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    SER Brainware/Internet . Exclusive Ehe oder Eigenregie? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.02.00 11:28:46 von
    neuester Beitrag 21.02.00 15:49:48 von
    Beiträge: 11
    ID: 66.238
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      Avatar
      schrieb am 19.02.00 11:28:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hi,


      eine einfache Frage - aber eine schwere Antwort.

      "Wir stehen nach wie vor vor dem Entscheidungsdilemma, sollen wir mit einem großen Internet-Anbieter eine exklusive Ehe eingehen oder stellen wir diese Technologie für jedermann im Web zur Verfügung."

      Dies ist die Aussage von Herrn Gert J. Reinhardt.

      Ich persönlich habe mir bisher noch keine klare Meinung bilden können welche Vorgehensweise die sinnvollere ist.

      Wollen wir mit einer Diskussion diesbezüglich SER nicht ein paar Gedankenanregungen geben ;-)


      Viele Grüße,
      TAL
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 12:45:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das dürfte die zentrale schwere Frage bei SER sein.

      Zur Diskussion stehen:
      1. Ein vieleicht sehr lukrativer Exclusivvertrag mit Yahoo oder anderen
      Internet Anbietern. Dieser dürfte meiner Meinung nach für den Aktienkurs
      einen sehr positven einmal-Effekt haben. Der Gewinn je Aktie dürfte
      für 2000 damit die Planziele weit übersteigen.
      SER läuft damit aber Gefahr, daß der Internet-Anbieter die Patente u.ä. von SER
      auch auf Halde legen kann, ähnlich wie es mit vielen guten sinnvollen
      Patenten in anderen Wirtschaftszweigen geschehen ist ( Solarzellentechnik bei den Ölscheichs...
      Keramik Motor bei Daimler etc...)
      Brainware ist einfach zu gut. Ein effizienteres Suchen würde mittelfristig zu einem Rückgang der Clickrates
      und Page Impressions des jeweiligen Anbieters gehen.

      2. Der Eigenvermarktung von Brainware im Internet durch SER und möglicherweise anderen Kooperationspartnern.
      Diese dürfte mit Sicherheit der schwerere Weg für SER sein. Denn hier müßte man das Risiko eines Scheiterns selber
      tragen. Auch die Markteinführungskosten dürften nicht unerheblich sein. Andererseits besteht die Möglichkeit, daß
      bei einem Erfolg dieses Konzepts die Konkurrenten nicht mehr um Brainware umher können und auch Suchmaschinen auf
      Brainware - Basis anbieten müssen.
      Bei guter Akzeptanz des 2. Weges ließe sich die Expansion von SER im Internet auch schnell finanzieren. Angesichts der exorbitanten
      Marktkapitalisierungen von Firmen a la Freenet und Web.de könnte SER auch mittelfristig ihre
      Internet - Tochter getrennt an die Börse bringen, so wie es mit Mega schon einmal geplant war.
      Bei einem geplanten Umsatz von 100 Mio DM in 2001 durch Brainware ( der Internet-Anteil dürfte aber bedeutent geringer sein)
      wäre hier auch ein riesiges Potential vorhanden.
      Eine solche Firma wäre dann ungefähr mit einer Artificial Life zu vergleichen , die sich ähnlichen Thematiken zuwendet.


      Alles im allen finde ich die 2. Möglichkeit unter langfristigen Aspekten erheblich lukrativer.
      Damit meine ich einen Zeitraum von 3-4 Jahre.
      Auch bei der 2. Möglichkeit sollte genug Phantasie in die Aktie kommen, die das jetzige Kursniveau bald in Vergessenheit geraten lassen sollte.

      mfg
      Bandit
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 12:59:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bandit, schöner Beitrag, ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen.
      Talisman, ich finde dies ist wirklich eine interessante Diskussion und insbesondere war dies auch die vermutlich einzigste wirklich brauchbare Information aus dem Interview gestern - IMMERHIN!

      Allerdings bin ich der Meinung, dass uns für eine fundierte Diskussion der Alternativen einfach die dazu notwendigen Eckdaten fehlen. Das heisst aber nicht, dass wir nicht irgendwelche "neuen" Ideen/Perspektiven einbringen könnten.

      Um noch mal deutlich zu sagen, was meiner Meinung nach das Wichtigste ist: Es muss SCHNELL eine Entscheidung getroffen werden! Mit der Beamtenalternative - lange nachdenken simulieren und dabei dennoch nichts entscheiden - wird Potenzial und damit Kapital vernichtet!!!

      Den Konkurrenten dürfte klar sein, vor welchen "blendenden" Alternativen SER steht. Und somit dürften sie mit Hochdruck daran arbeiten, selbst eine der Alternativen "abzustauben"!

      Wenn das Dilemma sooo groß ist, sind die Alternativen vermutlich "vergleichbar" gut; die exakte Wertung hängt sehr wahrscheinlich von der Risikopräferenz des Entscheiders ab - sicheren hohen Ertrag oder unsicheren sehr sehr hohen Ertrag?

      Wie dem auch sei - beide Alternativen sind vermutlich keine Fehler. NUR KEINE ALTERNATIVE IST EIN DRASTISCHER FEHLER!

      Ich wiederhole mich mit dieser Aussage so oft, da der Entscheidungsprozess mittlerweie erstaunliche (zeitliche) Ausmaße annimmt! Den Anfang hat vermutlich die DMS`99 markiert - die Mitbewerber haben also schon sehr viel Zeit zum Aufholen gehabt!!!

      Gruß, SERvitor
      P.S.: Ich weiss auch nicht, was mir lieber wäre ...
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 14:07:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...und dann gibt es noch eine bessere 3. Alternative... ;)

      siehe 1&1, Augusta, Jafco, CMGI.... ;)

      na, wie wär´s denn damit????

      Einen Kooperationspartner kenne ich bereits, SERvitor.... ;)


      Alles klar??


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 14:43:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Frage in der Thread-Überschrift ist für das Board falsch gestellt, denn wir haben ja gar keinen Einfluss auf die bei SER gewählte Antwort.
      Der Aktionär muss sich fragen, ob er der Unternehmensleitung Vertrauen für die richtige Entscheidung schenkt. Leider traut der VV von SER sich nicht mal ein eigenes Urteil zu ...

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      Avatar
      schrieb am 19.02.00 16:00:26
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo D.T.,

      Ah! Jetzt weiss ich, welche dritte Alternative Du meinst!
      Stimmt, statt Eigenregie oder exklusiver "Groß"-Kooperation lieber viele viele kleine Kooperationen (und vielleicht noch ein wenig Eigenregie dazu).

      Jau. Das könnte wirklich der ideale Mittelweg sein; wobei m.E. das Hauptproblem hier wiederum die weglaufende Zeit ist - wie lange soll das ganze denn dauern?

      Gruß, SERvitor

      Vielleicht bekommt SER ja auch eine "Ehe" ohne wirkliche Exklusiv-Rechte hin?! Wenn sie nicht noch diesbezüglich verhandeln würden, wäre eine Entscheidung doch wohl (hoffentlich, s.o.) längst gefallen!
      Avatar
      schrieb am 19.02.00 23:34:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Colonia,
      Der VV wird v. a. nicht durch voreilige öffentliche Festlegungen die eigene Verhandlungsposition schwächen wollen. Es ist nur folgerichtig, Verhandlungspartner auch öffentlich darauf hinzuweisen, daß man über alternative Möglichkeiten verfügt.
      I. ü. verstehe ich den Mißmut über das Reinhardt-Interview nicht ganz: Es enthält doch eine ganze Reihe relativ eindeutiger Hinweise auf Kooperationspartner und Referenzkunden (um wessen Patentabteilung mag es sich wohl handeln......?).

      Gruß Schleiermacher
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 07:43:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Die Formulierung des "Entscheidungsdilemmas" finde ich keineswegs schlimm, denn sie stimmt sicherlich.
      Bisher haben wir GJR ja wohl nicht als entscheidungsUNlustig kennengelernt. DAher finde ich diesbezügliche Vorwürfe nicht gerechtfertigt.
      Jetzt taut der Mann auf und kommuniziert endlich ein wenig offener und redet auch mal von schwierigen Entscheidungen, schon ist das auch wieder falsch...
      Man hätte es vielleicht anders und positiver formulieren können ("Stehen vor Entscheidungen mit weitreichendem Charakter") , aber gerade diesen Satz finde ich GUT.
      Vielleicht will er auch nur öffentlich den nächsten Schritt allmählich anbahnen und subtil kommunizieren (z.B. den "dritten Weg" ;) ) und die Aktionäre darauf vorbereiten. DAs wäre dann ja geradezu elegant im Greenspan-Stil - so ein Vorgehen hatten wir im November nach der Drama-AdHoc gefordert - also seid jetzt fair, wenn dieser Gründer eher alter Prägung über seinen Schatten springt und zeigt, daß Entscheidungen anstehen, die SEhR knifflig sind.
      So ein Satz ist mir 1000 mal lieber als irgendein Bluffer-Satz vom iXOS-Vorstand oder von Möchtegern-Weltmarktführer CE.

      Also: Ich spare ja auch nicht mit (hoffentlich konstruktiver) Kritik, aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen.

      GJR versteht sich seinen eigenen Aussagen primär als Entwickler und Ingenieur - und hat so "nebenbei" ein Unternehmen mit in diesem Jahr voraussichtlich über 400 Mio Umsatz und 1.400 MAs bei excellenter Produktpalette geschaffen.

      Ein VV muss ständig seine Strategie kritisch überdenken. Wenn er sie ändert, oder eine Änderung ansteht, dann muss er sie komunizieren.

      Dieses "Dilemma" könnte sich rasch in einen Hype umkehren, wenn das Überdenken der Strategie zu neuen Lösungen führt.

      Nur so als typisches Beispiel, wohin ein "Entscheidungs-Dilemma" führen kann, Ihr Pessimisten:




      Denkt mal drüber nach!!! ;)

      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 09:14:45
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ihr habt wirklich recht: Beim wiederholten Überdenken des Interviews war es eigentlich erstaunlich fruchtbar. Vor allem sind mit einem Schlag die ganzen Bedenken - warum die vielen Verzögerungen, gibt es Referenzkunden? - beseitigt bzw. erklärt.
      Und die Entscheidung wird kommen, so oder so.

      Gruß, SERvitor
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 13:23:41
      Beitrag Nr. 10 ()
      Schleiermacher, SERs eigene Verhandlungsposition ist offenbar ziemlich schwach und die Verhandlungspartner mit angeblichen alternativen Möglichkeiten zu beeindrucken, setzt mehr als Worte voraus. Die lassen R. seit Monaten am ausgestreckten Arm zappeln, so ist das.
      Von den mehr oder weniger eindeutigen "Hinweisen auf Kooperationspartner und Referenzkunden" lasse ich mich nicht mehr blenden. Öffentlich genannt worden ist z.B. Mitte 1999, dass Shell Brainware pilotiert. Nie wieder was von gehört, ist wohl nichts draus geworden. Mir sind auch einige Teilnehmer am seinerzeitigen Brainware-workshop in Neustadt bekannt. Daher kann ich mir denken, um wessen Patentabteilung es sich handelt. Ein Riesen-Auftrag würde ich da nicht erwarten, so gross ist die Abteilung gar nicht (die Firma schon). Auch da hätte sich längst was bewegen müssen.
      Avatar
      schrieb am 21.02.00 15:49:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      SER steckt im Dillema, während ein offensichtlich der Brainware vergleichbares Produkt (nur die Engine, nicht die Anbindung an die diversen Business-Anwendungen) von Autonomy innerhalb 18 monate dutzende von Kunden und Partnern gewonnen hat (Allein 1998 hatten sie schon über 100 Kunden !!! und 18 Entwickler, wetten das ´SER auch nicht mehr Brainware-Entwickler hat).

      Die Firma gibt es erst seit 1996 und wurde auf Forschungsergebnissen über neuronale Nezte der Uni Cambridge aufgebaut. Auf deren Homepage (www.autonomy.com) gibt es eine eindrucksvolle Liste über gewonnene Preise und Zitaten von Fachleuten sowie Kunden........

      Die Situation von SER erinnert mich fatal an Grundig und deren Video2000 als Denkmal der Unfähigkeit ein überlegenes Produkt zu vermarkten. Bis SER ihr Dillema gelöst haben, wird der Markt wohl schon längst abgegrast sein. Wenigstens kann SER Brainware in die eigene DMS einbauen. Werde beim nächsten Hype meine SER-Bestände auf
      0 reduzieren.


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