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    Übernahmepoker um Gelsenwasser AG? Wer macht das Rennen? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.02.03 20:50:45 von
    neuester Beitrag 12.02.03 01:05:36 von
    Beiträge: 9
    ID: 693.028
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      schrieb am 06.02.03 20:50:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Nach dem spannenden E.On/Ruhrgas-Finale geht es hinter der "Kohlenpott-Kulisse" bereits in die nächste Runde. Die Gelsenwasser AG, an der die E.On AG mehrheitlich beteiligt ist, muss im Zuge der Ruhrgas-Übernahme auf Druck der Kartellbehörde verkauft werden.

      Ein Kandidat für den Erwerb der Gelsenwasser AG ist der Essener RWE-Konzern, die seit der Übernahme von Thames Water und American Waterworks zu den grössten Playern im Wassergeschäft gehören. Eine Übernahme der Gelsenwasser AG durch RWE könnte aber durch kartellrechtliche Bedenken durchkreuzt werden, wie der nachfolgende Artikel aus der FTD vom 8.7.2002 (schon etwas älter, aber wieder hochaktuell...!) aufzeigt.

      Nach dem letztlich doch gut gegangenen E.On/Ruhrgas/Degussa-Deal ist auch diese Geschichte hochbrisant, spielt sie doch im engmaschigen Geflecht von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Ruhrgebiet.

      So könnte es auch bei der Gelsenwasser AG passieren, dass bei kartellrechtlichen Bedenken weitere potentielle Bieter auf den Plan treten und ihr Gebot für die E.On-Beteiligung abgeben werden.

      Entscheiden wird dann der Preis. Angesichts der Marktstellung im Ruhrgebiet sowie der weiteren Positionierung der Gelsenwasser AG (u.a. in Osteuropa) halte ich eine strategische Prämie durchaus für denkbar. Immerhin "wildert" der neue Eigentümer im RWE-Kernland - und dies sollte schon einen kleinen Aufpreis wert sein...:)

      Zünglein an der Waage könnten auch im Fall der Gelsenwasser die kommunalen Minderheitseigentümer 8u.a. Stadtwerke Bochum) sein, die z.B. einen Squeeze Out weitestgehend verhindern können, wenn Ihnen der Preis nicht passt oder die Zugeständnisse nicht hoch genug ausfallen. Angesichts der Aktionärsstruktur (freie Gelsenwasser-Aktionäre sind vorwiegend lokale Aktionäre aus Gelsenkirchen und Umgebung, die zugleich Kunde des Unternehmens sind!) kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich ein neuer Erwerber (wie auch immer er heissen mag) leisten kann/leisten möchte, die Minderheitsaktionäre über den Tisch zu ziehen.

      Angesichts der "poltischen Dimension" rechne ich eher mit einem "fairen" Angebot des Käufers, welches durch den Börsenkurs (um 275-280 Euro) nach unten weitestgehend abgesichert ist.

      Auf kommunale Aktionäre entfallen 13,1 % der Aktien (Gesamtaktienzahl: 3.438.000), Streubesitzaktionäre sind nach letzten Informationen (www.gelsenwasser.de --> Rubrik "Die Aktie" ) mit 6,4 % (entsprechend 220.032 Aktien) beteiligt.

      Wer auch immer die Gelsenwasser übernehmen und einen Squeeze Out (Beteiligung > 95 %) durchführen möchte, MUSS demnach weitere 1,4 % aus dem Streubesitz (=48.132 WWG-Aktien) erwerben.

      Lassen sich so die irrsinnig hohen Börsenumsätze der letzten Tage mit Umsätzen über 1000 Aktien erklären?

      Wenn das Bloomberg-Kurssystem nicht täuscht (vielleicht kann dies jemand auf Reuters o.ä. verifizieren?) , gab es gestern nach Boersenschluss sogar zwei nachbörsliche Blocktrades von immerhin 4713 Aktien! Am 3.2. 2003 gingen sogar 11.677 Aktien nachbörslich in Frankfurt und Düsseldorf übern Tisch. Der Preis dieser Transaktionen ist unbekannt, doch sind dies - gemessen an den Börsenkursen von 300 Euro - immerhin 1,5 Mio. Euro bzw. 3,5 Mio. Euro in Aktien, die den Besitzer gewechselt haben. Das waren sicherlich keine Kleinanleger...:)

      Die Frage ist: wer mischt den Markt in Gelsenwasser-Aktien während der Börsenöffnungszeiten und auch danach derart auf? Ist es schon RWE? Oder bringt sich jemand anderes in Position, evtl. um einen Squeeze Out zu verhindern?


      Ich bin sehr gespannt, wie es bei Gelsenwasser weiter geht! Gelsenwasser könnte jedenfalls eine äusserst interessante (und lukrative?) Übernahmegeschichte zu werden!

      10-20 % (=330-360 Euro) sollten mit einem überschaubaren Risiko "drin" sein. Lassen wir uns überraschen...:)

      Gruss
      The Trump

      ______________________

      Aus der FTD vom 8.7.2002
      RWE prüft Übernahme von Gelsenwasser
      Von Michael Gassmann, Düsseldorf

      Der RWE-Konzern prüft eine Übernahme der Gelsenwasser, einer der größten Wasserversorger Deutschlands. Der bisherige Eigentümer Eon muss die Tochter verkaufen. Dies ist eine der Bedingungen, unter denen Eon die Ministererlaubnis für die Fusion mit Ruhrgas am Freitag erhalten hat.

      "Es würde für RWE keinen Sinn machen, sich nicht um Gelsenwasser zu bemühen", hieß es in Kreisen des Wasserversorgers. RWE-Insider bestätigten, dass der Essener Konzern den Kauf prüft. Er würde damit seine Absatzbasis im Inland drastisch verstärken. Die Gelsenwasser-Gruppe versorgt 5,5 Millionen Menschen überwiegend im Ruhrgebiet und im Münsterland. RWE Aqua, deutsche Sparte der RWE-Wassertochter Thames Water, erreicht 13 Millionen Wasserkunden im Inland.

      Gelsenwasser hat darüber hinaus ein nennenswertes Erdgasgeschäft und verfügt über rund 20 Stadtwerke-Beteiligungen unter anderem in Ostdeutschland, Tschechien und Ungarn. Das Unternehmen schüttete im vergangenen Geschäftsjahr 25,8 Mio. Euro Dividende aus. Das entspricht 6,6 Prozent vom Umsatz.

      Hochpolitisches Geschäft

      Seit der Übernahme des weltweit drittgrößten Versorgers Thames Water für 7,2 Mrd. Euro im September 2000 baut RWE die Wassersparte stark aus, vor allem in Großbritannien, Nord- und Südamerika sowie Asien. Weltweit versorgt RWE knapp 64 Millionen Menschen mit Wasser, einschließlich der laufenden Akquisitionen von American Water Works und China Water. Das Wassergeschäft gilt als hoch profitabel. Zuletzt trug es bei einem Umsatzanteil von vier Prozent 20 Prozent zum betrieblichen Ergebnis des RWE-Konzerns bei.

      RWE muss sich allerdings darauf einstellen, dass die Gelsenwasser-Pläne auf kartellrechtliche Probleme stoßen. Im Regionalmarkt Nordrhein-Westfalen könnte eine dominierende Marktposition entstehen. Allein Gelsenwasser versorgt 40 Städte und Gemeinden mit 3,2 Millionen Einwohnern in diesem Bundesland. RWE hatte im April dieses Jahres den benachbarten regionalen Versorger RWW in Mülheim/Ruhr übernommen. Damit ergäbe sich ein geschlossenes Versorgungsgebiet im Ruhrrevier, der am dichtesten mit Privathaushalten und gewerblichen Abnehmern besiedelten Region Deutschlands. Das Bundeskartellamt hat sich mit dem Vorgang noch nicht befasst, sagte ein Sprecher.

      Eon unter Zeitdruck

      Eon steht bei dem Verkauf unter Zeitdruck. Das Unternehmen muss die Transaktion innerhalb von sechs Monaten vollziehen und bereits nach zwei Monaten "über den Fortgang der Sache berichten", so die Verfügung des Ministeriums. Unternehmenskreise werteten dies so, dass zu diesem Zeitpunkt ein Käufer genannt werden soll.

      Neben RWE kommen internationale Wasserkonzerne wie Suez-Lyonnaise des Eaux als Interessenten in Frage.

      In der Branche hielten sich jedoch Spekulationen, wonach ein Verkauf an RWE bereits fest vereinbart ist: "Das riecht nach einem Gentlemen’s Agreement", sagte ein Manager.

      So stelle sich die Frage, warum Eon im Zuge des Gasgeschäfts die Wasser-Tochter abgeben muss. Nur rund ein Viertel des Gelsenwasser-Umsatzes entfällt auf die Gassparte.

      Übernahmekampf verhindert

      Der Eindruck war im Frühjahr im Zuge der RWW-Übernahme entstanden. Die Konzernzentralen von RWE und Eon hatten damals einen Übernahmekampf ihrer Wasser-Töchter um RWW in letzter Minute verhindert. Gelsenwasser-Chef Hartmut Griepentrog musste nach Darstellung von Mülheims Oberbürgermeister Jens Baganz ein kurzfristig aufgestocktes Übernahmeangebot für den Mülheimer Versorger binnen Stunden zurückziehen, weil die Eon-Zentrale ihm die Genehmigung versagt hatte. Danach ging RWW an RWE. Baganz repräsentierte den größten RWW-Anteilseigner.

      Eon-Chef Ulrich Hartmann hatte Wasser nicht mehr zu den international expandierenden Sparten gezählt. Nach einer Übernahme des Eon-Anteils an Gelsenwasser durch RWE könnte es zu einem Übernahmeangebot kommen. 5,5 Prozent sind im Streubesitz, 14,5 Prozent der Aktien halten kommunale Aktionäre.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 21:39:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und neben RWE, Suez-Lyonnaise noch ein Gelsenwasser-Übernahmeinteressent aus Deutschlands Norden, gemeldet im Dezember 2002.

      Ob es doch zu einem "Bietergefecht" um Gelsenwasser kommen wird? E.On als börsennotierte AG im DAX wird die Gelsenwasser-Beteiligung kaum zum Dumping-Preis an RWE abgeben können, wenn jemand anderes einen deutlich höheren Preis zu zahlen bereit ist und man ein image- und investorenschädliches "Amigo-Geschäft" bei E.On vermeiden möchte...
      _______________

      WELT vom 9.12.2002

      HWW plant Übernahme von Gelsenwasser

      Die Hamburger Wasserwerke (HWW) wollen offenbar die Eon-Tochter Gelsenwasser übernehmen

      Frankfurt - Ein Zusammenschluss würde eine Stärkung der deutschen Wasserwirtschaft bedeuten, die Marktchancen im Ausland wesentlich erhöhen und die Wirtschaftskraft der beiden Unternehmen weiter stärken, sagte HWW-Geschäftsführer Hanno Hames der „Welt am Sonntag“.


      Auch international wollten sich die HWW weiter engagieren. „In Polen verhandeln wir über die Übernahme der Managementaufgaben für die Wasserwirtschaft von sieben Städten“, sagte Hames. „Wir sind aber auch von der Weltbank beauftragt worden, die Wasserversorgung und -entsorgung im Jemen zu prüfen und zu regeln. 2002 werden die HWW Hames zufolge einen Gewinn von 33,4 Mio. Euro verzeichnen. In fünf Jahren solle er sich dann auf bis zu 45,8 Mio. Euro belaufen. Der Energiekonzern Eon muss sich von dem Gas- und Wasserunternehmen Gelsenwasser als Auflage der Ministererlaubnis trennen, die Eon die Fusion mit Ruhrgas ermöglicht. rtr

      Artikel erschienen am 9. Dez 2002
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 09:16:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      na die ersten 15 stück sind heute schon weggegangen..
      hab mir auch mal 10 genommen..
      klingt interessant - und trump hat meist gute ideen! :D:D

      kurschance in deinen augen trump?
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:08:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      AMBURG/ESSEN (dpa-AFX) - Der Kommunalversorger Hamburger Wasserwerke (HWW)
      will die Deutschlands größten privaten Wasserversorger Gelsenwasser übernehmen.
      Die Verhandlungen zum Kauf von Gelsenwasser (Gelsenkirchen) seien bereits weit
      fortgeschritten, berichtet das "Hamburger Abendblatt" in seiner Samstagausgabe.
      "Ich verfolge eine Wachstumsstrategie und möchte Gelsenwasser übernehmen", sagte
      HWW-Geschäftsführer Hanno Hames der Zeitung. Bereits in der Vergangenheit hatte
      das Unternehmen sein Interesse an Gelsenwasser bekundet.

      Das finanzielle Volumen einer Übernahme sei noch unklar. Die Zeitung
      bezifferte den Preis für Gelsenwasser auf mindestens 1,5 Milliarden Euro.
      Gelsenwasser gehört zu 80,5 Prozent dem Energiekonzern E.ON <EOA.ETR>. Hamburgs
      Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) habe die Verhandlungen nicht bestätigt. E.ON
      muss sich im Rahmen der Ruhrgas-Mehrheitsübernahme von seiner
      Gelsenwasser-Beteiligung trennen.

      Interesse an einer Übernahme hat auch der Essener Versorgungskonzern RWE
      <RWE.ETR>. Konzernchef Dietmar Kuhnt hatte erst am Mittwoch entsprechende Pläne
      bestätigt. Nach Angaben aus Branchenkreisen haben sich RWE und E.ON bereits
      grundsätzlich über den Gelsenwasser-Kauf geeinigt. RWE habe dafür auf eine Klage
      gegen die Ministererlaubnis verzichtet, sagte eine mit dem Verfahren vertraute
      Quelle der dpa-AFX.

      Mehrere Banken hätten HWW bereits grünes Licht für eine reine Kreditfinanzie
      rung gegeben, berichtete die Zeitung. Aber auch alternative Finanzierungsmodelle
      kämen in Frage./cs/mur/DP
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 20:44:56
      Beitrag Nr. 5 ()


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      schrieb am 10.02.03 21:16:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Sollte der Übernahmepreis die berichteten 1,5 Mrd.Euro
      betragen ,wäre noch einiges drin beim Kurs, bei 3,34 Millionen ausstehenden Aktien wären wir bei ca.450 Euro!
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 22:36:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      viel interessanter ist doch wohl, wie gelsenwasser in der letzten bilanz der eon bewertet wurde.
      weiß das jemand ?
      außerdem was hat rwe für die rww, mülheim-ruhr bezahlt, 620 mio eur ?
      wie ist das in relation zu gelsenwasser zu betrachten.

      ferner, wieso taucht jetzt auf einmal dieser artikel überall in der presse auf, der ist doch von eon lanciert, um einen möglichst guten preis zu bekommen, oder etwa nicht ?

      alles schon etwas komisch, oder - allerdings kann es wohl kaum schaden, bei diesen preisen sich noch ein paar stücke hinzulegen.

      grüße tommie
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 23:44:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      @tommier-lee

      Wieviel Umsatz und welchen Cashflow hat
      denn RWW?

      Außerdem wenn der Kurs nur lange genug
      oben bleibt, dann nähert sich der
      zu zahlende Mindestpreis nach WpÜG
      immer mehr an.

      Insofern...:cool:
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 01:05:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      @tommie-lee

      Also die 2001 Zahlen von RWW:
      Umsatz: 96 Mill €
      Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit:
      5,6 Mill €


      RWE hat für 60,6 % 194 Mill. € bezahlt,
      somit wurde RWW mit 320 Mill. € bewertet



      2001 Zahlen für Gelsenwasser
      Umsatz: 393 Mill €
      Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit:
      64 Mill €



      aus dem Umsatzvergleich mit RWW ergeben sich
      1,3 Mrd. €

      bezogen auf das Ergebnis der gewöhnlichen GT:
      > 3 Mrd. €

      Da Gelsenwasser deutlich profitabler ist als RWW
      dürfte doch ein höherer Wert als 1,3 Mrd. €
      zu rechtfertigen sein.


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