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    An alle Erstwähler: die historische Wahrheit: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.08.02 15:26:21 von
    neuester Beitrag 11.08.02 18:01:02 von
    Beiträge: 13
    ID: 618.626
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      schrieb am 11.08.02 15:26:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Immer wieder lese ich, die 16 Jahren Kohl hätten erst den Karren in den Dreck gefahren. Das kann leider nur jemand behaupten der die Entwicklung in dieser Zeit nicht verfolgt hat. Daher jetzt mal für alle Erstwähler die Fakten:

      1. 1982 nach H.Schmidt (den ich für einen der fähigsten Politiker halte, die es in Deutschland jemals gab, der leider aber nicht von seiner eigenen Partei geliebt wurde, da er, im Gegensatz zu Schröder etwas auf dem Kasten hat) gab es eine Rekordarbeitslosigkeit und ein Rekorddefizit im Bundeshaushalt und den Sozialkassen seit dem Krieg.

      2. Im Jahre der Wiedervereinigung 1989 / 1990 gab es in Deutschland wieder einen ausgeglichenen Haushalt, wenn man die Überschüsse in den Sozialkassen in diesen Jahren berücksichtigt. Dank dieser guten Haushaltslage konnte überhaupt erst die Wiedervereinigung in Angriff genommen werden. Die Politik der CDU / FDP -Koalition kann bis hierher als ausgesprochen erfolgreich bezeichnet werden.
      ( Arbeitslosenquote 1973 1,2 Prozent, 1982 7,5 %, 1983 9,5 Prozent, 1990 7,2 Prozent, 1991 6,3 Prozent in Westdeutschland, 7,3 Gesamt).

      3. Der Fehler der CDU / FDP war es, die Kosten der Wiedervereinigung falsch einzuschätzen. Dies hat Kohl in den Folgejahren des öfteren zugegeben. Damit wurden sowohl der Bundeshaushalt als auch die Sozialversicherungssysteme überlastet. Doch frag ich mich, hätte man auf die Wiedervereinigung verzichten sollen, oder gab es eine andere kostengünstigere Alternative ? Ach ja, die SPD hat damals vorgeschlagen, alle Betriebe in der DDR mit Subventionen am Leben zu erhalten. Das wäre natürlich billiger gekommen. Blühende Landschaften hat es auch nicht gegeben, aber wenigstens stinken die alten nun nicht mehr.

      4. In den Jahren 1996 - 1998 wollten CDU und FDP der schlechten Entwicklung mit Steuerreformen gegensteuern wurden aber von den Sozis im Bundesrat blockiert.

      5. In den letzten 4 Jahren wollte die Sozis alles besser machen, haben aber nur einige längst überfällige Reformen lediglich halbherzig angefasst, überbürokratisiertund einige Reformen mit Rücksicht auf Ihr Klientel zurückgenommen.

      6. Fakt ist, die 16 Jahre Kohl waren bestimmt nicht die schlechtesten in Deutschland. Man muß dazu die internatioalen Belange und die Weltwirtschaft auch noch berücksichtigen. Zudem hat die Einwohnerzahl von 1982 bis 1998 in Westdeutschland um 5 Mio (2,4 Mio. Ausländer , oh Gott was sind wir wieder ausländerfeindlich wenn wir sagen das ist genug) zugenommen.

      7. Die Sozis haben in den letzten 4 Jahren mal wieder gezeigt, dass sie nicht mit Geld umgehen können und den Bürgern nichts zutrauen, sondern alles wieder selbst regeln wollen, obwohl sie nicht einmal einen fähigen Mann als Wirtschaftsminister in ihrer Partei haben. Dies kann man in allen SPD regierten Ländern seit 30 oder 50 Jahren sehen.
      8. Ohne den Dicken hätte es das Experiment ROT/GRÜN wohl nicht gegeben, doch nach 4 Jahre sind sie schon wieder am Ende, Grün ist inzwischen olivgrün, Rot ist inzwischen nur noch der Bürger vor Wut über eine stümperhafte Regierungstruppe.
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 15:42:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du scheinst ja für alles eine Antwort zu haben, bist selbst ein großer Stratege.

      Politik kann an der Arbeitslosenquote selbst wenig ändern, nur die Weichen stellen. Es steht und fällt stets mit der Weltkonjunktur.

      Einer Partei dies und einer anderen das zuzurechnen bringt IMO nichts.

      Ariana
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 15:44:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      @tanker....Wäre es nach der SPD gegangen, hätte die Vereinigung niemals stattgefunden. Wäre das etwa eine Lösung gewesen???


      Langfristig mit Sicherheit nicht!
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 15:47:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      @tanker...Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen. Die Kosten der Vereinigung waren enorm und das hat den Haushalt extrem belastet. Die CDU/FDP-Regierung mußte dafür 1998 Prügel einstecken. Man könnte sagen, daß nur aus diesem Grund Rot-Grün an die Macht kam. SPD und Grüne sollten der Union eigentlich dankbar sein. Der Wähler Rot-Grün allerdings keinesfalls!


      Thierri
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 15:48:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      @tanker1

      Ich stimme Dir in vielen Punkten zu!

      Eine Ergaenzung: Erst durch die Wiedervereinigung
      Deutschlends ist das Brutosozialprodukt pro Kopf
      in Deutschland (als Mitglied der EU) soweit gesunken,
      dass an eine vernuenftige europaeische Integration
      moeglich wurde.
      (dies ist aber mehr ein psychologischer Aspekt)

      Ich muss Dir ein wenig bezueglich der Zuwanderung
      widersprechen! Die Zugereisten verjuengen ueblicherweise
      die Gesellschaft und fuehren damit zu einer Entlastung
      des Sozialhaushaltes!

      Der Witz mit der Gruenen ist klasse!
      Ich wuerde sogar sagen ihre Farbe ist
      `strahlendes Olivgruen`!

      Gruss,

      CAH

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      Avatar
      schrieb am 11.08.02 15:50:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      @binTraden
      das kann man so nicht ganz stehen lassen.
      Sicher hat die Weltkonjunktur wesentlichen Einfluß auf das Wirtschaftgeschehen in einem Land. Ob es aber scheller rauf oder runter geht als in anderen Ländern, dafür schafft die Politik wesentliche Rahmenbedingungen.

      Wenn in einer sozialen Marktwirtschaft das Gleichgewicht zwischen sozial und Markt stark zugunsten von sozial verändert wird, darf man sich nicht wundern, wenn die Marktwirtschaft nicht mehr funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:01:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das Arguement " Die Weltkonjunktur ist an allem schuld", kann man mit einer einfachen Frage widerlegen:

      Wenn die Weltkonjunktur für die miserable deutsche Lage verantwortlich ist, wieso geht es anderen europäischen Staaten besser?

      Weiß es jemand?
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:13:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      @thierry
      Natürlich weiß mans.
      Es ist ja ganz klar, dass man in einer großen Volkswirtschaft nicht genauso stark wachsen kann wie ein Land das in der wirtschaftlichen Entwicklung viel weiter hinten ist. Und dafür das wir den Osten und seine Probleme haben ist das deutsche wachstum gar nicht so schlecht.

      -Wäre es nach der SPD gegangen, hätte die Vereinigung niemals stattgefunden. Wäre das etwa eine Lösung gewesen???
      So ein Unsinn. Die Wiedervereinigung hat jeder gewollt und ist nicht nur dem Fettsack anzurechnen.
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:16:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      @MB23...Andere europäische Staaten sind also in ihrer allgemeinen Entwicklung hinter uns und weisen keine so komplexe Volkswirtschaft wie unsere auf. Aha!


      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:17:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      @MB23....Ach und, die SPD wollte die Wiedervereinung nicht!


      Thierri
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 16:46:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      die fakten aus meiner sicht :

      1. kohl war einer der unfähigsten politiker - er hat den
      karren richtig in den dreck gefahren !
      2. die kosten der wiedervereinigung unterschätzt ist eine
      dumme ausrede. jeder normale bürger konnte abschätzen,
      dass die kosten ins uferlose steigen werden. hier hat
      man eine einmailge chance verspielt, einen wirtschaft-
      lichen, nahen osten aufzubauen. d.h. niedriglöhne, dann
      wettbewerbsfähige produkte zu produzieren und am welt-
      markt zu verkaufen. nein man hatte keine produkte und
      wollte aber sofort westliches lohnniveau haben. das
      christkind lässt grüssen.

      3. arbeitslose bei 4 mio. ist ebenso eine masslose unter-
      treibung, alles zusammengerechnet liegen wir bei 10 mio..

      seit 20 jahren geht`s mit unserem land bergab. politiker aller farben haben nur ihre eigenen interessen im sinn.

      weimar wirft seine schatten, und wieder mal wird dann ursache und wirkung falsch dargestellt. frage. war nun hitler ursache oder wirkung. geschichte wiederholt sich eben doch, eben am grausamsten nach 50-60 jahren.

      aufwachen leute, es ist höchste eisenbahn, die politischen figuren der weltbühne zeigen keinen weg aus der "begonnenen
      depression" ! wieder mal scheinen generationen um ihr leben betrogen zu werden. die leute wollen arbeiten, ziele haben und an deren verwirklichung bauen. wir brauchen keine falschen propheten und sonstige gaukler !
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 17:00:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Leute,

      in den Kosten für die Wiedervereinigung sind viele Gelder gebucht worden, wovon die Meisten nichts wissen:

      - der Golfkrieg hat Deutschland ca. 20 Milliarden DM allein an Geldleistungen zugunsten der Amerikaner gekostet (die Amis haben den Saudis dafür über 100 Milliarden in Rechnung gestellt, was damals beinahe zum dortigen Staatsbankrott geführt hat).

      - die offiziellen Zahlungen an Rußland in Höhe von ca. 9,8 Milliarden DM für angebliche Offiziersheime der zurückkehrenden Sowjet-Truppen aus der DDR :laugh: sind nur ein kleiner Teil der Zahlungen an die damalige Sowjetunion. Allein für den damals anstehenden Wahlkampf Jelzins um das Präsidentenamt zückte Kohl das Scheckbuch und überwies mal locker 4 Milliarden (= 4.000 Millionen!) DM.

      - Rußland ging es nach der Wiedervereinigung plötzlich wirtschaftlich erstaunlich gut. Unzählige Millionäre erschienen plötzlich in der Moskauer Gesellschaft, Luxuslimousinen von Mercedes sind häufig in Moskaus Straßen zu sehen. Was glaubt ihr, woher der Reichtum kommt? Von unseren damaligen Zahlungen an Rußland natürlich, die sich auch den Austritt der ehemaligen DDR aus dem Warschauer Pakt und deren neue Gebietszugehörigkeit zur NATO fürstlich entlohnen ließen.

      - Inwieweit Zahlungen an die westlichen Besatzungsmächte geleistet wurden, ist nicht ganz klar. Sicher ist jedoch, daß diese - deutsche Souveränität hin oder her - sich auf Jahrzehnte bestimmte Rechte auf deutschem Boden gesichert haben, ohne die sie eine Zustimmung zur Wiedervereinigung nie gegeben hätten. Beispiel: Die riesige Abhörstation der US-amerikanischen NSA in Bad Aibling.

      - Die jüdische Lobby setzte bei der US-Verhandlungsdelegation durch, daß über 120.000 Juden aus dem ehemaligen Ostblock nach Deutschland einreisen und vom deutschen Staat alimentiert werden.

      - Weitere Bedingungen für die Wiedervereinigung waren u.a. der endgültige Verzicht auf die Gebiete östlich der Oder/Neiße und somit der Status eines Friedensvertrages. Dadurch wurde eine Bedingung des Londoner Schuldenabkommens von Anfang der 50er jahre wirksam, wonach nach Abschluß eines endgültigen Friedensvertrages deutsche Reparationsleistungen fällig werden. Ein Indikator dafür ist der Abschluß des (juristisch nicht sicheren) Vertrages über die Entschädigung für Zwangsarbeiter.

      So gut wie sicher ist es, daß es weitere Geheimverträge gibt, die Deutschland in der Folgezeit noch viel Geld kosten oder seine Souveränität einschränken, zB., daß die Sicherheitsdienste der ehemaligen westlichen Besatzungsmächte ungestört auf deutschem Gebiet operieren dürfen.

      Ebenso werden die USA auf ein - zumindest hohes finanzielles Engagement - beim möglichen zweiten Golfkrieg bestehen (offiziell unter dem Deckmantel der Solidarität durch die deutschen NATO-Zugehörigkeit).

      Da liegt noch mancher Geheimvertrag im Tresor, und unsere Kinder werden nach der Sperrzeit von vermutlich 50 Jahren Augen machen, was da so alles abgepreßt wurde.

      mfg BaBa
      Avatar
      schrieb am 11.08.02 18:01:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      Es ist ganz klar dass die Wiedervereinigung ein dicker Brocken war, ohne die es heute in D sehr viel besser aussehen wuerde.
      Kohl hatte dieses Problem unterschaetzt, das ist auch soweit richtig. Dennoch gab es 1989 keinen anderen Weg als die radikale und sofortige Wiedervereinigung, sonst haette es Mord und Totschlag gegeben.
      Die DDR war zu dem Zeitpunkt schlichtweg bankrott und jede halbherzige Loesung hatte/wuerde im Endeffekt viel mehr gekostet haben.

      Lafontaine hatte sich damals vehement gegen die Wiedervereinigung gewehrt, das ging sogar soweit dass er verschiedene Staatsbuergerschaften gefordert hat.
      Er hat allerdings richtigerweise vor den grossen finanziellen Belastungen der Wiedervereinigung gewarnt.

      Alles in allem war Kohl kein schlechter Kanzler, sonst waere er wohl auch nicht dreimal wiedergewaehlt worden.
      Die Abwahl 1998 war aber dringend notwendig.

      Ein weiterer interessanter Fakt aus heutiger Sicht ist auch dass die Staatsquote von den damaligen SPD Regierungen Schmidt und Brandt von 1970 38,1% auf 1980 47.9% so hochgefahren wurde. Heutige Staatsquote ist noch auf selbigem Niveau von 48.5% (2001).
      Die USA hat z.B. eine Staatsquote von unter 30%.

      Dies zum Thema wer hier wirklich die Karre in den Dreck gefahren hat.


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