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    Exklusiv - Interview (Teil I) mit LHS - CEO, Herr G.D. Cuccio - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.02.00 22:27:03 von
    neuester Beitrag 19.02.00 00:19:13 von
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      schrieb am 07.02.00 22:27:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Teil I:

      Exklusiv–Interview mit dem CEO der LHS AG, Herrn G.D. Cuccio. Außerdem waren die IR-Beauftragten Herr N. von Stackelberg sowie Herr R.Westermann anwesend.

      Das Interview führte für wallstreet:online Christiane Pauly.


      Wallstreet:online: Herr Cuccio, wann und warum haben sie sich dazu entschieden zu LHS zu gehen?

      Herr Cuccio: Ich kannte LHS bereits seit einer geraumer Zeit – ungefähr seit 3 oder 4 Jahren – unter anderem auch Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder.

      Die ersten Einstiegsverhandlungen hatte ich mit LHS, als ich noch bei Airtouch arbeitete. Das ist ungefähr 6 Monate her. Durch die Gespräche mit Herrn Lademacher wurde das ganze konkreter. Ich entschied mich für LHS definitiv im September.

      Vorher habe ich bei Airtouch gearbeitet. Die Fusion zwischen Vodafone und Airtouch war natürlich unheimlich wichtig und interessant für mich.

      Es gibt einige Gründe, weshalb ich mich für LHS entschied.
      Ich denke, die Kommunikations-Industrie, insbesondere der Softwarebereich, werden Schlüsselelemente des Wachstums sein. LHS ist in einem vielversprechenden Wirtschaftszweig mit sehr guten langfristigen Aussichten positioniert.
      LHS ist ein erfolgreiches Unternehmen, das von Unternehmern wie z.B. Helmut Lademacher gegründet wurde. Das Unternehmen hat hervorragende fundamentale Daten, weist enormes Wachstum aus, hat einen guten Ruf und der Wirtschafszweig ist globaler Natur.

      Die Wahl erwies sich für mich als sehr einfach. Es ist ein Unternehmen, in dem ich mitarbeiten will und in dem ich die Position des CEO einnehme.

      Zusätzlich wurde ich von Herrn Lademacher überzeugt - es war ein interessanter Verlauf.



      Wallstreet:online: Herr Cuccio, bevor Sie bei LHS eintraten, markierte die Aktie des Unternehmens im Juli 1998 ein Hoch bei rund 71,00 Euro. Ab dem Zeitpunkt ging es dann mit dem Kurs stetig bergab. Das Jahrestief liegt bei rund 24 Euro. Aktuell hat der Wert den Abwärtstrend verlassen und notiert bei rund 34,00 Euro. Wie erklären Sie diese Kursentwicklung? Sind Sie mit der Performance zufrieden?


      Herr Cuccio: Ich glaube, es gibt kaum einen CEO, der mit der Aktien-Performance seines Unternehmens zufrieden ist.

      Ich habe halt gesehen, auf welchem Niveau LHS im Hoch bereits gehandelt wurde - ich denke, dass durch unser Herantreten an die öffentlichen Institutionen, Finanzinstitute, Finanzpresse, Analysten und Investoren der innere Wert von LHS gesehen und (wieder)entdeckt wird. Ich bin nicht damit zufrieden, dass das die gesamte Anlegergemeinschaft anscheinend zeitweise nicht so gesehen hat.

      LHS verfügt über erfolgreiche und neue Technologien und ist in einer hervorragenden Branche präsent. Das Unternehmen generiert seit langem Gewinn und weist starkes Wachstum aus. Um dieses in Zahlen zu verdeutlichen: Der Gewinn je Aktie ist seit 1996 von 11 Cents zu den aktuellen Schätzungen der Analysten für das Geschäftsjahr 1999 auf 68 – 72 Cents gestiegen.

      Ich bin mir nicht sicher, ob die LHS-Story öffentlich bisher richtig an die Anlegergemeinschaft herangetragen wurde und rübergekommen ist. Wir wollen auf jeden Fall die Transparenz fördern.

      Dieser Zustand der Vergangenheit entspricht nicht meinen Vorstellungen. Aus diesem Grund sind wir aktuell in Frankfurt, geben Interviews und werden eine Analysten- sowie eine Pressekonferenz in Frankfurt Ende des Monats abhalten. Wir haben im Dezember unsere erste Analystenkonferenz in New York geführt. Es ist auf jeden Fall unser Bestreben die Geschichte und den Erfolg unseres Unternehmens zu kommunizieren.

      Wenn wir ähnlich situierte Konkurrenz-Unternehmen, die auf einem höheren Niveau gehandelt werden - und dann auf der anderen Seite den inneren Wert von LHS, die ausgezeichneten Fundamentaldaten betrachten, dann sehe ich keinen Grund, weshalb wir nicht auch auf diesem Niveau gehandelt werden sollten.



      Wallstreet:online: Auf welchem Niveau – denken Sie – ist ihre Aktie fair bewertet?

      Herr Cuccio: Ja, das kann ich jetzt nur wiederholen. Wenn man sich ähnliche Unternehmen unter die Lupe nimmt, trifft man auf Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 40 bis 50. Unseres liegt in einer Range von 30 bis 35.

      Wir sehen uns mit demselben inneren Wert, in demselben Markt und globalem Umfeld sowie mit ähnlicher Rentabilität. Hinzuzufügen sind die vielen Positiv-Meldungen - z.B. die Kooperation mit Alcatel, ein sehr bedeutendes Unternehmen für uns hinsichtlich der Region China. Ein riesiger Markt, wo Telekommunikations-Unternehmen in der Größe der Deutschen Telekom jedes Jahr aufgebaut werden.

      Wenn man das alles berücksichtigt und dann noch hinzuzieht, dass wir offener und transparenter für unsere Investoren werden, dann sollten wir auf ähnlichem Niveau wie unsere Konkurrenz gehandelt werden.


      Wallstreet:online: Warum sollte sich ein Investor ihre Aktie ins Depot legen?

      Herr Cuccio: Ich glaube, ich kann mich jetzt nur wiederholen. Es gibt in erster Linie 3 Elemente, auf die ich hinweisen kann.

      Erstens: Wir sind in einem vielversprechenden Wachstumsmarkt präsent. Die Wachstumsprognose für Telekommunikation – insbesondere im Bereich Mobilfunk - liegt bei 20 bis 25 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre. Das ist bei globaler Betrachtung ein sehr signifikantes Marktwachstum. Der Bereich der mobilen Datenübertragung, der ebenfalls sehr interessant für uns ist, wird voraussichtlich noch extremer wachsen.

      Der zweite Punkt ist: Wir sind fundamental gesund. Wir weisen stetiges Profit- und Umsatzwachstum aus. Ein guter Finanzieller Hintergrund.

      Schließlich verfügen wir über führende Technologien sowie Software auf dem aktuellsten Standard. Gerade erst haben wir die neue Targys-Struktur bekanntgegeben. Außerdem haben wir mitgeteilt, dass wir für die WAP-GPRS-Technologie vorbereitet und gerüstet sind. Wir haben das Produkt bereits im Markt.

      Wir bieten führende Technologien in einer führenden Industrie.

      Ich meine, das sind überzeugende Gründe, sich LHS ins Depot zu legen, denn der Investor begutachtet Zahlen und führende neuste Technologien.


      Wallstreet:online: Im dritten Quartal 1999 konnte LHS Rekordumsätze und -erträge melden (Umsatz: 68,0 Mio. US$, Nettoertrag 11,7 Mio. US $). Welche Zahlen erwarten Sie für das Gesamtjahr, wie sehen Sie die Entwicklung im begonnenen ersten Quartal 2000?

      Herr Cuccio: Die Zahlen für das Geschäftsjahr 1999 werden am 22. Februar bekanntgegeben. An diesem Tag wird zusätzlich eine Pressekonferenz stattfinden.

      Wir haben auf der Analystenkonferenz im Dezember mitgeteilt, dass wir einen kleinen Effekt des Y2K-Problems erlitten haben. Eine Anzahl von Kunden haben die Investitionen hinsichtlich der Informations-Technologie-Systeme „eingefroren“. Das hat eine winzige Verlangsamung hinsichtlich unseren Erwartungen bewirkt. Unsere Prognosen sind auf „kontinuierliches Wachstum“ ausgerichtet. Die Analystenerwartungen liegen in einer Range zwischen 68 und 72 Mio. US$ hinsichtlich des Umsatzes für das Quartal. Wir sind mit diesen Prognosen zufrieden. Die Schätzungen bezüglich des Jahresgewinns 1999, mit denen wir auch übereinstimmen, liegen zwischen 68 und 72 Cents je Aktie. Ich denke, es war ein weiteres Jahr des stetigen Wachstums hinsichtlich des Umsatzes und des Gewinns.

      Das 4. Quartal, das - wie gesagt - einen kleinen Effekt des Y2K-Problems widerspiegeln wird, wird im laufenden Jahr wettgemacht und ausgeglichen. Dieser „Einfrier“-Effekt zog sich bei einigen Firmen noch bis in den Januar diesen Jahres. Jetzt bemerkt man allerdings, dass diese Phase vorüber ist und Firmen in neue Vorschläge und Aufträge hinsichtlich ihrer Systeme investieren.



      Wallstreet:online: Wo liegt der geographische Schwerpunkt des Umsatzes (a: im Moment, b: in 2 Jahren)?

      Herr Cuccio: Seitdem wir so stark in der GSM-Technologie sind, hat der europäische Bereich am meisten Umsatz generiert – ungefähr 45% des Gesamtumsatzes. Ebenfalls 45% entfallen auf Latein- und Nordamerika und rund 10% auf Asien. Diese Prozentanteile haben sich recht stetig gehalten. Insgesamt hätte man vielleicht einen höheren Umsatzwachstum in Asien erwartet. Der Grund, weshalb dieser Anstieg bisher nicht eingetreten ist, ist auf die wirtschaftliche Situation in dieser Region zurückzuführen.

      In den nächsten Jahren erwarten wir jedoch eine Änderung, da sich die asiatischen Wirtschaften erholen. Parallel dazu wollen wir dort aktiver werden. In China hatten wir bisher keinen Umsatz. Dort werden wir dieses Jahr das Geschäft ankurbeln und in 2001 noch weiter ausbauen. Wir erwarten, dass sich der Umsatz in Asien auf 15% bis 20% des Gesamtumsatzes erhöhen wird.

      Lateinamerika ist auch ein interessanter Markt, der hohes Wachstum verspricht.

      In 2001/2002 werden wir außerdem eine Anzahl neuer Lizenznehmer für Abrechnungssysteme vorweisen können aufgrund der ab 2003 für den Konsumenten erhältliche neue Übertragungstechnik UMTS. Das wird sich dann wieder positiv auf den europäischen Umsatzanteil auswirken.



      Wallstreet:online: Wie groß ist der Anteil an Lizenzeinnahmen am Gesamtumsatz?

      Herr Cuccio: Aktuell liegt der Lizenzanteil am Gesamtumsatz bei 40%. Dieser Satz bleibt kontinuierlich in dieser Range – einige Quartale etwas darüber, einige etwas darunter. 60% entfallen auf Services. Diese Prozenteinteilung entspricht unserem Business-Modell.



      Wallstreet:online: Welches Umsatzvolumen wird die Kooperation mit Alcatel in China für LHS bringen?

      Herr Cuccio: China baut – wie ich schon vorher erwähnt habe – jährlich Unternehmen auf, die ungefähr der Größe eines amerikanischen RBOC (Regional Bell Operating Company) entsprechen. Das ist mit der enormen Einwohnerzahl zu begründen. Die Penetration hinsichtlich der Telekommunikation ist dort noch relativ gering. Die Chance für uns in diesem Markt ist beträchtlich. Man kann diese Möglichkeiten mit denen z.B. in Lateinamerika vergleichen. Es ist schwer vorauszusagen – aber wie gesagt, wir streben es an, die Einnahmen in Asien innerhalb der nächsten Jahre zu verdoppeln.



      Herr Westermann: Es ist hier allerdings anzumerken, dass es sich nicht um Auswirkungen handelt, die sich kurzfristig bemerkbar machen, denn Investitionsentscheidungen brauchen ihre Zeit.

      Herr Cuccio: Alcatel verfügt bereits über Kontakte und Lizenzen und unterhält Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen, was die Sache für uns natürlich um einiges beschleunigen wird.



      Wallstreet:online: Welchen Unterschied bemerken Sie zwischen deutschen und amerikanischen Investoren? Behandeln Sie die Anleger unterschiedlich?

      Herr Cuccio: Hinsichtlich der Behandlung der Investoren in Amerika und Deutschland ist meiner Meinung nach kein Unterschied festzustellen. Es ist unsere Absicht und wir arbeiten hart dafür, beide Seiten informiert zu halten und für die Investoren generell transparent zu sein, um sicher zu gehen, dass der Markt informiert ist.

      Die Maßnahmen in diese Richtung werden verstärkt. Ein Teil davon werde ich selbst in die Hand nehmen.

      Die Grundbedingungen für die Notierung sind schon in gewisser Weise unterschiedlich. Wir sind am Neuen Markt und am Nasdaq gelistet. Am Nasdaq gelten verschiedene Regeln und Gesetze, die zu befolgen sind. Es muss vieles veröffentlicht werden, was in Deutschland nicht der Fall ist. Die Informationen sind allerdings über das Internet zu erfahren (Bemerkung der Redaktion: www.sec.gov - kostenlose Online-Datenbank der US amerikanischen Börsenaufsicht SEC (=Securities and Exchange Commission) Jeder Anleger hat die Möglichkeit sich zeitnah Links direkt zu den von der SEC geforderten Dokumenten kostenlos per e-mail zuschicken zu lassen zum Beispiel via www.freeedgar.com)

      Unsere Absicht ist es auf jeden Fall, beide Seiten gleich zu behandeln.

      Wir hatten im Dezember – wie bereits erwähnt - unsere erste amerikanische Analystenkonferenz. Wir waren bisher was Analystenkonferenzen und Veranstaltungen für große institutionelle Anleger angeht aktiver in Deutschland als in den USA. Wir haben mit der Analystenkonferenz begonnen, diesen Zustand zu ändern. Wir wollen öffentlich präsenter werden.



      Wallstreet:online: Heißt das, dass sie den deutschen Markt bisher focussiert haben?

      Wir waren einer der ersten Unternehmen am Neuen Markt. Wir starteten hier. Das Unternehmen ist in Deutschland von Deutschen gegründet worden. Für eine Zeit lang war auch der Hauptstandort Deutschland. Ich denke, der Grund für diese Vorgehensweise ist mehr historisch zu sehen. Im Grunde eine ganz normale Vorgehensweise. Allerdings, wenn man an beiden Märkten gelistet ist, muss man auch an beiden Orten aktiv sein, um die Investmentmöglichkeiten der Anlegerschaft auszuschöpfen. Man muss sehr aktiv sein, um die Story des Unternehmens an die Leute heranzutragen.



      Wallstreet:online: Was wird das Unternehmen in Zukunft tun, um die IR-Politik zu verbessern und für mehr Transparenz insbesondere bei den deutschen Investoren zu sorgen?

      Herr Cuccio: Zu den abgegebenen Ausführungen möchte ich noch hinzufügen, dass ich bereits sehr viel Zeit in Deutschland, London und New York verbracht habe. Ich werde dafür sorgen – und das betone ich mit Nachdruck - dass mehr Informationen an die Öffentlichkeit getragen werden.

      Herr Westermann: Im Vergleich zu Amerika war LHS nicht weniger transparent in Deutschland. Wir haben zwar weitaus mehr Informationen aufgrund der SEC-Regelung bereitgestellt, die in Deutschland auch abgerufen werden können – allerdings nicht richtig genutzt wurden. Bezüglich LHS weiss man zum Beispiel über jeden LHS Insider-Trade Bescheid. Innerhalb vieler Neuer Markt-Unternehmen wird dasselbe passieren, wenn nicht sogar noch extremer – aber darüber weiss der deutsche Anleger nichts, weil die deutsche Regelung es nicht vorsieht, dieses zu veröffentlichen. Also sind wir in dieser Hinsicht transparenter als die Unternehmen hier. Wir waren und sind sehr aktiv gegenüber der deutschen Anlegerschaft. Herr von Stackelberg ist in Deutschland in Sachen IR aktiv und wir haben engagierte IR-Funktionen für den europäischen und deutschen Markt. Wir haben also viel für den deutschen Markt getan.

      Teil II des Interviews folgt morgen...
      Lesen Sie über Konkurrenz, Marktanteile sowie eine Stellungnahme zu den Leerverkäufen in Amerika.
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 09:02:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      LHS Group, nicht Lernout & Hauspie.
      Avatar
      schrieb am 08.02.00 12:07:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nach dem Adelong Interview von Wallstreet-Online stellen sich nun folgende Fragen:

      1. Ist Herr Cuccio wirklich der CEO von Lernout & Hauspie?

      2. Müssen wir annhemen, dass dieser nun, nach Kurssteigerungen, seine Aktien verkauft?

      Nix für ungut, DON L...
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 00:19:13
      Beitrag Nr. 4 ()
      Oh Gott, oh Gott, ändert bloß schnell den Thread-Namen, LHS
      ist nicht LHSP!


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      Exklusiv - Interview (Teil I) mit LHS - CEO, Herr G.D. Cuccio