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    ++++Mobilcom ist ein kerngesundes Unternehmen! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.09.02 15:42:28 von
    neuester Beitrag 18.09.02 14:55:30 von
    Beiträge: 37
    ID: 634.270
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:42:28
      Beitrag Nr. 1 ()
      Soviel zum Thema Wirtschaftskompetenz von Schröder und Co!!!


      :laugh:

      Man kann nur hoffen, dass die EU einschreitet, bevor Rot-Grün
      noch mehr Volksvermögen vernichtet!


      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:46:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Mein Herzschrittmacher setzt aus... Ich komme doch noch an mein Geld wieder... . Danke Dir!
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 15:55:13
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich denke ein "im Kern gesundes Unternehmen" ist nicht gleichzusetzen mit einem "kerngesunden Unternehmen".
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:03:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      und Mobilcom ist ein im Kern gesundes Unternehmen !

      Soviel zum Thema Wirtschaftskompetenz von Schröder und Co!!!

      @Perkins : sieht schwer nach Eigentor aus !
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:06:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      ............und sowas schinmpft sich Bundeswirtschaftsminister. Kein Wunder das hier alles vor die Hunde geht.
      Mich wundert nur dass alles Volk überall in den boards und auch auf der Strasse von Schröder und Co die Schnauze voll haben, aber eigenartigerweise steigen die in den Wahlprognosen Punkt um Punkt.
      Merkwürdig..............

      Gruß

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      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:10:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      Übrigens:
      Ötzi ist springlebendig.
      :D
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:11:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      Mobilcom (2. Quartal):
      EBITDA in Mio. Euro -49,7

      Das nennt man in diesen Tagen wohl "im Kern gesund" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:12:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die tollen Quartalszahlen eines im Kern gesunden Unternehmens

      Selbst wenn man Abschreibungen und Zinsen beiseite lässt
      - 120,7 Mio Euro im Quartal.

      Wenn man solche Maßstäbe anlegt, haben wir in Deutschland nur gesunde Unternehmen.

      ... Das EBITDA einschließlich Sondereffekte und UMTS-Anlaufkosten beläuft sich auf -120,7 Mio. Euro (ohne Sondereffekte: -30,4 Mio. Euro) gegenüber -34,8 Mio. Euro im Vergleichsquartal 2001. Das EBIT beträgt -160,1 Mio. Euro im Vergleich zu -68,4 Mio. Euro im 1. Quartal 2001. Ergebnis nach Steuern: -116,4 Mio. Euro gegenüber -43,5 Mio. Euro im Vergleichsquartal 2001...

      Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 14.05.2002
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:17:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      so ist es #3...

      aber diese Feinheit der dt. Sprache ist Perkins durch übermäßigen Bildzeitungsgenuss abhanden gekommen...
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:18:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Ihr versteht das alle nicht. Der Kern eines Unternehmens ist die Kantine. Darum drehen sich 99% aller Gespräche.
      Und die Kantine ist wirtschaftlich gesund, das hat Onkel Gerd schon überprüft.

      Das ist so.
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:23:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      Was sagt Fritz Kuhn von B90/Die Grünen dazu?
      Hier steht es! Recht hat er!

      Gruß
      dickdiver


      Sehnsucht nach schlechten Zahlen sollten die Opposition nicht blind werden lassen

      Zu der Unterstuetzung von Bundesregierung und Landesregierung Schleswig-Holstein fuer Mobilcom und die Reaktion von CDU/CSU und FDP darauf erklaert der Bundesvorsitzende Fritz Kuhn:


      "Wir begruessen das rasche und unbuerokratische Handeln der Bundesregierung und der Landesregierung Schleswig-Holstein. Mit den zugesagten Hilfen konnte eine drohende Pleite abgewendet werden. Das Unternehmen hat wertvolle Zeit gewonnen, um die 5500 Arbeitsplaetze doch noch zu erhalten. Die Kritik der Opposition kann ich mir nur mit ihrer Sehnsucht nach schlechten Zahlen erklaeren. Die Opposition verfaehrt getreu dem zynischen Motto: Nur ein kaputter Arbeitsplatz ist ein guter Arbeitsplatz fuer unsere Wahlkampfstrategie. Sie geht dabei kaltschnaeuzig ueber die Interessen der 5500 Beschaeftigten und ihrer Familien hinweg. Der zweitgroesste Arbeitgeber Schleswig-Holsteins ist fuer die Opposition nur ein Spielball ihrer laengst verzweifelten Wahlkampagne. Folgte man den Ratschlaegen der Opposition, wuerde sich die Zahl der Arbeitslosen im zustaendigen Arbeitsamtsbezirk Neumuenster allein durch den Wegfall der Arbeitsplaetze bei Mobilcom um 31% erhoehen. Die weiteren strukturellen Folgen fuer die Region und den Mittelstand sind dabei noch gar nicht beruecksichtigt.

      Dabei sollte es die Opposition aus eigenem frueheren Handel besser wissen. Die Hilfen fuer die bayrischen Maxhuette durch die CSU-Landesregierung, fuer Saarstahl durch die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung oder vielen weiteren Beispielen zeigen: Auch den Oppositionsparteien ist nicht unbekannt, dass es wirtschaftspolitisch Sinn machen kann, Unternehmen im Interesse der Arbeitsplaetze ueber einen Engpass hinweg zu helfen.

      Auch die Argumentation, den grossen Unternehmen werde geholfen und den kleinen nicht, laeuft ins Leere. Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren bei 13 200 vergleichbaren Faellen Mittelstaendlern zu 100 Prozent staatlich verbuergte Liquiditaetshilfen gewaehrleistet. Wenn sich jetzt CDU/CSU, deren Kanzlerkandidat ueber Jahre dem Grossunternehmen Leo Kirch Milliarden nachgeworfen hat, als Retter der kleinen und mittleren Unternehmen aufspielt, ist das schlicht unglaubwuerdig."


      PRESSEDIENST BUENDNIS 90/DIE GRUENEN Bundesvorstand

      Nr.144/2002
      Datum: 17. September 2002
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:27:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      Die Oppositionskritik ist in Teilen scheinheilig, da die CSU im Falle Kirch (Bay. Landesbank) auch Staatsgelder verschwendet hat, um politische Vorteile zu erzielen.

      Trotzdem bleibt das, was Schröder macht im höchtsen Maße kritikwürdig. Auf Kosten des Staates wird in ein überflüssiges Unternehmen Geld hineingepumpt, um im Wahlkampf zu punkten
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 16:33:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Heide Schlimmonis
      sieht Mogelcom auch als gesund an


      mit der Brille:laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.09.02 19:20:37
      Beitrag Nr. 14 ()
      SPENDENAUFRUF FÜR MOBILCOM

      JEDER WALLSTREET:ONLINE-USER

      kauft 500 Mobilcom-Aktien

      und

      stützt MOBILCOM, indem er bis Ende Oktober jedes Festnetzgespräch über 01019-... leitet.

      Folge: Die Festnetz-Aktivitäten werden wertvoller, da potentielle Übernehmer i.d.R. einen Preis pro Kunde/Gesprächsminute zahlen wird.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:54:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      Mobilcom im Kern nicht gesund!!!

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,214353,00.html

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 09:59:09
      Beitrag Nr. 16 ()
      Welche Arbeitsplätze waren teurer?

      -Jenoptik: 1200 Arbeitsplätze für 18 MRD Euro Steuergelder

      -Mobilcom: 5000 Arbeitsplätze für eine 400 Mio Euro Bürgschaft

      :confused: ;)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:04:39
      Beitrag Nr. 17 ()
      18 MRD Euro für Jenoptik???


      Quelle: www.kampa.de!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:05:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wenn mobilcom nicht mindestens 1.600 Arbeitsplätze abbaut, muß das Unternehmen in die Insolvenz gehen.

      Unser Wirtschaftsminister spricht von einem gesunden Unternehmen! Hat der Mann Ahnung!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:08:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Punk24, deine Quelle?

      Das Verbreiten von Falschmeldungen ist strafbar!


      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:09:54
      Beitrag Nr. 20 ()
      nur für Dich Perkins :D

      http://www.ndrtv.de/panorama/data/das_comeback_des_lothar_sp…








      PANORAMA Nr. 617 vom 29.8.2002



      Flotte Sprüche, magere Bilanzen
      - Das Comeback des Lothar Späth



      Anmoderation
      Anja Reschke:

      Das Wirtschaftswunder ist wieder da. Nicht etwa der Aufschwung oder die Vollbeschäftigung, nein, Lothar Späth, das personalisierte Wirtschaftswunder, ist zurück in der Politik   als Mitglied in Edmund Stoibers
      Kompetenzteam. Ein Begriff, den clevere Wahlkampfmanager uns so lange eingetrichtert haben, bis wir selbst glaubten, das sogenannte Kompetenzteam wäre in erster Linie eins   kompetent. Ob der mögliche
      Superminister für Arbeit und Wirtschaft, Lothar Späth, wirklich kompetent ist, das kann man überprüfen, indem man die Erfolgsgeschichte seines Ostunternehmens Jenoptik AG untersucht.
      Genau das haben Christoph Seils und Stephan Stuchlik getan.




      Kommentar:
      Auftritt des Politstars Lothar Späth. Erst seit 15 Wochen wieder in der Politik und schon der   nach Umfragen   beliebteste CDU-Politiker, für manche gar ein Heilsbringer.

      0-Töne
      Edmund Stoiber:
       Er redet nicht lange, sondern er handelt, schnell und überzeugend. 

      Burkhard Riese:
       Die Figur von Lothar Späth, das ist nicht mit Geld aufzuwerten. 

      Angela Merkel:
       Ein Glücksfall für uns, dass Lothar Späth sich bereit erklärt hat. 

      Hartmut Schauerte:
       Das ist Kompetenz gesammelt, die wir in Deutschland brauchen. 

      Kommentar:
      Wie Phönix aus der Asche taucht das Cleverle wieder auf, als Wundermann für Stoibers Wahlkampf. Vergessen der Skandal um Traumreisen auf Unternehmerkosten. Vergessen der peinliche Auftritt im
      Untersuchungsausschuss. Vergessen sein Rücktritt als Ministerpräsident. In allen Kampagnen präsentiert sich Späth jetzt nur noch als Zeiss-Sanierer.


      0-Ton
      Werbespot:
       Der neue Lothar Späth, seit einer Woche Chef bei Zeiss. Hansdampf in Jenas Gassen. Ja, ohne Zeiss wär  ich nicht hier. Und ohne Zeiss können Sie mich gar nicht sehen, weil Sie dann keine Kamera hätten. 

      Kommentar:
      Und dafür feiert er sich: Die Jenoptik AG, entstanden aus dem ehemaligen DDR-Kombinat Carl Zeiss. Späth ließ seine Verbindungen spielen. Alte Parteifreunde garantierten luxuriöse Startbedingungen. Als
      Vorstandsvorsitzender führte er das Unternehmen an die Börse. Was der Unternehmer Späth gerne verschweigt: Er bekam für die Sanierung des alten Kombinats eine Summe, die in Ostdeutschland ihresgleichen sucht:
      Staatliche Subventionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro von der Treuhand und dem Land Thüringen.

      0-Ton
      Rudi Schmidt:
      (Industriesoziologe)
       Es waren exzeptionelle Bedingungen mit diesen 1,8 Milliarden Euro, respektive 3,6 Milliarden DM. Damit hat und hätte man viel machen können. Jeder andere hätte wahrscheinlich damit auch viel machen können. Es
      war auch in den gesamten neuen Bundesländern kein anderer da und kein anderer Ort, an dem ähnlich günstige Bedingungen vorhanden waren wie hier.

      Kommentar:
      Mit den 1,8 Milliarden macht Späth erst einmal das alte Kombinat platt, zerschlägt den Betrieb. Ein Wunder mit Abrissbirne und Massenentlassungen. Von den 30.000 Arbeitsplätzen baut Späth von Ende 1991 bis
      heute fast 29.000 ab.

      Auch sie traf es: Bärbel und Bernhard Siegel wurden arbeitslos. Über 20 Jahre hatten beide bei Zeiss gearbeitet. Anfangs glaubten sie noch an den Retter aus dem Westen.

      0-Ton
      Bernhard Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiter)
       Schritt für Schritt ging das dann abwärts, für uns, für viele Zeissianer. Als der Herr Späth kam, da kam Hoffnung auf bei vielen, dachten viel Geld und Möglichkeiten, Erfahrung. Und dem war nicht so. 

      Kommentar:
      Viel Geld, aber Arbeitsplätze für Menschen wie die Siegels gab es in der neuen Jenoptik AG nicht mehr. Obwohl knapp die Hälfte der Treuhand-Milliarden ausdrücklich für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Jena
      gedacht waren, sorgte Späth - großzügig gerechnet - für gerade einmal 1.200 Stellen. Jenoptik-Arbeitsplätze   teure Arbeitsplätze.





      0-Ton
      Dietmar Bastian:
      (Universität Jena)
       Wenn man jetzt einmal die schon etwas großzügigere Zahl von 1.200 Arbeitsplätzen, die direkt bei der Jenoptik hier in Jena zu finden sind, rechnet, dann kommt man auf eine Pro-Kopf-Subventionshöhe von zwischen
      500 und 600.000 Euro. 

      Kommentar:
      Die für den Steuerzahler so teure Rechnung ist ganz einfach: 1,8 Milliarden Euro hatte Späths Jenoptik bekommen, davon 782 Millionen Euro ausdrücklich für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Bei 1.200
      Jenoptik-Arbeitsplätzen in der Stadt macht das eine Subventionssumme von 650.000 Euro pro Arbeitsplatz.

      0-Ton
      Interviewer:
       Damit wurden Arbeitsplätze im Osten geschaffen? 

      Lothar Späth:
      (CDU)
       Damit wurden Arbeitsplätze im Osten und weltweit geschaffen. Das Entscheidende ist ja auch, dass wir internationale Unternehmen brauchen. 

      Kommentar:
      Späth war ein internationales Unternehmen wichtiger als Arbeitsplätze in Jena. Er ging mit dem Geld auf Einkaufstour und kaufte High-Tech-Unternehmen in aller Herren Länder, vor allem aber in Westdeutschland.
      Späths Motto: Go West statt Aufbau Ost. Die Fakten aus der internen Firmenstatistik: Späth kaufte Betriebe in Wedel, Düsseldorf, Aachen, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, München und Villingen. Zusammen mit den
      Auslandsbeteiligungen insgesamt 5.800 Stellen. In Jena blieben gerade einmal 1.200 Arbeitsplätze.

      0-Ton
      Bärbel Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiterin)
       Ich gönne es den Leuten, die im Westen jetzt Arbeit durch Späth gefunden haben. Aber er soll nicht immer sagen, dass er für uns Arbeitsplätze hier geschaffen hat. 

      0-Ton
      Lothar Späth:
       Sie können doch einen internationalen Konzern nicht aufbauen, indem Sie sagen, in Jena sind die Arbeitsplätze, die in Shanghai sein müssen oder die jetzt zum Beispiel in Singapur gebraucht werden, damit unsere
      Ingenieure und damit unsere Heimunternehmen auch wirklich aktionsfähig sind. 

      Interviewer:
       Herr Späth, Sie haben aber die Milliarden nicht bekommen für Arbeitsplätze in Shanghai oder im Westen, sondern ..... 

      Lothar Späth:
       ..... für Arbeitsplätze in Jena, und die sind geschaffen. 
      Kommentar:
      Aber zu wenige. Und das wäre glatter Vertragsbruch. Also macht CDU-Vorzeigemann Späth flugs eine völlig neue Bilanz auf: Es zählen nicht mehr die Arbeitsplätze in seinem Betrieb, nun will er Tausende Jobs in der
      Region Jena geschaffen haben.

      0-Ton
      Lothar Späth:
       Dafür haben wir 16.000 Arbeitsplätze aufgebaut in Jena, und zwar in Jena. 

      Interviewer:
       16.000 Arbeitsplätze bei Jenoptik? 

      Lothar Späth:
       In Jena, ich habe immer gesagt, ich baue in Jena die Arbeitsplätze auf. 

      Kommentar:
      Arbeitsplätze in der Region? Auch die offizielle Jenoptik-Statistik behauptet dies, spricht von 15.700 geschaffenen Arbeitsplätzen in der Region Jena. Verblüffende Zahlen, fragwürdige Tricks. Beispiel Nordwerk 2:
      Späth will hier 550 Arbeitsplätze geschaffen haben. Das ist das Gewerbegebiet Nordwerk 2: Die meisten Betriebe hier haben nie etwas mit Jenoptik zu tun gehabt. Der Trick des Lothar Späth: Er verkaufte altes
      Kombinatsgelände und zählt jetzt jeden, der seither hier arbeitet, zu seiner Erfolgsbilanz. Den Balkonbauer Gersdorf   mit zwei Leuten hat der Chef hier auf dem alten Nordwerk 1991 angefangen, jetzt beschäftigt er 95
      Mitarbeiter.

      0-Ton
      Interviewer:
       Sie stehen auf der Arbeitsplatz-Statistik von Lothar Späth und der Jenoptik drauf. 

      Frank Gersdorf:
      (Unternehmer)
       Ja, das muss er verantworten, wo er die her hat. Ich weiß nicht, ich hab  nichts unterschrieben, nichts zu verantworten. Was Sie hier sehen, ist von mir persönlich investiert worden und die Arbeitsplätze auch, so wie
      ich es gesagt habe, selber geschaffen worden.

      Kommentar:
      Beispiel Tatzendpromenade. Angeblich von Späth geschaffene Arbeitsplätze hier: 1.347. Das ist die Tatzendpromenade. Wir fragen nach: Wurden hier Arbeitsplätze von Lothar Späth geschaffen?

      0-Töne
      Volkmar Scheiding:
      (Unternehmer)
       Die habe ich selbst geschaffen, aus Null heraus. 

      Klaus Lange:
      (Unternehmer)
       Wir haben angefangen mit 38, und heute sind wir 60. 

      Interviewer:
       Und wer hat die Arbeitsplätze geschaffen? 

      Klaus Lange:
       Die Arbeitsplätze haben wir geschaffen. 

      Catrin Eberhardt:
      (Unternehmerin)
       Wir haben keinerlei Beziehungen zu Jenoptik, auch keine geschäftlichen. Also es ist mir ein Rätsel. 

      Kommentar:
      Beispiel Gera, Keplerstraße. Angeblich von Jenoptik-Chef Späth geschaffene Arbeitsplätze hier: 1.619. Das ist das Gewerbegebiet Keplerstraße. Wir fragen wieder nach. Der größte Arbeitgeber auf dem Gelände ist
      Agfa mit 100 Mitarbeitern.

      0-Ton
      Interviewer:
       Diese Arbeitsplätze tauchen auf einer Statistik auf von Jenoptik und Lothar Späth, der sagt, der hat die Arbeitsplätze hier geschaffen.

      Angela Graul:
      (Sprecherin Agfa Gera)
       Das könnte ich so nicht unterstreichen. Wie ich zu Beginn gesagt habe, ist es so, dass es ein gemeinsames Finden war und ein Entschluss der Afga Gevaert AG, diese Arbeitsplätze hier zu schaffen. Was wir getan
      haben, wir haben dieses Gebäude und dieses Grundstück hier von Zeiss übernommen. 

      0-Ton
      Interviewer:
       Aber ich meine, die Arbeitsplätze haben Sie geschaffen? 

      Eberhard Credo:
      (Unternehmer)
       Ich denke mir, jeder, der hier eine Firma hat, hat die Arbeitsplätze hier geschaffen. 

      Interviewer:
       Haben Sie von Jenoptik Fördergelder erhalten? 

      Eberhard Credo:
       Nein. 

      Kommentar:
      Lothar Späth, der Schummler und Schönrechner. Von den durch ihn geschaffenen 16.000 Arbeitsplätzen in der Region ist nicht viel zu sehen. Seine Erfolgsbilanz ist wenig überzeugend, weder bei Jenoptik, noch in
      Jena oder in der Region. Das Job-Wunder des vermeintlichen Heilsbringers sucht man vergebens.




      0-Ton
      Dietmar Bastian:
      (Universität Jena)
       Wenn man allerdings schaut, was also jenseits der Hochglanzfassade der Jenoptik an tatsächlichen Arbeitsplatzeffekten entstanden ist, so ist das sicherlich eher ernüchternd. 

      0-Ton
      Bärbel Siegel:
      (ehem. Carl-Zeiss-Mitarbeiterin)
       Ich hoffe, dass Herr Späth nicht in die Situation kommt, das, was er behauptet, auch wirklich beweisen zu müssen. Das würde ich traurig finden, weil es geht, glaube ich, nicht vorwärts, nicht mit den Rezepten. Das
      sind nicht die Rezepte, er hat sie nicht. 

      Kommentar:
      Trotzdem: Lothar Späth zieht unbeirrt übers Land. Er ist der Held der CDU und Stoibers Wundermann für den Aufbau Ost. Späth macht das, was er schon immer am besten konnte: Blenden und sich gut verkaufen  
      und das mit Erfolg.

      0-Ton
      Edmund Stoiber:
      (Kanzlerkandidat)
       Er ist im Osten der personifizierte Aufschwung, und er steht auch glaubwürdig für die Modernisierung Deutschlands. 


      Bericht: Christoph Seils, Stephan Stuchlik
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:21:48
      Beitrag Nr. 21 ()
      Die Union sollte sich mit der Kritik an den dem Mobilcom- Debakel zurückhalten (vgl. Kirch Bay. Landesbank).

      Nicht jedoch der Bürger und Steuerzahler.

      Was bei Mobilcom abläuft ist eine Riesensauerei gegenüber dem Steuerzahler und den Konkurrenten.

      Wer behauptet, Mobilcom sei ein im Kern gesundes Unternehmen hat von Wirtschaft keine Ahnung.

      Selbst das EBITDA (Spötter sprechen vom Gewinn vor Kosten) belief sich im 1. Halbjahr auf mehr als - 150 Mio. Euro.
      Selbst wenn man die Zinskosten und Abschreibungen für die UMTS-Lizenzen herausrechtnet, tiefrote Zahlen.
      Die Deutsche Telekom weist dagegen bei dieser Kennziffer Milliardengewinne aus, und um die steht es auch nicht besonders gut.
      Mobilcom ist das Unternehmen im skandalumwitterten Nemax 50 mit dem höchsten Verlust pro Aktie

      Und dann: Im Kern gesundes Unternehmen.

      Ich habe in der Wirtschaftspresse und von Sachverständigenen niemand gefunden, der diese Aktion gutheisst.

      Am liebsten sähe ich sowohl Schröder als auch die CSU-Verantwortlichen in der Krich-Aktion vor Gericht, wegen Veruntreuung von Staatsgeldern.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:23:54
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ich sage ja auch nicht, dass die Mobilcom-Aktion gut war, aber wer wie die CDU/CSU im Glashaus sitzt.....;)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:30:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Na dann sind wir uns einig.

      MfG
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:35:50
      Beitrag Nr. 24 ()
      Ja Perkins, mein Schnucki, aber Kirchs Unternehmen waren alle kerngesund, deswegen hat man denen auch in Bayern gleich Milliardenbeträge hinterhergeworfen, gell?
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:42:02
      Beitrag Nr. 25 ()
      Aus der FTD vom 17.9.2002
      Gerhard Schmid: Superlativ der deutschen Telekombranche

      "Heute kommt das Attribut des Schamlosesten dazu. Ausgerechnet der von ihm mit verursachte Beinahezusammenbruch der Mobilcom, der die Ersparnisse unzähliger Privatanleger vernichtete und Tausende Beschäftigte um ihre Jobs fürchten lässt, dürfte Schmid die Tasche füllen. Schmid will die von ihm und seiner Frau kontrollieren fast 50 Prozent an Mobilcom versilbern. Die Bundesregierung soll ihm dabei helfen."
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:44:12
      Beitrag Nr. 26 ()
      @fundamentalfan:
      Ich würde die Mobilcom-Sache ehrlich gesagt nicht so hoch hängen.
      Heute Morgen habe ich einen Bericht in der Sueddeutschen von heute gelesen. Dort stand sinngemäß drin:
      Die KFW vergibt an Mobilcom einen Kredit(!) i.H.v. 400 Mio Euro (also keinen Zuschuss oder so!).
      Dieser Kredit wird zu banküblichen Konditionen gewährt (also verzinst, wie hoch die Zinsen sein sollen, wurde dort nicht erwähnt!).
      Die KFW vergibt diesen Kredit auch nicht unbesichert sondern erhält von Mobilcom entsprechende Sicherheiten gestellt (wahrscheinlich handelt es sich dabei um die Forderungen gegen FranceTelecom).
      Lediglich für die ersten 50 Mio Euro hat der Staat eine Bürgschaft abgegeben, weil diese wohl umgehend gezahlt werden müssen und die KFW die angebotenen Sicherheiten so schnell nicht prüfen konnte!
      Mir ist natürlich auch klar, dass der Bund als Eigner der KFW "indirekt" ins Geld gehen muss, wenn Mobilcom ausfällt aber das ist ja nun noch nicht gesichert.
      Ich würde Deine Kritik teilen, wenn der Staat Mobilcom eine entsprechende Summe als Subvention "geschenkt" hätte, aber bei einem Darlehen würde ich die Kritik nicht so hoch hängen!
      Gruß
      Huta
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 10:52:52
      Beitrag Nr. 27 ()
      Wenn Du Dich länger mit Mobilcom beschäftigt hättest (schau Dir einfach die letzten Quartalszahlen an; schau Dir den Spiegel-Artikel : Kontrollierter Realitätsverlust an) würdest Du meine Kritik teilen.

      Jeder normale Banker bei einer Privatbank wäre seinen Job los, wenn er heute dieser Firma einen solchen Kredit erteilt hätte.

      Wie gesagt, es handelt sich um ein Unternehmen das sogar bei EBITDA tiefrote Zahlen schreibt, und den höchsten Verlust pro Aktie im Nemax (nicht unbedingt ein Qualitätsindex) aufweist.

      Unternehmen die durch Misswirtschaft und Größenwahn ruiniert wurden, darf man nicht auf Kosten des Steuerzahlers und der Konkurrenten am Leben halten, weil in einer Woche Bundestagswahl ist.

      Kirch und Mobilcom (beides übrigens "nur" Kredite) sind gleichermaßen zu verurteilen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:11:56
      Beitrag Nr. 28 ()
      @fundamentalfan:
      Ich sehe das etwas anders als Du!
      Meines Erachtens ist der Versuch, die Arbeitsplätze weitestmöglich zu erhalten, zu begrüßen. Man darf ja auch net den Fehler machen, nur die Arbeitsplätze bei Mobilcom zu zählen sondern muss auch die Zulieferer berücksichtigen.
      Sicher ist das nicht die "reine Lehre" aber da sind wir eben einfach unterschiedlicher Auffassung!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:17:52
      Beitrag Nr. 29 ()
      Die Zulieferer von Mobilcom sind insbesondere Nokia, Ericson etc. Warum die mit unseren Steuergeldern gerettet werden sollen, ist mir unklar.

      Die Wahrscheinlichkeit ist viel zu groß, dass die Arbeitsplätze nicht gerettet werden, sondern ähnlich wie bei Holzmann ein Jahr später vernichtet werden und möglicherweise auch Konkurrenten mit ins Gras beissen müssen, die ohne diese Finanzhilfe bessere Marktchanche gehabt hätten (vgl. wiederum Holzmann).
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:22:20
      Beitrag Nr. 30 ()
      Aus anderem Thread rüberkopiert

      Die Mobilcom-Hilfe der Bundesregierung stößt in weiten Teilen der Wirtschaft auf Kritik. Die Bundesregierung plant, dem angeschlagenen Mobilfunk-Unternehmen mit Krediten staatseigener Banken in Höhe von 400 Millionen Euro unter die Arme zu greifen. Dazu erreichte uns gestern Nachmittag ein Fax von Christian Töns, Geschäftsführer des Systemhauses ComChat KG in Zweibrücken, das wir aufgrund seines satirischen Charakters unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Hier der Wortlaut des Textes:


      ---->
      Sehr geehrter Herr Müller

      Hiermit beantragen wir aus dem gleichen Haushaltstitel wie die Moilcom AG eine 100-prozentige Ausfallbürgschaft in Höhe von 72.727,20 Euro pro Arbeitsplatz. Wir sind ein im Kern gesundes Technologieunternehmen mit über 20 Mitarbeitern in einem strukturschwachen Gebiet, dessen Liquiditätsengpässe durch überproportionales Wachstum bisher von den Unternehmensgründern mit Eigenmitteln unter erheblichen persönlichen Risiken sowie einer engagierten Hausbank gedeckt wurden.

      Angesichts der unbürokratischen neuen Hilfsmöglichkeiten des Staates möchten wir noch vor der Bundestagswahl die Chance ergreifen, unser Fortbestehen für die Zukunft abschließend zu sichern (Basel II).

      Gerne stehe ich Ihnen bis Sonntag, den 22.09.2002 (täglich ab 21.00 Uhr, davor muss ich arbeiten) zu einer "Krisensitzung" zur Verfügung, ein Achtel der uns zustehenden Summe (ca. 181818,00 Euro) erwarten wir allerdings bis zum 20.09.2002 auf unserem Konto 92033007, Bank1Saar St. Ingbert, BLZ 95190000.

      Im Gegensatz zur Mobilcom kann ich Ihnen sogar nicht nur die Sicherung bestehender Arbeitsplätze für sechs Monate zusichern, sondern sogar einen Ausbau ebenjener und zwar auf Dauer. Dies sollte Ihnen die kurzfristige Entscheidung noch leichter machen, ist sie doch ökonomisch und arbeitsmarktpolitisch noch sinnvoller. Von der Außenwirkung ganz zu schweigen. Mit Holzmann begann es und spätestens mit Mobilcom ist das Konzept klar: In Deutschland lohnt sich Arbeit wieder! Unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg wird einfach Arbeit an sich wieder honoriert. Endlich werden nicht die (Erfolg-) Reichen belohnt, sondern die (Ertrags-) Schwachen unterstützt. Wir haben verstanden.

      Da mein Partner und ich bisher leider relativ erfolgreich sind und in der Vergangenheit zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Unternehmens trotzdem ein eher bescheidenes Leben führten, sind wir trotz entgegenstehender persönlicher Einstellungen bereit, unser Gehalt entsprechend zu erhöhen, sowie die wohl üblichen Abfindungsklauseln zu integrieren. Auch gegenüber den bekannten Statussymbolen sind wir aufgeschlossen und flexibel. Auch unsere Mitarbeiter sind bereit, ihren Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld zu beenden und ihre erste Lohnerhöhung seit Gründung des Unternehmens (1998) hinzunehmen. Somit werden wir wohl die neuen Förderungskriterien erfüllen (Ausgaben > Einnahmen). Ggf. hätten auch wir die Möglichkeit, absprungbereite Investoren zu bieten. Bzgl. unsere bisherigen Erfolges sind wir wohl schuldig, den Niedergang könnten wir aber sicherlich unschuldig gestalten.

      Wie innovativ und vorausschauend wir arbeiten, können Sie allein schon daran erkennen, dass wir schon vor vier Wochen beschlossen haben, unser Firmengebäude in St. Ingbert von einer Fläche von ca. 400 Quadratmetern auf über 800 Quadratmeter, ab dem 01.12.02, zu erhöhen. Ein weiterer Grund, auch uns so unbürokratisch schnell finanziell zu unterstützen. Trotz eines schwachen Marktumfeldes waren wir immerhin bereit, in die Zukunft zu investieren. Im Nachhinein ein weiser Entschluss, sind wir durch Ihre einschneidenden Förderhilfen doch endlich auch von jeglichem persönlichen Risiko frei geworden, und müssen uns endlich ein unseren Träumen angemessenes Gehalt zahlen.

      Hochachtungsvoll

      Christian Töns
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:23:41
      Beitrag Nr. 31 ()
      @fundamentalfan

      mit einem Jahr prophezeihst du Mobilcom aber noch eine lange Sterbephase. Eher ein halbes Jahr.

      Kirch erhielt seine Kredite zu einer Zeit, als alle, auch Banker und Aufseher euphorisch optimistisch gestimmt waren.


      Den miesesten beigeschmack erhält die Mobilcom rettungsaktion aber, wenn man das ganze mit Fairchild-Dornier vergleicht. Das Unternehmen hatte einen ähnlichen Liquiditätsbedarf, aber einen Auftragsbestand von 16 MRD (!) Euro. Hier wäre ausnahmsweise eine Hilfe angebracht gewesen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:25:48
      Beitrag Nr. 32 ()
      @sturzflug

      Dornier hatte halt keinen politisch korrekten Standort... ;)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:26:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      @fundamentalfan:
      Ich würde nie bestreiten, dass dieses Risiko besteht und leider lassen die von Dir aufgezählten Beispiele nichts gutes ahnen. Meine Kritik würde dann aber nicht an der Maßnahme als solche ansetzen sondern höchstens an der mangelnden "Erfolgskontrolle" der eingesetzten Mittel.
      Wie gesagt, es besteht ein Risiko, dass MC auch nicht überlebt, es besteht aber auch eine Chance, dass der überwiegende Teil der Arbeitsplätze (es handelt sich übrigens nicht nur um Nokia und Ericsson bei den Zulieferern) erhalten bleibt!
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 11:30:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      Da ich, wie Huta schon bemerkte ein, Vertreter der "reinen Lehre" bin, ist auch Dornier für mich kein (Subventions)-Thema.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 13:49:13
      Beitrag Nr. 35 ()
      Aus der FTD vom 17.9.2002
      Leitartikel: Verschwendetes Geld

      Die Bundesregierung hat einen gravierenden Fehler begangen. Die Beihilfen in der stattlichen Höhe von 400 Mio. Euro an die vom Bankrott bedrohte Mobilcom sind verschwendetes Geld.

      Bundeskanzler Gerhard Schröder greift einmal mehr zu der populistischen Interventionspolitik, mit der er schon wiederholt Schiffbruch erlitten hat - am spektakulärsten im Fall des zusammengebrochenen Baukonzerns Holzmann. Wenn der Mobilfunkanbieter ein "im Kern gesundes" Unternehmen wäre, wie Bundeswirtschaftsminister Werner Müller behauptet, dann hätten Bund und Land nicht wie aufgescheuchte Kaninchen reagieren müssen. Warum haben sich die privaten Banken nicht engagiert? Die Antwort ist einfach: Ihnen ist das Risiko zu hoch. Die Banken hatten zuvor bereits Gebührenzahlungen an Mobilcom zurückgehalten, weil sie um ihr verliehenes Geld fürchteten. Schon am Montag sollten 50 Mio. Euro der Kreditanstalt für Wiederaufbau als Liquiditätsspritze fließen. Mobilcom steckt in blanker Geldnot.

      Völlig irrwitzig ist die Entscheidung, das Geschäft mit der Mobilfunktechnik UMTS weiterzuverfolgen. Dieser Beschluss ruiniert Mobilcom endgültig, die 400 Mio. Euro Staatskredite können bereits jetzt abgeschrieben werden. Ein UMTS-Netz kostet 3 bis 5 Mrd. Euro. Wie soll ein mit Verlusten kämpfendes Unternehmen mit einem Umsatz von rund 2,5 Mrd. Euro das je stemmen können?


      Die Entscheidung der Bundesregierung wird weitere Probleme nach sich ziehen. Die Mobilcom-Konkurrenten prüfen bereits eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission wegen Subventionen, die Kommission selbst prüft die Beihilfen ebenfalls. Und warum hat nicht auch Quam Hilfe bekommen? Die deutsche Tochter der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera legte vor kurzem ihr UMTS-Geschäft auf Eis. Bis dahin beschäftigte sie 900 Menschen.


      Ein einzelnes Unternehmen mit Geld zu unterstützen ist der falsche Weg. Es ist fast so, als hätte die Regierung ein schlechtes Gewissen wegen der je 8,4 Mrd. Euro teuren UMTS-Lizenzen. Wenn die Bundesregierung den gebeutelten UMTS-Lizenznehmern helfen will, sollte sie die Regeln für den UMTS-Betrieb ändern oder neu interpretieren. Kurzfristig könnten alle Unternehmen zum Beispiel Geld sparen, wenn sie mehr Zeit für den Ausbau der Mobilfunknetze hätten. Derzeit müssen sie bis 2003 ein Viertel der Bevölkerung erreichen, bis 2005 die Hälfte. Zudem könnte die Gültigkeit der Lizenzen von 20 auf 25 Jahre verlängert werden. Damit stiege die Chance, dass sich die Milliardeninvestitionen jemals auszahlen.


      Es ist nicht die Frage, ob Mobilcom zu retten ist. Der Sanierungskurs des Vorstandschefs Thorsten Grenz ist richtig: Sparen durch Stellenabbau, Schließen von Verkaufsshops, bessere Organisation. Es ist die Frage, wie stark sich der Staat engagieren darf. Bei Mobilcom haben Bund und Land ohne Not ein falsches Exempel gesetzt. Hätte Mobilcom Insolvenz angemeldet, wäre die Chance für eine Sanierung größer geworden.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:50:27
      Beitrag Nr. 36 ()
      Und was nun, Herr Schröder?



      Finnlands Regierung will Rückzahlung der deutschen UMTS-Gelder

      Der finnische Kommunikationsminister Kimmo Sasi schlägt seinen Kollegen in der deutschen Regierung vor, die 50,5 Millionen Euro aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen an die Unternehmen zurückzuzahlen. Das sagte der konservative Politiker gegenüber der Tageszeitung Kaupalehti. Zudem kritisierte Sasi die staatsgestützten Kredite der deutschen Bundesregierung an den angeschlagenen Telecom-Konzern MobilCom und meinte, die Bundesregierung müsse Ähnliches auch gegenüber allen anderen Inhabern deutscher Lizenzen für das neuen 3G-Telefunknetz leisten.

      Sasi begründete seinen Vorschlag damit, dass die gesamte Telekommunikationsbranche nur auf diese Weise wieder auf die Füße kommen könne. Der konservative Politiker nannte die deutsche UMTS-Auktion vor zwei Jahren den "größten industriepolitischen Fehler seit dem Zweiten Weltkrieg".

      In Finnland selbst hatte der Ex-Monopolist Sonera rund vier Milliarden Euro für eine der deutschen Lizenzen komplett als Verlust abschreiben müssen. Gemeinsam mit der spanischen Telefonica hatte das Unternehmen für das deutsche Joint-Venture Quam die Lizenz ersteigert.

      Dieses ökonomische Abenteuer hat nun sogar handfeste politische Konsequenzen. Finnlands Regierung ist jüngst in Bedrängnis geraten. Anstatt den Wahnsinn zu finanzieren, hätte die Regierung das UMTS-Abenteuer von vorneherein verhindern müssen, tönt die Kritik aus Medien und von der Oppositionsbank im Parlament. Mittlerweile sind sogar Spekulationen laut geworden, Premier Paavo Lipponnen und einige Minister -- konservative wie sozialdemokratische -- hätten Druck auf das Sonera-Management ausgeübt, sich Hals über Kopf an der Versteigerung in Deutschland zu beteiligen. Das behauptete zumindest ein anonymer Autor in einer Internet-Publikation. (tol/c`t)
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 14:55:30
      Beitrag Nr. 37 ()
      ...Die schleswig-holsteinische Landesbank macht ihre Finanzhilfen unterdessen davon abhängig, dass sich weitere Banken für ein Konsortium finden. Außerdem soll zuvor eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Unternehmenskonzept von Mobilcom auf seine Tragfähigkeit prüfen. ...

      Aber Schröder und Müller erkennen ohne weiteres, dass das Unternehmen im Kern gesund ist. Wenigstens ist die schleswig-holsteinische Landesbank etwas vernünftiger.


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