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    Das Ende der jungen Alten! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.01.03 13:28:29 von
    neuester Beitrag 07.01.03 13:59:35 von
    Beiträge: 4
    ID: 679.969
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      schrieb am 07.01.03 13:28:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: Frankfurter Rundschau
      .....
      Das Ende der jungen Alten
      Einen guten Einblick in den Stand der gemeinhin nicht öffentlichen Überlegungen bot eine Tagung, die vor kurzem das Essener Zukunftsforschungsinstitut Z-punkt veranstaltete. Das Wiesbadener Bundesforschungsinstitut für Bevölkerungsforschung sowie Siemens, Daimler-Chrysler, Karstadt, TUI und Hypovereinsbank stellten ihre Zukunftsprognosen vor.

      Die Statements sind angesichts der Verdruckstheit politischer Verantwortungsträger erfrischend. Dafür ist natürlich zuvörderst der Berufsoptimismus der Marketingabteilungen verantwortlich, denen die Zukunft stets technisch machbar und gestaltbar erscheint. Weniger erfrischend ist, dass sich die Wirtschaft unisono von der Vorstellung einer heiteren vierten Lebensphase nach dem Erwerbsleben verabschiedet. Die jetzigen Rentner sollen die Einzigen bleiben, die als junge Alte bei guter Gesundheit sowie genügend Zeit und Geld eigenen Interessen nachgehen können.

      Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit durch ein späteres Renteneintrittsalter soll die Rentenkassen und den Arbeitsmarkt entlasten. Denn nach 2010, vermuten Prognosen, wird aus Massenarbeitslosigkeit Arbeitskräftemangel. Daher plädieren die Unternehmen auch für gezielte Einwanderung. Dennoch werden ihre Belegschaften altern, jüngere Mitarbeiter können kaum eingestellt werden. Ältere erkranken aber öfter und sind weniger innovativ. Also stellen sich die Firmen auf betriebliche Gesundheitsvorsorge, lebenslange Qualifikation und neue Karrierechancen auch für Ältere ein. Weil die räumliche Mobilität abnimmt und die Mitarbeiter länger im Betrieb bleiben, wird sogar die Jobrotation erwogen.

      Wer seine Belegschaft so fürsorglich auf Trab halten will, schätzt sie insgeheim als immobil, krankheitsanfällig, inflexibel und starr ein. Die "Defizithypothese des Alterns" nennen es die Planer von Daimler-Chrysler und loben, sie geißelnd, das Erfahrungswissen - um dann doch an der Defizithypothese festzuhalten. Das Image der Alten in den Unternehmen könnte besser sein. Besonders schlecht kommen die künftigen Rentner der Jahrgänge 1940 bis 1950 bei Siemens weg. Sie stammten, heißt es mäkelnd, aus der Ich-Generation, den blühenden 80er Jahren, und seien "fordernd, auf sich selbst fixiert, niemals zufrieden". Die 68er als ewig unreife Narzissten? Nicht nur manche Alte, auch manche Stereotype der Jugendsoziologie sind forever young.

      Obwohl die Unternehmen die fidelen und konsumfreudigen jungen Alten zum Auslaufmodell des Wohlfahrtsstaates erklären, soll das Beste dieser Master Consumer im Hegelschen Sinne aufgehoben werden. Und dieses ist der milliardenschwere Markt namens Silvermarket, auf dem sich insbesondere Anbieter aus dem Gesundheits- und Freizeitbereich (Tourismus, Fitness, Bildung) tummeln. Die Rentner werden also vom Golfplatz, aus dem Wellnessstudio oder der Wohnanlage an der Costa Brava in die Büros und Lagerhallen geschickt, bleiben aber, bitte sehr, dem Konsum treu.


      Soll man jetzt froh sein oder traurig, weil man noch kein Rentner ist?
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 13:43:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      #1

      deshalb privat Vorsorgen, dann können die sich Ihre Lebensarbeitszeitverlängerung in den A.... schieben ;)
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 13:58:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und nach dem Renteneintrittsalter zum Abdecker????:(


      HaDa
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 13:59:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3

      genau, den Sarg gleich an den Arbeitsplatz, nur noch reinfallen und Deckel zu. :laugh:


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