Wer zum Schwert greift ... - 500 Beiträge pro Seite

[mpuibs]

Gestern Nacht (23:35 Uhr! Warum eigentlich nicht zur Hauptsendezeit?) kam im Ersten eine höchst interessante Dokumentation über die Rolle der USA im Nahen Osten und speziell im Irak, die ich nicht gerade brauchte, um mir die Augen öffnen zu lassen, die mich aber in meiner Meinung über kleine und große Schurken dieser Welt bestärkt hat. Natürlich muss man Diktatoren wie Saddam Hussein entschieden entgegen treten. Aber die von Bush und seinen Gefolgsleuten empfundene „göttliche Mission“ lässt mich erschaudern und macht mir Angst. Dabei handelt es sich um Leute, die sich bei jeder Gelegenheit auf den christlichen Glauben als Grundlage ihrer Politik berufen, im konkreten Falle aber selbst die Stimme des Stellvertreters Gottes auf Erden, des Papstes, selbstgefällig überhören.

Eine Kopie des Fernsehbeitrages sollte jedem Mitglied des Bundestages und insbesondere den Vertretern der Opposition, die das „C“ im Parteinamen führen, zugeschickt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowohl der CDU/CSU/FDP- als auch der jetzigen Regierung die in der Dokumentation aufgezeigten Fakten nicht bekannt waren/sind. Um so unbegreiflicher ist es für mich, dass man nicht schon längst unsere manchmal geradezu vasallenhafte Gefolgschaft mit der Regierung der USA aufgekündigt hat. Ich bin erschüttert, wie ich und mit mir die gesamte Weltöffentlichkeit betrogen und manipuliert wurde und werde. Und ich bin zutiefst beunruhigt, wenn ich mir vorstelle, welche Gefahr für die Welt von den jeglicher Vernunft und Verantwortung für die Zukunft entbehrenden politischen Ambitionen der jetzigen US-Administration ausgeht, die auf kurzsichtigen, egoistischen ökonomischen Interessen und einer unglaublichen militärischen Macht basieren. Wer gibt uns eigentlich die Gewähr, dass wir nicht selbst schon bald Ziel ökonomischer und vielleicht sogar militärischer Repressalien der Supermacht USA werden? Einige Politiker und Wirtschaftsvertreter Amerikas haben in der letzten Zeit bereits laut darüber nachgedacht.

Es ist höchste Zeit, dass Europa zusammenwächst und solchen Leuten wie Bush in den Arm fällt. Die Geschichte sollte uns lehren, dass man derartigen Weltverbesserern, die am eignen Wesen die Welt genesen lassen wollen, rechtzeitig entgegen treten muss. Auch damals hat man zu lange zugeschaut, weil man sich durchaus eigne Vorteile erhoffte. Bezahlt haben es die Völker mit Millionen von Toten.

Nun, da der kalte Krieg überwunden und der ursprüngliche (scheinbare) große gemeinsame Feind nicht mehr existiert, sollte sich die NATO von ihrer reinen militärischen Rolle hin zu einem starken politischen Stabilitätsfaktor entwickeln. Sie darf sich aber nicht zum bloßen Erfüllungsgehilfen amerikanischer Interessen degradieren lassen. Und - dieser Gedanke widerstrebt mir zutiefst - wir müssen wahrscheinlich tatsächlich in Zukunft wieder erheblich mehr Geld in die Modernisierung unserer europäischen Armeen stecken, um den ungeheuren militär-technologischen Rückstand zur USA nicht noch größer werden zu lassen und damit letztlich erpressbar zu werden.

Ich wünschte, meine Skepsis gegen die Politik im Allgemeinen und die Politiker im Besonderen erwiese sich als falsch.

[Tussot]

Die Amerikaner würden einen Teil ihrer Führungsmacht gerne an Europa abgeben.
Sie warnen schon seit Jahren, das die Europäer zu wenig in die Rüstung stecken und sich Abhängig von Amerika machen.
Wir Europäer machen uns die Sache zu einfach.
Wenn es irgendwo brennt ( Kosowo, Ruanda etc.) rufen wir nach dem Amerikaner, da wir selbst nicht mehr handlungsfähig sind.
Da ging es im übrigen nicht um Oel ( da dies dumme Argument im Irakfall gerne angeführt wird )

[Mannerl]

Tussot Du wirst doch nicht Weltbilder zerstören wollen!

MFG