checkAd

    Die nächsten 12 Monate an den Finanzmärkten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.07.02 14:43:57 von
    neuester Beitrag 07.11.02 11:54:21 von
    Beiträge: 14
    ID: 612.599
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.642
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 14:43:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich möchte in diesem Thread ein paar grob strukturierte Überlegungen darüber angeben, was uns in nächster Zeit an den Börsen beschäftigen könnte.

      Zunächst: Es soll bitte keiner glauben, mit großen Interventionen ließe sich der Aktienmarkt beliebig lange oben halten. Abgesehen von der immensen Geldmenge, die für solche Eingriffe nötig ist, entsteht eine Kursbildung durch eine Übereinstimmung über den Wert eine Aktie, der den geringsten Widerstand von aktiven Käufern oder Verkäufern herausfordert, der aus der Rendite-Erwartung resultiert. Dabei ist es gleichgültig, wieviel Millionen und Milliarden Aktien zu einem vorherigen Zeitpunkt zu einem anderen Kurs gehandelt wurden. Die steigenden Jahrsvolatilitäten sind ein Zeichen für das brüchig werdende Fundament der großen Märkte. Die Erwartungen schwanken stark, weil die bisherigen Erfahrungen nachhaltig steigender Märkte ihre Gültigkeit verlieren.[/b] Und weil der Vertrauens-Crash aufgrund der im Scheinwerferlicht stehenden Finanzpraktiken hochbewerter Unternehmen Tatsache geworden ist. Im Extremfall könnte Amerika zur Stützung der Pensions-Fonds und Anleger-Stimmung riesige Aktien-Pakte aufkaufen, Rettungskäufe durch Eilverordnungen abgesegnet. Aber das einzige, was die FED und die regierungsnahen Banken damit erreichen könnten, wäre, selbst zum bedeutenden Anteilseigner vieler Unternehmen zu werden. Damit wäre de fakto eine schleichende Verstaatlichung der Unternehmen in Amerika vorgezeichnet, die katastrophale Folgen für das Vertrauen der Anleger in den Kapitalismus-Garant Nr. 1 hätte. Doch weg vom Extremfall: Entscheidend ist: Die Qualität und die Tugenden des Managements der Staatsfinanzen und der Unternehmen ist zugleich die Qualität einer Währung![/b] D.h., der Dollar verliert zurecht zur Zeit weltweit an Ansehen und wird es weiter tun.

      Die Realwirtschaft plagen derweil ganz andere Sorgen. Die Gefahr eines "Credit Crunch", also die Kontraktion der verfügbaren Kredite aus einer Kettenreaktion heraus, die von Unternehmens-Pleiten und Bankenschieflagen geprägt ist, muß und wird von Amerika abgewehrt werden.[/b] Die Liquiditäts-Verknappung hat so dramatische Ausmaße angenommen, daß nicht nur große kreditlastige Unternehmenen Insolvenz anmelden müssen, sondern bald auch gesunde Unternehmen gefährdet sind.[/b] (Einen Vorgeschmack erlebten die Anleger diese Woche im Fondsbereich. Fonds-Manager mussten diese Woche ihre Gewinne bei Goldminen um jeden Preis mitnehmen, um die Löcher, die sich an anderer Stelle auftun, auszugleichen.) Da sich die gesamte Verschuldung Amerikas im hohen zweistelligen Billionen-Bereich befindet und in keinem gesunden Verhältnis mehr zum BIP, ist die Wohlfahrt der USA inzwischen auf Gedeih und Verderb vom pyramidenförmigen Kreditsystem abhängig geworden.

      Das Deflations-Szenario hat daher starke Gegenkräfte: Zu eindringlich ist der Finanzwelt die Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre im Gedächtnis geblieben, ebenso wie das Debakel in Japan, welches inzwischen 12 Jahre währt.[/b] Amerika hat dabei gegenüber anderen Ländern einen Vorteil: Die meisten Schulden lauten auf Dollar. Damit wird sie diese immer zur Not durch Gelddrucken bedienen können, die Folgen wären freilich dennoch dramatisch.

      In Europa wird der Credit Crunch durch einen Sonderfall bzgl. des Euros zu starken inneren Zereißproben führen: Die vorgeschriebenen Haushaltskonsolidierungen aller Euro-Länder bishin zum Ausgleich der Staatsfinanzen werden den Deflationsdruck enorm verstärken.[/b] Diesbezüglich werden wir noch etliche Konflikte ausbrechen sehen, die zudem die politische Stabilität in einigen Ländern beeinträchtigen werden. Portugal ist in diesen Tagen als erster EU-Staat bekannt geworden, der die 3%-Marke klar verletzen wird. Aber auch in Deutschland ist die Kreditsituation angesichts hoher Verbraucherschuden und 1500 Milliarden Euro Schulden der Dax-Unternehmen nicht wesentlich rosiger.

      Zurück nach Amerika: Was wird Greenspan und die amerikanische Regierung mit ihren finanziellen Instrumenten und Machtmitteln tun können, damit die Märkte nicht aus mangelnder Liquidität verdursten? Die Zinsen nochmals zu senken, ist auf jeden Fall eine Hilfe, die zwar nicht viel, aber noch einen gewissen Spielraum zuläßt. Weiterhin sind Liquiditäts-Garantien[/b], wie sie auch schon beim 1998-LTCM-Fonds Desaster praktiziert wurden, ein probates Mittel, die Märkte flüssig zu halten und Domino-Effekte zu verhindern. So wurde damals ein 100-Milliarden-Dollar Derivate-Monster gezähmt, welches eigentlich "too big to fail" war. Der LTCM-Fall war übrigens auch ein bestechender Beweis dafür, daß die Creme de la Creme der internationalen Finanz-Szene sich genauso arg täuschen wie ein xbeliebiger Kleinanleger. Denn diese Finanz-Magnaten waren in diesem Fonds reichlich investiert.

      Aber es gibt einen großen Haken, sollte die Praxis der Liquiditätsversprechen überhand nehmen: Jeder Ökonom weiß, daß es volkswirtschaftlich langfristig schädlich ist, ungesunde und unprofitable Strukturen zu erhalten. Alleine das Bewußtsein eines Marktteilnehmers, im Falle einer Pleite springe schon jemand ein, führt schnell zu einer äußerst gefährlichen Entwicklung. Um überhaupt noch besondere Ergebnisse zu erzielen, wird nämlich das Risiko gesteigert. Aus ein einfachen Logik: Bin ich vorsichtig, und mach meine wenigen Prozent, so komm ich aus dem Loch nicht richtig raus. Verhalte ich mich risikofreudig, so droht zwar das Game Over, aber die Regierung wird mich ja retten. Und im Falle des Erfolges bin ich voll mit dabei. Das Fazit aus solchen unvorsichtigen Verhaltensweisen ist: Banken sowie große Unternehmen steigern ihre Risikofreudigkeit, anstatt sie abzusenken und einer nachhaltigen, solider Finanzstrategie zu folgen (`Moral Hazard`).[/b] Die Wirtschaft bleibt am Boden und die Schieflagen werden größer, der Staat muß zudem seine Garantien immer öfter erfüllen, was er irgendwann ohne Geldentwertung und damit Enteignung der Anleger nicht mehr kann.

      Das Bewußtsein, bei wirtschaftlichem Fehlerverhalten droht der Untergang, das Aus, gehört also zu den absoluten Notwendigkeiten einer gesunden und funktionierenden Marktwirtschaft![/b]

      Nun will andererseits keiner den totalen Kollaps und den Zusammenbruch ganzer Wirtschaftszweige. Daher wird obiger Nachteil vorübergehend in Kauf genommen. Was das für ein Höllenritt sein wird, mag sich jeder selbst vorstellen.

      Eine ebenfalls tickende Zeitbombe sind die Terminkontrakte, die Großbanken wie JP Morgan auf fallendes Gold abschließen, um das Flucht-Investment Nr. 1 unattraktiv zu machen. Diese Termin-Verkäufe übersteigen die vierfache Weltjahresproduktion, die renommierte FAZ berichtet z.B. letztes Jahr ausführlicher über diese Praktiken. Natürlich ist es verständlich, daß eine Flucht in Gold verhindert werden muß, weil Gold die Macht der Wirtschafts- und Finanzlenker beschneidet. Aber aufzuhalten ist es kaum, daher wirkt diese Verzögerung des Anstiegs wie ein Gummiband, das immer weiter angespannt wird, bis es reißt oder mit voller Kraft zurückschlägt. Notenbankverkäufe in Gold wird es daher so gut wie nicht mehr geben, auch wenn dieses Schreckgespenst gerne als psychologisches Gegenargument eingesetzt wird. Denn eine großflächige Veräußerung der letzten echten und unzweifelhaften Stabilitäts-Reserven eines Staates würde zu einem endgültigen Erdbeben des Vertrauens führen.[/b] So würde die Ankündigung der amerikanischen Regierung, sämtliche Goldbestände zu veräußern zwar einen vorübergehend Gold-Kollaps auslösen, der Dollar würde aber über Nacht schätzungsweise um bis zu 25-30% einbrechen, wie es z.B. auch mit Englands Pfund in den 30ern geschah.

      An den Börsen werden Interventionen hin oder her die Dividenden[/b] das große Stichwort der nächsten Jahre sein. Denn nur diese geben im Endeffekt eine ehrliche Aussage darüber, wie rentabel ein Unternehmen für seine Anteilseigner arbeitet. Die Börsen stehen immer in Konkurrenz zu anderen Anlageformen.

      Der drohende weitere Verfall an den japanischen Märkten wird eine beschleunigte Kapitalflucht aus US-Papieren auslösen. Nur noch wenige Punkte trennen den Nikkei von einem Tief, das er seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Nächstes Jahr laufen erneut gesetzliche Garantien auf Bankguthaben aus, nur ein starker Konjunkturaufschwung kann die Japaner von ihrem weiteren Mißtrauensschub in die eigene Wirtschaft erlösen. Doch woher soll dieser kommen, wenn die Japaner ihr Geldvermögen nicht übermäßig konsumieren ausgeben wollen? Ein verfluchter Teufelskreis, der nur durch einen Mentalitäts-Wechsel aufgrund tiefgreifender Reformen oder eines finalen psychologischen Schock durchbrochen werden kann.

      Ebenfalls nicht im zentralen Blickpunkt vieler Anleger sind die lateinamerikanischen Emerging Marktets, insbesondere Argentinien, Brasilien. Doch daß es etwas ruhiger geworden ist in den Nachrichten, darf niemanden beruhigen! Zu eng sind die Verflechtungen mit unseren Banken und Unternehmen, als das ein Kollaps dort an uns vorübergeht, gerade wenn wir selbst geschwächt dastehen.[/b] Russland könnte mit etwas Glück und Disziplin eine Sonderrolle einnehmen. Der Rohstoff-Reichtum wird durch steigende Preise genauso zur Stabilisierung beitragen wie die anerkennenswerte Führung durch Präsident Putin.

      Der Krieg gegen den Irak[/b] wird, für so bedeutend wir ihn alle halten, nur eine kleinere Rolle an den Finanzmärkten einnnehmen. Die Börsen werden ihn schon längst eingepreist haben, wenn er begonnen hat. Das Gleiche gilt für neue mögliche Terroranschläge. Es werden Zuckungen im Markt sein, die die langfristige Entwicklung aber nicht beeinflussen. Allenfalls die Verlagerung der volkswirtschaftlichen Kräfte in Richtung Rüstung und Sicherheit wird die Wohlstandszuwächse gerade in Amerika deutlich schmälern, ähnlich wie es in den späten 60er/70er-Jahren war.

      Wichtig bleibt zu wissen: Die gesamte westliche Welt hat viele Jahre über ihre Verhältnisse gelebt.[/b] Wie auch immer die Rettungsmaßnahmen zur Stabilisierung der Märkte aussehen werden und was dies für Konsequenzen in einzelnen Investmentbereichen haben wird - über lang oder kurz wird es zu deutlichen Wohlstandskorrekturen kommen müssen, sei es durch inflationsartige Vermögensentwertung, Bestrafung der unrentabelsten Staaten mit einer fallenden Währung oder der Demontage auch gesunder Unternehmen mit entsprechenden Folgen für die Einkommensentwicklung der Bevölkerung.

      Zusammengefasst ist das, was wir meiner Einschätzung nach in den nächsten 12 Monaten als Ausprägung dieser Korrektur sehen werden, folgendes:

      -Weitere, kurzfristig gültige Zinssenkung in Amerika
      -Vermehrte Liquiditäts-Garantien
      -Neue spektakuläre Schieflagen, mindestens zwei Pleiten im Bankensektor
      -Rettungsmaßnahmen für Pensions-Fonds, Staat nimmt Einfluß auf Wertbildung
      -Dollar-Verfall setzt sich fort
      -Neue Schockwellen aus den Emering-Marktes
      -Politisch-soziale Krisen und Wirtschafts-Konflikte in Europa um Einhaltung der Defizitgrenzen, die den Euro zwischenzeitlich belasten werden.
      -Flucht der Ausländer aus US-Staatsanleihen
      -später spürbares Anziehen der Inflationsraten, resultierend aus der Liquiditäts-Flutung und steigenden Importpreisen. Die Inflations ist dabei schon jetzt höher, als es offizielle Zahlen zugeben.
      -Mit ein paar Monaten Verzögerung deutliches Ansteigen des Goldpreises.
      -Weiterer Börseneinbruch, da Zinserhöhungen, die am Ende der Entwicklung stehen, eingepreist werden, bis attraktive Dividenden-Renditen bei Aktien erreicht sind.

      Wavetrader
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 15:04:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das ist ja alles ganz toll. Du solltest ein Buch darüber schreiben und versuchen es vor 2003 zu veröffentlichen. Hier meine Theorie, die ist zwar einfacher aber denk mal drüber nach:

      Durch das EDV-Zeitalter hat sich ein Day- bis Weektradermarkt aufgetan, der inzwischen gigantische Größenordnungen erreicht hat. Ein Kostolany wäre heute völlig überfordert und könnte genau wie ja die meissten Herren "Anal.." keine gesicherten Prognosen mehr stellen. Im Gegenteil, diese sind als Kontraindi.. hervorragend geeignet. Stell Dir vor in allen Ländern dieser Erde die ein EDV-Netzwerk sprich Internet besitzen gehen täglich je nach Ländergröße (in Deutschland sind das bestimmt über 100000) tausende und abertausende, also insgesamt mehrere Millionen Menschen auf Zockertour. Wenn jeder im Schnitt mit 500-1000 Euro täglich zockt, sind das ? genau Milliarden Euros die täglich verbraten werden. Hinzu kommen die Mafia (Italien, Russland, Kolumbien usw.) die ebenfalls Milliarden Dollars/Euros zocken) und dann noch unsere Instis mit lächerlichen Millionensummen. Na? dämmerts schon. Richtig, eine gigantische Spielwiese ist entstanden und alle wollen den schnellen Zock. Du doch auch oder? Also lass das wirtschaftliche erklären wollen von unterschiedlichen Zockermentalitäten, glaub mir es geht schief. Ich persönlich denke es geht langsam wieder aufwärts!! Chaostheorie, die funktioniert! Tschüss
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:05:19
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zwei sehr interessante Theorien.
      Wer auf Aktien setzt sollte sich folgendes Überlegen:
      1. Das eingesetzte Geld ist auf Jahre weg
      2. Welche Firmen gibt`s noch in 20 Jahren
      3. Welche Firmen wachsen in den 20 Jahren...steigende Gewinne

      Dann kann ALLES passieren (außer ein Weltkrieg) und man hat sein Vermögen ansehnlich gesteigert.

      Gruß
      Sir Hartgesottener Tom
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:24:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      hey tom,

      das glaubst du doch selbst nicht

      welche firma gibts noch in 20 jahren?

      das kann keiner, aber auch überhaupt keiner von uns beantworten.
      auch dort wie beim beim anfangstread, reine relativitäts-theorie.
      der in der mitte gefällt mir noch am meisten.

      mein standpunkt.
      ich denke 3 monatsweise, so fallen nämlich die quartalsergebnisse über einen her.
      den markt wirds immer geben, egal wie tief, wie hoch er steht, geld sucht möglichkeiten, ob gezockt, ob überlegt,
      ob mit niveau oder gekünstelt, egal auf welche tour,
      der bewegungsfähige und am wenigstens zugemüllte,
      der wird frei sein und am ehesten was gewinnen.
      aktien kaufen heißt mentale sperren überwinden, und sinn fürs
      machbare bewahren, spekulation ist es so oder so -immer-
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 16:30:40
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hickhacker, die Unberechenbarkeit der Börsenentwicklung, die zuweilen wie Chaos anmutet, sollte nicht davon abhalten, sich ausführliche Gedanken zu machen. Zu komplex ist das Börsengeschehen, als daß es sich durch ein paar technische Entwicklungen erklären lässt. Zeitpunkt und Dauer von Wirtschafts-Entwicklungen sind daher schlecht vorhersehbar, aber ob diese eintreten, ist schon besser erkennbar. Daher gibt es auch einige erfahrene und intelligente Langzeitinvestoren, die es geschafft haben, an der Börse zu Milliarden zu kommen.

      Der steigende Anteil der Daytrader - bedingt durch elektronischen Handel - spiegelt zwar eine nach wie vor sehr hohe Attraktivität der Aktienmärkte wieder, ist aber nicht weiter relevant für die zukünftige Entwicklung. Die meisten Daytrader scheitern nach einem Jahr, von den wenigen, die davon leben, wird keiner richtig reich damit. Ein einfache Rechnung über den statistischen Anstieg von Aktien im Vergleich mit der Gebühren-Höhe sowie der Zeit, in der Daytrader nicht voll investiert sind, erklärt dies. Die Zocker sind das Schmiermittel der Börsen, aber bestimmen tun sie die Richtung nicht.

      Und ein Kostolany wäre heute eher unterfordert, denn er würde die Dinge vermutlich viel klarer als alle anderen Investoren sehen, die nur eines kennen: Einen 20 Jahre lang steigenden Dow und Dax. So sagte er z.B. sinngemäß "An der Börse wird immer das gleiche Theater gespielt, nur die Schauspieler wechseln." Und das bezog sich auf einen Zeitrahmen von 100 Jahren. Dieser Herr hat auch Zeiten erlebt, als die Börse 15 Jahre nur seitwärts ging und Anleger einen Verlust nach Inflationsabzug von 65% erlitten. Grundlegende Dinge wie Gier und Angst spielen dabei in jedem Szenario mit und liegen auch den Überlegungen zugrunde, die ich in meinem Eingangsposting aufgestellt habe.

      Da du ja offenbar nicht so viel Zeit zum Lesen hast: Schau doch noch mal in einem Jahr wieder in diesen Thread rein und vergleiche dann meine Thesen mit dem, was inzwischen Realität geworden ist.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 27.07.02 19:15:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Große volkswirtschatliche Zusammenhänge konstruieren und davon die Prognosen ableiten, hat bis heute noch kein Nobelpreisträger der Volkswirtschaft geschafft.

      Ein Schumpeter ist mit seinen Theorien berühmt geworden, war am Ende selber pleite und hat sich den Schuß gegeben.

      Das Wichtigste, was not tut, wieder endlich Vertrauen schaffen, den Irrsinn der Finanzinstrumente eindämmen und die Banken durch Austausch ihrer größenwahnsinnigen Führer
      wieder zu einer soliden Finanzpolitik zu zwingen.

      Dass die Japaner nicht mehr konsumieren, ist klar, bei deren Altherrenbevölkerung. Wer braucht da noch viel.

      Gibt es da aber nicht eine Überbevölkerung, die auch noch in Zukunft konsumieren will, sogar viel besser als bisher.

      So schwarz würde ich das Ganze nicht sehen.

      Die Regularien müssen sich ändern, damit diese Gier einiger weniger Player sich nicht wiederholt.

      Ich glaube, die Amis sind auf dem besten Weg.

      Und eine Deflationspolitik der EU läßt sich nicht halten, wenn die Umstände es erfordern.
      Avatar
      schrieb am 28.07.02 00:24:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Wavetrader

      Danke für die Zusammenfassung. Eine interessante Argumentation mit klar herausgearbeiteter Tendenz.
      Ich habe nur wenig Zeit für das Board, hier ist sie nicht verschwendet !
      AS..
      Avatar
      schrieb am 29.07.02 22:56:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      @AlterSchwede: Das freut mich!

      @Schürger: Es ist ein Irrtum zu denken, nur aus Volkswirtschaftstheorie ließen sich praktische Prognosen ableiten, oder ein Nobelpreisträger wäre dazu besonders befugt. Es ist ebenfalls ein Irrtum anzunehmen, dies hätte ich in meinem Posting getan. Allerdings sind grundlegende Gesetze und Zusammenhänge wichtig, um überhaupt Schlüsse ziehen zu können. Ansonsten könnten wir uns im übrigen jegliche Diskussion um das Thema Börse sparen und uns die Analysten-Meinungen um die Ohren schlagen.

      Es reicht z.B. ein Blick auf die Wirtschaftsgeschichte, die uns viele elementare Zusammenhänge erklärt, und ein wenig psychologisches Verständnis, um die von mir ausgesprochene schwere Gradwanderung zwischen Liquiditäts-Bereitstellung und dem "Moral Hazard" nachzuvollziehen.

      Selbst deine zitierte pauschale Forderung "Wir brauchen mehr Vertrauen" sollte man daher mit Einschränkungen versehen, wenn man genauer hinsieht.

      Zwei Beispiele möchte ich hier geben:

      1. In der Weltwirtschaftskrise 1930-33 lag die Finanzpolitik der Amerikaner, aber auch der Europäer schwerpunktmäßig gewiß nicht auf Liquiditätsflutung, sondern auf restriktive Geldmengensteuerung (wobei ein wichtiger Grund im Goldstandard-System lag) bishin zum Protektionismus mit seinen langfristig negativen Folgen. Die Konsequenzen wie Rekord-Arbeitslosigkeit, Verarmung der Bevölkerung, steigende Rohstoffpreise, jahrelange Börsentalfahrt, politischer Extremismus kennen wir. Vorteile insbesonders auf amerikanischer Seite, z.B. weitreichende Finanzreformen und Entwicklung einer bis dato undenkbar gewichtigen Börsenaufsicht machten sich noch Jahrzehnte später bemerkbar.

      2. Als 1995 der mexikanische dem Kollaps nahe war und amerikanische Banken mit ihren Anlagen ebenfalls in den Abwärtsstrudel zu geraten drohten, da die mexikanische Wirtschaft mit der der USA eng verbunden ist und war, wurde von der US-Regierung ein zweistelliges Milliarden-$-Rettungspaket geschnürt, welches den IWF unterstützen sollte. Der Peso konnte um dem Preis massiver Interventionen gerettet werden.
      Dies hatte fatale Konsequenzen auf das Risiko-Verhalten der amerikanischen Banken und Großfinanziers. Mit dem Bewußtsein, die Regierung würde ihnen ja bei schwerwiegenden Schieflagen unter die Arme greifen, wuchs die Spekulation um ausländische Währungen enorm. Der von mir zitierte `Moral Hazard` richtete sein Unheil an.
      Die berühmte Asienkrise, auch verharmlosend Asiengrippe genannt, hat einen wichtigen Ursprung in George Soros Angriffen auf den thailändischen Bath. So wie er es geschafft hatte, das englische Pfund aus dem europäischen Währungssystem zu kippen, so beschleunigte er die Zahlungsunfähigkeit Thailands bzgl. der Kredite westlicher Industrieländerr. Die nachfolgenden Turbolenzen in Asien sowie die gigantische Fehlspekulation des LTCM-Fonds in Rußland, die zum weiteren Beleg für das ungesunde Vertrauen der Rettungsboote made by IWF wurde, verlangten dem IWF Einsatzmittel von über 100 Milliarden Dollar ab. Den Niedergang ganzer Volkswirtschaften konnte er dennoch nicht aufhalten.

      Diese zwei Beispiele zeigen sicher keine "konstruierten Zusammenhänge", aber sie machen deutlich, daß es kein Patent-Rezept für die Behandlung von Finanzsystem-Krisen gibt. Beide Seiten haben irgendwie Recht: Einerseits die Leute, die "Mehr Mut zum Bankrott" schreien, um die Moral-Disziplin aufrecht zu erhalten, andererseits diejenigen Rettungs-Aktionisten, die keinen Dollar zu schade finden, um mit ihm jeden kleinen Schwelbrand zu löschen. Es ist eben schwer, den golden Mittelweg zu gehen, wenn man es sehr eilig hat.

      Selbst Stanley Fischer wurde als Vizedirektor des IWF vorgeworfen, durch zu bereitwillige Hilfe die Moral der Maerkte und Politiker zu untergraben. Er reagierte auf den Vorwurf, dem "Moral Hazard" Vorschub zu leisten, mit dem Einwand (sinngemäß): "Wenn die Nachbarn eines Landes mit in den Abgrund gerissen werden, wäre es unverantwortlich, nicht zu helfen"

      Ich bin zu der Meinung gekommen, daß die Probleme in Lateinamerika sowie der amerikanischen Kredit-Strukturen von der US-Regierung und der FED auf die herkömmliche Weise - also mit Liquiditäts-Programmen - angegangen werden. Viele wollen die Nachteile solcher Maßnahmen wie bei der "Asiengrippe" nicht sehen und verweisen (teilweise zu Recht) auf die Krise der 30er Jahre. Da die Nachteile aber existent bleiben und viele Gefahren nur verdrängt werden, habe ich weitere negative Folgewirkungen der jetzigen Wirtschafts-Probleme zur Diskussion gestellt. Wer andere Konsequenzen oder Ursachen sieht bzw. einen optimistischeren Ausblick begründen kann, soll das gerne hier tun.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 22:24:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Nach Lage der Dinge sehe ich die von Wavetrader unter #1 beschriebenen Schlußfolgerungen genauso.
      Avatar
      schrieb am 03.08.02 23:33:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wow, schöner thread wavetrader.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 09:21:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Naja,
      pseudowissenschaftlicher Beitrag, auf Vermutungsszenarien ausgelegt. Langfristig ist alles Tod. Im Einzelnen würde das bedeuten, nur noch zu konsumieren und Sachwerte (Häuser/Kunst/Wein) anzulegen. Dennoch, ist es gut, dass immer mehr Chaosszenarien die Relation Optimisten/Pessimisten beherrschen. Hoffentlich geht es so weiter. Dann sehe wir Licht am Ende des Tages. Bitte alle verkaufen. Harhar.
      Avatar
      schrieb am 04.08.02 21:19:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      skiass, definierte bitte, was "pseudowissenschaftlich" ist. Meine Prognosen erheben natürlich keinen Anspruch auf reine Wissenschaftlichkeit, dazu sind sie viel zu wenig formal. Sie beschäftigen sich des weiteren weniger mit der Analyse eines abgegrenzten Themas, sondern stellen Überlegungen aufgrund von Erkenntnissen dar, die ich für hinreichend sicher halte.

      Punkt 1 (Zinssenkung) ist übrigens vor zwei Tagen in der Presse besprochen worden. "Die amerikanische Investment-Bank Goldman Sachs hat seine bisherigen Prognosen revidiert, dass die US-Notenbank FED die Leitzinsen in diesem Jahr unverändert bei 1,75 Prozent belassen würde. Sie geht jetzt davon aus, dass bis zum vierten Quartal die Leitzinsen um 0,75 Prozent auf 1 Prozent gesenkt werden."

      Deinen Schlußfolgerungen, wie man sich zu verhalten habe, stimme ich teilweise zu. Daß sich mein Szenario recht pessimistisch liest, ist ebenfalls richtig, vermehrte gute Nachrichten erwarte ich in der Tat frühestens nach diesen 12 Monaten. Allerdings würde ich nach einem 20jährigen einmaligen Hausse-Markt selbst mehrere Jahre mit allgemeinem Börsen-Pessimismus für eine gesunde Bereinigung halten.
      Avatar
      schrieb am 22.08.02 01:06:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hi Wavetrader,

      erstmal großes Lob für deine Mühen. Deine Postings finde ich hochinteressant, bieten sie doch genug Stoff für Diskussionen und kritisches Nachdenken.


      Hier ein Beitrag den ich aus einem anderen Boersenboard abkopiert habe:

      Die Wahrheit über die FED
      Melvin Sickler
      Amerikas größtes Problem:
      das Schuldgeld-System

      Was steckt hinter der "Federal Reserve Corporation"?


      Der Beitrag zeigt die Macht der von privaten Bankiers getragenen Federal-Reserve-Gesellschaft, die 1913 vom amerikanischen Kongreß das Recht zur Geldschöpfung bekam, und er beleuchtet die Folgen dieser Entscheidung für Wirtschaft und Gesellschaft der USA

      Die Regierung wird nichts besitzen, Das Volk wird nichts besitzen,
      Die Bankiers werden alles besitzen.

      Wenn Sie einen amerikanischen Bürger fragen, was die "Federal Reserve" ist, dann wird er Ihnen wahrscheinlich sagen, daß es eine Regierungsbehörde sei, die das gesamte Geld für die Vereinigten Staaten herstellt. Leider ist das ein Mißverständnis, dem die meisten Amerikaner unterliegen: nämlich, daß die Federal Reserve eine Regierungsbehörde ist, wahrscheinlich weil das Wort "Federal" (= Bundes-) in deren Namen enthalten ist.

      Im folgenden werde ich erläutern, um was es bei der Federal Reserve wirklich geht und wie diese zur Kontrolle der Vereinigten Staaten benutzt wird. Ein gutes Buch, das ich als Quelle benutze, hat den Titel: "Milliarden für die Bankiers - Schulden für das Volk" von Sheldon Emry.


      Eine private Gesellschaft

      Als erstes muß man wissen, daß die Federal Reserve Corporation keine Regierungsbehörde ist, wie die meisten Leute meinen. Es handelt sich um eine private Gesellschaft, die von den Bankiers kontrolliert wird. Und deshalb wird sie mehr zum finanziellen Vorteil der Bankiers als zum Wohl des Volkes betrieben.

      Als unsere Gründungsväter im 18. Jahrhundert die Verfassung der Vereinigten Staaten schrieben, stellten sie in Artikel 1 klar heraus: "Der Kongreß soll die Befugnis haben, Geld zu prägen und dessen Wert zu regulieren."

      Es war also der Wille der Gründungsväter, daß die Macht zur Schöpfung und Kontrolle des Geldes in den Händen des Bundeskongresses, aber nicht in den Händen von privaten Bankiers liegen sollte. Denn diese konnten enorme Mengen an Zinsen anhäufen und auf diese Weise tatsächlich das Land kontrollieren, nämlich durch die Kontrolle über das Geld. Sie kannten die Tricks der Bankiers, wozu Meyer Amschel Rothschild (1743-1812), der große europäische Bankier, einst sagte: "Erlaube mir, das Geld einer Nation herauszugeben und zu kontrollieren, dann ist es mir egal, wer ihre Gesetze macht......

      Die Gründungsväter glaubten, daß alle Bürger an den Erträgen der Geldschöpfung beteiligt werden sollten, nicht nur die privaten Bankiers. Und deshalb muß die nationale Regierung der alleinige Schöpfer des Geldes sein.

      Doch was geschah? Nachdem die Verfassung unterzeichnet war, wurde das Geld mehrere Jahre lang sowohl legal als auch illegal gehandhabt, und die Bankiers dachten sich alle Arten von Tricks aus, um das Geld der Nation unter ihre Kontrolle zu bekommen.


      Das Federal-Reserve-Gesetz

      Aber der endgültige Schlag kam erst 1913, am Heiligen Abend, als der Kongreß das Federal-Reserve-Gesetz verabschiedete. Dieses nahm das Recht zur Geldschöpfung für die Vereinigten Staaten dem Kongreß ab und übertrug es den privaten Bankiers, die sich selbst Federal-Reserve-Gesellschaft
      nannten. Aber beachte: Sie waren private Bankiers!

      Die Verabschiedung dieses Federal-Reserve-Gesetzes erlaubte die Gründung einer Federal-Reserve-Gesellschaft mit Direktoren als Vorstand, dem Federal Reserve Board. Und die Vereinigten Staaten wurden in zwölf Federal-Reserve-Bereiche aufgeteilt.

      Dieses Gesetz entzog dem Kongreß vollständig das Recht zur Geldschöpfung oder auch nur zur Aufsicht über die Geldschöpfung und übertrug diese Funktion auf die Federal-Reserve-Gesellschaft. Die Fed druckte "Federal-Reserve-Noten", die heute noch als Geld von den Bürgern des Landes akzeptiert werden.

      Aber wir müssen verstehen, daß diese Federal-Reserve-Noten, die als Geld im Lande in Gebrauch sind, nicht als verfassungsgemäßes Geld betrachtet werden können. Warum? fragen Sie. Weil der Kongreß gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstieß, als er das Federal-Reserve-Gesetz verabschiedete. Denn die Verfassung stellt eindeutig fest, daß der Kongreß, und nur der Kongreß, die Befugnis haben soll, das Geld des Landes zu prägen und zu regulieren.

      Einige Leute könnten fragen: "Was macht es schon aus, ob der Kongreß oder private Bankiers das Geld schöpfen? Es wird in gleicher Weise von den Leuten als Tauschmittel angenommen, mit dem Geschäfte abgewickelt werden."

      Jawohl, die Federal-Reserve-Noten werden als Tauschmittel von den Leuten der Vereinigten Staaten angenommen. Aber es ist Schuldgeld, bei dem jeder geschöpfte Dollar mit Zinsen belastet, aber der Zins nicht geschöpft wird! Lassen Sie mich ein Beispiel nennen, um diesen Punkt zu verdeutlichen.


      Wie bekommt man Geld?

      Nehmen wir an, die Bundesregierung braucht 1.000.000.000 Dollar (1 Milliarde) mehr als sie an Steuern eingenommen hat, um ihre Projekte weiterfinanzieren zu können. Da sie das Geld nicht hat und der Kongreß seine Befugnis zur Geldschöpfung abgetreten hat, muß die Regierung zur Federal Reserve gehen, die jetzt das Privileg zur Geldschöpfung für das Land hat. Aber die Federal Reserve gibt ihr Geld nicht einfach weg! Die Bankiers sind zwar bereit, 1 Milliarde Dollar als Geld oder Kredit herauszugeben, aber nur dann, wenn sich die Regierung zur Rückzahlung verpflichtet - mit Zinsen! Daraufhin erteilt der Kongreß dem Finanzministerium die Befugnis, 1 Milliarde Dollar in U.S. Obligationen zu drucken, welche dann den Fed-Bankiers übergeben werden.

      Jetzt bezahlt die Fed die Kosten für den Druck der 1 Milliarde Dollar (ungefähr 1000 Dollar) und vollzieht den Tausch. Danach verwendet die Regierung das Geld zur Finanzierung ihrer Verpflichtungen.

      Nun, welches sind die Ergebnisse dieser Transaktion? Die 1 Milliarde Dollar in Regierungsbanknoten werden zwar ausgegeben, aber die Regierung hat das Volk mit 1 Milliarde Dollar an die Bankiers verschuldet, für welche das Volk Zinsen zahlen muß! Und selbstverständlich sind die Zinsen nicht geschöpft worden!

      Tausende auf Tausende solcher Transaktionen haben seit 1913 stattgefunden, so daß die Regierung der Vereinigten Staaten bis jetzt mit 5,5 Billionen Dollar verschuldet ist, wofür das Volk jetzt jedes Jahr etwa 450 Milliarden Dollar allein an Zinsen zahlt, ohne Hoffnung, die Grundsumme jemals zurückzahlen zu können. Da das geschöpfte Geld mit Zinsen belastet wird, muß der Leiher immer mehr Geld zurückzahlen als er geliehen hat. Auf diese Weise bekommen die Bankiers immer mehr Geld zurück als sie verleihen.

      Und was die Spitze von alledem ist: für die 1 Milliarde, welche die Fed in Obligationen von diesen Transaktion erhalten hat, ist es legal erlaubt, weitere 15 Milliarden an neuem Kredit zu schöpfen, um diesen an Staaten, Gemeinden, Unternehmen und Individuen zu verleihen. Hinzugefügt zur ursprünglichen 1 Milliarde Dollar könnte die Fed also 16 Milliarden Dollar als geschöpften Kredit gegen Zinsen verleihen, wobei ihre eigenen Kosten nur die 1 Tausend Dollar betragen, die sie für den Druck der ursprünglichen 1 Milliarde, welche sie der Regierung geliehen hat, ausgegeben hat.


      Die nationale Verschuldung

      Die Vereinigten Staaten haben sich schrecklich in Schulden gestürzt, nachdem das Federal-Reserve-Gesetz verabschiedet war.

      Im Jahr 1910, bevor das Federal-Reserve-Gesetz angenommen war, betrug die Bundesschuld nur 1 Milliarde Dollar oder 12,40 Dollar pro Kopf. Provinz- und Kommunalschulden existierten praktisch nicht. Im Jahr 1920, nach nur 6 Jahren Federal-Reserve "Mumpitz" war die Bundesschuld auf 24, Milliarden Dollar gestiegen oder 228 Dollar pro Kopf. Im Jahr 1960 erreichte die Bundesschuld 284 Milliarden Dollar oder 1.575 Dollar pro Kopf; Provinz- und Kommunalschulden schossen wie Pilze aus dem Boden.

      Im Jahr 1981 überschritt die Bundesschuld 1 Billion Dollar und wuchs exponentiell; denn die Bankiers hatten die Zinsraten verdreifacht. Provinz- und Kommunalschulden waren höher als die Bundesschulden. Zusammen mit den Unternehmer- und Individualschulden war die Gesamtschuld höher als 6 Billionen, der 3fache Wert aller Grundflächen und Gebäude in Amerika.

      Im Jahr 1992 betrug allein die Bundesschuld mehr als 4 Billionen. Jetzt, 1998, beläuft sie sich schon auf 5,5 Billionen oder 20.287 Dollar pro Kopf, und sie gerät immer mehr außer Kontrolle. Beim jetzigen Zustand der Bundesschulden könnten wir den Bankiers ganz Amerika überschreiben, aber wir würden ihnen noch drei weitere Amerikas schulden. Die Schulden wachsen wie ein Schneeball, aber das Volk merkt nicht einmal, daß es erobert wird!

      Schließlich kommen wir zu dem Punkt, an dem die Regierung nichts, das Volk nichts, aber die Bankiers alles besitzen werden! Wir sind auf dem Wege, von den Finanzinstitutionen der Nation versklavt zu werden!

      Denken wir zurück bis ins 17. Jahrhundert, als Thomas Jefferson das amerikanische Volk vor einem solchen Ereignis gewarnt hatte. Er sagte:

      Falls das amerikanische Volk jemals privaten Banken erlaubt, die Herausgabe seines Geldes zu kontrollieren ... dann werden die Banken und Gesellschaften wachsen und dem Volk solange sein Eigentum entziehen, bis seine Kinder heimatlos auf dem Kontinent aufwachsen, den seine Väter erobert haben!"


      Die Depression

      Lassen Sie uns in die 30er Jahre dieses Jahrhunderts zurückdenken, als einige von Ihnen wahrscheinlich das erfahren haben, was man "Die Große Depression" nannte. In jener Zeit hatte Amerika gut ausgebildete und leistungsbereite Arbeiter, gutes Farmland, ein hochleistungsfähiges Transportsystem, Industrien; alles was man zum Aufbau einer reichen Nation gebrauchte alles, nur keine angemessene Geldversorgung, um Gewerbe und Handel aufrecht zu halten.

      Einige Leute wußten, daß die Bankiers absichtlich 8 Milliarden Dollar aus dem Geldkreislauf herausgenommen hatten, indem sie der Bevölkerung Kredite verweigerten, während sie gleichzeitig die Rückzahlung von existierenden Kredite verlangten, so daß das Geld schnell aus dem Umlauf verschwand und nicht ersetzt wurde.

      Wegen dieser Handhabung des Geldes wurde Amerika in große Schwierigkeiten gebracht. Arbeit wartete darauf getan zu werden, Güter waren im Angebot zum Kauf, aber es gab kein Geld. Nahrungsmittel wurden in den Ozean geworfen, während das Volk hungerte. 25% der Arbeiter wurden entlassen. Die gierigen Bankiers ergriffen Besitz von hunderttausenden an Farmen, Eigenheimen und Geschäften.

      Um die Depression zu beenden, lieh die Regierung der Vereinigten Staaten von den Bankiers riesige Geldsummen für militärische Ausrüstungen, wodurch eine neue Geldmenge in Umlauf gebracht wurde. Das Volk wurde wieder zur Arbeit angeheuert, Industrien begannen zu blühen, Farmer verkauften ihre Produkte, und die Wirtschaft florierte.

      Dieselben Bankiers, die in den frühen dreißiger Jahren keine Kredite für Friedenszeithäuser, Nahrung und Kleidung hatten, die hatten jetzt unbegrenzte Milliarden an die Regierung für Kriegszwecke zu verleihen. Die Nation, die wenige Jahre vorher ihr eigenes Volk nicht ernähren konnte, produzierte jetzt Bomben, um sie ihren Verbündeten kostenlos zu übergeben. Präsident Woodrow Wilson hatte folgendes über die Federal Reserve zu sagen:

      "Eine große Industrienation wird von ihrem Kreditsystem kontrolliert. Unser Kreditsystem ist konzentriert. Das Wachstum der Nation und alle unsere Aktivitäten liegen in den Händen von einigen wenigen Leuten. Wir sind dahin gekommen, daß wir eine der am schlechtesten funktionierenden, eine der am vollständigsten kontrollierten und dominierten Regierungen auf der Welt geworden sind - nicht mehr eine Regierung der freien Meinung, nicht mehr eine Regierung auf der Grundlage der Überzeugung und Stimmen der Mehrheit, sondern eine Regierung auf Grundlage der Meinung und des Zwanges einer kleinen Gruppe von mächtigen Leuten."

      Es war Henry Ford Senior, der einst sagte: "Die Jugend, welche die Geldfrage lösen kann, wird mehr für die Welt tun als alle Berufssoldaten der Geschichte." Ich glaube, Sie verstehen, warum!


      Die endgültige Lösung

      Jetzt müssen Sie sicher zustimmen, daß die einzige echte Lösung für unsere finanziellen Probleme darin besteht, Druck auf die Regierung auszuüben, das Federal-Reserve-Gesetz von 1913 aufzuheben und zu fordern, daß dem Kongreß wieder erlaubt wird, das Geld der Nation zu schöpfen und zu kontrollieren, indem er zinsen- und schuldenfrei "Vereinigte Staaten-Banknoten" ("United States Notes") als die legale Währung herausgibt. John F. Kennedy hatte angefangen, genau dieses zu tun, kurz bevor er ermordet wurde!

      Nach einer Reform des Geldsystems wäre kein Bankier mehr in der Lage, das Volk auszurauben. Regierungsbanken, unter der Kontrolle der Abgeordneten des Volkes, würden alle Gelder und Kredite herausgeben und kontrollieren. Eine 60.000-Dollar-Anleihe für den Bau eines Hauses würde nur eine 60.000-Dollar-Rückzahlung erfordern (mit einer geringen zusätzlichen Verwaltungsgebühr), aber nicht 255.931 Dollar, wie es jetzt der Fall ist. Jeder, der durch Materiallieferung und Arbeit zum Bau des Hauses beiträgt, würde bezahlt werden, so wie heute, aber die Bankiers würden nicht 195.931 Dollar als Wucher erhalten.

      Ein schuldenfreies Amerika würde bedeuten, daß Mütter nicht gezwungen wären, einen Job auszuüben, sondern zu Hause bei ihren Kindern bleiben könnten. Jugendkriminalität würde rapide zurückgehen. Die Beseitigung von Wucher und Schulden würde einem 50%igen Anstieg der Kaufkraft jedes Arbeiters bedeuten. Die Bankiers wären nicht mehr in der Lage, dem Volk jedes Jahr Milliarden an Zinsdollars zu stehlen. Amerika würde von der Welt beneidet wegen seiner Blüte und seiner Macht, die sich seine Bürger nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen können.


      Anmerkung:

      In der Broschüre, die als Quelle für den obigen Artikel angegeben ist, hat der Autor bzw. Herausgeber zur Verdeutlichung des Begriffs `Bankier` folgende Ausführungen gemacht: "Ich will dem Leser ganz deutlich sagen, daß ich keine unguten Gefühle gegenüber den Leuten habe, die in einer Bank arbeiten, entweder als Manager oder als Angestellte ... Wenn ich deshalb das Wort `Bankier` benutze, meine ich die Bankeigner. Wenn ich also die Banken und die Bankiers kritisiere, dann kritisiere ich das System und nicht die Beschäftigten. Überdies sind die Leute, welche das Recht auf Herausgabe unserer Geldversorgung abgetreten haben, nämlich die Bundesregierung, viel mehr zu rügen als die Bankiers, weil sie all das legalisiert haben, was jene machen." (J.A. Thauberger)

      Der Artikel entstammt dem "Michael" Journal, 1 101 Principale St., Rougemont, Que., Canada
      Avatar
      schrieb am 07.11.02 11:54:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Neben den verschärften Konflikten in Europa (die sich noch verstärken werden) um die Defizitgrenzen aufgrund etlicher Haushaltsnotlagen ist jetzt ein weiterer Punkt meiner "Liste" eingetreten: Die FED hat nach langem Zögern die Zinsen um weitere 0,5% gesenkt.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Die nächsten 12 Monate an den Finanzmärkten