checkAd

    Der Schuh-Papst - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.08.02 10:02:21 von
    neuester Beitrag 28.08.02 16:09:53 von
    Beiträge: 4
    ID: 625.630
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 219
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 10:02:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Von dem Mann könnte man viel lernen, besonders die Manager von Heute und die aus Amerika. Es gibt noch gute Menschen!



      manager-magazin.de, 27.08.2002, 10:55 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/koepfe/reichste/0,2828,211107,…
      R E I C H S T E D E U T S C H E

      Der Schuh-Papst

      Von Karsten Schmidt

      Eigentlich ist Heinz-Horst Deichmann Arzt. Doch dann hörte er auf seine innere und die Stimme Gottes - und wurde Unternehmer. Heute ist Deichmann der größte Schuhhändler Europas und besitzt ein Vermögen von 1,3 Milliarden Euro.

      Hamburg - Hosianna! Der Retter kommt. Im Flugzeug. Vom Himmel herab kommt er, so wie jedes Jahr im November. Dann strömen sie zusammen, die Siechen und Maladen, die dort wohnen im "Tal der Liebe" nördlich der indischen Hafenstadt Vishakapatnam im Staat Andra Pradesh um ihn zu begrüßen, ihn und seine Frau, die Hoffnung verkünden.




      Der da kommt, ist niemand anderes als der deutsche Unternehmer Heinz-Horst Deichmann (75), Schuhhändler im großen Stil, bekennender Christ, Arbeitgeber, Milliardär, Wohltäter und nordrhein-westfälischer Honorarkonsul von Indien. Über vier Millionen Euro jährlich steckt Deichmann in sein Projekt, das verwahrloste Kinder, Prostituierte und Leprakranke betreut.

      "Wer viel hat, muss viel geben" lautet eine der christlichen Maximen des bescheidenen Westfalen. "Gott", sagt der größte Schuheinzelhändler Europas weiter, "wird mich am Ende nicht fragen, wie viele Paar Schuhe ich verkauft habe. Er wird wissen wollen, ob ich wie ein wahrer Christ gelebt habe." Also tut Deichmann, wie ihm geheißen. Dabei verströmt er Eigenschaften, die in diesen krisengeschüttelten Zeiten so vielen Managern in den Augen der Allgemeinheit vollkommen abgehen: Integrität, Loyalität, Verantwortungsbewusstsein.

      Es soll euch an nichts mangeln

      In seinem Buch "Christ und Unternehmer" schreibt er: "Ich will, dass es meinen Mitarbeitern gut geht, dass sie sich wohl fühlen und dass ein anständiger Führungsstil herrscht." Regelmäßig begutachtet Deichmann höchstselbst seine Filialen. Wenn er auftaucht, spricht man ihn respektvoll mit seinem Doktortitel an.




      Dann prüft der Chef die Auslage und die Qualität der Ware, lobt seine Mitarbeiter und tadelt, wenn Tadel geboten ist. Denn sein Unternehmen ist immer noch ein Familienunternehmen, und Deichmann ist noch immer der Pontifex maximus, der es an nichts mangeln lässt. Entlassungswellen hat es bisher nicht gegeben, ein firmeneigener Unterstützungsfonds hilft Mitarbeitern, die in eine Notlage geraten sind.

      Selbst lebt Heinz-Horst Deichmann nicht auf großem Fuß. Der in Würde ergraute Patriarch ist bescheiden von Geburt an. Sein Vater Heinrich Deichmann eröffnete schon 1913 seine kleine Schuhmacherei in Essen-Borbeck, dort, wo sich noch heute die Firmenzentrale des Schuhimperiums zwischen grauen Zweckbauten erhebt.

      Als der Vater starb, führte die Mutter das Geschäft weiter. Heinz-Horst befand sich als Soldat an der Front und nur dem Zufall – oder Gottes Fügung, wie es Deichmann nennt – verdankt er sein Leben. Nach einem Halsdurchschuss entging er knapp dem Tod. Das war Heinz-Horst Deichmanns persönliches Damaskus.




      Durch glückliche Umstände der russischen Gefangenschaft entkommen, studierte Deichmann Theologie und Medizin, half aber weiter im elterlichen Geschäft. In Düsseldorf wurde 1949 die erste Filiale eröffnet. Student Deichmann belieferte sie bei seinen Fahrten zur Universität mit Schuhen, beendete seine Ausbildung mit Approbation und Promotion und arbeitete in der Chirurgie und Orthopädie. 1956 entschied er sich, nur noch Unternehmer zu sein.

      Erfolgsgeschichte der Wirtschaftswunderjahre

      Was folgt, ist eine Erfolgsgeschichte der Wirtschaftswunderjahre. Eine Filiale nach der anderen wurde eröffnet, 1973 begann die internationale Expansion mit der Übernahme der Schweizer Schuhkette Dosenbach. Später schaute Deichmann über den großen Teich, wurde fündig und schluckte den Schuhdiscounter "Rack Room Shoes".

      Aus Amerika importierte er die amerikanische Art des Schuhverkaufens. Dort standen die Schuhe paarweise im Laden, die Verkäuferinnen mussten nicht ständig ins Lager laufen. Heute verkaufen die 20.000 Mitarbeiter 90 Millionen Paar Deichmann-Schuhe im Jahr und setzen dabei in 2000 Filialen weltweit 2,3 Milliarden Euro um.

      So wie Heinz-Horst Deichmann, so sind auch die Schuhe, die er verkauft: ehrlich, solide, schnörkellos. "Immer das bestmögliche Produkt zum bestmöglichen Preis" lautet die erfolgreiche Maxime des deutschen Schuhkönigs. Überflüssiges hat der Westfale aus seinem Leben ausgeklammert. Das Attribut "schnörkellos" indes passt nicht zwingend auf die modischen Gepflogenheiten des christlichen Gutmenschen. Immerhin ist er in der Bekleidungsbranche tätig, und da muss man ein gewisses Maß an Stilsicherheit beweisen.

      Deichmann trägt – so wie der Kanzler – Brioni. "Weil die Anzüge so gut sitzen", wie er schelmisch betont. Seine maßgefertigten und handgenähten Schuhe, Marke Allen Edmonds, lässt er sich aus Amerika einfliegen. Er habe einen sehr schmalen Fuß, ihm passe keine Konfektionsware, fügt Deichmann, diesmal spitzbübisch, an.

      Zum Beweis seiner Integrität öffnet er verdutzten Reportern gerne seine Privatschatulle: Im riesigen Schuhschrank lagern die Schätze der Vergangenheit, durcheinander, aber vorhanden. Von seinen Gebrauchten würde er sich schon trennen, aber wer könne die schon tragen, bei seiner speziellen Fußform? Deichmann lächelt verschmitzt, fast freut er sich, weil er einen guten Grund gefunden hat, etwas Unvernünftiges getan zu haben.

      Alles fest in Gottes Hand

      Gute Gründe für sein Tun braucht er generell nicht mehr, der weise Herr Deichmann. Denn die Last des Alltags ist weitestgehend von ihm genommen. Seine Nachfolge ist bestens geregelt, den Großteil des Tagesgeschäfts hat Sohn Heinrich bereits in fester Hand. Das Unternehmen floriert auch in schwierigen Zeiten, und stets sind die Bedürftigen seiner Hilfe sicher.

      Trotzdem denkt der Patriarch nicht ans Aufhören. Denn "die Arbeit macht mir immer noch viel Freude", so Deichmann. Kürzer getreten ist er vor allem, um mehr Zeit für sein Familie und sein Hobby, das Bergwandern, zu finden. Und für den Bibelkreis, zu dem er die freikirchlich-evangelische Gemeinde einmal pro Woche in sein Haus nach Velbert bei Düsseldorf einlädt.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 10:08:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und hier die Missgeburten als Gegenstück....






      SPIEGEL ONLINE - 28. August 2002, 9:07
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,211250,00.html
      Korruption

      Bernie Ebbers` Reichtums-Maschine

      Auf geprellte Anleger wirkt es wie eine kaum verhüllte Art der Bestechung, für manche Investmentbank war es der freundlichste Kundenservice der Welt: Auch der frühere Chef des Pleitekonzerns WorldCom hat nach neuen Erkenntnissen von Aktien-Zuteilungen bei überzeichneten Börsengängen profitiert - in ungewöhnlichem Umfang.





      Washington/New York - Während Kleinanleger sich in den neunziger Jahren oft vergeblich mühten, bei Initial Public Offerings an Aktien der Börsenneulinge aus der Telekom- und Internetbranche zu kommen, war Bernie Ebbers privilegiert. Die Investmentbank Salomon Smith Barney und ihr Vorgänger Salomon Brothers haben dem Gründer des seit Juli dieses Jahres insolventen Telekom-Konzerns seit den späten neunziger Jahren fast eine Million Aktien zugeteilt. Das geht aus Dokumenten hervor, die am Dienstag dem für Finanzdienstleistungen zuständigen Komitee des US-Repräsentantenhauses vorgelegt wurden.

      Insgesamt erhielt Ebbers bei 21 Erstemissionen 869.000 Aktien, auch der frühere WorldCom-Finanzchef Scott Sullivan und seine Frau bekamen 32.300 Papiere. Ein Verdacht, der seit längerem im Raum steht, hat sich damit erhärtet. Überraschend aber dennoch, wie groß die Aktienpakete waren, die Ebbers zugeteilt wurden. Beispiel eins, Juli 1997: Beim Börsengang des Glasfasernetzbetreibers Qwest Communications erhält Ebbers die erstaunliche Menge von 205.000 Aktien, seine insgesamt größte Tranche. Salomon war bei diesem IPO als Konsortialführer tätig. Beispiel zwei, November 1999: Auch vor der Börsenpremiere des Joint Venturs KPNQwest erhält Ebbers 20.000 Aktien - zwei Prozent der Wertpapiere, die Salomon für Privatkunden vorgesehen hatte.



      Für Ebbers waren immense Kursgewinne damit garantiert. Im Jahr 1999 zum Beispiel stiegen die Aktien von Börsendebütanten allein am Tag der Erstnotiz im Schnitt um sechzig Prozent, schreibt die "New York Times". Prinzipiell ist es für Broker-Häuser und Banken zwar nicht strafbar oder unüblich, bei Emissionen ihre besten Kunden mit Zuteilungen zu bedenken. Salomon, inzwischen Teil des weltgrößten Finanzkonzerns Citigroup, betonte denn auch erneut, seine Zuteilungspraxis sei branchenüblich gewesen.

      Die Parlamentarier untersuchen aber, ob sich nachweisen lässt, dass Salomon seinem "Privatkunden" Ebbers die Aktien systematisch zuschanzte, um wiederum geschäftliche Aufträge des zweitgrößten Ferngespräch-Konzerns der USA zu erhalten. Dieser Verdacht ist entstanden, weil WorldCom Salomon in den neunziger Jahren viele Millionen Dollar an Gebühren bezahlte, unter anderem für eigene Aktien- und Bond-Emissionen. WorldCom nahm die hoch bezahlten Hilfe von Investmentbankern zudem bei vielen dutzend Übernahmen kleinerer Konkurrenten in Anspruch. Eine absichtsvolle Vermengung von Brokerage und Investment-Banking könnte in schweren Fällen als rechtswidrig eingestuft werden, ist aber schwer zu beweisen.

      Der Ausschuss will auch erfahren, welche Rolle der frühere Telekomanalyst Jack Grubman bei den Aktien-Zuteilungen gespielt hat. Angeblich soll Grubman, dem ein fast freundschaftliches Verhältnis zu Ebbers nachgesagt wurde, persönlich mitbestimmt haben, welche WorldCom-Chefs bei Börsengängen Aktien erhielten. Aus den Dokumenten, die den Kongressabgeordneten vorliegen, geht zumindest eines hervor: Grubman erhielt vorab eine Liste derjenigen Kunden, die von den Aktienzuteilungen profitierten. Bei einer früheren Aussage vor dem Kongress hatte Grubman beteuert, er könne sich nicht erinnern, ob WorldCom-Manager bei IPOs mit Aktien bedacht worden seien.

      Matthias Streitz
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 10:10:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      Leider kann ich das nicht in allen Punkten bestätigen.
      Gestern habe ich in einem Deichmann-Laden umsonst gesucht.
      Bei RENO wurde ich fündig. Billiger und besser.
      Avatar
      schrieb am 28.08.02 16:09:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      Schuhe kann man bei beiden kaufen nur tragen kann man sie nicht,höchstens unterm Arm.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Der Schuh-Papst