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    Reuters: Gefahr für Wirtschaft durch Aktienflaute wächst - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.02 15:38:02 von
    neuester Beitrag 11.10.02 15:43:01 von
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      schrieb am 11.10.02 15:38:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      11.10.2002 15:17

      HINTERGRUND - Gefahr für Wirtschaft durch Aktienflaute wächst

      - von Sören Amelang - Frankfurt, 11. Okt (Reuters) - Ohne eine Erholung am Aktienmarkt wird der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland immer unwahrscheinlicher. Konjunkturexperten warnen zunehmend vor einem Teufelskreis zwischen den Kursverlusten an den Börsen und der trüben Stimmung bei Wirtschaft und Verbrauchern. "Die Konjunktur wird sich nicht nachhaltig verbessern, bevor sich die angeschlagene Stimmung verbessert - aber so lange die Aktien nicht steigen, wird auch die Stimmung nicht drehen", beschreibt Jörg Lüschow von der WestLB die Abhängigkeit der Wirtschaft von den Börsen. Zwar sind die rechnerischen Effekte der Kursverluste auf die Wirtschaft relativ gering. Die psychologischen Folgen sind nach Einschätzung von Konjunkturexperten jedoch eine ernste Gefahr geworden. PSYCHOLOGIE EIN ENTSCHEIDENDER FAKTOR "Wer sieht, wie sein Sparvermögen an der Börse abschmilzt, hält sich bei großen Anschaffungen zurück. Bei den Unternehmen ist das ähnlich. Das ist ein Teufelskreis", sagt Analystin Manuela Preuschl von der Deutschen Bank. Auch der Verbraucherforscher Rolf Bürkl von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) warnt vor den psychologischen Folgen: "Die lang anhaltende Baisse der Börsen geht nicht spurlos an den Verbrauchern vorbei. Die Leute haben einfach das Gefühl, weniger Geld zu haben." In den vergangenen zwei Jahren verloren alleine die Aktien im Dax rund 500 Milliarden Euro an Wert - dies entspricht der jährlichen Wirtschaftsleistung Australiens. "Man muss einkalkulieren, dass die verlorenen Werte nicht mehr zum Konsum zur Verfügung stehen", sagt Bürkl. Der GfK-Index für die Verbraucherstimmung in Deutschland befindet sich seit gut zwei Jahren auf Talfahrt - laut Bürkl war die Entwicklung der Aktien hierbei durchaus ein Faktor. SCHLECHTE STIMMUNG EIN GROSSES PROBLEM FÜR DIE WIRTSCHAFT Die eng mit der Börsenschwäche verbundene schlechte Stimmung ist bereits ein ernstes Problem für die Wirtschaft geworden - darin sind sich die Konjunkturexperten auch mit Politikern und Notenbankern einig. Immer wieder wird beteuert, dass die Stimmung schlechter als die Lage sei. Ein schlechtes Klima kann jedoch schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. "Je länger die miese Stimmung dauert, desto mehr zieht sie auch die realen Daten nach unten. Irgendwann kann sich die Wirtschaft dem nicht mehr entziehen", sagt Lüschow. Nicht nur Verbraucher verschieben ihre Einkäufe, sondern auch Firmen halten sich mit neuen Investitionen zurück, weil sie pessimistisch in die Zukunft blicken und ihre Finanzierung schwieriger geworden ist. "Das Risiko wächst mit den Aktienverlusten von Tag zu Tag - sehr lange und sehr tief darf es an den Börsen nicht mehr abwärts gehen, bevor alles umkippt", warnt Lüschow. "Zwischen der Börsenentwicklung und der Konjunkturentwicklung sehen wir einen starken Zusammenhang. Durch den Irak-Konflikt ist die Gefahr zusätzlich gewachsen, dass die Wirtschaft zum Jahresende wieder schrumpft", sagt Uwe Angenendt von der ING BHF-Bank. BÖRSENFLAUTE WIRKT SICH AUCH ÜBER UMWEG USA AUS Eine weitere Gefahr für die deutsche Wirtschaft machen die Experten in der US-Börsenflaute aus. "Wir sind über die Außenwirtschaft von der Entwicklung in den USA abhängig - und dort ist der Zusammenhang zwischen den Börsenkursen und der Wirtschaftsentwicklung deutlich größer als bei uns", sagt Angenendt. Die Altersvorsorge vieler US-Bürger hängt von Aktien ab, und zudem macht der private Konsum gut zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus. "Da schlagen die Kursverluste schon ziemlich durch", befürchtet Bürkl. In Deutschland entfällt gut die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes auf den privaten Konsum. Lüschow weist darauf hin, dass die Börsenhausse der 90er Jahre über verschiedene Kanäle entscheidend zu dem damaligen US-Wirtschaftswachstum beigetragen haben. "Vorher gab es da einen positiven Kreislauf, der sich nun umgekehrt hat und schnell zu einem Teufelskreis werden kann." sam/sob

      Quelle: REUTERS
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      schrieb am 11.10.02 15:43:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      :eek:


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