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    MLP entläßt Auslandsvorstand - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.09.02 00:44:20 von
    neuester Beitrag 09.09.02 11:10:21 von
    Beiträge: 32
    ID: 629.972
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      schrieb am 07.09.02 00:44:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      ftd.de, Fr, 6.9.2002, 21:36
      MLP entlässt Auslandsvorstand
      Von Herbert Fromme, Köln

      Der Heidelberger Finanzdienstleister MLP hat sich nach FTD-Informationen am Freitag überraschend von einem Vorstandsmitglied getrennt.

      Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass Dorian Simon, Vorstandsmitglied in der Maklergesellschaft MLP Finanzdienstleistung AG, das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen habe. Zu den Gründen wollte der Sprecher nichts sagen. Aus dem Unternehmen war zu hören, dass Konzernchef Bernhard Termühlen seinem Auslandschef Simon allzu enge Kontakte zu den Gegnern des Unternehmens vorwarf. Das wollte der Sprecher nicht kommentieren.

      MLP muss sich seit Monaten gegen Angriffe des Anlegermagazins "Börse Online" und von Kleinaktionären wehren, nach denen der Finanzdienstleister seine Bilanzen geschönt habe. Die Staatsanwaltschaft untersucht die Vorwürfe.



      Aktie auf Talfahrt

      Wegen dieser Auseinandersetzung und der allgemeinen Aktienkrise begann die Aktie in eine steile Talfahrt. Erst in den letzten Wochen fing sie sich bei rund 14 bis 15 Euro, der Höchststand im Oktober 2000 lag bei 190 Euro. Am Freitag ging die im Dax gelistete Aktie 3,7 Prozent fester bei 13,63 Euro aus dem Handel.


      Der 31-jährige Simon war seit Anfang 2002 bei MLP Finanzdienstleistung, der Kerngesellschaft der Gruppe, als Vorstand für das gesamte Auslandsgeschäft zuständig. Er leitete unter anderem den Aufbau in Großbritannien. Simon kam 1996 zu MLP.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 03:20:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hööööööchstinteressant!
      Ist der alte Betrüger doch noch aufgeflogen!
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 10:49:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Maulwurf bei MLP entdeckt?


      +++ Der Maulwurf scheint entdeckt: Medienberichten (Der Spiegel) zufolge ist MLP (656990)-Manager Dorian Simon fristlos entlassen worden. Er soll Geschäftsinterna weitergegeben haben.

      Bei einer Untersuchung der Festplatte Simons seien Daten gefunden worden, die zeigten, dass er brisante Geschäftsinterna an verschiedene Medien weitergegeben habe, so auch an das Anlegermagazin "Börse Online". Diese Finanzzeitung löste mit dem Vorwurf von Bilanzkosmetik den Kurssturz der MLP-Aktie aus.

      Quelle: Boersenreport.de


      ------------------------------------------------------------

      Das ist ja ungeheuerlich! Fragt sich, ob da jemand an seinem eigenen Ast gesägt oder an der Weitergabe brisanter
      Geschäftsinterna verdient hat. Vielleicht auch an Leerverkäufen oder Put-Optionen.
      Bleibt zu hoffen, daß im Zuge der weiteren Ermittlungen
      noch mehr Details ans Tageslicht kommen und die Anleger
      erkennen, was hier gespielt wurde.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 11:48:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich bin kein Jurist...!
      Aber sollten die Vorwürfe stimmen (man achte auf sollten )

      Könnten dann event. geschädigte Aktionäre eine privatklage
      anstreben ?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 12:31:47
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ist doch klar was gespielt wurde.
      Die Anleger wurden von Lautenschläger und Termühlen schlichtweg hinters Licht geführt, um mal mit der Kapitalerhöhung richtig abzocken zu können.
      Über Jahre wurde bei MLP ein Wachstum des Gewinns vorgespiegelt, das in dieser Form nie existent gewesen sein konnte.

      MLP entpuppt sich immer mehr als EM TV des DAX.

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      Avatar
      schrieb am 07.09.02 13:29:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hä? Was redet Ihr denn da?
      Welche Vorwürfe meinst Du denn, Moses?
      Die gegen Dorian oder die gegen MLP (dann wären wir ja wieder auf dem Stand Mai, wie das rkb-posting zeigt)?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:10:10
      Beitrag Nr. 7 ()
      na, gut, dann ´mal ein paar vielleicht entscheidendere Fragen:

      Wessen "Ziehsohn" ist denn Dorian Simon?

      Wer hat bei dessen Aufstieg eine Atmosphäre geschaffen, die jeglichen, noch so vorsichtigen Hinweis auf Simons Machenschaften bereits in 1999 als falsche Denunziation des ach so Erfolgreichen wertete?

      Wer hat die Qualifikationen von Simon (5 Sprachen fließend, "eiskaltes" Verhandlungs"geschick" ) jeglichen Unternehmensprinzipien und jeglicher Sozialkompetenz vorangestellt?

      Wer hat damit eine der wesentlichen Säulen des alten, seriösen MLP-Erfolges untergraben, wenn nicht eingerissen?

      Sollte dieser Verantwortliche nicht seinen Hut nehmen?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:12:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich rede von D.S.
      Er hat gegen hat verbotenerweise wahrscheinlich Firmeninternas weitergegeben.
      Und aktionäre damit geschädigt.......musste man prüfen,
      ob hier ggfs. Regresspflichten möglich sind !
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:42:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      @isjagut

      Von welchen Machenschaften in bereits 1999 redest du?

      und vor allem, warum wendet sich diese Person nun gegen MLP?
      Hat er Riesenverluste durch MLP Aktien zu verkraften?
      Besteht ein Zusammenhang zu anderen Leuten, die schon vorher in Unfrieden gegangen sind?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 16:57:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ist ja alles höchstinteressant!

      Nun, Bernhard, dann klage mal an, auch wenn es Dein Ziehsohn war. Aber klage nur, wenn Du Beweise hast.

      Und Dorian: Falls Du es getan hast, war es eine Riesensauerei und ich hoffe, daß man alles aufdeckt. Man sollte auch nachprüfen, wann wie welche Puts etc. gekauft wurden.

      Solltest Du es gewesen sein und auch noch die Dummheit besessen haben, das Zeug auf Deinem PC gespeichert zu haben, dann gehörtest (Konjunktiv) Du wegen geistiger Minderbemittlung fünffach bestraft.

      Falls Du Du nichts getan hast, dann hoffe ich, daß Du absolut rehabilitiert wirst.

      Ich kann es noch nicht glauben, solange ich keine Beweise sehe. Leider kannte ich Dich nie gut genug.

      :D

      Ps: MLP, auch ohne Dorian sind noch Fragen offen. Ich warte auf die Antworten - auch auf meine Zusatzfrage:

      Warum wird Dorian nicht angezeigt, wenn ihr ihn entlassen haben solltet?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:01:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      Sehr interessant.......

      Mines wissen hat man MLP bis jetzt noch nichts verbotenes
      nachweisen können.......

      interna, wird hier mit zweierlei maß gemessen ????
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:05:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      @interna

      wieso fünffach bestraft?

      Man kann es auch so sehen:
      Hier wurden Informationen an die Öffentlichkeit gegeben, die Termühlen zurückgehalten hat.
      Speziell die Sache mit dem unterlassenen Hinweis von R&P bzgl. des RV Geschäftes.

      Fraglich wird sein, ob man den wahren Grund des Ausscheiden erfahren wird.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:14:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      @realKreuzbube

      Du liegst richtig, wenn Du meinst, daß Schweinereien an die Öffentlichkeit zu bringen sind.

      Die Frage ist, welche Beweggründe Dorian hatte (wie gesagt, wenn er es gemacht haben sollte).

      1. Er wollte die Sache ohne Eigennutz ans Licht bringen und hat sich rechtlich abgesichert - dann ziehe ich einen Laden voller Hüte vor ihm (siehe der Film "Die Firma").

      2. Er wollte Eigennutz daraus ziehen (und hat es eventuell auch getan) - dann gehört er in den Knast (wenn er es war) - das gälte dann allerdings auch für andere.

      Wenn Dorian schlau ist, dann hat er sich die Trümpfe aufbewahrt und vorher mit der Staatsanwaltschaft einen Deal gemacht. Ich sehe die Aktie daher als extrem gefährdet.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:24:03
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die Beweggründe wird man wohl kaum erfahren.
      Mal sehen ob er ein PresseStatement zu seiner Entlassung abgibt.

      Vermutlich sind die Beweggründe in solchen Fällen recht einfach.
      Da war eine offene Rechnung zu begleichen.

      Strafrechtlich dürfte er wohl nur Probleme kriegen, wenn er aus Insider-Wissen Kapital geschlagen hat.

      Ansonsten, was will MLP unternehmen?
      MLP hat doch alle Hände voll damit zu tun, dass die wahre MLP-Story nicht an die Öffentlichkeit kommt und irgendwann mal Gras über die dubiosen Machenschaften von Aufsichtsrat und Vorstand wächst.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:27:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Frage v. rkb:

      Dorian hat bereits als GL Jena I seine Kunden und seine MA beschissen.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:35:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      damit dürfte er ja die besten Qualifikationen gehabt haben um ein Vertrauter von Dr. T zu sein.
      :)

      Die Versicherungsaussendienst war, ist und wird wohl immer ein Sumpf sein.
      Der Erfolg fordert oftmals seinen Preis.
      Von psychischer Prostitution bis hin zum vollzogen Betrug.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 17:45:24
      Beitrag Nr. 17 ()
      Gibt es denn Deiner Ansicht nach niemanden in dieser Branche, der eine gute und vernünftige Arbeit leistet?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 18:02:56
      Beitrag Nr. 18 ()
      Sicher wird in der Branche auch gute und vernünftige Arbeit geleistet.
      Dennoch ist er ein riesiger Sumpf.
      Und es wär auch nicht verwunderlich, wenn MLP darin irgendwann mal versinkt.

      Zudem nehme ich mal an, dass jetzt auch ettliche denken, dass da schon immer was faul war mit dieser angeblichen so tollen Wachstumsstory MLP.

      Nicht umsonst drängt sich ein Vergleich mit EM TV auf.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 18:28:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Du weißt doch selbst, daß MLP kein abstraktes Gebilde ist, sondern tausende Einzelpersonen dahinter stehen. Von denen, das war einer der Erfolgsfaktoren, die Mehrheit einmal sehr gute Arbeit geleistet hat.

      Das wurde und wird zusehends von einem zeitweise völlig abgehobenen, wohl etwas größenwahnsinnigen (sollte da die Körperlichkeit ausgeglichen werden?) Vorstand in diesen (unregulierten und unkontrollierten) Sumpf gezogen.
      Ich finde das gar nicht komisch!

      Die These von Dorian Simon als altruistischen Aufklärer halte ich angesichts seines Verhaltens in den letzten Jahren für einen Treppenwitz.

      Eine Anzeige ist nicht zu erwarten, weil so die Gefahr bestünde, daß sämtliche Verantwortung von Dr. T. zu Tage träte. (siehe oben)

      Sollte sich meine Behauptung beim "Abgang" Lautenschlägers, daß das Unternehmen nun einen falschen Weg einschlagen werde, wenn nicht alle Mitarbeiter höchste Aufmerksamkeit dem Erhalt der ursprünglichen Werte zukommen ließen, bestätigen, hätte ich selten so ungern recht gehabt.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 19:09:26
      Beitrag Nr. 20 ()
      @isjagut

      Was hat D.S. in Jena konkrekt gemacht?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 19:17:49
      Beitrag Nr. 21 ()
      Das interessiert mich auch!
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 19:18:17
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ach, was war denn mit den anderen in St. Petersburg, wenn man den Gerüchten glauben darf?
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 19:38:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      isjagut,
      du begehst einen großen Fehler, wenn du folgendes glaubst:

      "Du weißt doch selbst, daß MLP kein abstraktes Gebilde ist, sondern tausende Einzelpersonen dahinter stehen. Von denen, das war einer der Erfolgsfaktoren, die Mehrheit einmal sehr gute Arbeit geleistet hat."

      Die Wirklichkeit sieht anders aus.
      Du brauchst eine Hand voll Spitzenleute.
      Der Rest ist jederzeit ersetzbar und austauschbar.

      MLP rekrutiert halt ihre "Arbeitssklaven" an der Uni und bildet sie aus.
      Mehr oder weniger manipulativ.

      Nicht die Verkäufer sind der wahre Wert von MLP, sondern die Idee, wie man mit ihnen erfolgreich am Markt agiert.
      Und natürlich die Umsetzung.
      Avatar
      schrieb am 07.09.02 20:56:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ich finde es positiv, wenn Mitarbeiter durch Weitergabe von Internen Informationen Betrügereien und Manipulationen aufdecken.

      Ein Schaden entsteht den Aktionären dadurch nicht, vielmehr werden potentielle Anleger und Kunden vor weiterem Schaden bewahrt.

      Wäre ich an Simons Stelle hätte ich natürlich meine Infos auch selbst zu Geld gemacht mittels Puts.

      Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 14:21:47
      Beitrag Nr. 25 ()
      @se2707

      Was für eine dummes geschwätz.........

      a) gibts für so was die Justitz und keine presse,
      wenn es ihm wirklich um die anleger gegangen wäre,
      wäre es nicht häppchenweise aufgetishct worden !

      b) schau dir mal die definition von Insider an !
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 16:06:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      @rkb:
      In diesem Falle glaube ich nicht...ich weiß...

      Du erklärst eine mögliche Geschäftstheorie. Das ist noch lange keine Tatsache.


      @ #20, FinanzDerrick (wenn Du Gerichtsverwertbares suchst, bis Du hier falsch)
      @interna (wenn Du Deine postings auch häufiger ausführlich erläutern würdest, wäre nicht nur mir weitergeholfen...;)...aber ich will Dich nicht darben lassen)

      Dorians Aufstieg

      ...begann als Junior nach 2 Wochen MLP, als er mit seinen Kollegen vor dem "Langen Manfred" stand, nach oben in die 17. (Vorstandsetage) zeigte und sagte: "Da will ich hin."

      Zu diesem Zeitpunkt war noch keinem klar, daß er dabei, wie es ein naher Kollege gestern formulierte, "Hürden und Menschen ohne Rücksicht auf Verluste" überwinden würde.

      Über seine kurze Zeit in ausschließlicher Berater-Funktion ist mir nicht viel bekannt.
      Nach einem Jahr war er bereits Geschäftsstellenleiter in Jena. (Klar, daß das nur ein Sprungbrett sein sollte und wurde.) Dort errang er seinen Ruhm in Vorstandsetagen, indem er eine Geschäfststelle auf 130 % Neugeschäft, allerdings auch 100 % (teilweise mehr) Erlöse brachte. Umso erstaunlicher, als es in allen neuen Bundesländern keine weitere GS mit einem solch guten Ergebnis gab.
      Daneben wiesen seine eigenen Berater-Umsätze relativ ernorme Werte auf.

      Dies erreichte er mit folgenden Schritten:

      1.) Rigorose Kostenreduktion, über alle MLP-Regeln hinaus:
      Berater hatten z.B. nur ca. 10 Kopien pro Woche frei. Den Rest sollten sie entgegen Ihres Mitarbeiter-Vertrages selbst bezahlen. Auch andere Kosten der GS wurden umgelegt.
      Anschaffungen der Geschäftsstelle (Daten/Video-Beamer) mussten die Berater ebenfalls bezahlen.
      (Dafür nahm er den Beamer im Wert von 15 000,- DM bei seinem Umzug in die Londoner Geschäftsstelle dann als sein Quasi-Privatvermögen mit!)

      2.) Druck auf Mitarbeiter:
      Mitarbeiter hatten natürlich einen erheblichen Kontroll- und Umsatzdruck auszuhalten.

      3.) "Gestohlene Umsätze"
      Nachdem die jungen MA entsprechend umfangreiche Kontakte herstellten, ließ es sich die Kontakt-Daten in seine eigene Kundenliste mit dem Vorwand übertragen, es bereite mit seiner versierten Erst-Beratung gute Umsätze für die Mitarbeiter vor (wie fürsorglich!). Dabei stellte er bereits sämtliche Anträge. Für deren (arbeitsreichere und ertragsschwächere) Umsetzung und Betreuung übertrug er die Kunden wieder auf die Berater zurück.
      Damit gehörte ihm die Abschlußprovision und er hatte stets einen kleinen Kundenstamm (also einen "vorbildlichen" Pro-Kopf-Erlös).
      Beratern anderer Geschäftsstellen sagte er zudem bei überregionalen Messen Kostenbeteiligung für Listen mit Interessentenanfragen aus der Jenenser Region zu. Nach Übertragung der Daten konnte er sich entweder an die Zusage oder an die Liste nicht mehr erinnern (jeweils mit seinem legendären, eingefrorenen Grinsen im Gesicht).

      4.) Falschberatungen
      Es wurden vor Rückübertragung nicht nur Anträge gestellt, die die Kunden gar nicht wünschten ("unterzeichnen sie hier ´mal für den Finanz-/ Gesundheits-/ Blabla- Check, danach sehen wir weiter..."). Es wurden vielmehr in erheblichem Umfang Lebensversicherungen verkauft, die als normaler Fondssparplan dargestellt wurde (1999/2000). Unter der Bezeichnung Investitionssparplan versprach er jederzeit (implizit natürlich auch rentabel) auf die Anlage zugreifen zu können. Vielen erschien es wie Eigenkapitalaufbau für spätere Investitionen, nicht wie ein Tilgungsersatz für spätere Darlehen. Darauf basierte ein erheblicher Teil seines Umsatzes.
      Da die meisten Kunden erst ab dem 2. Jahr an Ihr Geld wollten und Herr Simon bereits in England war, blieb die Reparatur des Flurschadens den zurückgebliebenen Beratern der eigenen GS sowie weiterer GSen (bei Umzug des Kunden).
      Die unvermeidliche Stornowelle konnte man dann natürlich auf das zwischenzeitliche Fehlen der "starken Hand" Dorians zurückführen.
      Damit stieß man natürlich in der Region vermehrt auf Interessenten, die sich von MLP (der Bezug zu Dorian fehlte ja bereits) fehlberaten fühlten.

      5.) Das Wichtigste: Beraterzuwachs
      Da es für jeden neuen Berater einen Zuschuß der AG zur Geschäftsstelle gibt, stellte er einfach 12 Berater ein und hatte damit (insbesondere auch angesichts der reduzierten Kosten)einen erheblichen Gecshäftsstellengewinn im ersten Jahr erzielt (der ja dem GL gehört). Ob es für diese Berater auch Marktpotential gab, war zweitranging.

      6.) Relative Größe
      Da Auffälligkeit auch immer eine Relation braucht, wurden andere GL-Kollegen bei Gruppengesprächen mit dem Vorstand gerne niedergemacht.
      Begründungen für erreichte (oder eben nicht erreichte) Umsätze wurden von ihm (als gleichgeordneter Kollege!) gerne als "rückwärtsgewandt, nicht zukunftsorientiert" etc. bezeichnet. (Was denn sonst bei einer Vergangenheitsbetrachtung?)
      Er übernahm also unaufgefordert gerne die eigentliche Rolle des Vorstands.
      (Später in der Vorstandsrunde argumentativ auch gerne die des Vorstandsvorsitzenden.)

      6.) Ausnutzen der bisherigen Unternehmenskultur
      Die Dynamik bei MLP basierte auch auf der schnellen Umsetzung von Ideen aus der Mitarbeiter- und GL- Runde. Dafür gab es mündliche Zusagen, die auch eingehalten wurden.
      Dadurch war es Dorain auch gut möglich, Kollegen mit Versprechungen zum Aufbau der Geschäftsstellen in London zu "gewinnen", die dort nie eingehalten wurden.

      Diese Tatsachen wurden nach und nach bekannt, so daß er bald weniger mit Kunden und Mitarbeitern zu tun haben sollte. Also wurde er weiter befördert (Vorstnd für alle Auslandangelegenheiten), weil er erstens viele Sprachen fließend und verhandlungssicher beherrscht und zweites bei den Verhandlungen mit großen Kooperationsgesellschaften im Ausland seine einzigartige Gemütskälte und Nervenstärke einzusetzen wusste.
      Vermutlich erkannte sich Bernhard wohl nicht nur physiogonomisch in Dorian auch wieder. Zumindest schwärmte er von Dorians Bescheidenheit und Lesitungsstärke in den höchsten Tönen.

      Was ist ihm vorzuwerfen? Daß er den fruchtbaren Boden, den er vorfand so rigoros bestellte, wenn nicht ausbeutete?
      Sicher dort, wo er Schäden beim Kunden und Mitarbeiter erzeugt hat.
      (Ich möchte allerdings nicht den Bruch der geschriebenen und ungeschriebenen "MLP-Gesetze" verniedlichen.)

      Ansonsten ist doch wohl nicht der Bauer zu bestrafen, sondern der Lehnsherr, der dies alles so ermöglichte, oder?

      Wenn diese Auswüchse auch nicht das Ziel der Unternehmenspolitik von T. gewesen sein mögen, so erscheint mir doch eine klare bereitwille Inkaufnahme als Mindestvorwurf bestehen zu bleiben. Damit wird die seriöse und ehrliche Arbeit von hunderten MLP-Einzelunternehmern torpediert. In der Struktur von MLP, soll sie auf den ursprünglichen Werten (wieder) aufgebaut werden, darf dies nur eine Konsequenz bedeuten: Herr Dr. T., nehmen Sie Ihren Hut!
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 17:47:47
      Beitrag Nr. 27 ()
      se2707

      Bei den geschilderten Fähigkeiten des ehemaligen Vorstands
      Dorian Simon hätte ich es für besser gehalten, wenn dieser
      mit seinem Einfluß intern zur Verbesserung eventueller
      Mißstände beigetragen hätte, statt als Vorstand (angeblich)
      von außen das eigene Unternehmen derart in Mißkredit zu bringen.

      Bei der internen Lösung könnte man von Zivilcourage sprechen, bei der externen Variante von zweifelhaften Praktiken, die noch dringend auf juristischem Weg auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft werden sollten.
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 19:09:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      @isjagut

      Die rechtliche Seite halte ich für nicht unbedeutend, aber ist mir persönlich egal. Die Juristen werden sich da schon einigen. Ich denke keine der beiden Seiten hat ein Interesse die endgültige Lösung vor einem medienwirksamen Gericht zu erzielen.

      Das D.S. kein Visionär war, ist bekannt. Daß er seine Motivation aus dem schnellen Geld zug rundet das Bild ab. Die erhobenen Vorwürfe passen ins Bild. Stellt sich allerdings die Frage, wieviele den Weg eines D.S. im Unternehmen noch gehen wollen (Wenn man C.S. denkt).

      Als alter Moralist kann ich es nicht verhelen, daß sich eine gewisse Freude bei mir breit macht, daß D.S. bestimmt nicht nur wirtschaftliche Probleme hat.

      Wenn man sieht was bei anderen Unternehmen läuft, grade bei denen die innerhalb der letzten 12 Monate auf den Markt drängten (Bzw. wollten) wird sich das Geschäftsmodell von MLP langfristig durchsetzen. Wer den Hut in diesem Zusammenhahg auf hat wird man sehen. Ich denke Dr. T.
      Avatar
      schrieb am 08.09.02 20:05:17
      Beitrag Nr. 29 ()
      Viele sehen das Geschäftsmodell von MLP noch als intakt an.

      Ich hege da eher Zweifel.
      Es ist ausgereizt und wird der Änderung des Marktes nicht Rechnung tragen können.

      Vermutlich wird MLP nie mehr an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen können.
      Der Fisch fault bereits vom Kopf her.

      Der Karren steckt bereits derart tief im Dreck, dass er kaum mehr rausgezogen werden kann.

      Die Wunden, die MLP beigebracht wurden (auch die vom eigenen Vorstand!), werden enorme Narben hinterlassen.

      Die Zeit kann nun mal nicht zurückgedreht werden.
      MLP, ein Geschäftsmodell aus dem letzten Jahrtausend.

      @isjagut
      ein D.S. scheint sehr gut in das ehemalige Erfolgsbild von MLP zu passen.
      Nicht umsonst vergleiche ich MLP mittlerweile mit der HMI.
      Obwohl grundverschieden, scheinen sich diese beiden Vertriebsstrukturen doch sehr zu ähneln.

      Und das mit den 1000den Einzelpersonen kannst du wirklich getrost vergessen.
      Ein abstraktes MLP Modell dürfte einfacher sein, als vielfach angenommen.
      Nur es zieht nicht mehr so gut, ist relativ ausgeluscht und verwässert.

      time changes

      Eine Übernahme wär wohl das beste, was MLP passieren könnte.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 08:55:39
      Beitrag Nr. 30 ()
      FinanzDerrick,
      Du hast Post.
      Gruß,
      veraenderung
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 10:52:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      @isjagut

      1. Vielen Dank für das Psychogramm von DS!
      2. Es hat seine Gründe, warum ich zur Zeit noch nicht alles schreibe/sage. Schicke mir mal eine Mail, wenn Du Details haben möchtest.

      Zum MLP-Modell: Das Grundmodell ist immer noch klasse. Hole den Kunden ab, wenn er als "frisch-"gebackener Akademiker auf der Suche nach einem guten Berater ist, der ihn vor allem zu Beginn hilft.

      Doch dazu muß man auch wieder zu den alten Tugenden zurückkehren und nicht jeden Studenten "bekehren" wollen.

      Mittlerweile gibt es eine zweite interessante Kundenklientel:

      Enttäuschte Kunden (nicht nur von MLP)

      Es dauert länger, bis man verdient, doch langfristig kann es sich sehr lohnen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.02 11:10:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      ... bei 13,2 wird ganz schön eingesammelt ...

      mfg nsn


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