checkAd

    ++++ Die Überlegenheit der Aktie ist nur Mythos! ++++ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.10.02 13:57:08 von
    neuester Beitrag 26.10.02 16:31:26 von
    Beiträge: 4
    ID: 651.777
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 385
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 13:57:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Inspiriert durch einen Zeitartikel:

      Die Überlegenheit der Aktie vor allen anderen Anlageinstrumenten erweist sich nicht nur in Zeiten schlechter Performance als trügerisch. Das Aktien immer steigen, gilt sicher für generationsübergreifende Betrachtungszeiträume, aber kann man heute jemanden raten, die Altersvorsorge nur auf Aktien aufzubauen? Sicher gibt es in langen Wellen immer wieder Zyklen, die so fantastische Anlageergebnisse erlaufen, das der Glaube an die überlegene Aktie nicht zu brechen scheint. Wer aber sich aber im Nikkei vor mehr als 20 Jahren eingekauft hat, kommt heute mit einer Nullrendite verdammt schlecht weg, so doch Aktien auf lange Sicht (20 Jahre?) tolle Renditen abwerfen sollen. Wer noch länger auf Indices zurückblickt, um zu beweisen, dass z.B. der Dow in 100 Jahren sehr tolle Ergebnisse lieferte, muss auch bedenken, dass heute nur noch General Electric vergleichbar im Dow indiziert ist. Alle anderen Firmen sind pleite oder wegen schlechter Entwicklung ausgetauscht worden. Eine Microsoft konnte im Computer- und Internetzeitalter so riesige Wertentwicklungen machen, aber nach wenigen Jahrzehnten werden andere Branchen das Rennen machen und ob Microsoft in weiteren 100 Jahren noch im Dow notiert, dürfen wir bezweifeln. Es ist also nicht so, dass eine Aktie vererbt über mehrere Generationen immer das Non plus Ultra in der langfristigen Anlage ist.

      Die Aktienkultur ist vorangekommen, denn das Deutsche Aktieninstitut zählt Ende 2001 schon fast 13 Millionen Aktionäre und Fondsbesitzer. Das ist eine Verdopplung in 4 Jahren. Leider werden diejenigen, die erst so spät auf den Zug aufgesprungen sind, sicher keine überzeugten Aktionäre bleiben, denn die sitzen auf riesigen Verlusten oder haben die Story längst beendet. Mit geschickter Werbung sollte dem Bürger die Aktienanlage als das bessere Konzept zur Rentenvorsorge verkauft werden. Aber Sicherheit und Rendite sind gegenläufige Pole, wer viel Risiko tragen kann und will, wird auch verschmerzen müssen, evtl. keine Rente zu bekommen, der andere muss sich mit einer sicheren, aber mageren Verzinsung zufrieden geben. Hohe Renditen treiben nach Ansicht des Bundesbankvorstandes Hans-Helmut Kotz auch einen kritischen Keil zwischen den Altersgruppen und schwächen die Solidarität zwischen Jungen und Alten. Berauscht von hohen Renditen wollen immer weniger für die Alten leisten und arbeiten statt dessen wird es als schick angesehen, nur für sich selbst zu sorgen, das schließt dann auch die Sorge um Kinder aus. Wer hohe unversteuerte Renditen zocken kann, sieht sich auf der Verliererstasse, wenn er jung, dynamisch Als Erfolgreicher schon heute auf gesetzliche Angebote zugreifen muss. Die Rentenversicherung ist mit rund 20% der dickste Brocken im Sozialversicherungssystem und wer will schon auf 20% seines Einkommens verzichten, besonders, wenn dieses Einkommen sehr hoch ist. Altersvorsorge mit staatlichen Angeboten Nein Danke! Dabei wird leicht übersehen, dass selbst Fondsparpläne mehr versprechen, als sie halten können. Wer 10 Jahre monatlich 100€ auf den DAX setzte, bekam Ende September für seine 12.000€ Einzahlung nur 10.736,50 € heraus. Da wäre das Geld sogar in der gesetzlichen Rentenkasse besser aufgehoben gewesen. Selbst wer noch bis auf 35 Jahre zurückrechnet, erhält nur magere 5% Rendite. Traurigerweise müssen auch immer dann die privaten Reserven auch immer dann angegriffen werden, wenn die gesellschaftliche und persönliche Situation wirtschaftlich besonders schlecht ist, dies sind aber auch die Zeiten, wo der Zeitpunkt des Mittelrückflusses besondern unrentierlich ist. Ein Arbeitsleben ist viel zu kurz, um sicher gehen zu können, nicht auch auf staatliche Systeme zum sozialen Schutz angewiesen zu sein.

      Der amerikanische Wirtschaftsforscher Gary Burtless hat für fast 100 Jahre nachgerechnet, welche Rente ein US-Bürger im Ruhestand bezogen hätte, wenn dieser 40 Jahre lang jeweils
      6% Prozent seines Einkommens monatlich in amerikanische Standardaktien investiert hätte. Im Durchschnitt konnte man mit 52% des letzten Lohnes den Ruhestand genießen. Wer Ende 1999 in Rente gegangen wäre, hätte sogar 110% bekommen. Leider gibt es auch sehr traurige Ergebnisse, die bei 20% des letzten Einkommens landen.

      Das solidarische Prinzip sieht vor, dass die Jungen für die Alten zahlen. Keiner besitzt eine Garantie, dass er seine Einzahlungen wieder herausbekommt, aber nach allen Erfahrungen kann jeder von den Auszahlungen auch sozial gesichert leben. Selbst wenn er vorzeitig stirbt, sind Ehepartner und Kinder abgesichert. Nachteilig wird dieses System bei Überalterung, denn wenn nicht mehr genügend Junge für Alte sorgen können, braucht dieses System eine private kapitalgedeckte Ergänzung. Das diese Vorsorge auch nicht risikolos ist, haben die Ausführungen gezeigt. Ganz auf Aktien zu verzichten, ist sicher auch falsch, denn die Streuung von Risiken und der Schutz vor Hyperinflation ist mit Aktien besser gewährleistet.
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 14:15:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Darum nie auf Indizes setzen, die werden zusammengekaspert ... siehe Telekom!

      Ein vernünftiger Value-Aktienfonds ala Templeton Growth Fund ... und dann klappt das auch! ;)

      Hans
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 16:03:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wie auch sonst, stützt sich die Argumentation von aldibroker auch in diesem Fall auf einseitig herausgegriffene Einzelfälle, die mit der Realität sowenig gemeinsam haben, wie die Regierung mit einer sinvollen Wirtschaftspolitik...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.10.02 16:31:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      @HandderMeister,
      sicher kann man mit guten Fonds mehr als Ondices verdienen, aber das Risiko einen zu erwischen, der noch schlechter als der Markt läuft ist wohl höher, wenn man sich die Fondsstatistik mal tiefer ansieht.

      @Isaac,
      wenn ein Jahrhundert analysiert wurde, ist das sicher keine Einzelfallbetrachtung. Die großen Könner, die aus deisem Markt das optimale herausholen sind eher Einzelfälle, die Mehrheit wird Mühe haben, gegen den Trend Geld zu verdienen und diesen zu erkennen.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ++++ Die Überlegenheit der Aktie ist nur Mythos! ++++