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    Was den Dow heute gerettet hat ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.08.02 21:12:55 von
    neuester Beitrag 29.08.02 22:24:21 von
    Beiträge: 8
    ID: 626.610
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      schrieb am 29.08.02 21:12:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Alle sagen, die Kurse kommen wie sie kommen.

      Falsch.

      Oder der Chart hat immer recht.

      Richtig.

      Ich habe das beobachtet, seit ich aus dem Urlaub zurück bin (im Urlaub verpaßt man immer das beste :)). JPM geriet extrem unter Druck, bis über 10 Prozent intraday, und wurde dann vom IWF gerettet.

      12 Milliarden Dollar Engangement ohne Absicherung. Die Leute haben Nerven! Ungefähr so wie der Enron-Manager, den sie jetzt verhaftet haben. Es läuft eben alles am Limit.

      Nun sollte man ja meinen, IWF gut, alles gut. Falsch! JPM war gestern unter sehr leichtem Druck, hat Position gehalten, Citygroup ist von über nach unter geturnt, alles im 1 Prozent Bereich.

      Des Rätsels Lösung stellt sich heute dar: IWF verkürzt Brasilien-Kredit-Zuteilung.

      Ausgehandelt (ich möchte sagen: ausgekungelt) war, daß der 30 Milliarden Kredit erst nächstes Jahr freigegeben wird nach der sogenannten Wahl, also der neuen Regierung.

      Heute lese ich, daß nunmehr die alte Regierung das unglaubliche Kunststück fertiggebracht haben soll, fundamentale Wirtschaftsdaten in allerkürzester Zeit (Wochen) grundlegend zu ändern.

      (Ich könnte jetzt hier eine Reihe von grinsenden Männlein anbringen, erspare mir das aber. Vielleicht sagt mir mal einer, wo man diese tollen Männlein hernimmt, deren Code nicht in W:O nachzulesen ist. Wäre wirklich dankbar, genieße immer den Einfallsreichtum dieser Leute).

      Das wäre so, als wenn unser verehrter Arbeitslosen-, Schulden- und Rezessionskanzler SChröder innerhalb von 2 Wochen umbewertet würde zum großen Wirtschaftsbeleber a la Erhard.

      Ergebnis (die Gegner innerhalb der Runde, die den Kompromiss erzwungen haben müssen, sind also stimmtotgemacht worden): die 30 Milliarden fließen sofort. Ab September.

      Was lernen wir daraus?

      Ich schließe daraus, der JPM/Citygroup steht das Wasser bis zum Hals. Kurzfristige Liquiditätsprobleme. Größter Druck auf höchster politischer Ebene ist erforderlich, um die Herren, die am Limit laufen, zu retten (um das freundlich zu sagen).

      Meine Diagnose: Potemkinsche Dörfer.

      Fassade.

      Der Crash wird immer wahrscheinlicher. Es wird mühsam hochgehalten, und vielleicht bekommen sie das hin. Aber wenn der Kurs nicht zusammenbricht, und mit JPM bricht noch manches andere, dann wird er, rückblickend gesehen, um Haaresbreite nicht zusammengebrochen sein.

      Bitte nochmal lesen, den letzten Satz!

      Man denkt immer, na ja, wir haben uns umsonst Gedanken gemacht. Haben wir nicht.

      Denn da sind viele unkalkulierbare Faktoren im Spiel. Irak Krieg, Rezession in Europa und so weiter.

      Das Spiel ist auf Messers Schneide, und wenn ich wählen müßte, ich würde short wählen. Long kann gut gehen wenn 10 Parameter zurechtgestrickt werden und morgen wieder, wenn aber short kommt, dann kommt es richtig.

      Mehr als uns lieb ist.

      Nur mal so zum Nachdenken.

      Happy trading für alle.
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:15:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:18:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:26:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Du hast schon recht.

      Nur ist das so neu nicht. Im Prinzip hat Greenspan es geschafft der "Wirtschaft" vorzutäuschen das Kredit Produktivität erbringen kann. Natürlich kann nur Arbeit Produktivität erbringen.
      Das ganze "wundersame Wachstum" der 90iger Jahre in US war eine sehr geschickt hingedrehte Enron-Bilanz ! ;);)

      Goldene Türme wachsen nicht endlos - sie stürzen ein. (Sie versuchen nur seit 10 Jahren das unausweichliche hinauszuschieben damit das Grosskapital Zeit gewinnt sich zu positionieren)
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:31:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      Keine Sorge, das bröselt schon wieder:



      Ich denke, Ende des Tages werden wir in Amiland wieder rot sehen. Die total ausufernde amerikanische Staatsverschuldung und die gestiegenen Rohölpreise werden dafür sorgen, daß es bald richtig kracht - wohl dem, der short ist.

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      schrieb am 29.08.02 21:40:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      Noch ist nix entschieden, put 02!

      Fraga und Malan sind zwar nach NY deswegen, aber Köhler hat heute erst nur mal eine Empfehlung abgegeben, mehr als die abgemachten 20% vor den Wahlen auszuzahlen.
      Der hat verständlicherweise eben auch Angst vor den Ochlokraten hinter Gomes. Jedoch wird Gomes von C&I&A favorisiert.
      Das entscheidende Meeting ist erst nächsten Freitag, 6.9.
      Dann erst weiss man mehr...

      www.investnews.net (Gazeta Mercantil)
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 21:46:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ist der Gomes nicht so ne Art Castro der 2. ??
      Ist doch ein halber Kommunist, oder irre ich ???
      Avatar
      schrieb am 29.08.02 22:24:21
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nö, der Kerl ist Anwalt und ein Opportunist reinstes Wassers. Vor 4 Jahren hat er für die Neoliberalen kandidiert, jetzt macht er auf Mitte-Links.
      Aber das Wechseln alleine wäre ja in Brasilien noch nix Neues.
      Die wählen dort keine Parteien, sondern Personen. Und diese
      "Möchtegerncharismatiker" wechseln die Parteien öfter als ihre Unterwäsche.
      Nachdem die Amis in den 60ern die Roten durch ne 20-jährige Militärdiktatur ersetzt haben, musste man ab 82 eine Opposition erst künstlich schaffen: Da wurde dann tatsächlich ausgelost!!! wer von den Leuten in welche Partei gehen soll. So ist das dann irgendwie verständlich.

      Und Wahlen sind dort erstens eine teure Geschichte und zweitens auch ne Investition. Das heisst, man will danach das 3-4 fache seiner privaten Ausgaben auch wieder reinkriegen.

      Gomes ist Anfangvierziger, sowas wie der Haider in A, und verspricht wie der alles und noch viel mehr.
      Finanziert wird er von den Familien Fernando Collors und Antonio Carlos Magalhaes. Dem einen gehört der halbe Staat Ceara, dem anderen 20% vom Staat Bahia. - "Coronels" der alten Garde, beide reich geworden durch Sklavenhandel und verschlagene Amerikatreue.

      Lula ist gelernter Dreher, und hat vor 20 Jahren mit ein paar Gewerkschaftern die PT gegründet (Arbeiterpartei)
      Es gibt aber mehrere von den insgesamt 23 Parteien, die das Wort "Arbeiter"(Trabalhador) irgendwie im Namen haben.

      Er wird seit Jahren als "Kommunist" diffamiert, weil er soziale Mindeststandards und die Schulpflicht fixieren will. Ausserdem ist er immer gegen die grassierenden Privatisierungen aufgetreten, weil er zurecht sagt, dass dadurch wieder nur die Armen gefickt würden.
      Ich denke, er ist nicht mehr Linker, als ein Willy Brandt es war.
      Jedenfalls hatte die PT über die Jahre regen Zulauf, und die Kommunen wo sie das Sagen haben, laufen mit weniger Kriminalität und weniger Korruption, als bei den Rechten der alten Garde.

      Cardoso, der momentane Präsident (eher rechtslastige und privatisierende Art von "Sozialdemokratie"), wollte Jose Serra, seinen Kumpel und Gesundheitsminister als Nachfolger - aber der scheiterte an seiner Glatze und zu wenig Charisma. Obwohl intellektueller als alle anderen.

      Mir wäre ein Lula lieber, als dieser skrupellose Gomes.

      Du kannst ja nach Österreich schauen, was ein Haider dort geleistet hat: Sein Bundesland ist wirtschaftliches Schlusslicht, seine Regierungsbeteiligung eine Katatstrophe, aber die Freunde aus der Schwer- und Rüstungsindustrie werden bedient.
      Und Stoiber will sich selber noch schnell hochloben bevor in Bayern die Finanzwelt zusammenkracht. Naja...

      Gruss,

      ph


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