checkAd

    Der Irakkrieg und meine alte Oma - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.03.03 12:44:25 von
    neuester Beitrag 29.03.03 14:21:45 von
    Beiträge: 10
    ID: 713.951
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 341
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 12:44:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sie ist der Meinung daß die Amerikaner nur angegriffen haben damit das Haltbarkeitsdatum der Raketen nicht abläuft:laugh: :laugh:

      Positiv ist aber

      das Sie nicht auf das Gesülze des Herrn Bush reingefallen ist

      :laugh: :laugh: obwohl man meiner Oma faßt jeden Schund andrehen kann:laugh: :laugh: :laugh:

      zanker:cool:
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 12:49:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Klingt jedenfalls plausibler als Vieles was
      ich hier sonst so als Begründung gelesen habe :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:00:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      #1

      so unrecht hat deine Oma gar nicht, was passiert in diesem Krieg ?

      Die amerikanische Rüstungsindustrie ist darauf ausgerichtet alle 5-10 Jahre eine "neue Generation" von Waffen bereit zu stellen. Hightech-Waffen sind teuer und langwierige Tests kann man sich nicht leisten, also:

      - neue Waffen werden in realen Kriegen getestet, deshalb braucht man ja spätestens alle 5-10 Jahre mal einen

      - veraltete Bomben, Marschflugkörper werden billig entsorgt, da zivile Entsorgung zu teuer ist.

      - es wird massenweise Uranmunition verschossen die aus radioaktivem Müll amerikanischer Atomkraftwerke gewonnen wird. So entsorgt Amerika "umweltgerecht" seinen Atommüll und verstrahlt den Irak auf 4,5 Milliarden Jahre

      alles schön wirtschaftlich und ökonomisch, wie aus dem Lehrbuch und für die Überbevölkerung wird auch noch etwas getan. ;) Schöne neue Welt :)
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:09:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      ......
      Raketen und Uranmunition

      Im Luftkrieg gegen den Irak warfen die Alliierten 88.500 Tonnen Bomben ab, ein Teil davon auf Anlagen, die gefährliche Stoffe enthielten und beträchtliche Umweltschäden auslösten. Bei den zivilen Zielen handelte es sich um Zentren für die Produktion und Raffinierung von Öl, um Verladeterminals, Pipelines, Staudämme, Düngemittelfabriken und Elektrizitätswerke. Dazu kamen die militärischen Destruktionspotenziale des Irak, die gefährliche Stoffe enthielten. Nach eigenen Angaben wollen die Alliierten insgesamt drei nukleare, 18 chemische und 10 biologische Anlagen (samt Hunderten von Bunkern) sowie mehrere Munitionsfabriken vernichtet haben.

      Diese Objekte lagen fast alle an Tigris und Euphrat, zudem meist in der Nähe von bewohnten Gebieten, betroffen waren Orte wie al Fallujah, al Hillah, al Quaim, Baiji, Basra, Isis, Karbala, Mosul, Musayyib, Salman Pak und Sammara. Am 4. Februar meldete der Pressedienst der französischen Streitkräfte, im gesamten Irak sei der "chemische Fallout" (heftiger Niederschlag) eingetreten. Abhängig von den meteorologischen Bedingungen dauerte die vollständige Zersetzung der in die Atmosphäre ausgetretenen Kampfstoffe Tabun, Sarin und Senfgas teils Monate, weil sie erst bei höheren Temperaturen vollständig zersetzt wurden.

      Zur Strategie des Luftkrieges gehörte ebenfalls die Zerstörung ziviler Versorgungsanlagen - von Wasserwerken, Pumpstationen, Staubecken, Elektrizitätswerken, Kläranlagen. In allen größeren Städten - über 60 Prozent der 19 Millionen Iraker lebten dort - brach im Januar 1991 die Wasser- und Stromversorgung nach nur wenigen Kriegstagen zusammen. Danach - das besagen WHO-Angaben - verfügte die Bevölkerung nur noch über fünf Prozent der üblichen Wassermenge. Bagdad holte sich sein Trinkwasser deshalb aus dem Tigris mit der Folge, das Cholera und Typhus auftraten.

      Noch verheerender war der Einsatz von Urangeschossen. Wenngleich sich die Frage nach dem Umfang einer Kontamination noch immer nicht hinreichend beantworten lässt, so ist doch inzwischen einiges bekannt. Zunächst: Die US-Nuclear Regulatory Commission (NRC) definiert Uranmunition (depleted uranium: DU) als Uran, in dem der Prozentanteil des Isotop-Gewichts von U-235 weniger als 0,711 Prozent beträgt. Wie natürliches Uran ist DU ein unstabiles, radioaktives Schwermetall, das Alpha-, Beta- und Gammastrahlung emittiert. Wegen der Halbwertzerfallszeit (4,5 Milliarden Jahre) sind Betroffene demnach ihr gesamtes Leben gleichbleibender Radioaktivität ausgesetzt.

      Angaben über das Quantum an DU-Munition, das von den USA und Großbritanniens eingesetzt wurde, schwanken zwischen 400 und 900 Tonnen. Bereits kurz nach Kriegsende gab es Hinweise auf verheerende gesundheitliche Nöte. Nach einer Studie der Britischen Atomenergie-Behörde (AEA) können 40.000 Tonnen DU-Munition bis zu 500.000 Menschen verstrahlen - das heißt, die Zahl der im Irak Geschädigten läge bei etwa 10.000, die alliierten Soldaten wären dabei noch nicht einmal berücksichtigt

      Das US-Energieministerium vermeldete jüngst, DU-Munition könne die Transurane Plutonium, Americum und Neptunium sowie fission products (technetium-99) enthalten. Tatsächlich wiesen UN-Analysen nach dem Jugoslawien-Krieg (1999) in dort verwendeter DU-Munition Spuren von Plutonium-239/240 nach. Derartige Munition dürfte von Air Force und Navy auch im Golfkrieg eingesetzt worden sein. Man muss dazu wissen, dass Plutonium aus toxikologischer Sicht unter den radioaktiven Elementen eine besondere Rolle spielt, da es eine extrem lange Halbwertzerfallszeit hat und aufgrund seiner ausgeprägten Strahlung als kanzerogen eingestuft wird. Schon sehr kleine Mengen in Lunge und Leber können durchaus von strahlentoxikologischer Relevanz sein.

      Das US-Oberkommando könne sich nicht darauf berufen, keine Kenntnis über die exzessive Wucht seines Militärpotenzials gehabt zu haben - diejenigen, die den Luftkrieg planten, urteilte Ex-Justizminister Ramsey Clark später, wollten weitaus größere Schäden verursachen, als ihn Bomben bewirken könnten, sie wollten ein Überleben des Irak als Industriegesellschaft in Frage stellen.


      Auszug aus Quelle: http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Irak/krusewit…
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:15:23
      Beitrag Nr. 5 ()
      deine oma hat vollkommen recht, Mann!! man redet zwar so und so nicht schlecht über seine oma ("der kann man normal jeden schund andrehen"). wenn sie auch noch so eine spitzen-meinung hat schon zweimal nicht. denn das mit dem haltbarkeitsdatum ist ne wahnsinns-idee.

      im ganz w:o board is da noch keiner draufgekommen.

      also grüß deine oma recht schön von mir!!!!!!!!!

      :cool:

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1790EUR -6,28 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:17:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und die B52 Bomber sie fliegen, fliegen fliegen! Frag mal Deine Oma, wann deren Verfallsdatum kommt!:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:29:33
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6:laugh:
      werd ich machen:D
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 13:54:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ja da sieht man mal wieder, dass man die Meinung alter Menschen mit Ehrfurcht behandeln sollte.
      "Huldigung an deine Oma! und ein langes Leben für sie"

      @El_Torro
      Respekt!
      (Mir fehlt jetzt ein Smilie der respektvoll guckt)
      Avatar
      schrieb am 28.03.03 14:03:39
      Beitrag Nr. 9 ()
      "Am Anfang ist Krieg nicht so schlimm"
      Meine Expertin ist 81, spricht kein Englisch und den Namen Hussein falsch aus. Aber sie weiß, wovon sie redet

      von Robin Alexander

      Für den Job des Kriegsexperten gibt es zwei Voraussetzungen. Entweder man war einmal General, oder man ist Peter Scholl-Latour. Dann darf man in Funk und Fernsehen erklären, warum im Irak passiert, was im Irak passiert. Dafür reicht eine einzige These: "Die amerikanischen Waffen sind hoch überlegen" (diverse Exgeneräle) - oder "Die Welt geht unter" (Scholl-Latour).

      Moderierte ich eine News-Show, würde ich zur Abwechslung einmal jemand anderen einladen. Eine Frau: Die Kriegsexpertin meiner Wahl spricht kein Englisch und eventuell den Namen Hussein falsch aus. Sie ist 81 Jahre alt, aber ihre These klingt originell: "Am Anfang ist Kriegführen nicht schlimm." Im Gegenteil.

      Am Anfang ist Kriegführen nicht schlimm. Die ersten Kriegserfahrungen machte meine Expertin schon mit 17. "Mein Vater war der Allererste aus unserer Straße, der eingezogen wurde". Doch: Noch bevor die damals modernste Armee der Welt den Luftraum beherrschte, die gegnerische Kommunikationsinfrastruktur bombardierte und schnell mit schwerem Gerät vorrückte, also Schock und Ehrfurcht in Polen verbreitete, schickte sie den Vater meiner Kriegsexpertin zurück nach Hause. Mit einem Attest: Steinstaublunge, über 80 Prozent. Die Zechenärzte erkannten immer nur auf 68 Prozent, denn ab 70 gab es Invalidenrente.

      Der Vater meiner Expertin hat im Krieg eine Rente gewonnen. Ein Glücks-, aber kein Einzelfall. Sozialer Fortschritt dient oft der Kriegstauglichkeit. Die ersten Gesetze gegen Kinderarbeit wurden in Preußen verabschiedet, weil Majestät Soldaten mit geradem Rücken wünschte. In Frankreich wurde die Schulpflicht nach 1871 eingeführt, damit Kinder der Grande Nation Karten lesen lernen wie die deutschen Sieger. Athen, die erste Demokratie der Welt, gab Wahlrecht an die Massen erst, als man diese als Ruderer für die Kriegsschiffe gegen die Perser brauchte.

      Am Anfang ist Kriegführen nicht schlimm. Der Mann, der sie - viel später - in einem VW-Käfer durch die junge Bundesrepublik chauffierte, hatte seinen Führerschein bei der Wehrmacht gemacht. Ein deutscher Arbeiter lernt Autofahren. Das war ein Wunder. So wie später ein schwarzer Amerikaner, der einen Hubschrauber fliegt oder ein Schiff steuert. Der Soldat mit Führerschein besetzte Norwegen. Norwegen - noch Jahrzehnte später schloss er wonnevoll die Augen, wenn er von diesem Land sprach. Er ist nie wieder dort gewesen, denn immer, wenn er eine Reise zu den Fjorden vorschlug, antwortete ihm meine Kriegsexpertin: "Meinst du, ich möchte dort deine Kinder treffen?"

      Am Anfang ist Kriegführen nicht schlimm. Die Bilder, die im Fernsehen von den ehemaligen Generälen und von Peter Scholl-Latour kommentiert werden, kann meine Expertin natürlich nicht erklären. Sie weiß nichts von der Geografie am Golf oder von modernen Waffensystemen. Als militärische Innovation galten zu ihrer Zeit Motorräder mit Beiwagen. Aber die Fantasie der Wunderrakete, die Kriege gewinnbar macht, ohne die eigenen Leute einem Risiko auszusetzen, die gab es auch damals schon.

      In deutschen Sendern werden aber auch andere Fernsehbilder gezeigt: Die Einwohner von Bagdad, die mit kleinen Eimern oder bloßen Händen rasend schnell Schutt wegräumen, um zu Verschütteten zu gelangen. Dann sagt meine Kriegsexpertin: "Warum haben die keine Schippen und Spaten?" Oder: "Die brauchen doch Hacken, spitze Hacken!" Wenn aber dann tatsächlich Tote aus dem Schutt gezogen werden, kann meine Kriegsexpertin nicht mehr hinschauen.

      In Bagdad, berichtete die ARD, gibt es für die Zivilbevölkerung praktisch keine Bunker. "Die gab es bei uns schon", sagt meine Kriegsexpertin. Wenn die Leute nach einem Sirenenton, der Entwarnung hieß, wieder aus dem Bunker kamen, guckte jeder, ob seine Wohnung noch stand. Wessen Wohnung Schutt war, der war "ausgebombt". Meine Kriegsexpertin war zweimal ausgebombt. Beim ersten Mal war alles weg, was sie je besessen hatte. Beim zweiten Mal explodierte die Bombe nicht, durchschlug aber Dach und Mauern wie ein Stein und hinterließ ein halb eingestürztes Haus. Meine Kriegsexpertin hatte Glück, sie war in die Hälfte eingewiesen worden, die noch stand. Ich denke, die These meiner Kriegsexpertin für die Newsshow wäre: Am Anfang ist Kriegführen gar nicht so schlimm. Man darf ihn nur nicht verlieren.



      Nun seid Ihr platt, was? :)
      Avatar
      schrieb am 29.03.03 14:21:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      :)cool

      :D zanker


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Der Irakkrieg und meine alte Oma