am ehesten durch die dann steigende Konsumkraft der Verbraucher ausgleichen kann. Denn Arbeitslosenrate und Konsum sind im Gegensatz zu anderen der Konjunktur nach- oder vorlaufenden Nachfrage-Indikatoren zeitlich eng gekoppelt.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:32:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      Rainer6767, und zum Thema USA: Die AL-Zunahmen in der letzten Zeit waren hier genau so stark wie drüben. Der Unterschied liegt in der Sockel-AL-Rate.

      Habe ich doch auch extra fett markiert :)
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:34:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Wave:

      Okay, war tatsächlich ein Missverständnis. Sorry.

      Wir kürzen im Augenblick die Einstiegsgehälter wegen der Situation am Arbeitsmarkt. Schon erstaunlich, wie schnell die Situation gekippt ist. Noch vor einem Jahr konnten wir trotz sechsstelliger Anfangsgehälter (in DM) nicht alle Stellen besetzen. Heute können wir schon wieder eine knallharte Auslese treffen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:36:27
      Beitrag Nr. 25 ()
      130% - 30% gesetzl. Kürzung = 100 % Tarif.
      (Wir können allerdings auch 1-3% auf die Goldwaage legen!)

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:41:51
      Beitrag Nr. 26 ()
      Sorry es sind nur 91%! Soll man wegen 9 % arbeiten gehen?

      Das ist leider Tatsache und ganz sicher kein Einzelfall!

      Der Anreiz eine Tätigkeit aufzunehmen zum Tariflohn, wenn
      vorher übertariflich verdient wurde ist ein Hohn!

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:44:29
      Beitrag Nr. 27 ()
      @haesli:

      Schon richtig, was Du schreibst.
      Man muss allerdings berücksichtigen, dass die Dame ja entsprechend höhere Beiträge zur AL-Versicherung bezahlt hat. Insofern schon okay, dass sie jetzt auch entsprechend höhere Leistungen bekommt.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:49:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      @alle

      Nicht dass ich falsch verstanden werde:

      Es geht mir nicht darum den sozialen Kahlschlag einzuführen:
      es müssen Arbeitsunwillige sowie Personen, welche neben
      sozialen Transferleistungen (die oftmals auch berechtigt
      sind)schwarz arbeiten, härter bestraft bzw. Leistungskürzung
      empfindlicher Art in Kauf nehmen müssen.

      Geht doch mal wieder aus eurem Elfenbeinturm zurück in die
      Realität!

      Fragt mal nach bei Unternehmern, welche
      Stellenausschreibungen bei AA gemacht haben:
      wie viele der 7 Bewerber tatsächlich erschienen sind und
      welche (die erschienen sind) auch tatsächlich arbeitswillig
      waren. Ihr würdet erschrecken!!!!

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:53:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      @haesli:

      Zustimmung.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:56:10
      Beitrag Nr. 30 ()
      Rainer6767, dabei sehe ich diese "Volatilität" am Arbeitsmärkt, wenn man das mal so nennen darf, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmern nicht unbedingt positiv, obwohl sie eine natürliche Folge der Marktentwicklung darstellt.

      Im Boom werden zuviele Leute eingestellt, die unterqualifiziert bzw. überbezahlt sind, kurz gesagt nicht produktiv genug; im Abschwung dann entlassen, was zunächst teuer ist, aber oft notwendig. Viel internes Knowhow geht dabei verloren und macht die gesamte Volkswirtschaft uneffektiver. Der "knallharte Ausleseprozeß" und sinkende Gehälter führen dann wiederum dazu, daß der jeweilige Beruf bei jungen Leuten an Ansehen verliert.

      Diese Schweinezyklen führen insbesondere bei den Studentenzahlen zu abstrusen Verzerrungen. Im Informatik-Bereich habe ich mal was von 300% anschnellenden Interessenten-Zahlen vor 2 Jahren gehört, im Lehrerbereich bahnt sich zur Zeit ein teils regional extrem gravierender Mangel an und wird durch Berichte, daß z.B. Refrendariare teils unter Sozialhilfe-Satz verdienen, nicht gerade gelindert. Es gibt viele weitere Beispiele.

      Daher warnen die Wirtschaftsweisen sowohl vor einer Überhitzung einer Wirtschaft als auch vor einem Einbruch. Wie bei einer Aktie wäre ein gesunder Aufwärtstrend das Beste.

      Daher wäre interessant zu wissen, wie man diese Volatilität wieder auf gesunde Werte schrauben kann. Ich hoffe, dies gelingt der deutschen Wirtschaft im nächsten Jahr, für dieses bin ich pessimistisch. Langfristig ist die Globalisierung trotz aller Kritik ein Mittel dazu.

      Die AL-Versicherung ist übrigens ein Bremsklotz für die Volatilität, da sie die Umwälzungen auf den Arbeitsmarkt und den Gehaltsdruck abfedert und im Boom Konsumkraft durch Beiträge abzweigt. Auch wenn dies von Fall zu Fall negative Folgen hat, so muß man sie prinzipiell als stabilisierend und damit konjunkturfördernd sehen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 11:56:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      @ rainer

      Es geht nicht darum, ob der Leistungsbezug rechtmässig ist
      oder nicht. Es geht um die Art und Weise! Wenn alle Arbeit-
      nehmer so verfahren würden wäre dieser Staat in kurzer Zeit
      bankrott. Die Arbeitslosenversicherung ist eine Solidar-
      gemeinschaft, die denjenigen helfen soll, welche
      unverschuldet in Arbeitslosigkeit geraten. 13-maliges
      unentschuldigtes Fehlen bei 3 Abmahnungen (und Schwarzarbeit
      in einer Kneipe währen dieser Zeit) ist bestimmt nicht
      u n v e r s c h u l d e t!
      Diesen "Arbeitslosen" gehört die Unterstützung völlig
      entzogen.

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 12:26:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      hey haesli,

      Ich bin auch für Teeren und Federn! Anders kann ein derartig schamloses Treiben nicht geahndet werden! Das greift ja die gesamte Arbeitsmoral an und wird gewiß den Niedergang der abendländischen Kultur einleiten.




      Also ein 13x unentschuldigtes Fehlen - da kann ich nur den Kopf schütteln. Ich weiß nicht, ob ich derart viel Güte mitgebracht hätte. Da hat die andere Vertragspartei den Vertrag aber gründlich mißbraucht. Und wie Du Dich derart über den Leisten ziehen läßt, dann mußt Du das mit Dir selber ausmachen.


      Und was machen wir jetzt? Führend wir wieder den Hausmeister Krause oder den Blockwart ein? Die gesetzlichen Regelungen sind klar. Da gibt es 1. eine Sperrzeit und im wiederholten Fall eine saftige Auszeit.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 12:34:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      @ bierdose

      Die Frau war gut! Ich habe es halt so lange mitgemacht, wie
      irgend möglich. Sie hatte alle Chancen der Welt. Problem
      dabei ist: die Sperrzeit ist zu kurz. Jeder kann 3 Monate
      über die Runden kommen, wenn er nur seine Arbeitslosigkeit
      lange genug plant. Und hier liegt der Fehler im System.

      Fakt ist: wenn du als Arbeitgeber zu weich bist, kriegst du
      (mehr als einmal) nen Arschtritt von deinen Angestellten.

      Schade! Aber ist leider so.

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 13:47:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      @haesli #26 (#14, #4)

      Meine Rechnung sieht so aus (Ausgang 130%):
      ca. 60% vom letzten Entgelt macht ca. 78%
      ca. 67% vom letzten Entgelt (mit Kindern) macht ca. 87%.

      Auf 100% komme ich dabei nicht.

      1) Ich bin da kein Experte und kann mich irren.
      2) Kann das Arbeitslosengelt nicht so einfach berechnet werden, da es von einem pauschalierten Entgelt ausgeht.
      3) Habe ich auch keine Lust, mich hier um einige Prozent zu streiten.
      4) Habe ich deine Kündigungsgründe (z.B in #31) gelesen und muß sagen, daß es aufgrund dieser geschilderten Sachlage schwer ist, deiner Meinung und Folgerung aus #31 in diesem Einzelfall zu widersprechen.
      5) Muß man aufpassen, daß man nicht so schnell mit falschen Zahlen, Unterstellungen und pauschalen, unrichtigen Aussagen arbeitet (was ich dir hier _nicht_ nachsagen möchte), weshalb ich mir in #4 erlaubt habe nachzufragen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 15:59:40
      Beitrag Nr. 35 ()
      Hallo Teddy,

      ok! Lassen wir es 87% sein.
      Trotz allem sind die Nebenkosten, wenn ein Job wahrgenommen
      wird, deutlich höher als 13%. D.h. ein Arbeitnehmer legt
      drauf wenn er in solch einer Situation (vorausgesetzt er
      muss tatsächlich zum Tariflohn arbeiten) arbeiten geht.
      Hier krankt das System!

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 16:42:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      ey haesli,

      gönnst Du den Arbeitslose nur noch Wasser und Brot? Nachdem in den ersten 3 Monate kein Arbeitslosengeld gezahlt wird?


      Faß Dir erst mal an Deine eigene Neese! Bevor Du etwas ändern willst!
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 16:59:52
      Beitrag Nr. 37 ()
      @bierdose

      ok! letztes Posting!

      Du siehst es richtig: wer in diesen Zeiten einen
      krisensicheren Arbeitsplatz "wegwirft" um danach der
      Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen ist ein Sozial-
      parasit und sollte tatsächlich von Wasser & Brot leben
      müssen. Die "Strafe" von 3 Monaten Leistungsentzug ist
      viel zu gering. Das ALG gehört für solche Personen wegen
      Versichungsbetrug oder besser "Betrug an den Versicherten"
      ersatzlos gestrichen.

      h.
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 17:06:21
      Beitrag Nr. 38 ()
      Das glaube ich nicht! Das mit dem letzten Posting!

      Ich habe noch hier eine Couch zum Entspannen!

      Warum kümmerst Du Dich nicht um Deinen Betrieb, so daß alles ordnungsgemäß läuft, die Leute nicht unentschuldigt fehlen und entsprechend eingreifst, falls es zu Verstößen kommt - die Palette reicht von einem Ansprechen bis zur Kündigung! Und wenn Du das machst, dann brauchst Du auch nicht wie ein wildgewordener Kleinbürger wild durch die Gegend ballern.

      Gruß´



      Deine bierdose
      Avatar
      schrieb am 24.06.02 17:25:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      OK! Du hattest recht.

      Träum weiter (auf Deiner Couch)!
      Meiner Firma und den Mitarbeitern gehts blendend!
      Das heisst noch lange nicht, dass in diesem Staat alles
      blendend läuft. (Das hat nichts mit "Rumgeballere" zu tun.)

      Gruss!

      h.


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