checkAd

    Eine unseriöse Kampagne des Mittelstandes - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.09.02 17:54:53 von
    neuester Beitrag 03.09.02 17:53:27 von
    Beiträge: 78
    ID: 627.803
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.039
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 17:54:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Acht Wirtschaftsverbände machen sich für Mittelstand stark

      Drei Wochen vor der Bundestagswahl will sich der Mittelstand mehr Gehör verschaffen und fordern einen Politikwechsel zu Gunsten des Mittelstandes.

      Es wird eine krasse Ungleichbehandlung in der Unternehmensbesteuerung, zu hohe Sozialabgaben sowie eine ausufernde Bürokratie beklagt.

      Eine gerechte Steuerreform müsse das Steuerrecht vereinfachen und alle Bürger und Unternehmen durchgängig entlasten.

      Zum Mittelstand zählen sie rund 3,3 Millionen kleine und mittlere Unternehmen und Freiberufler. Es sollen dort fast 70 Prozent aller Beschäftigten anzutreffen sein..

      Die acht Verbände rufen ihre Mitglieder und Betriebe auf, mit Stimmkarten ihren Unmut zu äußern.

      Meine Einschätzung der Aktion:

      In jeder Gesellschaft gibt es unterschiedlichste Interessen und Interessensverbände. Auch wenn kurz vor der Wahl nochmals betont wird, das sich diese Aktion nicht gegen die jetzige Regierung wendet, muss doch festgehalten werden, dass hier politsicher Druck auf eben diese ausgeübt wird. Man betont zwar freundlich, dass man auch mit dem Wahlprogramm der übrigen Parteien nicht zufrieden ist, macht aber dennoch mit der Behauptung, dass es eine krasse Ungleichbehandlung in der Unternehmensbesteuerung gäbe, mehr Stimmung gegen Schröder.

      Der Vorwurf einer krassen Ungleichbehandlung ist genauso zu prüfen, wie der Vorwurf, der Mittelstand würde durch die Steuerreform der Regierung Schröder benachteiligt. Die Begründung liegt in der Senkung der Körperschaftssteuersätze auf einheitlich 25%, die nur für Kapitalgesellschaften (AG, GmbH...) gelten. Einzelunternehmungen, OHG´s... unterliegen weiterhin den allgemeinen Einkommenssteuertarifen, nach denen auch jede andere natürliche Person (z.B. Arbeitnehmer, Landwirt, Vermieter...) besteuert wird. Hier sind auch Senkungen durchgeführt worden und auch noch weitere in Planung, diese bewegen sich in der letzten Stufe der kritisierten Reform zwischen 15% (Eingangssteuersatz) und 42% (Höchstsatz). Zu berücksichtigen ist ferner, das es in jedem Fall einen Grundfreibetrages 7664 € zuzüglich weiterer individueller Freibeträge gibt, die so beim einheitlichen Körperschaftssteuersatz nicht zum Abzug kommen.

      Es ist also schon etwas verlogen, wenn man den Eindruck erweckt, jeder Einzelunternehmer zahle ungerechtfertigt viel Steuern. Richtig ist, dass Unternehmer in einer Personengesellschaft mit schlechter Beschäftigung und unzureichender Ertragslage nach dem Einkommenssteuergesetz keine oder niedrigere Beträge zahlt, während gesunde und gewinnträchtige Betriebe wie auch besserverdienende Arbeitnehmer, Vermieter etc. in der Spitze bis zu 42% davon an die Solidargemeinschaft abführen. Wenn es den Betreiben des Mittelstandes so schlecht geht, wie sie behaupten, dürften sie von der jetzigen Regelung deutlich mehr profitieren, als einheitlich in jedem Fall 25% abzuführen. Jeder Mittelständler sollte sich also sehr genau mit seinem Steuerberater darüber verständigen, ob er im eigenen Steuerinteresse handelt oder sich nur von durchsichtigen Verbandsaktionen vor einen politischen Karren spannen lässt. In der Tat klagt gerade die kleine Gruppe der besserverdienenden Arbeitsnehmer und Unternehmer noch heute darüber, die niedrigsten Spitzensteuersätze der Nachkriegszeit bezahlen zu müssen. Das viele Personen aus dieser hohen Einkommensgruppe das Steuerzahlen unter der Regierung Kohl gänzlich eingestellt hat, beweist diese Grafik:



      Es ist schwer, sich wieder in die steuerzahlende Solidargemeinschaft einzufinden, auch wenn die Steuerlast immer noch nur halb so hoch ist, als zu Beginn der 90er Jahre.


      Höchst erfreut bin ich über die Aussage, das wir inzwischen 3,3 Millionen Betriebe in dieser Größenklasse haben, denn nach einer Untersuchung des unternehmernahen Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (Vorlage im November 2001) lag die Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen 1998 noch bei 2,8 Millionen. Das große Sterben in dieser Größenklasse hat offensichtlich nicht eingesetzt, auch wenn viel über die deutliche Zunahme der Insolvenzen medienwirksam berichtet wird, hat diese kaum Bedeutung für die wachsende Zahl der Mittelstandsbetriebe.



      Alle Statistiken zeigen das gleiche Bild. Die Zahl der Unternehmensneugründungen ist bis in die Hochphase der New Ecomomy dramatisch gestiegen und verharrt auch in den letzen Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Um ein Vielfaches wichtiger als die Insolvenzen sind die normalen Betriebsschließungen aus Krankheiten, fehlender Nachfolgeregelung oder aus Altersgründen etc. Hier muss der Hebel einer guten Wirtschaftspolitik liegen. Die Zahl der Insolvenzen steigt mit der Gesamtzahl der Unternehmen stetig an. Selbst die vielen Unternehmensneugründungen am Neuen Markt mit zum Teil sehr unseriösen Geschäftsmodellen sind noch nicht über eine entsprechende hohe Insolvenzwelle voll abgebaut, so dass man mit Recht annehmen darf, das die Zahl der Unternehmungen gerade im Mittelstand trotz medienwirksamer Klage über den Standort Deutschland weiter wachsen wird. Dieser Entlastungsfaktor für den Arbeitsmarkt fehlt eindeutig in der öffentlichen Diskussion und wird von Wahlkampfgetöse überdeckt.

      Überdeckt wird auch, dass es einen klaren Trend hin zur Selbstständigkeit gibt. Immer mehr Arbeitslose lassen sich gefördert durch das Arbeitsamt mit 6 Monaten Überbrückungsgeld auf die Selbstständigkeit ein.



      Seltsam, während die Verbandsfunktionäre und Unternehmer immer lauter klagen, unternehmen wirklich sozial schlechtgestellte Personen etwas, um aus Ihrer objektiv schlechten Lage herauszukommen. Wenn der Besserverdienende über die niedrigsten Steuern der Nachkriegsgeschichte klagen und der Sozialschwache zu Unternehmern werden ist mit unserem Empfinden von sozialer Gerechtigkeit und Marktwirtschaft etwas aus den Fugen geraten. Zeigen uns hier wieder neoliberale Verführer die sozial kalte Schulter, nicht um Arbeitsplätze zu schaffen, sondern um wieder alte Schlupflöcher für Besserverdienende zu schaffen?

      In einer Studie der Konrad Adenauerstiftung zur Entwicklung des Arbeitsmarktes von 1962 bis 2001 aus dem Juli diesen Jahres wird eindrucksvoll nachgewiesen, dass die zunehmende Sockelarbeit nicht aus dem Abbau von Beschäftigung, sondern der deutlichen Zunahme von Erwerbswilligen und Erwerbsfähigen resultiert. Der Anteil mitarbeitender Frauen erhöht sich kontinuierlich und auch eine langfristig steigende Zahl von ausländischen Arbeitskräften ist klar zu beobachten, so dass das Bild vom männlichen deutschen Alleinverdiener und einem schrumpfenden Arbeitsmarkt nicht mit der diskutierten Wirklichkeit übereinstimmt.

      Zum wiederholten Male wird verstärkt vor Wahlen von den Verbänden kräftig mit der Angst der Arbeitnehmer um Ihren Arbeitsplatz gespielt und die psychologisch so wichtige Zuversicht der Verbraucher nach der Eurozurückhaltung unnötig nochmals aufs Spiel gesetzt. Leisten sich diese Verbände nicht einen Bärendienst, wenn am Ende der Einzelhandel darüber berichten muss, dass vom zusätzlichen Einkommen in Höhe von rund 47 Mrd. € wegen Kaufzurückhaltung leider nur die besonders preiswerten Discountermodelle profitieren konnten. {b]Stimmen und Stimmungen erzeugen immer auch wirtschaftliche Effekte und politische Aktionen könnten am Ende viel mehr kosten, als weitere Steuersenkungseffekte bringen können.[/b]

      Nach Untersuchungen des unternehmernahen Instituts für Mittelstandsforschung Bonn erreichen 85% aller Betriebe keine Betriebsgrößte von 10 Personen. Hier arbeitet vorwiegend der Unternehmer allein oder nur mit Familienangehörigen steuersparend in den eigenen Topf. Wenn aber ca. 70% der rund 39 Millionen Beschäftigten im Mittelstand arbeiten und 2,2 Millionen Kleinstbetriebe als Personengesellschaft firmieren und es allenfalls auf 6 bis 7 Millionen Beschäftigte mit stärker familiären Komponente bringen, müssen neben den rund 12 Millionen Arbeitsplätzen der Großbetriebe weitere 20 Millionen Mittelstandsarbeitsplätze steuerlich nach den Regeln des Körperschaftssteuergesetzes behandelt werden. Es darf nicht übersehen werden, dass die GmbH die dominante Rechtsform in der Betriebsstättengröße 10 bis rund 500 Beschäftigte ist.

      Redet die Opposition mit den Verbänden dann nicht in Unkenntnis der Fakten praktisch davon, die Steuersenkungen für den Mittelstand wieder abzuschaffen? Schießen die Verbände nicht ein klassisches politisches Eigentor und gefährden wir aus fehlenden Sachkenntnis heraus den Aufschwung?

      Politische Lügen haben bekanntlich auch kurze Beine!

      Das Eintreten für geringere Sozialabgaben und weniger Bürokratie ist bei allen Parteien zu spüren. Mit der ökologischen Steuerreform wurde es auch erstmalig in ersten Schritten von einer Regierung in Gang gesetzt. Es bedarf aber weiterer mutiger Arbeitsmarktreformen. Es sollte sich auch jede Partei bemühen, die Rentenversicherungsbeiträge und die Beiträge zu den Krankenkassen nicht nur stabil zu halten, sondern zu senken. Letzteres ist leider weder in der privaten, noch in der gesetzlichen Krankenkasse der Fall, wie die Grafiken verdeutlichen:







      Es ist nur logisch, wenn die Verbände hier auch gerade die Opposition scharf attackieren, denn offensichtlich sind es die christlich-liberalen Regierungen, die bei den letzten Jahren nicht in der Lage waren, mit Ihren Konzepten die Steuer- und Sozialabgaben konstant und niedrig zu halten.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 17:59:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hilfe!

      Schon wieder ein Thread mit solch verfälschten Statistiken der Marke Aldibroker?

      Ist der Schwachsinn aus

      Thread: Die größten Lügen der CDU / CSU / FDP zu verschiedenen Themen

      Thread: [b]Die SPD schafft Arbeit, die CDU/CCU/FDP vernichtet Arbeitsplätze

      Thread: Die Wahrheit über Lotahr Späth heute 20.15 ARD

      nicht schon mehr als genug?

      :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:02:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      @flitzlass, erst lesen, dann ein Urteil bilden *g*

      Es geht hier zwar nahtlos weiter mit gut begründeten Argumenten, aber es enthält viel Neues + ein paar bekannte Grafiken. Im übrigen hast du doch selbst schon zugegeben, dass die Mittelstandskampagne unserioös ist.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:03:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ aldi,

      Der Spitzensteuersatz liegt momentan nicht bei 42 %, wie dargestellt, sondern bei 48,5 %.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:04:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      lese bitte richtig:

      ...in der letzten Ausbaustufe.... es geht um die Kritik der Gesamtreform!

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      4,3900EUR +10,58 %
      Die nächste 700% NASDAQ-Crypto-Chance? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:11:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      ALDIBROKER sag mal, wie lange willst du die Unfähigkeit der roten Genossen hier noch schön reden ? Davon wird es auch nicht besser
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:14:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Wie immer kann man ganz schnell Fakten finden, die aldibroker eindeutig widerlegen.

      Fakt ist, dass Deutschland auch bei der Zahl der Insolvenzen seit 2001 unrühmlicher Europameister ist, während noch 1996 Frankreich etwa doppelt so viele zählte wie die Deutschland.

      Und im Gegensatz zu Aldibroker gebe ich auch immer die Quelle meiner Informationen an, und schreibe meine Statistiken nicht selbst. :rolleyes:

      http://www.creditreform.ch/news/form/d/presseinfo_ch_200202.…
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:15:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Stimmt. Trotzdem sollte diese Klarstellung erfolgen.
      Wir wollen doch umfassen und ausgewogen informieren.


      Wer garantiert mir denn, dass die weiteren Stufen tatsächlich pünktlich und zügig umgesetzt werden Sollte die Angleichung weiter verschoben werden, könnten tatsächlich verfassungsrechtliche Bedenken wieder laut werden.

      Du hast schon Recht, dass der Mittelstand sich nicht beklagen darf (häufig GmbH). Die Einzelunternehmer , GmbH & Co. KG`s eher.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:15:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Fakten, Fakten, Fakten, das sagt Fokus und dem schließe ich mich an. Wenn du andere Erkenntnisse hast, raus damit!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:26:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      Fakten, Fakten, Fakten, das sagt Fokus und dem schließe ich mich an. Wenn du andere Erkenntnisse hast, raus damit!

      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:29:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      @flitzlass,

      wir sind uns einig, dass die europäische Statistik noch nicht so harmonisiert ist, dass Vergleich in jedem Fall sinn machen. wir sind uns auch einig, dass dort geschummelt wird, dass die Balken biegen (siehe Konvergenzkriterien, wo eichel vielleicht auf 3,x kommt und Waigel schon bei 5,x war. Dennoch hier das von dir angesprchene Schaubild:



      und die Bedeutung der Insolvenzen gegenüber Gründungen und Schließungen allgemein:



      Sicher ist dir aufgefallen, das Frankreich von einer Insolvenzzahl kommt, die so haoch war, wie die der besten 10 anderen Werte zusammen. Das die dann mal zyklisch die Kurve kriegen müssen ist nur verständlich.

      Die Zunahme der Insolvenzen in Detuschland korreliert extrem stark mit dem Gründungsboom in der 2. Grafik und spielt gemessen an den Gründungen und Schließungen so gut wie keine Rolle. Da wir mit dem Neuen Markt europaweit den größten Erfolg im einsammeln von anlegergeldern hatten, müssen wir nun natürlich wo die Blase geplatzt ist auch die 2. Welle aushalten. Es ist aber sehr beachtlich, dass nur eine sehr kleiner Bruchteil von den Extremwerten bei den Gründungen wieder in die Grütze geritten wird. Uberrascht mich sehr.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:41:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Aldibroker, hast Du Deine Statistik von der Bundesanstalt für Arbeit? Hat Dir Jagoda wohl noch schnell ausgehändigt bevor er wegen Bilanzfälschung vor die Tür gesetzt wurde.

      Die Roten sind bei der letzten Wahl angetreten mit der Losung: Alles für den Mittelstand. Erinnert Ihr euch noch? Und der blöde Mittelstand hat dann dir Roten gewählt.


      Das hat der Mittelstand den Roten nun zu verdanken:

      Kriminalisierung von Selbstständigen sprich Scheinselbständigkeit.

      Abschaffung der 630 DM-Jobs. Da freuten sich die Teilzeitmuttis.

      Regulierter Arbeitsmarkt wie in der Steinzeit.

      Halbierung des Sparer-Freibetrags. Da freut sich der kleine Mann.

      Mehr Betriebsräte, auch in kleineren Betrieben. Da freuen sich die Gewerkschaft

      Mehr Bürokratie. Da freuen sich die Beamten und die Staatskasse pfeift aus dem letzten Loch.


      Der Mittelstand wird Euch einen Tritt in den Hintern geben!


      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:41:37
      Beitrag Nr. 13 ()
      ich kann es bald nicht mehr hören Euer gestreite :)
      schaut Euch mal die Seite an, vielleicht hilft es ja weiter :)

      Ob der "Quark" stimmt, weiß ich nun auch nicht :D
















      Quelle:

      http://images.google.de/imgres?imgurl=www.spdfraktion.de/ind…
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:56:39
      Beitrag Nr. 14 ()
      Stelle doch bitte mal folgende Kennzahlen hier rein, dann können wir gerne diskutieren. Deine Kennzahlen entbehren jeglicher Relativität und sind weitestgehend unbrauchbar:

      1. Entwicklung Abgabenquote (direkte und indirekte) im eurpop. Vergleich
      2. Entwicklung Realeinkommen zu BIP-Wachstum im europ. Vergleich
      3. Entwicklung Arbeitslosenquote (ungeschönt) im europ. Vergleich
      4. Entwicklung BIP-Wachstum im europ. Vergleich
      5. Entwicklung Konkurse zu Neugründungen im europ. Vergleich
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 18:58:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      Aldibroker und YoyoStock , danke für eure Mühe. Als Anleger und Wähler freue ich mich immer wieder so gutes Zahlenmaterial frei Haus geliefert zu bekommen.

      Die Pusher oder Basher ergehen sich leider wie immer nur in Polemik und Phrasendrescherei.
      Von der schwarz/gelben Front höre ich nur Stimmungen und Stimmen, dass alles in diesem Land den Bach runtergeht. Mit Fakten wird das aber seltenst untermauert.

      Aufgefallen ist mir persönlich der nahende oder schleichende Untergang Deutschlands zwar auch noch nicht und die Zahlen belegen das Gegenteil dieser von manchen Kreisen provozierten Stimmung eindrucksvoll.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:03:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      @yoyo: Hm, wer natürlich die Homepage der SPD-Fraktion als objektive Informationsquelle akzeptiert? :rolleyes:

      Und ich liebe dümmliche Verarschungsversuche mit Statistiken! :kiss:

      1. Die erste ist überschrieben mit Arbeitsamtshilfen für Existenzgründer. Im Kleingedruckten steht, dass es sich dabei um Überbrückungsgelder für Arbeitslose handelt! :rolleyes:

      2. In der zweiten Statistik steht im Kleingedruckten
      Ab 2000 Soll!
      Wissen die heute noch nicht, wieviel die 2000 ausgegeben haben? :rolleyes:
      Bei den tatsächlichen Zahlen von 1997-1999 liegt der Anstieg bei sagenhaften 0,.. %, also weit unter der Inflationsrate.

      3. Die dritte zeigt die gesetzlich geregelte Rentenerhöhung. Hmm, toll, wenn die Rentenerhöhung höher war, weil wir eine höhere Inflationsrate hatten.

      4. Im Gegensatz zu den noch unbekannten Forschungsausgaben von 2000 weiss die SPD aber heute schon, dass der steuerfreie Jahreslohn des Jahres 2005 in Steuerklasse 1 bei 40.241 DM liegt! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:05:02
      Beitrag Nr. 17 ()
      @aldibroker, Du solltest mal die Zahlen vom Statistischen Bundesamt und nicht nicht von der staatlich alimentierten Bilanzfälscher-Werkstätte Bundesanstalt für Arbeit verwenden.

      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:07:10
      Beitrag Nr. 18 ()
      @flitztass: Geil. Ich schmeiss mich weg. :laugh: Die halten die Wähler für noch blöder als ich dachte. Ich hatte mir nicht die Muehe gemacht, die Folien mal näher anzuschauen, nachdem ich die Quelle identifiziert hatte. ;)
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:08:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      @postmaster: Ist Dir noch nicht aufgefallen, dass Aldibroker nur selbsterstellte Statistiken hier postet, ohne belegbare Quellen für seine Daten?

      Und wer die Statistiken der homepage der SPD-Fraktion als objektive Quelle preisen will, aber die offiziellen Statistiken der EU anzweifelt, der hat schon eine seltsam getrübte Wahrnehmung.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:11:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      @tradervick
      Die grüne Grafik ist von der Bundesanstalt für Arbeit. Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt. Für Jagoda war es schon zu spät, aber kam der nicht aus dem schwarzen Lager?

      Nun zu den Argumenten. Es gab unzweifelhaft einen Trend, immer mehr Arbeitnehmer zwangsweise zu Selbstständigen zu deklarieren, um Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen. Erinnerst du nicht die Aktionen der großen Speditionen, die Ihre Fahrer zwingen wollen, selbstständig zu werden... Nein dem musste ein Riegel vorgeschoben werden. Wer will soll mit den Vorschlägen aus dem Hartzpapier in die Selbstständigkeit gehen, aber nicht unter Zwang! Im übrigen zeigt der Gründungsboom und die hohe Zahl der Arbeitslosen, die in die Selbstständigkeit gehen und auch motiviert sind, dass die ganze Debatte wieder so eine Scheindebatte zum Sozialmissbrauch war.

      Die Zahl der Billigjobs ist von rund 4 Millionen zwischenzeitlich auf 4,4 Millionen gewachsen und es werden auch Steuer- und Sozialabgaben geleistet, endlich eine Regierung, die mit den Schlupflöchern auch mit der ökologischen Steuerreform weitgehend Schluss gemacht hat. In übrigen wird der kleine Mann von der Halbierung der Sparerfreibeträge nicht betroffen sein, der ist zufrieden, wenn er die Miete und das Futter bezahlen kann. Der Großverdiener hinterzieht weiter über Luxemburger oder Schweizer Konten und nur ein verschwindend kleiner Rest verliert hier ein privates Geschäftsessen auf Firmenkosten.

      Welche Regelungen haben konkret zu mehr Betriebsräten und Staatsbürokratie geführt?
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:16:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      @17, traverdick,
      besten dank für die Grafik;
      leider fehlen die Fußnoten zur Änderung der Statistik!

      Die Auswertung der Grafik zeigt deutlich den rapiden Abfall der Unternehmerpleiten von 40,4 (2001) auf 32,3 % (2002)!

      Super:
      die restlichen Insolven rühren von einer Gesetzesänderung, die in der Gesamtsumme die privaten Insolvenzen einschließt und deshalb die Statistik aufbläht!

      Danke für die Klarstellung!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:18:39
      Beitrag Nr. 22 ()
      @21 + 17: Beide Kennzahlen/ Grafiken unbrauchbar. Entscheidend sind nicht absolute Zahlen sondern:

      Unternehmens-Insolvenzen zu Unternehmens-Neugründungen im europ. Vergleich!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:24:02
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ GilyBaer,

      fast richtig;
      1. nur es geht hier nicht um Prozentzahlen
      2. Die Reform des Insolvenzrechts gibt es bereits seit 99; Gesetz stammt sogar schon aus der Kohl-Zeit, ist aber erst 99 in-Kraft-getreten; seit diesen Datum gibt es erst Verbraucherinsolvenzen in der jetzigen Form. Diese sind in den letzten beiden Jahren deutlich angestiegen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:28:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Lassemann,
      unabhängig von den dort veröffentlichen Daten ist zu berücksichtigen, dass eine (die größte Volkswirtschaft) nicht wie ein Schnellboot, sondern wie ein Riesentanker durch die EU-Statistik fährt. Wenn ein kleines Land schnell umsteuern kann, braucht der Tanker sicher länger.

      Es mach absolut auch überhaupt keinen Unterschied, ob ich 2% aus 2 Billionen oder 5% aus 800 Millionen BIP zusätzlich generiere.

      Im übrigen habe ich die gravierenden Probleme bei einem mögliche Vergleich schon mehrfach angesprochen und dennoch ein Teil dieser Informationen kontrovers mit den Teilnehmern hier diskutiert. Gern gehe ich auch auf Deine Argumente ein, mache mir aber nicht Deine Arbeit.

      @postmaster,
      ja es wird miese Stimmung gemacht und dem Einzelhandel schweren Schaden zugefügt, davon könnte man allein eine weitere Steuerreform finanzieren.

      @flitztass
      natürlich sind nur die Statistiken von der CSU-Kampfzentrale richtig, denn richtig ist nur, was wir selbst gefälscht haben. Ist es nicht der richtige Weg, Existenzgründer auf 6 Monate Begrenzt unter die Arme zu greifen, bis sie selbst für sich sorgen können? Ist es nicht gut für die Rentner, wenn die Riesterformel mehr bringt als die Blümformel? Ich meine schon, aber es ist nicht gut für den Stoiberwahlkampf!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:33:14
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ tradervick
      beweise mir, das es Unterschiede gibt. Sonst kann ich nicht mit dir diskutieren!!!

      @flitztass,
      ist dir schon aufgefallen, das ich Dir bisher keinen Link schuldig bebleiben bin, wenn du etwas ernsthaft in Zweifel gezogen hast und dass ich nur verifizierbares Datenmaterial reinstelle. Wenn ich aus einem trocknen Zahlenfriedhof eine schöne transparente Grafik anfertige und nicht von den Wahlkampfseiten kopiere, beanspruche ich auch die Urheberschaft.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:36:01
      Beitrag Nr. 26 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:37:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      @aldibroker. "Erinnerst du nicht die Aktionen der großen Speditionen, die Ihre Fahrer zwingen wollen, selbstständig zu werden."

      So wie ich weiß sind die Zusteller der Paketdienste von der Scheinselbständigkeit ausgenommen! Da hat nämlich die Roten der Mumm verlassen. Nicht gegen Großkonzerne wie UPS und German Parcel treten die Roten an sondern gegen den Mittelstand! In den Großkonzernen haben die Gewerkschaften bereits die Kontrolle mit AN-Vertetern und Betriebsräten übernommen. Jetzt stören nur noch Mittelstand und Selbstständige. Aber die bekommt man schon noch über dieBürokratie platt.



      "Welche Regelungen haben konkret zu mehr Betriebsräten und Staatsbürokratie geführt?"

      So kann nur einer Fragen der beamtet oder angestellt ist. In meinem Betrieb wird inzwischen fast ein Viertel der Zeit für staatl. Verwaltungsausgaben verschleudert, angefangen von der undurchaubaren Lohnsteuer, über Ust-Id.-Formulare, im 4 Wochen Takt geänderte EG-Richtlinien bis zur inzwischen zehnjährigen Aufbewahrungspflicht von Buchungsunterlagen.

      Geschäftsessen auf Firmenkosten bezahlen wir inzwischen aus der Schwarzgeldkasse, da uns der komplizierte Vorsteuerzug zu blöde ist. Hast Du schon mal Vorsteuerabzüg für Reisekosten und Bewirtungsbelege ausgerechnet?

      Firmenwagen sind abgeschafft. Oder willst Du für jede Kurzstrecke Fahrtenbuch führen. Da bist Du ja mehr am Schreiben als am Fahren. Wir benutzen jetzt Privatwagen und rechnen Kilometergeld ab. Schöner Nebensverdienst und weniger Aufwand. So blöd sind die Roten.

      Heute früh neue Regelung auf dem Tisch vorgefunden: Angabe der Steuernummer auf Rechnungen. Inzwischen kommen fast täglich solche Hilfsarbeiten für den Staat. Können nun alle Briefbogen neu drucken. Regelung gilt auch noch rückwirkend.

      Scheiß auf die Sozialisten.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:39:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      Nicht schlecht, in diesem thread gibt es ja durchaus
      Informationen!

      Bei zwei Argumenten wuesste ich gerne, ob die
      Niemehrrotgruenfreunde sie widerlegen koennen
      (dabei erhoffe ich mir mehr als das Warten auf
      europaeische Vergleichszahlen):

      1. Ist die Zunahme der Insolvenzfaelle auch wesentlich
      auf eine Gesetzesaenderung zurueckzufuehren, wie es in
      #17 und #21 erklaert wird?

      2. Ist die Zunahme der Insolvenzfaelle zu grossen
      Teilen eine (natuerlich mit Verzoegerung auftretende)
      Folge stark gestiegener Neugruendungszahlen, wie es
      das Diagramm in #11 nahelegt?
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:47:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      @traderwick,

      ich danke außerordentlich für die Wahlkampfhilfe, wieder ein Beweis mehr, wie auf der Seite der Opposition gelogen wird, dass sich die Balken biegen, denn nur durch Einführung des Privatkonkuses steigt die Zahl überhaupt. Ich werd einen eigenen Zhread davon machen. Danke danke, danke...

      Ich kann nur sagen, schmutzig und perfide, mit welchen dreckigen Argumenten die CDU/FDP ihren Wahlkampf gewinnen will!!!

      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:50:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      Noch ein Nachtrag: brauche keine Statistisk um zu sehen daß meine Abgaben und Nebenkosten jedes Jahr weiter steigen.

      Und die Preise auch. Warum wohl? Weil der Staat den Betrieben mehr Arbeit macht und dadurch neue Kosten verursacht. Oder sind die Betriebsräte inzwischen ehrenamtlich?
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 19:50:45
      Beitrag Nr. 31 ()
      #28, xingpi,
      es ist ein Versuch einer Erklärung,

      zumal der Sprung sehr markant ist,
      innerhalb von 2 Jahren mit fast gleichförmigen Wirtschaftsdaten ein derartiger Sprung ungewöhnlich ist (die Politiker der Opposition, die Medien und Verbände hätten mit Sicherheit darauf reagiert)

      die Aufschlüsselung der "letzten" Säule eine retogressive
      Schlußfolgerung nahelegt
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:04:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      Jetzt bekomme ich dann endgültig einen Lachkrampf!


      Sind eigentlich alle von der SPD-Kampa so doof wie die hier aktiven, die ständig Statistiken erstellen, aber keine Statistik lesen können?

      Selbstverständlich ist in der Statistik aus #17 bzw. #29
      die Zahl der Fälle von Zahlungsunfähigkeit nur für 2001 detailliert aufgeschlüsselt, und vorher nicht!

      Vorher gab es wohl nie zahlungsunfähige Verbraucher, wie? :laugh:



      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:13:15
      Beitrag Nr. 33 ()
      Schwache Gründungsbilanz

      In Deutschland haben sich im ersten Halbjahr 2002 weniger Unternehmen in die Gewerbe- und Handelsregister eingetragen. Waren es zwischen Januar und Juni 2001 noch über 415.000 neue Unternehmen, so ist nun mit knapp 392.000 Betrieben zu kalkulieren. Dabei ging die Zahl der Anmeldungen im Westen um 4,4 Prozent zurück (1. Hj. 2002: 335.000; 1. Hj. 2001: 350.500), während in Ostdeutschland der Rückgang 11,7 Prozent beträgt von 64.900 Unternehmen im Vorhalbjahr auf momentan 57.300.
      Im gleichen Zeitraum ist auch bei den Löschungen aus den Registern ein Rückgang zu verzeichnen. So sank die Zahl der Unternehmen, die aus den westdeutschen Registern verschwanden, um 2,8 Prozent (1. Hj. 2002: 300.900; 1. Hj. 2001: 309.600) – im Osten wurden 10,8 Prozent weniger Unternehmen aus den Registern gelöscht (1. Hj. 2002: 60.500; 1. Hj. 2001: 67.800). Für Deutschland ist mit insgesamt 55.000 wirtschaftsaktiven Gründungen (West: 45.000; Ost: 10.000) zu rechnen, die genügend wirtschaftliche Substanz zu Schaffung von Arbeitsplätzen aufweisen.

      http://www.creditreform.de/angebot/analysen/0026/07.php
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:14:17
      Beitrag Nr. 34 ()
      @tradervick
      dies zu UPS und seiner Mitarbeiter
      UPS ist der Überzeugung, daß loyale und qualifizierte Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens ausschlaggebend sind. Das Engagement der Mitarbeiter von UPS beruht auf zwei bewährten Unternehmensgrundsätzen: Mitarbeiter- Beteiligung und Mitarbeiter-Schulung. Die Aktien von UPS befinden sich überwiegend im Besitz der Führungskräfte und Mitarbeiter des Unternehmens. Hierdurch läßt sich der ausgezeichnete Service erklären, denn jede Führungskraft und jeder Mitarbeiter, der Aktien des Unternehmens besitzt, arbeitet letztendlich für sein eigenes Unternehmen. Bereits von Anfang an hat sich UPS dem Grundsatz der Mitarbeiter-Schulung verschrieben. Die von der Gründergeneration ins Leben gerufenen Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen werden auch heute noch fortgesetzt, einschließlich des Stipendienprogramms, das von James E. Casey geschaffen wurde,
      So wie ich weiß sind die Zusteller der Paketdienste von der Scheinselbständigkeit ausgenommen! Da hat nämlich die Roten der Mumm verlassen. Nicht gegen Großkonzerne wie UPS und German Parcel treten die Roten an sondern gegen den Mittelstand! In den Großkonzernen haben die Gewerkschaften bereits die Kontrolle mit AN-Vertetern und Betriebsräten übernommen. Jetzt stören nur noch Mittelstand und Selbstständige. Aber die bekommt man schon noch über dieBürokratie platt....

      Also nur taugliche Argumente vortragen!

      Ich kann verstehen, dass man weniger Formulare ausfüllen möchte und ich habe auch schon als Führungskraft 2 Mitarbeiter geführt, die sich mit öffentlichen Statistiken beschäftigen mussten. Also immer schon sachlich bleiben und nicht unterstellen, andere könnten nicht mitreden. Für die Lohnsteuer gibt es im übrigen tolle Programme, mit regelmäßigem Update, macht sich vieles von allein und die Personalleute werden wirkungsvoll entlastet. Eine U-Steuer-ID auf ein Formular zu bekommen, ist doch nun wirklich kein Staatsakt. Die EG-Richtlinien sind in der Tat nervig und wenig nutzbringend, denn da steckt in der Tat noch alles in den Kinderschuhen und sollte nicht auf die Unternehmen abgewälzt werden. Dafür zitierst du aber gern aus diesen kinderkranken noch wenig harmonisierten und vergleichbaren Statistiken!!!!!! Wer Steuern und Sozialabgaben hinterziehen will, muss natürlich sehen, dass er seine Belege schnell vernichten darf, aber es müssen ja nicht die Originalbelege sein. Es gibt gute Möglichkeiten optisch/elektronisch zu archivieren. Ist der Renner auf den Messen, weil es wirklich hilft. Leider finden wir insbesondere bei den kleineren und mittleren Betrieben ungeahnte Rationalisierungsreserven und chaotische ineffiziente Organisationen, aber auf die Staatsbürokratie schimpfen. Das Du eine Schwarzgeldkasse hast, habe ich vermutet. Zeigt die Grundhaltung!!! Ja ich rechne auch schon mal Reise- und Bewirtungsbelege ab und komme damit zurecht. Die Diskussion was günstiger für die Firma ist, wurde in unserem Betrieb mit Leasingfahrzeugen als 1. Priorität, Mietwagen 2. Priorität und Privatwagen 3. Priorität beantwortet, um die Kosten im Griff zu halten, denn der Privatwagen ist ein schönes Zubrot für die Mitarbeiter, das insgesamt kostensteigernd wirkt. Das ärgert zwar das Finanzamt, aber dich sollte da noch mehr ärgern. Gutes Geschenk an Deine Leute.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:15:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Mehr Arbeitnehmer von Zusammenbrüchen betroffen

      Mehr als 300.000 Beschäftigte haben im ersten Halbjahr 2002 aufgrund der Insolvenz ihres Arbeitgebers ihren Arbeitsplatz verloren (Vergleichszeitraum: 250.000). In Westdeutschland hat sich die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer um 31,3 Prozent auf 210.000 erhöht. In Ostdeutschland ist ein Zugang bei den Arbeitsplatzverlusten durch Unternehmensinsolvenzen von 11,1 Prozent festzuhalten (1. Hj. 2002: 100.000; 1. Hj. 2001: 90.000).
      Das Insolvenzgeschehen wird immer noch von Kleinstbetrieben genährt. Gerade in Ostdeutschland hat die Zahl der Betriebe mit maximal fünf Mitarbeitern deutlich zugelegt – um 13,2 Prozentpunkte auf aktuell 56,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil dieser Größenklasse in Westdeutschland von 55,9 Prozent im Vorhalbjahr auf aktuell 59,1 Prozent gestiegen.



      http://www.creditreform.de/angebot/analysen/0026/04.php
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:21:32
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wirtschaftslage und Finanzierung im Mittelstand, Frühjahr 2002



      Negative Umsatzentwicklung trotz Preiserhöhungen

      In den letzten Monaten haben die kleinen und mittleren Betriebe verstärkt zu Preiserhöhungen gegriffen (2002: 22,4 Prozent; 2001: 18,7 Prozent), die aber keinen positiven Effekt auf die Umsatzentwicklung hatten. Von Umsatzsteigerungen berichten aktuell nur 19,5 Prozent der Befragten (2001: 27,2 Prozent) – die Zahl der Unternehmen mit einer rückläufigen Umsatzentwicklung hat sich binnen Jahresfrist um 9,5 Prozentpunkte auf aktuell 45,2 Prozent erhöht.
      Insbesondere im Westen konnten weniger Unternehmen höhere Umsätze verbuchen (2002: 19,8 Prozent; 2001: 30,1 Prozent). Im Osten ist die Anzahl der Unternehmen mit Umsatzsteigerungen nur leicht unter das Vorjahresniveau zurückgegangen (2002: 17,1 Prozent; 2001: 19,4 Prozent), allerdings berichten 60,4 Prozent der ostdeutschen Betriebe von weniger Umsatz.


      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:27:22
      Beitrag Nr. 37 ()
      flitztass, kannst Du denn nun fundiert Auskunft zu
      der Frage geben, ob sich die Anzahl der Insolvenzen
      durch das seit 1999 gueltige neue Recht geaendert
      hat oder nicht? Die Frage lautet also: gibt es
      Insolvenzfaelle, die seit 1999 in die Statistik
      einbezogen, waehrend sie noch vor 1999 nicht als
      Insolvenz gezaehlt haetten?
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:37:18
      Beitrag Nr. 38 ()
      @xiangqi: Ich habe auch nur schnell bei Google gesurft, um Information zu finden, und bin dabei auf die interessante Seite der Creditreform gestossen.

      Kann Dir deshalb nur meine Meinung mitteilen: Was die Anzahl der Insolvenzen angeht, dürfte das neue Insolvenzrecht ja wohl nur die Insolvenzen von Privatpersonen stark ansteigen lassen. Deshalb der überproportionale Anstieg der Insolvenzen von Nichtunternehmen seit 2000.
      Was die Unternehmensinsolvenzen angeht, wüsste ich nicht, warum das neue Recht die Anzahl der Insolvenzen ändern sollte, oder wüsstest Du da einen Grund dafür?
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:39:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      #37,

      1999 wurde das Insolvenzrecht umgekrempelt und die Stellung des Schuldners verbessert. Früher gab es die Konkurs- und die Vergleichsordnung.

      Dadurch ist es für Privatpersonen "attraktiver" diesen Schritt zu gehen. Dies erklärt einen Teil der Steigerung.

      Trotzdem ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nach einem kurzen Rückgang 1999 wieder stark steigend und liegt weit über dem 98er Niveau.

      Nachlassinsolvenzen gab es früher schon; da gibt es keinen Unterschied.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:44:10
      Beitrag Nr. 40 ()
      nein flitztass, dafuer sehe ich auch keinen Grund,
      mir ist aber auch aufgefallen, dass der Anstieg
      bei den Unternehmensinsolvenzen, der natuerlich
      immer noch schlimm ist, nicht ganz so dramatisch
      ist wie es manchmal klingt. Wenn ich dann noch die
      hohen Zahlen der Unternehmensgruendungen in den
      Vorjahren und die ja wohl nicht zu bestreitende
      weltweite Wirtschaftsflaute mit einbeziehe, dann
      kann ich der Argumentation, dass diese Zahlen die
      Unfaehigkeit von rot-gruen beweisen, erst recht
      nicht folgen.
      Aber natuerlich bin ich, wie jeder, bei der der
      Beurteilung von solchen Zahlen einseitig, versuche
      aber dennoch, erstmal aussagekraeftige Zahlen zu
      finden. Deshalb interessiert es mich eben, ob das
      neue Insolvenzrecht zu einer Erhoehung gefuehrt hat.
      Dafuer spricht meiner Meinung nach auch, dass in 1999
      trotz der noch recht guten Wirtschaftslage kein
      Rueckgang zu beobachten war. Aber da wirst Du sicher
      darauf hinweisen, dass da Rot-Gruen an der Regierung
      war! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:44:46
      Beitrag Nr. 41 ()
      Auf die Unternehmensinsolvenzen (früher Konkurs) dürften die Gesetzenänderungen keine signifikanten Auswirkungen haben. In § 18 InsO gibt es jetzt auch die drohende Zahlungsunfähigkeit als Insolvenzgrund. Aber jeder normale Unternehmer kämpft typischerweise bis zum letzten Blutstropfen, so dass weiterhin der Antrag erst nach tatsächlich eingetretenen Zahlungsunfähigkeit gestellt würde.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:45:55
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ergaenzung: Dagegen spricht aber der Eindruck, dass
      dieses sehr plausibel klingende Verteidigungsargument
      nicht offensiv verbreitet wird?!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:51:01
      Beitrag Nr. 43 ()
      @aldibroker

      Paketdienste: Frag mal einen German Parcel oder TNT- Mitarbeiter, wem das Fahrzeug gehört und auf wessen Rechnung er fährt.

      Schwarzgeldkassen wird es eben solange geben wie es staatl. Schattenhaushalte und Bürokratie gibt. Schwarzgeldkassen bewegen sich übrigens auf Portokosten-Niveau im Verhältnis zum Umsatz aber erleichtern vieles.

      Und da gibt es noch die Mehrwert-, Lohnsteuer-, Betrieb- und andere Prüfer. In Großbetrieben hat das Finanzamt inzwischen feste Arbeitsräume für die Prüfer eingerichtet. Natürlich ohne Mietbeteiligung. Die Betriebe könnten die Zeit wo die Prüfer tage- und wochenlang die Buchhaltung blockieren und Arbeitskräfte binden besser zum Geldverdienen verwenden. Oder nicht?

      Und wenn drei unserer Teilzeitkräfte nach Abschaffung der 630Mark-Jobs gekündigt haben, weil es sich nicht mehr lohnt bei diesen Abzügen zu arbeiten, dann ist das für Dich sicher okay weil ja alle Teilzeitkräfte, Unternehmer und Selbstständige Betrüger sind und nur den Staat schädigen wollen.

      Wahrlich ich sage Euch, der Mittelstand tritt euch Linken so in den Hintern daß ihr bis Honolulu fliegt.



      So, jetzt gehe ich in meinen Pool ne Runde schwimmen und danach meine Alte bumsen. Man gönnt sich ja sonst nichts.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:53:04
      Beitrag Nr. 44 ()
      tradervick: Seit wann gibt es diese festen Arbeitsraeume
      in den Grossbetrieben? Am besten mit Quelle!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:55:07
      Beitrag Nr. 45 ()
      Wer kann mir seriös folgende Fragen beantworten (evtl. mit Quellenangaben)?

      Wie hoch war die steuerliche Belastung des Durchschnitssmittelständlers bis 1998 und wie hoch ist die steuerliche Belastung des gleichen Personenkreises jetzt?

      Danke und Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:57:30
      Beitrag Nr. 46 ()
      @tradervick,
      ja wer ein festes Glaubensbild und ein stramm rechtes Parteibuch hat, der muss seine Aussagen nicht mehr überprüfen, der hat immer Recht, denn wer rechts steht, kann wenn es ohne Sozialdemokraten rechtes zugeht gar kein Unrechtsbewusstsein mehr entwickeln, wenn die Lobby erfolgreich arbeitet, ist man nicht mehr Teil der solidarischen Gesellschaft. sondern Fraktion der schwarzen Koffer. Kassen und Konten. Wer nicht einmal mit den Betriebsräten sozialpartnerschaftlich umgehen kann, wird da auch nicht mit seinen Mitarbeitern, Kunden und sonstigen Personen hinbekommen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 20:58:14
      Beitrag Nr. 47 ()
      @xiangqi: Ich finde die Entwicklung der Insolvenzen im Moment schon dramatisch, weil es immer grössere und immer renommiertere Unternehmen erwischt, wie z.B. dieses Jahr schon 3 Firmen aus dem MDAX. Da ist zu befürchten, dass da eine schlimme Lawine losgetreten wird.

      Dies lässt sich sich auch an der alarmierenden Prognose der Kreditversicherer ersehen:

      Kreditversicherer Hermes rechnet im laufenden Jahr mit 35.000 Firmenpleiten

      Jüngste Insolvenzprognose der Hermes Kreditversicherungs-AG
      Hamburg - In Deutschland werden in diesem Jahr bis zu 35.000 Firmen Insolvenz anmelden müssen. Dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent. Dramatischer noch werden sich die daraus ergebenden Forderungsausfälle von 27 Mrd. Euro auf 40 Mrd. Euro erhöhen. Diese Zahlen nennt die Hermes Kreditversicherungs-AG in ihrer jüngsten Insolvenzprognose. Die Allianz-Tochter Euler & Hermes ist der weltweit größte Kreditversicherer.

      Der erwartete starke Anstieg der Forderungsausfälle gleich um 47 Prozent hängt laut Hermes damit zusammen, dass immer mehr große und alteingesessene Unternehmen zahlungsunfähig werden. "In den vergangenen Jahren waren vor allem junge und kleine Firmen betroffen. Die wesentliche Besonderheit der aktuellen Entwicklung ist die stärkere Gefährdung größerer und älterer Unternehmen", sagte eine Sprecherin.

      Diese Tendenz hat sich bereits im Vorjahr abgezeichnet, als die Zahl der Insolvenzen von Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern deutlich um ein Drittel zulegte. Insgesamt stieg die Zahl der Pleiten 2001 gegenüber dem Vorjahr laut Hermes um 14 Prozent auf 32.278. Die Forderungsausfälle kletterten von 21 Mrd. auf 27 Mrd. Euro. Ähnlich hohe Werte errechnete Hermes in Westeuropa nur noch für Frankreich (42.036) und Großbritannien (44.747). Für 2002 erwartet der Kreditversicherer in Westeuropa den neuen Höchststand von 179.300 Insolvenzen, was einem Anstieg um fünf Prozent entspricht.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:00:29
      Beitrag Nr. 48 ()
      @ Dickdiver,

      hängt davon ab, ob GmbH & Co KG (Personengesellschaft) oder GmbH (Kapitalgesellschaft). Weiterhin hängt es bei letzterer davon, ob die Gewinnen thesauriert werden oder ausgeschüttet.

      Bei den thesaurierten Gewinnen der Kapitalgesellschaft ist es zu einer sehr starken Entlastung gekommen.
      Bei den ausgeschütteten Gewinnen ist wiederum der Grenzsteuersatz des Anteilseigners maßgeblich, so dass sich eine allgemeine Aussage schwer treffen lässt.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:02:42
      Beitrag Nr. 49 ()
      @funda: Dein posting richtig deutend ist es seit 1999 zu einer spürbaren steuerlichen Entlastung des Durchschnitssmittelständlers gekommen?

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:04:22
      Beitrag Nr. 50 ()
      Interessant ist aber bei Deinem Argument, flitztass,
      dass solche Firmen wie die aus dem MDAX doch
      angeblich von Rot-Gruen ueber Gebuehr bevorteilt
      wurden, warum machen die trotzdem pleite?

      Ich klinke mich jetzt erstmal aus, werde aber spaeter
      nochmal nachlesen!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:05:52
      Beitrag Nr. 51 ()
      Wenn er eine Kapitalgesellschaft (AG oder GmbH) betreibt und einen Großteil der Gewinne thesauriert : Ja

      Da die GmbH in Deutschland die häufigste Gesellschaftform ist, und ich davon ausgehe, dass im Mittelstand nicht sehr viele Einzelunternehmer anzutreffen sind (wer will schon persönlich haften), müssten auch die meisten Mittelständler als GmbH laufen.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:10:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      Und noch so eine alarmierende Zahl:

      Wirtschaftliche Lage in Deutschland 2002

      lü DÜSSELDORF. Die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit rollt weiter. So müssen nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform bis zum Jahresende insgesamt rund 40 000 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten – 23 % mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der privaten Verbraucherinsolvenzen soll auf 30 000 klettern (+122 %).

      Hauptursache für die Unternehmensschieflagen sei nach wie vor eine unzureichende Finanzierung der mittelständischen Unternehmen,sagte Geschäftsführer Helmut Rödl am Mittwoch in Düsseldorf. So weise die Eigenkapitalquote von mittelständischen Betrieben (0,5 bis 25 Mill. Euro Umsatz) einen bedenklich niedrigen Wert auf. Sie betrage einer Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes zu Folge im Schnitt 7 % und rangiere damit deutlich unter dem Durchschnittswert der Unternehmen aller Größenordnungen, der nach Angaben der Bundesbank bei rund 17 % liegt. Bei Kleinstbetrieben (unter 500 000 Euro Umsatz) mache der Anteil der Eigenmittel sogar weniger als 3 % aus.

      Zur prekären Situation der Mittelständler habe vor allem die schlechte Ertragssituation beigetragen. Auch Forderungsausfälle seien nicht selten die Ursache für Schwierigkeiten. Das Zahlungsverhalten mancher Kunden erweise sich als „Sargnagel“.

      Nach Berechnungen des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU) wird die Pleitewelle einen volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von bis zu 40 Mrd. Euro anrichten. Creditreform rechnet sogar mit 45 Mrd.Euro und beziffert die dadurch verlorenen Arbeitsplätze auf 600 000. Ein relativ geringer Teil der Arbeitsplatzverluste entfalle dabei, so BDIU-Präsident Ulf Giebel, auf spektakuläre Unternehmenszusammenbrüche wie Herlitz oder Kirch. Der Pleitegeier kreise vor allem über kleinen und mittelgroßen Betriebe. Die Ursache für den neuen Negativrekord ist neben der lahmenden Konjunktur eine weiterhin dramatisch schlechte Zahlungsmoral und die rapide sinkende Liquidität der Unternehmen, bestätigt Giebel.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:10:20
      Beitrag Nr. 53 ()
      @funda: Der persönliche Steuersatz ist also bei einer Personengesellschaft massgeblich. D.h., dass weniger Steuern zu zahlen sind als 1998, da 1998 der Spitzensteuersatz höher war als ab 1999?

      Gruß
      dickdiver
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:17:45
      Beitrag Nr. 54 ()
      @traverdick,
      du tust mir leid; man ist deine Firma langsam;
      schon Insolvenz im Hinterkopf??

      - 25% Verwaltungsausgaben :laugh:;:laugh: (du bist pleite)
      - 4-Wochen-Takt geänderte EG-Richtlinien für deine kleine Firma?

      - 10jährige Aufbewahrungsfrist von Journalen ist keine Erfindung von Rot-Grün

      - Geschäftsessen auf Firmenkosten "business as usual"
      Standard, zu blöde für Vorsteuerabzug..:laugh:,:laugh:

      - Firmenwagen; Fahrtenbuch alles Standard; macht deine Sekretärin mit "Links" in der Schminkpause..:cool:

      - deine heute vorgefundene Regelung bzgl. Angabe der USt-ID auf Rechnungen gilt schon seit 01.07.; wird schnell im Vordruck-Programm auf dem PC geändert!
      Jetzt erst in der Post "gefunden"?? - wie langsam;
      arbeitest du doch im Zollamt??

      Fazit:
      Ihr seit im Prinzip schon Pleite:

      Wer Postdurchlaufzeiten von 2 Monaten in der Firma hat,
      seine Innenorganisation nicht im Griff hat, sollte tunlichst Insolvenz anmelden;
      es ist eure echte Erlösung!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:18:42
      Beitrag Nr. 55 ()
      @dickdiver

      was viele Einzelunternehmer und Mitunternehmer einer Personengesellschaft wirklich entlastet hat, war die Anrechenbarkeit des Gewerbesteuer auf die Einkommenssteuer.
      Sehr sinnvollen Maßnahme, die Diskriminierung der Gewerbetreibenden beendete.

      Bei der Senkung der Steuersätze muss man noch die verschlechterten Abschreibungsbedingungen gegenrechnen.

      Insgesamt ist jedoch pauschal zu sagen:

      Die Kapitalgesellschaften stehen besser dar im Verhältnis zu dem was die Union 98 beschlossen hatte.
      Die Personengesellschaften und Einzelunternehmer etwas schlechter.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:19:00
      Beitrag Nr. 56 ()
      @xiangqi#50: Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass die rot-grüne Regierung die Grossunternehmen "über Gebühr" bevorteiligt, sondern eher der Meinung, dass sie grundsätzlich eine schlechte Wirtschaftspolitik betreibt, und dabei insbesondere der Mittelstand besonders übel dran ist.

      Es nützt halt auch Babcock nichts, wenn sie keine Steuern mehr zahlen müssen, wenn aber gleichzeitig der Mittelstand (ihr Kunde!) entweder nicht mehr investieren kann, oder gar Pleite geht, was dann zu üblen Forderungsausfällen führt.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:19:30
      Beitrag Nr. 57 ()
      @flitztass
      Fakten, Fakten, Fakten, in Deutschland haben sich im ersten Halbjahr 2002 zwar etwas weniger Unternehmen in die Gewerbe- und Handelsregister eingetragen, aber mit 392.000 Betrieben wurde wieder ein historisch hoher Wert erreicht. Im Vorjahr waren es mit 415.000 zwar noch etwas mehr....

      Erfreulicherweise sind auch die Löschungen zurückgegangen, so dass der zunehmende Trend zur Selbstständigkeit unvermindert anhält. Darüber täuscht keine Rechte Propaganda hinweg.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:20:24
      Beitrag Nr. 58 ()
      Meine Schlussfolgerung daher:

      Der Mittelstand muss sich nicht beklagen; wer sich beschweren kann, das sind die Kleinunternehmer.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 21:54:05
      Beitrag Nr. 59 ()
      @aldibroker#57: Wie üblich sind deine Argumente ziemlich peinlich. Aber Du sollst die wahren Zahlen haben: Fakten, Fakten, Fakten! :kiss:



      Und nun der Saldo aus dem ersten Halbjahr 2002:

      Westdeutschland: +34 000
      Ostdeutschland: - 3 000 (!!)
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:02:15
      Beitrag Nr. 60 ()
      aldi-broker, bist du ein mittelständler?????????
      woher hast du deine erkenntnisse??????????

      ich denke eher du arbeitest bei aldi oder?????????

      diese versammelten staatsparasiten haben die mittelstand so ausbluten lassen wie nirgens in europa.
      was meinst du woher die geringe eigenkapitalausstattung kommt?????

      weil die staatsmafia den mittelstand als selbstbedienungsladen benutzt hat.

      so sieht es aus. und jetzt kommt die konjunturdelle und die scheiße schappt über. da sufen 40.000 unternehmen ab.

      die kleinen sind hoch verschuldet und zahlen bis an ihr lebensende an die banken.

      warum, weil die staatsmafia nicht zugelassen hat, das sie sich etwas auf seite legen können.

      ich denke ich kenne die probleme.

      so long1
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:22:11
      Beitrag Nr. 61 ()
      @flitztass,
      Deine Grafik in Posting 32 zeigt, dass die Insolvenzen in 1999 erstmal unter Schröder zurückgingen, in 2000 nur das Niveau 1998 hatten und 2001 wird als Prognose und nicht als statistisch festgeschriebener Wert bezeichnet. Im übrigen grüßt doch nur der Neue Markt, sonst hält der Trend zu mehr Unternehmen unvermindert an!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:31:27
      Beitrag Nr. 62 ()
      @Flitzlass,
      Negative Umsatzentwicklung wegen unverschämter Preiserhöhungen und Kaputtreden des Aufschwungs aus wahltaktischen Erwägungen? Im übrigen ist Creditreform auch ein Mittelständler, der wie die CDU interessensgerichtet und nicht objektiv informiert!!!!! Wo bleibt der Hinweis auf den Neuen Markt als wesentliche Ursache? Unglaublich, wie hier eine Mittelstandsmafia zusammenarbeitet und die Wähler täuscht!!!!!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:33:32
      Beitrag Nr. 63 ()
      Was für ein Lügen-thread!

      Alleine diese Tatsache sollte jeden mündigen Bürger dazu bewegen, rot/grün einen adäquaten Denkzettel zu verpassen:

      November 2000
      Reduzierung der Arbeitslosigkeit - Das entscheidende Maß der Koalition ...
      In ihrem Koalitionsvertrag schreiben die SPD und Bündnis 90/Die Grünen:

      " Der Abbau der Arbeitslosigkeit ist das oberste Ziel der neuen Bundesregierung. Hierin liegt der Schlüssel zur Lösung der wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Probleme in der Bundesrepublik Deutschland. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird die neue Bundesregierung alle gesellschaftlichen Kräfte mobilisieren und in einem Bündnis für Arbeit und Ausbildung konkrete Maßnahmen vereinbaren"

      Wenig später hören wir von Herrn Schröder irgendwas von "ruhiger Hand"!

      :mad::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:50:05
      Beitrag Nr. 64 ()
      @ tradervick
      Wenn bei Dir drei 630DM Kräfte gekündigt haben, zeigt es dass bei Dir etwas faul ist. Ingesamt haben wir 10% mehr Billigjobs unter Schröder und das jetzt sogar mit Sozialversicherung.

      Dein Frauenbild sagt alles! Pass auf, dass dir der Guido nicht von hinten...

      @flitztass,
      Wie können Große MDAX Betreibe zusammenbrechen, die haben doch die aus sicht der Union viel zu niedrigen Körperschaftssteuersätze. Bei Stoiber wären die also schon viele Monate vorher platt. Wenn Hermes nur noch mit 35.000 Pleiten rechnet, wäre das ja schon wieder ein Rückgang. In der EU-Statistik stand doch fast 50.000 für 2001. Das statistische Bundesamt hatte ohne Private auch rund 35.000 in 2001. Fakten, Fakten, Fakten.

      Hermes rechnet aber mit einem Anstieg von 8% wieder ein Beweis der beknackten Eurostatistiken. Glatte 15.000 zuviel drin oder was? Bei Hermes ist auch Frankreich auf einmal ähnlich hoch. Trete Deine EU-Statistik in die Tonne!!!!!!!!!!
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 22:59:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      @flitztass,
      und noch so eine alarmierende Zahl... Pullerarlam beim Mittelstand. Viele Mittelständler werden vor Wahl zu Bettnessern, weil sie befürchten, das Schröder die Lobby abschaltet!

      Wenn die Mittelständler eine schlechte Ertraglage haben, warum jammern sie denn? Nur Spitzengewinne bringen Höchststeuersätze, erbärmliche Gewinne fallen unter die Freigrenzen und geringe Gewinne werden mit niedrigen Eingangssteuersätzen ab 15% belastet. Warum wollen die denn alle freiwillig 25% zahlen? Dünnpfiffargumente kann ich nur sagen! Im übrigen ist wohl die Steuer, sondern die Zahlungsmoral das Problem. Viele haben sich an der Börse verzockt und wollen nun das Geld vom Staat zurück, das läuft nicht, wenn sie vorher Ihre Gewinne auch nicht angegeben haben. Bis zur Halskrause am Neuen Markt und dann geht nichts mehr.

      Im übrigen sind 40 Mrd. nur rund 2% der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung. Während die Zahl der Gründungen ein Vielfaches ausmachen wird. Es findet sich auch kein Hinweis auf Steuern als Insolvenzgrund.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 23:21:19
      Beitrag Nr. 66 ()
      noch zu 59:

      zeigt diese Grafik nicht auch deutlich, dass wir von 1997 bis 2000 unter Gerhard Schröder einen Rekord nach den anderen ereicht haben, was den positven Saldo aus Gründungen und Onsolvenzen angeht? Aber er kann sich nicht wirklich etwas darauf einbilden, der der Neue Markt wurde nur künstlich aufgeblasen und nun wird wieder die Luft rausgelassen, hat er auch nichts mit am Hut.
      Avatar
      schrieb am 02.09.02 23:24:27
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Lassemann,

      Schröder hat 3,5 versprochen und ist bis 3,6 gekommen, dass der 11. September und die einstürzenden Börsen in Amerika die Weltwirtschaft so lähmen, geht nicht auf sein Konto. Das erstmalig in so einer Krise die Arbeitslosigkeit nicht wie unter Schmidt oder Kohl um fast 2 Millionen hochspringt, darauf kann er sich als erste Kanzler schon was einbilden. Unter normalen Bedingungen hätte er auch die 3,4 noch geschafft.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 00:37:15
      Beitrag Nr. 68 ()
      @aldibroker: GÄHN!!!! Jetzt faselst Du schon die Ausreden des Kanzlers nach.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 09:30:16
      Beitrag Nr. 69 ()
      @aldibroker, findest Du das auch gut?

      Um die Deutsche Bahn vor der privaten Konkurrenz zu schützen wird gerade ein neues Gesetz vom Bundestag verabschiedet, daß eine Einschränkung des Wettbewerbs-Rechts vorsieht. Bei der Auftragsvergabe der Deutschen Bahn müssen künftig die Ausschreibungen nicht mehr öffentlich erfolgen.

      Das ist absolut mittelstandsfeindlich und spricht mal wieder für eine Bevorzugung der gewerktschaftlich unterminierten
      Großkonzerne. Und der Korruption sind damit Tür und Tor geöffnet.

      Das sind so die kleinen grausamen Ungerechtigkeiten die den Mittelstand erfreuen.

      Die Roten sind der natürliche Feind des Mittelstands!
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 10:10:14
      Beitrag Nr. 70 ()
      @aldibroker#64: Du redest wirr!

      Wenn Hermes nur noch mit 35.000 Pleiten rechnet, wäre das ja schon wieder ein Rückgang.
      :confused: Die Rechnung muss mir mal jemand erklären.
      Ein Rückgang von 32.300 auf 35.000?? :laugh:

      In der EU-Statistik stand doch fast 50.000 für 2001. Das statistische Bundesamt hatte ohne Private auch rund 35.000 in 2001. Fakten, Fakten, Fakten.

      :confused: Ist da irgendwo ein Widerspruch?

      Hermes rechnet aber mit einem Anstieg von 8% wieder ein Beweis der beknackten Eurostatistiken. Glatte 15.000 zuviel drin oder was? Bei Hermes ist auch Frankreich auf einmal ähnlich hoch. Trete Deine EU-Statistik in die Tonne!!!!!!!!!!

      :confused: Erklär mir da mal den Widerspruch! Aber bitte erst nachdem Du endlich begriffen hast, dass es Insolvenzen von Firmen und von Privatpersonen gibt.

      Wenn Du lesen könntest, würdest Du feststellen, dass alle Statistiken konsistent sind. Aber offensichtlich ist das bei Dir hoffnungslos.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 11:01:10
      Beitrag Nr. 71 ()
      @flitztass: Er liest nur das, was er lesen möchte. Eben ein Kampa-Soze.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:38:32
      Beitrag Nr. 72 ()
      Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg in Baden-Württembergim im ersten Halbjahr 2002 um rund 23 Prozent.
      Anstieg aller Insolvenzverfahren um 60 Prozent

      Im ersten Halbjahr 2002 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg 4067 Insolvenzverfahren entschieden. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg feststellt, hatten damit die Insolvenzgerichte in Baden-Württemberg mit plus 60 Prozent weit mehr Verfahren zu entscheiden als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres mit 2544.

      23 Prozent mehr als vor einem Jahr meldeten aktive Unternehmen Konkurs an. Die Verschuldung aller insolventen Unternehmen summierte sich auf rund 1,7 Mrd. Euro, also im Durchschnitt auf etwa 1 Million Euro je Unternehmen. Von den Unternehmenskonkursen betroffen waren zudem über 16000 Beschäftigte.

      Das war nur das erste Halbjahr, das zweite kommt noch.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 12:58:02
      Beitrag Nr. 73 ()
      Istz das Späth-Land tatsächlich so schlecht aufgestellt, oder werden da einfach nur mehr Verbraucher vom Mittelstand über den tisch gezogen? Fragen über Fragen
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 13:15:31
      Beitrag Nr. 74 ()
      Sozialistische Reflex-Handlungen

      Regierung bremst Bahn-Konkurrenz
      Die Bundesregierung will offenbar im Eiltempo das Wettbewerbsrecht zu Gunsten der Bahn ändern. Regionale Zugstrecken könnten dann ohne Ausschreibung vergeben werden, Bahn-Konkurrenten wie Connex gingen leer aus.

      Eine kurzfristig geplante Änderung des Wettbewerbsrechtes solle den Ländern erlauben, Milliarden-Aufträge für regionale Zugstrecken "freihändig", das heißt ohne Ausschreibung, an die Bahn zu vergeben. Ein entsprechender Entwurf datiere vom 28. August. Die Initiative für die Änderung gehe von Wirtschafts- und Verkehrsministerium aus.

      Allerdings riskiere die Koalition neuen Streit, so die "Süddeutsche", da die Grünen die Initiative als Nacht- und Nebelaktion kritisieren und eine seriöse Diskussion im Parlament fordern würden. Ihr Verkehrssprecher Albert Schmidt sagte, mehr Wettbewerb nutze dem Fahrgast und führe zu mehr Qualität im Nahverkehr. Auch der Geschäftsführer des wichtigsten Bahn-Konkurrenten Connex, Hans Leister, warf der Regierung vor, sie wolle den Wettbewerb abwürgen.

      Wettbewerb hat die Roten schon immer gestört.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 13:24:53
      Beitrag Nr. 75 ()
      @74: Typisch Genossen. Statt weniger Staat (ohne Zweifel dringend notwendig) mehr Staat. :mad: Die haben sie nicht mehr alle!
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 17:22:03
      Beitrag Nr. 76 ()
      Stoiber will Staatsaufbau auf Prüfstand stellen

      In den Reform-Konvent sollen Ministerpräsidenten, Kommunalpolitiker, Wissenschaftler und Praktiker berufen werden. Deren Empfehlungen sollten schon im Sommer 2003 entscheidungsreif sein. Zudem werde Stoiber eine so genannte Task Force unter Leitung des CDU-Politikers Lothar Späth einsetzen, um „mindestens ein Viertel, besser ein Drittel“ aller Vorschriften in Deutschland außer Kraft zu setzen.

      Darauf haben wir gewartet. Es wird Zeit den roten Saustall auszumisten damit man wieder atmen kann. Meine Stimme hast Du, Stoiber.
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 17:36:00
      Beitrag Nr. 77 ()
      Die Threadüberschrift sollte heissen:

      "Eine unserioese Kampagne der ARD als verlängerter Medien-Ar…

      Die arrangierte Hinrichtung

      Mit zwei ungleichen Porträts über Gerhard Schröder und Edmund Stoiber greift die ARD in den Wahlkampf ein
      Von Guido Heinen

      Stoiber schreit. Und hackt und ruckt und äht. Und grinst und zwinkert und schwitzt. Stoiber in der Totalen. Gerne von unten, die Nasenlöcher ausgeleuchtet, brillenbügelkauend, augenblinzelnd. Fast acht Monate haben die Autoren Chris Humbs und Marcus Weller den Kanzlerkandidaten der Union im Wahlkampf begleitet. Einiges von dem, was sie gesehen haben, haben sie zusammengefügt zu einem filmischen Porträt. Es ist filmerisch-handwerklich raffiniert, journalistisch jedoch erschreckend parteiisch.

      Mit sichtlichem Vergnügen und hoher Kreativität haben die beiden SFB-Autoren eine Hinrichtung arrangiert. Mit scharfem Auge hat die erstklassig arbeitende Kamera alles eingefangen, was man an Stoiber irgendwie doof finden kann. Klar, dass das Stück mit der berühmten "Christiansen"-Szene beginnen muss, klar auch, dass Stoiber permanent Hände schüttelt und "Danke" sagt, alles hintereinandergeschnitten bis zur Debilitätsgrenze.

      Zuweilen gelingen den Autoren wirklich großartige Einblicke. Etwa in die Gesichter von Stoiber oder Spreng, denen Kommentare herausrutschen, die sie sicher nicht so gerne gesendet sehen wollen. Etwa, wenn Spreng nach einem Pressestatement Stoiber lobend auf die Schulter klopft: "Sehr gut!" Glaubwürdiger wäre der ganze Film jedoch, wenn der Blick auch nur einmal in die Tiefe gehen würde. Oder wenigstens fair bliebe.

      Statt dessen wird jedes noch so entfernt vergrabene Klischee freigelegt: In Bayern Volksmusik, im Osten Sprachlosigkeit, im Legoland Kinder zum Winken nötigen, bei Pressekonferenzen seltsame Pausen machen. Die beiden Autoren finden es unbändig witzig, die Schwächen, Lücken und Schleifen in acht Monaten Politikerleben auf 45 Minuten zu verdichten. Der SFB sendet eine Karikatur, von der er selbst ernsthaft glaubt, sie sei "beobachtend, nicht kommentierend und mit humorvoller Sachlichkeit". :mad:

      Daran stimmt nur eines: auf einen gesprochenen Kommentar muss der gebührenzahlende Zuschauer ebenso verzichten wie auf Sachinformationen. :mad: Mit keinem Wort oder Bild wird die Regierungsarbeit in Bayern thematisiert, die politische Botschaft Stoibers kommen allenfalls als Hintergrundton zu Bildern vor, auf denen großnasige Waldschrate oder schwitzende JU-Kämpen als typische Stoiber-Klientel auftreten dürfen. Ab und zu steht eine lebensgroße Stoiber-Pappfigur herum, hineinkopiert in flirrende Straßenszenen. Die Botschaft ist klar: Statik gegen Leben.

      Nun wäre die ARD nicht die ARD, gäbe es nicht auch noch ein Schröder-Porträt. Nach den gleichen Kriterien vergeben, von der selben Chefredakteursrunde abgesegnet, entstanden in "engem Kontakt" zwischen den Teams. Schröder wurde vom WDR beobachtet und, um es gleich zu sagen, von den Autoren Petra Nagel und Werner Sonne wirklich herzallerliebst umsorgt. Kein kritischer Ton stört das in edler Regierungsoptik gehaltene Porträt. Das einzige, was den Zuschauer irritieren mag, ist die altmodische Hornbrille von Hans-Jochen Vogel.

      Schröder, das ist beim WDR ein Kanzler, der in den letzten vier Jahren so manches gemacht hat. Sich zum Beispiel bei der Altautoverordnung gegen Trittin durchgesetzt. Oder die Union im Bundesrat vorgeführt. Oder an der Elbe vorbeigeschaut. Keine Zeit fanden die Autoren für die Kanzlerthemen Arbeitslosigkeit oder Ministerschwund. Auch zu den Skandalen in Köln und Wuppertal kein Wort - obgleich Schröder doch gerade dazu am Sitz des WDR in Köln einen vielbeachteten Auftritt hatte. :mad:

      Nichts trübt den staatsmännischen Eindruck, der "in guter Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt" (Sonne) entstehen durfte. Es dominiert die klassische ARD-Hauptstadt-Optik: Konferenztische, Limousinen, Hubschrauber, Flugzeuge, alles vom Kanzler fleißig zum Regieren genutzt. Behinderten Schülern organisiert er einen Opel, gemeinsam schmunzeln wir über die verunstaltete Nationalhymne auf dem Kabuler Flughafen. Wir wollen mit ihm zusammen in der Kleingartenkolonie die "Caprifischer" hören, und gespannt verfolgen wir die morgendliche Besprechung im Kanzleramt. Der Film zelebriert die Ästhetik der Macht. In Zeitlupe schreitet Schröder durch das Foyer. Packt an, regiert, packt zu, koordiniert, dass es dem Wähler eine Lust sein muss.

      Unwillkürlich vergleicht man beide Filme. Dabei wird an der Art, wie die Gattinnen in beiden Filmen dargestellt werden, am ehesten deutlich, wie manipulativ Fernsehen wirken kann: :mad: im Stoiber-Film taucht Frau Stoiber allenfalls als grinsende, mikrofonhaltende Randfigur auf, die bestenfalls einen Enkel aus dem Kinderwagen wuchten kann. Bei Schröder ist die Kanzlerin Schröder-Köpf omnipräsent: sie erklärt, warum er so gut gekleidet ist. Sie schmust mit ihm, feiert, herzt und schäkert und darf mehrfach erläutern, warum ihr Gatte ein wirklich guter Kanzler ist.

      Natürlich lässt der WDR auch andere zu Wort kommen. Ex-Kulturstaatsminister Michael Naumann etwa, wirklich ein kritischer Zeitgenosse. Oder Peter Struck. Oder Franz Müntefering, der besorgt den "Raubbau" des Nimmermüden an sich selbst wahrnimmt. Ab und zu dürfen Rainer Brüderle (FDP), Hans-Olaf Henkel (Ex-BDI) oder Andrea Nahles (Jusos) sagen, was sie an Schröder beobachten - aber ist Kritik aus diesen Mündern nicht auch ein Kompliment? Und falls auch das noch zu viel war: die Autoren haben es sicher nicht böse gemeint.

      Denn am Ende wird immer alles ganz gut. Im Stoiber-Porträt wird der Pappkamerad zum Schluss des Films von Pferden zertrampelt. Und im letzten Bild des Schröder-Porträts legt ein Jugendlicher dem Kanzler den Arm über die Schulter. Öffentlich-rechtliche Liebe kann so schön sein.

      Die Sendetermine der Porträts in der ARD: "Stoiber - Der Herausforderer im Wahlkampf", heute 21.45 Uhr, "Schröder - Der Kanzler im Wahlkampf", Mittwoch,
      4.9., 21.45 Uhr
      Avatar
      schrieb am 03.09.02 17:53:27
      Beitrag Nr. 78 ()
      #77
      Stoiber sollte mal dann gleich die Finanzierung der ARD auf den Prüfstand stellen.

      Im gleichen Tenor wie ARD der Spiegel Nr.35. Scheinen voneinander abgekupfert zu haben.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Eine unseriöse Kampagne des Mittelstandes