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    Deflation oder Hyperinflation, das ist offenbar nicht mehr die "Frage"! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.02.03 14:28:38 von
    neuester Beitrag 30.03.03 14:14:20 von
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      schrieb am 10.02.03 14:28:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schönen Tag wünsche ich,

      wenn Man(n) - Frau, nachfolgende Analyse von Dr. Jonathan
      Tennenbaum, zur Kenntnis nimmt, dürfte wohl ohne Gold - Silver - Minen, zumindest die "private" finanzielle Apokalypse zwangsläufig nicht mehr zu verhindern sein.

      Ich wünsche den "Fachleuten" mit Ihren Minen und Gold Shorts
      ein freudiges ERWACHEN mit "Apokalypse NOW"!

      Beste Grüße

      Clochardanalyst

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      http://www.bueso.de/nrw/Aktuelles/2811deflation.htm


      Hyperinflation. Ende 1923 hatte sich die Gesamtverschuldung Weimar-Deutschlands in der Hyperinflation praktisch aufgelöst; sieht so die "Lösung" auch für die heutige Schuldenkrise aus?


      Deflation oder Hyperinflation?


      Für die Passagiere einer sinkenden Titanic ist es von sekundärem Interesse, zu wissen, welches Ende des Schiffes zuerst auf dem Meeresgrund landen wird -- sie interessiert nur, so schnell wie möglich von Bord und in die Rettungsboote zu gelangen. Aber heute, während das Weltfinanzsystem unter unseren Füßen zusammenbricht, streiten sogenannte Experten und Insider hitzig darüber, ob die großen Volkswirtschaften nun von einer Deflation oder von einer Inflation bedroht werden.

      Der "Antiheld" dieser Diskussion ist natürlich der amerikanische Notenbankchef Alan Greenspan, der verzweifelt versucht, den Preisverfall bei den Finanztiteln (Deflation) aufzuhalten, indem er für die verheerendste Geldmengenausweitung (Hyperinflation) seit Weimar sorgt. Allein dieser Umstand sollte zur Genüge beweisen, daß die scheinbar entgegengesetzten Alternativen Deflation und Inflation längst in einer tödlichen Symbiose miteinander verknüpft sind.

      Paradox ist die Situation nur für diejenigen, die, anstatt zu den Rettungsbooten zu eilen, lieber in ihrer Kabine auf der Titanic bleiben, um darüber nachzudenken, was aus ihrem Geld werden soll. Die meisten dieser "Marktteilnehmer" werden so oder so alles verlieren: entweder durch den Wertverlust ihrer Finanzpapiere oder, falls es ihnen gelingt, ihre Papiere noch rechtzeitig in Bargeld umzutauschen, weil das Geld selbst wertlos geworden ist.

      Dieses Dilemma schilderte ich schon im Oktober letzten Jahres in einer Studie der EIR-Nachrichtenagentur unter der Überschrift "Steht die Hyperinflation kurz bevor?"

      Zu jenem Zeitpunkt zeichnete sich bereits der Beginn einer Warenpreisinflation ab. Die gigantische Preisinflation der Finanzwerte -- die eine Folge des ungeheuren Liquiditätspumpens Greenspans und der anderen Zentralbanken ab 1994 war -- griff auf die Realwirtschaft über. Allein im Zeitraum von September 1998 bis Oktober 2000 hatten sich die Erdölpreise fast verdreifacht, und auch andere Güter und Dienstleistungen erlebten drastische Preiserhöhungen. In großen Teilen der USA entwickelte sich wenig später eine schwere Energiekrise, die zu drastischen Erhöhungen der Strom- und Erdgaspreise führte.

      Meine damalige Analyse fußte auf der Einschätzung Lyndon LaRouches, der 1999 erklärt hatte, es sei ein kritischer Punkt erreicht, an dem die Geldmenge schneller wächst als die Preise der Wertpapiere und jede weitere Fortsetzung der Politik Greenspans, fast grenzenlos Liquidität bereitzustellen, zu einer hyperinflationären Explosion ähnlich wie 1923 in Deutschland führt.

      Inzwischen haben sich riesige Mengen an Finanzwerten in Luft aufgelöst. Zuerst platzte die Blase der "New Economy", der sog. Hochtechnologie-Aktien, dann folgte der massive Rückgang der Unternehmensgewinne, des Handels und der Produktion in den USA und großen Teilen der Welt. Mit dem Nachfrageeinbruch begannen in vielen Güterkategorien die Preise nachzugeben, wie man an dem erheblichen Absinken des Erdölpreises deutlich sehen kann. Der Warnruf "Deflation" wurde laut und rief die Schrecken der Großen Depression der 30er Jahre wach.

      Deshalb hörte man auch immer wieder die Frage: "Was ist denn jetzt mit der Hyperinflation, die Sie angekündigt haben? Geschieht nicht das Gegenteil? Schließlich weiß jeder, daß es in einer Depression zu Deflation kommt."

      Zweifellos befinden wir uns in einer Depression, wie es LaRouche seit langem vorhergesagt hat. Aber bevor man sich von den Analogien zur Großen Depression der Jahre nach 1929 in die Irre leiten läßt, sollte man sich vor Augen führen, welche Auswirkungen die wahnsinnige Finanzpolitik hat, mit der Greenspan und andere Führungsleute der Finanzwelt auf den drohenden Untergang ihres Systems reagieren.

      Beispielhaft ist in dieser Hinsicht ein Kommentar des Ökonomen Robert von Heusinger in der deutschen Wochenzeitung Die Zeit vom 2. November mit der vielsagenden Überschrift "Der Fluch des vielen Geldes". Unter Bezug auf die nunmehr zehnte Zinssenkung Greenspans innerhalb eines Jahres schreibt er: "Man muß schon ein Historiker sein, um eine Periode ähnlich drastischer Zinssenkungen zu finden. Es waren die Jahre der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1931... Ist Greenspans Manöver reiner Aktionismus, wie die zunehmende Zahl seiner Kritiker meint? Oder steht es um die US-Wirtschaft tatsächlich so schlecht? Letzteres ist der Fall. Nicht Inflation, sondern Deflation heißt heute das Problem -- die Preise fallen. Und da helfen nur Zinssenkungen."

      Greenspan müsse jedoch vorsichtig sein, fährt Heusinger fort, sonst könnten die USA in die "Liquiditätsfalle" gehen. "Als Liquiditätsfalle bezeichnet man den Zustand, in dem "selbst wenn die Notenbank immer mehr Geld in die Wirtschaft pumpt", die Nachfrage nicht anzieht. "Die Unternehmer investieren nicht, die Verbraucher konsumieren nicht. Wachstumsraten und Preise sinken... Für alle, die verschuldet sind, ist Deflation Gift, erhöht sie doch Jahr für Jahr die Schulden. Firmen können ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen, und schließlich gehen die Banken wegen zu vieler fauler Kredite pleite", heißt es weiter. Genauso sei es Japan nach dem Kollaps der "Blasenwirtschaft" 1989 ergangen.

      Wenn auch Zinssenkungen nicht helfen und die "Liquiditätsfalle" zuschnappt, laute der "letzte radikale Ausweg" Reflationierung der Wirtschaft. "Die Notenbank würde unbegrenzt Aktien, Anleihen und Immobilien von den Privaten kaufen, bis auch der Letzte einsieht, daß Geld im Überfluß in der Wirtschaft ist und es zur Inflation kommen muß." Dann würden die Verbraucher wieder mehr ausgeben und die Unternehmen wieder investieren. Um dieses Vertrauen zu stärken, solle die Fed nichts gegen die daraus folgende Inflation tun.

      "Weimar, wir kommen"
      Seit 1994, als LaRouche in seiner "Neunten Vorhersage" das Finanzsystem bereits für unrettbar verloren erklärte, schuf Greenspan die größte Finanzblase der Weltgeschichte. Um das bankrotte Finanzsystem aufrechtzuerhalten, vergrößerte die Federal Reserve die Geldmenge M3 von knapp 4,3 Bio. Dollar im Oktober 1994 auf 7 Bio. Dollar im Oktober 2000. Als 2000 der unvermeidliche Wertverfall einsetzte, betrieb Greenspan die Geldmengenausweitung noch exzessiver. Allein in den letzten zwölf Monaten wurde eine weitere Billion Dollar auf die Märkte gepumpt, und jetzt wird allenthalben noch viel, viel mehr gefordert.

      Man sollte darauf hinweisen, daß es im Vorfeld des Zusammenbruchs von 1929 und der darauffolgenden Großen Depression in Amerika nichts gab, was diesem hyperinflationären Wahnsinn auch nur entfernt nahekam. Von Ende 1925 bis Ende 1929 stieg die Geldmenge M3 in den USA lediglich um 10%, verglichen mit 41% in den vier Jahren von Ende 1995 bis Ende 1999. Auch das Ausmaß der privaten wie öffentlichen Verschuldung war vergleichsweise sehr viel niedriger. 1929 waren die USA noch Nettokreditgeber, heute sind sie der größte Nettoschuldner der Weltgeschichte. 1929 betrug das Verhältnis von Gesamtverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1,6, heute ist es mehr als das Doppelte. Außerdem besteht das BIP heute vielfach aus "heißer Luft". 1929 war die Güterproduktion der Hauptfaktor, heute machen Dienstleistungen, die oft selbst Teil Finanzblase sind, 80% des BIP aus.

      Es gibt noch weitere deutliche Unterschiede:

      ¨ 1929 hatten die USA überhaupt kein Handelsdefizit, 2000 betrug es offiziell fast 500 Mrd. Dollar.

      ¨ 1929 lag die Sparquote hoch, heutzutage ist sie negativ.

      ¨ Unmittelbar vor 1929 herrschte in den USA praktisch keine Inflation, heute liegt sie offiziell bei 3% und inoffiziell noch weit höher.

      Vor allem aber waren die USA, als die Große Depression hereinbrach, eine blühende Industrienation. Die Währung stützte sich auf immense Produktionskapazitäten, und die Arbeitsproduktivkraft war Weltspitze. Heute ist Amerika weitgehend ein nachindustrieller Schrotthaufen, weil seit 30 Jahren systematisch die Industrie- und Infrastrukturbasis abgebaut und die Bevölkerung "verdummt" wird. Als Franklin D. Roosevelt sein Amt antrat, lagen viele Produktionskapazitäten und qualifizierte Arbeitskräfte brach, die rasch für einen Wiederaufbau mobilisiert werden konnten. Heute hat Amerika verhältnismäßig viel geringere freie Ressourcen.

      Vor diesem Hintergrund muß man nicht erst auf eine Steigerung der Warenpreise warten, um Greenspans Geldmengenausweitung als "hyperinflationär" einzustufen. Es gibt einfach keine realwirtschaftlichen Werte als Deckung für die etlichen Billionen Dollar, die von der US-Notenbank in den letzten fünf Jahren aus dem Nichts geschaffen wurden (ganz zu schweigen von dem Vielfachen an Wertpapieren und Schulden, das daraus abgeleitet wurde). Die Realwirtschaft wächst nicht mehr, und für kommende Generationen sind die Aussichten auf Wohlstand düster.

      Die Schuldenkrise
      Obwohl die Deflation bereits Billionen von Dollars an fiktiven Papierwerten ausgelöscht hat, ist der krebsartige Schuldenberg ungehindert weitergewachsen. Die direkten und indirekten Kosten dieser Verschuldung erhöhen den inflationären Druck auf die Wirtschaft, der nur durch rücksichtslose Ausbeutung der Produzenten und Arbeitskräfte im In- und Ausland (Billiglohnländer etc.) "kompensiert" wurde. Die offizielle Verbraucherpreisinflation in den USA (und anderen westlichen Ländern) wurde niedrig gehalten, indem man die Erzeugerpreise für Landwirte und Rohstofflieferanten sowie die Preise für die in die Dritte Welt "ausgelagerte" Produktion künstlich drückte. Das dadurch "gesparte" Geld wurde von Spekulation und Schuldendienst aufgesogen. Als Vorwand für brutale Kostensenkungsmaßnahmen diente dabei die Mär einer angeblichen "Überproduktion".

      Auf diese Weise konnten Deflation und Inflation nebeneinander existieren und sich gegenseitig verstärken.

      Während die Güterpreise tendenziell sinken, steigen übrigens die Kosten für Dienstleistungen weiter an. In den letzten zwölf Monaten stiegen sie in den USA durchschnittlich um 3,6%. Gesundheitsausgaben nahmen um 4,7% zu, die Kosten der Schulbildung um 6%. Dies dürfte den inflationären Druck der Schuldenberge und beschleunigten Ausweitung der Geldmengen widerspiegeln.

      Am Ende der Weimarer Inflation 1923 waren die Gesamtschulden Deutschlands nur noch ein paar US-Pennies wert. Offenbar halten einige Verrückte in der Finanzwelt so etwas heute für eine Lösung.

      Dr. Jonathan Tennenbaum
      Avatar
      schrieb am 30.03.03 14:14:20
      Beitrag Nr. 2 ()
      WIRTSCHAFTS-KRISE
      Regierung plant Nachtragsetat, Loch von 10 Milliarden Euro

      Die Finanz-Krise spitzt sich weiter zu. Im Bundesetat öffnet sich ein gefährliches Loch, ein Nachtragshaushalt ist nötig. IWF und EU senken ihre Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,4 Prozent. Die Experten rechnen mit einer deutlichen Verfehlung der Maastricht-Kriterien, attestieren ein "düsteres Gesamtbild" und große "Abwärtsrisiken".

      Hamburg - Die Bundesregierung will nach Informationen aus Regierungskreisen schon im Frühjahr einen Nachtragshaushalt vorlegen. Bereits jetzt beträgt das Loch im aktuellen Bundesetat den internen Hochrechnungen des Finanzministeriums zufolge rund 10 Milliarden Euro. Spätestens nach der Steuerschätzung im Mai will Finanzminister Hans Eichel deshalb zusätzliche Kreditlinien beantragen. Der Grund für die Haushaltslöcher liegt vor allem in den Mehrausgaben für den Arbeitsmarkt und in einem erhöhten Zuschussbedarf für die Rentenversicherung; hinzu kommen die schwachen Konjunkturdaten. Das Bundesfinanzministerium geht intern deshalb inzwischen davon aus, dass das Staatsdefizit in der Abgrenzung des Maastricht-Vertrags auf mindestens 3,5 Prozent ansteigen wird.
      "Düsteres Gesamtbild"

      Entlastung durch eine bessere Konjunktur ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU-Kommission werden ihre Wachstumsprognosen für Deutschland drastisch reduzieren: In diesem Jahr erwarten IWF und EU nur noch ein Wachstum von 0,4 Prozent; der IWF rechnet auch für das kommende Jahr mit einem Plus von weniger als einem Prozent. In ganz Europa sei "das Gesamtbild eher düster", schreibt die Kommission in einem vertraulichen, 15-seitigen Bericht für den EU-Wirtschafts- und Finanzausschuss, der die vorläufigen Daten der EU enthält. Dauert der Krieg länger an, müsse die Prognose nochmals um einen halben Prozentpunkt reduziert werden. Ein langer Konflikt, warnt die EU-Kommission, könnte zudem die "Abwärts-Risiken" an den Finanzmärkten vergrößern: Das internationale Finanzsystem ist "durch weitere Schocks verwundbar".

      "Abwärtsspirale aus fallenden Vermögenswerten"


      Es sei zudem "unklar, welche zusätzlichen Spannungen das EU-Bankensystem noch absorbieren kann". Insbesondere die deutschen Geldhäuser bedürften einer "besonderen Aufmerksamkeit". Risiken sehen die EU-Ökonomen aber auch bei den Versicherungen und Pensionsfonds, die - wenn die Börsenkurse weiter fallen - gezwungen wären, ihre Beteiligungen zu verkaufen: Ein möglicher ".re sale", heißt es in dem Papier, "könnte ernsthafte Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben und eine Abwärtsspirale aus fallenden Vermögenswerten und weiteren Verkäufen in Gang bringen". Der Spielraum, den die Politik im Falle einer echten Vertrauenskrise hätte, wäre dabei angesichts der historisch niedrigen Zinsen und der massiv ausgeweiteten Staatshaushalte gering: "Die Abwärtsrisiken", warnt die EU-Kommission, "sind vor allem deswegen so Besorgnis erregend, weil unklar ist, wie viel Unterstützung in diesem Fall überhaupt noch von der klassischen Wirtschaftspolitik zu erwarten ist."


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