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    Demaskierung der Medien! So sieht die Fernsehautokratie aus! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.02.00 01:01:03 von
    neuester Beitrag 10.02.00 00:48:24 von
    Beiträge: 49
    ID: 60.578
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      schrieb am 07.02.00 01:01:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Jörg Haider ist in Berlin bei n-tv. Ich hab mir die Talkshow live angesehen und danach im Nachrichtenblock die Zusammenfassung.

      Was da von n-tv produziert wurde, ist ein absoluter Skandal! Aber so läuft es ja in den Medien. Nur habe ich selten ein so offensichtliches beispiel erlebt! Die Sendung hatte weisgott ihre kontroversen Höhepunkte. n-tv hatte nichts besseres zu tun als die heftigsten Anschuldigungen gegen Jörg Haider rauszuschneiden und seine Kommentare dazu zu streichen.

      Bei der ersten gezeigten Frage von Erich Böhme hat man sogar mittem im Satz des Moderators geschnitten. Der im Zusammenschnitt dann lautete:

      "Sind sie ein Nazi, ein Rassist, ein Faschist?" (Bin miir jetzt nicht ganz sicher ob das die drei Vokabeln waren, aber die Schimpfwörter dieser Art sind ja austauschbar!) Weggeschnitten wurde der Nachsatz "... oder der gute Jörg von nebenan?" Selbstverständlich, das Haiders Antwort hierauf nicht gezeigt wurde. Er hatte sich nicht nur einfdeutig distanziert sondern sogar die Lacher auf seiner Seite, in dem er als erste Reaktion lachend sagte: "der nette Jörg ist gut!" um sich dann sachlich zu distanzieren.

      Ein weiterer Vorwurf von der skurielsten Person des ganzen Abends wurde gezeigt. Der Medienbeauftragte der OSZE warf ihm vor, ein Jourrnalist sei entlassen worden, weil er zu haiderkritisch sei. Die Klarstellung Haiders, daß es sich dabei um eine von der ÖVPO herausgegebene Zeitung handele und somit nicht seine Sache sei, wurde nicht gsendet. Ebensowenig seine Zusicherung, daß er sich für den Journalisten einsetzen werde!

      Skandalös, aber gleichzeitig demaskierend die Vorwürfe, die Moderator Erich Böhme versuchte, zu lancieren. Dass beste war wohl, die FPÖ habe unter Haider einen Antrag eingebracht, den Paragraphen im Grundgesetz zu striechen, der eine Angleiderung Österreichs an Deutschland verbietet. Keine Quellen nichts vorzuweisen. Logischerweise, denn es stimmte offensichtlich auch nicht! Erst erzählte Böhme irgendwas von 50 er Jahre. Dummm nur, daß Haider da mal gerade geboten worden war und den Moderator auch gleich darauf aufmerksam machte.


      Alles in allem bleibt festzustellen:

      1. Infomrmation ist eine Wahre und soll in ganz bestimmter Form an den Mann gebracht werden.

      2. Medien können Information tendenziös gestalten, und tun dies auch. Damit kommt ihnen eine besondere Machtfunktion zu.

      3. Gut daß es Live Sendungen giebt, aber die Masse, wird diese nicht mitverfolgt haben, und nur die Anti Haider Ausschnitte zu sehen bekommen.

      4. Der Begriff der Informationsfreiheit wird hier krass fehlinterpretiert. Es ist nichts dagegeneinzuwenden eigens Stellung zu beziehen, aber wenn Informatioinen unvollständig und somirt verzerrt wiedergegeben werden, ist das Massenmanipulation und Antidemokratie üblerer Art!

      5. Ich weiß nicht, was Haider denkt. Wahrscheinlich nicht nur das, was er sagt. Aber das tut glaube ich kein Politiker! In der Sendung hat er einen hevorragenden Eindruck hinterlassen und war klarer Sieger der Diskussion, der am Schluß sogar in Michael Gloß jemanden gefunden hatte, der über seinen Schatten sprang und die Unsachlichkeit gegenüber der FPö kritisierte. (ich will damit nicht gesagt haben, daß die FPö eine megagute Partei ist, aber faschistisch oder ähnliches ist sie garantiert nicht. Diese Überzeugung habe ich heute abend gewonnen und kann mir jetzt uach viel beser das Zustandekommen ihres schlechten Bildes in der Öffentlichkeit erklären)

      6. Ich weiß aber, daß sich an diesem Abend sich nicht nur der Medienbeauftragte der OSZe als zutiefst undemokratisch heruagestellt hat. Auch der Nachrichtensender n-tv ist sienem Informationsauftrag nicht gerecht geworden, sondern hat mit seiner Berichterstattung ein verzerrtes Bild der Realität widergegeben.

      7. Gute Nacht!

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 01:09:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      "der am Schluß sogar in Michael Gloß jemanden gefunden hatte, der über seinen Schatten sprang und die Unsachlichkeit gegenüber der FPö kritisierte."

      Ich glaube da vertust Du Dich mit dem "sogar2.
      Der Gloß ist doch eine ziemlich tiefschwarze Seele der auch schon ganz schönen Scheiß im Bundestag erzählt hat.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 03:47:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      na immerhin ist der Glos allgemein anerkannter Parlamentarier. (Das er schon Scheiß im Bundestag erzählt bzw. verzapft hat, will ich nicht in Abrede stellen) Das ändert allerdings nichts an der Richtigkeit seiner Sichtweise in diesem Zusammenhang

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 06:01:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das die Medien schon immer den gemeinen Mann beschissen haben, war mir klar. Das N-TV aber so eine Geschichte abzieht, war mit neu.

      Da sieht man mal wieder, daß hinter den Medien immer die gleichen Leute stehen. Es gibt keine unabhängige, freie Presse in diesem lt. Grundgesetz freien Staat.

      Es gibt offensichtlich auch keine freie, öffentliche Meinung, sondern nur eine veröffentlichte Meinung.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 14:36:57
      Beitrag Nr. 5 ()
      Seit froh, daß es die Presse gibt....ansonsten würden viele hier den korruptesten Lügner der Politik- Kohl-immer noch als ein Engel darstellen.

      Bezüglich Haider: " Österreich den Österreicher!"
      Hitler: " Deutschland den Deutschen"

      Merkt ihr was?

      Der allergrößte Witz ist, daß diese vom Bundespräsidenten vorgelegte lächerliche Erklärung, daß per Unterschrift Haider sich zur Demokratie und den Menschenrechten bekennt, nicht das Papier wert ist, auf der sie gedruckt steht.

      Hitler hat damals sogar mit dem Heiligen Stuhl ein Konkordat vereinbart....naja.....war halt bloß wertloses Papier.

      Gruss Asienfreund

      Gruss Asienfreund

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      Avatar
      schrieb am 07.02.00 17:57:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Asienfreund, wo nimmst du nur immer soviel Müll her? So etwas wurde Jörg Haider bis jetzt von noch keiner Seite vorgeworfen. Ich bezweifle, daß er as dir gegenüber in einer persönlichen Unterredung so etwas geäußert hat.

      Ich möchte im Sinne einer sachlichen Diskussion darum bitten, daß in Zukunft angebliche Zitate (positiver und negativer Art) mit Quellen belegt werden.

      Zu Kohl. Ich bin selber CDU-Mitglied und muß dir, was das angeht, recht geben. Aber das ändert nichts daran, daß imm Bereich der Medien ein Establishment vorherrscht, der seine Macht mißbraucht! Ich will hier mal eine Ausschnitt aus dem Buch "Wohin treibt unsere Republik?" Von Rainer Zitelmann anführen, um mal einen guten Anfang zu machen, was die Quellen angeht. In seinem Vorwort beschreibt Zitelmann recht gut die Situation der politischen Medien:



      »Wir haben gesiegt« - dies war die Stimmung vieler Konservativer an­gesichts des Zusammenbruchs des Sozialismus und der Wiedervereini­gung Deutschlands. Dem Jubel folgte der Katzenjammer - bei den Rechten. Und dem Katzenjammer folgte eine Phase neuer Hoffnung bei den Linken. Der deutschen Linken gelang es, nach einer historischen Schrecksekunde ein Rollback zu inszenieren und die schon verloren geglaubte geistig-politische Hegemonie zurückzuerobern. Zwar konnte Helmut Kohl 1994 noch einmal die Wahlen gewinnen, aber der Koalitionspartner FDP ist erheblich geschwächt und die parlamentarische Mehrheit geschrumpft, während jede der drei Linksparteien hinzugewonnen hat. Die Annäherung zwischen Sozialdemokraten und der linksextremistischen PDS erfolgte in einem Tempo, das nur wenige politische Beobachter für möglich gehalten hätten.

      Jezt brachen wieder längerfristige Entwicklungen durch, die sich seit 1968 in Westdeutschland vollzogen hatten. So ist beispielsweise die rasche Annäherung zwischen PDS und SPD nicht ohne die Analyse jene Prozesses der »Erosion der Abgrenzung« (Wolfgang Rudzio) zu verstehen. der in den siebziger und achtziger Jahren das Verhältnis von Demokratie und Kommunismus in Deutschland verändert hatte. Die Linksverschiebung des Meinungsklimas in der Bundesrepublik ist empirisch nachzuweisen, wie die auf Umfragen des Allensbacher Instituts basierende Grafik (vgl. S.8) belegt. (Sorry, diese Grafik kann ich hier jetzt nicht noch reinstellen, aber sie ist für meinen Hauptpunkt "Medien" nicht weiter wesentlich. Dabei ist die Veränderung der öffentlichen Meinung sogar noch das schwächste Indiz für die seit 1968 erfolgte Linksverschiebung des Spektrums« (Jürgen Habermas)1: Während etwa 30 Prozent der Bundesbürger ihren politischen Standort rechts der Mitte definieren, bezeichnen sich nur etwa 15 Pro­zent aller Journalisten als konservativ, christdemokratisch oder rechtsliberal, während sich etwa ein Drittel der Bundesbürger als linksstehend einstuft, versteht sich mehr als die Hälfte der Journalisten als linksliberal, sozialdemokratisch, grün-alternativ oder sozialistisch.

      Die politische Einstellung der Journalisten findet ihren Niederschlag in der Berichterstattung. Eine Analyse des Projektes MedienMonitor, das mit dem Instrumentarium der quantitativen Inhaltsanalyse die Haltung führender deutscher Medien zu politischen Sachverhalten untersucht, kam beispielsweise für den Zeitraum vom 19. Oktober bis 4. November 1994 zu folgendem Befund: In den untersuchten Medien fanden sich 295 positive Aussagen zur SPD, 227 zur CDU/CSU, 217 zur PDS, 125 zu Bündnis 90/Die Grünen, 115 zur FDP und 2 zu den Repu­blikanern. Und im Zeitraum vom 6. bis zum 18. Oktober 1994 brachten die Medien etwa gleich viele positive Aussagen zu den Politikern Helmut Kohl (97), Klaus Kinkel (94) und Gregor Gysi (95) - Rudolf Schar­ping kam hingegen nur auf 73 positive Aussagen.3 Ralf Georg Reuth stellt im Magazin Focus zu Recht fest: »Es hat demnach mit dem Zu­stand der politischen Klasse und ihrer Medien zu tun, wenn so rasch nach dem Niedergang der Diktatur-Partei SED der Wortführer der neuen SED, der PDS, zum Medienstar avanciert.«4 Die ständige Be­schwörung eines »Rechtsrucks« in der Bundesrepublik ist demgegen­über - Arnulf Baring hat dies auf den Punkt gebracht - »eine Erfin­dung linker Publizisten« und zeugt von einer extrem verzerrten Wirklichkeitswahrnehmung.5
      Die Linksverschiebung vollzog sich unabhängig von dem 1982 er­folgten Regierungswechsel. Die linksstehende Publizistin Cora Ste­phan konstatiert: »Tatsächlich war die >geistig-moralische Wende<, die Helmut Kohl 1982 versprochen hatte, weitgehend ausgeblieben, kam es keineswegs zu einem auf der Linken gefürchteten >großen Aufräu­men<, zu einer konservativen Hegemonie der Gesellschaft. Im Gegenteil: eine eher linksliberale Öffentlichkeit überprüfte die neuen politischen Machtverwalter ständig auf konservative Ambitionen, die, wagten sie sich einmal hervor, von >der Gesellschaft< geübt gekontert wurden... Die 80er Jahre erwiesen sich nachgerade als Habermassches Diskursparadies, waren geprägt von einer über die Medien vermittel­ten Selbstthematisierung der Deutschen in Vergangenheit und Gegenwart.«6 Die Verschiebung des Koordinatensystems unserer Republik geht auf die Kulturrevolution von 1968 zurück, die wiederum durch Ent­wicklungen im intellektuellen Bereich, wie die Herausbildung der
      Frankfurter Schule und die Renaissance des Marxismus, vorbereitet wurde. Zwar konnten die 68er ihre Utopien nicht realisieren, aber sie haben in vielen gesellschaftlichen Bereichen geradezu revolutionäre Veränderungen bewirkt. Heute sind sie auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Dies gilt insbesondere für den Medienbereich, die evangelische Kirche, die Kulturszene, die Universitäten und andere Bildungsein­richtungen. Aber auch die politischen Parteien sind durch diese Gene­ration geprägt - und zwar nicht nur die Grünen und die SPD; der Einfluss reicht bis in die Reihen der Union.

      (Wenn mein Texterkennungsprogramm jetzt an Stellen was falsch gemacht hat, bitt ich as zu entschuldigen. Die gröbsten Schnitzer hab ich schon rausgehaun!)


      MfG
      Ingmar, der auf eine sachlichere Diskussion hofft.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 18:18:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      Danke für diesen Denkanstoss, MrBucket ;)

      Ist Dir aufgefallen, dass es keine ordentliche Politikseite im Netz gibt?

      Viele Grüsse

      sysop
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 18:55:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Sysop!

      Jetzt wo du es sagst... Ich wüßte auch keine vernünftige URL. Eigentlich schade!

      Da fällt mir noch ein. Ich hab ja glatt die Quellenangaben vergessen, die Zitelmann gemacht hat:

      1. Habermas, Nachholende Revolution, s. 163
      2. Vgl dazu Kapitel II (naja....)
      3. Medien-Monitor Nr. 9 vom 15.11.1994, S. 2,8
      4. Ralf Georg Reuth, in: Focus 48/1994 S. 25
      5. Interview mit Arnulf Bahrin, in: Focus 18/1994 S. 114
      6. Stephan, Betroffenheitskult, S. 27

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 19:03:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hi,
      also ich glaube nicht so richtig an eine "linke Verschwörung" in den medien (Das ist überberspitzt gemeint!;)). Meine these ist, das dadurch das journalisten viele informationen verarbeiten müssen und mit unterschiedlichsten meinungen, ansichten, weltbildern und anderen aspekten des gesellschaftlichen lebens konfrontiert sind, werden sie auch eine anderen sicht vom leben (auch dem politischen) haben und ihrer eigenen position darin. Ich gehe mal einfach davon aus, das die eher dazu neigen über ihren eigenen tellerrand hinauszuschauen. Und da vermute ich mal, dass die sich auch nicht so leicht einer konservativen politik szene zuordnen. Das bedeutet aber wohl nicht, das das alles linksradikale sein werden.
      Oder anders ausgedrückt, die persönliche einschätzungen ob man sich als links oder rechts politisch einordnet ist unter objektiven kriterien vielleicht garnicht mehr so eindeutig.

      Im übrigen beschweren sich politische gruppen immer dann am lautesten über die ungerechte behandlung der medien, wenn sie dort gerade nicht besonders gut ankommen. Da habe ich persönlich oft das gefühl, das die medien oft gerade dann ihren job besonders ernstgenommen haben.

      Bis denn
      Trichoptera
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 21:17:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Mr Bucket!
      Volle Zustimmung! Was die Fernsehmafia sich dieser Tage leistet, ist ein Skandal. Von Objektivität auch nicht den Hauch einer Spur.
      Überhaupt der "Börsensender" NTV. Die doofe Kuh Maischberger legt sich mit Olaf Henkel an, der die deutsche Industrie vertritt, weil sich nicht mal die Basics einer Marktwirtschaft kennt. Und wenn Herr Gysi, der Kommunist, kommt, der die Börse gleich abschaffen würde, wenn er könnte oder mit 100 Prozent Steuern belegen würde, dann lächelt sie ihn während des ganzen Interviews an, wie wenn sie mit ihm gleich ins Bett wollte! Gruss sifoldiz
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 21:44:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Die perfide, verlogene Art des deutschen Fernsehens sieht man schon an Kleinigkeiten.
      Joschka Fischer und Jörg Haider waren beide beim New York Marathon.
      Das wurde im Fernsehen mündlich ohne Bild verbreitet. Nur Fischer wurde dann im Bild gezeigt, Haider nicht. Haider kam aber eine halbe Stunde VOR Fischer ins Ziel. Dies wurde überhaupt nicht mehr mitgeteilt, Haider wurde keine Sekunde im Bild gezeigt. Wäre es umgekehrt gewesen oder Haider wäre hechelnd ausgeschieden und in den Hudson geflogen. Na dann hätten sie sich nicht oft genug daran aufgeilen können. Die öffentlich-rechtlichen Meinungsverdreher!
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 21:44:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      moin!
      schön wärs ja, wenn die medienlandschaft so linkslastig wäre, wie die rechten beklagen. gerecht wärs auch, denn jahrzehntelang wars ja genau andersrum. allerdings kann ich das beim besten willen nicht sehen, denkt allein an die bild, nach wie vor DIE tageszeitung in D, und wenn die links ist bin ich rechts ;) und die cdu hat immer noch ihr zdf wie man gerade wieder beim kohl-interview sehen konnte. und wer ntv linkslastigkeit vorwirft, muß selbst ganz rechtaussen stehen, aber da scheints ja hier an board einige zu geben. was wollt ihr eigentlich, der haider kann doch froh sein, dass wir ihn überhaupt reingelassen haben - bei mir hätte er nach seinen zahlreichen belegbaren äusserungen hausverbot, auch wenn er jetzt aalglatt als "der nette jörg von nebenan" daher kommt. wer auf ss-veteranen-treffen auftrat kann von mir keine toleranz erwarten!
      und tschüss,
      sofortrente
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 21:48:22
      Beitrag Nr. 13 ()
      Sofortrente,
      als Roter hast Du den richtigen Namen, denn eine spätere Rente wirst du bei denen nicht erwarten können!
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 21:51:15
      Beitrag Nr. 14 ()
      schade, dass die meisten hier auf den "netten jörg" reingefallen sind.

      schon mal irgendwas von rhetorik gehört?
      der mann ist ein meister in diesem gebiet.

      ich gebe zu, haider war der ungekrönte könig dieser "diskussion".
      aber das ist auch kein wunder bei der vorbereitung von seiten ntv`s und die gäste konnten auch keinerlei paroli bieten.

      habt ihr euch mal die leute angeschaut, die bei haider so applaudiert haben?
      da wird mir schlecht!

      pm
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 22:05:00
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wußte gar nicht dass es wichtig ist wer von beiden der erste im Marathon war.
      Sifoldiz, sowohl Deine Ausdrucksweise als auch Deine Art zu argumentieren ist keiner weiteren Antwort würdig.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 22:52:37
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Pro Mailer,

      leider hast Du recht; ich bin zwar entsetzt über Haider, aber andererseits
      das geradezu stümperhafte Vorgehen von n-tv hat dazu geführt, daß Haider
      der eindeutige Sieger war. Daß der Böhme nicht mal seine Quellen nennen
      konnte bei seinen Vorwürfen... es war ein leichtes Spiel für Haider, das
      er locker und souverän gemeistert hat.
      Man wird ihn an der Politik messen müssen

      Freundliche Grüße
      Longus
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 23:57:08
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hallo,

      ich finde auch, dass sich N-TV beim Summery der Talk Show in den Nachrichten nicht mit Ruhm bekleckert hat. Es war schon ziemlich eindeutig, dass hier ein verzerrtes Bild dargestellt werden sollte.
      Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass wenn ich nicht darüber nachgedacht hätte und ich die Geschichte vor 1945 nicht gekannt hätte, der Demagoge Haider auf mich auch sehr beeindruckend und positiv gewirkt hätte.
      Da man aber weiß, dass Haider ein genialer Rhetoriker ist, der er alles dementieren kann, wenn man ihm nicht einen visuellen oder akustischen Beweis seiner früheren Äußerungen vorhält und der zweifelos an die Emotionen der Menschen geht und eben wie der "nette Jörg von nebenan" wirkt, so wird schnell klar, dass man ihn auch nicht mit sachlich Argumenten packen kann. Ein Opportunist wie er weiß natürlich auf jede Frage eine plausible und wohlwollende Antwort. Würde er seine klare Anti-Europa Position weiterhin vertreten, so stünde er allemal schlechter in seinem Anwortenrepatoir da.
      Eine Talk-Show ist nicht das adäquate Mittel um Haider zu "demaskieren" - wie es Böhme ausdrückte - denn zu schnell ändern sich Positionen, zu schnell kann man Statements fehl- oder uminterpretieren (Stichwort "Zwangsdemokrat" bei dem Talk) und zu schnell wird aus Sachlichkeit Polemik. Stellte man Haider in eine 1 zu 1 Konfrontation und könnte man ihn in seinen Widersprüchen mit klaren Beweisen entlarven, so würde er glaube ich nicht mehr diesen Zuspruch finden können.
      Anderereseits finde ich es genauso beschämend, wenn man ihn einfach irgnoriert und mit oberflächlichen Kommentaren und Ansichten abtut, wie sie in der Politik ständig vorkommen. Gerade das bietet ihm ja seinen Nährboden: Wenn einige Politiker - die natürlich weiß Gott die Wahrheit für sich gepachtet haben - sich hinstellen und ohne sich auch nur ansatzweise mit dem Phänomän Haider auseinandergesetzt zu haben, große Sprüche klopfen und eine Reaktion an den Tag lägen, als hätte der Untergang des Abendlandes schon begonnen, so merken das die Menschen doch und wenden sich Haider zu, der ihnen ehrlich erscheint und sie mit sich selbst schlagen kann. Schließlich ist es unbestritten, dass in Tschetschenien und China die Menschenrechte massivst verletzt werden, dass in Dtl. die Asylbewerberheime brandtn und Neonazis durch Brandenburger Tor marschierten. Dies ist aber in Österreich nicht Fall und somit ist es ganz einfach nach dem Motto "Kehre erst mal vor deiner eigenen Tür" zu überzeugen und den anderen Glaubwürdigkeit zu entziehen. Wenn man manchmal die Statement so mach anderer auf die Wagschale legen würde, so wären die vom Inhalt her oft keinen deut aufrichtiger, nur das das Thema nicht so explosiv wäre.
      Auch wenn Haider schon allein in Ansätzen mit Hitler vergleicht, so bedient man sich genau der selben Art und Weise wie Haider selbst. Man spielt mit den Emotionen der Menschen und zusätzlich holt man die Moralkäule raus und macht andere gegen sich mundtot.
      Die Überreaktion der EU ist für mich auch klar der falsche Weg. Mit Sicherheit sollte man eindeutig Position beziehen und dies Österreich gegenüber klarmachen, aber wenn ernsthaft die diplomatischen Beziehungen abbgebrochen werden, diese aber gegenüber Russland in vollem Umfange weiterlaufen, dann ist das einfach heuchlerisch und dann nützt das beste Wertegemeinschaftsargument nichts, denn es ist doch evident, dass hier die großen versuchen Druck auf ein kleines Land auszuüben. Wo waren denn damals die ganzen Empörungen, als Neofaschisten mit Berlusconi zusammenarbeiteten. Die haben sich dann nämlich ähnlich schnell wie Haider demokratisch dargestellt und solche Absichtspapiere unterzeichnet.
      Ich bin ganz klar gegen Haider, aber wie W. Schüssel es auch betonte, die Spielregeln sollten schon eingehalten werden, denn sonst ist man genauso antidemokratisch.
      Ich denke man sollte die neue Regierung in Österreich einbeziehen und in der Tat nach ihren Ergebnissen beurteilen. Ob Haider und die FPÖ sich dann selbst disqualifizieren, mit der Zeit wieder uninteressanter werden (sie kochen schließlich auch nur mit Wasser) oder sich wirklich ändern können, sollte man dann beurteilen.

      Im Übrigen finde ich es hervorragend, was hier im Board an Diskussionsbeiträgen zu Tage gefördert wird, das stellt allemal wieder die Qualität von WO heraus, auch wenn es in letzter Zeit viel zu kritisieren gibt.

      Viele Grüße, hope - da - fly.
      Avatar
      schrieb am 07.02.00 23:59:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      Solte das nicht grudnsätzlich Konsenz sein, daß man die Leute an ihrer Politik mißt?

      Wartet doch erstmal ab, wie die neue Regierung ihre Arbeit macht!
      Ich befürchte nur, daß man sie nicht lassne wird.

      In Bezug auf die Vorwürfe, Haider sei ein Faschist, möchte ich noch mal kurz auf das regierungsprogramm eingehen und hier eineige Punkte anführen, die wesentlicher bestadnteil sind:


      1. Liberalisierung des Strommarktes
      2. Abschaffung des Monopols des staaatlichen Fernsehens, Zulassung privatrechtlicher Sender.
      3. Einführung von Volksbegehren die bei Erfolg (15% aller wahlberechtigten Bürger Österreichs nehmen teil) zu Volksabstimmungen führen.

      (Quelle: Regierungsprogram, URL such ich auf Wunsch raus!)

      Wie lassen sich diese Programmpunkte, die maßgeblich von der FPÖ initiiert wurden, mit einer faschistischen Grundgesinnung vereinbahren? Darauf hat mir bisjetzt noch niemand eine andere Antwort als "Gar nicht!" geben können.

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 00:02:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      sifoldiz,

      du hast von umgangssitten genausowenig ahnung wie von politik.
      laß mich mal raten, zu deiner pflichtlektüre gehört auf jeden fall die BILD.
      und dein 2. zuhause ist die stammkneipe um die ecke.
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 00:16:47
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Hopedafly, danke für deinen sachlichen Beitrag
      Wir haben eben wohl parallel geschrieben.

      Ich freue mich, daß du so sachlich mit dem Thema umgehst, auch wenn wir grundsätzliche Differenzen haben:

      Ich oute mich an dieser Stelle (auf die gefahr hin, daß ich jetzt beschimpft werde):

      Ich halte Jörg Haider nicht für einen Nazi, und sehe keinen grund warum ich ihn kritischer als andere Politiker auch betrachten sollte!
      Das Regierungsprogramm betrachte ich inhaltlich als Fortschritt für Österreich und somit stehe ich dieser regierung mit der FPÖ, deren Vorsitzender Haider ist, äußerst positiv gegenüber und werde sie täglich neu an ihren Taten bewerten! Maybe ich werde enttäuscht. Das Programm ist jedenfall nicht nur nicht faschistisch sondern auch ökonomisch gesehen gut!

      Bitte beschimpft mich jetzt nicht gleich über alle Maßen, sondern versuchts im Fall des Falles mit konstruktiver Kritik!

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 01:03:04
      Beitrag Nr. 21 ()
      Kein normaler Mensch würde Dich für das eben gesagte beschimpfen Mr. Bucket! Ich übrigens auch nicht! :)

      Was das eigentliche Kernthema die Fernsehkonfrontation anbelangt, so glaube ich, daß hier einiges ins rechte (nicht politisch zu verstehen!) Licht gerückt wurde.

      Die ziemlich positiven Reaktionen auf Haiders Auftritt kann ich nachvollziehen, schließlich haben viele Deutsche vor der Sendung wohl gedacht, es erwarte sie ein Nazi-Parolen grölender, primitver Typ, der alle nur erdenklichen schlechten Charakterzüge in sich vereint.

      Hier wurde also das Bild etwas korrigiert.

      Nicht korrigiert, wurde es für andere Nationen- und so wird Haider in der gesamten Auslandspresse weiterhin als "Neonazi", "Rechtsextremer", "Ausländerhasser" etc. abqualifiziert, obwohl sämtliche dieser Begriffe nicht belegbar, oder irgendwie haltbar sind.

      So wird Haider dann halt weiter in angesehenen franz. Tageszeitungen als SS-Führer karikiert, dessen Naziparolen das österreichische Volk euphorisch zustimmt...
      Oder: Österreich wird als Spielzeugland dargestellt, dessen Spielzeugeisenbahnen nach Ausschwitz fahren, u.v.m.

      Insgesamt ist das natürlich eine Frechheit!

      Wenn man aber berücksichtigt, das Angehörige anderer Nationen solche bewußt fehlinformierende Medien als einzige Informationsquelle haben, dann werden wohl auch erstmals die Proteste verständlich...
      Wieso sollte man einen Mann, der "ohne Zweifel" ein Neonazi und Hitler-Fan (auch das wurde dezidiert in den Medien behauptet) ist, in eine Regierung.

      Diese unverschuldete Umnachtung ist aber leider nur dem "kleinen Mann" im Ausland zuzugestehen- bei den Politikern, die es besser wissen sollten, zieht dieses Argument nicht.
      Hier muß man daher ernergischt Einspruch erheben, wenn sich beispielsweise widerliche belgische Politiker erdreisten zum Urlaubsboykott im Naziland Österreich aufzurufen, weil die "Sicherheit dort gefährdet ist!".

      Nicht weniger krass sind erste Wirtschaftssanktionen: Vom belgischen Staat bei Steyr-Daimler Puch bestellte Fahrzeuge (Krankenwagen) wurden, z.B. wegen der nicht erwünschten Regierungsbildung storniert!

      Wirklich toll, das ein demokratisches EU-Land bald auf der Stufe Südafrikas (unter dem Apartheitsregime) steht!!!
      Wann wohl der Ausschluß von den Olympischen Spielen kommt?

      Aber zurück zum eigentlichen Thema: Was steckt eigentlich dahinter, daß Medien bewußt falsch informieren- und Politiker dies forcieren?

      Ich würde sagen: Geld und Macht!

      Die sanktionspolternden populistischen Politiker anderer Länder können sich vor ihrer jeweiligen Wählerschaft als letzte Hüter der Demokratie (gegen ein eigens geschaffenes Feindbild!) abfeiern lassen, und die Medien leben natürlich auch alle von Stories, die man besser selber (=aufreißerisch) macht. Die Rekordeinschaltquoten bei Haider und Schüssel sind ja der beste Beweis dafür!
      Ob es die wohl auch bei einer differenzierten Berichtertattung gegeben hätte? Wohl eher nicht!

      Was bleibt daher noch zu sagen?

      Vielleicht, daß hier viele Leute aus niedrigsten Moiven handeln (wie extrem-rechte Gruppen seit jeher), daß bewußt gelogen, vereinfacht und fehlinformiert wird (kennt man auch von Nazis, oder?), und daß letztlich bewußt Ressentiments gegen ein ganzes Volk (die Österreicher) provoziert werden (woran mich das nun wieder erinnert?).

      Kurzum, von Haider habe ich noch nie soviel volksverhetzterische Propaganda gehört, wie (innerhalb von zwei Wochen!) von namhaften europäischen Organisationen, oder den, angeblich der Wahrheit verpflichteten Medien.

      Wäre doch interssant zu wissen, die angesrochene Personen/ Institutionen reagieren würde, wenn sich die Hetze noch ein bischen mehr lohnen würde- oder wenn gewisse Feindbilder bereits seit Jahrzehnten in den Köpfen der Rezipienten nur mehr darauf warten würden, aktiviert zu werden.

      Wenn ihr euch also, liebe Leute, mal wieder gegen faschistische Tendenzen echauffiert, wie wäre es dann mit einem Beschwerde-Schreiben an eine Anti-demokratische EU (die aus reinem Populismus sämtliche Rechtsgrundsätze außen vor läßt- selbst ihre eigenen!), oder Medien, die Objektivität nur vom Hörensagen kennen- wenn nicht nicht sogar bewußt Infomationen verfälschen.

      PS: vielleicht war das etwas am thema vorbei - weil nicht ausschließlich auf die Medien bezogen - aber es mußte mal wieder deutlich angesprochen werden.
      Deziziert zum sensiblen Umgang der Medien mit der Wahrheit werde ich später noch etwas schreiben.

      Bis dann!
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 01:08:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      ...vorerst bitte ich aber, die zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehler zu entschuldigen. Es ist schon spät...
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 01:16:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo doktor faust,

      mal rein interessemäßig.
      Bist Du Ösi?
      Hast Du in der Vergangenheit seine Reden verolgen können?
      Ich kann seine Dementis einfach nicht beurteilen.
      Ich kann genausowenig wie Böhme sagen was stimmt und was nicht.
      Nur Böhmes Aufgabe wäre es gewesen bessere Recherche zu betreiben und Quellen anzugeben bzw auch Bildmaterial zu liefern.
      Im Fernsehen hätte er alle Möglichkeiten gehabt.

      Haider war jedenfalls überzeugend, aber deshalb wird er ja auch als Populist tituliert. Er kann halt jedem, auch einem Giordano nach dem Mund reden.
      Für mich jedenfalls schwierig die Wahrheit rauszubekommen.

      Grüße
      arkun
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 01:49:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      nur zur klarstellung... haider ist nicht vor ss-veteranen aufgetreten sondern vor ehemaligen mitgliedern der waffen-ss.

      in wirklichkeit interessiert das hier in österreich aber KEINE SAU mehr. die ewigen diskussionen un die vergangenheit KOTZEN an.

      wie menasse richtig schreibt: wenn die europäische linke nicht mehr zwischen rechtsextremisten, rechtsnationalen und rechtspopulisten unterscheiden kann, dann ist das die bankrotterklärung einer sozialistischen politik, abgestupft durch jahrzentelange hegemonie in europa und völlig abgehoben von der politischen realität.

      schluss mit den diskussionen über heisse luft - was jetzt zählt sind FAKTEN - es gibt spätestens in vier jahren wieder wahlen in österreich. und dann wird abgerechnet!

      NIEMAND wird wohl annehmen, dass die fpövp in den nächsten wochen die demokratie aus den angeln heben wird und ein totalitäres regime in österreich errichtet. wieso dann die panik in europa?

      stellt euch vor: fpövp KÖNNTEN ja tatsächlich GUTE arbeit leisten. und davor kann die europäische linke dann berechtigterweise zittern...

      für interessierte:

      infos über die fpö (sozusagen "aus erster hand") gibts unter

      http://www.fpoe.at

      das regierungsprogramm im pdf-format unter

      http://194.96.203.5/aktuell/images/regprg.pdf

      ---

      nur als beispiel:

      s 81: spekulationsertragssteuer: es wird vereinbart, dass das inkrafttreten der spekulationsertragssteuer und das ausserkraftsetzen der börsenumsatzsteuer unverzüglich durch verordnung bis zum 1.oktober 2001 aufgeschoben wird.
      über die weitere vorgangsweise wird in der steuerreformkommission mit dem ziel beraten, unter welchen bedingungen auch die spekulationsertragssteuer abgeschafft werden kann.

      s 70: massnahmen zur stärkung des kapitalmarktes: steuerliche verbesserung der beteiligungsfinanzierung für kmu + stärkung des venture-capital-segments + stärkung des wachstumssegments
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 02:16:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      Jetzt bin ich aber froh dass er nicht vor der ex ss sondern vor der ex waffen ss aufgetreten ist.
      Au mann ist das jetzt besser schlimm oder schlimmer schlimm?
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 02:17:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      Eine Antwort für Arkun zu später Stunde:

      1) Ja, ich bin aus Österreich.
      2) Haider lügt für gewöhnlich wenn er nur den Mund aufmacht. Mitunter formuliert er aber so so geschickt, daß er gar nicht die Unwahrheit sagen muß.
      3) Gewisse Anwürfe sind trotzdem überzogen.

      ad 2) Lügen: Gelogen hat Haider meines Wissens, als er meinte, T.Prinzhorn hätte die "Gratishormone für Ausländer"-Aussage nie so getätigt, und dieser wäre längst rehabilitiert.
      Das ist mir zumindest nicht bekannt.

      Wahrscheinlich gelogen hatte er, als er die Sache mit jener FPÖ-Politikerin, die sich für jüdische Friedhöfe eingesetzt hatte - und dann angeblich gemobbt wurde - in Abrede stellte.
      Gleiches gilt für den Protest gegen die Gratisvorführungen von Schindlers Liste für Schüler.
      Diese beiden Meldungen kursierten auch in den österr. Medien, was natürlich nicht endgültige Gewißheit über deren Richtigkeit bedeuteten kann.

      Geschickte Verbalakrobatik gab´s auch:

      Beispielsweise die Sache mit Haider´s Schwester: Böhme sagte, sie wäre für ein Ministeramt vorgeschlagen gewesen (das war auch in den österr. Medien zu lesen).
      Haider widerspricht energisch!
      Wahr ist: seine Schwester (eine Landespolitikerin) war für ein Ministeramt im Gespräch- die FPÖ verwarf diesen Vorschlag aber wieder aufgrund der denkbar schlechten Optik.
      Haider hat seine Schwester daher nicht beim Bundespräsidenten (!) vorgeschlagen- und somit im Grunde nicht gelogen. Kommt ja immer nur drauf an, wo man wen vorschlägt- wobei der Vorschlag beim Bundespräsidenten (als Veto-Berechtigter ja der letztliche Entscheider
      !) bei Böhmes Frage wahrscheinlich tatsächlich eher gemeint war.

      Böhme hat also nicht spezifiert- Haider hat korrekt geantwortet...

      Anderes Beispiel: Böhme konfrontiert Haider mit den Untaten eines gewissen Rauter. Haider erwidert, den gäbe es in der Partei nicht.

      Kann sein, das dies stimmt, weil Böhme den falschen Vornahmen zitiert hat (bin mir da nicht mehr so sicher), oder weil Rauter wegen eines anderen Skandals nicht mehr in der Partei ist- bin mir da auch nicht mehr so sicher (bin schon verdammt müde!!!).
      (Frage an alle Landsleute: war doch Rauter, der wegen Rosenstingl gehen mußte, oder?)

      Wie auch immer: Rauter gab es in der FPÖ (sogar in ziemlich einflußreicher Position), aber Haider hat mit ziemlicher Sicherheit trotzdem nicht gelogen, als er meinte, den gäbe es nicht in der Partei.

      ad 3) Zu Haiders Ehrenrettung: natürlich sind die Medien auch nicht viel zimperlicher im Umgang mit der Wahrheit, als er selbst.

      Beispiel: die Aussage über die "Ordentliche Beschäftigungspolitik im 3. Reich".
      Während einer Landtagsitzung mit dem Thema Beschäftigungspolitik machte ein SPÖ-Politiker während der Rede Haiders einen Zwischenruf.
      Dieser hatte in etwa (habe das Originalzitat nicht vorliegen) folgenden Inhalt: "Ich weiß schon Herr Haider, sie würden sich eine Beschäftigungspolitik wie unter den Nazis wünschen"

      Haider erwiderte den Zwischenruf (einigermaßen aufgebracht): "Die haben im Gegensatz zu Ihnen wenigstens eine ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht!"
      -> das ist eine Aussage, die sicher nicht gutzuheißen ist, aber letztlich ist sie im Affekt gefallen- nachdem Haider zuvor ziemlich deftig beleidigt wurde.
      Zudem hat er sich ja eigentlich nur der Worte des Zwischenrufers bedient.
      Außerdem kann man im Affekt vielleicht tatsächlich zuerst an Straßenbau und die Beschäftigungsprgramme (die Millionen Arbeitslose von den Straßen weggebracht haben) der Nazis denken- und erst in zweiter Linie daran, daß Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden, bzw. daß das Ganze nur der Vorbereitung auf die Kriegsführung diente.

      Wie auch immer: ich würde sagen, der Ausspruch war schwer daneben, aber: im Zweifel für den Angeklagten.

      Wie sieht der Spruch aber aus Sicht der Medien aus?

      So, als hätte sich Haider vor die Leute gestellt, und gesagt: "Also wißt ihr, diese Beschäftigungspolitik im Dritten Reich, die war schon super!" (Womöglich dann noch mit eingehender Begründung, wieso Zwangsbeschäftigung und Ausbeutung so toll waren?)

      Wie gesagt, ich glaube, da gibt es schon Unterschiede, bei beiden Versionen.

      Und selbstverständlich ist auch den (roten) Rundfunkanstalten dafür zu danken, daß ein verbaler Aussetzer, der wohl auch schon in anderen Parlamenten in ähnlicher oder anderer Weise vorgekommen ist, sofort europa- wenn nicht gar weltweit publiziert wurde.

      Auch nicht nett...
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 04:01:21
      Beitrag Nr. 27 ()
      Was sagte der FPÖ-Vorsitzende Haider wirklich?

      Ich poste jetzt mal einige interessante Artikel der Welt. Dazwischen stehen Ansichten von mir. Die sollen weniger rechtfertigen als mehr einer Einschätzung meinerseits dienen.


      http://www.welt.de/daten/2000/02/08/0208hb150940.htx

      Bei "Talk in Berlin" stritt FPÖ-Chef Jörg Haider fast alle ihm vorgehaltenen Zitate als unrichtig oder aus dem Zusammenhang gerissen ab. DIE WELT dokumentiert auszugsweise, was Haider tatsächlich sagte:

      1. Als Moderator Erich Böhme Haider mit dem Zitat "Die österreichische Nation ist eine Missgeburt" konfrontierte, konterte der FPÖ-Vorsitzende, er habe lediglich den "Begriff der österreichischen Nation" als Missgeburt bezeichnet. Tatsächlich sagte Haider 1988 in einem Interview: "Das wissen Sie so gut wie ich, dass die österreichische Nation eine Missgeburt gewesen ist, eine ideologische Missgeburt, denn die Volkszugehörigkeit ist die eine Sache, und die Staatszugehörigkeit ist die andere Sache, und wenn man es jemandem freistellt, sich als slowenischer Österreicher zu bekennen, als ungarischer, als kroatischer, dann muss es auch möglich sein, sich als deutscher Österreicher zu bekennen. Und das ist auch das, was in unserem Programm formuliert ist." ("Inlandsreport", ORF-Fernsehen, 18. 08. 1988)

      Wer sich den Inhalt vor Augen führt, erkennt wohl, daß hier tatsächlich nicht die Nation als solche angegriffen wurde.


      2. Den Vorwurf, er habe ehemalige SS-Angehörige als "anständige Leute, die Charakter haben" bezeichnet, konterte Haider mit der Bemerkung, er habe sich "bei all jenen dafür entschuldigt, deren Gefühle ich verletzt habe". Laut ORF-Archiv ist Haider in einem kurz vor der Nationalratswahl vom 17. Dezember 1995 von der ARD ausgestrahlten Video als Redner vor ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS zu sehen. Dabei nennt er seine Zuhörer "anständige Menschen mit Charakter", die "auch bei größtem Gegenwind zu ihrer Überzeugung stehen". Er sei überzeugt, "dass sich die Anständigkeit durchsetzt, auch wenn wir momentan nicht mehrheitsfähig sind. Aber wir sind geistig den anderen überlegen . . ." Derzeit "geben wir Geld für Terroristen, für gewalttätige Zeitungen, für arbeitsscheues Gesindel" aus. In einem ORF-Interview erklärte Haider wenige Tage später, im Grunde sei "alles, was dort von mir gesagt wurde, absolut in Ordnung".


      3. Ein anderes Zitat zur Beschäftigungspolitik des Dritten Reichs, für das sich Haider inzwischen entschuldigt hat und das seinen Rücktritt als Landeshauptmann von Kärnten auslöste, ging in der Böhme-Sendung ebenfalls unter. "Na, das hat`s im Dritten Reich nicht gegeben, weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschäftigungspolitik gemacht, was nicht einmal Ihre Regierung in Wien zusammenbringt. Das muss man auch einmal sagen." ("Abendjournal", ORF-Radio, 13. 06. 1991)

      Hier hat Dooktor Faust ja noch den genaueren Zusammenhang erläutert!


      4. Zum vorgehaltenen Zitat "Maastricht ist eine Fortsetzung von Versailles ohne Krieg" entgegnete Haider, dass es sich um ein Zitat aus "Le Figaro" handle. Er selbst habe es nie verwendet. Das Zitat findet sich jedoch auch im "Standard" vom 9. 6. 1994: "Ich sage euch", prophezeit Jörg Haider, wenn Österreich der EU beitrete, werde dieses Land "fremdbestimmt". (. . .) Denn Maastricht sei "die Fortsetzung von Versailles ohne Krieg". (. . .) Dort verschwänden alljährlich zig EU-Milliarden, weshalb nur mit Nein stimmen könne, wer "im Interesse des eigenen Geldes denkt".

      Wenn der Standart die einzige WQuelle ist (Haider wird deme standart wohl kaum ein Interview gegeben haben bzw. noch wird dieser ihn darum gebeten haben, bin ich eher geneigt Haider zu glauben. Das sollte man allerdings noch weitergehend prüfen.


      5. Zur Vorhaltung des Diskussionsteilnehmers Ralph Giordano, dass der FPÖ-Politiker Rauter die Absetzung von Gratisvorführungen von "Schindlers Liste" für Schüler gefordert habe, sagt Haider, dass es einen solchen Politiker bei der FPÖ gar nicht gebe. Laut der Nachrichtenagentur apa hat der FPÖ-Landesrat Wolfgang Rauter am 17. April 1994 die Aufwendungen für bosnische Flüchtlinge und die Gratisvorführungen von "Schindlers Liste" für junge Burgenländer kritisiert, da man damit eine bestimmte Ausrichtung der Jugend erreichen wolle.

      Naja, hier hat Doktor Faust schon was dazu gesagt.


      Festzuhalten bleibt: Natürlich ist Jörg Haider nicht der "nette Jörg von nebenan. Aber den Vorwurf vom Faschisten Haider oder ähnliches sehe ich nachwievor nicht bestätigt oder nur im geringsten genährt!


      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 04:06:08
      Beitrag Nr. 28 ()
      Noch ein paar weitere Artikel aus der Welt:


      SPD rechtfertigt Sanktionen der EU gegen Österreich

      Berlin - SPD-Politiker haben die EU-Sanktionen gegen die rechtskonservative Regierung Österreichs verteidigt. "Wir wissen längst, dass irgendwelche mahnenden Worte allein wenig Eindruck machen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, im Südwestrundfunk. Die Koalition von ÖVP und der vom Rechtspopulisten Jörg Haider geführten FPÖ könne zu einer "Gefahr für die europäische Integration" werden.

      SPD-Fraktionsvize Michael Müller attackierte scharf den österreichischen Bundeskanzler und ÖVP-Vorsitzenden Wolfgang Schüssel: "Der ÖVP-Vorsitzende ist kein Biedermann, sondern ein Brandstifter." Er stelle seinen Machtdrang über alle moralischen Prinzipien, geschichtliche Erfahrungen und demokratische Normen.

      Schüssel rügte dagegen in der ARD das Verhalten von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesaußenminister Joschka Fischer als "enttäuschend". Er verstehe nicht, dass ohne jedes staatsrechtliche Verfahren Sanktionen gegen Österreich beschlossen würden. Die Verweigerung des Dialogs mit einem Land, das sich nichts habe zu Schulden kommen lassen, sei uneuropäisch.

      Auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber warf Schröder und Fischer vor, "überzogen vorgegangen zu sein". Stoiber kündigte Widerstand "im Kreis der Ministerpräsidenten" an. Bundeskanzler Gerhard Schröder wies die Angriffe Stoibers scharf zurück. "Das ist nicht gut für Deutschland", sagte der SPD-Vorsitzende.

      Als "hysterisch" wurden die EU-Maßnahmen von FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle verurteilt. Er warf der Bundesregierung vor, zusammen mit einem weiteren EU-Staat die treibende Kraft für das Vorgehen der EU zu sein. Durch ihr Vorpreschen mache sie sich zur "Wählerbeschaffungsgruppe" für die von Haider geführte FPÖ. Die angekündigten EU-Maßnahmen seien - bei aller Distanz zu Haider - "für Europa ein Desaster".

      Der christdemokratische Europa-Abgeordnete Horst Schnellhardt bezeichnete ebenfalls die Reaktion der EU-Länder als "überzogen". Die EU habe sich in die Angelegenheiten eines Landes eingemischt, das nichts Verbotenes tue. Dadurch bekämen Europakritiker Aufwind. Dennoch dürfe Haider nicht unterschätzt werden.

      Neue Vorwürfe wegen einer zweifelhaften Haltung gegenüber dem Dritten Reich eines FPÖ-Ministers wurden in Wien erhoben. Nach Darstellung des Wiener Magazins "Format" soll der neue österreichische Infrastrukturminister Michael Schmid (FPÖ) die als rechtsextrem geltende Zeitschrift "Aula" mit über 20 000 Mark unterstützt haben. Das Geld sei aus dem FPÖ-Presseetat überwiesen worden. In dem Heft war in einem Artikel von 1994 die Judenvernichtung angezweifelt worden. DW
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 04:09:15
      Beitrag Nr. 29 ()
      Interview mit Jörg Haider

      Der nette Herr Haider...

      Direkt nach seinem umstrittenen Fernsehauftritt bei Erich Böhmes "Talk in Berlin" stand der FPÖ-Chef der WELT Rede und Antwort - Interview mit einem, der die Medien das Fürchten lehrt
      Jörg Haider lacht und nickt, während ihn Erich Böhme als "den derzeit umstrittensten Politiker Europas" vorstellt. In Böhmes neuer Sendung "Talk in Berlin" redet Haider seine Kontrahenten an die Wand. Danach stellt er sich spontan einem Gespräch mit der WELT, das wir hier dokumentieren.



      DIE WELT: Herr Haider, die Show ist gelaufen, Sie stehen hier fröhlich mit Erich Böhme beim Bier. Sind Sie der Sieger?

      Jörg Haider: Ich gehe nicht in eine Show, um zu gewinnen, sondern einfach, um eine Position zu beziehen. Ich glaube, dass das ganz gut gelungen ist unter einer sehr sympathischen Diskussionsleitung, die nicht von vornherein darauf aus war, mich zu dämonisieren.



      DIE WELT: Hatten Sie schwierige Gegner?

      Haider: Sie waren nicht uninteressant. Auch der Diskurs war über weite Strecken interessant und auf einem guten Niveau.



      DIE WELT: Haben Sie jemals schwierige Gegner?

      Haider: Schwierige Gegner sind nur solche, die meine Gedanken nicht mitvollziehen können.



      DIE WELT: Sie balancieren ständig, als wollten Sie jene Menschen nicht enttäuschen, die von Ihnen radikale Töne hören möchten, und jene enttäuschen, die Sie für einen Radikalen halten.

      Haider: Dem liegt ein großes Missverständnis zu Grunde, denn unsere Wähler in Österreich, und zwar 100 Prozent meiner Wählerschaft, wollen überhaupt keine radikale Welt. Unsere größten Wahlerfolge haben wir mit sehr sachlichen Themen errungen. In Kärnten haben wir 43 Prozent Wähleranteil mit einem attraktiven Familienprogramm und mit vernünftigen Reformvorstellungen für die Demokratie gewonnen und nicht mit irgendwelchen Themen, die zur Radikalität neigen.



      DIE WELT: Erwähnt wurde in der Sendung auch mehrfach Ihre Rede vor Angehörigen der Waffen-SS. Halten Sie diese Männer noch immer für anständige Menschen?

      Haider: Ich habe nicht vor Angehörigen der Waffen-SS gesprochen, sondern vor Veteranen, die jedes Jahr zum Ullrichsberg zu einer Gedenkfeier kommen. Bei diesen Veranstaltungen sind Politiker aller Parteien anwesend, und regelmäßig liest der Bischof oder ein hoher kirchlicher Würdenträger die Messe. Daher war es auch für mich nicht ganz verständlich, warum man plötzlich für den Jörg Haider ein Problem daraus macht.



      DIE WELT: Sehen Sie? Sie weichen schon wieder aus. Sind nun ehemalige Angehörige der Waffen-SS anständige Menschen?

      Haider: Ich glaube, dass es keine pauschale Befreiung von Schuld und Mitschuld gibt und keine pauschale Verurteilung geben kann. Gott sei Dank leben wir in einem Rechtsstaat, wo die individuelle Schuld das Entscheidende ist. Daher kann es nie die Waffen-SS als solches sein, sondern es können nur Einzelne sein, die verfehlt haben und verantwortlich sind. Wie wir wissen, sind Menschen, die im Krieg Verbrechen begangen haben, zu einem großen Teil auch zur Verantwortung gezogen worden. Mein Interesse war es immer, der älteren Generation, die auch im Krieg Fürchterliches mitgemacht hat, eine pauschale Verunglimpfung zu ersparen. Und dazu stehe ich.



      DIE WELT: In Deutschland gibt es zwei Meinungen über Ihre Wähler. Die einen meinen, dass viele die FPÖ aus Protest gewählt hätten. Andere sagen, es handle sich um latente Nazis, die in Österreich ein Viertel der Bevölkerung ausmachten. Wer hat Sie gewählt: Protestwähler oder Nazis?

      Haider: Wir haben den höchsten Wähleranteil bei jungen Wählern, 35 Prozent der unter 30-Jährigen wählen Freiheitlich. Die können schwer Nazis sein, sie könnten allenfalls Neonazis sein. Wir haben eine demokratische, sehr gemäßigte Jugend in Österreich. Das heißt, jene Generation, die noch die Chance gehabt hat, den Nationalsozialismus zu erleben vom Alter her, hat eigentlich in einem sehr geringen Ausmaß Sympathie für die Freiheitlichen, sondern wählt sozialistisch in Österreich.



      DIE WELT: Und wen wählen die Neonazis, die es ja sicherlich auch in Österreich gibt?

      Haider: Ich glaube, die haben keine politische Heimat, die vermissen eben bei uns die Radikalität und auch die Brutalität, etwa in der Ausländerfrage. Bei uns marschieren auch keine Neonazis wie in Stockholm oder in Berlin durch das Brandenburger Tor. Deshalb sollten sich jene Länder einmal selbst bei der Nase nehmen, die solche Zustände haben.



      DIE WELT: Was raten Sie der deutschen Regierung sonst noch?

      Haider: Also dem Joschka Fischer rate ich, mehr zu trainieren, damit er beim Marathon nicht eine halbe Stunde langsamer ist als ich. Ansonsten erwarte ich mir eigentlich von Nachbarn wie den Deutschen, dass sie die Sensibilität haben, die österreichische Demokratie zu respektieren. Sie wissen vielleicht besser als andere, dass die Demokratie in Österreich funktioniert. Nur weil die Sozialisten nach 30 Jahren von der Macht Abschied nehmen müssen, muss man nicht gleich europaweit eine Katastrophe inszenieren. Da lobe ich mir wirklich den Tony Blair, der in vornehmer Zurückhaltung diese innere Einmischung abgelehnt hat.



      DIE WELT: Ging die Initiative, Österreich zu bannen, von der französischen und der belgischen Regierung aus? Oder glauben Sie, die Deutschen stecken dahinter?

      Haider: Ich will es momentan nicht beurteilen, weil ich nicht denselben Fehler machen will, den andere gemacht haben, pauschal irgendjemanden anzuschuldigen. Aber es scheint so zu sein, dass erhebliche Verdachtsmomente bestehen, dass von Österreich und von österreichischen Politikern ausgehend der Hilferuf an die EU ergangen ist, um diese Regierung zu verhindern. Das wird sicherlich auch in Österreich noch ein Nachspiel haben.



      DIE WELT: Warum nutzen Sie nicht die Chance zu Neuwahlen? Derzeit sind Sie sehr populär in Österreich, Sie würden vermutlich gewinnen.

      Haider: Wir hätten zweifelsohne eine gute Chance, die stärkste Partei zu werden. Aber dann wäre ja das Problem in dem Sinne nicht gelöst, dass man uns noch zu wenig kennt und wahrscheinlich einer Regierung unter Führung von mir als Bundeskanzler mit großem Misstrauen begegnen würde. Sie sehen ja, was bereits passiert, wenn an der Spitze ein Bundeskanzler steht, der eigentlich als Außenminister allen bekannt ist. Trotzdem gibt es diese eher undifferenzierten Verdächtigungen.



      DIE WELT: Sie können sich aber vorstellen, irgendwann, in vier Jahren oder später, Bundeskanzler Österreichs zu sein?

      Haider: Ich kann es mir vorstellen, aber es ist jetzt nicht etwas, was ich zwangsläufig anstrebe. Ich habe ein persönliches Ziel gehabt, das war die Rückkehr als Landeshauptmann in Kärnten durch einen klaren demokratischen Entscheid der Bevölkerung. Das macht mir auch Spaß und Freude, und daher sehe ich alles andere, was vielleicht einmal kommen wird, mit einer relativen Gelassenheit.



      DIE WELT: Bereuen Sie im Nachhinein irgendwelche ihrer Aussagen? Denken Sie manchmal: Verdammt, das war ein Ausbruch?

      Haider: Ich habe am 12. November ein Rede gehalten, wo ich auch klargemacht habe, dass ich Fehler bedauere, die mir unterlaufen sind, und die auch zurücknehme. Damit lebe ich jetzt eigentlich sehr gut.



      Das Gespräch führte Wulf Schmiese.
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 04:13:23
      Beitrag Nr. 30 ()
      Der nette Herr Haider plaudert mit dem harmlosen Herrn Böhme

      Nachlässige Recherche + zahme Nachfragen = missglücktes Comeback



      Von Jakob Menge

      Jörg Haider strahlte über beide Ohren. Den Kampf hatte er locker gewonnen. "Es war ganz nett", sagte er am Sonntag, nachdem er Erich Böhme und seinen Mitdiskutanten rechts und links die Schau gestohlen hatte. Die Rückkehr des Erich Böhme zum großen Politplausch, jetzt "Talk in Berlin" genannt, endete mit einem Fiasko für den Moderator. "Ein journalistischer Coup" sollte der um zwei Wochen vorgezogene Neuanfang des Altgedienten werden. Selbstbewusst hatte der ehemalige "Spiegel"-Chefredakteur nach seiner kurzen Abstinenz als Talk-Show-Leiter versprochen: "Ich werde den Mythos Jörg Haider entzaubern."

      Doch auch wenn sein Sender

      N-tv am Ende dem Journalisten Erich Böhme Rechte einräumte, wie sonst nur das ZDF Thomas Gottschalk, nämlich noch eine halbe Stunde länger auf dem Bildschirm zu verweilen als angekündigt, es nützte alles nichts und wurde nur immer schlimmer. Keinen Stich machte er gegen den FPÖ-Chef. Sogar die Muße, wie früher bei "Talk im Turm" seine Brille durch das Berliner Hotel "Interconti" zu schwenken, fehlte dem erfahrenen Talkmaster diesmal. Er hatte auch keine Hand frei, musste er sich doch an seine paar DIN-A4-Bögen klammern. Doch was immer er auf seinen Zetteln fand, half ihm nicht. "Falsch zitiert", "schlecht recherchiert" - für den österreichischen Gast war es ein Leichtes, den nachlässig vorbereiteten Gastgeber vorzuführen.

      "Böhme kann genial sein, doch manchmal überschätzt er sich einfach und denkt, dass seine jahrzehntelange Erfahrung als politischer Journalist ausreicht", sagt eine ehemalige "Talk im Turm"-Mitarbeiterin Böhmes. So kam es wohl, dass der Moderator vor die alpenländische Steilwand lief. Etwa, als es um die früher doch vehemente Kritik des Jörg Haider an den Maastrichter Verträgen ging. Das Zitat "Maastricht ist die Fortsetzung von Versailles ohne Krieg", schrieb Böhme dem FPÖ-Chef zu. "Ich verstehe nicht, wie Sie zu mir kommen", reichte als Antwort. "Ja, das verstehe ich jetzt auch nicht, gut", schloss Böhme dieses Kapitel kurzerhand.

      Aus dem scheinbaren Tänzeln Böhmes um den Gegner am Anfang wurde schnell ein langsames Stampfen, bis der Koloss ganz schwankte und auch von seinen schlaffen Mitdiskutierern, dem Autor Ralph Giordano, dem OSZE-Beauftragten Freimut Duve und CSU-Landesgruppenchef Michael Glos, nicht gestützt werden konnte.

      Haider dagegen durfte sich im Licht der Kamera in langen Zügen produzieren, gab sich nachdenklich, wo andere schwafelten (Giordano), lachte fröhlich, wo andere gewichtig dreinblickten (Duve) und zeigte vor allem Präsenz, wo andere schlicht abwesend waren (Glos). Die Werbesendung für den Kärntner Landeshauptmann mit offensichtlich gut organisierten Claqueuren im Publikum wurde eigentlich nur zwei Mal unterbrochen: von den Werbeblöcken. Der Moderator resignierte schließlich an seinen Zetteln: "Das ist ja wahnsinnig schwer, mit Ihnen zu diskutieren, wenn es immer nicht stimmt."

      Kein Wunder also, dass sich am Montag die Häme der Branche über Erich Böhme ergoss, der heute 70 Jahre alt wird. RTL-Chefredakteur Hans Mahr bemerkte, dass man sich "ein wenig besser" hätte vorbereiten können. Man dürfe Haider nicht mit Amateuren in den Ring schicken, ergänzte ARD-Programmdirektor Günter Struve. "So wie es Erich Böhme tat, wurde nicht Haider, sondern der Gastgeber entzaubert", befand der Chefredakteur des ZDF, Klaus Bresser. Walid Nakschbandi, Chefredakteur von "Talk in Berlin", gestand ein, dass es uns "nicht gelungen ist herauszubekommen, wie der Haider wirklich ist, wie er tickt".

      Die Quote übrigens war mit großem Abstand ein neuer Rekord für Talk-Shows bei N-tv (Durchschnitt: 0,8 Prozent Marktanteil): 1,36 Millionen Zuschauer und 4,6 Prozent Marktanteil. Und das ohne das blaue Laufband mit den Aktienkursen. Was will man mehr?


      Nur so etwas Nachbereitungsmaterial!


      Gute Nacht (auch den Haider Gegnern!)
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 08:50:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      Arkun,
      Du solltest nicht immer soviel Scheisse über mich verbreiten. Ich habe gesagt, der Marathon ist eine KLEINIGKEIT, zeigt aber, wie das Fernsehen auch in Kleinigkeiten manipuliert. Die grossen Sachen sind ja viel schlimmer. Spanien boykottiert Österreich, kommt im Fernsehen! Toll finden das die Reporter. Dass am gleichen Tag in Spanien Marokkaner mit Eisenstangen gejagt werden, bringt das Fernsehen nicht! Und das war gestern!


      Und Promailer,
      Du obervornehmer Schwafler!
      Die Bildzeitung lese ich im Gegensatz zum Restboard nie! Aber ein Blatt vor den Mund nehme ich nicht. Zu was diplomatisch sein? Es gibt Leute, zu denen war ich immer nett. Aber die waren auvch nett zu mir!Ich werde aber sofort ausfallend, wenn mir einer ungerecht gegen die Karre fährt! Und dazu gehört ihr zwei hier auch!

      Im übrigen kenne ich die deutsche Presseszene wahrscheinlich besser als ihr zwei jungen Spunte zusammen. So lese ich seit 35 Jahren den Spiegel jede Woche, habe aber langsam einfach die Schnauze voll von deren Masche!
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 11:34:55
      Beitrag Nr. 32 ()
      Dank an Mr. Bucket dafür, daß er sich bemüht, ein klareres Bild Haiders zu zeichnen, um ungerechtfertigte Vorwürfe, die auf Fehlinformation basieren auszuräumen.
      Ebenfalls gut finde ich, daß dabei auch nicht mit kritischen Tönen gespart wird.

      Etwas weniger kritisches wollte ich nur speziell für Arkun ergänzen, weil das in der Fernsehdiskussion vielleicht sehr interssant war: Es ging konkret darum, daß ein Grün-Abgeordneter Haider laut Gerichtsbeschluß aus "Ziehvater des Rechtsextremismus" bezeichnen darf.
      Haider erwiderte darauf, daß der obertste Gerichtshof dazu feststellt hätte, daß ein Politiker als Person des öffentlichen Interesses mehr einzustecken hätte, als eine Normalbürger.

      Richtig oder falsch?

      Leider richtig, lautet die Antwort! Zumindest in diesem Punkt hat Haider nicht gelogen.

      Generell noch: Ich glaube, daß die bisherige Diskussion ganz gut gezeigt hat,daß Haider zweifellos ein windiger Populist mit Hang zu verbalen Extremismen ist, daß er aber wohl kaum einen guten Grund für die beispiellose Österreich-Hetze abgeben kann, die da läuft.

      Wäre doch ein gutes Schlußwort, oder?
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 12:53:48
      Beitrag Nr. 33 ()
      völlig richtig, doktor!

      wie böhme richtig sagte: "wir müssen uns ja nicht lieben."

      nur sollte man jene, die in einer demokratie über eine stabile mehrheit verfügen (fpövp), das selbstverstänliche recht einräumen, dass von den wählern verliehene vertrauen umzusetzen und gute/schlechte arbeit zu leisten.

      wie von mir oben geschrieben: fpövp wird bestimmt nicht die demokratie in österreich abschaffen. daher ist es vor den nächsten wahlen noch immer früh genug, bilanz zu ziehen!
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 14:20:51
      Beitrag Nr. 34 ()
      ps: wer nicht zwischen ss und waffen ss unterscheiden kann, sollte besser den mund halten
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 14:54:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      "nur zur klarstellung... haider ist nicht vor ss-veteranen aufgetreten sondern vor ehemaligen mitgliedern der waffen-ss.

      in wirklichkeit interessiert das hier in österreich aber KEINE SAU mehr. die ewigen diskussionen un die vergangenheit KOTZEN an. "

      "ps: wer nicht zwischen ss und waffen ss unterscheiden kann, sollte besser den mund halten"

      Stimmt, die einen waren brutale Mörder und die anderen ekeklhafte Meuchelmörder.

      Polzinho und Sifoldiz, auf diesem Niveau bin ich nicht weiter bereit zu diskutieren.
      Wenn ich mich recht erinnere ist sifoldiz wegen seiner Ausdrucksweise bereits einmal gesperrt worden.

      Doktor Faust, das waren mal ein paar interessante Einblicke, zT kann ich Dir auch zustimmen.

      Jetzt kommen wir leider in die Niederungen von rechtsradikaler Polemik und daher verabschiede ich mich aus diesem Thread.

      arkun
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 16:19:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      Arkun und Promailer!
      Ich habe in diesem Thread kein einziges Boardmitglied
      angegriffen, sondern die deutsche Fernsehmafia, die sich
      beispielsweise nicht entblödet, zur besten Sendezeit
      die Deutschen aufzurufen, nicht mehr in Österreich Ski
      zu fahren!

      Und was tut der Herr Arkun und der Herr Promailer?
      Sie greifen MICH an. Und dann hau ich zurück und der
      Herr Arkun ist beleidigt.
      Hättest Du gleich nichts gesagt, hätte ich mich nicht
      mit Dir beschäftigt.
      Und wegen Ausdrucksweise bin ich noch nie gesperrt
      worden, sondern weil ich innerhalb einer Viertelstunde
      10 Pusherthreads eröffnet habe, aber nicht um zu puschen,
      sondern um die Puscher zu entlarven. Dafür gibt es Zeugen!
      Und Tschüss!
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 16:38:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      da sind wir ja schon beim thema: arkun, wie du mich der rechtsradikaler polemik bezichtigen kannst, ist mir rätselhaft. aber gott sei dank steht ja oben alles in seinem zusammenhang und jeder kann sich sein eigenes bild machen :D

      aber bitte, arkun: reisende soll man nicht aufhalten...
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 16:42:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ich danke Mr. Bucket dafür, hier um eine ehrliche Aufklärung bemüht zu sein und auch Dr. Faust. Ich denke, daran sollten alle interessiert sein. Es fällt mir persönlich auf, dass Contra-Haider eingegestellte User sich diese Arbeit nicht machen und keine neuen Argumente mit in die Diskussion einbringen können (geht nicht gegen arkun!). Dem kann ich nämlich in dem Punkt voll zustimmen, dass es für mich auch uninteressant ist, ob es die SS oder Waffen-SS war. polzinho, bis dahin konnte ich eigentlich nachvollziehen, was Du von Dir gibst, aber das sind beides Gruppierungen, die mir zutiefst zuwider sind, und für die ich eine große Antipathie habe. Ich glaube, damiot machst Du viel von dem kaputt, was ihr versucht habt, vernünftig aufzubauen. Es wäre IMO gut, wenn Du das klarstellen könntest.
      sifoldiz, Du liegst mit meiner Meinung nahe meiner, aber so einen kleinen Schuß Haider, das Ganze gut verkaufen zu können, fehlt Dir, und deshalb wirst Du hier auch öfter bei anderen anecken. Ganz ohne Diplomatie geht es, glaube ich, nicht.

      Edelmax
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 17:41:28
      Beitrag Nr. 39 ()
      o.k. schliesse mich NATÜRLICHH 100% edelmax an - habe mit meiner bemerkung nämlich wirlkich das gegenteil von dem erreicht, was ich sagen wollte: nämlich, dass man die vergangenheit auch kaputtreden kann (so schrecklich sie war) und man den blick nach vorne richten soll. wollte mit meiner "richtigstellung" nur ausdrücken, dass selbst die anschuldigungen der "linken" seite zt bewusst überzogen und nicht nur schlecht recherchiert sind. dieser versuch ist in die hose gegangen!

      für mich zählt die zukunft und nicht die vergangenheit! ich denke, dass sollte für alle "börsianer" gelten können!
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 22:30:32
      Beitrag Nr. 40 ()
      nabend!

      Wenn ich nicht wie immer meine bewährten roten Socken getragen hätte, wäre ich um ein Haar ausgerutscht auf einigen braunen Tretminen in diesem thread. Roch gleich am Anfang schon so merkwürdig ;)

      polzinho schreibt weiter oben:

      "nur zur klarstellung... haider ist nicht vor ss-veteranen aufgetreten sondern vor ehemaligen mitgliedern der waffen-ss.
      in wirklichkeit interessiert das hier in österreich aber KEINE SAU mehr. die ewigen diskussionen un die vergangenheit KOTZEN an."

      Ganz richtig und Dich selbst entlarvend gesagt, polzinho: das interessiert keine SAU mehr - wohl aber alle, die nicht mit rechtem Gesindel wie z.B. SS-Veteranen kokettieren! Und das ist zum Glück immer noch die überwiegende Mehrheit der Östereicher.

      Weiter schreibt er:

      "stellt euch vor: fpövp KÖNNTEN ja tatsächlich GUTE arbeit leisten. und davor kann die europäische linke dann berechtigterweise zittern... "

      Das ist richtig niedlich und bezeichnend für den Grössenwahn der Ösis: die europäische Linke zittert vorm Grossmachtführer Haider - ich lach mich schlapp.

      Wenn hier jemand zittert, sinds die Rechten: in Frankreich haben sie ihre Zukunft schon hinter sich (siehe die letzten Wahlergebnisse) und in Deutschland sind sie dank der Spendenaffäre auch erstmal weg vom Fenster für etliche Jahre.
      Meine Vermutung ist, daß gerade die gemässigten Rechten sich jetzt für Haider einsetzen, weil die CDU zersplittern wird und weil sie sich zukünftig schon in ähnlicher Situation sehen wie die ÖVP: Daß sie nämlich nur als schwarz-braunes Bündnis eventuell noch eine kleine Chance haben werden, Deutschland erneut in die Sch.. zu reiten. Aber jetzt müssen sie sich erstmal lange Zeit von der "rotgrünen Pest" regieren lassen, oh welche Genugtuung!

      Grüsse,
      Mo
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 00:07:25
      Beitrag Nr. 41 ()
      Mo2: wenn du meinen erklärungsversuch bezüglich der entschlossenen vorgangsweise der 14 eu staaten gegen österreich nicht teilst, dann würde mich aber schon deine version interessieren!

      ich glaube nichtmal du kannst ernsthaft glauben, dass diese aktion aus humanistischen hintergründen und aus sorge um die demokratischen verhältnisse in österreich geboren wurde.

      da muss ich wirklich lachen :D

      zumal ja am selben wochenende eine annäherung mit dem beitrittskandidat türkei erreicht wurde (nicht zu sprechen von der vorgangsweise der eu in bezug auf russland und serbien...)

      mögliche erklärungsversuche:


      a) angst davor, dass das "rechte experiment" in österreich gut ausgehen könnte (wurde von dir verworfen)

      b) damit verbunden: angst vor dem erstarken der extremen rechten in den anderen ländern (die imo NIE UND NIMMER mit der fpö vergleichbar sind) - wie der flamsblock [schreibt man sicher anders...] in belgien, die lega nord in italien, die republikaner in deutschland, die front national in frankreich etc...

      c) moralisches feigenblatt der eu ob der peinlichen übergriffe gegen ausländer in den restlichen mitgliedsstaaten (deutschland: brennende asylantenheime, nazis ziehen durchs brandenburger tor, etc - spanien: lynchjustiz der bevölkerung almerias gegen marokkaner - schweden: bürgerkriegsähnliche zustände in der rechten szene - etc)

      d) moralisches feigenblatt der eu ob des versagens in der ausenpolitik bezüglich serbien und co (nach dem motto: probieren wir an österreich mal unsere möglichkeiten aus, was kann uns schon passieren?)

      e) von der sozialistischen internationalen gesteuerter protest, initiert durch den bundeskanzler a.d. klima

      f) eine mischung aus den optionen a) bis e)


      das die reaktionen der eu-staaten überzogen und unverhältnissmässig und ausserdem rechtlich äusserst bedenklich sind, steht wohl ausser frage. selbst jene, die für eine einmischung der eu in innere angelegenheiten sind, müssen einräumen, dass man damit verfrüht sein pulver verschossen hat. zumal die neue regierung noch gar nicht im amt war und man nicht erwarten kann, mit so einer reaktion die regierungsbildung eines landes verhindern zu können!

      meine meinung: das war der europapolitische supergau schlechthin, der fallout wird sich auf alle länder der eu erstrecken!
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 00:25:26
      Beitrag Nr. 42 ()
      haider soll schwierigkeiten mit den menschenrechten haben---nun, seine partei ist seit, glaube ich, 8 jahren ein bestimmenter faktor in kärnten. und ständig haben sich die wahlergebnisse verbessert, zuletzt meines wissens 42 Prozent ( laut welt). wenn die politik sooofaschistisch wäre, hätte die fpö wohl nicht diese entwicklung genommen.
      israel hat dagegen heute im libanon ein mietshaus mit hubschraubern beschossen, und dabei bewusst die verletzung von menschen in betracht gezogen. im 3, stock solle ein hisbola terrorist wohnen. wie sieht es denn da mit den menschenrechten aus. ich sehe die problematik israels im arabischen umfeld, aber man kann hier nicht den botschafter abziehen und einen auf menschenrechte machen , wenn man sie selbst ständig ( auch wenn aus eigenschutz) verletzt.
      sicher ist haider ein populist, das waren strauss und wehner aber auch. staruss hat damit die rechten in die union integriert, wehner die linksradikalen und kommunisten. das der spd der linke rand ausfranst ist ein grosses problem. immerhin ist die pds die nachfolgepartei der sed, unbestritten eine mörderpartei. und die haben auch eine kommunistische plattform, wo auch schon mal gefordert wird, den deutsche bank chef zu hängen und allen grosskapitalisten ans leder zu gehen. vielleicht sollte sich die presse auch hier mal ein wenig beschäftigen.
      im übrigen höre ich in den letzten tagen von brutalen übergriffen von spaniern auf marrokaner in spanien. eine hetzjagd folgt der anderen. in österreich höre ich von solchen dingen nichts, trotz haider.
      mein fazit: alle länder, die sich im moment mokieren haben weiss gott genug vor der eigenen haustür zu kehren.
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 02:04:04
      Beitrag Nr. 43 ()
      Mo2, nur ganz kurz. Bitte höre auf hier unterschwellig, Community Teilehmern Rechtsaradikalismus vorzuwerfen (ich bin nämlich - noch - CDU Mitglied)! Dieses Thema hatten wir schon mal lang und breit diskutiert. Das ist in meinen Augen eine schlimme Beleidigung! Außerdem erstickt sie jede Diskussion im Keim. Mal nur so als Frage: Warum soll man eigentlich nicht mit Nazis diskutieren? Man hat doch eh die besseren Argumente!

      Noch ein Satz: Ich bin persönlich enttäuscht, denn dein Schreibstil läßt darauf schließen, daß du hier das, was du zum besten gibst, durchaus verinnerlicht hast. Und das läßt mich wirklich mit dem Kopf schütteln. Mag sein, daß man über Haider streiten kann, wie rechts er ist. Aber die CDU definitiv in eine Reihe mit der Lega Nord und dem Flams Block zu stellen, und das wohl überlegt, kann einfach nicht Sinn einer dialogorientierten Diskussion sein.
      Und diese kraftmeierische Bewertung am Ende deines Beitrages bringt uns auch kein Stück weiter, abgesehen davon ,daß dir in diesem Punkt jeder seriöse Politikwissenschaftler widersprechen wird.

      Ich bin auch nicht gerade glücklich darüber, wenn sich verschiedene Parteien in diesem threat angiften, aber da kann ich wenigstens eine gewisse Emotionalität erkennen. Bei dir scheint es mir mehr bloße Boshaftiggkeit zu sein, die Diskussionen zu torpedieren.

      Ich möchte dich daher darum bitten, dich entweder konstruktiv an der Diskussion zu beteiligen (auf diesen komischen SS-Vergleich sind auch schon andere in dsachlicherer Art eingegangen) oder dem Threat fernzubleiben. Ersteres traue ich dir durchaus zu.

      MfG
      Ingmar

      P.S. Diese Bitte hätte ich nicht nötig gehabt. Ich hhtte deinen Beitrag durchaus auch auf andere Art und Weise zerpflücken können. Bitte bring mich nicht dazu, daß ichs am Ende bedauere, es nicht getan zu haben.
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 03:31:03
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Ingmar,

      der Thema dieses Threads hat zwar seine Wirkung nicht verfehlt, aber es stimmt nicht. Ich habe mir die Sendung im Fernsehen angeschaut und alles was du ntv vorgeworfen hast, was diese angeblich rausgeschnitten haben, stimmt nicht.

      Es wurde auch im Fernsehen ausgestrahlt, daß der Böhme "...oder der gute Jörg von neben an!" gesagt hat und auch die Antwort von Jörg Haider.

      Das andere mit dem ÖVP Journalisten wurde auch im Fernsehen ausgestrahlt.

      Der ganze Thread viel Rauch um nichts. Aber anscheinend hat es hier niemand auf ntv gesehen, bzw. aufmerksam verfolgt.

      Gruß

      Lysander
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 09:30:24
      Beitrag Nr. 45 ()
      Moin, speziell polzinho und Mr. Bucket!
      Ich gebs ja zu, dass ich mit meinen Beiträgen ganz bewusst etwas überziehe - das liegt vor allem daran, daß ich den Eindruck habe, hier herrscht zuviel Friede Freude Eierkuchen: Rechte und gemässigte Rechte und Konservative erzählen sich hier was von der linken in die rechte Tasche (das ist jetzt nicht politisch gemeint ;)) und für meinen Geschmack haben wir hier, was Haider & Co anbelangt, etwas zu wenig Gegenwind. Ich kann einfach nicht glauben, dass es keine linken oder sagen wir mal sozialdemokratischen Aktionäre gibt.
      Zu den EU-Sanktionen: Ich habe es in einem anderen thread schon gesagt, daß ich mir in meiner Meinung dazu nicht sicher bin - mittlerweile finde ich die EU-Haltung immer weniger richtig, vor allem weil man praktisch mit Kanonen auf Spatzen schiesst.
      Da ist KEIN Schleimversuch, polzinho & Mr. bucket & dr.faust - freut Euch nicht zu früh ;)
      Gruss,
      Mo
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 10:58:50
      Beitrag Nr. 46 ()
      Klang ja trotzdem schon ganz gut, der Schluß!
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 17:03:02
      Beitrag Nr. 47 ()
      Wallstreetsofa
      an Dr. Faust und Mr. Bucket.
      Immer wieder diese Vergleiche mit Hitler !! Kennt Ihr nicht den weisen Satz des deutschen antifaschistischen Historikers Debastian Haffner in seinem Berühmten Buch aus dem londoner Exil 1940 ??

      "man kann nicht aufhören Luft einzuatmen , nur weil der Hitler es auch tut ... "

      Es gibt Dinge die, Hitler oder nicht Hitler, ihre objektive Richtigkeit behalten. Nur nicht für Neomarxisten,
      marxistoide Christen, Universalisten, ewige Welthelfertypen, leider .

      Was wollen diese Leute wirklich ?

      Lenin verkündete: " Proletarier der ganzen Welt, vereinigt Euch "

      Genau das wollen diese Leute, mit einer aktuellen Änderung :
      " Proletarier aus der ganzen Welt , vereinigt euch , und zwar auf dem Territorium des alten verhassten
      kapitalistischen und bourgeoisen Europa, und untergräbt und zerstört es ! "

      Genau dieses Ziel verfolgt diesese unsägliche Allianz von angeblich Wohlmeinenden, mit zunehemender Wut nach dem Versagen in Osteuropa

      Aus diesem Grund braucht man mit denen gar nicht zu diskutieren. Jeder Wille (bzw. Fähigkeit)
      auf Objektivität ist NICHT vorhanden.

      Grüße

      PGS
      Avatar
      schrieb am 09.02.00 19:07:45
      Beitrag Nr. 48 ()
      welche(r) boardteilnehmer(in) hat denn heute psychiatrischen dienst? wir habe hier einen mittelschweren fall von paranoia, der patient heisst pgs und redet wirr von marxistoiden christen und universalisten die ihn untergraben wollen.
      bitte um sofortige einweisung in die boardklinik ;)
      Avatar
      schrieb am 10.02.00 00:48:24
      Beitrag Nr. 49 ()
      Lysander , ich vermute mal, bei dir ist der Eindruck entstadnen, ich hätte mir die Sendung live vor Ort angesehen. Dem ist nicht so, ich habe die Talkschow genau wie du auch im Fernsehen verfolgt. In der Liveübertragung wurde alles von dir Angesprochene tatsächlich gesagt (sonst hätte ich das ja gar nicht wissen können). Ich habe mich auf den Nachrichtenblock im Anschluß, also auf die Auszüge de n-tv auch in Stunden danach ausgestrahlt hat, bezogen. Und bei diesen Ausstrahlungen, treffen alle von mir angeführten Punkte zu.

      MfG
      Ingmar

      Kann heute nicht soviel posten, weil meine Standleitung im Eimer ist (Drecks Uni!) und ich über AOL dirn bin.


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