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    Viele Lebensversicherer haben sich verzockt - Aktuelle Analysen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.11.02 13:27:38 von
    neuester Beitrag 07.02.06 10:52:17 von
    Beiträge: 119
    ID: 657.978
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      schrieb am 10.11.02 13:27:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Viele Lebensversicherer haben sich an der Börse verzockt, ein Drittel der Branche gilt als angeschlagen. Welche Assekuranzen haben solide gewirtschaftet, welche gingen hohe Risiken ein? Ein Überblick über die Sicheren und die Wackelkandidaten.

      Kunden der Hannoverschen Lebensversicherung erhielten am 25. Oktober einen Brief des Vorstandsvorsitzenden Eckart Freiherr von Uckermann. Der pries darin vollmundig Produkte wie die Rentenversicherung "PrivatPlus" an, die "in einmaliger Weise Sicherheit, Flexibilität und Renditechance miteinander verbindet".

      Schlimmer noch: "Rund 30 Lebensversicherer haben aktuell Schwierigkeiten, die Solvenzkriterien zu erfüllen", sagt Dirk Popielas, der Frankfurter Versicherungsexperte der amerikanischen Investmentbank. Viele dieser Versicherer müssen frische Gelder auftreiben, sonst können sie nicht mehr den gesetzlich garantierten Zins von mindestens 3,25 Prozent auf den Sparanteil der Prämie zahlen.

      Bei 18 Versicherern, so das Urteil des Londoner Analysten Marco Metzler, waren schon Ende 2001 die Reserven so stark abgeschmolzen, dass sie einen weiteren Crash an den Kapitalmärkten ohne Zufuhr frischen Kapitals von außen kaum bestehen können.

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,222229,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 14:03:34
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 20:35:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      sehr gute info versicherungs-mod!

      Gibt es weitere infos der plätze 8-57 irgendwo?
      Avatar
      schrieb am 10.11.02 22:46:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Stand 31.12.2001 ist aber schon ein wenig Schnee von gestern. (die Erhebung dürfte also mit noch älteren Daten erfolgt sein). Die aktuellen Werte dürften deutlich schlechter aussehen.

      Grüsse K1
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 09:22:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      Aus der FTD vom 11.11.2002 www.ftd.de/versicherungen
      Lebensversicherern droht scharfe Auslese
      Von Günter Heismann, Frankfurt, und Herbert Fromme, Köln

      Den deutschen Lebensversicherern steht ein dramatischer Konzentrationsprozess bevor. Von den derzeit noch etwa 118 Gesellschaften werden in den kommenden drei bis fünf Jahren rund 30 Prozent vom Markt verschwinden, prognostiziert die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs in einer Studie.

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      schrieb am 11.11.02 16:01:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wer die Gesamtanalyse von Goldman Sachs als pdf-file haben will (1 MB, in Englisch natürlich :( ), kann mir ne Boardmail schicken.
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 17:22:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      @ noch-n-zocker

      Danke, hab aber schon genug Klopapier :laugh:

      Wenn ich das Wort schon höre/lese "prognostiziert":rolleyes:

      Was sind das den für "Heinis"? Haben die Plötzlich ne Glaskugel? Bei dem Scheis den die in der Vergangenheit
      pronostiziert haben, das sich überhaupt noch trauen
      ihre Hirngespinnste zu veröffentlichen.:mad:
      Naja, scheint wie bei Naddel zu sein, Hauptsache publicity....
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 18:53:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      das gesamte Fitch-Rating gibt es jetzt auch bei
      www.spiegel-online.de
      Avatar
      schrieb am 11.11.02 19:11:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ichweisbescheid

      seine Analyse kann schon hilfreich sein.
      Natürlich nur für die, die sich damit auskennen.

      SOM :D
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 08:54:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      die Einschätzung von #7, daß es sich um Klopapier handeln könnte, ist nicht von der Hand zu weisen.

      Eine Gesellschaft, die sich selbst als globaler Investment Banker sieht, und Branchen analysiert und anschließend diese Analysen publiziert (welches Interesse da wohl hintersteht ?), ist so glaubwürdig wie ein Versicherungsvermittler oder ein Märchenonkel.
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 16:23:38
      Beitrag Nr. 11 ()
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 16:26:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      tschuldige, ich sah grade erst dass er schon in #1 stand.

      Anleger: wie kann ich denn einen link aktivirt reinstellen in das Forum (so dass man ihn nur noch anklicken muss)?
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 16:44:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ nocherts, # 12:

      a) entweder informierst Du Dich im Hilfemenü, oder
      b) Du machst es einfach so: hierher den Link kopieren.[/URL), die letzte Klammer aber ni…
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 18:56:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 18:58:50
      Beitrag Nr. 15 ()
      Avatar
      schrieb am 12.11.02 19:02:36
      Beitrag Nr. 16 ()
      :)
      Avatar
      schrieb am 23.11.02 19:11:18
      Beitrag Nr. 17 ()
      die mannheimer wkn: 842800 bezahlt nur noch 3,25 Prozent.

      sie wird nicht die letzte sein, was denkt ihr?
      Avatar
      schrieb am 23.11.02 23:08:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      @nocherts

      3,25% ist ein wenig ungenau ausgedrückt. Die Mannheimer zahlt die in der Versicherungspolice zugesicherte Garantieverzinsung (was in einigen Fällen 3,25% entspricht).

      Grüsse K1
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 11:40:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      ftd.de, So, 24.11.2002, 3:00
      Lebensversicherer: Latent einsturzgefährdet
      Von Anja Krüger

      Deutschlands Lebensversicherer haben sich in eine bedrohliche Schieflage manövriert, weil sie sich an der Börse verzockt haben. So manche Gesellschaft, warnen Experten, könnte die Krise nicht überleben. Damit stehen auch die versprochenen Renditen für die Kunden auf dem Spiel.

      Für die gewaltige Summe von 2038,6 Mrd. Euro haben die Deutschen ihr Leben versichert. Das meiste Geld wartet in Kapitallebensversicherungen. Trotzdem ist die Branche in einer Krise. Mindestens zehn der rund 120 Anbieter haben ernsthafte Probleme - weil sie sich verspekuliert haben. Mit einer Auffanggesellschaft für Not leidende Unternehmen will die Branche Kunden in Sicherheit wiegen. Doch im Ernstfall werden die Versicherten wohl Renditeeinbußen hinnehmen müssen.

      Kapitallebensversicherungen sind ungebrochen populär, vor allem bei Versicherungsvertretern. Denn sie kassieren hohe Provisionen für einen Abschluss. Die Kunden sind allerdings nicht immer glücklich mit der getroffenen Wahl. "Nur jeder zweite Vertrag erreicht das Ende seiner Laufzeit", weiß Frank Braun, Geschäftsführer des Bundes der Versicherten (BdV). Doch mit ihren Heerscharen von Vertretern drückt die Assekuranz die Produkte weiter in den Markt. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft erwartet, dass die Zahl der Lebensversicherungsverträge in diesem Jahr auf stolze 93 Millionen steigt.



      Vorteile der Kapitallebensversicherung


      Tatsächlich kann eine Kapitallebensversicherung gegenüber anderen Anlageformen Vorteile haben. Sie verknüpft Todesfallschutz mit einer Geldanlage. Selbstständige können einen großen Teil der Beiträge in der Regel von der Steuer absetzen. Außerdem ist die Auszahlung steuerfrei, wenn der Vertrag über mindestens 12 Jahre läuft, mindestens fünf Jahre Beiträge gezahlt wurden und die Hinterbliebenen im Todesfall des Versicherungsnehmers mindestens 60 Prozent der garantierten Versicherungssumme erhalten. Wer seine Hinterbliebenen besser absichern will, sollte allerdings zusätzlich eine Risikolebensversicherung abschließen. Denn die Abdeckung des Todesfallrisikos über eine Kapitallebensversicherung lohnt sich nur aus steuerlichen Gründen, ansonsten ist sie zu teuer.


      Die Anbieter sehr gut anschauen sollten sich Kunden, die jetzt eine Lebensversicherung abschließen wollen. So manche Gesellschaft ist in ernsthaften Schwierigkeiten. Die Hannoversche Leben etwa ließ ihre Kunden immer zeitnah an Gewinnen teilhaben. Sie baute wenig Polster auf. Jetzt, nach Börsencrash und Kapitalmarktkrise, hat sie große Probleme, die Finanzaufsicht setzte den Vorstand ab.



      Katzenjammer nach dem Aktienboom


      Seit Anfang der 90er Jahre sinken die Zinsen auf Staatsanleihen und andere festverzinsliche Papiere. Gleichzeitig boomten die Aktienmärkte. Viele Versicherer stiegen erst spät in großem Stil in die Aktienmärkte ein. Angesichts der anhaltenden Börsenflaute ist der Katzenjammer nun groß. Die Unternehmen müssen ihren Kunden für jetzt abgeschlossene Policen eine Mindestverzinsung von 3,25 Prozent garantieren. Außerdem versprechen sie eine so genannte Überschussbeteiligung, die von Gesellschaft zu Gesellschaft variiert und jedes Jahr aufs neue festgelegt wird.


      Gute Gesellschaften schrieben bisher ihren Kunden insgesamt sieben bis 7,5 Prozent gut. Nun müssen sie auf rund sechs Prozent gehen, viele andere sogar auf fünf Prozent. So mancher Versicherer hat es schwer, selbst diese Rendite oder die vorgeschriebene Mindestrendite zu erwirtschaften. Zwar ist noch nie in der Bundesrepublik ein Lebensversicherer Pleite gegangen. Das heißt aber nicht, dass noch nie ein Unternehmen in existenziellen Schwierigkeiten gesteckt hätte. Gerät eine Gesellschaft in Not, kriecht sie üblicherweise bei einer anderen unter. Obdach fanden Unternehmen bislang immer, schließlich würde ein Crash dem Image der ganzen Branche schaden. Die HUK-Coburg hat in diesem Sommer zum Beispiel den Bestand der Not leidenden Detmolder Familienfürsorge übernommen.



      Verzinsung unklar


      Schon Mitte der 90er Jahre geriet die Kölner Postversicherung (KPV) nach waghalsigen Finanzmanövern in Schwierigkeiten. Ihre Kunden fanden bei der Vereinigten Postversicherung (VPV) in Stuttgart Asyl. Die Übernahme zeigt: Die Kunden einer angeschlagenen Gesellschaft müssen bei einer Rettungsaktion hohe Renditeeinbußen hinnehmen. Den ehemaligen KPV-Versicherten schrieb die VPV 1999 eine Überschussbeteiligung von fünf Prozent gut, ihren eigenen Kunden 6,8 Prozent. In den beiden folgenden Jahren betrug der Unterschied noch 1,3 Prozent. Erst 2002 schmolz er auf 0,3 Prozent zusammen, weil die VPV die Überschussbeteiligung für ihre Originalkunden auf 5,8 Prozent senkte.


      Das zeigt, welche Konsequenzen die Notfallpläne der Assekuranz für die Kunden haben können. Mithilfe der neu gegründeten "Protektor", an der alle Lebensversicherer beteiligt sind, sollen die Verträge Not leidender Lebensversicherer fortgeführt werden. Recht haben die Versicherer mit ihrer Behauptung, dass damit ein Schutz gegen den Totalschaden für den Kunden geschaffen wurde. Unrecht haben sie, wenn sie meinen, der Kunde erleide überhaupt keinen Schaden. Denn die Einlagen der Kunden sind mithilfe von Protektor zwar gesichert. "Aber man weiß nicht, wie hoch die Verzinsung sein wird", sagt Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.



      Mangelnde Transparenz


      Die jetzige Krise sollte Kunden nicht vom Abschluss einer Kapitallebensversicherung abschrecken, sagt Weidenbach. "Verbraucher müssen sich fragen, ob eine Kapitallebensversicherung für sie grundsätzlich sinnvoll ist." Auf gar keinen Fall sollten sie wegen der Krise den Vertrag kündigen. Wer das in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss tut, erhält wenig von seinem Geld zurück. Mit den ersten Zahlungseingängen bestreiten die Versicherer die Abschlusskosten, vor allem Provisionen. "Wenn man unbedingt Geld braucht, kann man den Vertrag verkaufen", empfiehlt Weidenbach. Gesellschaften wie Cash.Life kaufen Policen und zahlen etwa zehn bis 15 Prozent mehr als der Versicherer, der den Vertrag zurücknimmt.


      Nicht wegen der aktuellen Krise, sondern aus Prinzip sollten Verbraucher die Finger von Kapitallebensversicherungen lassen, findet dagegen BdV-Geschäftsführer Braun. "Die grundsätzlichen Probleme werden jetzt erst richtig deutlich", sagt er. Braun kritisiert die mangelnde Transparenz der Verträge. Denn der Kunde weiß nicht, wie viel der Versicherer von seinem Geld selbst einsteckt, was zur Abdeckung des Todesfallschutzes ausgegeben wird und welchen Betrag die Gesellschaft auf die hohe Kante legt.


      Geschäftsführer Braun hält deshalb anderer Anlageformen für lukrativer, zum Beispiel Kombinationen von festverzinslichen Papieren und breit gestreuten Aktienfonds. Sehr viel anders legt die Assekuranz das Geld der Kunden auch nicht an, nimmt dafür aber hohe Gebühren, argumentiert er.



      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.11.02 13:07:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ k1

      dachte mir, es wäre klar was ich meinte.

      wollen wir mal sehen was die anderen versicherer in kürze melden, anscheinend warten alle auf die allianz berichte am 27.11. dies wird richtungsweisend für die anderen sein (EamS).
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 10:32:07
      Beitrag Nr. 21 ()
      >>Trotzdem ist die Branche in einer Krise. Mindestens zehn der rund 120 Anbieter haben ernsthafte Probleme - weil sie sich verspekuliert haben. Mit einer Auffanggesellschaft für Not leidende Unternehmen will die Branche Kunden in Sicherheit wiegen. Doch im Ernstfall werden die Versicherten wohl Renditeeinbußen hinnehmen müssen.<<

      Nur mal so... Wegen eines Rückgangs in der NOMINALrendite ist die BRANCHE also jetzt in einer Krise? Is ja interessant! Vielleicht sollten wir ein paar Fakten nicht vergessen:
      - Die REALrendite hat sich nicht verringert, aber bei dauerhaft niedrigen Zinsen und niedriger Inflationsrate lassen sich Überschußbeteiligungen von mehr als 6% im Moment halt nicht erzielen.

      - Wir reden in einer Zeit von RENDITERÜCKGANG, in der viele Anleger mit anderen Kapitalanlagen SUBSTANZVERLUSTE erlitten haben. Mal ehrlich, wer von den ganzen LV-Kritikern hat denn in den letzten 3 Jahren mehr als 6% Rendite p.a. erwirtschaftet? Und im Gegensatz zu den LVs könnt ihr Puts kaufen und auf fallende Aktienkurse setzen.

      - Nicht die BRANCHE hat sich verzockt, sondern ein paar Unternehmen haben notwendige Sicherheitsaspekte außer acht gelassen. Dafür gibt`s jetzt die Quittung. Ähnliches passiert im Fondsbereich regelmäßig. Aber dort verlieren die Anleger richtig Geld und anschließend wird der Fonds stillschweigend geschlossen. Die LV-Branche stellt sich den Problemen und garantiert auch den Kunden, die bei einem Loser angelegt haben, eine Mindestverzinsung.


      Regt euch doch zur Abwechslung mal über Bausparkassen auf, die jahrelang nur Mini-Zinsen gezahlt haben und jetzt höhere Zinsen für den Kredit verlangen als die bösen LVs :eek:
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 10:52:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      #21

      so isses.

      Grüsse K1
      Avatar
      schrieb am 25.11.02 20:24:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      Kreise - Allianz Leben senkt Überschussbeteiligung
      Reuters, Montag 25. November 2002, 19:35 Uhr

      Der größte Lebensversicherer Deutschlands, Allianz Leben, senkt seine Überschussbeteiligung und verspricht seinen Kunden 2003 nur noch eine Verzinsung von rund 5,5 Prozent.

      Die Gesamtverzinsung auf den Sparanteil werde in einem engen Korridor rund um 5,5 Prozent liegen, erfuhr Reuters am Montag in Finanzkreisen. Offiziell entscheidet der Allianz-Leben-Vorstand am Mittwoch in Stuttgart über die Überschussbeteiligung für die Kunden. Für das laufende Jahr hatte die Allianz noch 6,8 Prozent garantiert. Allianz-Vorstandschef Henning Schulte-Noelle hatte vor zwei Wochen eine Senkung der Ausschüttung angekündigt, deren Ausmaß aber nicht genannt. Ein Sprecher von Allianz Leben wollte sich am Montag nicht äußern.

      Analysten hatten die Gesamtverzinsung der Allianz Leben auf fünf bis sechs Prozent taxiert. Viele Unternehmen in der Branche wollten die Entscheidung des Marktführers abwarten. Im Branchendurchschnitt soll das Renditeversprechen nach Schätzung des Versicherer-Verbandes GdV 2003 auf rund fünf Prozent sinken.
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 10:38:12
      Beitrag Nr. 24 ()
      Magerkost für Versicherte
      26.11.2002

      Die Überschussbeteiligung soll deutlich sinken. Der Einschnitt des Branchenführers hat Signalwirkung für die anderen Versicherer.

      Die Dauerkrise an den internationalen Finanzmärkten zwingt die Allianz Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, nach Informationen der "Bild"-Zeitung zur bisher schwerwiegendsten Senkung der Überschussbeteiligung. Im nächsten Jahr werde die Gewinnausschüttung bei der Tochter der Allianz nur noch "in der Größenordnung von 5,5 Prozent" liegen, heißt es.

      Das gehe aus einer Beschlussvorlage des Konzernvorstands hervor, über die am Mittwoch entschieden werde, berichtet das Blatt weiter. Derzeit liegt die Überschussbeteiligung des größten deutschen Lebensversicherers bei 6,8 (Vorjahr: 7,5) Prozent.

      Nach einem Bericht der "Börsen-Zeitung" vom Dienstag steht die Höhe der Rücknahme dagegen noch nicht fest. Im Branchendurchschnitt rechneten die Lebensversicherer mit einer Senkung der Überschussbeteiligungen um einen Prozentpunkt von gegenwärtig 6,2 Prozent. Laut dem Bericht hatte die Allianz Leben Ende Juni 23,1 (Ende 2001: 24,7) Prozent ihrer Kapitalanlagen in Aktien angelegt. Die Stille Reserve auf Aktien sei mittlerweile auf null geschmolzen.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,224409,00.…

      Weitere Finanzseiten: http://www.Capitalmarkt.de
      .
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 11:33:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      RE: Überschüsse

      ich nenne das heulen auf hohem Niveau.
      Eine Verzinsung von 5,5 % ist immernoch sehr attraktiv.
      Zumal Sie in den meisten Fällen Steuerfrei zufliesst.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 14:34:16
      Beitrag Nr. 26 ()
      5,5% Steuerfrei heist nach Inflation (ca. 1,5%) 4% Netto-Vermögenszuwachs (Netto-Rendite)

      Bei 35% Steuersatz brauche ich alternativ 8,475% :eek: Brutto-Rendite um nach Steuern und Inflation auf die selbe Netto-Rendite zu kommen...

      Also ich kann mit meinen KLV´s gut leben...
      Avatar
      schrieb am 26.11.02 14:41:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      Oder anders gesagt:

      Ein Besitzer eine Anleihe mit 4,5% Zinsen
      erzielt nach Steuern und Inflation eine Netto-Rendite von 1,425% -> Meine Lebensversicherung wirft also Netto das 2,8-fache ab:kiss:
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 08:45:07
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 09:10:29
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 09:25:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hier ein Link zum Versicherungsaufsichtsgesetz:

      http://www.bav.bund.de/de/gesetze-und-verordnungen/vag/vag.p…

      empfehlenswerte §§:

      § 66 Deckungsstock
      § 71 Bestellung und Qualifikation des Treuhänders
      § 89 Zahlungsverbot; Herabsetzung von Leistungen

      Speziell den letzten finde ich erschütternd:

      Zitat aus § 89:
      "Alle Arten Zahlungen, besonders Versicherungsleistungen, Gewinnverteilungen und bei Lebensversicherungen der Rückkauf oder die Beleihung des Versicherungsscheins sowie Vorauszahlungen darauf können, können zeitweilig verboten werden."

      eigene Anmerkung:

      Man kann sich nur wünschen, daß § 89 durch das BAFin niemals zur Anwendung kommt. Durch die schlechte Lage einiger deutscher LV-Gesellschaften ist aber ein Ausschluß dieser Möglichkeit nicht mehr gegeben.

      SFK
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 14:12:52
      Beitrag Nr. 31 ()
      Ich habe jetzt auch die Fitch-Studie (in Deutsch) als pdf-file vorliegen. Bei Interesse bitte BM oder rd1962@hotmail.com
      Avatar
      schrieb am 28.11.02 18:53:22
      Beitrag Nr. 32 ()
      Die Fitch-Studie gibt es hier ohne Zutun vom "Zocker", der auch zur Märchenonkelfraktion gehört und Eure Adressen nur will, um Euch einen Vertreter zu schicken.

      http://www.fitch-studie.de/fitch-studie%20deutsch.pdf
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 11:35:36
      Beitrag Nr. 33 ()
      Danke für den Link. Zum Rest erspare ich mir einen Kommentar, wir wissen ja, vom wem er kommt :mad:
      Avatar
      schrieb am 29.11.02 18:05:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      Anleger 15 ist wieder mit ner Entsicherten Waffe und runtergezogenem Visir im Forum unterwegs.
      Geschossen wird auf alles Verdächtige, was schonmal im Leben eine Kfz Versicherung vermittelt haben könnte.
      Auch Verwandte von diesem Personenkreis werden rigoros von Ihm angegangen.

      Hin und wieder Schiesst er einfach mal so los, in der Hoffnung zu treffen. Zuletzt wurde der Nichtvermittler noch-n-zocker per beinschuss verletzt, und läuft nun Grundlos mit nem Gips rum.

      SOM :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 08:36:53
      Beitrag Nr. 35 ()
      Swiss-Re: Versicherer stecken weltweit in der Krise
      05.11.2002

      Trotz steigender Preise bleiben die Gewinne der Versicherer und Rückversicherer weltweit auch 2002 unter Druck. Dafür sorgt die schwierige Lage an den Kapitalmärkten.

      Gleichzeitig schrumpft das Eigenkapital der Branche drastisch, stellte die Swiss Re am Mittwoch in ihrer jährlichen Übersicht über die globale Versicherungswirtschaft fest.

      "Deutliche Prämienerhöhungen dürften die missliche Lage der Nichtlebensversicherer entschärfen, als gut kann sie jedoch noch nicht bezeichnet werden", erklärten die Analysten des zweitgrößten Rückversicherers der Welt. Auch die Lebensversicherung bewege sich trotz Anzeichen steigender Prämieneinnahmen in schwierigem Umfeld.

      Die katastrophalen Auswirkungen der Mischung aus hohen Schäden, einschließlich des World Trade Center (WTC), das allein rund 40 Mrd. $ kostete, der wirtschaftlichen Krise und den zusammenbrechenden Börsen spürte die Branche schon 2001 deutlich. "Für viele Unternehmen war es das schlimmste Jahr ihrer Geschichte", erklärten die Analysten um Thomas Hess, Chef der Research-Abteilung der Swiss Re.

      Mäßiger Prämienzuwachs

      Auch die Wachstumszahlen konnten nicht beruhigen. Weltweit stiegen die Prämieneinnahmen der Assekuranz im Jahr 2001 nur um ein Prozent auf 2408 Mrd. $, dem niedrigsten Zuwachs seit 1980. Im Jahr 2000 waren die Einnahmen noch um 6,8 Prozent nach oben geklettert. Für die Lebensversicherer ermittelten die Swiss-Re-Analysten sogar einen Rückgang bei den Einnahmen um 1,8 Prozent auf 1439 Mrd. $, während die Nichtlebensparten einschließlich der privaten Krankenversicherung einen Zuwachs von 5,4 Prozent auf 969 Mrd. $ verbuchten.

      "Die Boomjahre in der Lebensversicherung gehören vorerst der Vergangenheit an", hieß es. Besonders in den Industrieländern stockt das Wachstum wegen Börsen- und Konjunkturflaute. Renten- und Pensionsprodukte profitieren zwar vom Umbau der unzulänglichen staatlichen Altersvorsorge. Aber die Euphorie für fondsgebundene Produkte, bei denen der Versicherte das Anlagerisiko trägt, ist wegen der Börsenkrise deutlich gebremst. Gleichwohl waren sie in wichtigen Märkten wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien die Wachstumsträger.

      In den westeuropäischen Industrieländern sind die Lebensversicherer denn auch von dem negativen Trend besonders betroffen. Dafür sorgen vier Faktoren: Sie halten hohe Anteile der Kapitalanlagen in Aktien, Policen mit garantierten Renditen haben einen beträchtlichen Marktanteil, der dort garantierte Zins ist vergleichsweise hoch, und die Märkte sind gesättigt.

      Im Jahr 2002 erholen sich zwar die Prämieneinnahmen der Lebensversicherer. Aber ihre Probleme verschärfen sich eher, da die Zinsen anhaltend niedrig sind und Aktien weiter an Wert verloren haben. Dazu drohen Abschreibungen auf Industrieanleihen. "Lebensversicherer sind somit immer öfter selbst von einer Rückstufung ihrer Bonität durch Rating-Agenturen bedroht", heißt es.

      Vereinzelt hätten sie sogar Probleme, die staatlich festgelegten Regeln für die Mindestausstattung an Eigenkapital, die so genannten Solvabilitätsvorschriften, zu erfüllen. Die Konsequenz: Sie müssen ihre Überschussbeteiligungen kürzen, um überhaupt ihren Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können.

      Katastrophen und Altlasten

      In der Nichtlebenversicherung kam es 2001 trotz Prämienzuwachs zu schlechten Ergebnissen. Zwar wurde die Wende im Preiszyklus eingeläutet, und auf breiter Front zogen die Prämien im Industrie- und Gewerbegeschäft an. Aber die technischen Ergebnisse - die Resultate der eigentlichen Versicherungstätigkeit - blieben trotzdem ungenügend. Die Unternehmen mussten für Großschäden wie WTC, Stürme, Großfeuer und andere Katastrophen zahlen und gleichzeitig hohe Summen für Altlasten aus früheren Jahren aufbringen, etwa die Asbestschäden. Der schwache Kapitalmarkt bietet keinen Ausgleich mehr.

      Ein Ende des Elends ist nur mittelfristig abzusehen. "Die Phase unterdurchschnittlicher Ergebnisse setzt sich aller Voraussicht nach im Jahr 2002 fort", glauben die Analysten. "Zwar verbessern die Preissteigerungen die technischen Ergebnisse auf breiter Front, die Anlageerträge sind aber noch immer gering." Deshalb werde die Phase des harten Markts mit steigenden Preisen in den kommenden Jahren anhalten.

      Gute Zahlen sind lebenswichtig für eine Branche, deren Kapitalbasis schwer angegriffen ist: Allein durch Verluste auf Aktienanlagen dürfte zwischen Ende 2000 und September 2002 in der Nichtlebenversicherung und Rückversicherung Eigenkapital von 140 Mrd. $ vernichtet worden sein, schätzen Hess und Kollegen. Dazu kommt der WTC-Schaden. "Insgesamt belaufen sich die Verluste auf etwa 25 Prozent des Eigenkapitals der Sparte."

      Quelle: http://www.ftd.de/ub/fi/1038999460699.html?nv=wn

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.Germany-Pool.de
      .
      Avatar
      schrieb am 18.12.02 15:13:05
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hat der Schulte-Noelle etwa zuviel vom Dresdner Stollen genascht? Kann doch nicht sein, in der Road-Show zur neuen Allianz-Anleihe wurde noch einmal betont, dass die Akquisition der Dreba ein voller Erfolg war :D
      Avatar
      schrieb am 26.12.02 20:50:40
      Beitrag Nr. 37 ()
      Aus der FTD vom 27.12.2002
      Lebensversicherer in der Krise: Gier, Inflation und Krieg erschüttern die Assekuranz
      Von Herbert Fromme, Köln

      Viel genauer als in früheren Jahren beobachtet die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) die Lebensversicherer. Die Behörde hält die Unternehmen grundsätzlich für solide - besteht aber auf zusätzliche Sicherungsmaßnahmen. Die großen Krisen der Lebensversicherer sind in Bonn nicht vergessen.

      BAFin-Präsident Jochen Sanio weiß, was er zur Stabilisierung der Lage zu tun hat. "Die deutschen Lebensversicherer sind absolut sicher", sagte der Präsident der Bonner Behörde im November in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Mehr und mehr Deutsche machen sich Sorgen um die Stabilität der Lebensversicherer, bei denen sie einen Großteil der Spargroschen abliefern.

      Ganz frei von Bedenken über den Zustand der Branche ist wohl auch Sanio nicht. Sonst hätte er nicht darauf bestanden, dass die Branche eine Auffanggesellschaft gründet, die Kunden von in Not geratenen Firmen übernehmen soll und auf mehr als 5 Mrd. Euro Kapital zurückgreifen kann.


      Versicherungskrisen sind nicht beschränkt auf Japan, wo bisher sieben Lebensversicherer Konkurs anmelden mussten, oder Großbritannien, wo mit der Equitable Life der älteste Lebensversicherer der Welt in ernsthaften Schwierigkeiten ist.



      Historische Krisen


      Auch in der deutschen Geschichte gibt es Beispiele. Im August 1929 kollabierte der zweitgrößte deutsche Versicherer, die Frankfurter, zu deren Einflussbereich auch drei große Lebensversicherer gehörten. Zur Begründung schrieb der Marburger Wirtschaftshistoriker Peter Borscheid: "Da er (Generaldirektor Paul Dumcke) im Wettbewerb gegenüber der Allianz klar unterlegen war, griff er zu einer Art Doping, er stieg in nicht erlaubte, versicherungsfremde Geschäfte mit bankmäßigem Charakter ein."


      Als in der Krise hochriskante Kreditabsicherungen fällig wurden, ging die Frankfurter in die Knie. In einer Blitzaktion übernahmen Allianz und Münchener Rück das Unternehmen, Versicherungskunden wurden nicht geschädigt. Das war anders in den beiden großen Krisen der deutschen Lebensversicherer. Während der Geldentwertung, die nach dem ersten Weltkrieg einsetzte und 1923 in der Hyperinflation mündete, gehörten die Versicherungskunden zu den Hauptleidtragenden.


      Die Gesellschaften hatten hohe Bestände von wertlosen Kriegsanleihen, und die Inflation machte auch ihre anderen Geldanlagen zum großen Teil wertlos. Über Indexmodelle, Policen auf Dollar- oder Roggenbasis, versuchten die Gesellschaften, im Geschäft zu bleiben und ihrer rapide wachsenden Kosten Herr zu werden - ohne Erfolg.


      Eine Versicherungssumme von 25.000 Mark, mit der man sich 1918 noch ein Haus kaufen konnte, "reicht Ende 1920 nur noch für eine Zimmereinrichtung, Ende 1922 nur noch für einen Anzug, im Juli 1923 nur noch für einen Zentner Briketts". Am Ende sind die Postgebühren für den Brief, mit dem die Kunden am Ende der Laufzeit benachrichtigt werden, höher als die Versicherungssumme, notierte 1926 der Autor Hans Ullrich.


      Ende 1923 schließlich stellte die Reichsregierung die inflationäre Mark auf die Rentenmark um, die den gleichen Wert wie die alte Goldmark hatte. Die gigantische Wertevernichtung wurde offenbar:


      So hielten die privaten Lebensversicherer 1913 noch Vermögenswerte von 6 Mrd. Goldmark. Laut ihren Eröffnungsbilanzen zum 1. Januar 1924 waren es noch 148 Mio. Rentenmark - oder lediglich 2,5 Prozent des Vorkriegsstands. Entsprechend ärmer waren die Kunden, deren jahrelangen Beitragszahlungen wertlos geworden waren.


      Auch nach 1945 war die Lage der Lebensversicherer katastrophal. Die Werthaltigkeit der Kapitalanlagen war drastisch zusammengeschmolzen, Kriegsanleihen waren wertlos. Die Währungsreform 1948 traf Kunden der privaten Lebensversicherer hart: Die gesetzlichen Renten wurden im Verhältnis 1:1 von Reichs- auf Deutsche Mark umgestellt, die Lebensversicherungen dagegen 10:1 - allerdings nicht von den Versicherungssummen, sondern den Prämienreserven.


      Die Folge: Je länger die Police schon lief, desto höher die Abwertung. Das galt auch für private Rentenversicherungen, deren Kunden sich von der gesetzlichen Rente hatten befreien lassen.


      "Zwar gab es dann noch Aufbesserungen durch das Altsparer-Entschädigungsverfahren, aber auch damit blieb es bei der deutlichen Benachteiligung der Privatversicherten", erläutert der Versicherungsexperte Claus Gießmann. Aber jahrelang litt das Neugeschäft der Branche unter dem negativen Ruf, den die Umstellung brachte.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 12:19:45
      Beitrag Nr. 38 ()
      Aus der FTD vom 27.12.2002 www.ftd.de/bilanzen
      Versicherer müssen Milliarden abschreiben
      Von Herbert Fromme, Köln und Claudia Wanner, Frankfurt

      Obwohl der Dax zum Jahresende rund neun Prozent über dem Stand vom Ende des dritten Quartals am 30. September notiert, geben die Bilanzabteilungen der großen Versicherungskonzerne keine Entwarnung. Auch im vierten Quartal dieses Jahres müssen die meisten von ihnen mit kräftigen Abschreibungen auf ihre Aktienbestände rechnen.

      Selbst im ersten Quartal 2003 stehen noch einmal Wertberichtigungen an, sofern sich die Weltbörsen nicht kräftig nach oben bewegen. Allein die Münchner Allianz-Gruppe musste im dritten Quartal 1,7 Mrd. Euro auf Wertpapiere abschreiben. Im vierten Quartal dürfte es sich immer noch um einen bedeutenden dreistelligen Millionenbetrag handeln, schätzen Beobachter.

      Rückversicherer Swiss Re nahm im ersten Halbjahr Abschreibungen von 917 Mio. Schweizer Franken vor - für das zweite Halbjahr hatten die Schweizer schon im August mindestens weitere 500 Mio. Franken Abschreibungen angekündigt. Der tatsächliche Bedarf wird wohl deutlich darüber liegen.


      Auch die Münchener Rück, die in den ersten drei Quartalen bereits 4,3 Mrd. Euro auf Wertpapiere abgeschrieben hatte, wird bis Jahresende um weitere Maßnahmen nicht herumkommen - und dies selbst dann, wenn der Dax nicht weiter fällt.


      Ähnliches gilt für alle Versicherungskonzerne mit Jahresabschlüssen nach den International Accounting Standards (IAS) oder den allgemein anerkannten US-Bilanzregeln Generally Accepted Accounting Principles (US-Gaap). Nach den Gaap-Regeln, die US-börsennotierte Gesellschaften auch in ihre IAS-Bilanz übernehmen, muss ein Unternehmen ein Papier dann abschreiben, wenn es permanent sechs Monate vor dem Stichtag um 20 Prozent unter dem Einstandspreis notierte.



      Wertverfall mit Verzögerung


      Der Wertverfall der Aktien wirkt sich also mit einer Verzögerung aus, die scharfen Einbrüche der Märkte Mitte dieses Jahres konnten sich deshalb im dritten Quartal zunächst noch nicht zeigen. Die Systematik gilt für die nach internationalen Standards bilanzierenden Banken genauso. Analysten rechnen dennoch nicht mit Abschreibungen in großem Stil, denn Banken halten deutlich geringere Aktienbestände für die eigene Rechnung als Versicherer.


      "Leichte Anpassungen sind schon möglich, aber ich erwarte keine große Abschreibungsrunde", sagte ein Bankanalyst einer Frankfurter Privatbank. "Ich erwarte zum Ende dieses Quartals praktisch keine Auswirkungen", pflichtete ihm ein Kollege einer Großbank bei.


      Von den drei Großen hat im laufenden Jahr nur die Commerzbank nach einem so genannten Impairment-Test den Wert ihres Beteiligungsportfolios angepasst. Um 545 Mio. Euro wurde der Wert in der Bilanz zum dritten Quartal reduziert. Zum größten Teil wurde der Anpassungsbedarf durch eine zweiprozentige Beteiligung an T-Online verursacht.


      HypoVereinsbank und Deutsche Bank hatten im laufenden Jahr noch keine Veranlassung für ein Impairment. Bei der Deutschen nimmt die Bedeutung der Beteiligungen ohnehin ab.


      Anders als für die Bank- und Versicherungskonzerne ist die Lage für die Mehrzahl der Versicherer, die nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) bilanziert. Für sie haben Gesetzgeber, Wirtschaftsprüfer und die Finanzaufsicht BAFin die Lage etwas gemildert. Sie dürfen Abschreibungen auf Aktien, von denen sie überzeugt sind, nach dem 2001 eingeführten Paragrafen 341b HGB aufschieben. Allerdings hat das Spätfolgen: "Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der (2001) vermiedenen Abschreibungen (...) in 2002 nachgeholt werden müssen", schreiben die Analysten der WestLB.


      Wenn die nach HGB bilanzierenden Versicherer abschreiben müssen, weil die Aktie (ähnlich wie unter US-Gaap) sechs Monate um 20 Prozent "unter Wasser" stand oder über zwölf Monate im Durchschnitt zehn Prozent, gilt für sie eine weitere Erleichterung: Die Unternehmen müssen nicht den Stichtagkurs verwenden.


      Für den Wertpapierbesitz gilt die Regel, dass nur auf den Kurs wertberichtigt werden muss, der nach nachvollziehbaren Kriterien dauerhaft ist. Dafür kann ein Unternehmen die Konsenseinschätzung von unabhängigen Analysten heranziehen oder selbst Untersuchungen anstellen.


      Fehlen solche Annahmen, darf der HGB-bilanzierende Versicherer den Durchschnittskurs einer Aktie über die vergangenen zwölf Monate plus zehn Prozent verwenden. Demnach müssen diese Firmen Ende 2002 ihre betroffenen Aktien im Schnitt auf einen Wert abschreiben, der einem Dax-Stand von 4600 entspricht.


      Das wird zwar immer noch zu einem gewaltigen Abschreibungsbedarf führen, aber die Branche gegenüber dem bis 2000 geltenden strengen Niederstwertprinzip deutlich entlasten. Danach hätte sie auf den Stichtagkurs vom Jahresende wertberichtigen müssen.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 12:27:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      Diesen Satz aus dem vorigem Posting sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

      "Für den Wertpapierbesitz gilt die Regel, dass nur auf den Kurs wertberichtigt werden muss, der nach nachvollziehbaren Kriterien dauerhaft ist. Dafür kann ein Unternehmen die Konsenseinschätzung von unabhängigen Analysten heranziehen oder selbst Untersuchungen anstellen. "

      Die Lage der Versicherer muss wirklich sehr desolat sein.
      Wenn ich nochmal nachrechne:
      Versicherung XYZ:
      Aktienbestand 25 %,
      Verlust 50 %
      macht einen Verlust von 12.5 % auf das Gesamtvermögen. In der Zwischenzeit sind allerdings noch Zinsen auf die festverhzinslichen Wertpapiere und Mieteinnahmen auf die Immobilien angefallen.

      Meine Vermutung: Die Lage vieler Versicherer ist nicht nur wegen der fallenden Aktien desolat, sonderen vor allem wegen anderer Faktoren.
      Dies könnten sein:

      - Unternehmensanleihen werden notleidend (Swissair, Enron, Worldcom etc.)
      - die Versicherer haben sich von den Amis Derivate aufschwatzen lassen, die sie nicht verstanden haben und sitzen jetzt auf unkalkulierbaren Risiken (siehe amerikanische Savings and Loans Anfang der 90er Jahre)
      - Immobilien bringen weniger Mieteinnahmen als geplant oder stehen leer.
      - Verwaltungskosten und Beratungskosten externer Berater sind viel zu hoch.
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 12:34:40
      Beitrag Nr. 40 ()
      Ich will hier ja niemanden auf den Schlips treten, aber ich habe noch keine LV mit 3-jähriger Laufzeit gesehen ... Minimum sind nun mal 12 Jahre ... steige ich vorher aus, mache ich: VERLUST!!!! Also: erst nach tatsächlich mindestens 12 Jahren Laufzeit erhalte ich eine Rendite von 5-6% (nach Kosten) ...

      schlechtere internationale Aktienfonds haben auf 10-Jahressicht 8-10% Rendite erwirtschaftet (UniGlobal, DekaSpezial) ... von den guten (Templeton, usw.) will ich gar nicht mal sprechen!

      Ihr verkauft doch Eure Kunden mit solchen Argumenten für dumm! Sorry, das so sagen zu müssen!

      Hans (der jetzt auf Gegenangriffe :laugh: wartet)
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 14:24:54
      Beitrag Nr. 41 ()
      :mad:
      RE: Hans

      Ich lauf mich gerade warm ;)

      Nein, Spass bei Seite. Ein Aktienfondssparplan gehört natürlich in jede Altersvorsorge rein.

      SOM
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 14:39:28
      Beitrag Nr. 42 ()
      @Som.You.

      Halt Dich fest: :D Ein konservativer internationaler Aktienfonds (wie TGF) ist die EINZIG vernünftige Altersvorsorge, es sei denn, man kann selbst gut mit Aktien/anderen WPs umgehen ... (aber wer kann das schon)...

      Warum sehe ich das so? Nun, zum einen wird die Rendite von Produkten wie KLV und RV NIE ausreichen, um die Versorgungslücke im Alter zu schliessen, es sei denn, man ist gewillt, bei einem Einkommen von 1.500 EURO 400 Euro mtl. wegzulegen ...

      Zum anderen: Das mit dem Risiko ist - was immer wieder behauptet wieder - ist ja wohl der größte Witz überhaupt! Wer 1930+ eine LV hatte, konnte sich nicht gerade glücklich schätzen. Das Geld war nämlich meistens weg, weil: LV-Gesellschaft pleite. Und Aktienfonds: Bsp. Pioneer Fund: gefallen: ja, aber: auch wieder erholt: Und: Der Wert ist dadurch erhalten geblieben!
      dazu: Nach dem zweiten Weltkrieg Währungsreform: Geld (LV, Sparbücher, etc.) wurden entwertet, Anlagen im Pioneer Fund als Beispiel NICHT! usw. usw.

      Es ist genau anders rum: Geldwertanlagen sind höchst unsicher!!! Nur leider wird das immer wieder falsch verkauft, weil man immer auf kurzfristige Schwankungen schaut, die bei Sachwertanlagen nun mal da sind, bei Geldwertanlagen eben nicht. Nur langfristig wird die Statistik gemacht, und nicht auf 3 Jahre! ;)

      So, und nun führt mal Gegenargumente auf! ;)

      Hans, der wartet! :D
      Avatar
      schrieb am 27.12.02 14:55:16
      Beitrag Nr. 43 ()
      @wartender Hans

      "Ein konservativer internationaler Aktienfonds (wie TGF) ist die EINZIG vernünftige Altersvorsorge"

      Meine Meinung: Wer seine gesamt Altersversorgung bzw. seinen Vermögensstock auf eine EINZIGE Art von Anlage beschränkt, der ist ein Hasadeur. Es wird m.E. immer Phasen geben, in denen Anlageform a) besser sein wird als die Anlageform b). Welche Anlageform in 20, 30 oder mehr Jahren (eben bis zum Eintritt in Rente o.ä.) besser gewesen sein wird, das kann wohl niemand vorhersehen. Ein ausgewogener Aufbau des Vermögens (Renten / Immobilien / Aktien / Beteiligungen / LV’s etc.) schützt m.E. auf jeden Fall vor dem Totalausfall bei einer Anlageform - auch wenn dadurch die Rendite natürlich nicht das mögliche Maximalmaß erreichen kann. Für solche Hochrisikospiele "alles auf eine Karte" sollte man vielleicht eher das entbehrliche Kapital verwenden und nicht das Kapital, das für die Altersvorsorge notwendig (nicht entbehrlich) ist. Für mich ist es daher nicht eine Frage von "internationaler Aktienfonds" ODER KLV oder..., sondern eine Frage von "UND" und der entsprechenden Gewichtung.

      Grüsse K1
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 18:02:44
      Beitrag Nr. 44 ()
      ftd.de, Do, 26.12.2002, 10:00
      Das Versteckspiel in den Bilanzen nützt niemandem
      Von Herbert Fromme, Köln

      Jahrzehntelang waren die Lebensversicherer stolz auf ihre stillen Reserven. Der Börsencrash hat das meiste davon vernichtet. Jetzt haben viele Gesellschaften sogar stille Lasten in ihren Büchern - und hoffen auf eine baldige Erholung des Aktienmarkts. Den Kunden nützt das nicht.

      Alle Stoßgebete der deutschen Lebensversicherer haben nichts geholfen: Dax, Nemax, Dow Jones und die anderen Indizes haben nicht zur Jahresend-Rally angesetzt. Im Gegenteil: Seit dem Halbjahresstand haben die Papiere noch einmal kräftig verloren.

      In den Bilanzabteilungen der Lebensversicherer wird schon heftig gerechnet. Die Bilanzen für das Jahr 2002 werden zwar für viele Lebensversicherer schrecklich, aber immer noch enorm geschönt sein.

      Als nach dem Terrorüberfall vom 11. September 2001 die Aktienkurse ins Bodenlose fielen, setzten die Versicherer im Eilverfahren eine Änderung des Handelsgesetzbuchs durch. Im Paragraphen 341 b Absatz 2 war bis dahin das so genannte "strenge Niederstwertprinzip" für Versicherer festgeschrieben. Danach mussten Gesellschaften Wertverluste auf Kapitalanlagen im selben Jahr zeigen. Wer als Versicherer für 2 Mio. Euro Aktien gekauft hatte, deren Wert später auf 1,5 Mio. Euro fiel, musste die Differenz als Verlust verbuchen.

      Versicherer ignorieren Verluste

      Seit der Änderung des Paragraphen 341 b können Versicherer Wertverluste, die sie für vorübergehend halten, ignorieren. In dem Beispiel würden die Aktien weiter mit 2 Mio. Euro gezeigt. Ihr tatsächlicher Wert liegt nur bei 1,5 Mio. Euro, der Versicherer hat eine "stille Last" von 0,5 Mio. Euro. Die stillen Lasten der Branche beliefen sich am 31. Dezember 2001 auf 2,4 Mrd. Euro oder nur 0,4 Prozent der gesamten Kapitalanlagen von 571 Mrd. Euro. Das wird mit den Bilanzen für 2002 dramatisch ansteigen.

      Aber auch wenn Aktien oder andere Papiere abgeschrieben werden, heißt das nicht, dass der Lebensversicherer den tatsächlichen Wertverlust aufdecken muss. Die Wirtschaftsprüfer und die Finanzaufsicht BAFin haben sich darauf geeinigt, dass weit reichende Ermessensspielräume bleiben. Die Unternehmen dürfen bei der begründeten Annahme, dass eine Aktie im Wert wieder steigt - beispielsweise nach Analystenauffassungen - von dem höheren Wert ausgehen.

      Grundsätzlich kann ein Versicherer als fairen Wert eines Papiers zumindest den Durchschnittskurs der letzten zwölf Monate plus zehn Prozent annehmen. Statt auf einen Dax-Stand von rund 3200 Punkten müssten Versicherer dann nur auf einen Wert von über 4000 abschreiben. Der Zweck ist eindeutig: Die Unternehmen wollen hohe Verzinsungen ausweisen und ihre immer noch zu hohen Überschussbeteiligungen rechtfertigen. Das ist für das Neugeschäft entscheidend. Den Kunden nützt das wenig: Sie mögen zwar einige Jahre höhere Gewinne zugeschrieben bekommen als das Unternehmen verdient hat.

      Langfristig kommen die so geschaffenen Altlasten aber doch ans Licht. Und dann kann herauskommen, dass der Kunde für den Rest der Vertragslaufzeit nur noch die garantierte Verzinsung erhält.
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 18:03:40
      Beitrag Nr. 45 ()
      ftd.de, Do, 26.12.2002, 9:00
      Spendable Anbieter zocken weiter
      Von Anja Krüger und Herbert Fromme, Köln

      In den letzten Wochen haben fast alle Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligungen gesenkt. Aber nach Ansicht von Experten verspricht die Branche ihren Kunden immer noch zu viel. Die Krise geht weiter.

      Die magische Zahl ist die Fünf. Ende November hat die Allianz Leben ihre Überschussbeteiligung von 6,8 Prozent auf 5,3 Prozent gesenkt und damit die Messlatte für die Branche gelegt. Wer als Lebensversicherer etwas auf sich hält, wird versuchen, nicht unter fünf Prozent zu fallen. Dieser Satz ist noch immer viel zu hoch, meint der Versicherungsexperte Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchendienstes Map-Report. Die Versicherer können auch die fünf Prozent kaum verdienen. "Die Branche hat ihre Lektion noch nicht gelernt", sagt er.

      Die Überschussbeteiligung ist das wichtigste Instrument der Versicherer im Kampf um Neukunden. Mit ihr erhält der Kunde einen Teil der Rendite, die das Unternehmen mit den eingenommenen Prämien erwirtschaftet. Den Zinssatz berechnen die Versicherer aus einer bei Vertragsabschluss für die Laufzeit der Police garantierten Mindestverzinsung (zur Zeit 3,25 Prozent) und der zusätzlichen Gewinnbeteiligung, die sie jeweils im Herbst für das kommende Jahr festlegen.

      Wie hoch die zusätzliche Gewinnbeteiligung ausfällt, sollte vor allem von der Entwicklung der Kapitalerträge abhängen. Tatsächlich wird die Entscheidung oft unter Marketinggesichtspunkten getroffen.

      Das hat Geschichte. Bis 1994 waren die Versicherer staatlich reguliert - Preise und Bedingungen mussten genehmigt werden, Erträge waren garantiert. In der Zeit gewannen in den meisten Unternehmen die Vertriebe die Oberhand. Wenn der Gewinn sicher ist, bedeutet mehr Volumen automatisch mehr Gewinn - und Einkommen für die Vertriebe. Die hoch verprovisionierten Lebensversicherungen sind der entscheidende Bestandteil des Einkommens der Vertreter. Nach der Liberalisierung versuchten die Unternehmen ab 1995, genau so weiter zu machen und hohe Volumen an Neugeschäft einzufahren. Trotz sinkender Zinsen hielten sie deshalb die Überschussbeteiligungen hoch - auch getrieben von Verbraucherschützern und Vergleichen in Zeitschriften, die vor allem auf die Gewinnbeteiligung abhoben. Die Differenz von Zinseinnahmen und versprochenen Gutschriften, so das Kalkül der Versicherer, sollte aus den boomenden Aktienmärkten kommen. In die Kapitalverwaltungsabteilungen vieler Versicherer zogen junge, aktienbegeisterte Leute aus Investmenthäusern ein, die nur eine Börsenrichtung kannten und kennen wollten: aufwärts. "Die haben das Platzen der Blase nicht gehört", sagt Poweleit.

      Debeka ließ sich nicht anstecken

      Die Versicherer, die sich nicht vom Börsenfieber anstecken ließen, stehen heute besser da. Die Koblenzer Debeka ist eine der wenigen Gesellschaften, die sich nicht vom Börsenboom beeindrucken ließ. Sie hält an einer Überschussbeteiligung von 6,8 Prozent fest. Aber auch der Debeka machen das anhaltend niedrige Zinsniveau, der schwache Immobilienmarkt und das schlechte wirtschaftliche Umfeld zu schaffen. Die Anfang der 90er Jahre gekauften Anleihen mit hohen Verzinsungen von sieben oder acht Prozent laufen jetzt aus.

      Schon 2001 hätten die Versicherer merken müssen, dass der Boden unter ihnen zu schwanken begann. Zwar haben sie im vergangenen Jahr die Überschussbeteiligung gesenkt, aber nur auf durchschnittliche 6,2 Prozent. "Das war weltfremd", findet Poweleit. "Sie hätten schon vergangenes Jahr auf fünf Prozent gehen müssen." Aber vielen steht vor Augen, wie es den wenigen Gesellschaften erging, die wie die Hannoversche Leben schon im vergangenen Jahr auf fünf Prozent reduzieren mussten. Sie bezogen öffentliche Prügel, das schadet dem Neugeschäft.

      Internationale Versicherungsanalysten zweifeln am ganzen Geschäftsmodell. "Deutsche Lebensversicherer zahlen zu hohe Überschussbeteiligungen und Provisionen", glaubt William Hawkins von der Londoner Investmentbank Fox-Pitt Kelton. Vor allem die garantierten Gutschriften an die Kunden machen ihnen Sorgen: In Japan sind schon sieben Lebensversicherer im Konkurs, weil sie die versprochenen drei bis vier Prozent wegen der Niedrigzinsphase nicht erwirtschaften.

      Nach Poweleits Auffassung müssten die deutschen Versicherer die Überschussbeteiligung auf das Minimum senken, Verluste auf Aktien ordentlich abschreiben und nicht verstecken und aufhören zu zocken.

      Sonst könnte es ihnen gehen wie der Detmolder Familienfürsorge, dem ersten Opfer der Krise. Ihr Bestand ist auf die HUK-Coburg übergegangen. Poweleit ist sicher: "Die Familienfürsorge war erst die Ouvertüre, im Frühjahr folgt die Tragödie."

      Erste Krisenanzeichen

      Opfer Der kirchliche Versicherer Familienfürsorge hatte sich gründlich mit seinen Kapitalanlagen verzockt. Die Finanzaufsicht BAFin entmachtete den Vorstand, das Unternehmen wurde von der HUK-Coburg übernommen.

      Aufgabe Nach schweren Verlusten an der Börse gibt die Mannheimer-Gruppe das eigene Geschäft mit Kapitallebensversicherungen auf und verkauft nur noch Policen anderer Versicherer. Bestehende Kunden erhalten nur noch die Mindestverzinsung.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 29.12.02 18:17:08
      Beitrag Nr. 46 ()
      @K1

      Meiner Meinung nach kommen für Vorsorgemaßnahmen NUR Sachwertanlagen in Frage, da diese vor Inflation schützen und im Falle einer Geldentwertung ihren Wert behalten!

      Immobilien kaufe ich auch dann, wenn ich einen internationalen Aktienfonds wie z.B. TGF kaufe! Es hängt doch alles zusammen: bricht der Aktienmarkt zusammen (wie 1929, wie in Japan, etc.) brechen auch die Geldwerte zusammen (LV, Banken, Renten, etc.). Siehe dazu auch den letzten Artikel (Japan - 7 LV-Gesellschaften pleite)! Ich verweise auf die Wertentwicklung des Pioneer Funds ab 1928 usw. usw. ...

      Man kann sein Kapital NUR über Sachanlagen schützen! Und hier sollte man streuen, wie es eben ein solcher Fonds macht.

      Insofern geht es hier nicht um: alles auf eine Karte, sondern alles auf die einzig logische Karte!

      Ich kann mir nichts schlimmeres als einen Weltkrieg oder eine Wirtschaftszusammenbruch vorstellen. Und genau in diesem Moment geht eine andere Strategie, die z.B. auf Renten (KLV) oder so setzt, nicht auf, genau DANN habe ich nämlich einen Totalverlust ...

      Hans, immer noch wartend! :D

      P.S.: Man kann mir jetzt natürlich vorwerfen, daß ich mir spezielle Fonds gezielt raussuche, das kann ich natürlich auch nicht entkräften, aber man sollte natürlich erfolgreiche Fonds nehmen und nicht gerade die, bei denen der Fondsmanager alle 2 Monate wechselt! ;)
      Avatar
      schrieb am 30.12.02 14:16:53
      Beitrag Nr. 47 ()
      Ganz so einfach, wie es sich die Herren Fromme und Poweleit machen, ist es dann doch nicht. Aus heutiger Sicht war die Einführung des $341 für die LVs ein Fehler, aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger. Viele wollten den vermeintlichen "Ausrutscher" in 2001 vertuschen und die Überschußbeteiligung nicht drastisch senken. Wäre 2002 ein gutes Börsenjahr geworden, würden die beiden Herren die "Zocker-LVs" heute für ihre Weitsicht und Besonnenheit loben. Statt dessen wird mal wieder die Hannoversche Leben positiv erwähnt (deren Lobby möchte ich mal haben), die als einzige schon in 2001 auf 5% gegangen ist. Das hat die HL aber nicht aus Weitsicht getan, sondern weil die zu allem Überfluß nicht nur zu viele Aktien hatte, sondern auch keine langlaufenden Renten mehr.

      Und die LVs, die sich für eine Umschichtung der Aktien ins Anlagevermögen entschieden haben, haben es jetzt nicht nur mit den Wirtschaftsprüfern zu tun, sondern eben auch mit dem Finanzamt. Und man darf steuerrechtlich nur die "nachhaltigen Wertverluste" abschreiben. Und was nachhaltig (gewesen) ist, dass entscheidet der Betriebsprüfer in drei oder vier Jahren. Wenn also ein Versicherer jetzt seinen Aktienbestand im Anlagevermögen auf Jahresschlußbasis abschreibt und in drei Jahren stehen die Aktien 50% höher, kann das Finanzamt die Abschreibungen als ungerechtfertigt einstufen und die Differenz voll besteuern. Die blöden Kommentare von Herrn Fromme über Lebensversicherer, die ihre Kundengelder unnötigerweise dem Finanzamt "schenken", kann ich mir lebhaft vorstellen.

      Die Konsequenz hieraus kann eigentlich nur heißen: Umgehung der Steuerproblematik durch erneutes Umwidmen der Bestände ins Umlaufvermögen. Allerdings hat Hans Eichel als "Belohnung" für diese Offenheit und Transparenz die Januar-Klausel ins Steuerrecht eingebaut. LVs müssen die Differenz zwischen dem Jahresschlußkurs und dem HÖCHSTEN Kurs im Januar (und das kann bei dieser Vola ne ganze Menge sein) versteuern. Diese Problematik ist aber sicherlich für den durchschnittlichen FTD-Leser zu kompliziert, deswegen macht es sich Herr Fromme einfach und erwähnt es erst gar nicht.
      Avatar
      schrieb am 31.12.02 12:06:37
      Beitrag Nr. 48 ()
      #44
      "Meiner Meinung nach kommen für Vorsorgemaßnahmen NUR Sachwertanlagen in Frage, da diese vor Inflation schützen und im Falle einer Geldentwertung ihren Wert behalten!"



      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.04.03 22:29:16
      Beitrag Nr. 49 ()
      McKinsey: Deutsche Lebensversicherer solider als vermutet

      Frankfurt (vwd) - Die deutschen Lebensversicherer haben nach Aussage der Unternehmensberater von McKinsey & Company gegenwärtig zwar eine sehr schwierige Lage zu meistern, aber sehr wohl große Wachstsumschancen vor sich. Die am Dienstag in Frankfurt präsentierte McKinsey-Studie, die sich mit 50 deutschen Lebensversicherungsgesellschaften (mehr als 90 Prozent des Marktes) befasst, widerspricht den aktuellen Hiobsbotschaften und Spekulationen über die Lage und die Zukunft der Branche: "Die deutschen Lebensversicherer stehen besser da als ihr Ruf", so die McKinsey-Partner Oliver Bäte und Stephan Binder.

      Zwar hätten die Unternehmen im vergangenen Jahr zum Teil drastische Verluste an den Kapitalmärkten hinnehmen müssen und erwarteten weiter einen erhöhten Konsolidierungsdruck. Doch sei "nur in wenigen Ausnahmefällen mit wirklichen Unternehmenskrisen" zu rechnen. Den derzeitigen Risiken stünden Chancen mit erheblichem Potenzial gegenüber. Die Kernbotschaft der McKinsey-Studie lautet: In der Kapitalmarktkrise, die die deutsche Lebensversicherer in die finanziell schwierigste Situation seit Bestehen der Bundesrepublik gebracht habe, sei weder Hoffen auf steigende Kapitalmärkte noch grundsätzlich Verringerung des Risikos zu Lasten der Kundschaft eine Lösung für die Lebensversicherungsbranche.

      Ein "Abwälzen" des Risikos auf die Kunden würde die Wachstumsaussichten reduzieren und mittelfristig den Steuervorteil gefährden. Den positiven Ausblick für die Branche begründen die McKinsey-Unternehmensberater wie folgt: Die Vorsorgelücke wachse weiter, staatliche Sicherungssysteme (z.B. Berufsunfähigkeitsversicherung) würden kontinuierlich zurückgeschnitten; das Bewußtsein der Bevölkerung sei durch die Rentendebatte geschärft; neue Förderungen der betrieblichen und privaten Altersvorsorge sorgten mittelfristig für zusätzliche Wachstumsimpulse.

      Die Nachfrage nach sicherungsorientierten Altervorsorgeprodukten mit langfristigen Garantien nach dem Börsencrash sei stark gestiegen; nur die Lebensversicherung biete Absicherung biometrischer Risiken, und die Durchdringung der Lebensversicherung sei in Deutschland im internationalen Vergleich noch immer gering.

      Den aktuellen Hiobsbotschaften um die Lage der Branche nach drei Jahren Börsenbaisse und Kapitalmarktzinstief hält McKinsey die aktuelle Berechnung entgegen: Die Lebensversicherung garantiere Kapital und Verzinsung von derzeit 3,25 Prozent, und das über extrem lange Laufzeiten; solche Garantien biete derzeit kein anderes Finanzprodukt. Die Gesamtverzinsung mit durchschnittlich 4,8 Prozent liege noch klar über dem risikolosen Zins (4,2 Prozent), allerdings unter den Prognosen der vergangenen Jahre; die zukünftige Entwicklung hänge hier von der weiteren Entwicklung des Kapitalmarktes ab.

      Der Steuervorteil mache die Lebensversicherung zusätzlich attraktiv. Wichtig zu wissen, so McKinsey, sei, dass die Lebensversicherungsbranche mit "Protektor" eine eigene Auffanggesellschaft gegründet habe, die einspringe, wenn einmal ein Unternehmen Garantieverzinsung nicht mehr zahlen könne. Um diese Chancen auch nutzen zu können, müssten die Lebensversicherer "umfangreiche Maßnahmen" ergreifen, so die McKinsey-Studie und zählt auf: Sicherung der finanziellen Solidität (Kapitalausstattung, Ausbau des Risk-Management, Überprüfung des Produktportfolios in Bezug auf ökonomische Wertsteigerung), Marketing- und Vertriebsstrategie (Auswahl der richtigen, wertschaffenden Kanäle, Steigerung der Effektivität und Effizienz eigener Vertriebskanäle) und operative Exzellenz (Einleitung von kontinuierlichen Kostgensenkungsprogrammen nach Vorbild der Industrie).

      Die McKinsey-Studie legt auch die tiefen Spuren der Kapitalmarktentwicklung in Form der Wertverluste bei den Lebensversicheren offen: Im Zuge der Turbulenzen an den Kapitalmärkten musste die Branche rund 40 Mrd bis 50 Mrd EUR Wertverluste verbuchen, die voraussichtlich zu stillen Lasten von 20 Mrd bis 25 Mrd EUR in 2002 geführt hatten, ausgelöst durch eine wohl einmalige Situation: fallende Aktienkurse in vier aufeinander folgenden Jahren bei gleichzeitig niedrigem Zinsniveau. Dabei konstatiert McKinsey, dass die deutschen Lebensversicherer im letzten Börsenboom den Aktienanteil signifikant erhöhten, sich aber nach dem Ende des Booms nicht rechtzeitig von ihren Positionen trennten.

      Erschwerend sei hinzugekommen, dass viele Versicherer nicht über wirksame Risikosteuerungsinstrumente verfügten; ebenso hätten die meisten Lebensversicherer in den Wachstumsjahren das Kostenmanagement vernachlässigt. McKinsey-Partner Oliver Bäte beruhigt aber: "Die Branche steht vergleichsweise gut da, Es droht keine Zahlungsunfähigkeit. Die Branche hat Sicherheitslinien eingezogen." McKinsey rät aber: "Die Lebensversicherer müssen ihr Geschäftsmodell drastisch reformieren. Die Konsolidierung der Branche hat bereits begonnen." +++ Hans Hutter
      vwd/22.4.2003/hu/hab

      22.04.2003, 15:06
      Avatar
      schrieb am 06.05.03 00:01:58
      Beitrag Nr. 50 ()
      Aus der FTD vom 6.5.2003
      BaFin schließt weitere Bilanzerleichterungen für Versicherer nicht aus
      Von Herbert Fromme, Sven Clausen und Patrick Jenkins, Bonn

      Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Jochen Sanio macht der Versicherungsbranche Hoffnung. Im FTD-Interview schließt er weitere Bilanzerleichterungen nicht aus.

      "Ich sehe keinen Anlass, schon jetzt für den Bilanzstichtag 2003 über weitere Erleichterungen bei den Abschreibungsregeln für Versicherer zu entscheiden", sagte Sanio. Aus heutiger Sicht glaubt er, dass die deutschen Versicherer wahrscheinlich mit ihren Abschreibungsproblemen fertig werden und nicht in existenzielle Not kommen.

      Sanio weiter: "Sollte sich die Kapitalmarktsituation in den nächsten Monaten für die Branche insgesamt stark negativ entwickeln, hielte ich es durchaus für vertretbar, den Abbau stiller Lasten über das Jahr 2003 hinaus zu strecken. Es müsste dann aber sehr genau darüber nachgedacht werden, welche Bilanzregeln hierzu von wem geändert werden müssten."

      Versicherer wollen Abschreibungen strecken

      Die Versicherer hatten in den letzten Wochen auf weitere Modifikationen gedrungen, um den hohen aufgestauten Abschreibungsbedarf weiter zu strecken. Dafür würden Änderungen in den Regeln ausreichen, die von den Wirtschaftsprüfern bei ihren Prüfungen angewendet werden, glauben die Versicherer. Zwar ist die BaFin nicht direkt für die Regeln der Wirtschaftsprüfer zuständig. Aber Sanio und seine Mitarbeiter müssen die so aufgestellten Bilanzen für ihre Untersuchung der finanziellen Stabilität der Assekuranz akzeptieren. Deshalb legen die Wirtschaftsprüfer großen Wert darauf, Änderungen vorab mit der BaFin zu klären.

      Durch den Absturz der Börsen in den letzten drei Jahren sind viele Lebensversicherer unter erheblichen Druck geraten. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt die Summe der aufgeschobenen Abschreibungen auf rund 20 Mrd. Euro.

      Direkt nach dem 11. September 2002 hatte der Bundestag das Handelsgesetzbuch geändert. Der neue Paragraf 341b erlaubt Versicherern, Abschreibungen auf Aktien dann nicht vorzunehmen, wenn der Rückgang des Aktienkurses nicht dauerhaft ist. "Man wollte auf die drastischen Kurseinbrüche nach den Terroranschlägen reagieren, von denen alle meinten, dass sie nur von kurzer Dauer seien", sagte Sanio.

      Als der Börsenverfall weiterging, stellte sich die Frage, wann Kursverluste als dauerhaft angesehen werden müssen. Das Institut der Wirtschaftsprüfer hatte dazu Regeln vorgelegt, zum Beispiel ein Wertverlust von 20 Prozent über sechs Monate.

      Gesetzlicher Spielraum

      Damit ist aber noch nicht gesagt, auf welchen Wert abgeschrieben werden muss. Das Gesetz gibt weiten Spielraum. Damit nicht für dieselbe Aktie unterschiedliche Wertansätze bei verschiedenen Versicherern verwendet werden, einigten sich die Wirtschaftsprüfer informell auf eine Faustformel: Den Dax-Durchschnitt der letzten zwölf Monate plus zehn Prozent akzeptieren sie. Diese Richtlinie, so spekulieren die Versicherer, könnte bei den Bilanzen 2003 weiter gemildert werden.

      Der Ansatz Dax-Schnitt plus zehn Prozent ist auch der BaFin im vergangenen Jahr präsentiert worden. "Wir haben diese Initiative sehr begrüßt, da sie sicherstellt, dass branchenweit vernünftige Bewertungsmaßstäbe angewandt werden. Mir ist bisher nicht bekannt, dass die Wirtschaftsprüfer von den Bewertungsgrundsätzen, die sie erst kürzlich selbst aufgestellt haben, wieder abweichen wollen", sagte Sanio.

      Die der BaFin vorliegenden Zahlen deuteten darauf hin, dass die Versicherer mit der Abschreibungsproblematik fertig werden können, sagte Thomas Steffen, Chef der Versicherungsaufsicht der BaFin. "Wir sind über die Finanzlage der Unternehmen sehr zeitnah unterrichtet." Es sei nach heutigem Stand nicht ausgemacht, dass Protektor tätig werden müsse. Der Spezialversicherer wurde von der Branche auf Druck der BaFin gegründet, um Kundenverträge von Not leidenden Lebensversicherern zu übernehmen.

      BaFin unterzieht Versicherungen "Stresstests"

      Beim aktuellen Zustand der deutschen Lebensversicherer bestehe für die Versicherten kein Grund zur Besorgnis. Klar sei, dass die Versicherungswirtschaft, vor allem die Lebensversicherer, in einer schwierigeren Situation sind als früher. "Wir achten immer sehr genau darauf, dass alle Lebensversicherer unter unserer Aufsicht ihre Verpflichtungen erfüllen können - heute und in Zukunft." Sanio weiter: "Abgesehen von einem Lebensversicherer, dessen Situation in der Presse genannt wird, gibt es aktuell keinen weiteren Fall, der uns auf den Nägeln brennt."

      Mit den öffentlich stark beachteten Stresstests habe die BaFin vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ein Instrument übernommen, das die Widerstandsfähigkeit eines Versicherers gegen extreme Negativentwicklungen misst, sagte Steffen. Wer ihn nicht bestehe, müsse deshalb nicht in Schwierigkeiten sein.

      Die Stresstestergebnisse dienten bei der BaFin nur der internen Informationsgewinnung. Beim Stresstest wird die Erfüllbarkeit der Verpflichtungen des Versicherers gegenüber seinen Kunden unter Ex- trembedingungen auf den Kapitalmärkten getestet. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Stresstest in Zukunft modifiziert wird, indem wir das ihm zu Grunde liegende Szenario realitätsnäher gestalten", sagte Sanio.

      © 2003 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/fi/1052037821035.html
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      schrieb am 06.05.03 00:06:46
      Beitrag Nr. 51 ()
      Aus der FTD vom 6.5.2003
      Versicherer VHV greift nach Hannoverscher Leben
      Von Herbert Fromme, Hamburg

      Die VHV Vereinigte Haftpflichtversicherung in Hannover plant die Übernahme der angeschlagenen Hannoverschen Lebensversicherung. Nach Informationen der FTD aus Versicherungskreisen sind die Gespräche weit fortgeschritten.

      Beide Unternehmen gaben keinen Kommentar ab. Kommt das Geschäft zustande, wäre dies seit Monaten die erste Fusion in der krisengeschüttelten deutschen Versicherungswirtschaft. Experten erwarten eine Welle von Zusammenschlüssen oder Übernahmen bei kleinen Gesellschaften, die von der Aktienkrise betroffen sind.

      Die Hannoversche Leben hat sich mit Aktien- und Finanzmarktspekulationen verhoben. Im Oktober 2002 zwang die Finanzaufsicht BaFin Vorstandschef Eckart von Uckermann zum Rücktritt. Der neue Chef Anton Wittl verhandelt seither mit möglichen Partnern. Bei der VHV ist er fündig geworden. Gleichzeitig sei ein Sanierungsplan ausgearbeitet worden, der auch ein Weiterbestehen aus eigener Kraft ermögliche, hieß es aus dem Unternehmen. Die starke Schulter der VHV dürfte der Hannoverschen aber viel lieber sein. Der neue Partner hat bisher keinen Lebensversicherer.

      Neugeschäft soll in Gemeinschaftsunternehmen fließen

      In einem ersten Schritt wollen die beiden eine gemeinsame Lebensversicherungstochter gründen. Das gesamte Neugeschäft soll in das Gemeinschaftsunternehmen fließen. Später werden die laufenden Verträge der Hannoverschen übertragen. In der letzten Phase steht die Fusion der beiden Unternehmen an, die Versicherungsvereine sind. Bei dieser Rechtsform gibt es keine Eigentümer, die Gesellschaften "gehören" den Kunden. Deshalb fließt auch kein Geld.

      Die VHV-Gruppe ist mit drei Millionen versicherten Fahrzeugen einer der fünf größten Autoversicherer. Wie die Hannoversche Leben verkauft sie vor allem direkt, also ohne Vertreter. Zudem hat sie sich auf die Absicherung der Bauwirtschaft spezialisiert. Ihre Prämieneinnahmen beliefen sich 2001 auf 980 Mio. Euro. Das Unternehmen ist seit längerem auf Partnersuche: Gespräche mit Signal-Iduna scheiterten aber ebenso wie eine schon fest vereinbarte Fusion mit der Inter-Gruppe in Mannheim. Die Hannoversche Leben ist mit 880 Mio. Euro Prämie im Jahr 2002 die Nummer 24 im Lebensversicherungsmarkt. Sie hatte sich mit aggressiver Werbung und Überschusspolitik einen Namen gemacht.

      © 2003 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/fi/1052037821544.html
      Avatar
      schrieb am 13.05.03 13:21:45
      Beitrag Nr. 52 ()
      Dienstag 13. Mai 2003, 12:47 Uhr
      Hannoversche Leben und VHV schließen sich zusammen

      Hannover (Reuters) - In der deutschen Versicherungsbranche kommt es in der aktuellen Krise im Finanzsektor zur ersten Fusion. Die im vorigen Herbst in Turbulenzen geratene Hannoversche Leben und die ebenfalls in Hannover ansässige VHV Vereinigte Haftpflichtversicherung wollen sich nach eigenen Angaben zusammenschließen.

      Ziel sei vor der Hintergrund der schwierigen Situation der Branche Produkte und Vertriebswege zusammenzuführen und Marktanteile zu steigern, teilten die Vorstände am Dienstag in Hannover mit. Die beiden als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG) geführten Unternehmen würden zur VHV Vereinigte Hannoversche Versicherungen verschmelzen. Die operative Führung soll der um zwei Positionen erweiterte VHV-Vorstand übernehmen.

      Zusammen verbuchten beide Versicherungen im vorigen Jahr 1,93 Milliarden Euro Prämieneinnahmen. Die VHV steigerte ihre Beiträge um zehn Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, die Hannoversche Leben büßte dagegen etwa sechs Prozent auf 830 Millionen Euro ein.

      VHV zählt mit knapp fünf Millionen Versicherungsverträgen, davon fast zwei Drittel in der Autoversicherung, zu den größeren Privatversicherern. Die Hannoversche Leben ist größter Direktversicherer im Bereich der Lebensversicherungen.

      Die beiden Vorstände zeigten sich zuversichtlich, dass die Mitgliederversammlungen der beiden Versicherungsvereine sowie die Finanzaufsicht (BaFin) und das Bundeskartellamt den von den Aufsichtsräten bereits gebilligten Fusionsplänen zustimmen werden. Geplant sei, das neue Unternehmen zum 1. September ins Handelsregister einzutragen.

      Da es sich um eine Verschmelzung von zwei Versicherungsvereinen handele, fließe anders als bei einer Übernahme kein Geld, erklärten die beiden Vorstandschefs Uwe H. Reuter (VHV) und Anton Wittl (Hannover Leben). Allerdings werde VHV einen in der Höhe noch nicht feststehenden Kapitalzuschuss für die Hannoversche Leben aufbringen. Diese hatte wegen der Börsenschwäche erhebliche Einbußen bei ihren Finanzanlagen und musste im Herbst ihre Überschussbeteiligung senken.

      Dennoch stellten Reuter und Wittl die Verschmelzung als Wunschlösung zweier gleichberechtigter Partner dar. Alle bisherigen Versicherungsmarken blieben unter dem Dach der neuen Gesellschaft erhalten. "Von Unterordnung zu sprechen, wäre nicht richtig", sagte Wittl, der allerdings aus der Führung ausscheiden und sich in den Aufsichtsrat zurückziehen wird. Dies geschehe einvernehmlich, da das neue Unternehmen eine eindeutige Führungsstruktur brauche. Wittl war erst im vorigen November an die Spitze der Hannoverschen Leben gewechselt und hatte dann die Restrukturierung und die Partnersuche vorangetrieben.

      In der Versicherungsbranche wird angesichts der aktuellen Krise mit weiteren Zusammenschlüssen vor allem mittlerer Versicherer gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 28.05.03 11:08:27
      Beitrag Nr. 53 ()
      Aus VersicherungsJournal.de
      Viele Große mit stillen Lasten

      Von den einst gigantischen Reserven der Lebens-Versicherer ist nicht mehr viel geblieben: In den letzten drei Jahren sind fast 59 Milliarden Euro verschwunden. Inzwischen verfügt die Branche nur noch über rund 5,1 Milliarden Euro Bewertungs-Reserven.

      Dies ergab eine erste Hochrechnung des Marktforschungs-Dienstes map-report. Allein von 2001 auf 2002 verloren die Gesellschaften insgesamt über 34 Milliarden Euro. Diese Zahlen beruhen auf Umfragen, deren Werte noch nicht endgültig sind.

      Kaum noch Reserven
      Damit wird es eng für die Branche, um weitere Flauten an den Aktien- und Rentenmärkten wegstecken zu können, ohne dass die Garantie-Verzinsung der Kunden spürbar leiden würde.

      Denn die bereinigte Nettorendite betrug 2002 im Branchenschnitt nur noch 2,1 Prozent und lag damit deutlich unter der gegenwärtigen Garantie-Verzinsung für Neuverträge.

      Am meisten Geld verloren im vergangenen Jahr die Kunden der Allianz, Hamburg-Mannheimer, Volksfürsorge, AXA, Aachener und Münchener sowie R+V (- 757 Millionen Euro Reserven gegenüber 2001).

      Bewertungs-Reserven der Lebens-Versicherer

      Gesellschaft
      2002
      2001
      Veränderung 2002 zu 2001

      Branche gesamt
      5.066
      39.183
      - 34.118

      Reserve Spitzenreiter:

      Allianz
      4.632
      10.672
      - 6.040

      Alte Leipziger
      476
      877
      - 401

      Debeka
      473
      350
      + 123

      Thuringia Generali
      395
      448
      - 53

      Deutscher Ring
      308
      247
      + 60

      Volkswohl Bund
      230
      238
      - 8

      Württembergische
      218
      579
      - 361

      Schweizer Renten
      173
      338
      - 165

      Asstel
      138
      381
      - 243

      Lasten-Spitzenreiter:

      Cosmos
      - 3
      10
      - 13

      AXA
      - 14
      1.375
      - 1.390

      VGH
      - 19
      36
      - 55

      Deutsche Ärzte
      - 24
      205
      - 230

      Bayerische Beamten
      - 141
      157
      - 297

      Gothaer
      - 152
      533
      - 685

      Provinzial Nord
      - 228
      19
      - 247

      Aachener und Münchener
      - 265
      513
      - 779

      Hannoversche
      - 300
      - 260
      - 41

      Hamburg-Mannheimer
      - 621
      3.784
      - 4.404

      Volksfürsorge
      - 767
      1.420
      - 2.187

      (Zahlen abzüglich zurückgestellter Abschreibungen nach § 341b HGB, gerundet auf volle Millionen Euro, Quelle: map-report 547 – 548/2003)

      Mehr Schein als Sein
      „Damit dürfte der PR-Trick durchschaut sein, wonach nur noch Groß-Unternehmen Ertragskraft und Sicherheit bieten könnten“, sagt Manfred Poweleit, Chefredakteur des map-report. Jetzt zeige sich, dass gerade das Horten von Bewertungs-Reserven immensen Schaden angerichtet habe.

      Die nackten Zahlen beweisen, dass so mancher Großkonzern selbst bei der Festlegung der Überschuss-Beteiligung für 2003 noch Stärke vorgetäuscht habe, während die Zahlen längst tiefrot waren. „Und viele sind darauf reingefallen“, so Poweleit.

      Nur die Spitze des Eisbergs
      Elf der von der Untersuchung erfassten 54 Unternehmen weisen nach dieser Berechnung Ende 2002 überhaupt keine stillen Reserven mehr aus, sondern stille Lasten. Es dürften jedoch mehr sein, weil einige Gesellschaften die Hergabe ihrer Daten verweigert haben.

      Bereits vor längerer Zeit hatte map-report bei einigen Gesellschaften Ende 2000 sehr geringe Reserven festgestellt. Darunter:

      · Mannheimer (3,2 % der Kapital-Anlagen),

      · Neckura (1,1 %),

      · Plus (1,0 %),

      · Gutingia (0,2 %).

      Eigenmittel verdecken Problem-Bewusstsein
      Insbesondere die großen Lebens-Versicherer waren Ende 2002 immer noch mit erheblichen Sicherheits-Mitteln ausgestattet, die den stillen Lasten gegenüber standen. „Damit können die Kapitalanlage-Verantwortlichen ihre miserablen Ergebnisse weiter verstecken“, fürchtet Poweleit.

      Die höchsten Summen aus Eigenkapital und Mitteln der Rückstellung für Beitrags-Rückerstattung (RfB) – ohne laufende Überschüsse – weisen laut map-report auf:

      · Allianz (8.198 Millionen Euro),

      · Hamburg-Mannheimer (3.018),

      · Volksfürsorge (2.843),

      · R + V (2.214),

      · AXA (1.353).

      Bei manchen wird die Luft dünn
      Dagegen sei die Ausstattung mit Sicherheits-Mitteln bei einigen Gesellschaften alles andere als üppig – auch wenn map-report noch keine akute Pleite-Gefahr ausgemacht hat und längst nicht alle Daten bekannt sind.

      Hinzu kommt: Hinter einigen Anbietern stehen starke Konzerne dahinter, die zur Not Sicherheits-Mittel zuschießen.

      Dazu zählten:

      · Öffentliche Leben Braunschweig (18 Mio Euro),

      · WGV Schwäbische Leben (12),

      · Süddeutsche Leben (7).
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 20:07:36
      Beitrag Nr. 54 ()
      FOKUS 1-Rettungsversuch für Mannheimer Versicherung gescheitert~


      Mannheim, 25. Jun (Reuters) - Der Versuch der deutschen Versicherungswirtschaft, die angeschlagene Mannheimer [MAV.GER] AG Holding mit einer gemeinsamen Kapitalspritze zu retten, ist vorerst gescheitert.

      Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) habe mitgeteilt, dass eine Sanierung mit Hilfe frischen Kapitals voraussichtlich nicht zustande kommen werde, teilte die Versicherung überraschend am Mittwoch in Mannheim mit. Die Leben-Sparte der Mannheimer hat sich mit riskanten Aktiengeschäften verspekuliert und braucht nach einem zweistelligen Millionenverlust 2002 und zusätzlich stillen Lasten von mehr als 230 Millionen Euro dringend frisches Eigenkapital. In Medienberichten war von rund 370 Millionen Euro die Rede.

      Auf einem Treffen der Lebensversicherer am Mittwoch hatte sich die Branche offenbar nicht auf eine gemeinsame Rettung für die angeschlagene Mannheimer einigen können. Der GDV hatte auf diesem Treffen ausloten wollen, in wie weit sich die einzelnen Unternehmen auf freiwilliger Basis an einem Rettungspaket für die Mannheimer beteiligen wollten. In Branchenkreisen hieß es, GDV-Chef Bernd Michaels werde am Donnerstag die Lage zunächst mit dem Chef der Finanzdienstleistungsaufsicht BAFin, Jochen Sanio, erörtern. Eine GdV-Sprecherin wollte keine Stellung zu der Situation um die Mannheimer abgeben. Auch ein Sprecher der Mannheimer gab keine weiteren Erklärungen ab.

      Führende Mitglieder des GdV hatten in der vergangenen Woche eine Branchenlösung ausgearbeitet, um das Eingreifen der gemeinsamen Auffanggesellschaft "Protektor" zu verhindern und so einen Imageschaden für die Branche zu vermeiden. Bedingung dafür war die Bereitschaft aller deutschen Versicherer, sich daran zu beteiligen. Zuvor war Mannheimer-Vorstandschef Hans Schreiber abgelöst worden, den Teilnehmer der Verhandlungen als Hindernis für eine Lösung bezeichnet hatten.

      Nach dem gescheiterten Versuch scheint das im SDax gelistete Unternehmen der erste Fall für "Protektor" zu werden. Damit müssten alle Unternehmen der Branche im Verhältnis zu ihrem Marktanteil frisches Kapital bereitstellen, maximal aber zehn Prozent des Kapitalbedarfs decken. Im Gegenzug übernehmen sie die laufenden Bestände der Mannheimer.

      Die im SDax notierte Mannheimer-Aktie wurde bis Ende des Handels am Mittwoch ausgesetzt. Zuvor hatte sie 7,7 Prozent auf 7,20 Euro verloren.

      axh/ked
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 20:55:42
      Beitrag Nr. 55 ()
      muss ich mir da bald Sorgen machen, bei der Volksfürsorge im falschen Booit zu hocken, spitzenreiter der lasten?:eek:
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 14:43:12
      Beitrag Nr. 56 ()
      Richtigstellung zu aktueller Berichterstattung
      Hörfunk-Stationen verwechseln Mannheimer mit Hamburg-Mannheimer Versicherung
      Hamburg-Mannheimer nach wie vor mit ausgezeichneter Finanzkraft bewertet

      [26.06.2003 - 14:30 Uhr]

      Hamburg (ots) - In der heutigen Berichterstattung über die
      drohende Insolvenz der Mannheimer Versicherung haben einige
      Hörfunk-Stationen das Unternehmen mit der Hamburg-Mannheimer
      Versicherung, ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe,
      verwechselt. Die Hamburg-Mannheimer und die Mannheimer haben trotz
      der Namensähnlichkeit keinerlei Verbindung. Im Gegensatz zur
      Mannheimer, die voraussichtlich von der Auffanggesellschaft Protektor
      abgewickelt wird, verfügt die Hamburg-Mannheimer nach wie vor über
      eine solide und krisenfeste Kapitalausstattung.

      Von der Ratingagentur Standard & Poor`s wurde die
      Hamburg-Mannheimer mit der Note AA- ("ausgezeichnet") bewertet. Die
      Ratingagentur Moody´s hat der Hamburg-Mannheimer aktuell die Note AA3
      ("von hoher Qualität") verliehen. Im Übrigen hat die
      Hamburg-Mannheimer jüngst beide Stresstests der Bundesanstalt für
      Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestanden. Aktuelle
      Ratingergebnisse sind beispielsweise unter www.standardandpoors.de
      (aktuelle Ratinglisten/Versicherungs- ratings) nachzulesen.


      Über die Hamburg-Mannheimer

      Die Hamburg-Mannheimer ist einer der führenden deutschen Lebens-
      und Unfallversicherer. Das Unternehmen blickt auf über 100 Jahre
      erfolgreiche Firmengeschichte zurück und gehört seit 1997 zur ERGO
      Versicherungsgruppe. Als finanz- und renditestarker Versicherer
      bietet die Hamburg-Mannheimer ihren über fünf Millionen Kunden
      langfristige Sicherheit und individuelle Lösungen zur Vorsorge und
      Vermögensbildung.

      ots Originaltext: Hamburg Mannheimer


      Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
      Rainer Möller (Tel: 040/6376-3334)

      Aktuelle Information zur Hamburg-Mannheimer finden Sie auch unter:


      http://www.Hamburg-Mannheimer.de
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 18:10:31
      Beitrag Nr. 57 ()
      Als einige der wenigen Versicherungen hat die Debeka nicht am Aktienmarkt sich verspekuliert.

      Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen,
      die "Experten", denen die Laien ihre Gelder anvertraut haben, weil sie doch so profihaft sind, verzocken in Panik, ein angebliches Attribut des Kleinanlegers, Milliarden ihrer Versicherten und lösen eine Jahrhundertbaisse aus.

      Die Fondmanager mit ihren schwachsinnigen Produkten setzen noch einen oben drauf, weil sie sich ebenfalls nicht abgesichert haben, verleihen auch noch Aktien, um sie als Schrott zurückzubekommen, und waschen ihre Hände in Unschuld: der Markt war gegen sie.

      Ja, ja, die widrigen Umstände waren es.


      Eine Herde gieriger CEOs, dilettantischer Banker, einschließlich staatlicher Banken, eine nicht mehr zu überbietende Heulerschar von Versicherungsmanagern setzt mit ihren Aktivitäten noch einen drauf und am Schluss sind es die gierigen Kleinanlegeer, die sie dazu animiert haben.


      Wie sagte Allinaz-Schulte-Noelle, der mit dem Aufsichtsratsposten, die Leute wollten es doch so, als ob die Leute auch nur den Hauch einer Entscheidungsbefugnis
      bei Versicherungsaktivitäten hätten.


      Die Konzernchefs der Deutschland AG sind fertig, die haben uns so richtig in die Sch.... getrieben.

      Wenigstens lockt eine schöne Abfindung für ihr Megaversagen.

      Die Kleinanleger haben sie gleich mit in den Sog gerissen, die größten Kapitalvernichter aller Zeiten.
      Avatar
      schrieb am 03.07.03 22:15:57
      Beitrag Nr. 58 ()
      yepp schürger, das seh ich ähnlich.

      viele dieser Krawattenpubser haben keinen Arbeitsplatz mehr. Ob es die richtigen der Truppe getroffen hat, waage ich allerdings zu bezweifeln.

      Leid tut mir keiner von denen!
      Avatar
      schrieb am 19.07.03 15:26:33
      Beitrag Nr. 59 ()
      wär interessant was diese Jungs eigentlich von sich selber denken!
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 08:51:36
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mannerl,

      diese Herren wissen hinter veschlossenen Türen genau, was sie für einen extremen Schaden für Anleger und Volkswirtschaft, welche extreme Vertrauenskrise sie zu verantworten haben.

      Aber sie hängen ja an ihrem hochbezahlten Job ohne eigenes
      Vermögensrisiko.

      Und weil sie alle miteinander verbandelt sind, einschließlich unserer Heulerpresse, wird kräftig nach außen hin dementiert, gelogen und beschönigt.

      Normalerweise sind sämtliche Verantwortliche sofort zu entlassen, enteignet und die Versicherungen zu Schadensersatz zu verurteilen, aber leider fehlt die Kohle dazu.

      Ergo muss der "Kleine" wieder den Kopf hinhalten für die vielen, vielen Fehlentscheidungen dieser "Größen".

      Die sündhaft teueren Unternehmensberatungsgesellschaften analysieren jetzt wieder für teueres Geld die Fehler ihres eigenen Beratungsschrotts und kommen zum Ergebnis, dass überall gespart werden muss, nur nicht bei den Beratungsgebühren, weil die ja einen geldwerten Vorteil für die schlecht beratenen Firmen bedeuten.

      Die ganze Bankberaterbranche wäscht ihre Hände in Unschuld, konnte man nicht voraussehen.

      Haftung ist nicht, man hat ja unterschrieben für die Risiken.


      Fazit: Größenwahnsinnige, gierige CEOs, dilettantische Anlageberater, unglaublich dümmliche Versicherungsmanager haben uns in diese Bredouille gebracht.
      Die Gewerkschaftsvertreter in den Aufsichtsräten haben dem ganzen Treiben noch ihr Plazet gegeben, weil sie erstens keine Ahnung haben und zweitens ihren Job behalten möchten.

      Es ist der helle Wahnsinn, wenn man mit ansehen muss, wie einige wenige Verantwortliche einen solchen immensen Schaden anrichten können.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 09:23:23
      Beitrag Nr. 61 ()
      Versicherer: Nach Investitionsfehlern zurück zum Kerngeschäft
      Von Herbert Fromme

      Die Versicherer besinnen sich wieder auf die Risikoabdeckung als ihr Kerngeschäft. Auf anderen Felder haben sie sich blaue Flecke geholt.



      Die deutschen Versicherungen haben die schwerste Krise der Nachkriegszeit noch nicht überwunden. Nach den Erschütterungen des vergangenen Jahres ziehen sie weitreichende Konsequenzen: Sie besinnen sich wieder auf ihr Kerngeschäft, nämlich die Übernahme von Risiken. Gescheitert ist der Versuch, aus Versicherungsunternehmen Vermögensverwalter und Altersvorsorgespezialisten mit kleiner Versicherungsabteilung zu machen.

      "Sachversicherung ist wieder in", sagt Dankwart von Schultzendorff, Chef des größten deutschen Maklers Aon Jauch & Hübener. Bernd Michaels, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, erinnert seine Kollegen daran, dass die großen Gewinne der letzten Jahrzehnte aus der Schaden- und Unfallversicherung stammten - aus der Abdeckung von Auto-, Haus- und Verletzungsrisiken.

      Sachversicherung ist wieder in

      In den Zeiten des Börsenbooms hatten die Versicherungen ihre Möglichkeiten ganz anders eingeschätzt. Aktienanlagen versprachen ungeheure Gewinne, Politiker unterstützten einen größeren Privatanteil beim Sparen fürs Alter, und die Versicherungen selbst verstärkten ihren Vertrieb. All dies sorgte für einen Boom der Lebensversicherung.

      Das Heil der Branche schien in der Altersvorsorge zu liegen - Lebensversicherungen, Privatrenten, Riester-Rente, betriebliche Altersversorgung. Versicherungen trimmten ganze Vertriebstruppen auf die neue Linie und führten neue Provisionssysteme ein, als Ansporn.

      Um den Verkauf von Lebenspolicen zu fördern, ließen sie sich sogar auf teure Übernahmen ein. Die Allianz etwa gab 2001 satte 24 Mrd. Euro für die Dresdner Bank aus. Der damalige Vorstandschef Henning Schulte-Noelle begründete das ausschließlich damit, dass die Bank für den bevorstehenden Boom der privaten Altersvorsorge einen geeigneten Vertriebskanal biete. Der Nutzen der Kooperation ist bislang mäßig.

      Hohe Rücklagen fangen Aktienverluste auf

      Der Aktiencrash setzte diesem Trend ein Ende. Mehr als 100 Mrd. Euro verloren die Lebensversicherer durch Kursverluste. Zu mehr als 90 Prozent gehörte das Geld ihren Kunden. Davon sind rund 20 Mrd. Euro noch nicht bilanziell verdaut. Einzelne Unternehmen wie die Familienfürsorge oder die Mannheimer haben ihre Existenz buchstäblich an der Börse verspielt.

      Die meisten Versicherer überleben die Krise dank ihrer guten Rücklagen. Aber den Vorständen wird bewusst, dass die Jahre vorbei sind, in denen solche stillen Reserven fast automatisch aufliefen.

      Jetzt besinnen sich die Manager auf ihr gewinnträchtigeres Kerngeschäft. Der Generationswechsel in großen Unternehmen unterstützt diese Entwicklung. Der neue Allianz-Chef Michael Diekmann ist wie der künftige Vorstandsvorsitzende der Münchener Rück, Nikolaus von Bomhard, ein Versicherer - und nicht etwa Vermögensverwalter oder Investment-Banker.

      © 2003 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 10:18:44
      Beitrag Nr. 62 ()
      K1,

      und wer haftet für diesen immensen Schaden?

      Lapidar wird erklärt, man hat sich halt verschätzt.

      Unglaublich dreist, wie diese Manager uns abzocken und ihre Unfähigkeit auch noch beschönigen.

      Die persönliche Haftung mit dem gesamten eigenen Vermögen muss her, da geht kein Weg vorbei.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 10:32:23
      Beitrag Nr. 63 ()
      zur Berechnungsgrundlange der von Versicherern gehaltenen Aktien!

      ...

      also wenn z. B. eine versicherung 1992 Aktien von DCX gekauft hat, dann wären sie doch heute noch immer mehr Wert als der Einstandskurs!

      ...und ich würd mal denken(glauben) dass die Versicherer nicht kurzfristig denken...

      ...oder kann man das nicht so sehen!

      ?

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 10:39:28
      Beitrag Nr. 64 ()
      mannerl,

      die uralt-gewinne sind ja wohl schon gutgeschrieben worden - damals :)
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 10:47:15
      Beitrag Nr. 65 ()
      ...ich bin jetzt kein Bilanzexperte...

      ...

      also wie weit "zurück" ist dann #deiner Meinung nach eine Aktie noch auf das laufendes Bilanzjahr anrechenbar!?

      ...

      wenn ich DCX 1992 gekauft hätte, hätte ich immer noch Gewinn...

      ...

      Mannerl, der wahrscheinlich was übersehen hat! ;)
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 11:00:33
      Beitrag Nr. 66 ()
      mannerl,

      wenn ich DCX 1992 gekauft hätte, hätte ich immer noch Gewinn...

      fall 1: wenn du sie im depot hast und nichts getan hast - ja.

      fall 2: wenn du allerdings zwischendurch gewinne aus dem depot entnommen hast (dcx war ja dazwischen auch viel höher) - nein !

      eine versicherung, die ihren kunden eine gewinnbeteiligung zukommen läßt, fällt unter fall 2.
      von spesen und kosten einmal ganz abgesehen :D

      es ist kein wunder, daß KLVs völlig intransparent sind :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 11:30:37
      Beitrag Nr. 67 ()
      Die Allianz hat aus Wettbewerbsgründen jahrelang eine Überschußbeteiligung von 7,5% garantiert.

      Die Allianz hatte Gelegenheit, sich hohe stille Reserven aufzubauen, die Kapitalmarktzinsen lagen auch schon mal über 10% Zins, die Aktienmärkte boomten, die Erlöse waren exorbitant.
      Jahrelang!

      Was hat das "Top-Management" der Allianz damit gemacht?

      Verzockt haben sie es in ein paar Jahren, weil sie keine
      Vermögensverwalter in ihren Reihen hatten, sondern Dilettanten.

      Jetzt plötzlich werden Anlagen nach unten abgesichert, Kredite ausgelagert und gegen Verlust versichert.

      Jetzt plötzlich wird gehedged, mit Spreads gearbeitet.

      Ich kann mich noch an die Versicherungsmakler erinnern, als sie mit ihren Fonds geworben haben.

      Ein Treppenwitz hoch drei!

      Gebt unseren "Experten" euer Geld, die können das besser als der Kleinanleger.

      Ebenso die aufdringliche Werbung der Banken.

      Die Leute haben es ihnen bereitwillig zur Verfügung gestellt, jetzt werden sie als gierige Kleinanleger beschimpft.

      In dieser Branche muss ein radikaler Wandel sich vollziehen, diese Leute haben so versagt, dass man sie alle in die Wüste jagen muss.

      Schlimm, dass Leute wie Breuer und Schulte-Noelle, von Schrempp ganz zu schweigen, immer noch das Sagen haben.

      Die größten Kapitalvernichter der BRD sitzen immer noch auf einem verantwortlichen Posten, anstatt ihnen einen Tritt in den Hintern zu geben.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 13:18:34
      Beitrag Nr. 68 ()
      schürger,

      .....Überschußbeteiligung von 7,5% garantiert. :eek:

      da hast du wohl das kleingedruckte überlesen !
      garantiert haben die das doch nicht.
      nur die keiler mit diesem (lockeren) versprechen losgeschickt.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 13:50:51
      Beitrag Nr. 69 ()
      vielleicht...

      suggeriert!
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 14:29:08
      Beitrag Nr. 70 ()
      oh ja - das wort, das ich gesucht habe :)
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 14:50:03
      Beitrag Nr. 71 ()
      big_mac,


      natürlich ist es so, die Überschussbeteiligung wurde gutgeschrieben.

      Transparenz war noch nie da, auch heute nicht.

      Schließlich verschlingt der halbstaatliche Apparat eine Menge Geld.

      Es grenzt an unlauteren Wettbewerb, was diese Leute ungestraft an Versprechungen verbreiten dürfen, was sie im Kleingedruckten, erst nach Abschluß (!), wieder relativieren.

      Kein Versicherungsagent wird beim Abschluß betont auf diese Risiken hinweisen, kein Versicherungsagent wird auf die vielen Ausschlüsse bei Sachversicherungen hinweisen, er wird nur die Vorteile herauskehren.

      Das soll ja jetzt anders werden, die Versicherungen dürfen in Zukunft nicht mehr im Kleingedruckten die Risiken verbergen, sie müssen im Fettgedruckten schon transparent darauf hinweisen.
      Erschwert ihnen sicher das Geschäft, aber das ist gut so.


      Wenn die Provision nicht mehr so gewinnträchtig, werden wir vielleicht etwas besser beraten werden als bisher.

      KLVs werden in Zukunft steuerpflichtig, völlig zu Recht.
      Dann müssen sich die Herren sowieso mehr anstrengen, wenn sie noch Geld einsammeln wollen, dann muss die Performance stimmen oder sie können dicht machen.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 14:51:51
      Beitrag Nr. 72 ()
      schürger, so ist es.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 17:46:30
      Beitrag Nr. 73 ()
      ...und was soll jetzt der Mannerl als gutes "investment" suchen?


      etwas fürs alter brauch ich schon noch!

      eine LV?

      ?

      MFG
      Mannerl
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 18:19:25
      Beitrag Nr. 74 ()
      mannerl,

      bloß das nicht. risiko-lv, wenn du ein risiko zu versichern hast ist natürlich o.k :)

      ein gemischtes depot aus anleihen (nicht zu lang) und aktien (minen und immobilien nicht vergessen) sollte besser sein :).
      vor allem bleibst du flexibel ! und frei :):)
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 19:10:54
      Beitrag Nr. 75 ()
      also risiko lv nehm ich jetzt wahrscheinlich von Cosmos(kennt man ja von der Werbung her! (also wenn ich sterbe bekommen meine Nichte und Neffe so um die 75 000 Euro!) ...kostet mich auch nicht viel!

      ist das gut so?

      ...

      Aktien hab ich natürlich auch...will ich selber "managen"!

      ...

      aber irgendetwas "solides" fürs alter (33 Jahre ist er der Mannerl!) brauch ich schon noch...irgendetwas wo ich ein bis zwei Hundert Euro überweise und ich weis dass ich mit ca. 65 soundsoviel Geld zur Verrentung bekommen!

      AAAABER...

      nur was sollichnehmen?

      MFTG
      Mannerl, der sich gerne Vorschläge anhört!
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 19:27:43
      Beitrag Nr. 76 ()
      hmmm, im zweifel würde ich einen oder zwei fondsparpläne der lv vorziehen - wenn es schon "seriös" sein soll.

      oder abseits auf ein sparbuch oder geldmarktfonds (sollte ohne ausgabeaufschlag gehen) legen, und investieren, wenn der betrag paßt.
      möglicherweise bietet da auch eure bundesschuldenverwaltung etwas an :)
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 19:32:07
      Beitrag Nr. 77 ()
      ...stinknormale Fondssparpläne?

      z b. DWS I ?
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 19:33:33
      Beitrag Nr. 78 ()
      ja, z.b. auch die.
      Avatar
      schrieb am 20.07.03 20:46:25
      Beitrag Nr. 79 ()
      Mannerl,

      ich würde weder in einen Fond, noch in eine KLV, noch in eine Einzelaktie investieren, wenn ich noch so jung wie Du wäre.

      Kauf Dir Indexaktien der verschiedensten Indizes, investiere immer den gleichen Betrag, mach dazwischen mal
      Kasse, wenn die Konjunktur nachlässt und halte Cash für Notzeiten, schau, dass du irgendwann mietfrei wohnst, eine Risiko-LV hast Du ja schon.

      Und such Dir eine Bank, die Dein Depot umsonst verwaltet.

      Du bist so völlig unabhängig vom Management igendeiner Firma, musst Dich nicht über die Großmannssucht mancher CEOs ärgern, hast zwar auch nicht solche exorbitanten Gewinne, wenn ein Großkonzern mal gut gemanaged wird, aber auch keine so großen Verluste, wenn die Manager versagen, wie bei Allianz, Daimler oder Telekom.


      Rehne Dir mal durch, wo Du heute stehen würdest, wenn Du schön regelmäßig den gleichen Betrag in den Dax investiert hättest, in der Hochphase mal Gewinne mitgenommen und die Gewinne wieder reinvestiert hättest.

      Was bei der heutigen Zockerei völlig out ist, den Langfristanleger zu spielen.

      Das "Hin-und-Her" macht Taschen leer, kannst Du getrost vergessen.

      Die Schlaftabletten-Philosophie eines Kostolany ist längst überholt.

      Oder glaubst du, dass man in 2000 investieren sollte und in 2005 wieder aufwachen sollte.

      Wer das getan hat, wird mit großen Augen in 2005 wieder aufwachen.

      Oder glaubst Du, dass der Dax dann wieder bei 8000 steht?

      Hättest dann übrigens keinen Cent verdient.

      Außerdem brauchst Du dann auch keine schlauen Hintergrundkommentare, die du ja sowieso nur falsch interpretiert hast, wenn es in die Hose geht.
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 10:20:22
      Beitrag Nr. 80 ()
      Montag, 21.07.2003 - 09:23 Uhr


      `Süddeutsche`: Bei Gerling drohen Leben-Sparte Milliarden-Abschreibungen


      MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Versicherer Gerling (GKA2) steckt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" offenbar in größeren Schwierigkeiten als vermutet. Branchenexperten sehen bei der zur Gerling-Gruppe gehörenden Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG (GKA) einen möglichen Kapitalbedarf von 1 bis 1,5 Milliarden Euro, berichtet das Blatt (Montagausgabe).


      Die Prämieneinnahmen der Leben-Sparte betrugen im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Euro. Bisher war lediglich bekannt, dass andere Sparten des krisengeschüttelten Gerling-Konzerns sanierungsbedürftig sind - beispielsweise die Industrie- und die Rückversicherung.

      STILLE LASTEN

      Hochgerechnet wird der mögliche Kapitalbedarf nach den Angaben aus den Zahlen des achtgrößten deutschen Lebensversicherers für 2002. Diese waren Anfang Juli im "Bundesanzeiger" veröffentlicht worden. Demnach betragen die stillen Lasten, also unterlassene Abschreibungen, gut 400 Millionen Euro, wie es hieß. Hinzu käme laut Geschäftsbericht Ende des laufenden Jahres ein Abschreibungsbedarf über weitere knapp 700 Millionen Euro, falls sich der DAX (DAX) auf seinem Niveau von Ende 2002 bewege.

      Ein weiteres Beispiel für bilanzielle Gefahren seien Nachschuss-Verpflichtungen aus dem Geschäft mit Private Equity in Höhe von 150 Millionen Euro. Solche vorbörslichen Investments in potenzielle Wachstumswerte liefen zuletzt ähnlich schlecht wie Anlagen in börsennotierten Firmen.

      NICHT SO DRAMATISCH WIE BEI MANNHEIMER LEBEN

      Branchenkreise sehen die Lage bei Gerling leben aber nicht so dramatisch wie bei der Mannheimer Leben. Der zur Mannheimer AG Holding (MAV) gehörende Versicherer musste jüngst seinen Geschäftsbetrieb einstellen und die Policen auf den Rettungspool der Branche, Protektor, übertragen.

      Experten verweisen nach Angaben der Zeitung aber auf eine Passage im Geschäftsbericht der Gerling-Tochter, wonach die Holding ihren Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Leben-Sparte im April 2003 :D gekündigt hat. Dies bedeute Branchenkreisen zufolge, dass Gerling im Falle einer Finanznot vom Mutterkonzern keine Hilfe zu erwarten habe./sbi/sit/fn


      Der Bär
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 10:43:14
      Beitrag Nr. 81 ()
      ...und was heißt das für die jenigen die schon jahrelang einbezahlt haben?
      Avatar
      schrieb am 21.07.03 14:02:10
      Beitrag Nr. 82 ()
      KLVs ruhen lassen, Fonds bei Erholung raus aus dem Depot,
      keine weiteren Einzahlungen.

      Und völlig neu aufbauen, um Gotteswillen den Heulern auch nur einen Cent verdienen lassen.

      Die verleihen Dir auch noch Deine Aktien und verstärken den Trend.

      Wo kein Aktienverleih, da auch kein Leerverkauf.

      Die Schuld liegt am Verleiher, nicht am Hedger.
      Der Hedger hätte gar keine Existenzgrundlage, wenn er keine Aktien geliehen bekäme.
      So einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 21:52:43
      Beitrag Nr. 83 ()
      "SZ"/Sanio (BaFin): Lebensversicherer aus dem Gröbsten heraus

      München (vwd) - Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Jochen Sanio, sieht die krisengeschüttelte deutsche Finanzbranche auf dem Weg der Besserung. Selbst die Lebensversicherer seien nach heutigem Stand "aus dem Gröbsten heraus",sagte er im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ/Freitagausgabe).

      Mittlerweile seien alle Jahresabschlüsse der Lebensversicher ausgewertet worden, wobei sich gezeigt habe, dass sich die stillen Lasten, also die unterbliebenen Abschreibungen, auf unter drei Prozent der gesamten Kapitalanlagen beliefen und damit weniger als 20 Mrd EUR ausmachten.

      Die aus welchen Motiven auch immer in Umlauf gesetzten "Horrorzahlen" entsprächen in keiner Weise den Tatsachen. Liege der DAX zum Jahresende auf dem aktuellen Niveau von 3.400 Punkten sollten Sanio zufolge fast alle Versicherungsunternehmen in der Lage sein, die stillen Lasten zu bereinigen. Allerdings gebe es noch eine "Handvoll von Unternehmen" bei denen die BaFin konsequent auf die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen drängen müsse.
      vwd/12/31.7.2003/jej
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 01:36:43
      Beitrag Nr. 84 ()
      Fitch-Studie stößt bei Versicherern auf Kritik

      Köln (vwd) - Die jüngste Studie von Fitch Ratings zu steuerinduzierten Unternehmensschieflagen in der Assekuranz stößt auf Kritik. Die Fitch-Schätzungen von zehn bis 20 Mrd EUR Steuerzahlungen auf Verluste und Abschreibungen für Fondsanteile werden von Experten als zu hoch erachtet. Wie Reiner Will, Geschäftsführer der Assekurata, am Dienstag zu vwd sagte, gibt es einige Unternehmen, die ohne eine neue Gesetzesinitiative zur Abschaffung in ernste Schwierigkeiten kämen. Externe könnten den Steueraufwand wegen der Vielzahl von Unbekannten nicht ermitteln. Will rechnet mit der im Markt gehandelten Zahl von fünf Mrd EUR Steuern.

      Fitch hatte berichtet, dass der Branche durch die möglichen Steuerzahlungen ein externer Schock drohe, der zu neuen Fällen für den Sicherungsfonds der Branche, Protektor AG, führen könne. Nach diesen Berechnungen verfügten die Gothaer Lebensversicherung AG, die Hannoversche Lebensversicherung aG, die Victoria Lebensversicherung AG, die Bayerische Beamten Lebensversicherung aG und die Inter Lebensversicherung aG zum Bilanzstichtag 2002 auf Marktwertbasis nicht mehr über ausreichend Eigenkapital, hätten sie die drohenden Steuern gezahlt.

      Für die Victoria Lebensversicherung sei die Platzierung nicht nachvollziehbar, sagte Unternehmenssprecher Willy Lünstroth. Die für die zur Münchener Rückversicherung gehörende Gesellschaft zugrunde gelegten 3,9 Mrd EUR für Abschreibungen und stille Lasten seien um ein "Vielfaches" zu hoch angesetzt. Man habe die Steuerproblematik bereits bei der Bilanzgestaltung 2002 berücksichtigt, so dass der Jahresabschluss nicht mehr aufgemacht werden müsse.

      Die Inter Versicherung teilte mit, dass man aufgrund eines klar festgelegten und mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) abgestimmten Plans die stillen Lasten bei Aktien bis zum Jahresende nahezu vollständig abbauen wolle. Hierzu würden auch stille Reserven aufgelöst. Sollte es jedoch zu einer Vollbesteuerung komme, müsse dieser Plan modifiziert werden, so Vorstandsvorsitzender Bernd Jansen. Die 2002 ausgewiesenen stillen Lasten von 119 Mio EUR hätten sich dank der Kurserholung inzwischen auf 106 Mio EUR vermindert.

      Bei Protektor bleibt man derweil auf den Fall Mannheimer Lebensversicherung konzentriert. "Wir sind gerade erst dabei, die rund 140 Mitarbeiter der Mannheimer zu übernehmen, von weiteren Schieflagen wissen wir nichts", sagte Unternehmenssprecher Michael Gaedicke.

      Nach der Unternehmenssteuerreform können Lebens- und Krankenversicherer Abschreibungen und Veräußerungsverluste auf Investmentfonds nicht mehr steuerlich geltend machen. Viele Unternehmen hätten dies 2002 mit steuerfreien Erträgen kompensiert, so Will. Andere Unternehmen hätten Rückstellungen für die drohenden Zahlungen gebildet. Wie Fitch rechnet aber auch Will damit, dass die Sachlage für die Krankenversicherer noch größere Probleme mit sich bringen wird. Infolge der Steuerzahlung müssten hier in absehbarer Zeit die Beiträge angehoben werden.
      +++ Monika Lier
      vwd/30.9.2003/§lie/har/nas

      30.09.2003, 30.09.

      Fitch-Studie stößt bei Versicherern auf Kritik (zwei)

      Die Gothaer Lebensversicherung AG kann im Falle weiterer Kapitalmarktturbulenzen und drohender Steuerzahlungen auf Abschreibungen und Veräußerungsverluste in Fondsanteilen auf die Finanzkraft des Konzerns zählen. Wie der Finanzvorstand des Kölner Gothaer-Konzerns, Reinhard Blei, am Dienstag auf Nachfrage von vwd sagte, hat der Konzern dem Lebensversicherer 2002 mit einer Finanzspritze von 100 Mio EUR ausgeholfen und wird notfalls weitere Mittel bereitstellen. Der Konzern verfüge über eine ausreichende Kapitalausstattung.

      Nach den Berechnungen von Fitch Ratings verfügte auch die Gothaer Lebensversicherung zum Bilanzstichtag 2002 auf Marktwertbasis nicht mehr über ausreichend Eigenkapital, hätte sie die drohenden Steuern gezahlt. Die Gothaer Leben habe die stillen Lasten von 425 Mio EUR zum Jahresende 2002 auf aktuell 180 Mio EUR abgebaut und hoffe, bis Ende 2004 aus eigener Kraft alles beseitigt zu haben, sagte Blei weiter. Zugleich seien die stillen Reserven von 280 Mio EUR erheblich gestiegen. Mit einem Maßnahmenpaket zur Ertragsverbesserung solle die Rückstellung für Beitragsrückerstattung binnen dreier Jahre auf 300 Mio von 106 Mio EUR erhöht werden, so Blei.

      Auch die Bayerische Beamten Lebensversicherung (BBV) kritisierte die Fitch-Studie. Die Aussagen zur Steuerzahlung seien unzutreffend, weil die BBV bereits für 2002 den Aufwendungen steuerfreie Erträge habe gegenüberstellen können, sagte Vorstandsmitglied Friedrich Utz zu vwd. Steuerrückstellungen hätten daher nicht gebildet werden müssen. Die stillen Lasten seien inzwischen abgebaut, so dass die Reserveposition positiv sei.
      +++ Monika Lier
      vwd/30.9.2003/§lie/har/nas
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:50:13
      Beitrag Nr. 85 ()
      Was ist nur aus der guten alten Victoria geworden, die Entwicklungen sind regelrecht dramatisch!? :confused:
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 23:43:11
      Beitrag Nr. 86 ()
      Aus der FTD vom 2.10.2003

      Gothaer hofft auf Rückkehr in Gewinnzone
      Von Herbert Fromme, Köln


      Der Gothaer-Konzern wird seinen Lebensversicherer mit einem Zuschuss von 60 Mio. Euro stützen. Das sagte Konzernchef Werner Görg im Interview mit der Financial Times Deutschland.


      Damit ist es der Gothaer Lebensversicherung möglich, ihre stillen Lasten vollständig abzubauen. Mit 4,1 Mrd. Euro Prämien im vergangenen Jahr gehört die Gothaer-Gruppe zu den zehn größten deutschen Versicherern.


      Die Gothaer Leben hatte durch die Dauerflaute an den Börsen erhebliche Verluste aus den Kapitalanlagen in Aktien eingefahren. Davon wurden 225 Mio. Euro im vergangenen Jahr abgeschrieben. Die Abschreibungen auf weitere Wertverluste in Höhe von 425 Mio. Euro verschob das Unternehmen. Sie sollen im laufenden Jahr verdaut werden. Bis Ende August hat das Unternehmen bereits zwei Drittel der Lasten abgebaut.


      Trotz dieses Negativeffekts erwartet Görg für 2003 die Rückkehr in die Gewinnzone. Der Konzern wird von einem Gegenseitigkeitsverein geführt und hat deshalb keine Aktionäre. "Wir werden 2003 nach dem internationalen Bilanzstandard IAS bei 50 Mio. Euro landen", sagte Görg. Für 2002 hatte er einen Konzernverlust von 198 Mio. Euro bekannt geben müssen.


      Vorbehalt


      Allerdings machte Görg einen wichtigen Vorbehalt bei seiner Gewinnprognose: "Wir gehen fest davon aus, dass die gegenwärtigen unsinnigen Steuerregeln für Lebens- und Krankenversicherer geändert werden."


      Nach heute geltendem Recht müssen diese Unternehmen bei Verlusten aus Aktien zusätzliche Steuern zahlen. Bei der Gothaer wäre das eine Sonderbelastung von rund 100 Mio. Euro, sagte Görg. Eine Änderung im Sinne der Versicherungswirtschaft, die auch 2003 schon greift, sei aber sehr wahrscheinlich.


      "Wir haben zahlreiche Hinweise aus dem Finanzministerium und der Finanzaufsicht BaFin, dass man dort das Problem erkannt hat und an Lösungen arbeitet." Sollte die Änderung doch nicht kommen, werde die Gothaer ein deutlich schlechteres Ergebnis vorweisen, aber nicht unbedingt einen Verlust.


      Sparkurs


      Operativ verlaufe das Jahr 2003 bisher "außerordentlich zufrieden stellend" Die Kosten- und Schadensituation verbessere sich, allein die Schadenquote sei um zwölf Punkte zurückgegangen. Die Kostenquote habe sich in den vergangenen Jahren von 36 Prozent der Beiträge auf knapp über 30 Prozent verbessert, 2006 soll sie nur noch 28 Prozent betragen. Durch die Reduzierung der heute 76 Bezirksdirektionen wird der Sparkurs fortgesetzt. "Insgesamt wird die Schaden- und Kostenquote wie 2002 deutlich unter 100 Prozent liegen."


      Auch das Wachstum des Lebensversicherers sei mit 44 Prozent der Beitragssumme erfreulich. Die früher problembeladene Gothaer Kranken werde 2003 "hervorragende Kennzahlen" vorweisen können und deshalb bei Beitragsanpassungen Ende 2003 deutlich unter der Konkurrenz bleiben.


      "Fusionitis"


      Übernahmen und Fusionen, die Görgs Vorgänger Wolfgang Peiner - heute Finanzsenator in Hamburg - ins Auge gefasst hatte, sind für Görg ohne Reiz. "An die Fusionitis in der Assekuranz glaube ich ohnehin nicht." Zuletzt hatte er erfolglos mit der Signal Iduna verhandelt. Die Gothaer sei nur an Versicherungsbeständen interessiert, nicht an den Firmen mit Altlasten und Personalproblemen.


      Dennoch hatte die Gothaer im Juli 2002 die verlustbringende A&O Autoversicherung Oldenburg übernommen. Für Görg ist das kein Widerspruch. "Vierzehn Tage später waren alle Verträge auf uns übertragen." Das Unternehmen selbst sei nur noch in Vertriebsfunktionen aktiv.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 09:35:08
      Beitrag Nr. 87 ()
      Aus der FTD vom 13.10.2003
      Regierung entlastet Versicherer
      Von Herbert Fromme, Köln und Jens Tartler, Berlin

      Die Bundesregierung ändert auf Druck der Versicherungswirtschaft das Steuerrecht, um eine milliardenschwere Sonderbelastung der Lebens- und Krankenversicherer zu beseitigen. Die Neuregelung würde die Ergebnisse der Versicherer in diesem Jahr schlagartig verbessern.

      Die Bundesregierung reduziert so die Gefahr, dass neben der Mannheimer Lebensversicherung weitere Gesellschaften wegen des Börsencrashs kollabieren. Experten rechnen für 2003 mit einer Steuerentlastung der Assekuranz von 5 bis 10 Mrd. Euro.

      Nach Informationen der FTD wird für die Unternehmen das Halbeinkünfteverfahren aufgehoben, und dies rückwirkend zum 1. Januar 2003. Das 2000 verabschiedete Recht hat für Lebens- und Krankenversicherer die ungewollte Nebenwirkung, dass sie bei Verlusten aus Aktien höhere Steuern zahlen. Machen sie hingegen Gewinne an den Börsen, verbuchen sie steuerlich automatisch Verluste.

      Von der Neuregelung der Besteuerung dürfte die Münchener Rück mit etwa 750 Mio. Euro profitieren. Statt des ausgewiesenen Verlustes von 603 Mio. Euro für das erste Halbjahr hat der Versicherer nach der neuen Rechtslage sogar einen leichten Gewinn erzielt. Zur Münchener Rück gehören die Lebensversicherer Hamburg-Mannheimer, Victoria und Karlsruher. Auch andere Versicherer mit hohen Verlusten aus Aktien profitieren von der Gesetzesänderung. Dazu gehören Allianz, AMB Generali und Axa.

      CDU signalisiert Zustimmung

      Der Gesetzentwurf wurde vergangenen Freitag an die Finanzexperten von SPD und Grünen verschickt. Vorgespräche zwischen den Fraktionen hatte es schon gegeben, sodass keine großen Änderungen zu erwarten sind. Am Mittwoch wird der Entwurf vom Finanzausschuss des Bundestages behandelt, bevor er dann am kommenden Freitag vom Bundestag verabschiedet werden soll. Die CDU-Fraktion und die CDU-Länder haben Zustimmung signalisiert.

      Die Bundesregierung hatte bereits im März eine Neuregelung im Sinne der Assekuranz zugesagt, dann aber angesichts des hohen Einnahmeausfalls ihre Ansicht geändert. Der erneute Sinneswandel geht auf intensive Lobbyarbeit der Versicherer zurück sowie auf die Einsicht, dass ein unverändertes Steuerrecht zu weiteren Pleiten von Lebensversicherern führen würde.

      Die Vorsitzende des Finanzausschusses, die Grünen-Politikerin Christine Scheel, sagte der FTD: "Das ist ein guter Kompromiss. Das Steueraufkommen sinkt nicht, auf der anderen Seite wird verhindert, dass Versicherungen in die Insolvenz rutschen."

      Wermutstropfen

      Bernd Michaels, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, begrüßte die Änderung. "Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung." Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Finanzminister Hans Eichel will die Änderung nur rückwirkend zum 1. Januar 2003 einführen und nicht, wie von der Assekuranz gefordert, Anfang 2001. "Damit werden Gesellschaften bestraft, die 2002 brav abgeschrieben haben und Steuern auf die Verluste zahlen mussten", sagte Michaels der FTD.

      Nach internen Berechnungen des Finanzministeriums führt eine Ausweitung der Neuregelung auf 2002 zu weiteren Einnahmeausfällen von 2 Mrd. Euro - eine Zahl, die von den Versicherern bestritten wird.

      Auch die Zahl von 5 bis 10 Mrd. Euro Mindereinnahmen 2003 will der GDV nicht stehen lassen - aus Furcht, das Gesetz könnte noch scheitern. Allerdings hatten neben unabhängigen Experten auch Topmanager der Branche von 5 bis 10 Mrd. Euro Zusatzbelastung gesprochen.

      © 2003 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 17.10.03 23:27:42
      Beitrag Nr. 88 ()
      Und mir sagen die Experten immer die Garantieleistungen sind gedeckt. Das glaube wer will, so wie sich Berlin um die Versicherer sorgt.

      Koalition plant Notfonds für Versicherer

      Rot-Grün will die drohenden Pleiten in der Versicherungsbranche über einen Notfonds abfedern. Die freiwillige Auffanglösung der Branche, Protektor, reicht Rot-Grün als Sicherung nicht.


      Der Bundestag verabschiedete am Freitag auf Antrag der Koalitionfraktionen eine Entschließung, mit der die Bundesregierung aufgefordert wird, ein Gesetz zur Absicherung der vertraglichen Ansprüche von Versicherten auszuarbeiten. Gedacht ist an ein System, das, ähnlich dem Einlagensicherungsfonds für Bankeinlagen, Ansprüche der Kunden gegenüber ihren Versicherungen absichern soll. "Das ist notwendig, um das Vertrauen der Versicherten in die Erfüllbarkeit ihrer Policen zu stärken, und das wird auch der Brache selbst zum Vorteil sein", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Poß.

      Zwar bürge die von der Versicherungsbranche eingerichtete Auffanggesellschaft Protektor grundsätzlich für die Erfüllung der Verträge. Diese Sicherung sei aber nicht "gesetzlich fixiert". Wie die "Berliner Zeitung" berichtete, ist dieser Auffang-Fonds für die Versicherungsbranche auch zu klein, um mehrere große Konkurse verkraften zu können. Die Beteiligung ist freiwillig.


      Protektor war 2002 auf Druck der Finanzaufsicht BaFin vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gegründet worden. Erklärtes Ziel der Branche war, Protektor möglichst nie aktiv werden zu lassen. Angesichts der drohenden Pleite der Mannheimer Versicherung und gescheiterten Rettungsversuchen des GDV musste die Auffanggesellschaft jedoch zum ersten Mal einspringen.



      Lebensversicherungen "außer Stande" garantierte Leistungen auszuzahlen


      Der SPD-Abgeordnete Rainer Wend sagte der "Berliner Zeitung", er befürchte, dass Lebensversicherer im Konkursfall außer Stande sein könnten, ihren Kunden die geleisteten Beiträge mitsamt der garantierten Verzinsung auszuzahlen. Gerade in einer Zeit, in der die Regierung den Bürgern nahe lege, mehr private Vorsorge für ihr Alter zu treffen, seien daher zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig. "Auch die Unternehmen müssen aufpassen, dass das Vertrauen nicht verloren geht", sagte Wend.


      Über die Größenordnung des Notfonds, in den alle Versicherer einzahlen sollten, gebe es unter den Koalitionspartnern noch keine konkrete Überlegungen, sagte die Grünen-Finanzexpertin Christine Scheel der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Fonds muss so gestaltet sein, dass man nach menschlichem Ermessen sicher sein kann, die Garantiesummen auszahlen zu können", sagte Wend der Zeitung.



      Entlastung für Versicherer beschlossen

      Der GDV wies darauf hin, dass die nur allgemeine Ausformung der Initiative noch kein endgültiges Urteil erlaube. "Wir stehen der ganzen Sache aber positiv gegenüber", sagte ein Sprecher.


      Der Bundestag verabschiedete ein Gesetzes-Vorhaben der Bundesregierung, das Versicherern durch steuerliche Entlastung helfen soll. Lebens- und Krankenversicherer können demnach ab 2004 Verluste steuerlich gegenrechnen. Dies war bisher nach dem Halbeinkünfteverfahren nicht möglich. Auf Antrag gilt dies auch rückwirkend für 2003. In diesem Jahr können Bund und Länder den Angaben zufolge mit Steuereinnahmen von 400 Mio. Euro rechnen.



      © 2003 Financial Times Deutschland
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      schrieb am 23.10.03 01:45:07
      Beitrag Nr. 89 ()
      was mich wundert ist, dass im ganzen Internet kein Abdruck des wirklich hochbrisanten Artikels vom 19.Oktober in der Bild am Sonntag zu finden ist: Diese acht Chefs verbrannten Milliarden!...........Krise bei den Lebensversicherern spitzt sich zu. Weitere Pleiten möglich. Branchenexperten greifen Manager an.
      Nix zu finden im Internet!! Haben wir schon eine Pressezensur?? Kann euch bei Interesse den Artikel faxen.
      Vielleicht findets ja auch einer online und kanns einstellen.
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      schrieb am 01.02.04 13:32:02
      Beitrag Nr. 90 ()
      VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G.:
      Standard & Poor´s Rating bestätigt positive Leistungsbilanz 2003

      Rating-Agentur vergibt stabiles A-Rating für VHV / Hannoversche Leben substantiell auf BBB+ verbessert

      Hannover, 20. Januar - Die internationale Ratingagentur Standard and Poor´s hat im erstmaligen interaktiven Rating die positive Leistungsbilanz der VHV Gruppe bestätigt. "Für uns ist dies ein Güte-Prüfsiegel", bewertet Vorstandsvorsitzender Uwe H. Reuter die heute bekanntgegebenen Ratings für die VHV und Hannoversche Leben. Sie bestätigten die erfolgreiche Zusammenführung beider Unternehmen unter dem Dach der neuen VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G. sowie die geschaffenen organisatorischen und finanziellen Grundlagen, insbesondere bei der Hannoverschen Leben.

      "Die VHV Gruppe verfügt heute über eine solide finanzielle Basis und eine neue, effiziente Struktur", so Reuter. "Damit sind plangemäß die Voraussetzungen geschaffen, 2004 die Potentiale der Fusion für ein erfolgreiches Neugeschäft mit neuen Produkten und Vertriebsmodellen zu erschließen."

      Standard & Poor´s hat beim erstmaligen interaktiven Rating der VHV Gruppe für die VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G. und die VHV Autoversicherungs-AG jeweils die langfristigen Finanzkraft- und Emittentenratings von "A-" (stark) vergeben. Für die Hannoversche Lebensversicherung AG vergab Standard & Poor´s erstmals das langfristige Finanzkraft- und Emittentenrating von "BBB+" (gut). Das bedeutet: Die Ratingagentur bestätigt die gute finanzielle Stabilität der Hannoverschen Leben. Der Ausblick für diese Ratings ist stabil.

      Die VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G. ist eine Gruppe von Spezialversicherungsunternehmen mit Sitz in Hannover. Das Gesamtprämienvolumen der Gruppe beträgt rund 2 Milliarden Euro. Sie betreut knapp 6 Millionen Verträge. Im Bereich Leben und Vorsorge ist sie mit Beitragseinnahmen von rund 800 Millionen Euro Marktführer unter den Direktversicherern Leben. In der Schaden- und Unfallversicherung erzielt sie mit 4,9 Millionen Versicherungsverträgen Brutto-Beitragseinnahmen von über 1,1 Milliarden Euro.

      www.hannoversche-leben.de
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      schrieb am 30.03.04 08:05:39
      Beitrag Nr. 91 ()
      Versicherungen sollen bei Pleite einspringen
      Von Claus Hulverscheidt, Berlin, und Herbert Fromme, Köln

      Die Bundesregierung will die Kunden von Lebens- und privaten Krankenversicherungen wirksamer vor einem Totalverlust ihrer Beitragsansprüche schützen. Die Branche soll nach dem Vorbild der deutschen Banken Einlagensicherungsfonds aufbauen.

      Die Einlagensicherungsfonds sollen bei der Pleite einer Versicherung die betroffenen Verträge übernehmen. Bisher gibt es in der Versicherungswirtschaft nur freiwillige Sicherungseinrichtungen: die Protektor Lebensversicherung AG und die Medicator AG der Krankenkassen. Sie bieten nach Ansicht des Finanzministeriums aber keinen ausreichenden Schutz, da sie auf eine freiwillige Zusammenarbeit des Konkurskandidaten angewiesen sind. Zudem muss das notwendige Geld - wie im vergangenen Jahr bei der Mannheimer Versicherung - im Krisenfall erst eingesammelt werden.

      "Die Pleite eines Lebens- oder Krankenversicherers träfe die Verbraucher viel härter, als dies bei der Insolvenz einer Bank der Fall wäre", sagte Finanzstaatssekretärin Barbara Hendricks. Vor allem Ältere und Kranke könnten dabei in Not geraten. Ziel sei daher, "dass im Falle einer Insolvenz die Ansprüche der Versicherten ungeschmälert erhalten bleiben".

      Branche kritisiert Fondsgröße

      Bisher haben in der Bundesrepublik nur die Mannheimer Lebensversicherung sowie einige kleine Sachversicherer aufgeben müssen. Die Kundeneinlagen wurden dabei gerettet. Dennoch forderte der Bundestag die Regierung nach dem Zusammenbruch der Mannheimer Leben zu einer Reform auf. Diese soll nun am 21. April vom Kabinett beschlossen werden und am 1. Januar 2005 in Kraft treten.

      Hendricks zufolge sollen die etwa 120 Lebensversicherer insgesamt 530 Mio. Euro und die rund 60 Krankenversicherer 85 Mio. Euro schrittweise in die Sicherungsfonds einzahlen. Reichen die Beträge im Krisenfall nicht aus, werden Nachzahlungen fällig.

      Die Versicherungswirtschaft ist mit den Plänen grundsätzlich einverstanden, hält die Beträge aber für viel zu hoch. "Das ist unnötig. Bisher zahlen die Unternehmen dann, wenn ein Problem auftritt, nicht vorher", sagte Klaus-Wilhelm Knauth, Geschäftsführer des Versicherungsverbands GDV. "Dafür haben sie 5 Mrd. Euro zugesagt." Für einen Lebensversicherungsfonds seien 50 bis 100 Mio. Euro angemessen, um eine Anschubfinanzierung im Notfall zu garantieren.

      Schärfer überwachen will die Regierung auch die Rückversicherer. Sie benötigen künftig eine förmliche Geschäftserlaubnis. Zudem wird eine exakte Mindestausstattung an Eigenmitteln vorgeschrieben. Diese soll sich - anders als von der EU-Kommission geplant - an den entsprechenden Quoten für Erstversicherer orientieren. Brüssel plant dagegen deutlich höhere Anforderungen.

      www.ftd.de
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      schrieb am 01.04.04 09:19:46
      Beitrag Nr. 92 ()
      Lebensversicherungen: Bittere Wahrheit

      Auch wenn die Unternehmen das Gröbste überstanden haben, werden die Kunden der Lebensversicherer auf Jahre nur magere Erträge erhalten. Das erfordert ein Umdenken in der privaten Vorsorge.

      Illu: Broido
      Ihre Männer an der Außendienstfront lässt die Allianz nicht hängen. Versicherungsvertreter werden in Dossiers auf jede denkbare Kundenfrage vorbereitet. Fragen wie diese: „In der Presse liest man von einem sehr guten Geschäftsergebnis für das Jahr 2003 sowie von Dividendenausschüttungen an Aktionäre. Wieso muss in einer solchen Situation die Überschussbeteiligung angepasst werden?“

      Eine gute Frage. Die Allianz Lebensversicherung hat – wie die meisten Anbieter – die Beteiligung der Kunden an den Überschüssen gesenkt. Der Garantiezins, den die Branche Neukunden gewährt, wurde zu Jahresbeginn um 0,5 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent gestutzt. Die Dividende der Allianz Lebensversicherung aber steigt gleichzeitig um ansehnliche 60 Prozent, von 12,50 auf 20 Euro je Aktie. Von der profitieren aber kaum Privataktionäre, sondern die Allianz Holding, die 91 Prozent der Leben-Aktien hält.

      Was soll der Außendienstler auf kritische Fragen erboster Kunden antworten? „Unsere Aktionäre haben in unser Unternehmen investiert. Deshalb erwarten auch sie von uns eine entsprechende Verzinsung. Dies ist die Dividende“, schlägt die Allianz vor. „Im Ergebnis profitieren die Kunden von Allianz Leben von einem finanzstarken Hauptaktionär. Die Finanzkraft der Allianz AG kommt den Kunden von Allianz Leben zugute.“ Geht es der Allianz gut, geht es allen gut – so einfach ist das.

      Rekordergebnis

      Der Allianz Leben geht es nach den Horrorjahren 2001 und 2002 in der Tat wieder besser, wie den meisten in der Branche. Sie haben das Gröbste überstanden. Die Allianz Leben steigerte den Bruttoüberschuss gegenüber 2002 um knapp 70 Prozent auf knapp 3,4 Milliarden Euro. Der Bruttoüberschuss, das ist der Jahresgewinn, den eine Lebensversicherung auf die Versicherten und Aktionäre aufteilt, nachdem sie den Versicherten vorab den Garantiezins gutgeschrieben hat. Der größte Batzen daraus geht in einen Topf, der den Versicherten zusteht – auch wenn das Geld nicht sofort den einzelnen Kundenkonten zugeteilt wird, sondern sukzessive über mehrere Jahre.

      Gut 93,7 Prozent des Bruttoüberschusses gehen auf diese Weise an die Kunden. 2002 hatte diese Beteiligungsquote mit 91,2 Prozent ihren Tiefstand erreicht. Doch Allianz-Leben-Chef Gerhard Rupprecht weiß, dass ihm eine Wiederholung des Rekordergebnisses nicht so bald gelingen wird. Denn Ursache für den steilen Überschussanstieg in 2003 war nicht zuletzt ein steuerlicher Sondereffekt.

      Bescheidene Kunden

      Das Rekordergebnis als Sondereffekt – so bereitet der Marktführer seine Kunden auf weiter magere Zeiten vor. Im Durchschnitt verzinst die Branche die Guthaben und Sparbeiträge ihrer Kunden heute mit 4,4 Prozent. Die 29 größten Anbieter kommen auf 4,5 Prozent. Bis vor drei Jahren waren es noch über sieben Prozent. Auch die Allianz musste bei der Gewinnbeteiligung der Kunden mehrmals zurückrudern. In diesem Jahr garnieren die Stuttgarter die Guthaben ihrer Versicherten nur noch mit 4,5 Prozent – das sind 2,3 Prozentpunkte weniger als 2002.

      Die Kunden müssen sich auf eine bittere Wahrheit einstellen: Die Renditen ihrer Policen werden auf Jahre mager bleiben – obwohl die Unternehmen ihre Krise überstanden haben, obwohl die Frankfurter Aktienbörse 2003 kräftig kletterte und den Versicherungen wieder höhere Kapitalerträge ermöglichte. Für die private Altersvorsorge sollten Anleger nicht allein auf die Lebensversicherung setzen – zumal das Steuerprivileg der Policen in jetziger Form nicht fortbestehen wird.



      Vorbei sind die fetten Jahre, in denen die Vertreter sich und ihre Kunden reichrechnen konnten und mit überzogenen Renditeprognosen um die Gunst der Kapitalanleger und künftigen Rentner buhlten. Der Kapitalmarkt gab aber nicht her, was die Unternehmen versprachen. Damit ist jetzt Schluss. Die Gesellschaften gaukeln keine falsche Großzügigkeit mehr vor. Die Angst vor Verlusten hat die Sparer zudem bescheiden gemacht. Statt Rendite spielt Sicherheit die zentrale Rolle, wenn Kunden für ihre Altersvorsorge einen Policenanbieter auswählen. „Wir sehen, dass die Kunden starken Wert darauf legen, bei einer Gesellschaft versichert zu sein, die als solide und finanzkräftig gilt“, sagt Rupprecht.

      Auch die Bundesregierenden spüren, wie tief der Wunsch der Anleger nach Verlässlichkeit sitzt. Barbara Hendricks, Staatssekretärin in Hans Eichels Finanzministerium, will die Versicherer zum 1. Januar 2005 verpflichten, in die brancheneigene Auffanglösung für notleidende Unternehmen, Protektor genannt, einzuzahlen. Die Mitgliedschaft war bisher freiwillig. Protektor trat einmal auf den Plan: nach dem Fall der Mannheimer Leben.

      Den staatlichen Zwang zur Absicherung lehnen die Lebensversicherer ab. In ihrer Werbung aber stellen sie das Thema Sicherheit stärker denn je heraus. Mitunter nimmt das aberwitzige Formen an. So wirbt die Hamburg-Mannheimer im Fernsehen mit einem Herrn Kaiser, der sich von zwei Sicherheitsbeamten zum Tresorraum begleiten lässt, nur um dort einen Fußball aus dem Schließfach zu fischen. „Soll Ihre Altersvorsorge auch so sicher sein“, fragt eine Stimme und meint damit die Fußballweltmeisterschaft 2006, die von der Hamburg-Mannheimer abgesichert wird. Keine Frage, dass sich das Unternehmen eingangs als „eine der finanzstärksten Versicherungen Deutschlands“ empfohlen hat.

      Aktionäre kassieren mehr

      Von hohen Überschussrenditen für die Versicherten redet dagegen kaum noch jemand. „Die Kunden laufen den Großen auch so die Bude ein, weil keiner weiß, wie lange eine höhere Überschussbeteiligung noch hält“, heißt es bei einer süddeutschen Versicherung. „Der Renditewettbewerb ist zu Ende. Er wurde von einem Wettbewerb über die Finanzstärke abgelöst“, bestätigt Marco Metzler, Versicherungsanalyst der Ratingagentur Fitch in London. Fitch, Standard & Poor’s und kleinere Anbieter wie die Kölner Agentur Assekurata verkaufen den Versicherern Ratings über deren Finanzstärke, mit denen diese werben. „Das Geschäft zieht an“, freut sich Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will.

      Während Versicherungskunden für ihre Vorsorge den Gürtel enger schnallen müssen, kassieren Aktionäre – und das sind in den meisten Fällen die Muttergesellschaften der Lebensversicherer – mehr. „Versicherungsbilanzen“, zitiert ein schwäbischer Manager eine alte Branchenregel, „werden von hinten nach vorn gemacht.“ Industrieunternehmen ziehen von ihrem Umsatz Kosten, Steuern, Zinsen und Abschreibungen ab. Die Restgröße ist der Jahresüberschuss, der ausgeschüttet werden kann. Ein Versicherer dagegen kann auch ohne Bilanztricks die Höhe des Jahresüberschusses steuern, indem er die so genannten Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB) üppig oder schwach dotiert. Aus den RfB werden die künftigen Überschussbeteiligungen der Versicherten gespeist.

      Die Allianz Leben will erklärtermaßen den Jahresüberschuss weiter nach oben treiben, obwohl der Bruttoüberschuss laut Rupprecht in diesem Jahr wieder sinken wird. Das kann nur eines bedeuten: „Es wird wieder zu einer höheren Partizipationsrate der Aktionäre kommen“, sagt Rupprecht. Der Anteil der Versicherten am Bruttoüberschuss wird im Gegenzug sinken.



      Dabei können sich die Eigentümer der Allianz Leben – allen voran der Allianz-Konzern in München, der 91 Prozent der Aktien hält – schon jetzt nicht über mangelnde Zuwendung beklagen. Der gesamte Jahresüberschuss von 210 Millionen Euro (35 Millionen Euro mehr als im Vorjahr) wird komplett als Dividende ausgeschüttet. Mit dieser Überweisung aus Stuttgart könnte Konzernchef Michael Diekmann in München eigentlich zufrieden sein. Er fordert von allen Allianz-Töchtern, dass sie wenigstens ihre Kapitalkosten erwirtschaften. Für die Versicherungen liegt diese Hürde bei 8,15 Prozent. Richtig zufrieden ist Diekmann aber erst mit 15 Prozent. Für die Allianz Leben kein Problem: Bezogen auf das gezeichnete Eigenkapital und die Gewinnrücklagen schaffte sie 2003 eine Rendite von fast 20 Prozent.

      Auch andere Gesellschaften bedienen verstärkt die Aktionäre, etwa die Aachener und Münchener Leben. Das zu AMB Generali gehörende Unternehmen will für 2003 bei ihrem Alleineigentümer 36,5 Millionen Euro Gewinn abliefern, 46 Prozent mehr als 2002. Bei der Württembergischen Leben deutet ebenfalls vieles auf wieder höhere Dividenden hin, zum Wohle der Mutter Wüstenrot & Württembergische.

      Dass die Versicherungsholdings ihre Leben-Töchter unter Druck setzen, zeigt auch die aktuelle Diskussion um die in Deutschland gültigen Spielregeln für die Aufteilung der Kapitalerträge. Eine Vorschrift (ZR-Quotenverordnung) gesteht den Versicherten mindestens 90 Prozent der Kapitalgewinne zu, den Aktionären entsprechend maximal 10 Prozent. Früher spielte diese Grenze kaum eine Rolle. Solange der Wettbewerb zwischen den Unternehmen über die Rendite der Policen ausgetragen wurde, erreichte die Beteiligungsquote der Versicherten bis zu 98 Prozent. Den Rückwärtsgang legten die Unternehmen erst in den vergangenen drei Jahren ein. „Der Wettbewerb um die Überschussrendite war ein ruinöser Wettbewerb“, sagt Analyst Metzler. Laut Fitch verdienten die Lebensversicherer in 2002 eine durchschnittliche Nettorendite von minus 0,1 Prozent. Sie schrieben ihren Kunden aber 4,7 Prozent gut. Metzler: „Die Versicherer leben von ihren Reserven.“

      Die 90-10-Formel

      Nachdem der Wettbewerbsdruck nachlässt, wollen insbesondere Manager international aufgestellter Versicherungskonzerne die deutschen Regeln ändern, ihnen ist der Spielraum für die Aktionäre zu eng. „Glücklicherweise kommt jetzt Bewegung rein“, freut sich Frans van de Veer, Vorstandschef von Delta Lloyd Deutschland. Dem niederländischen Versicherungskonzern gehört unter anderem die Berlinische Leben.

      Ohne eine Änderung werde es für deutsche Versicherungen schwer, so der Niederländer, sich mit zusätzlichem Eigenkapital einzudecken. Dass die Quote zulasten der Versicherten geändert wird – etwa auf 80 Prozent für die Kunden und 20 Prozent für Aktionäre –, hält die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nicht für nötig, solange die Versicherungen nicht die zulässigen 10 Prozent abschöpfen. Doch das könnte sich ändern, wenn der Wettbewerbsdruck auf die Rendite weiter nachlässt.

      Die 90-10-Formel betrifft nur den Investmentanteil der Kapitalerträge. Zuvor ziehen die Versicherer Verwaltungskosten und eine Marge für das Sterblichkeitsrisiko ab. „Wer es hier schafft, hohe Prämien zu erzielen, der gewinnt“, sagt Reiner Osbild, Analyst bei Sal. Oppenheim. Die Allianz schafft das. Wohl auch deshalb gibt sich Allianz-Chef Diekmann gelassen: „Wir können mit der 90-10-Regel leben."



      Investoren machen Druck

      Demonstrative Gelassenheit über die 90-10-Regel kann über eins nicht hinwegtäuschen: Investoren und Analysten fordern von den Konzernmüttern, die Gewichte bei der Lebensversicherung zu Gunsten der Aktionäre zu verschieben. Die Investmentbank J. P. Morgan Chase etwa rechnet vor, dass die Eigenkapitalrendite des Lebensversicherungsgeschäfts der Axa in Deutschland auch im kommenden Jahr bei nur 2,4 Prozent liegen dürfte. In Frankreich und den USA dürfe der französische Versicherungsmulti dagegen mit zweistelligen Renditen rechnen. Im internationalen Vergleich sind die Versicherten hier zu Lande besser gestellt als Aktionäre.

      Doch jetzt deutet sich eine behutsame Verschiebung der Verhältnisse an. In Zukunft steigende Kapitalerträge würden zunächst nicht auf den Konten der Versicherten landen, sondern gingen zu Gunsten der Aktionäre. Ein Börsenboom oder steigende Zinsen brächten den Kunden dann wenig.

      Die Aktionäre haben, so die Sicht der Unternehmen, einen Nachholbedarf. Wenn die Reserven aufgebraucht sind, müssen Aktionäre Kapital nachschießen. So butterte die börsennotierte Nürnberger Versicherungsgruppe 2003 rund 85 Millionen Euro in ihre Lebensversicherungstochter.

      Bauchschmerzen

      Auch der französische Axa-Konzern half der Axa Deutschland mit Millionenüberweisungen aus der Patsche. „Aktionäre werden von uns notorisch vernachlässigt“, räumt das Vorstandsmitglied eines großen deutschen Versicherers ein. Fitch-Experte Metzler urteilt: „Investoren haben gemerkt, dass hier etwas nicht mehr im Gleichgewicht liegt. Deshalb war die Erhöhung der Allianz-Leben-Dividende ein kluger Schachzug.“

      Wie geht es jetzt weiter? Der Chef der Münchener Rück, Nikolaus von Bomhard, plädiert offen für eine Neujustierung der Gewinnchancen zwischen Versicherten und Aktionären. Die Verluste seiner Beteiligungen Victoria Leben und Hamburg-Mannheimer bereiten ihm offensichtlich Bauchschmerzen. Noch mehr wohl der Gedanke, dass sie auf 30 oder mehr Jahre die einmal garantierten Renditen von früher 3,25 und für Neuverträge seit 2004 von 2,75 Prozent auszahlen müssen. „In zwei Jahren können 90 Prozent des Marktes die garantierte Mindestverzinsung nicht mehr bedienen“, behauptet Fitch-Analyst Metzler mit Blick auf Aktienverluste und niedrige Zinsen. Die Versicherer versuchten deshalb mehr fondsgebundene Versicherungen zu verkaufen, die Risiken auf den Kunden abwälzen.

      Mit seiner Meinung über die bedrohten Zinsversprechen steht Metzler allerdings auf einsamem Posten. Vielen in der Branche ist auch klar, dass die Sparpolicen ganz ohne Garantien ihre Daseinsberechtigung verlieren. Zumal die Diskussion um das Steuerprivileg für Zündstoff sorgt. Ein Produkt, das nach Steuern weniger als zwei Prozent Rendite brächte, wäre kaum verkäuflich.



      Verfehlte Anlagepolitik

      Ebenso wichtig wie das Steuerprivileg wird für Versicherer die künftige Entwicklung der Kapitalmärkte sein, vor allem der Zinsen. „Wir können kein Geld zaubern“, rechtfertigt Allianz-
      Leben-Chef Rupprecht die niedrige Überschussbeteiligung der Versicherten mit dem anhaltenden Tief der Renditen für fest verzinsliche Anlagen.

      Allerdings hatten die Vermögensmanager der Versicherungen in den vergangenen Jahren auch kein glückliches Händchen. „Wie die ängstlichsten Kleinanleger“ hätten sich Versicherungsmanager in der Aktienkrise der Jahre 2000 bis 2002 verhalten, lästert ein ranghoher Frankfurter Investmentbanker. Ausgerechnet am Tiefpunkt der Kurse, Anfang 2003, warfen sie die Aktien auf den Markt, die sie Anfang 2000 zu Höchstkursen erworben hatten. Dass die massiven Verkäufe auf Druck der Finanzaufsicht BaFin geschahen, weist Behördenchef Jochen Sanio als „törichte Legende“ zurück (WirtschaftsWoche 14/2004). Ergebnis der wenig intelligenten Anlagepolitik: Von 2000 bis Ende 2003 verloren die Lebensversicherer nach Schätzungen mehr als 100 Milliarden Euro. Allein 2002 liefen laut Fitch Verluste von 51,1 Milliarden Euro in den Bilanzen auf.

      Hinzu kommt: Mit Aktien, die man nicht mehr besitzt, kann man nichts verdienen. Die Gewinne der Lebensversicherer hätten im Aufschwung 2003 deutlich höher ausfallen können, wenn sie mehr Aktien gehabt hätten. Nur noch sieben Prozent ihrer Kapitalanlagen hielt die Branche Mitte 2003 in Aktien. In 2000 waren es 18 Prozent.

      Eine Studie der Johannes Führ Vermögensverwaltung zeigt, dass von Versicherungen beauftragte Asset-Manager am Rentenmarkt Kursgewinne und Zinsen verschenkten, weil sie nur in kurzfristige Anleihen investierten. „Es gibt zwei Gefahren für Lebensversicherer: einen Crash am Aktienmarkt und eine Niedrigzinsphase“, warnt Analyst Metzler. Die erste Gefahr ist gerade überstanden. Die zweite allem Anschein nach noch lange nicht.

      HAUKE REIMER/ RÜDIGER VON SCHÖNFELS

      30.03.2004

      Eine Story aus der WirtschaftsWoche 15/04. Kennen Sie schon das WirtschaftsWoche-Miniabo?

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      © ECONOMY.ONE GmbH, 2000-04
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 14:10:30
      Beitrag Nr. 93 ()
      Gerling setzt auf die Betriebliche

      Erste Zahlen von der Gerling Lebensversicherungs-Gruppe für das Geschäftsjahr 2003: Das Unternehmen meldet den Abschied von den stillen Lasten.

      Nach vorläufigen Berechnungen betragen die Beiträge aus Neugeschäft 481 Millionen Euro. Die Vorjahreszahl von 536 Millionen sei wegen Sondereinflüssen aus dem österreichischen Markt nicht vergleichbar, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Es handelte sich dabei um Einmalbeiträge, die in 2003 mit 223 Millionen Euro dementsprechend niedriger ausfielen.

      Um 4,8 Prozent nahmen die laufenden Neugeschäftsbeiträge zu.

      Zuwachs in der bAV
      In der betrieblichen Altersvorsorge verbuchte Gerling Leben im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus von 20,9 Prozent auf 114,4 Millionen Euro. Diese Zahl bezieht sich auf die sogenannten APE-Prämien, welche die Neugeschäfts-Prämien plus eine zehnprozentig Bewertung der Einmalprämien enthalten.

      Insgesamt hat sich der Bestand an Lebensversicherungen auf eine Versicherungssumme von 66 Milliarden Euro erhöht. Das bedeutet einen Zuwachs von 1,4 Prozent. Gleichermaßen wuchsen die Bestandsbeiträge leicht auf 1,7 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent). Die Stornoquote hat sich von vier auf 4,8 Prozent verschlechtert, liegt aber noch unter dem Branchenniveau von 5,5 Prozent.

      Gerling habe die stillen Lasten in Höhe von 894 Millionen Euro (VersicherungsJournal 5.11.03) aus 2002 im vergangenen Jahr abbauen können und eine Bewertungsreserve von 162 Millionen Euro aufbauen können. Bei den Kapitalanlagen hat sich nichts verändert, sie liegen mit 17,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

      Ronja Wildberger

      WKN 841892
      Avatar
      schrieb am 27.05.04 08:37:47
      Beitrag Nr. 94 ()
      LEBENSVERSICHERUNG

      Steuerfrei ist vorbei

      Koalition und Union haben sich im Vermittlungsausschuss am Mittwoch auf eine neue Rentenbesteuerung geeinigt. Bei Neuabschlüssen von Kapitallebensversicherungen soll ab 2005 die Hälfte der Erträge versteuert werden.

      Berlin - Im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ist es zu einem Durchbruch gekommen. Die Koalition und die Union haben ihren Streit über die von 2005 an geplante Rentenbesteuerung durch das Alterseinkünftegesetz beigelegt.

      Die Zeit läuft ab: Ab 2005 fällt das Steuerprivileg für neue Kapitallebensversicherungen
      Zuletzt ging es vor allem um die umstrittene Steuerfreiheit von Kapitallebensversicherungen. Nach dem jetzt erzielten Kompromiss sollen für Neuabschlüsse ab 2005 nur noch die Hälfte der Erträge steuerfrei sein. Diese Lösung hatte auch die Versicherungswirtschaft favorisiert. Das Gesetz sah ursprünglich für Policen mit zwölfjähriger Laufzeit und einer Auszahlung ab einem Alter von 60 Jahren eine volle Besteuerung der Erträge vor.

      Weitere Änderungen an dem Gesetz habe der Vermittlungsausschuss nicht mehr vorgenommen, sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Barbara Hendricks (SPD).

      Mit dem Gesetz wird eine Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt. Demnach werden die Beiträge zur Rente und zur privaten Altersvorsorge ab 2005 schrittweise bis 2025 steuerfrei gestellt. Dafür sollen nach und nach bis 2040 immer mehr Rentner Steuern zahlen.

      Unions-Fraktionsgeschäftsführer Volker Kauder (CDU) sagte, die Union habe im Punkt der Kapitallebensversicherungen ihre Vorstellungen durchsetzen können. Die anderen drei vom Bundesrat kritisierten Punkte, wie die Änderungen bei der Riester-Rente, seien hingegen nicht verhandelbar gewesen. FDP-Finanzexperte Carl-Ludwig Thiele kritisierte, die Änderungen seien zu gering, dass seine Partei den Kompromiss begrüßen könne.

      SPD sieht Mehrheit im Bundesrat nicht gesichert

      SPD-Fraktionsgeschäftsführer Wilhelm Schmidt bezweifelte, dass der Bundesrat das Gesetz tatsächlich passieren lassen wird. Das Abstimmungsverhalten im Vermittlungsausschuss sei nicht eindeutig genug gewesen, so dass die Mehrheit in der Länderkammer "noch nicht gesichert" sei.

      Die Union trägt zwar die Umstellung auf die "nachgelagerte" Besteuerung mit. Dennoch hatte sie das Gesetz im Bundestag abgelehnt und den Vermittlungsausschuss angerufen, weil sie die ebenfalls vorgesehene Abschaffung der Steuerprivilegien für Lebensversicherungen ablehnt. Weitere Forderungen nach Nachbesserungen im Alterseinkünftegesetz ließ sie im Vermittlungsverfahren wieder fallen.

      © manager-magazin.de 2004


      manager-magazin.de, 26.05.2004, 21:26 Uhr
      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,301…
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 13:10:23
      Beitrag Nr. 95 ()
      Die haben sich wohl nicht verzockt ;-)

      Volkswohl Bund erhält von Fitch ein "AA-" Finanzstärke-Rating
      29.07.2004

      Fitch Ratings, London/Frankfurt, 28. Juli 2004: Die internationale Ratingagentur Fitch Ratings ("Fitch") hat der Volkswohl Bund Lebensversicherung a. G. ("VBL") ein Finanzstärke-Rating (IFS-Rating) von "AA-" (sehr stark) vergeben. Damit ist der Volkswohl Bund der erste
      Versicherungsverein, der ein interaktives IFS-Rating in der Doppel-A-Kategorie erreicht. Der Ausblick ist stabil. Gleichzeitig erhält die VBL das begehrte Finanzstärke-Siegel von Fitch, welches nur an Versicherer mit starker Finanzkraft verliehen wird.

      Das Rating berücksichtigt das über dem Marktdurchschnitt liegende aber dennoch profitable Wachstum aufgrund der starken Marktstellung. Darüber hinaus liegt die Kapitalausstattung auf einem sehr hohen Niveau. Das Unternehmen hat stille Reserven in Höhe von 7,7 % auf die Kapitalanlagen aufgebaut, die als Puffer bei ungünstigen Kapitalmarktentwicklungen dienen. Wegen der historisch auf Immobilien ausgerichteten Anlagestrategie blieb die Kapitalausstattung selbst während des Verfalls der Aktienkurse in den vergangenen vier Jahren stabil. Alle Varianten des Stress Tests der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurden bestanden. Dieser Frühwarnindikator überprüft, ob der Marktwert der Kapitalanlagen auch dann noch zur Bedeckung der Verpflichtungen ausreicht, wenn es zu einer vorher
      definierten Stresssituation an den Kapitalmärkten kommt.

      Die Produkte der VBL werden über Makler und Vertriebsorganisationen vertrieben. In diesen Absatzwegen hält der Versicherungsverein VBL eine der Spitzenpositionen, was durch hervorragende Platzierungen in verschiedenen Umfragen bestätigt wird. Dies spiegelt sich auch in der hohen Anzahl von ca. 10.000 Vertriebsvereinbarungen mit Maklern und Vertriebsorganisationen wider, von denen der überwiegende Teil produktiv ist. Die starke
      Marktstellung führt zu einem überdurchschnittlichen Prämienwachstum. Die gebuchten Bruttobeiträge wuchsen um 38,6 % von 406,1 Millionen Euro in 1999 auf 563,0 Millionen Euro im Jahr 2003. Dazu hat sicherlich auch die für Kunden attraktive immer noch überdurchschnittliche Gewinnbeteiligung beigetragen. Durch dieses Wachstum generiert das Unternehmen einen starken operativen Kapitalfluss, der das Liquiditätsrisiko niedrig hält.

      Die Verwaltungskosten liegen weit unter Marktschnitt, die Abschlusskosten sind höher. Fitch erwartet, dass die Abschlusskostenquote nicht weiter steigt, die sehr starke Kapitalausstattung gehalten wird und das profitable Wachstum über Marktschnitt fortgesetzt wird.

      Quelle: FONDS professionell
      Avatar
      schrieb am 29.07.04 14:24:49
      Beitrag Nr. 96 ()
      K1:

      Richtig und die arbeiten auch noch gut und fair mir Maklern zusammen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 14.10.04 12:02:31
      Beitrag Nr. 97 ()
      Bislang habe ich ja versucht, ein wenig Verständnis für die Probleme einiger Versicherer aufzubringen. Aber jetzt wird`s nur noch peinlich :eek:

      Die GenRe (das sind die mit den 600 Mio. Euro in der Kasse und der durchschnittlichen Restlaufzeit von 3 Jahren im Rentenbestand) lädt ein zu einem Workshop, bei dem den Versicherern die spezifischen Vorteile von langlaufenden Inhaberpapieren erläutert werden sollen (klar, auf diesem Niveau gehen den Shorties die Argumente aus). Dazu wird das GenRe Capital-Konzept für das Rentenmamagement vorgestellt und anschliessend findet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Stille Lasten in der öffentlichen Wahrnehmung" statt. :laugh:

      Wenn man wenigstens den Workshop auf den 11.11. mit Einlaß ab 11.11 Uhr gelegt hätte, mit Kölsch bis zum Umfallen für alle. Statt dessen findet die Veranstaltung am 6.12. statt und soll auch noch 174 Euro Eintritt kosten (174 ist 17 und 4, anscheinend will die GenRe dadurch signalisieren, dass die Kapitalanlage bei ihnen Glücksspielcharakter hat). :)

      Die Ampel am Rentenmarkt ist damit für mich auf Gelb gesprungen. Wenn die ERGO auch noch umfällt, wird`s gefährlich.
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 10:01:01
      Beitrag Nr. 98 ()
      Hier eine kleine Entscheidungshilfe für die, die immer noch keine LV abgeschlossen haben. Und für Makler, die wissen wollen, mit wem man zukünftig zusammenarbeiten kann.


      http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=30112&von…
      Avatar
      schrieb am 05.02.05 12:40:39
      Beitrag Nr. 99 ()
      Und der Hansi hatte mal wieder Recht! :laugh:

      Naja, die LVS haben sich ja auch "erholt"! :laugh:

      Träumt weiter, Leute, Japan grüsst uns schon! :kiss: Umlaufrendite bei 3,3%? :confused::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 21:00:22
      Beitrag Nr. 100 ()
      Aus der FTD vom 21.2.2005
      Exklusiv: Lebensversicherer stellen Zinsgarantien in Frage
      Von Herbert Fromme, Anja Krüger und Ilse Schlingensiepen, Köln

      Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) will die Zinsgarantien auf Rentenversicherungsverträge aufweichen. Bislang müssen die Lebensversicherer bis zum Vertragsablauf einen bestimmten Zins festschreiben.


      "Ich bin für die Konstruktion eines Adjustierungsmechanismus, der eine Anpassung ermöglicht", sagte GDV-Präsident Bernhard Schareck im Gespräch mit der Financial Times Deutschland. Versicherer müssten die Möglichkeit haben, die Prämien anzupassen oder ihre Zahlungen zu senken. Er wolle jetzt die Diskussion mit der Politik und der Finanzaufsicht BaFin starten.

      Mit seinem Vorschlag stößt der GDV-Präsident eine brisante Debatte an. Die Lebensversicherer haben mehr als 600 Mrd. Euro Kundengelder angelegt, auf den größten Teil davon müssen sie Garantiezinsen von zurzeit durchschnittlich 3,5 Prozent gutschreiben. Das ist im momentanen Zinsumfeld nicht leicht zu verdienen.


      Für neue Verträge liegt die Garantie bei 2,75 Prozent. Das Geschäftsmodell ist gleichzeitig durch die Abschaffung der Steuerfreiheit unter Druck, zudem machen die Investmentfonds gegen die Assekuranz mobil.



      Steigende Lebenserwartung ein Problem


      Eine Rentenpolice für einen 30-Jährigen könne 60 Jahre oder länger laufen, sagte Schareck. Bisher müssen die Versicherer für die gesamte Vertragsdauer die bei Abschluss vereinbarte Garantieverzinsung auf den Sparanteil der Prämie gewähren. "Die Versicherer müssen aber die Möglichkeit haben, auf die steigende Lebenserwartung oder neue medizinische Möglichkeiten zu reagieren, die sich zum Beispiel durch den Einsatz der Stammzelltherapie ergeben könnten", sagte Schareck, der auch Vorstandsvorsitzender der Münchener-Rück-Tochter Karlsruher Versicherungsgruppe ist. "Das aktuell größte Problem der Lebensversicherer sind die niedrigen Zinsen, vor allem, wenn sie noch länger so bleiben", sagte Schareck. Das könnten die Gesellschaften aber mit Hilfe von Absicherungsinstrumenten wie etwa Derivaten in den Griff bekommen.


      Zwar will der GDV-Präsident die Zinsgarantien ändern, gänzlich abschaffen will er sie aber nicht. Sie seien der Kern der Lebensversicherung. "Wenn wir die Garantien abschaffen, schaffen wir unser Geschäftsmodell ab", sagte Schareck.



      Konkurrenz zu Investmentfonds


      Die Konkurrenz zu den Investmentfonds werde sicherlich härter. "Mit der jetzt von den Fonds gezahlten Vorabprovision versuchen sie, bei den Finanzvertrieben Anteile auf unsere Kosten zu gewinnen", sagte Schareck. Die Assekuranz werde daher künftig wohl noch mehr Hybridprodukte anbieten - Mischungen aus Fonds und Absicherung.


      Trotz des Wegfalls der Steuerfreiheit sieht Schareck für die Lebensversicherung eine gute Perspektive. Die immer älter werdenden Bevölkerung sorge für eine grundsätzlich hohe Nachfrage nach Vorsorgeprodukten. "Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Information der Kunden zu verbessern und die Transparenz zu erhöhen", sagte er. Deshalb wollen die Lebensversicherer ihren Kunden regelmäßig so genannte Altersvorsorgereports schicken, die über die künftigen Leistungen der Gesellschaften berichten - analog zu den Mitteilungen der staatlichen Rentenkasse.



      Kritik am Gesetzentwurf


      Am Entwurf der Expertenkommission für die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes übte Schareck scharfe Kritik: "Die Einführung garantierter Rückkaufswerte über die gesamte Laufzeit einer Lebensversicherungspolice geht auf keinen Fall." Damit könnten Kunden bei plötzlichen Sprüngen im Zinsumfeld ohne Schaden ihre Lebensversicherung kündigen und höherverzinslich anlegen. Die Spekulationsmöglichkeit gegen die Lebensversicherer würde deutlich erhöht: "Wenn das eingeführt wird, muss man das bepreisen", sagte Schareck. Auch die im Entwurf vorgesehene Möglichkeit, dass Geschädigte bei Haftpflichtschäden direkt mit dem Versicherer abrechnen, sieht er negativ. Das lade zum Missbrauch ein.


      Unzufrieden ist der Lobbyverband auch mit dem Regierungsentwurf für ein Antidiskriminierungsgesetz. "Wenn wir zwischen Gruppen differenzieren wollen, müssen wir die Unterschiede nachweisen", sagte Schareck. "In manchen Fällen werden wir den Beweis nicht führen können oder aus Wettbewerbsgründen nicht wollen." So könnten Rollstuhlfahrer nicht mit der normalen Prämie unfallversichert werden. "Aber für die Unterschiede gibt es kein statistisches Material." Statistiken über Differenzen in der Berufsunfähigkeitsversicherung bestehen nur bei den Unternehmen: "Die werden sie aber nicht veröffentlichen wollen, weil das der Konkurrenz hilft."



      © 2005 Financial Times Deutschland

      Viel Spass in einigen Jahren mit Lebens- und Rentenversicherungen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.05 20:36:03
      Beitrag Nr. 101 ()
      #98

      :rolleyes: Ohne Kommentar!!! Armutszeugnis!!! :mad:
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 00:57:43
      Beitrag Nr. 102 ()
      Gothaer und Axa fallen bei Stresstests durch

      von Herbert Fromme, Köln

      Mindestens zwei große Lebensversicherer haben trotz der allgemeinen Erholung der Branche 2004 erneut nicht alle Stresstests der Finanzaufsicht BaFin bestanden. Nach Informationen der FTD aus Versicherungskreisen ist die Gothaer Leben bei allen drei Stresstests durchgefallen.

      Die Axa Leben erfüllte die Bedingungen bei zwei Szenarien, nicht allerdings bei einem simulierten Verfall der Aktienkurse um 35 Prozent. Stresstests dienen der Finanzaufsicht als Frühwarnsystem. Die Lebensversicherer sollen auch bei extremen Veränderungen im Kapitalmarkt ihre Verpflichtungen gegenüber den Kunden jederzeit erfüllen können. Verfehlt ein Versicherer einen Test, sollte er seine Kapitalanlagepolitik ändern und seine Eigenmittel stärken. Die Axa Leben ist die Nummer acht der deutschen Lebensversicherer, die Gothaer Leben liegt auf Platz 16. In Deutschland sind mehr als 120 Lebensversicherer tätig.

      Drei Stress-Szenarien

      Der Stresstest, den die BaFin zusammen mit der Assekuranz erarbeitet hat, sieht drei Szenarien vor. Der Test "R 10" (Renten 10) stellt fest, ob das Unternehmen bei einem Kursrückgang festverzinslicher Wertpapiere um 10 Prozent alle Verpflichtungen erfüllen kann. Der Test "A 35" (Aktien 35) simuliert einen Kursrückgang der Aktien um 35 Prozent. Der "RA 25" (Renten/Aktien 25) geht von einem Kursrückgang der Aktien um 20 Prozent und einem gleichzeitigen Kursrückgang festverzinslicher Wertpapiere um 5 Prozent aus. In allen drei Tests werden Bonitätsrisiken aus den Wertpapieren berücksichtigt, welche die Versicherer halten.

      Ein Sprecher der Gothaer bestätigte, dass der Lebensversicherer erneut die Vorgaben der Finanzaufsicht nicht erfüllen konnte. Er begründete das mit der Systematik der Tests, nach der alternative Kapitalanlagen wie Aktien behandelt werden. Das sei aber von der Risikolage der Anlagen her nicht gerechtfertigt.

      Ein Sprecher der Axa sagte, alle Konzerngesellschaften außer der Axa Leben hätten die Stresstests bestanden. "Die Axa Lebensversicherung hat den Stresstest A 35 nicht bestanden, da das vorhandene Hybridkapital in der gegenwärtigen Systematik des Stresstests nicht berücksichtigt wird." Würde das Hybridkapital eingerechnet, hätte die Axa Leben auch diesen Test "komfortabel bestanden". Hybridkapital wird aus langfristigen, nachrangigen Anleihen oder Genussscheinen gebildet und von den Rating-Agenturen nur in bestimmten Grenzen als Eigenkapitalersatz anerkannt.

      Altlasten bei Gothaer

      Die meisten deutschen Lebensversicherer hatten sich 2004 von den schwersten Folgen der Aktienkrise erholt, in der die Assekuranz mehr als 50 Mrd. Euro verloren hatte. Inzwischen sind diese Verluste größtenteils verdaut. Allerdings haben die Lebensversicherer deutlich weniger Reserven als vor der Krise. Vor allem die seit Anfang der neunziger Jahre sinkenden Zinsen bereiten den Unternehmen seit Jahren Probleme.

      Die Gothaer Leben gehörte - unter dem damaligen Finanzvorstand Reinhard Blei - zu den wenigen deutschen Versicherungsunternehmen, die kräftig in alternative Finanzanlagen investiert hatten. Blei verließ 2004 die Gothaer im Rahmen eines Management-Buyouts für die Asset-Management-Gesellschaft Capiton. Inzwischen ist der Konzern auch unter dem Druck der BaFin zu einer konservativeren Anlagepolitik zurückgekehrt.

      Aus der FTD vom 02.05.2005
      © 2005 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 02.05.05 01:14:32
      Beitrag Nr. 103 ()
      Wann kommt der Stresstest für einen 400 Punkte Zinsanstieg:laugh: und Eichels Zahlungsunfähigkeit:laugh:

      Wann bilden Versicherer Reserven für steigende Aktienkurse:cry:
      Avatar
      schrieb am 14.06.05 10:02:45
      Beitrag Nr. 104 ()
      Lebensversicherer erhöhen Aktienquote

      13. Juni 2005 Deutsche Lebensversicherer investieren wieder einen wachsenden Teil ihrer Kapitalanlagen auf den Aktienmärkten. Eine Umfrage dieser Zeitung hat ergeben, daß die Bereitschaft der Versicherer zu risikoreicheren Kapitalanlagen zunimmt, auch unter dem Eindruck rekordniedriger Anleihezinsen.

      So hat die R+V Leben ihre Aktienquote, nach Buchwerten gerechnet, im vergangenen Jahr von 8 auf 11,1 Prozent erhöht. Seit Jahresbeginn ist ein weiterer Prozentpunkt hinzugekommen. Damit liegt die Aktienquote nach Angaben von Rainer Neumann, der im Vorstand der R+V Versicherung für Finanzen und Kapitalanlagen verantwortlich ist, bei rund 12 Prozent. “Wir werden die Quote sukzessive nach oben fahren”, sagt Neumann.

      Ein riesiges Vermögen

      Ähnliches hat auch die Alte Leipziger vor, die ihre Aktienquote bereits von 6 auf 8 Prozent erhöht hat und mehr als 10 Prozent anstrebt. Für die Aktienmärkte sind das gute Nachrichten. Denn die deutschen Lebensversicherer verwalten ein riesiges Vermögen von mehr als 600 Milliarden Euro. Die R+V hat bei Kapitalanlagen von rund 40 Milliarden Euro seit Jahresbeginn etwa 400 Millionen Euro zusätzlich in Aktien angelegt. Allerdings werde die Luft allmählich dünner, viel mehr könne man nicht mehr machen, sagt R+V-Vorstand Neumann.

      Lebensversicherer können ihre Aktienquote nicht frei wählen. Sie müssen sicherstellen, daß sie auch bei kräftigen Kursverlusten die Ansprüche der Kunden langfristig erfüllen können. Deshalb müssen sie über genügend Sicherheitsmittel - Eigenkapital, Bewertungsreserven und versicherungstechnische Rückstellungen - verfügen, damit sie auf den Aktienmärkten oder auf anderen riskanteren Märkten investieren dürfen. Dieses Sicherheitspolster ist in den drei Jahren der Baisse von 2000 bis 2003 abgeschmolzen.

      Milliarden verloren

      Die Assekuranz hatte im Rausch der steigenden Kurse ihre Aktieninvestitionen auf bis zu 30 Prozent hochgefahren. Als die Kurse dann einbrachen, verloren die Lebensversicherer Milliarden. Einige gerieten in Existenzgefahr. Die Mannheimer Leben mußte sogar von der Branche gerettet werden. Alle Gesellschaften mußten ihre Aktienrisiken drastisch verringern, so daß die durchschnittliche Aktienquote von 26 auf zeitweise auf weniger als 9 Prozent gefallen ist.
      Diese Erfahrungen dürften dazu beitragen, daß einige Lebensversicherer ihre Quoten nur vorsichtig erhöhen. Die Aachen Münchener zum Beispiel bewegt sich nach Angaben von Finanzvorstand Jochen Petin in einem Korridor zwischen 5 und 8 Prozent, obwohl sie sich mit ihren Sicherheitsmitteln mehr erlauben könnte. Derzeit liege die Quote bei 7 Prozent. “Wir sind damit derzeit zufrieden und denken nicht, daß Aktien einen so großen Sprung machen, daß wir unseren festgelegten Korridor verändern müssen”, sagt Petin.

      Attraktive Anlagealternative

      Die Aachen Münchener Lebensversicherung verwaltet Kapitalanlagen im Wert von 17 Milliarden Euro. Der Marktführer Allianz Leben legt sich nicht fest, ob die Aktienquote noch weiter erhöht werden soll. Allerdings liegt sie hier ohnehin schon weit über dem Marktdurchschnitt von 9,5 Prozent. “Unsere Aktienquote lag Ende 2004 bei 14,3 Prozent und ist durch die freundliche Aktienmarktentwicklung seit Jahresbeginn weiter gestiegen”, sagt Maximilian Zimmerer, Finanzvorstand der Allianz Leben. Aktien seien auch nach dem Kursanstieg noch günstig bewertet und nicht nur im Hinblick auf die niedrigen Zinsen eine attraktive Anlagealternative.

      Damit nennt Zimmerer einen wichtigen Beweggrund für die verstärkte Anlage auf den Aktienmärkten. Mehr als 80 Prozent der Anlagen der Lebensversicherer sind Anleihen und andere Zinsprodukte. Auslaufende Titel müssen heute bei einer zehnjährigen Bindung für 3,1 Prozent angelegt werden. Die Versicherer garantieren ihren Kunden jedoch eine deutlich höhere Verzinsung. Die Garantie beträgt je nach Datum des Vertrages 2,75 bis 4 Prozent, und der Durchschnitt liegt bei etwa 3,6 Prozent.

      Der Druck wächst

      Bleibt es für lange Zeit bei den niedrigen Anleihezinsen und diesem Mißverhältnis, wächst der Druck auf die Lebensversicherer. Das bedeutet nach Einschätzung von Wolfgang Stertenbrink, Vorstandsmitglied der Alte Leipziger Leben, aber nicht, daß die Aktienquote unbegrenzt erhöht werden sollte. “Lebensversicherungen sind wegen der Garantie in erster Linie ein Zinsprodukt”, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz seiner Gesellschaft. Deshalb sollten Aktien nur eine Beimischung sein. “Wir wollen damit das Sahnehäubchen für unsere Kunden verdienen.”

      Diese Meinung vertritt die Debeka in Reinform. Ihr Lebensversicherer hat eine Aktienquote von 0,5 Prozent und will davon auch nicht abrücken, wie Finanzvorstand Rolf Florian verspricht. Ihm kommen allenfalls Aktien mit hoher Dividendenrendite ins Portefeuille. Mit dieser Strategie hat der auf Beamte spezialisierte Versicherungsverein, der seinen Kunden gehört, die Kapitalmarktkrise gut überstanden und gilt heute als einer der finanzstärksten Lebensversicherer.

      Text: ruh. / F.A.Z., 14.06.2005, Nr. 135 / Seite 21
      Avatar
      schrieb am 30.06.05 12:51:57
      Beitrag Nr. 105 ()
      Ganz hilfreich zur Orientierung ist auch die Seite von Cash-Life

      http://www.cashlife.de/cash.life-kauf-verkauf-lebensversiche…

      Die Policen der Gesellschaften, die sich verzockt haben, sind dort mit einem * gekennzeichnet und werden nur mit Einschränkungen angekauft.

      Die arme Victoria gilt als einer der Verursacher für den jüngsten Zinsrutsch, weil die sich jetzt mangels Masse gegen weiter sinkende Zinsen absichern mussten. Würd mich nicht wundern, wenn der Schritt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt getan wurde.
      Avatar
      schrieb am 03.07.05 22:40:21
      Beitrag Nr. 106 ()
      Lebensversicherer wollen den Garantiezins auf 2,25 Prozent senken

      Frankfurt/Main - Die deutschen Lebensversicherer wollen den Garantiezins für neue Lebensversicherungen wegen niedriger Erträge auf dem Anleihemarkt vom Jahr 2007 an noch einmal deutlich senken. Eine Reduzierung um 0,5 Prozent auf 2,25 Prozent sei weitgehend unstrittig, sagte der Präsident der Deutschen Aktuarsvereinigung (DAV), Norbert Heinen, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine Senkung würde nur neue Verträge treffen, die nach dem 1. Januar 2007 abgeschlossen werden.

      Bei Lebensversicherungen garantieren die Versicherer ihren Kunden einen Rechnungszins für die gesamte Laufzeit des Vertrags. Dieser Garantiezins war zuletzt Anfang 2004 um 0,50 Punkte auf 2,75 Prozent gesenkt worden. Bei Altverträgen aus der Zeit vor dem Jahr 2000 beträgt er noch bis zu vier Prozent. Zusätzlich zum Garantiezins erhalten die Versicherten eine variable Überschußbeteiligung.

      Das Magazin "Der Spiegel" berichtete unterdessen, daß die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegen deutsche Lebensversicherer wegen undurchsichtiger Bilanzierungspraktiken ermittelt. "Wir haben in jüngster Zeit bei einigen Lebensversicherern Rückversicherungsverträge beanstandet", sagte BaFin-Sprecher Peter Abrahams. dpa

      Artikel erschienen am Mo, 4. Juli 2005
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 12:09:23
      Beitrag Nr. 107 ()
      Fitch hebt negativen Ausblick für deutsche Lebensversicherer auf
      11.10.2005

      Fitch Ratings hat ihren Ausblick für die deutschen Lebensversicherer auf Stabil von Negativ hoch gestuft und reflektiert damit neben anderen positiven Faktoren eine Erholung in der Sicherheitsmittelausstattung der Unternehmen sowie eine wachsende Flexibilität in der Überschussbeteiligung, obwohl die langfristigen makroökonomischen Bedingungen für die Versicherer gemischt bleiben. Fitch erwartet derzeit keine Ausfälle von deutschen Lebensversicherern, heißt es. „Aufgrund einer flexibleren Überschussbeteiligung zugunsten der Anteilseigner der Versicherer, ist das Geschäftmodell ,Deutsche Lebensversicherer´ jetzt für internationale Investoren wieder attraktiver geworden“, sagt Christian Kühner, Associate Director bei Fitch.

      Günstiges Zinsszenario als Problemfall

      In einer aktuell veröffentlichten Sektorstudie weist Fitch darauf hin, dass die Verbesserung in der Sicherheitsmittelausstattung hauptsächlich auf steigende stille Reserven als Folge niedrigerer Zinssätze zurückzuführen ist. Die Ratingagentur geht davon aus, dass sich Ende 2004 die Netto stillen Reserven im Lebensversicherungssektor auf 24,5 Milliarden Euro beliefen. Allerdings weist Fitch darauf hin, dass dieses „günstige“ Zinsszenario auch zu einem Problem für die Versicherer werden könnte, wenn es kurzfristig zu einem starken Zinsanstieg kommt oder die hochverzinslichen Anleihen in den Beständen der Versicherer auslaufen. Die Fitch-Kennzahl der Sicherheitsmittelausstattung CAR (Capital Adequacy Ratio) verbesserte sich für die gesamte Branche von 96 Prozent im Vorjahr (= leicht schwach) auf 106 Prozent im Jahr 2004 (= gut).

      Überschussbeteiligung für Versicherte wird attraktiver

      Darüber hinaus haben die deutschen Lebensversicherer im Jahr 2004 durch lediglich leichte Erhöhungen in den gehaltenen Aktienquoten und weiteren Verbesserungen ihrer Risikomanagement-Systeme ihre Anfälligkeit für zukünftige kurzfristige Börsenmarktschwankungen weiter gering gehalten. Die bestehenden Regeln zur Überschussbeteiligung von 90/10 (so genannte „90/10-Regel“) haben laut Fitch bisher dafür gesorgt, dass die Anteilseigner deutscher Lebensversicherer nur zu einem kleinen Teil von den erwirtschafteten Überschüssen profitieren konnten. Mittlerweile haben die deutschen Lebensversicherer Möglichkeiten gefunden, um die realen Ausschüttungen an ihre Anteilseigner deutlich über die Zehn-Prozent-Marke zu heben und sich so eher einem internationalen Standard von bspw. rund 80/20 anzunähern.

      Konsolidierung des Lebensversicherungssektors

      In ihrem Spezial Report kommentiert Fitch auch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Juli 2005. „Die Entscheidung, die sich auf die Allokation der stillen Reserven im Rahmen der Überschussbeteiligung und eine verbesserte Transparenz hinsichtlich der zugrunde liegenden Kalkulationsgrundlagen bezieht, könnte erhebliche Konsequenzen für das Geschäftsmodell der Versicherer nach sich ziehen“, erklärt Tim Ockenga, Analyst bei Fitch. Zusammen mit anderen Rahmenbedingungen, so z. B. der Einführung von Solvency II oder der internationalen Rechnungslegungsvorschriften gemäß IAS/IFRS wie auch mögliche Auswirkungen der gegenwärtigen Gerichtsentscheidung könnten demnach Beschleuniger einer zukünftigen Konsolidierung innerhalb des deutschen Lebensversicherungssektors sein.

      Einbruch des Neugeschäft um 75 Prozent erwartet

      Für die kommenden zwölf Monate erwartet Fitch, dass die deutschen Lebensversicherer ihre geringe Risikoexponierung gegenüber kurzfristigen Börsenmarktschwankungen beibehalten werden, wobei nur finanzstarke Lebensversicherer im höheren Maße in der Lage sein werden, im Sinne einer angemesseneren Risiko-/Renditestrategie in risikoreichere Anlagen wie z.B. Aktien oder Hedgefonds zu investieren. Darüber hinaus ist Fitch der Ansicht, dass nach dem Neugeschäftsboom im Jahr 2004 aufgrund des teilweisen Wegfalls von Steuerbegünstigungen für Kapitallebensversicherungen das Erreichen eines angemessenen Neugeschäftswachstums eine der größten Herausforderungen für die deutschen Lebensversicherer sein wird, um steigende Verwaltungskostenquoten zu verhindern. „Wir erwarten, dass das reale Neugeschäft (ohne Einfluss von Beitragsüberhängen aus dem Jahr 2004) deutlich um 65 bis 75 Prozent sinken wird“, sagt Dr. Marco Metzler, Director bei Fitch.

      Finanzstärke ausschlaggebend

      Nach Ansicht von Fitch wird die Finanzstärke zu einem immer wichtiger werdenden Wettbewerbsfaktor für das Neugeschäft der Lebensversicherer werden. Für 2006 geht die Agentur daher davon aus, dass Versicherer vermehrt versuchen werden, ihre Finanzstärke durch die Aufnahme von „hartem“ Eigenkapital wie auch von Fremdkapital mit Eigenkapitalcharakter (Hybridkapital) weiter zu verbessern.

      Quelle: Fondsprofessionell. Komlett siehe: www.fitch-makler.de
      Avatar
      schrieb am 20.10.05 22:19:23
      Beitrag Nr. 108 ()
      Garantiezins für Lebensversicherung soll sinken

      BERLIN (Dow Jones)--Kunden, die eine Lebensversicherung neu abschließen, werden möglicherweise einen niedrigeren Garantiezins bekommen. Nach einem Bericht der Zeitung "Tagesspiegel" wird die Deutsche Aktuarvereinigung bei ihrem Treffen am kommenden Montag eine Senkung des Zinses von derzeit 2,75% auf 2,25% oder 2,0% empfehlen. Damit reagierten die Versicherungsmathematiker auf das niedrige Zinsniveau auf den Kapitalmärkten. Die Empfehlung der Aktuare muss laut Bericht von der Finanzaufsicht BaFin geprüft und vom Bundesfinanzministerium in einer Rechtsverordnung erlassen werden. In Kraft treten solle die Änderung am 1. Januar 2007.

      Tagesspiegel 20.10.2005

      Für wen lohnt sich der Abschluss einer KLV überhaupt noch ?:confused: ( Ich meine als Kunde ;) )

      Selbst wenn jemand bis zum Schluss durchhält, bleibt ja überhaupt kein Überschuss mehr übrig.

      Die ersten Jahre gehen für den Abschluss drauf, dann fallen noch Verwaltungskosten an und schließlich muss der Todesfallschutz auch noch finanziert werden. Außer Spesen nichts gewesen...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.10.05 22:28:20
      Beitrag Nr. 109 ()
      Garantiezins bei Lebenspolicen soll sinken
      Aktuare schlagen Reduzierung auf 2,25 Prozent vor

      von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

      Berlin - Eine deutsche Institution wird demontiert: die kapitalbildende Lebensversicherung. Zumindest drängt sich dieser Eindruck vielen Vorsorgesparern auf. Denn seit mindestens drei Jahren sorgt die mit 90 Mio. Verträgen liebste Geldanlage der Bundesbürger für Negativschlagzeilen. Anfang 2004 wurde die garantierte Verzinsung von 3,25 auf 2,75 Prozent gesenkt, der nächste Schlag folgte ein Jahr später mit der teilweisen Abschaffung des Steuerprivilegs. Gleichzeitig rutschten die Überschußbeteiligungen von einstmals sechs auf inzwischen etwas über vier Prozent. Nun hat die Vereinigung der deutschen Versicherungsmathematiker eine erneute deutliche Senkung des Garantiezinses für Lebensversicherungen empfohlen. Ab Anfang 2007 soll nur noch ein Garantiezins von 2,25 Prozent gelten, teilte die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) am Montag in Köln mit. Da das Bundesfinanzministerium und die Aufsichtsbehörde BaFin in der Regel den jährlichen Vorschlägen des DAV-Vorstandes folgen, scheint es ausgemachte Sache, daß ab übernächstem Jahr die Mindestverzinsung ein weiteres Mal reduziert wird. Damit können Policenbesitzer nur noch auf die Hälfte dessen bauen, was bis Mitte 2000 garantiert wurde.

      Zinsänderungen gelten jedoch nur für neu abgeschlossene Verträge. Bestehende Lebensversicherungen behalten ihren Garantiezins für die gesamte Laufzeit. "Wir werden uns die Empfehlung des DAV genau anschauen und vor allem auch die Begründungen prüfen", sagt BaFin-Sprecher Ben Fischer. Jedoch dürfte dies reine Formsache sein. Denn bereits im Mai hat BaFin-Chef Jochen Sanio eine Senkung des Höchstrechnungszins angemahnt. Schließlich befinden sich die für die Erwirtschaft der Lebensversicherungsrenditen maßgeblichen Zinsen auf Talfahrt. So ist die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen von knapp zwölf Prozent Anfang der achtziger Jahre auf nunmehr drei Prozent gefallen. Da ist es fast zwangsläufig, daß die Senkung kommt, schreibt doch Paragraph 65 des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) feste Grenzen vor. Demnach darf der Höchstrechnungszins nicht mehr als 60 Prozent vom Zinssatz festverzinslicher Staatsanleihen betragen. In der Praxis wird für die Ermittlung dieses Werts der Durchschnitt der Umlaufrendite der letzten zehn Jahre genommen. Aktuell liegt diese Rendite-Grenze bei 2,68 Prozent und damit unter dem noch gültigen Garantiesatz von 2,75.

      Diese Regelung dient letztlich dem Schutz der Versicherten und der Branche. Denn würden die Assekuranzen unter dem Druck der Konkurrenz zu hohe Rendite-Versprechen abgeben, die der Kapitalmarkt allenfalls unter Inkaufnahme eines hohen Risikos hergibt, drohten über kurz oder lang Schieflagen bei den Versicherern.

      Branchenprofis bezweifeln unterdessen, ob die vorgeschlagene Senkung ausreicht oder schon in kurzer Zeit eine erneute Reduzierung nötig wird. "Einen Wert von 2,25 Prozent kann nur als halbherzig bezeichnet werden", sagt Manfred Poweleit vom Fachdienst MAP-Report. Sollten die Kapitalmarktrenditen nicht bald wieder deutlich steigen, werden wir in zwei Jahren die Diskussion erneut erleben. "Ich rechne nicht damit, daß es in absehbarer Zeit zu deutlich höheren Renditen am Rentenmarkt kommt."

      Tatsächlich hätte der abgesenkte Garantiezins nur eine begrenzte Haltbarkeit. Sollte die Umlaufrendite auf dem jetzigen Niveau verharren, würde bereits im September 2008 die gesetzliche Grenze erneut nach unten durchbrochen werden. Poweleit sieht die Absenkung um lediglich 0,5 Prozentpunkte daher als branchenpolitische Entscheidung: "Eine Senkung auf realistischere zwei Prozent hätte das Produkt optisch deutlich unattraktiver gemacht", so der Assekuranzprofi.

      Eine deutlich stärkere Absenkung wäre den Lebensversicherern aus Marketinggesichtspunkten ungelegen gekommen. Bei einer Garantiezins-Reduzierung auf zwei Prozent hätten viele Versicherer befürchten müssen, daß die garantierte Mindestablaufleistung nach 15 Jahren unter der Summe der eingezahlten Prämien landet, da lediglich der Sparanteil verzinst wird.

      Artikel erschienen am Di, 25. Oktober 2005

      © WELT.de 1995 - 2005
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      schrieb am 25.10.05 07:23:15
      Beitrag Nr. 110 ()
      Die Versicherungsgesellschaften erhöhen ihre Aktienquoten - oha! Zeit zum Ausstieg!
      Avatar
      schrieb am 04.01.06 11:09:18
      Beitrag Nr. 111 ()
      Avatar
      schrieb am 11.01.06 11:28:31
      Beitrag Nr. 112 ()
      Noch ein paar Ergänzungen zu #109:

      Ideal 5,1
      Asstel 5,1
      Volkswohl Bund 5
      Signal-Iduna 4,5
      Generali 4
      Gothaer 4
      Inter 3,5

      Die Spanne zwischen den ertragsstarken und den ertragsschwachen Gesellschaften bleibt unverändert groß. Dies ist wahrscheinlich auch eine Auswirkung des Stresstests, denn die Gesellschaften, die sich 2000/2001 nicht verzockt haben, hatten genug Risikopuffer frei, um in die steigenden Aktienkurse hinein ihre Quoten zu erhöhen. Die Schwachmaten hingegen waren handlungsunfähig, weil sie mangels Risikotragfähigkeit keine Aktien kaufen durften.

      Kollektor fragte:
      "Für wen lohnt sich der Abschluss einer KLV überhaupt noch ? ( Ich meine als Kunde :) )"

      Die Antwort hat der Markt gegeben. Die Riester-Rente entwickelte sich im letzten Jahr vom unbeachteten Mauerblümchen zum Quotenrenner. Die Riesterförderung in Verbindung mit einem ertragsstarken Versicherer (an den jüngsten Zahlen kann man sehen, wer nachhaltig gut ist und wer nur mal kurzfristig "Window-Dressing" gemacht hat) ist eine attraktive Bereicherung der privaten Altersvorsorge.
      Avatar
      schrieb am 25.01.06 09:14:43
      Beitrag Nr. 113 ()
      S&P: Hannoversche Leben auf "A" hochgestuft

      Nach dem kürzlich erteilten "A"-Rating von Standard & Poor`s (S&P) für die VHV Allgemeine Versicherung AG wurde heute der Direktversicherer der VHV Gruppe, die Hannoversche Lebensversicherung AG, von "A-" mit stabilem Ausblick auf "A" mit stabilem Ausblick hochgestuft. S&P begründet die Verbesserung des Ratings für die Hannoversche Leben vor allem mit der im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossenen Integration des Direktversicherers in die Unternehmensgruppe VHV. Darüber hinaus aber auch mit der Einschätzung als Kerngesellschaft der VHV Gruppe, der guten Wettbewerbsposition, der starken Kapitalisierung und den befriedigenden Gewinnaussichten. Mit dieser Hochstufung weisen nun die zwei bedeutenden am Markt operierenden Gesellschaften der VHV Gruppe - die VHV Allgemeine Versicherung AG wie auch die Hannoversche Lebensversicherung AG - die Ratingnote "A" mit stabilem Ausblick auf.

      "Wir sehen in der positiven Bewertung dieser beiden wichtigen Gesellschaften innerhalb kürzester Zeit eine klare Bestätigung unseres Umbaus der gesamten VHV Gruppe", betont Uwe H. Reuter, Vorstandsvorsitzender des Konzerns. "Es ist auch ein Gütesiegel für unseren erfolgreichen Zusammenschluss des Vermittlerversicherers VHV mit dem Direkt- und Lebensversicherer Hannoversche Leben, mit dem wir ein neues Wachstumsfeld und eine breitere Risikostreuung erreicht haben", so Reuter weiter.

      "Das erneut verbesserte Rating für die Hannoversche Leben belegt eindrucksvoll die vollständig wieder hergestellte Solidität", urteilt Frank Hilbert, Vorstandssprecher der Sparte Leben. "Die Hochstufung ist aber auch ein Ergebnis unserer konsequenten Konsolidierung bis hin zur deutlichen Verbesserung unserer Produktpalette im vergangenen Jahr. Mit unseren Risikolebens- und Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherungen zählen wir wieder zu den besten Anbietern im Markt", fügt Hilbert hinzu, der im Sommer das Produktportfolio für seine Kunden um eine fondsgebundene Rentenversicherung erweitern wird.

      Die VHV Gruppe hatte im Jahr 2000 den Umbau des Unternehmens begonnen, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig auszubauen. Die erfolgreiche Fusion mit der Hannoverschen Leben und deren Konsolidierung sowie eine richtungsweisende Vereinbarung mit dem Betriebsrat zu modernen und flexiblen Strukturen einschließlich der Einführung einer am Unternehmenserfolg ausgelegten Ergebnisbeteiligung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bildeten den Kern der Neuausrichtung. Im Herbst vergangenen Jahres erfolgte die Bündelung des in bisher drei Gesellschaften getätigten Kompositgeschäftes der VHV in der VHV Allgemeine Versicherung AG. Mit der jetzt erfolgten Verbesserung des Ratings für die Hannoversche Lebensversicherung AG sind zwei starke Gesellschaften der VHV Gruppe - der Direktversicherer Hannoversche Leben und der Vermittlerversicherer VHV - am deutschen Versicherungsmarkt vertreten.

      Quelle: Hannoversche Leben
      Avatar
      schrieb am 25.01.06 18:55:42
      Beitrag Nr. 114 ()
      S&P Rating, so so.

      Wenn ich Aktien kaufen will, dann lese ich S&P Ratings!

      Wenn ich kapitalversicherer auswähle, dann lese ich etwas anderes - den Geschäftsbericht!

      Thorulf Müller
      Avatar
      schrieb am 30.01.06 16:30:56
      Beitrag Nr. 115 ()
      [posting]19.653.159 von noch-n-zocker am 11.01.06 11:28:31[/posting]Die Riester-Rente entwickelte sich im letzten Jahr vom unbeachteten Mauerblümchen zum Quotenrenner.

      Hier kommt es jetzt offiziell.


      16:23 30Jan2006 RTRS-Lebensversicherer verkaufen 2005 deutlich mehr Riester-Renten

      Frankfurt, 30. Jan (Reuters) - Die Nachfrage nach Riester-Renten hat im vergangenen Jahr deutlich angezogen.
      Die Lebensversicherer hätten 2005 rund 1,13 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag mit. 2004 waren es erst knapp 300.000 Kontrakte. Allein im vierten Quartal 2005 habe sich das Neugeschäft mit 670.000 Verträgen verfünffacht. Die Riester-Rente, eine private und staatlich geförderte Form der Altersvorsorge, ist nach dem früheren Arbeitsminister der rot-grünen Bundesregierung benannt.
      Insgesamt hätten die Lebensversicherer nicht an das starke Jahr 2004 anknüpfen können, das wegen des damals bevorstehenden Wegfalls der Steuerprivilegien für Kapitallebensversicherungen von einem Boom bei diesem Produkt geprägt war. Die Zahl der 2005 abgeschlossenen Verträge aus allen Lebensversicherungsbereichen sei um 39 Prozent auf 7,8 Millionen zurückgegangen, ergänzte der GDV.
      chk/zwi

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      Monday, 30 January 2006 16:23:38RTRS [nL30610221] {DE}ENDS
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 22:14:03
      Beitrag Nr. 116 ()
      Geschäft mit Lebenspolicen bricht stark ein
      Nach dem Boom 2004 hat die Lebensversicherungsbranche im vergangenen Jahr einen Einbruch hinnehmen müssen. Das Neugeschäft sei nach dem Wegfall von Steuerprivilegien 2005 um gut 22 Prozent auf 14,6 Mrd. Euro gesunken, sagte ein Sprecher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Damit schnitt die Branche noch schwächer ab als 2003, als knapp 16,6 Mrd. Euro Neugeschäft verbucht wurden. Die Zahl der abgeschlossenen Policen verringerte sich 2005 deutlich auf 7,3 (2004: 11,8) Mio. Stück. Allerdings konnte die Branche ihre Beitragseinnahmen steigern: Im reinen Lebensversicherungssegment - also ohne Pensionskassen oder Pensionsfonds - ergab sich ein Plus von sechs Prozent auf 72,5 Mrd. Euro.


      Der deutliche Rückgang im Neugeschäft war vom GDV erwartet worden. Ein GDV-Sprecher betonte, es handele sich nicht um eine Krise des Produkts Lebensversicherung. Bei den Beitragseinnahmen habe die Branche doppelt so stark zugelegt wie erwartet. Im Neugeschäft halbierte sich das Volumen bei Policen mit laufender Beitragszahlung auf 5,7 Mrd. Euro. Bei Neuverträgen mit Einmalzahlung ergab sich ein Plus von knapp einem Fünftel auf 8,9 Mrd. Euro. Experten zweifeln an der Zukunft der traditionellen Lebensversicherung, nachdem sie ihre steuerlichen Vorteile weitgehend verloren hat. Die daraus resultierenden Probleme könnten demnach zu einer Konsolidierung des Versicherungswesens führen. rtr





      Artikel erschienen am Sa, 4. Februar 2006
      welt.de
      Avatar
      schrieb am 04.02.06 12:58:46
      Beitrag Nr. 117 ()
      Hab heute Post von meiner LV bekommen, zahle seit 10 Jahren ein und der aktuelle Rückkaufwert ist niedriger als das eingezahlte Kapital, mein Kapital wurde im letzten Jahr mit ca. 0,5% verzinst (Überschußbeteiligung). Die Prospekte von damals habe ich noch aufbewahrt. Die Modellrechnungen sind der absolute Witz, ich bekomme jetzt gerade mal den Garantiewert, kaum Überschußbeteiligung (wie suggeriert,). Mein Riestervertrag, den ich seit 3 Jahren bei cosmos habe ist schon fast so viel Wert wie der 10 Jahresesvertrag bei der VPV bei gleichen monatl. Beiträgen. Was macht die VPV mit meinem Geld, Dax hat 27% gemacht, selbst am Geldmarkt bekommt man 2% und ich bekomme eine Überschußbeteiligung von 0,5%? Der Garantiezins von 4%(am Laufzeitende in 33 Jahren :mad: ) ist aber sicher, oder kann der im Nachhinein noch geändert werden?
      Avatar
      schrieb am 06.02.06 09:18:42
      Beitrag Nr. 118 ()
      #115
      Der Garantiezins ist Dir sicher. Leider bezieht er sich auf den Nettoanlagebetrag. Und das ist je nach Police und eingeschlossenem Risiko (Tod, BU) maximal 95 % der Summe, die Du zahlst!
      Avatar
      schrieb am 07.02.06 10:52:17
      Beitrag Nr. 119 ()
      Die Kosten sind am Anfang hoch, das merkt man am Rückkaufswert, zwischendrin und am Ende niedrig. Was zählt ist die Ablaufrendite, die ist nicht so schlecht. Durchhalten zahlt sich aus. Ein schlechtes Geschäft macht, wer die Anfangskosten bezahlt hat, dann aber kündigt und woanders weiter macht, z.B. in Produkten, die mittendrin und am Ende hohe Kosten haben (wie Rentenfonds).

      Angesichts der gesunkenen Zinsen (nur noch 3,5% bei 10jährigen Anleihen), können auch die Überschüsse nicht so sprudeln, wie JEDER vor einigen Jahren noch gedacht hat. Dafür war die Inflationsrate früher auch höher. 0,5% Überschussbeteiligung bedeutet übrigens, dass das ganze gebildete Deckungskapital mit 4,5% verzinst wird.

      Wer eine KLV abschließt, spekuliert natürlich nicht am Aktienmarkt, sondern setzt auf Sicherheit. Die geringe Aktienquote der Versicherer dient der Reduzierung der Volatilität der Überschussbeteiligung. Die meisten Kunden erwaren vor allem Sicherheit. Wer eine höhere Aktienquote will, kann ja zur konservativen KLV Aktienfonds in gewünschtem Maß beimischen.


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