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    Skandalkanzler : Riesterrente soll Pflicht werden !!!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.11.02 10:12:14 von
    neuester Beitrag 17.11.02 14:23:14 von
    Beiträge: 46
    ID: 660.960
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      schrieb am 16.11.02 10:12:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      musste soeben im radio vernehmen, dass die bisher freiwillige "riesterrente" zur pflicht werden soll. d.h. wir haben nicht nur die ökosteuer und einen beitragssatz von 19,5%, sondern eine neue zusätzliche pflichtrente. da soll ein produkt, dass keine abnehmer findet, zwangsweise verordnet werden. wann ist bloss schluss mit dem rot-grünen scheiss ??? :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 10:15:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Erst dann, wenn D offiziell Konkurs anmeldet, bzw. wenn in Leipzig wieder erschallt: "Wir sind das Volk!"
      :laugh: :cry:
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      schrieb am 16.11.02 10:15:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      das ist dann doch eher Kommunismus, was der will:

      wenn man die Einnahmen, die man erarbeitet, wieder fast komplett dem Staat geben muss, kann man das nur so bezeichnen.
      Und allen kommunistischen Staaten ging es ja wirtschaftlich blendend, wie wir wissen!
      Hoffentlich ist Senegal bereit, in 2 Jahren auch Entwicklungshilfe an uns zu zahlen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 10:30:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das wird zur Pflicht, weil man an der Rente enorm kürzen möchte. Das Geld langt nicht mehr.
      Frühverpensionierung, Vorruhestand und neu hinzugekommene DDR Rentner erschlagen das System.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:05:53
      Beitrag Nr. 5 ()
      Eine Pflicht-Riester-Rente ist eigentlich nichts anderes wie die staatliche Rente!

      Soll doch jeder so Vorsorgen wie er es möchte und wer es nicht tut muss halt länger Arbeiten! Das ist Freiheit!

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      schrieb am 16.11.02 11:09:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      man sollte dieser drecksregierung mit ihrem dreckskanzler die vertrauenfrage schon heute stellen. ihr hättet mal gestern das falsche gegrinse dieses arschloches namens schröder ansehen müssen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:22:40
      Beitrag Nr. 7 ()
      genau ein Riesenarschloch
      ein Betrüger
      ein Lügner
      ein gottverfluchter Bastard
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:27:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Geil:eek:
      Ich wusste schon, warum ich den Schröder gewählt habe:D
      Werd gleich ein paar Termine machen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:29:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Verdammt, jetzt jammern alle. Die meisten von den Idioten hier haben doch die Grünen oder Roten gewählt.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:30:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      #8

      willst du eine selbstanzeige mache wegen Volkverrat!!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:34:11
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10

      ich habe schwarz gewählt, davon kannst du ausgehen.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:37:14
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11: Ja du und ich vielleicht, aber dieses restliche Volk deutschlands ?? -bzw. wer oder was ist das restliche Volk und von wo kommt es...
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:39:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ich habe DIESE REGIERUNG NICHT GEWÄHLT! Und Jene die sie wählten sollten
      sich damit auseinandersetzen! Daß es jedoch so dick kam, konnte Jeder vorher ahnen!

      Also- Nicht Jammern! Das saudumme Stimmenvieh hat entschieden! Ich sah mir die Threads
      vor der Wahl genau an. Da wollte man Stoiber nicht, weil er ja nicht so medienwirksam
      auftrat, oder weil er desöfteren so energisch zuckte, oder weil er einen bayerischen
      Akzent hatte, oder wegen irgendwelchen Äusserlichkeiten.

      JETZT HABT IHR EUEREN BLENDER! Bitteschön! Seht her, das ist unsere NEUE REGIERUNG!
      Nicht mal der Bush hielt es für nötig, diesem Kanzler zu gratulieren.

      Und wenn Deppen diese Konstellation wählten, so haben wir halt eine Deppenregierung, so einfach ist das.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:39:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Zwei Punkte in deutschland müssen umgehend geändert werden, um den kommenden Schaden abzulenken:

      1. Einwanderungsgesetze vergleichbar wie in der Schweiz oder der USA.

      2. Mehrwertsteuer auf 22% Anheben, gleichzeitig die Sozialversicherungsabgaben drastisch verringern.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:43:16
      Beitrag Nr. 15 ()
      ... und hier die dpa-Meldung:

      Ulla Schmidt überlegt Zwang zur Riester-Rente

      Berlin (dpa) - Auch nach der Erhöhung der Rentenbeiträge geht die Diskussion um die Altersversorgung weiter. Die Bundesregierung denkt darüber nach, die Riester-Rente in eine Zwangsversicherung umzuwandeln. Dem Magazin «Focus» sagte Sozialministerin Ulla Schmidt, man müsse schauen wie sie sich entwickelt. Sollte sich herausstellen, dass die Förderung von zu wenig Menschen in Anspruch genommen wird, müsse man die Riester-Rente eventuell verpflichtend machen. Darüber werde später zu entscheiden sein.

      ----------------------------------------------------------

      Frau Schmidt wird jetzt in der Beleibtheitsskala - insbesondere unter Gewerkschaftern - ganz sicher einen großen Satz machen! Nur die Richtung scheint noch offen. :D
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:44:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      Es wird derzeit von mir ein Komplettprogramm geschrieben, dass alle Problematiken, Themen Deutschlands politsch umschreibt. Es ist wie das Harzkonzept, nur breitbandig auf das komplette System Deutschlands gerichtet.

      Am 1.12.2002 wird es auf www.insolventa.de veröffentlicht
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:48:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      ich glaube, da hilft nichts mehr. ab heute wird nur noch das nötigste gekauft und das geld gebunkert, aus ende - ich habe fertig und so denken wahrscheinlich millionen von deutschen. das ist wie eine spirale, die sich unaufhaltsam nach unten bewegt, bis zum bitteren ende, nähmlich die bankrotterklärung dieser glorreichen regierung. ich muß mich wohl ein wenig mit meiner ausdrucksweise etwas mäßigen, aber manchmal geht einem einfach der gaul durch.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:52:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      daß ein herr bush diesem kanzler nicht zu seinem wahlerfolg gratuliert hat, sagt doch wohl alles.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 11:53:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand! Volksaufstand!
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      schrieb am 16.11.02 11:53:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Bernd Senf:
      Zinssystem und Staatsbankrott
      Um es gleich vorwegzunehmen: Der folgende Beitrag rührt an einem Tabu, das sich auf erstaunliche Weise in einer ansonsten doch recht aufgeklärten Gesellschaft hat halten können. Gemeint ist das Zins-Tabu, die Tabuisierung der Zinsproblematik, d.h. des Zusammenhangs zwischen Zinssystem und vielfältigen Krisensymptomen. Dazu gehören Krisen der Wirtschaft, der Umwelt, der Gesellschaft, des Staates und der Dritten Welt. Hier soll es vor allem um die Krise des Staates - genauer: des Staatshaushalts - gehen, um die Eskalation der Staatsverschuldung und deren Finale, den Staatsbankrott.

      Zweimal Staatsbankrott in Deutschland
      In Deutschland hatten wir ihn in diesem Jahrhundert schon zweimal, und jedesmal verbunden mit sozialen Katastrophen: Im Gefolge des Ersten Weltkriegs die Inflation von 1923, und nach dem Zweiten Weltkrieg der Zusammenbruch der Währung 1948. Beide Male hatte die Währung den an sie gestellten Anspruch - nämlich zu währen, d. h. ihre Kaufkraft zu bewahren - eingebüßt.
      Auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 konnte man für 1 Billion Mark gerade mal noch ein Brot kaufen, in so astronomische Höhen waren die Preise gestiegen. Bis im November 1923 eine Währungsreform stattfand und die alte Währung im Verhältnis 1 Billion : 1 in die neue »Rentenmark« umgerechnet und umgewechselt wurde. Von dieser Umrechnung waren alle Geldgrößen betroffen, Geldvermögen ebenso wie Schulden, auch Staatsschulden, die der Staat u. a. zur Finanzierung des Ersten Weltkriegs aufgenommen hatte. Durch die große Inflation und anschließende Währungsreform hat sich demnach der Staat auf "elegante" Art, aber mit dramatischen Folgen, seiner gigantischen Staatsschulden entledigt, im wahren Sinne des Wortes »für`n Appel und `n Ei« ;)- denn mehr waren die Staatsschulden und ihre Rückzahlung nicht mehr wert.

      Die Inflation hatte die Forderungen derjenigen, die dem Staat freiwillig oder per Zwangsanleihe Geld geliehen hatten, aufgefressen. Die Leidtragenden waren die Inhalber von Sparguthaben, von Lebensversicherungen und anderen Geldvermögen, deren Kaufkraft praktisch auf Null zusammengeschrumpft waren; und die Gewinner waren die Schuldner und die Eigentümer von Realvermögen (Boden, Mietshäuser, Fabriken oder andere Wertgegenstände), die all dies unbeschadet über die Inflation hinüberretten konnten. Und wer vor der Inflation über große Geldvermögen verfügte, war früh genug in Sachwerte umgestiegen, im Unterschied zu den kleinen Sparern und Lebensversicherten, denen derartige Möglichkeiten verbaut waren.

      Der verdeckte Staatsbankrott, abgewickelt über die galoppierende Inflation, ging mit einer dramatischen Umverteilung einher, deren Opfer insbesondere das Kleinbürgertum war. Seine Existenzgrundlagen wurden in einer Welle von faktischen Enteignungen zerstört, während das große Kapital davon profitierte. Daß zunächst vor allem das Kleinbürgertum in der Weimarer Republik anfällig für faschistische Ideologie war, lag auch in dessen ökonomischem Absturz und in seiner dadurch verursachten Identitätskrise begründet.

      Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurde der sich erneut anbahnende Staatsbankrott auf andere Weise verschleiert. Die über Geldschöpfung »finanzierten« gigantischen Rüstungsprogramme trugen zunächst zu einer »Belebung der Wirtschaft« bei (welche Sprachverwirrung!). Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen wäre die Folge eines wachsenden Nachfrageüberhangs - nach Auslastung der Produktionskapazitäten - eine Inflation gewesen; und unter demokratischen Verhältnissen hätten die Gewerkschaften um einen Inflationsausgleich gekämpft. Beides fand unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus nicht statt: Die Gewerkschaften wurden zerschlagen, und der Wirtschaft wurde ein Lohn- und Preisstop aufgezwungen. Dadurch kam die Inflation nicht an die Oberfläche, sondern- blieb "zurückgestaut« und brach erst durch, nachdem die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zusammengebrochen war - nach dem Zweiten Weltkrieg.

      Hier erst wurde mit einiger Verzögerung offensichtlich, daß die Währung nichts mehr wert war. Die Konsequenz davon war die Währungsreform 1948, bei der eine Umstellung der alten Reichsmark auf die neue D-Mark in den drei westlichen Besatzungszonen im Verhältnis 10: 1 (zum Teil 6,5: 1) erfolgte. Und wiederum waren Geldvermögen und Schulden gleichermaßen entwertet, zum Nachteil der Inhaber von Geldvermögen und zum Vorteil der Schuldner. Der Staat hatte sich zum zweiten Mal durch Bankrott aus seinen Schulden herausgestohlen, hatte sich durch den Zusammenbruch der Währung entschuldet - aber mit keinem Wort bei den Geschädigten dafür entschuldigt, geschweige denn sie dafür entschädigt.

      So ist es eben bei einem Bankrott: Der eine kommt seinen Verpflichtungen nicht mehr nach, und andere haben davon ihren Schaden und müssen auf die Einlösung ihrer Forderungen ganz oder teilweise verzichten. Und wenn es nicht ganz so schlimm kommt, können sie sich noch aus einem Teil der Konkursmasse bedienen. Aber was ist denn eigentlich die Konkursmasse des Staates, wenn er bankrott macht? Und wird der Laden danach wirklich dicht gemacht, wie beim Konkurs eine Privatunternehmens? Irgendwie scheint es doch Unterschiede zu geben zwischen dem Bankrott eines Privatunternehmens und einem Staatsbankrott. Aber worin liegen sie, und worin sind sie begründet? Und was zum Teufel hat die Staaten immer wieder in den Bankrott getrieben, und wird sie vielleicht auch künftig dahin treiben?

      Auf dem Weg in einen neuen Staatsbankrott?
      Oder sind wir gar schon mitten auf dem Weg dorthin? Die USA z. B., die Ende 95/Anfang 96 zeitweise nicht einmal in der Lage waren, ihre Staatsbediensteten zu bezahlen, und sie deshalb mehrmals vorübergehend in unbezahlten Zwangsurlaub schickten? War das schon der Anfang eines Staatsbankrotts? Oder bei uns die sich verschärfenden Auseinandersetzungen um die Sparpakete der öffentlichen Haushalte - auf Bundesebene, bei den Ländern und den Gemeinden, um die Gefährdung der Renten, um die Demontage des Sozialstaats? Sind das alles Vorboten eines neuerlichen Staatsbankrotts? Und wenn ja: Wie könnte er diesmal abgewickelt werden? Und mit welchen Folgen? Wir wollen diesen Fragen etwas systematischer nachgehen, und das erfordert zunächst einige etwas trockene Modellüberlegungen. Aber sie werden uns helfen, die wesentlichen Zusammenhänge besser zu verstehen und den Nebel zu durchdringen, der normalerweise über sie gelegt ist.
      Der Bankrott privater Unternehmen und seine Folgen
      Betrachten wir zunächst die Rolle des Bankrotts bei privaten Unternehmen. Der drohende Bankrott ist sozusagen die Peitsche, mit der das Unternehmen auf Trab gehalten wird. Das Zuckerbrot sind die Gewinne, über die das Unternehmen - nach Steuerabzug - frei verfügen kann. Aber so ganz frei auch wieder nicht: Denn wenn die Gewinne z. B. vollständig konsumiert oder ausgeschüttet werden und damit Nettoinvestitionen (die über die Ersatzinvestitionen hinausgehen) unterbleiben, fällt das Unternehmen im Konkurrenzkampf gegenüber anderen investierenden Unternehmen zurück. Weil es nicht - wie die anderen - z. B. mit modernen Produktionsmethoden die Stückkosten und damit die Preise senken kann und ihm die Käufer davonlaufen. Ihm ergeht es wie einer Figur auf einem abwärts laufenden Band: Wer stehenbleibt, dem droht der Abgrund, eben der Konkurs oder Bankrott. Die gesunkenen Erlöse reichen schließlich nicht mehr aus, um die Kosten zu decken, um den eingegangenen Verpflichtungen nachzukommen, um die Lieferanten und die Beschäftigten zu bezahlen und die Schulden zu bedienen.
      Was bleibt einem privaten Unternehmen angesichts des drohenden Konkurses? An zwei Seiten kann die Sanierung ansetzen, nämlich an der

      - Senkung der Kosten und/oder

      - Steigerung der Erlöse.

      Was die Kostenseite anlangt, läuft es vielfach auf Rationalisierung und entsprechende Senkung der Arbeitskosten hinaus, z. B. durch Kurzarbeit oder Entlassungen. Auch Material- und Maschinenkosten geraten unter Druck und erzwingen Material- (und Energie-) Einsparungen und die Erschließung billiger Bezugsquellen. Oder unrentable Teile des Unternehmens werden ganz stillgelegt. Nur bei den Finanzierungskosten läßt sich relativ wenig einsparen, weil sie sich aus den "Altlasten" des Schuldenbergs und dem über Jahre hinweg aufzubringenden Schuldendienst ergeben.

      Ein vom Konkurs bedrohtes Unternehmen könnte natürlich auch versuchen, anstelle der unangenehmen Sanierungsmaßnahmen neue Kredite aufzunehmen, um die Lücke zwischen Erlösen und Kosten zu schließen. Aber es wird dafür kaum Banken finden, die unter solchen Bedingungen bereit wären, ihm Kredit zu geben. Denn die Banken achten in der Regel sehr genau darauf, daß ihre Kredite auch mit Zinsen bedient und zurückgezahlt werden, und sie sichern sich ihre Kredite mit dinglichen Sicherungen wie Grundstücken, Häusern und Produktionsanlagen ab. Im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners wird auf solche Sicherheiten zurückgegriffen, sie werden versilbert, d. h. verkauft und in Geld verwandelt, und aus dem Erlös werden die Ansprüche der Banken bedient. Ihre Forderungen werden sozusagen mit Unbarmherzigkeit eingetrieben, und sei es denn, daß das Unternehmen selbst dabei auf der Strecke bleibt und sich die Banken aus dem Unternehmensleichnam noch ihre Teile herauspicken - natürlich auch im Interesse der Geldanleger, die ihnen ihr Geld gegen Sparzinsen überlassen haben.

      An die Rolle des Zinses - des Kreditzinses wie des Sparzinses - haben wir uns alle gewöhnt. Und dennoch verbindet sich mit ihm eine Dynamik, die in vieler Hinsicht langfristig verheerende Wirkungen hervortreibt und die eine wachsende Zahl privater Unternehmen und auch den Staat in Richtung Bankrott treibt wobei sich die Abwicklung des Staatsbankrotts allerdings grundsätzlich von der des Unternehmensbankrotts unterscheidet. Wir kommen später darauf zu sprechen.

      Zur Problematik des Zinssystems
      Betrachten wir zunächst einmal die Rolle des Zinses aus der Sicht der Geldanleger. Jede Bank oder Lebensversicherung rechnet einem vor und stellt es in entsprechenden Grafiken anschaulich dar, wie sich festverzinslich angelegtes Geld im Laufe der Zeit - scheinbar wie von selbst - vermehrt. »Geld wächst und wächst und wächst« oder »Lassen Sie Ihr Geld arbeiten« sind Werbeslogans, die jeder kennt. Werden die jährlichen Zinserträge nicht entnommen und für Konsumausgaben verwendet, sondern auf das angelegte Geldvermögen jeweils draufgepackt, dann ergibt sich gemäß der Zinseszinsformel ein exponentielles Wachstum des Geldvermögens, das sich von Jahr zu Jahr immer weiter beschleunigt.
      Zinssystem, Wachstumsdruck und monetärer Teufelskreis
      Wo aber kommt dieses Wachstum her, worin hat es seine Grundlage? Letztlich muß es irgendwo an anderer Stelle in der Produktion von Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet werden. Denn die angelegten Gelder fließen als Kredite z.B. an Unternehmen, die damit investieren. Um die aufgenommenen Kredite mit Zinsen zu bedienen und zurückzuzahlen, müssen die Unternehmen ihre Produktion, ihren Absatz und ihre Erlöse ausweiten. Gesamtwirtschaftlich bedeutet das: Das Zinssystem setzt die Produktion unter einen permanenten Wachstumsdruck. Dem exponentiellen Wachstum der Geldvermögen steht im übrigen ein entsprechendes exponentielles Wachstum der Schulden gegenüber. Helmut Creutz hat diesen Zusammenhang als »monetären Teufelskreis« bezeichnet.
      Indem das angelegte Geldvermögen als Kredit weiterverliehen wird, begründet es an anderer Stelle eine entsprechende Verschuldung. Deren Bedienung (Tilgung plus Zinsen) führt zu vergrößerten Rückflüssen, und die auf diese Weise vergrößerten Geldvermögen suchen sich neue Schuldner, usw. Als Schuldner kommen in Frage: private Unternehmen, private Haushalte und Staat im Inland sowie »das Ausland«.

      Betrachtet man die Entwicklung der Verschuldung im Verhältnis zur Entwicklung des Sozialprodukts in der Bundesrepublik von 1950 - 1993, so zeigt sich (ebenfalls nach Creutz) ein ungleich viel schnelleres Anwachsen der Schulden: Während sich das Sozialprodukt in diesem Zeitraum um das 8-fache erhöht hat, ist die Verschuldung (von Unternehmen, Haushalten und Staat zusammen) auf das 18-fache angestiegen.

      Der wachsende Schuldenberg fordert in wachsendem Maße seinen Tribut in Form von Zinslasten, die von den Schuldnern im Durchschnitt immer schwerer aufzubringen sind, die immer größere Teile des Sozialprodukts beanspruchen und an die Geldvermögensbesitzer bzw. an die Banken fließen.

      Zinssystem und Wirtschaftskrise
      Solange das Sozialprodukt (SP) noch kräftig wuchs und die Zinslasten nur einen geringen Prozentsatz ausmachten (aufgrund der durch die Währungsreform 1948 zusammengeschrumpften Schulden), fiel das Wachstum der Zinslasten nicht weiter auf. Es blieb immer noch ein absolut wachsender Rest des Sozialprodukts zur Verteilung übrig. Aber in einer Welt begrenzter Ressourcen und Absatzmärkte kann die Produktion auf Dauer unmöglich mit dem vom Zins geforderten exponentiellen Wachstum mithalten. Wenn sich das Wirtschaftswachstum aber verlangsamt, drücken die weiter wachsenden Zinslasten immer mehr auf das Sozialprodukt - und drängen andere Ansprüche an das Sozialprodukt immer mehr in die Defensive. Die Schuldner geraten dadurch immer mehr in die Klemme. Bleiben die erforderlichen Erlössteigerungen aus, denn müssen die privaten Unternehmen andere Kosten senken - mit der Folge von Entlassungen, gesamtwirtschaftlichem Nachfragerückgang, einer steigenden Zahl von Konkursen usw., kurz: mit der Folge einer Wirtschaftskrise. Die Zinslasten wachsen demnach wie ein Tumor, zuerst ganz langsam und unauffällig, dann immer dramatischer, und entziehen dem »sozialen Organismus« immer mehr Lebenskräfte, bis er daran zusammenbricht. Das Erstaunliche ist, daß die Wirtschaftswissenschaftler diesen Zusammenhang bisher so gründlich übersehen haben. Für sie ist der Zins eine Grundlage für die »Optimale Allokation der Ressourcen« und für das »Gleichgewicht am Kapitalmarkt« zwischen Sparen und Investieren. Sie verstehen das Wesen dieser wuchernden Schulden ebenso wenig wie die Schulmedizin das Wesen der Krebskrankheit.
      Zinssystem und Staatsverschuldung
      lm Unterschied zu privaten Unternehmen muß der Staatshaushalt auf Dauer und im Durchschnitt keine Gewinne erzielen, sondern die Staatsausgaben durch entsprechende Einnahmen decken. Er erzielt diese Einnahmen nicht in erster Linie durch Verkauf von öffentlichen Gütern und Dienstleistungen, sondern vor allem durch Steuereinnahmen, die einen grundsätzlich anderen Charakter haben als die Erlöse der privaten Unternehmen. Sie entstehen kraft hoheitlicher Gewalt des Staates, der seinen Bürgern Steuern auferlegen kann. Wenn sich laufende Ausgaben und laufende Einnahmen die Waage halten, handelt es sich um ein ausgeglichenes Budget.
      Es gibt aber auch für den Staat gute Gründe, sich zu verschulden, insbesondere dann, wenn damit langfristige Zukunftsinvestitionen finanziert werden, deren Früchte auch noch von späteren »Generationen« von Steuerzahlern als öffentliche Leistung in Anspruch genommen werden (z. B. Verkehrssystem, Bildungssystem). Würden derartige Investitionen allein aus Steuermitteln finanziert, so müßten die jetzigen Steuerzahler für etwas aufkommen, was zum erheblichen Teil auch von späteren Generationen genutzt wird, und im übrigen ließe sich ein Großteil dieser Investitionen ohne Kredite gar nicht finanzieren und müßte entsprechend unterbleiben. Ohne Verschuldung könnte der Staat demnach einen wesentlichen Teil seiner Funktionen gar nicht erfüllen, und ob diese Funktionen hinreichend durch privatwirtschaftliche Aktivität erfüllt werden könnten, ist äußerst fraglich. Durch Kreditfinanzierung werden die Lasten auch auf spätere Steuerzahler verteilt. Denn zur Verzinsung und Tilgung der Staatsschulden bedarf es späterer Steuereinnahmen, die über die späteren laufenden Staatsausgaben hinausgehen.

      Das Aufbringen wachsender Steuereinnahmen und die Bedienung der Staatsschulden ist solange kein Problem, wie das Sozialprodukt entsprechend wächst - und mit ihm (selbst bei gleichbleibenden Steuern und konstanten Steuersätzen) das Steueraufkommen. Angesichts der Dynamik der Zinseszinses und der entsprechend exponentiell wachsenden Zinslasten müßte aber das Sozialprodukt auf Dauer ebenfalls exponentiell anwachsen, was aus besagten Gründen unmöglich ist. Mit nachlassendem Wirtschaftswachstum fallen aber die Steuereinnahmen geringer aus, als es für die Bedienung der Staatsschulden erforderlich wäre. Damit gerät auch der Staat in die Schuldenklemme.

      Unterschiede zwischen Privat und Staatsschulden
      Ähnlich wie bei privaten Unternehmen gibt es auch für den Staat zunächst einmal zwei Ansatzpunkte, auf die Schuldenklemme zu reagieren:
      - Steuererhöhung und/oder

      - Staatsausgabensenkung (Sparprogramme)

      Bezüglich der Einnahmenerhöhung befindet sich der Staat in einer prinzipiell anderen Situation als die privaten Unternehmen, denn er kann die Steuererhöhung hoheitlich durchsetzen. Aber es schafft politische Konflikte, und in demokratischen Gesellschaften ist die Regierung spätestens bei den nächsten Wahlen auf ausreichende Mehrheiten angewiesen - oder in laufenden Legislaturperioden auf das Mitziehen von Koalitionspartnern bzw. auf ausreichende Mehrheiten im Parlament. Was die Ausgabenkürzungen anlangt, sieht es ähnlich aus. Auch sie schaffen politische Konflikte, wenn auch an anderen Stellen, und auch hier geht es um die Angst vor dem Verlust an Wählerstimmen und Mehrheiten.

      Was also liegt für die Regierungen näher, als sich eines anderen Mittels zu bedienen, das den Privatunternehmen so nicht zur Verfügung steht: der wachsenden Neuverschuldung, diesmal aber nicht nur zur Finanzierung von Zukunftsinvestitionen, sondern zum Teil auch zur Bedienung der Altschulden. Früher aufgenommene Kredite werden teilweise mit neu aufgenommenen Krediten zurückgezahlt - eine scheinbar elegante Lösung. Die Politik vermeidet auf diese Weise das Austragen der sonst unvermeidlichen Konflikte an der Einnahmen- bzw. Ausgabenfront. Nur: das Problem der Staatsverschuldung und ihrer Bedienung wird dadurch nicht gelöst, sondern in die Zukunft verlagert - und vergrößert. Und wenn in den folgenden Jahren der gewachsene Schuldenberg einen wachsenden Schuldendienst fordert, der nun noch weniger aus den laufenden Steuereinnahmen gedeckt werden kann, dann wird die Neuverschuldung eben noch weiter erhöht. Und so fort.

      Keynesianismus: Geldschöpfung als Droge
      Aber wer wird denn einem solchen Staat noch weiterhin Kredite geben? Wenn die versprochenen Zinsen hinreichend attraktiv sind, finden sich vielleicht genügend private Geldanleger, die entsprechende Staatsanleihen kaufen und auf diese Weise dem Staat ihr Geld leihweise zur Verfügung stellen.
      Sie vertrauen darauf, daß der Staat zur Bedienung der Schulden - anders als Privatunternehmen - notfalls die Steuern erhöhen und/oder die Staatsausgaben senken kann. Und wenn sich nicht genügend private Geldanleger finden, bleibt immer noch die Zentralbank (von der bisher überhaupt noch nicht die Rede war). Sie braucht im Prinzip nur den Geldhahn aufzudrehen, zusätzliches Geld zu drucken und dieses Geld an den Staat fließen zu lassen, damit dieser zusätzliche Staatsausgaben tätigen oder alte Schulden bedienen kann. Vornehm ausgedruckt heißt das: »Der Staat hat sich bei der Zentralbank verschuldet«, oder: »Die Zentralbank hat im Zuge ihrer Offenmarktpolitik Staatspapiere angekauft«.

      Rein technisch bestehen seit Abkoppelung des Geldes vom Gold keinerlei Schwierigkeiten oder Grenzen für eine solche Art von zusätzlicher Geldschöpfung, der kein entsprechendes Sozialprodukt gegenübersteht. Und die Zentralbanken der westlichen Industrieländer haben nach dem Zweiten Weltkrieg auch mehr oder weniger davon Gebrauch gemacht - mit der Folge schleichender Inflation in den 60er und 70er Jahren. Das war die Blütezeit des Keynesianismus, einer auf Keynes zurückgehenden Wirtschaftspolitik, die mit geldschöpfungsfinanzierten Defiziten im Staatshaushalt (deficit spending) die Konjunktur ankurbeln wollte - und es anfangs auch geschafft hat.

      Nur: Über Risiken und Nebenwirkungen gab es damals keine Packungsbeilage, und auch keinen Arzt oder Apotheker, den man diesbezüglich hätte fragen können. Die Nebenwirkung des Keynesianismus, die schließlich immer mehr zum Hauptproblem wurde, war die schleichende Inflation. Das System war süchtig geworden nach Geldspritzen, die zur Überwindung oder Vermeidung wirtschaftlicher Depression von den Zentralbanken verabreicht wurden - und die anfänglich tatsächlich wie Wunder wirkten (z. B. in der Bundesrepublik bei der Überwindung der ersten Nachkriegsrezession 66/67). Allerdings, wie das bei Drogen so ist: Nach einer Weile läßt die Wirkung nach, und um erneut die gleiche Wirkung zu erzielen, muß die Dosis gesteigert werden; und dadurch werden die Nebenwirkungen immer bedrohlicher.

      Die Entziehungskur der Monetaristen
      Bezogen auf die immer schneller schleichende Inflation gab diese Entwicklung ab Mitte der 70er Jahre denjenigen Auftrieb, die dringend das Absetzen der Geldspritze, d.h. eine Antiinflationspolitik forderten: den Monetaristen. Sie schoben die ganze Schuld an der Inflation den Keynesianern zu, und in den Wirtschaftswissenschaften und später in der Wirtschaftspolitik entbrannte ein heftiger Streit zwischen Monetaristen und Keynesianern, wobei die Monetaristen mehr und mehr die Oberhand gewannen.
      Ausgerüstet mit monetaristischer Munition führte Ronald Reagan 1980 seinen Wahlkampf um die amerikanische Präsidentschaft, forderte drastische Sparmaßnahmen und einen Abbau von Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit und wurde zweimal zum Präsidenten der USA gewählt. Das Resultat seiner 8-jährigen Amtszeit bestand darin, daß im sozialen Bereich rigorose Kürzungen durchgezogen wurden, während der Rüstungshaushalt ins Gigantische gesteigert wurde - und damit insgesamt das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung sich nicht verminderten, sondern im Gegenteil dramatisch anwuchsen. Darüber hinaus wechselten die USA ihre Rolle vom bis dahin größten Auslandsgläubiger zum größten Auslandsschuldner.

      Die Verdrängung der Zinsproblematik
      Aber ganz gleich, wie die Handhabung der eskalierenden Staatsverschuldung und der krebsartig wuchernden Zinslasten der öffentlichen Haushalte in Zukunft erfolgen wird, über immer drastischere Sparmaßnahmen, Steuererhöhungen oder über weiter wachsende Neuverschuldung und inflationäre Geldschöpfung: die wesentliche zugrundeliegende Ursache wird weder auf die eine noch auf die andere Art thematisiert oder gar behoben, sondern verdrängt. Es ist die destruktive Dynamik des Zinssystems, von der - entgegen dem ersten Anschein - nur ein verschwindend kleiner Teil der Gesellschaft profitiert.

      Dazu gehören nicht etwa die kleinen und mittleren Sparer und Geldanleger, die sich über ihre jährlichen Zinserträge freuen und dabei gar nicht merken, daß ihnen - über unsichtbare Zinsanteile in den Preisen, Mieten und Steuern - pro Jahr eine viel größere Summe an Zinslasten auferlegt und aus der Tasche gezogen wird. Offizielle Zahlen darüber gibt es bezeichnenderweise nicht, und deshalb ist man bislang auf Schätzungen angewiesen. Helmut Creutz schätzt den Anteil der Zinskosten, den die Unternehmen auf die Preise überwälzen und in die Preise einkalkulieren, auf durchschnittlich ungefähr 1/3 der Konsumgüterpreise. Um zu den Gewinnern des Zinssystems zu gehören, müßte man also jährlich Zinserträge beziehen, die 1/3 der eigenen jährlichen Konsumausgaben übersteigen. Und das sind in der Bundesrepublik nur ganze 10 % der Einkommensbezieher. Bei weiteren 10% halten sich Zinserträge und unsichtbare Zinslasten in etwa die Waage, und 80% der Einkommensbezieher zahlen drauf, tagtäglich, unsichtbar, unbewußt - und tragen auf diese Weise mit dazu bei, daß sich die Geldvermögen in den Händen dieser 10% immer weiter vergrößern - während Teile der Wirtschaft, der privaten Haushalte und der Staat von der gleichermaßen wachsenden Schuldenlast immer mehr erdrückt werden. Der Vergleich mit einem wachsenden Tumor drängt sich immer mehr auf.

      Und irgendwann bleibt nur noch der Schnitt: Einschnitte ins soziale Netz oder - als Endstation einer galoppierenden Inflation - der Währungsschnitt, die Währungsreform. Oder der Staat erklärt offen seine Zahlungsunfähigkeit, aber nicht nur - wie in jüngerer Zeit mit drastischen Sparmaßnahmen - gegenüber den sozial Schwachen, sondern auch gegenüber denjenigen, von denen er sich das Geld für seine Staatsschulden geliehen hat: indem er die Schulden nicht mehr bedient und für sich einen teilweisen oder vollständigen Schuldenerlaß verkündet.

      Das Besondere um Staatsbankrott
      Wie war es doch gleich bei Privatunternehmen, wenn sie zahlungsunfähig werden? Die Gläubiger treiben das Unternehmen in den Konkurs und holen sich aus der Konkursmasse ihren Anteil, allen voran die Kreditgeber mit ihren dinglichen Sicherungen. Und beim Staatsbankrott? Die Gläubiger, d.h. die Inhaber von Staatspapieren, müßten gegenüber dem Staat das Konkursverfahren einleiten. Aber wo ist in diesem Fall die Konkursmasse, wo sind die dinglichen Sicherungen? Sollten etwa der Staat oder Teile seines Vermögens zwangsversteigert werden, und sollte der Staat dann ein für allemal von der Bildfläche verschwinden - wie ein Privatunternehmen im Falle des Konkurses? Nein! Es gibt in diesem Sinn kein öffentliches Konkursrecht, und es gibt keine dinglichen Sicherungen für Staatsanleihen, außer das Vertrauen auf die hoheitliche Gewalt des Staates und darauf, daß er das Geld für die Bedienung der Schulden schon irgenwie eintreiben wird.
      Und selbst wenn der Staat bankrott macht: Er wird als Staat nicht verschwinden, sondern nach dem Bankrott wie Phönix aus der Asche steigen - mit einer neuen Regierung, vielleicht sogar mit einer neuen Staatsform und Verfassung, vielleicht auch als mehrere neue Staatengebilde, in die der alte Staat zerfallen ist; aber in seiner Funktion als Staat bleibt er erhalten. Und von allen Schulden (wenn auch nicht von aller Schuld) befreit, kann er das makabre Staatstheater mit dem Finale »Staatsbankrott« von neuem beginnen - mit einer Spieldauer von einigen Jahrzehnten. Die ökonomischen und sozialen Spannungen, die sich im Gefolge dieses Prozesses immer weiter erhöhen, tendieren dahin, sich nach außen und/oder innen gewaltsam zu entladen. Optimale Allokation der Ressourcen? Nein - Destruktion! Die dazu notwendigen Objekte des Hasses sind bisher noch immer gefunden worden, und die dazu notwendigen Rechtfertigungen auch. Das Zinssystem schafft Pulverfässer, weltweit, und der Zinssatz wirkt wie ein sozialer Sprengsatz. Aber kaum einer schaut hin. Obwohl die Sprengsätze tagtäglich mitten unter uns, direkt vor unseren Augen, gelegt werden wie bei »Biedermann und die Brandstifter«.

      Die Befreiung des Geldes vom Zins
      Der Zusammenhang zwischen Zinssystem und Krise der öffentlichen Haushalte (sowie weiteren Krisensymptomen) wird bis heute in der Wirtschaftswissenschaft, in der Politik oder in der Öffentlichkeit kaum diskutiert. Und dies, obwohl die Grundlagen für diese Einsicht schon vor rund 100 Jahren gelegt wurden - von Silvio Gesell, dem Begründer der sogenannten Freiwirtschaftslehre. Ein wesentlicher Gedanke dieser Schule liegt in der Forderung nach Überwindung des Zinssystems - durch eine Befreiung des Geldes vom Zins. Aber nicht einfach durch Zinsverbot; denn das würde nur dazu führen, daß das nicht für Konsum verwendete, überschüssige Geld nicht mehr dem Kapitalmarkt zufließt, sondern stattdessen gehortet und dadurch dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird mit der Folge gesamtwirtschaftlicher Kreislaufstörungen und eines entsprechenden Kollapses der Wirtschaft.
      Vielmehr sollte das Geld auf andere Weise als mit dem destruktiven Zins in Umlauf gehalten werden: durch eine sogenannte konstruktive Umlaufsicherung des Geldes, durch eine Art Parkgebühr für gehortetes Geld. Diese Liquiditätsgebühr sollte etwas höher sein als die Liquiditätsvorteile des Hortens (die sich z. B. aus Spekulationsmöglichkeiten ergeben). je länger das Geld durch Horten dem Kreislauf entzogen und dadurch seiner öffentlichen Funktion als Tauschmittel beraubt wird, umso höher sollte die Gebühr werden. Unter solchen Bedingungen würde das überschüssige Geld nicht erst dann zum Kapitalmarkt weiterfließen, wenn es einen hinreichenden Zins bekommt, sondern allein schon deshalb, um der "Umlaufsicherungsgebühr" zu entgehen. Als Folge dieses wachsenden Geldangebots am Kapitalmarkt würde der Zins ganz von selbst immer weiter absinken - und mit ihm die vielfältigen destruktiven Tendenzen, die er langfristig hervortreibt.

      Angesichts der eskalierenden Staatsverschuldung, aber auch anderer Krisensymptome, die durch das Zinssystem hervorgetrieben bzw. verstärkt werden und sich derzeit in atemberaubendem Tempo immer weiter zuspitzen, scheint es mir dringend geboten, am bislang so wohl gehüteten Zins-Tabu zu rütteln und die Problematik des Zinssystems verstärkt in die öffentliche Diskussion zu rücken. Auch wenn die Grundlagen dafür schon vor 100 Jghren gelegt wurden, sind die entsprechenden Gedanken nicht veraltet, sondern werden im Gegenteil von Tag zu Tag aktueller. Es ist an der Zeit, sie wieder aufzugreifen und bezogen auf die heutigen Verhältnisse weiterzuentwickeln.

      Vertiefende Literatur
      Bernd Senf: Der Nebel um das Geld - Zinsproblematik, Währungssysteme, Wirtschaftskrisen - Ein Aufklärungsbuch, Gauke-Verlag, Lütjenburg 1996
      Helmut Creutz: Das Geldsyndrom - Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft, Ullstein-Taschenbuch 34556, Frankfurt/Main, Berlin 1995

      Margrit Kennedy: Geld ohne Zinsen und Inflation, Goldmann-Taschenbuch, Wilhelm-Goldmann-Verlag, München 1993

      Silvio Gesell: Die Natürliche Wirtschaftsordnung, Gesammelte Werke, Band 1 1, Gauke-Verlag, Lütjenburg 1991

      Der Dritte Weg - Zeitschrift für die natürliche Wirtschaftsordnung, Feldstr. 46, 20357 Hamburg


      Hier die Probleme:
      www.staatsverschuldung.de
      www.staatsverschuldung-online.de
      www.staatsverschuldung.de



      Und hier die Lösung:

      www.Kennedy.de
      www.Geldreform.de
      www.Geldcrash.de
      www.inwo.de
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:05:26
      Beitrag Nr. 21 ()
      Dümmer geht`s nicht.... :mad:

      In Fraktions- und Regierungsspitze sitzen drei Schulabbrecher (Müntefering, Fischer, Renate Schmidt), zwei Sozial- und Geisteswissenschaftler (Trittin, Weiss), fünf Lehrer (Eichel, Wieczorek-Zeul, Ulla Schmidt, Bulmahn, Sager), eine Theologin (Göring-Eckardt) und acht Juristen (Schröder, Clement, Schily, Stolpe, Künast, Steinmeier, Struck, Zypries). Für sich genommen wäre die Ausbildung kein Problem, wenn die Minister wenigstens in Unternehmen gearbeitet und dort Erfahrungen gesammelt hätten. Doch Fehlanzeige. Im Kabinett arbeiten fast ausschließlich Menschen, die ihr ganzes Leben im öffentlichen Sektor verbracht haben. Nur Renate Schmidt hat einmal bei Quelle gearbeitet, und Wolfgang Clement war einige Jahre Journalist in privaten Verlagen. Am meisten Erfahrung hat noch Franz Müntefering, der mit 14 von der Schule abging und Industriekaufmann lernte.


      http://www.ftd.de/pw/de/1035086401901.html?nv=se
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:09:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      Schulabbrecher, Geisteswissenschafter :laugh: , Lehrer - das ist der Bodensatz Deutschlands. :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:10:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      dafür gibt es nur ein wort: PISA

      LOL:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:11:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Den Rezzo Schlauch diesen Oberschwadroneur hast noch vergessen.
      Meines Wissens war der auch ein Lehrer.
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:13:31
      Beitrag Nr. 25 ()
      Kabinett ohne Wirtschaftserfahrung


      Nur die Deutschen glauben, dass soziale Durchlässigkeit bis in das Bundeskabinett reichen muss und prinzipiell jedermann alles on the job lernen kann - und sei es das Regieren einer Nation mit jährlicher Wirtschaftsleistung von über 2000 Mrd. Euro. Gerhard Schröders Kabinett wäre für die Leitung einer Justizvollzugsanstalt, einer Gesamtschule oder eines Landgerichts besser qualifiziert als für diese anspruchsvolle Aufgabe.


      Vielleicht sollten ausnahmsweise mal Fachleute an die Spitze :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:24:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      Woher nehmen und nicht stehlen?! Die haben keine guten Leute!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 12:44:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      Es war alles vorhersehbar, es gibt keine Entschuldigung für das Wahlergebnis!

      Mein Opa hatte schon Recht:
      die Sozis können nicht mit Geld umgehen! :(:(
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 13:18:20
      Beitrag Nr. 28 ()
      Naja, hier kann sich Schmidt weiter inspirieren lassen (obwohl aufgrund ihrer Vergangenheit sollte die das sowieso verinnerlicht haben):

      http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=920923930
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 16:09:00
      Beitrag Nr. 29 ()
      Aufregung um angebliche Zwangsrente

      Berlin (dpa) - Auf Kritik und Ablehnung sind Äußerungen von Sozialministerin Ulla Schmidt zur Riester-Rente gestoßen. Sie hatte ins Gespräch gebracht, die vom Staat geförderte Zusatzrente bei Bedarf in eine Zwangsversicherung umzuwandeln. Ein Sprecher Schmidts betonte jedoch, es gebe keinerlei Planungen in diese Richtung. Führende Sozialexperten erhöhten unterdessen den Druck auf die Bundesregierung, eine neue Rentenreform anzupacken. Die Vorschläge zielen langfristig auch auf eine Anhebung des Rentenalters

      erschienen am 16.11.2002 um 15:50 Uhr

      ----------------------------------------------------

      ... ab 15.50 Uhr wird zurückgerudert! :D
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 16:10:27
      Beitrag Nr. 30 ()
      Die haben offensichtlich Quark im Hirn. Dümmer geht`s nicht. :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 19:40:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      Was bedeutet die Zwangs-Riesterrente ?
      Eure Gelder werden in Aktien angelegt, die dann um 90% abstürzen und das waren Blue Chips.
      Mit eurem Geld bezahlt ihr die Milionengehälter der Manager, die Aktienoptionen der Mitarbeiter und die Gehälter der Finanzdienstleister.
      Alle schneiden sich ein Stück aus eurem Kuchen raus !
      Im Rentenalter ist euer Geld weg und auf euch wartet das Obdachlosenasyl.

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 19:53:14
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Lifetrader

      Wäre da nicht so sicher, dass in diesem Punkt zurückgerudert wird.
      Die Versicherungsbranche (u.a federführend hier die Allianz) drohen schon mit Schadensersatzklagen!

      Gruß epipoly
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 20:28:25
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Frühverrentung war gestern, die Zukunft gehört der sozialistischen Zwangsverriesterung. :p

      Und bist du erst verriestert – dann schaust du schon verbiestert!
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 22:50:02
      Beitrag Nr. 34 ()
      Die Regierung hat sich mit dem Zwang entlarvt. War Ottonormalverbraucher noch der Meinung, daß die Riesterrente eine ehrliche Geldanlage sei, muß er nun mit der Zwangsandrohung erkennen, daß an der Riesterrente etwas faul ist.
      Das ist ungefähr so, als ob man den Bürger zwingen wollte, EMTV-Aktien zu 100 € das Stück als Altersvorsorge zu kaufen.
      Die Riesterrente ist der größte Betrug aller Zeiten.

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 22:59:40
      Beitrag Nr. 35 ()
      @Seuchenvogel

      Wie Faust auf`s Auge!

      Das sind ja schon reine Verbrechermethoden
      Da wird eine Neue Rentenversicherung geboren frei
      zur Neuen Plünderung die alte Kasse ist leer!

      Ist ja schon wie am NM der ist kaputt machen wir nen neuen
      NMXY auf!

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 16.11.02 23:13:55
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Kastor

      Es gibt viele betrügerische Elemente in der Riesterrente.
      Ein betrügerisches Element ist, daß im Todesfall dein gesamtes eingezahltes Geld verfällt, während bei einer normalen
      Geldanlage dieses Geld deiner Familie erhalten bleibt.
      Im Klartext - im Todesfall tritt der Staat als Erbe deines Vermögens auf, während dein Ehepartner mittellos dasteht. Ein Skandal !

      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 00:35:46
      Beitrag Nr. 37 ()
      da haste recht seuche
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 10:51:14
      Beitrag Nr. 38 ()
      Ein Versicherungsvertreter hat mir die Riester Rente
      ausgeredet!
      Meine Frau hätte nach 25 Jahren aus dieser Rente 60euro
      Rente erhalten! (Hausfrau)ich glaub mit 65J
      Den gleichem Beitrag in eine Private Rente einzahlen
      ergibt 295euro!mit 60J!! Beitragsdauer 20J

      Kastor
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 11:07:32
      Beitrag Nr. 39 ()
      Ihr hab die Wahl, den totalen Staat oder

      Gruss HoliXXX
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 12:14:45
      Beitrag Nr. 40 ()
      @#39. wann fällt der kopf ab? der typ hat ähnlichkeit mit walter riester....

      p.s. die riesterrente wird nicht bei im ausland lebenden ausgezahlt. d.h. riester-renten-türken bleiben im alter hier. schade.
      :cry:
      rh
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 12:48:50
      Beitrag Nr. 41 ()
      @roland hausse

      Wenn das wirklich zuträfe, dass die Riesterrente nur an im Inland lebende Personen aufgezahlt würde, was ich heute schon in einem anderen Thread so gelesen habe, bedeutete dies im Falle einer flächendeckenden „Zwangsverriesterung“ unter gleichen Modalitäten, dass alle Leistungsempfänger indirekt gezwungen wären, ihren Lebensabend innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland zu verbringen. Das wäre dann ein fiskalisches Bollwerk als Schutzwall gegen Auswanderung, also so eine Art „Riesterknast“, jedoch ohne Mauer, Stacheldraht und Schießbefehl, zumindest aus inländischer Sicht betrachtet! :(
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 12:57:25
      Beitrag Nr. 42 ()
      @Lifetrader es stimmt!


      Ich glaube, ich hab dazu sogar mal nen Thread eröffnet!

      mfg
      perkins
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:05:25
      Beitrag Nr. 43 ()
      "Es gibt viele betrügerische Elemente in der Riesterrente.
      Ein betrügerisches Element ist, daß im Todesfall dein gesamtes eingezahltes Geld verfällt, während bei einer normalen
      Geldanlage dieses Geld deiner Familie erhalten bleibt.
      Im Klartext - im Todesfall tritt der Staat als Erbe deines Vermögens auf, während dein Ehepartner mittellos dasteht. Ein Skandal !

      Euer Seuchenvogel" ENDE
      Kommentar:

      Mit einem 2. 0-Vertrag, der auf die Frau läuft, kann man solch einem RIESENBETRUG, der den Werktätigen unnötig das Geld aus der Tasche zieht,
      entgehen! Fragt einen versierten Versicherungs-Fachmann, wie das geht!
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:26:44
      Beitrag Nr. 44 ()
      #40 von roland hausse 17.11.02 12:14:45 Beitrag Nr.: 7.868.335 7868335
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      @#39. wann fällt der kopf ab? der typ hat ähnlichkeit mit walter riester....

      p.s. die riesterrente wird nicht bei im ausland lebenden ausgezahlt. d.h. riester-renten-türken bleiben im alter hier. schade.

      rh


      Du rassistisches Arschloch :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 13:46:20
      Beitrag Nr. 45 ()
      Aufregung um Zwangsrente

      Berlin (dpa) - Auf Kritik und Ablehnung sind Äußerungen von Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) gestoßen, die vom Staat geförderte Riester-Rente bei Bedarf in eine Zwangsversicherung umzuwandeln. Ein Sprecher Schmidts wies die Kritik am Samstag zurück und betonte, es gebe keinerlei Planungen in diese Richtung. Führende Sozialexperten erhöhten den Druck auf die Bundesregierung, zur Stabilisierung des Systems eine neue Rentenreform anzupacken.

      Die Vorschläge zielen langfristig auf eine Anhebung des Ruhestandsalters, höhere Abschläge bei vorzeitigem Rentenbeginn und geringere Zuwächse für Rentner. «Wir haben mit der Riester-Rente den Einstieg in die private Zusatzrente geschafft. Jetzt müssen wir gucken, wie sich das entwickelt», sagte Schmidt dem Magazin «Focus». Sollte sich herausstellen, dass die Förderung von zu wenig Menschen in Anspruch genommen wird, «muss man stärkere Anreize setzen oder darüber nachdenken, ob die kapital-gestützte Säule verpflichtend werden muss». Über einen solchen Schritt sei später zu entscheiden.

      Die Union sprach von einem «verhängnisvollen Irrweg». Fraktionsvize und Sozialexperte Horst Seehofer (CSU) sagte der dpa, es wäre eine «fehlerhafte Lösung, das, was nicht funktioniert, den Leuten durch Zwang aufzuerlegen». Wenn das Ministerium von solchen Überlegungen abrücke, sei das nur zu begrüßen. Rot-Grün müsse dafür sorgen, dass die «kleinen Leute» stärker gefördert und die Riester- Regeln entbürokratisiert werden.

      Der CDU-Sozialexperte Andreas Storm sagte der dpa: «Die Einführung einer neuen Zwangsabgabe für ein Zusatzsystem mit gravierenden Mängeln wäre der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brächte.» Der CDU-Justizexperte Rupert Scholz sagte der «Welt am Sonntag»: «Eine Riester-Zwangsrente verstößt gegen die bürgerlich-rechtliche Vertragsfreiheit und gegen das Grundgesetz.»

      Der künftige Vorsitzende der Sozialreform-Kommission der Regierung, Bert Rürup, äußerte sich ebenfalls kritisch. In der «Bild am Sonntag» nannte er Schmidts Überlegungen «eindeutig verfrüht». Der Sprecher Schmidts, Klaus Vater, wies die Vorwürfe zurück: Die Äußerungen der Ministerin stellten «keine Pläne für ein Obligatorium» dar.

      Nach «Focus»-Informationen erwägt Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) eine Reform der Riester-Rente, um Überregulierungen abzubauen. So sollen die Auszahlungsbedingungen vereinfacht werden - etwa bei einer Vererbung oder bei einem Bezug der Rente im Ausland. Auch der Name «Riester-Rente» solle verschwinden.

      Nach Rürup hält es auch der Freiburger Sozialexperte Bernd Raffelhüschen für unumgänglich, von 2010 an das Rentenalter schrittweise anzuheben. «Die heute 30- bis 50-Jährigen werden länger arbeiten müssen und weniger Rente bekommen. Das ist sicher», sagte Raffelhüschen der dpa. Kurzfristig könnte zudem die Rentenformel so geändert werden, dass Beitragserhöhungen künftige Rentenzuwächse stärker mindern als bisher, um auch die heutigen Rentner einzubinden. «Das wäre gerecht.»

      Deutliche Kritik übte Raffelhüschen an dem Notpaket der Regierung zur Rente, das den Anstieg des Beitrags auf 19,5 Prozent begrenzen soll. «Das Notpaket ist Flickwerk und zielt in die völlig falsche Richtung.» Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze «stopft zwar kurzfristig ein kleines Loch, reißt aber langfristig viel größere Löcher in den Rentenkassen auf». So bekämen die Arbeitnehmer, die als Folge heute höhere Beiträge zahlen müssten, später auch mehr Rente.

      Rürup forderte erneut einen grundlegenden Umbau des Sozialsystems. Ein Beitragspunkt in der Sozialversicherung weniger bedeute 100 000 Arbeitsplätze mehr, sagte er dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». er forderte, die Rentenformel von 2011 an um einen neuen demographischen Faktor zu ergänzen. Dies würde künftige Rentenerhöhungen stärker beschneiden.
      Avatar
      schrieb am 17.11.02 14:23:14
      Beitrag Nr. 46 ()
      Wie auch?! FRAU LEHRERIN weiß doch keinen anderen Weg!
      Die SPD dürfte langsam ihr Waterloo erleben.
      Hoch sollt Ihr alle leben Ihr Schullehrer und Juristen in Staatsdiensten! Macht ruhig weiter so,
      dieses Land hat auf Euch gewartet!


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      Skandalkanzler : Riesterrente soll Pflicht werden !!!!