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    Schach! Notizen zu einem Spiel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.03 03:35:36 von
    neuester Beitrag 29.11.04 04:52:45 von
    Beiträge: 73
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      schrieb am 30.05.03 03:35:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Das Spielfeld ist immer größer als du denkst bzw. wird immer größer, wenn du denkst.
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 21:50:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Am Anfang eines Spiels gibt nur gute oder weniger gute Züge. Gegen Ende hin sieht das anders aus.
      Avatar
      schrieb am 01.06.03 22:38:32
      Beitrag Nr. 3 ()
      C`est le jeu des rois.
      Plus et pas moins.
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 04:47:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      In #2 fehlt leider ein "es".
      @ AnneKristin
      Übersetz doch mal bitte deinen Zweizeiler, ich bin des frz nicht mächtig.
      Interessant unter dem Blickwinkel der künstlichen Intelligenz oder der von Maschinen überhaupt, ist folgender Artikel, der hier http://www.chess.at/geschichte/kempelen.htm zu finden ist.

      Baron von Kempelens Schach-„Automat“

      Als sprechendes Beispiel für das Verständnis des scheinbaren Nachbaues des menschlichen Körpers - einschließlich seiner Intelligenz - in Form von Androiden (hier als Kombination des Automaten und des anthropomorphen Androiden) möchte ich die Geschichte des „Türken“ des Barons von Kempelen zitieren, des wohl spektakulärsten Auftritts eines Androiden/Automaten. Bei gleichzeitiger Demonstration der Grenzen der Menschdarstellung spiegelt sie meines Erachtens alle Wunschvorstellungen um menschliches Vermögen ihrer Zeit wider. Zugleich muß die zweifellos beachtliche Kunstfertigkeit der technischen Realisierung dieser „Schachmaschine“ betont werden.

      In einer Vorbemerkung zur Geschichte der Entstehung des Türken gibt Ernst Strouhal eine Erläuterung zum historischen Gebrauch des Schachspiels als Weltmetapher:

      Wie die Uhr fungiert das Schachspiel seit dem Mittelalter als Modell der rationalistischen Welt und nimmt aufgrund seiner hohen Komplexität und Rationalität eine besondere Stellung unter den Spielen ein. Das Schachspiel ist das Modell einer spinozistischen Welt: Die Zahl der möglichen Züge ist zwar enorm groß, aber das Spiel bleibt endlich, deterministisch und durch Vernunft beherrschbar. [...] [Die Welt] ist - potentiell - rechenbar, ein panlogisches, geschlossenes System, in dem Gesetzmäßigkeit, Regelhaftigkeit und Berechenbarkeit statt Willkür, Chaos oder Zufall herrschen. [Strouhal, in: ebda., S. 455]

      Strouhal führt in seinem Essay eine Reihe von Auslösern an („das Verwerfen der Frage nach dem Ich, die mechanistischen Bilder vom Körper, dem Tier, der Seele und schließlich vom Menschen“[ebda., S. 458]), die letztlich in der Idee kulminierten, eine Schach spielende Maschine mit dem anthropomorphen Teil des scheinbar spielenden Türken zu konstruieren. Prinzipiell nimmt dieses Konzept wiederum die zweihundert Jahre später entworfene Turing-Maschine in Teilen ihrer Idee vorweg.[Vgl. ebda.]

      Warum der anthropomorphe Teil dieses Pseudo-Automaten einen Türken darstellt, wird von keinem der von mir rezipierten Autoren behandelt. Ich vermute, daß das Welt-Spiel Schach in Form dieses Automaten auf die historische Bedrohung durch die Türken anspielt, und gegen diese Macht sollten Personen aus dem Publikum, dem der „Türke“ vorgeführt wurde antreten, um sich mit ihr in der Kunst des Weltspiels zu messen.

      Baron Wolfgang von Kempelen (1734-1804) präsentierte den Schach spielenden Türken 1769 der Kaiserin Maria Theresia, die sich unter anderem für Phänomene wie die Magnetismusexperimente des Franzosen Pelletier interessierte. Der Schachautomat übertraf diese Experimente und auch die Androiden des Zeitgenossen Jaquet-Droz bei weitem. „Die Maschine Kempelens hatte spielerisch von der Ratio Besitz ergriffen; eine Puppe hatte das schwerste aller Spiele, das Schach, erlernt.“ [Ebda.]

      Das Publikum begegnete dem Automaten mit einer Mischung aus Schock und Lust. Die lebensgroße Puppe in türkischer Tracht saß an der Rückwand eines eleganten Holzkastens. Die Vorderseite, auf dem ein Schachbrett mit Holzfiguren stand, wies drei Türen auf, darunter eine Schublade. Vor der Vorstellung öffnete Kempelen die Abteilungen, um das Innere des Kastens vorzuzeigen. Die Zuseher erblickten ein Gewirr aus Walzen, Hebeln und Zahnrädern verschiedenster Größen. Mit einer Kerze durchleuchtete Kempelen den Automat Abteil für Abteil, danach bat Kempelen einen Freiwilligen aus dem Publikum an das Schachbrett, und endlich begann der Türke, sich selbständig zu bewegen. Bei jedem Zug war ein Rasseln und Ächzen von Zahnrädern zu hören.[Ebda.]

      In diesem Fall waren diese Maschinengeräusche, im Gegensatz zu anderen Androiden und Automaten, wohl erwünscht, lenkten sie doch von dem Gedanken ab, die Maschine könnte von einem Menschen in ihrem Inneren betrieben werden. Die Kritik, so Ernst Strouhal, war sich nach der Vorstellung einig, eine technische Sensation gesehen zu haben. [Vgl. ebda., S. 458f.] Für eine kurze historische Zeit schien vieles, sogar die denkende Maschine möglich zu sein. Zugleich muß wohl auch eine gewisse Angstlust geherrscht haben, wie auch wir sie gegenüber der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz empfinden. Strouhal spricht hier vom Schach spielenden Golem, jenem Geschöpf, das aufgrund seiner Unausgereiftheit zur Gefahr für seinen Erzeuger wird.

      Der Premiere des Türken folgte eine Reihe von Vorführungen für die Wiener Gesellschaft. Es erschienen Artikel, Briefe, Kundmachungen und Flugschriften, die sich mit dem Geheimnis der Schach spielenden Maschine auseinandersetzten. Die zentrale Frage war, ob und wie einem Automaten/Androiden das freie, nicht vorherbestimmte Handeln beizubringen sei, ob der Türke also autonom funktionierte, denn dann wäre er durch die „Simulation der Freiheit der menschlichen Entscheidung“[ebda.] „über jeden Vergleich mit anderen Automaten erhaben, die wunderbarste Erfindung der Menschheit“ [Edgar Allan Poe, in: Völker 1994, S. 226.], wie Edgar Allan Poe noch 1836 - allerdings skeptisch - bemerken wird.

      Die Beobachter der Vorführungen um 1770 waren „nach sorgfältiger Untersuchung“ zur Überzeugung gelangt, daß das „Automatum sich ganz alleine überlassen“ sei: „Die Maschine wirkt gänzlich durch sich selbst, so daß sie nicht den mindesten Einfluß erhält. Niemand steckt darin verborgen“, schreibt ein Korrespondent der Brünner Zeitung noch 1780, „aber eine Menge kleiner Rollen, worüber Saiten gespannt waren, verwirrten meinen Begriff, und es kam mir vor, als wenns eine Reihe von Vernunftschlüssen wären, deren letzteres Resultat darinn besteht, daß die Partie gewonnen ist.“[Brünner Zeitung 1780, in: Felderer 1996, S. 459]

      Der Schöpfer dieses Automaten, der Baron von Kempelen, galt jedenfalls als neuer Prometheus, als Genie der Mechanik, als fortschrittlicher Aufklärer, zugehörig jenen „Biedermännern, die an Vertilgung der Vorurteile, der Misbräuche und des Aberglaubens Theil genommen, mithin die gute Sache eifrig unterstützt und befördert haben“ [J. Rautenstrauch, 1784 in: ebda.]. Je größer allerdings die Popularität Kempelens und seines Automaten wurde, desto größer wurde auch der Erklärungsbedarf und desto schwieriger wurde es, kritischen Fragen auszuweichen. Kempelen hatte seinen Ruf als seriöser Ingenieur und Beamter zu verlieren. Obwohl er bei jeder Vorstellung betonte, daß es sich um eine Täuschung handle, war es zu spät, die Täuschungen zu erläutern und so alle „sorgfältigsten Beobachter“[Strohal, in: ebda., S. 459] für Dummköpfe zu erklären. Aber abgesehen davon, daß der Automat nicht war, was das Publikum in ihm zu sehen glaubte, muß es sich doch um eine ihrer Zeit entsprechende Höchstleistung der Feinmechanik gehandelt haben;
      Anonym: Armprothese aus dem 17. Jh., Länge 41 cm.

      dem allein gebührt aus heutiger Sicht Beachtung. Eine Ahnung handwerklichen Vermögens dieser Art gibt eine Armprothese aus dem 17. Jahrhundert.

      Um sich für einige Zeit aus der Affäre zu ziehen, erklärte Kempelen, daß die Maschine irreparabel beschädigt sei. Wenige Jahre später allerdings - der Anlaß dürfte akuter Geldmangel infolge der Experimente zur Entwicklung einer Sprechmaschine gewesen sein - suchte Kempelen um Urlaub an und präsentierte den Türken in ganz Europa.

      Erschienen in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts noch durchwegs bewundernde Rezensionen der Vorstellungen des Türken, so änderte sich dies in den folgenden Jahrzehnten in Richtung einer kritisch philosophischen Rezeption. Der Türke, als technisches Wunder, wurde zum Gegenstand von Wissenschaft und Politik. [Vgl. ebda., S. 460] Nach Vorstellungen in Frankfurt veröffentlichte Johann Philipp Ostertag „philosophische Grillen“[Johann Philipp Ostertag: Etwas über den Kempelinschen Schachspieler. Frankfurt a. M. 1784, zit. n. ebda.] über den Kempelenschen Schachspieler. Er sah übernatürliche Kräfte im Türken wirken. Nach der Leipziger Präsentation im Jahr 1784 schlossen der Mathematiker Johann Jacob Hindenburg und nach ihm Carl Friedrich Ebert Metaphysik bereits aus. Sie machten elektrische und magnetische Ströme für eine externe Lenkung des Türken verantwortlich. Beide hielten den Türken für einen echten Automaten. Bis 1800 erschienen über hundert Texte über Kempelen und seinen Automaten/Androiden. [Vgl. Strouhal, in: ebda., S. 468] Letztlich war der Türke eine Maschine, die es durch das Nichtwissen um ihre Funktion gestattete, in ihr zu sehen, was die Gesellschaft der Zeit, entsprechend dem Stand der Wissenschaft, zu sehen erwartete, quasi ein technisch-philosophisches Placebo. Die belebte - und selbständig denkende - Maschine schien Wirklichkeit geworden zu sein, zugleich mußte La Mettrie Bestätigung gefunden haben, daß der Unterschied zwischen Mensch und Maschine zumindest ein fließender sei.

      Schließlich wurden in Paris, London, und in Deutschland Stimmen laut, die einen Pseudoautomaten vermuteten. Kempelen wurde Täuschung und Betrug vorgehalten.

      Allen voran hatte Freiherr Friedrich zu Racknitz mit großem Aufwand den Türken in zwei Modellen nachgebaut, um die Welt von den Mystifikationen über die denkende Maschine zu befreien. Racknitz entdeckte - wie übrigens vier Jahre vor ihm Lorenz Boeckmann aus Karlsruhe -, daß ein im Inneren des Kastens verborgener Spieler das äußere Geschehen am Schachbrett verfolgen könnte, wenn die Schachfiguren mit Magnetkernen versehen wären, wodurch bei Betreten eines bestimmten Feldes unmittelbar darunter angebrachte Metallnadeln angehoben würden. Zugleich beschrieb Racknitz die Lenkung des Türken von innen mit großer Präzision: Mittels einer Storchenschnabelmechanik war es dem Spieler möglich, Bewegungen am inneren (verkleinerten) Schachbrett über einen Seilzug durch den linken Arm des Türken auf das große Schachbrett zu übertragen. Man möchte annehmen, daß diese Enttarnungen zureichten, um aus dem Türken eine Technikreliquie im Status einer museumsreifen Kuriosität zu machen. Doch die Arbeiten von Boeckmann und Racknitz blieben fast resonanzlos. [Ebda.]

      Noch fünfzig Jahre nach dem ersten Auftreten des Schach spielenden Automaten/Androiden gab es Berichte, die im Türken einen echten Schachautomaten vermuteten oder die zumindest nach einer unerklärlichen Lenkung von außen suchten. Nach dem Tod des Barons von Kempelen ging der Türke in den Besitz seines Sohnes über, der ihn schließlich an den Hofmechanikus Maelzel verkaufte. Damit begann ein neuer, nicht minder aufsehenerregender Abschnitt in der Karriere dieses in mehrfacher Hinsicht hybriden Automaten, einerseits wegen seines anthropomorphen Teils, dem androiden Türken, andererseits wegen der möglichst als solche unsichtbar bleiben wollenden Grenze zwischen Mensch, Menschabbildung und Maschine.

      Bei Johann Nepomuk Maelzel befand sich der Türke erstmals in der Gesellschaft anderer Automaten. Maelzel besaß einen selbstgebauten Trompeter, eine mechanische Seiltänzerin und ein mechanisches Orchester, für das Ludwig van Beethoven 1813 die Ouvertüre op. 91 komponierte.[Vgl. ebda., S. 460f.] „Inmitten der sinnlichen und artistischen Darbietungen präsentierte der Schach spielende Automat die Simulation der intellektuellen Tätigkeiten des Menschen.“ [Ebda., S. 461] Auch Johann Nepomuk Maelzel ging mit dem Türken auf Tournee. Der Automat wurde, klandestin, wie es Ernst Strouhal treffend bezeichnet, gespielt von William Lewis, dem stärksten Spieler Englands in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts. Ein weiteres Mal wurden die Unschlüssigkeiten über die Funktion des Automaten aufgefrischt. 1825 legte erstmals Robert Willies eine Studie vor, die das Versteck des Spielers im Automaten plausibel zu erklären vermochte. [Vgl. ebda.]

      Im selben Jahr verließ Maelzel, offenbar fluchtartig, Frankreich in Richtung New York, wo er am 3. Februar 1826 eintraf. In Amerika modifizierte er seinen Automaten; der konnte jetzt zusätzlich Whist spielen und, so wird kolportiert, auch „Schach“ sagen. [Ebda.] Ob es sich bei diesem Sprechvermögen nun um mechanisches oder menschliches handelte, ist vermutlich nicht mehr zu eruieren, jedenfalls wird in keiner Beschreibung dieser Automatenhistorie darauf eingegangen. Immerhin besteht die Möglichkeit, Maelzel könnte ein frühes Tonaufzeichnungs- und Wiedergabesystem entwickelt haben.

      Seine amerikanische Premiere feierte der Türke am 13. April 1826 im National Hotel am Broadway. Strouhal weist anläßlich der Kontinentüberschreitung auf die unterschiedliche Rezeption des Türken hin. Während in Amerika wenig mehr als das Spektakel interessierte, erschienen in Europa laufend aufklärerische Schriften, die den Türken „als spätbarocke Manifestation der Utopie einer denkenden Maschine“ [ebda.] diskutierten.

      Der Wert des Automaten/Androiden im Showbusiness hatte zur Folge, daß schon nach wenigen Monaten Nachbauten des Türken in Umlauf waren. Sein berühmtester Klon war der „American Automaton Chess Player“ der Brüder Walker. Er wurde von dem Engländer Charles Henry Stanley (1819-1901) gelenkt, der nach seiner Übersiedlung in die USA der stärkste Spieler vor Morphy war. [Vgl. Der Standard, 10. April 1999, Album]

      In Baltimore ereignete sich schließlich jene Katastrophe für Maelzel, die schon Kempelen befürchtet hatte: „Zwei Jugendliche beobachteten den Spieler Wilhelm Schlumberger, als er nach der Vorstellung aus dem Türken stieg. Die „Baltimore Gazette“ berichtete in drei Folgen, sodaß erstmals ein Beweis für die Existenz des Menschen in der Maschine erbracht war.“ [Strouhal, in: Felderer 1996, S. 462]

      Nach dem Tod auf See Johann Nepomuk Maelzels, am 21. Juli 1838 [vgl. Thomas Macho, in: ebda., S. 47], wurde der Türke in einem Museum in Philadelphia gelagert, wo er, relativ unbeachtet, am 5. Juli 1854 einem Brand zum Opfer fiel. [Vgl. Der Standard, s. o. ]

      Mitte des 19. Jahrhunderts war schließlich die Zeit der romantischen Automaten abgelaufen. Einige Jahrzehnte nach den letzten Auftritten des Türken hatte der spanische Ingenieur Torres y Quevedo einen elektromechanischen Schachspieler konstruiert. „Seine Leistung war bescheiden, aber der Mensch war nun tatsächlich aus der Maschine verschwunden. Oder ganz in sie hinein, wie man will.“ [Ebda.] Im Zeitalter der Automatisation, so Ernst Strouhal, hatten die mechanischen Automaten mit geheimnisumwitterten Innenleben „ihre Aura verloren“ [Strouhal, in Felderer 1996, S.462].

      „Um 1837 entwarf der englische Mathematiker Charles Babbage (1791-1871) eine „Analytische Maschine“. Sie sollte einen Speicher haben, eine Bibliothek und mit Lochkarten mit den Menschen kommunizieren können. Mit der Analytischen Maschine sollte man nicht nur rechnen können, sondern sie könnte - läßt man ihr nur genügend Zeit - jede gewünschte Operation ausführen; im Prinzip präludiert die Maschine von Babbage bereits die Architektur der universalen Maschine von Turing.“ [Ebda.]

      Wenn auch die Mechanik wie die Verfahrensweise des Türken nach Beendigung seiner Vorstellung bald keinen Anlaß mehr gab, diskutiert zu werden, so diente er doch als A-priori-Modell für philosophische Betrachtungen über den Menschen als Maschine oder über die Maschine als Mensch, und in zweiter Linie wurde er zum Stoff und Motiv für eine lange Liste literarischer und filmischer Bearbeitungen, die als Indiz für die außergewöhnliche Faszination stehen, die der Türke, als scheinbar belebte Maschine, verursachte.
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 14:06:37
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der beste Zug macht aus einer schlechten Position eine gute. Oder, wenn das Wesen einer guten Position darin besteht die besten Züge machen zu können, ist sie eigentlich schlecht.

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      Avatar
      schrieb am 06.06.03 07:07:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wenn das Verschieben von Threads hier in w:o nicht Schieben genannt würde sondern Ziehen, dann würde ich fragen: Was für sinnlose Züge machen hier die mods?
      Die Überschrift dieses Threads passt leider nur zum Forum Allgemeines, hier im Motor & Sport Forum hätte ich eine komplett andere Threadüberschrift gewählt, etwa:
      SCHACH!! WAS FÜR EIN GEILES SPIEL!!

      Bitte Überschrift umändern, danke! :D
      hellsoe
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 04:50:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich hasse es mit Springern zu spielen. Die lassen das Feld so klein erscheinen!
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 06:26:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      thinking about chess:

      Q: What makes u think the move u are going to make is the one which in fact u will make?

      A: U look @ the result after every possible exchange. First u look 4 material. Then @ something else which is somehow related 2 the future prospects of ur game. Now u call "something else" position and u get a feeling 4 what i mean.

      Y not looking 1st 4 position! Ur future prospects should include material, shouldnt it? Unless ur not a gambler...

      :)
      y
      Avatar
      schrieb am 22.06.03 20:09:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Es hat ein wenig gedauert, bis mir die eigentlichen Auseinandersetzungen beim Schach aufgefallen sind. Wenn zum Beispiel ein Turm einen anderen Turm schlägt, klingt das ganz anders, als wenn z.B. ein Bauer einen anderen Bauern schlägt. Türme klingen nach schwerem Metall und wenn ein Bauer einen anderen schlägt, dann wird das wie von Schlachtgesängen aus dem Fußballstadion begleitet. Läufer dagegen sind absolut geräuschlos! so als ob sie mit Gift ihre Gegner beseitigen.
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 05:57:16
      Beitrag Nr. 10 ()
      ohne quatsch und ohne soße:

      ich bin gerade dabei eine neue eröffnungsvariante zu entwerfen. das konzept ist einfach und auch sehr wirkungsvoll und kann nach meinen erkenntnissen bis jetzt von weiß und schwarz gespielt werden. mich wundert es dass da vorher noch niemand drauf gekommen ist, weil viele dinge sehr plausibel sind.
      und so gehts:
      zuerst die läufer entwickeln!
      und zwar durch das ziehen des jeweiligen bauern in der b und g reihe. nach vier zügen sind die hauptdiagonalen besetzt und der gegner hat genug zeit gehabt, sich das eigene spiel zu verderben. nachdem so die flanken gesichert sind, im zentrum mit einem bauern vorstoßen, meist ist ein doppelschritt nicht möglich bzw. nicht sinnvoll, weil der gegner das zentrum naturgemäß mit bauern und offizieren belagert, also auch nur ein feld nach vorn. wobei die jeweilige seite (damenflügel oder königsflügel) darauf ausgerichtet sein sollte, mit dem nächsten zug, einem doppelschritt des nachbarbauern, den größtmöglichen schaden anzurichten bzw maximal zu drohen. doch bevor das passiert, springer auf die e bzw d reihe nachziehen. so versperren sie den läufern nicht die sicht und können sich wunderbar auf den gedeckten feldern der c und f reihe postieren, von wo aus sie in nur zwei zügen in der gegnerischen grundreihe schaden anrichten können. was immer im zentrum passiert, bei bedarf können die läufer einschreiten. ohnehin muss der gegner bei seiner entwicklung im zentrum aufpassen, dass seine figuren und bauern gedeckt sind, weil die läufer zwar nicht im zentrum anwesend, wohl aber wirksam sind.
      bisher habe ich - vor allem in zeitpartien - sehr gute erfahrungen mit dieser art eröffnung gemacht, weil man dem gegner - egal was dieser spielt - die eigene spielweise aufdrückt.
      ok, man sollte sehr gut mit bauern spielen können! meist stellt das gegenüber seine springer auf die gewohnten c und f reihen, was einen support der gegenerischen zentrumsbauern erschwert, weil die eigenen figuren blockieren.
      die springer sind bei dieser art der eröffnung das schlüsselelemt, nicht die läufer wie man meinen könnte. sie legen einen längeren weg ins gefecht zurück, was einerseits den wert des gefechts erhöht und andererseits auch den der springer.
      als einwände können geltend gemacht werden, dass so zu eröffnen und die daraus entstehenden positionsbilder eher langweilig als aufregend sind. das kommt daher, dass - wenn man alles so durchzieht - die resultierenden stellungen symmetrisch sind und man praktisch so gut wie gar nicht auf den gegner eingeht - kurz: es ist eine art schema.
      inwieweit das immer und überhaupt machbar ist und welche wirksamen mittel es GEGEN diese eröffnung gibt, kann ich noch nicht sagen, weil ich momentan noch experimentiere. auch ist noch unklar in welchen fällen es nicht lohnt nach diesem schema zu spielen, d.h. in welchen fällen man die entwicklung besser unterbricht und auf den gegner reagiert. bisher war es meistens von vorteil den gegner einfach machen zu lassen.
      vielleicht kennt ja jemand ein probates gegenmittel??

      disclaimer: es ist klar dass eine solche spielweise nicht das denken ersetzt, nur vereinfacht sie enorm den überblick!!
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 06:08:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      ach ja! würde ich dieser eröffnung einen namen geben wollen - ich würde sie

      Schema L

      nennen.

      :)
      hellsoe
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 06:24:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hör auf mit dem Scheiß, hellsoe! :mad:
      In Zukunft spielt jedes Schachprogramm deine farbenunabhängige Eröffnung!
      Willst du das?
      Kann ich mir nicht vorstellen!!
      Avatar
      schrieb am 01.07.03 21:23:49
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ technikfeind!
      erzähl hier keinen mumpitzkram und halt deine klappe! ok? gut.

      als ein echtes problem haben sich mittlerweile die gegnerischen läufer auf der b- und g-reihe entpuppt, die sogar weniger clevere spieler dort aufstellen. unangegriffen postiert fesseln sie in unangenehmer weise die springer jeweils auf der e und d reihe. eigentlich benötigt diese spielweise keine rochade weil der könig optimalen schutz genießt, dachte ich. wie mit so platzierten läufern am besten umzugehen ist, kann nicht mit endgültiger sicherheit gesagt werden. vertreibungsversuche können auf jeden fall von erfolg gekrönt sein: einfach mit dem randbauern angreifen und dann den nachbarbauern nachziehen, falls erforderlich. allerdings ist aus meiner sicht noch unklar, wie sich das langfristig auf die position auswirkt, da so die zielfelder für die springer aufgegeben werden, weil sie dann nicht mehr gedeckt sind.

      es wird weiter gespielt!
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 08:19:13
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich kann mir keine sinnvollere Zeitverschwendung vorstellen als das Schachspielen.
      Avatar
      schrieb am 17.07.03 06:15:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      ein paar mal nun habe ich das "schema L" schon gespielt und kann jetzt auch von ersten erfahrungen und einblicken berichten. vorab möchte ich bemerken: so unmöglich spielbar und unbequem diese variante eigentlich ist bzw scheint, immer war ich lieber in meiner position als in der des gegners. ganz einfach deswegen, weil sehr oft schieres chaos auf dem brett herrscht und ich lieber die ursache dieses chaos bin als derjenige, der dagegen ankämpfen muss.
      die resultierenden stellungsbilder sind durchweg ungewohnt, ja fast schon "schräg" zu nennen. wobei ich jetzt nur die fälle betrachten möchte, in denen ich nicht vom schema bLgL abgewichen bin. der gegner postiert sich in gewohnter weise hauptsächlich kompakt, hat es aber bei seinem gegner wiederum mit einer art "positionswolke" bestenfalls noch mit einer art ansammlung von "positionssplittern" zu tun, die allesamt alles andere als untereinander zusammenhängend sind bzw scheinen. noch sind mir keine erwiderungen bekannt die zwingend in verlusten resultieren, kann aber zum gegenwärtigen zeitpunkt nicht ausschließen, dass solche erwiderungen eventuell existieren. derzeit untersuche ich, ob es nötig ist alle vier leichten offiziere zu entwickeln oder ob es für die erfolgreiche eröffnung ausreicht einen springer in der reserve zu belassen. prinzipiell muss ich sagen dass die eigenen figuren nur schwer miteinander harmonieren, was eigentlich das schwerwiegendste argument gegen diese art von eröffnung ist. wenn sie aber harmonieren, dann mit starker zerstörerischer kraft. oft habe ich den eindruck, als ob der wind durch die eigenen reihen pfeift, weil jede figur ihr eigenes spiel zu spielen scheint, möglichst unabhängig von den anderen (was natürlich quatsch ist, aber für mich momentan die einzige plausible erklärung darstellt).
      Avatar
      schrieb am 17.07.03 08:12:59
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 03:54:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich weiß noch genau wie ich spielte, als ich anfing und alle Figuren auf dem Schachfeld bewegen konnte. Meine Ressourcen waren so groß, d.h. unüberschaubar für mich, dass ich glaubte, unendlich aus ihnen schöpfen zu können, um zum Beispiel einen Angriff mit Material zu finanzieren. Jetzt weiß ich um diese Begrenztheit, die mit fortschreitendem Figurenabtausch ebenso in ihrer Begrenztheit fortschreitet (Freibauern ausgenommen).
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 02:20:07
      Beitrag Nr. 18 ()
      Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mir kommt es so vor, als ob die hohe Kunst beim Schach darin besteht, die (wenigen) richtigen Momente einer Partie abzupassen, in denen ein Maximum gedanklicher Energie aufgewendet werden muss: wo droht Gefahr, wo ist keine Gefahr, wo und was sind die Prioritäten 1., 2. und 3. Klasse usw.
      Weil Schach IMMER ein Spiel Mensch gegen Mensch ist (bei einem Schachcomputer spielt man gegen die Programmierer, bei einem Schachproblem kann man schön gegen einen Schachkomponisten spielen) wird man zwangsläufig immer mit der Realität seines Spielpartners konfrontiert und muss diese zerstören.
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 02:54:52
      Beitrag Nr. 19 ()
      Deine Schema L Eröffnung entspricht in den Grundzügen der sogenannten "hypermodernen" Eröffnungstheorie eines Nimzowitsch oder Reti der Zwanziger Jahre. Diese damals jungen Spieler stellten sich der klassischen Elite mit solchen unkonventionellen Ideen entgegen. (Die Klassiker propagierten die Besetzung des Zentrums durch Bauern - bei den Hypermodernen sollten Figuren, wie die fianchettierten Läufer das Zentrum per Fernwirkung kontrollieren).

      Der Kampf der Lager wogte in den Zwanziger Jahren hin und her. Wenn Du wissen willst wie ein Klassiker gegen sowas spielte schau Dir die Partie Reti vs Lasker an, New York 1924 glaube ich. Der frühere Weltmeister Emanuel Lasker zerstörte da den hypermodernen Aufbau seines Gegners.

      Trotzdem haben die damals neuen Ideen Eingang in die Eröffnungstheorie gefunden. Das Standardwerk dazu ist übrigens wohl Nimzowitschs "Mein System".

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 02:23:52
      Beitrag Nr. 20 ()
      Du sagst es, Pfandbrief! "Mein System" von Nimzowitsch lese ich gerade. Danke für den Hinweis mit der Partie. Wenn ich sie finde, werde ich sie mir mal anschauen.
      Das Schema L spiele ich mittlerweile nicht mehr. Obwohl es durchaus seine interessanten Seiten hat, sind die Stellungsresultate eher durchwachsen und die Läufer kommen nur selten zur Geltung. Stattdessen untersuche ich jetzt die Kopplung meines Wagnisverhaltens mit dem Aufwand an eigener rechnerischer Leistung. Das Buch hat mir bis jetzt so einige Augen geöffnet, obwohl ich gerade mal halb durch bin.
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 05:14:03
      Beitrag Nr. 21 ()
      Jedes Schachspiel hat eine eigene Magie und jedesmal bin ich beseelt von der immer neuen und jedesmal jünger werdenderen Idee einen Geist zu haben. Diese eigene Magie verzaubert den denkenden Geist in Jugend, weshalb er sich nur noch so denkend wähnen möchte. Nicht viel denken heißt die devise - richtig denken heißt sie! Denken ist nur die logische Oberfläche auf unseren Gefühlen, die darunter hin und her wogen. Siehst du eine Welle auf dich zukommen, mach dich gefasst, dass du durchgeschüttelt wirst! Je höher sie ist, je höher hebt sie dich und sich.
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 10:20:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      positionelles Spiel nach Gefühl: am besten ist eine Stellung dann, wenn sie die meisten Einfälle für den nächsten Zug auf beiden Seiten produziert. Angriffszugfolgen zu durchdenken spornt an, das Durchdenken von Verteidigungen dagegen macht keinen Spaß.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 04:04:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      Für eine tiefe und absolut realistische Analyse einer Stellung ist es unbedingt wichtig, den Wert jeder einzelnen Figur zu bestimmen. Es gibt Bauern, die sind eine Dame wert und es gibt Offiziere, die sind keinen Bauern wert. In dieser unterschiedlichen Verwertung der Figuren allein unterscheidet sich - so weit ich das überblicken kann - eine Eröffnungsvariante von der anderen.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:12:29
      Beitrag Nr. 24 ()
      Auf dem Schachfeld von einem Zentrum zu sprechen, halte ich für äußerst dumm. Das Schachfeld IST vielleicht das Zentrum! Es gibt eine Mitte des Zentrums und es gibt ein Ringzentrum außerhalb dieser Mitte. Wer sich nur auf die Mitte stürzt vergisst mehr als die Hälfte!
      Prinzipiell ist Schach ein Verdrängungsproblem. Vorrücken, Sichern, Vorrücken, bestenfalls den Gegner an die Wand spielen.
      Der Orang-Utan hat hierzu übrigens ein Geheimnis. Ein Ziel, das, falls es während der Partie erreicht wird, die Kontrolle über die Mitte des Zentrums als auch über das Ringzentrum verspricht. Dieses Ziel wird auf Grund der äußeren Umstände, ähnlich wie eine 9 beim Kegeln, nur selten erreicht. Für Weiß ist mir bei scheinbar unentschiedenem Mittelspiel keine mächtigere Stellung bekannt.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 06:16:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      Auf dem Schachfeld von einem Zentrum zu sprechen, halte ich für äußerst dumm. Das Schachfeld IST vielleicht das Zentrum! Es gibt eine Mitte des Zentrums und es gibt ein Ringzentrum außerhalb dieser Mitte. Wer sich nur auf die Mitte stürzt vergisst mehr als die Hälfte!
      Prinzipiell ist Schach ein Verdrängungsproblem. Vorrücken, Sichern, Vorrücken, bestenfalls den Gegner an die Wand spielen.
      Der Orang-Utan hat hierzu übrigens ein Geheimnis. Ein Ziel, das, falls es während der Partie erreicht wird, die Kontrolle über die Mitte des Zentrums als auch über das Ringzentrum verspricht. Dieses Ziel wird auf Grund der äußeren Umstände, ähnlich wie eine 9 beim Kegeln, nur selten erreicht. Für Weiß ist mir bei scheinbar unentschiedenem Mittelspiel keine mächtigere Stellung bekannt.
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 17:57:45
      Beitrag Nr. 26 ()
      Auf dem Schachfeld von einem Zentrum zu sprechen, halte ich für äußerst dumm. Das Schachfeld IST vielleicht das Zentrum! Es gibt eine Mitte des Zentrums und es gibt ein Ringzentrum außerhalb dieser Mitte. Wer sich nur auf die Mitte stürzt vergisst mehr als die Hälfte!
      Prinzipiell ist Schach ein Verdrängungsproblem. Vorrücken, Sichern, Vorrücken, bestenfalls den Gegner an die Wand spielen.
      Der Orang-Utan hat hierzu übrigens ein Geheimnis. Ein Ziel, das, falls es während der Partie erreicht wird, die Kontrolle über die Mitte des Zentrums als auch über das Ringzentrum verspricht. Dieses Ziel wird auf Grund der äußeren Umstände, ähnlich wie eine 9 beim Kegeln, nur selten erreicht. Für Weiß ist mir bei scheinbar unentschiedenem Mittelspiel keine mächtigere Stellung bekannt.
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 05:33:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zur Variantenberechnung:
      Angst rechnet, der Verstand sieht.
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 01:49:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      Kleiner psychologischer Trick bzw Tip

      Wähle deine Züge folgendermaßen - auch schon und vor Allem in der Eröffnung: Erinnere dich, wie du die laufende Partie bereits gewonnen hast. Gelingt dir das nicht, hast du verloren.

      Zugegeben, ein wenig hermeneutisch. Aber warum nicht, wenns funktioniert? :D
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 02:12:54
      Beitrag Nr. 29 ()
      Das Schachspiel erreicht Europa





      Bild 8 Ein moslemischer und ein christlicher Spieler im Codex Alfonso

      Für ein halbes Jahrtausend verlief auf der iberischen Halbinsel eine Grenze zwischen der christlichen und der islamischen Welt. Arabische Technik, Wissenschaft und Kunst, verbunden mit der Politik der Toleranz, führte in den besetzen Gebieten Spaniens zu einer kulturellen Blüte, die das übrige Europa weit in den Schatten stellte. Dem Austausch morgen- und abendländischen Wissens folgte der Aufstieg Toledos zur geistigen Metropole ganz Europas.

      In einer Atmosphäre zeitweiliger friedlicher Koexistenz von Christentum, Judentum und Islam fand das Schachspiel Zugang zum abendländischen Kulturkreis. Während in anderen Teilen Europas Schachfiguren noch oft als wertvolle Kuriositäten behandelt wurden und in den Schatztruhen ihrer Besitzer verschwanden, entstanden auf spanischem Boden die Grundlagen europäischer Schachtradition.

      Bevor sich der Schleier mittelalterlichen Dunkels auch auf die iberische Halbinsel senkte, entstand ein Juwel europäischer Schachliteratur.

      Am Vorabend der endgültigen Reconquista (Wiedereroberung) setzte ein kastilischer Monarch dem Schach ein bezeichnendes und unsterbliches Denkmal. König Alfonso X (1221-1284), genannt El Sabio (der Weise), gilt als einer der gelehrtesten Regenten seiner Zeit. Dieser "Salomon Kastiliens", der sein Leben der Wissenschaft und der Kunst widmete, schuf in seiner Regierungszeit unter anderem die Grundlagen der europäischen Astronomie, der Rechtslehre und verfasste selbst über 400 Gedichte.

      So hervorragend seine Leistungen auf kulturellem Sektor auch waren, so unglücklich gestaltete sich sein politisches Schicksal. Durch das Ränkespiel seiner Familie praktisch entmachtet, isoliert als friedliebender Monarch in einer geistigen Umgebung des Kreuzzugfanatismus und der religiösen Intoleranz, schrieb er in seinem letzten Lebensjahr das Buch über die Spiele.

      Dieser Codex Alfonso stellt das bedeutendste und am kunstvollsten gestaltete Buch dar, das je zum Thema Schach verfasst wurde. Schlaglichtartig wird hier der hohe Entwicklungsstand des Schachspiels des 13. Jahrhunderts beleuchtet. Neben der Vielzahl an spielstrategischen Informationen vermittelt das Buch aber auch eine moralische Botschaft seines königlichen Autors. In Wort und Bild verweist Alfonso immer wieder auf die im Spielsinn des Schach enthaltene Friedensphilosophie.

      In den Illustrationen erscheinen Angehörige der miteinander Krieg führenden Moslems und Christen, wie sie beim gemeinsamen Schachspiel Gesten der Freundschaft austauschen. Genauso wie Frauen beim Spiel gezeigt werden, erscheinen auch Schachspieler mit dunkler Hautfarbe auf den Abbildungen des Codex.

      Obwohl das Schachspiel in Europa schon früh den Süden Italiens und selbst den Norden durch die Wikinger erreichte, so bleibt doch "Spanien das Griechenland des Mittelalters und Vaterland des europäischen Schachs". ( van der Linde)
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 02:20:49
      Beitrag Nr. 30 ()
      Zitat ebendort (schachundkunst.com):

      Kein anderes Spiel übt ein so hohes Maß an Faszination aus wie Schach. Dieses alte und doch ewig junge Spiel zieht seit mehr als tausend Jahren die Menschen in seinen Bann und entführt sie in die unauslotbare Tiefe seines eigenen Kosmos.

      Über die dem Schachspiel innewohnende verzaubernde Kraft ist vielfach gerätselt worden. Aber auf die grundsätzliche Frage nach dem Wesen des Spiels fehlt nach wie vor eine eindeutige Antwort. Elemente von Kunst, Wissenschaft, Sport und Spiel durchdringen das Phänomen Schach, ohne jedoch seine wirkenden Kräfte in ihrer Gesamtheit erklären zu können.
      :eek: :eek:
      Das Schachspiel, ein Geschöpf menschlichen Geistes, hat sich über seinen Schöpfer erhoben und eine eigenständige Seele entwickelt, die sich letztendlich dem Zugriff menschlichen Geistes entzieht

      :eek: :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 02:34:36
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das wird ja immer interessanter, was ich hier finde!

      @A.Crowley

      Du meinst, weil man nach Sokrates zu Folge ohnehin alles Wissen schon in sich hat?
      Oder bist du etwa auch einer der rußbeschwärzten Schamanen, deren damalige Vorhersagerituale heute als Schach angesehen werden:

      Die frühen Schachfiguren

      Noch heute wie vor Jahrtausenden existieren Spielpraktiken, bei denen mit einem spitzen Holz Linien oder Kreise in die Erde geritzt werden, um ein bestimmtes Muster zu erzeugen, in dem Steine, Muscheln oder kleine hartschalige Früchte nach bestimmten Regeln bewegt werden.

      Bis in die Gegenwart haben uralte Rituale überlebt, bei denen Schamanen mit einem russgeschwärzten Holz Felder auf felsigem Boden zeichnen, um ihnen unterschiedliche Objekte mit symbolischer Bedeutung zuzuordnen und sie dort miteinander in Beziehung zu setzen.

      In dem profanen Spiel mit einfachen Materialien und in der magisch-rituellen Handlung bildet das Muster am Boden den Mittelpunkt der Handlung. Die von der Umgebung abgegrenzte, strukturierte Fläche schafft das Wirkungsfeld für ausgewählte kleine Gegenstände, hier entwickeln sie ihre gesetzmäßig organisierte Kraft. In diesem Bezugssystem von Fläche, Körper und Regeln lassen sich die Ursprünge der heutigen Brettspiele erkennen
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 03:05:28
      Beitrag Nr. 32 ()
      Der arabische Chronist Al Masudi erzählt in dem ältesten Schachbericht (um 950) von der beeindruckenden Schönheit indischer Schachfiguren. Demnach wurden die aus kostbaren Materialien gearbeiteten und rund 16 Zentimeter hohen Spielsteine, in Tier- und Menschengestalt(!!!), von einer eigens dafür bestimmten Person bewegt

      Eine Textstelle derselben Erzählung öffnet die Tür einen Spalt weit zu der rätselhaften Frühgeschichte des Schachs. In seinem Geburtsland schien die Ebene des Schachspiels verwoben mit der Sphäre mystischer Offenbarungen. In Masudis Beschreibung verwischen sich die Grenzen zwischen Schachspiel, astrologischen Berechnungen, zahlenmagischer Deutung und den Vorgängen in tieferen Bewusstseinsebenen des Menschen. Diese Angaben erinnern an die Überlegungen des Schachforschers Bidev, der die Ursprünge des Schachs in Elementen altindischer Geisteslehre zu erkennen glaubt. Er sieht die Seele des Schachs von Anbeginn an in ein mystisches Gewand von Symbolen, Figuren und Zahlen gekleidet.

      Das Schachspiel erscheint in seiner ältesten Beschreibung nicht nur als Spiel, sondern sein Spielsinn bewegt sich hier im Rahmen einer tieferen Mythologie. Sie ist bei der Spielwanderung nicht übernommen worden, und selbst in Indien, dem Ursprungsland des Schachs, geriet sie im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit. Möglicherweise aber sind es tatsächlich Elemente altindischer Mystik, welche, in der Spielweit des Schachs verborgen, seine verzaubernde Kraft erklären helfen.
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 11:57:29
      Beitrag Nr. 33 ()
      Und ? Wie gehts nun weiter ? Bist schon bis zur Erkenntnis vorgestoßen, daß es selten Sinn macht, zu rochieren, da die Könige im Endspiel dadurch weniger zur Geltung kommen ...? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 16:35:06
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wer von euch zockt eigentlich bei Schach.de bzw. dem Fritz Server, und wenn unter welchem Nick?
      Avatar
      schrieb am 02.02.04 20:20:38
      Beitrag Nr. 35 ()
      Die WO-Schachmannschaft (Spiegelfechter) zockt auf kingchess.de

      siehe Thread: becoming Kings - die "Spiegelfechter" auf kingchess.de
      Avatar
      schrieb am 11.02.04 00:39:57
      Beitrag Nr. 36 ()
      Was heißt denn "sicher Schach spielen"? Das ist doch hier die Frage!
      Avatar
      schrieb am 12.02.04 10:06:54
      Beitrag Nr. 37 ()
      Ich hab jetzt nach 40 Wertungspartien gegen meinen "Fritz" den titel "Vereinsspieler" erhalten. gespielt haben wir Blitz 20 Min, allerdings nicht in der Großmeisterstufe "Entfesselt", sondern in der normalen Turnierstufe.

      Einmal hatte ich ihn fast. Endspiel:

      Punk mit Dame, läufer und 2 Bauern

      Fritz mit Turm, Springer und 5 Bauern

      als meine Zeit ablief habe ich leider einen Fehler gemacht :cry: Er hat einen Bauern umwandeln können. Ich hab dann aufgegeben :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 10:09:49
      Beitrag Nr. 38 ()
      @steigenwalder, kannst ja mal gegen Hummmel1 antreten:D
      ansonsten spiele ich oft das sonntagabend blitztunier mit.
      (20uhr)
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 12:04:20
      Beitrag Nr. 39 ()
      @38 Servus. Bist du Hummmel 1? Hab ich noch nie gesehen....
      Ich bin "edged_mallet". Elo schwankt so zwischen 2000 und 2300... Vielleicht sieht man sich demnächst mal bei schach.de:)
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 22:45:41
      Beitrag Nr. 40 ()
      hi,du bist ja richtig gut, komme beim blitz nicht über 1850 hinaus,aber schach de. ist wirklich der beste schachserver!!
      Avatar
      schrieb am 20.02.04 23:10:11
      Beitrag Nr. 41 ()
      @hellsoe

      gib zu: du bist Bobby Fischer, warst lange, lange in Therapie, in der du auch Deutsch lernen mußtest, und jetzt haben sie dich wieder rausgelassen.... :)

      Was hältst du von einer Weiterentwicklung / Perfektionierung deiner Abwartestrategie, um dem Gegner Zeit zu Fehlern zu geben, indem Du ihm noch mehr Gelegenheit und Raum für mögliche Fehler gibst, mit so was wie Sf6-Sg8-Sf6-Sg8... usw. Eventuell, bei stärkeren Gegnern, auch den Sb8 einsetzen...

      ;) teeth
      Avatar
      schrieb am 21.02.04 00:10:56
      Beitrag Nr. 42 ()
      hi teeth :)

      nein, bobby fischer bin ich nicht :D eher schon paul morphy oder aljechin. meine einstellung zum schach hat sich übrigens grundlegend geändert. die eröffnung ist prinzipiell nur eine frage des geschmacks. die frage ist, wie sehr das nachfolgende spiel auf der eröffnung aufbaut, schwächen schützt und sich bietende vorteile erkennt. nutzen und ökonomie spielen dabei eine sehr große rolle. ein königsangriff zb ist wie eine geplante unternehmung, die im laufe der zeit nachschub an angreifern bedarf. der angreifer hat dafür zu sorgen, dass das möglich ist. tut er das nicht, muss er entweder sicher bis zum ende gerechnet haben oder das versiegen seines angriffs ist wahrscheinlich. das ist das schöne am schach! wer dumm ist, hofft. wer gewinnen will, kann die wahrscheinlichkeiten dazu beeinflussen. natürlich entscheidet dann immer noch die tiefe der einsicht in die möglichen bewegungen, wer von den beiden gegnern gewinnt oder verliert.
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 11:01:14
      Beitrag Nr. 43 ()
      hi @steigenwälder, ja deinen nick habe ich schon öfters bei tunieren gesehen,glaube ich:confused: , deine zahl
      in bullet ist ja wirklich stark, in welcher liga spielst du?
      Avatar
      schrieb am 27.02.04 12:55:38
      Beitrag Nr. 44 ()
      @Ost-Gmbh Hummmel1
      Ich spiele (nur) in der Bezirksliga am 1ten Brett. Im Blitz und Schnellschach bin ich aber stärker. War letztes Jahr mal Vize-Schnellschachmeister von Unterfranken.
      :D :D
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 01:11:13
      Beitrag Nr. 45 ()
      Eine einfache aber wirksame Regel, nur leider allzuoft vergessen von mir:
      Wenn dir keine Ideen mehr für das eigene Spiel kommen, versetze dich in das deines Gegners und vereitle wenigstens seine besten Pläne.
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 07:57:35
      Beitrag Nr. 46 ()
      @hellsoe:

      1. c2-c4

      :D

      Teeth
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 10:04:06
      Beitrag Nr. 47 ()
      hi @steigenwalder,ich spiele in der 1.kreisklasse(:cry: ) in berlin´, zur zeit am 8.brett. selbst in unserer klasse haben wir eine durchschnitts DWZ von 1900. ich liege in etwa bei 1820dwz.
      wenn du so ein guter blitzer bist ,mußte mal im sommer nach dresden kommen zum 24h blitztunier,da fährt unser halber verein immer hin:D
      Avatar
      schrieb am 02.03.04 11:10:57
      Beitrag Nr. 48 ()
      24h Blitzturnier....:lick: :lick: das klingt ja interessant! Ich habe Bekannte in der Nähe von Dresden.
      Könnt ich wieder mal vorbeischaun. Ich überlegs mir.
      :)
      Avatar
      schrieb am 04.03.04 03:12:37
      Beitrag Nr. 49 ()
      Das Schachspiel zusätzlich interessant macht der Zeitfaktor. Wie verwickelt und kompliziert eine Stellung auch sein kann, meist hat man Gelegenheit dazu, sie noch verwickelter und noch komplizierter zu gestalten, was natürlich den Denk- und damit den Zeitaufwand auf beiden Seiten erhöht. Wer den größeren Spaß an Verwicklungen und damit am Schach selbst hat, wird in den meisten Fällen den Sieg davon tragen. Wenn der Gegner an dem Punkt angelangt ist, dass ihm jedes Nachdenken zuviel scheint, weil die Anzahl der Möglichkeiten schier unüberschaubar ist, werden seinerseits Fehler wahrscheinlich. Dann reicht meist schon ein Zug den er nicht erwartet hat, egal wie ergiebig dieser tatsächlich ist, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und als Folge davon wird er die Stellung falsch beurteilen. Er wird sein Material im Angriff verpulvern obwohl es eigentlich hohe Zeit für Verteidigungszüge wäre oder er verteidigt sich und verstellt so den eigenen Figuren den Weg, wo sich vielleicht glänzende Angriffsmöglichkeiten böten. Aber nicht immer kommt es zu Verwicklungen. Oft bleibt das Brett frei und erscheint geräumig, weil in der Eröffnung viele Abtäusche stattgefunden haben.
      Interessant wäre einmal eine neue Anordung der SCHACHFELDER bei gleichbleibender Anordnung der Figuren und bei unveränderten Regeln für ihre Bewegung. Die Schachpartie an sich würde sich dadurch nicht ändern, die Notation bliebe die selbe. Nur das entstehende Bild und die Bewegungen der Figuren würde sich SCHEINBAR ändern. Denkbar wäre natürlich viel, für mich interessant wäre z.b. folgendes, wenn wir das Schachfeld senkrecht vor uns hinhalten:
      Die linke untere Ecke bleibt das Feld a1, das Feld b1 bleibt auch ... die gesamte Grundreihe bleibt gleich. Die zweite Reihe wird um ein Feld verschoben, nach rechts z.b., d.h. aus a2 wird h2, aus b2 wird a2, aus c2 wird b2 usf. die dritte reihe wird um 2 felder, auch wieder nach rechts verschoben, d.h. aus a3 wird g3 usw d.h. das neuerliche a3 ist jetzt dort, wo sich vorher das feld c3 befand. ich habe mir das gerade mal aufgemalt, weil mich interessiert hat, wie sich die anfangspostionen dadurch verändern. die weiße position bleibt natürlich unverändert, weil die grundreihe die gleiche ist und die bauern austauschbar sind, also gegeneinander verschoben werden können. der effekt auf den ich es abgesehen habe, ist folgender: aus türmen werden jetzt rein optisch läufer und aus läufern werden jetzt, wiederum rein optisch türme. die bauern bewegen sich nicht mehr nach vorn sondern diagonal nach rechts und schlagen können sie gerade nach vorn und gerade nach rechts. klar, dass sich sich nach links bewegen könnten, wenn ich die verschiebung von vorneherein nach links vorgenommen hätte. das schachspiel selbst bleibt davon natürlich unberührt, denn es ist so ziemlich egal wie man es hinstellt und wenn sich ein turm von a1 nach a5 bewegt dann macht er das in dieser anordnung ebenso. interessant ist, ob sich aus diesen ansichten eventuell einfachere regeln, was positionsspiel etc betrifft zwar nicht ergeben, aber eventuell sichtbarer werden. tja, wahrscheinlich nicht, denn ich habe mir mal gerade vergegenwärtigt, wie die springer ziehen :laugh:

      @ teeth
      na gut. spielen wir ne runde langweiliges englisch. dann aber auch in der entsprechenden notation, wenn du verstehst was ich meine!
      1. P-QB4 das war dein Zug. Ich ziehe auch
      1....P-QB4
      Avatar
      schrieb am 08.03.04 22:56:44
      Beitrag Nr. 50 ()
      "Der höchste Gott (Brahman) hat sich innerlich selbst entzweit, um dem Spiel seines eigenen Geistes zuzuschauen. Das hat er auf dem Schachbrett getan."

      Hat er, dieser höchste Gott (Brahman), die innerliche Selbstentzweiung überlebt?
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 15:45:16
      Beitrag Nr. 51 ()
      ein neues forum hier? na aber hallo! :)
      Avatar
      schrieb am 17.03.04 00:54:52
      Beitrag Nr. 52 ()
      Lange habe ich mich gefragt, was in den Schachbüchern die großen Meister mit dem Begriff "Beweglichkeit der Figuren" gemeint haben. Jetzt weiß ich es. Die Figuren sind träge, weil jede Veränderung ihrer Position Denkaufwand bedeutet. Wird der Denkaufwand nicht als Aufwand empfunden, d.h. sind die Varianten eventuell aussichtsreich, hat eine Figur die höchste Beweglichkeit. Der Trick beim Schach scheint nun darin zu bestehen, die Figuren in einer hohen Beweglichkeit zu halten. Was natürlich mit dem ersten Zug beginnt.


      was ist nun, teeth! keine lust auf schach?
      Avatar
      schrieb am 19.03.04 21:46:18
      Beitrag Nr. 53 ()
      Manchmal stehen alle Figuren wie festgemeißelt da, die Beweglichkeit ist dann gleich Null. Jede Bewegung erfordert einen Denkaufwand der zu groß für das schachliche Verständnis ist oder führt in einen Verlust. Dahin muss man seinen Gegner bringen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.04 20:12:12
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hi Ost, wie gehts denn so, hast du Lust auf`n entspanntes Trainingsmatch ?
      Am besten hier : Thread: Noch`n Schach-Thread ..
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 03:53:10
      Beitrag Nr. 55 ()
      völlig neue Sichtweisen eröffnen sich:

      denn ein gedeckter Punkt ist meinem Empfinden nach Materie
      Aaron Nimzowitsch "Mein System" S.72
      Avatar
      schrieb am 25.03.04 17:00:44
      !
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      Avatar
      schrieb am 30.03.04 23:04:37
      Beitrag Nr. 57 ()
      Spiele nie gegen deinen Gegner persönlich. Spiele nur gegen seine Figuren und vernichte deren Wirkungen!
      Avatar
      schrieb am 01.04.04 23:44:29
      Beitrag Nr. 58 ()
      Alle, die besser Schach spielen als ich, bezeichne ich als Schachspieler. Der ganze übrige Rest verdient diese Bezeichnung nicht, weil ihnen der Sinn des Spiels verschlossen bleibt.
      Avatar
      schrieb am 02.04.04 21:49:00
      Beitrag Nr. 59 ()
      Spiele Schach, und du lernst dein altes Ego kennen .. und .. :kiss:
      Avatar
      schrieb am 07.04.04 01:14:12
      Beitrag Nr. 60 ()
      Du gewinnst, wenn du deine begangenen Fehler zu Opfern machen kannst.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 23:11:21
      Beitrag Nr. 61 ()
      :eek:
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 23:13:19
      Beitrag Nr. 62 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.04.04 23:46:01
      Beitrag Nr. 63 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.05.04 00:22:34
      Beitrag Nr. 64 ()
      Schach ist im Prinzip wie eine Krankheit. Es kann durchaus vorkommen, dass man sich im Labyrinth der Varianten verirrt und nicht mehr zurückfindet. Die dann gefällten Entscheidungen - Entscheidungen müssen gefällt werden, denn es besteht ja Zugzwang - suchen den Weg zurück und es kann sein, dass man sich noch tiefer verirrt. Viele große Meister des Schachs, haben sich letztendlich verirrt.
      Avatar
      schrieb am 02.06.04 15:21:27
      Beitrag Nr. 65 ()
      schach kann auch extrem langweilig sein. ich weiß nicht ob es allein dadurch schon zu den extremsportarten zählen könnte...
      im ernst! in manchen partien ist es tatsächlich so, als haben sich die gegner dazu verabredet nur ja nichts interessantes zu spielen. warum?
      Avatar
      schrieb am 01.07.04 02:27:00
      Beitrag Nr. 66 ()
      Aber du musst zugeben, hellsoe, dass es gerade in langeweiligen Situationen darauf ankommt, eine Strategie für das weitere Vorgehen zu entwickeln. Gerade dann, wenn du vor hast zu gewinnen. Die Langeweile täuscht. Es ist immer ein Abgrund an Möglichkeiten vorhanden.
      Avatar
      schrieb am 03.09.04 04:32:16
      Beitrag Nr. 67 ()
      Es gibt Überlegungen, die zeigen, dass die Anzahl aller möglichen 40-zügigen Partien die Anzahl der Atome im gesamten Universum um Größenordnungen übersteigt.
      Wer sich das vor Augen hält, dem bleibt nichts anderes übrig, als überwältigt zu sein!
      Avatar
      schrieb am 04.09.04 00:17:05
      Beitrag Nr. 68 ()
      Der schlechteste Schachzug im Leben ist oft, überhaupt mit dem Schachspielen zu beginnen. Und umso schlechter der Beginn ist, desto bessere Züge müssen dann folgen. Was anderes bleibt gar nicht übrig.
      Avatar
      schrieb am 05.09.04 00:16:47
      Beitrag Nr. 69 ()
      Avatar
      schrieb am 18.09.04 04:39:58
      Beitrag Nr. 70 ()
      Erst wenn die Figuren Gesichter und Absichten bekommen, du ihnen nachfühlen kannst, mit ihnen stirbst und vor Freude jubelnd mit ihnen Siege erringst - erst dann erlebst du die wahre Seele von Schach!
      Avatar
      schrieb am 23.09.04 21:33:28
      Beitrag Nr. 71 ()
      An der Börse gilt : 2+2 = 5-1

      Beim Schach : 2+2 = Frühling, Sommer Herbst und .. Tod.

      Avatar
      schrieb am 07.10.04 02:20:29
      Beitrag Nr. 72 ()
      Faszinierend ist die Strenge der Logik im Schach. Und noch faszinierender ist, wie scheinbar vollkommen unmögliche Dinge darin vorkommen.
      Avatar
      schrieb am 29.11.04 04:52:45
      Beitrag Nr. 73 ()
      Wäre man im Stande den Verlauf der Körpertemperaturen von Schachspielern zu dokumentieren, die an einem Wettkampf teilnehmen und sich in ihren Spielen zunehmend ins Endspiel begeben, könnte man eine Temperaturerhöhung von mindestens einem halben Grad verzeichnen.
      Das kommt daher, dass das Endspiel wie eine heiße sonnige Wüste wirkt: die Weite lichtet sich und man kann hingehen wo man will; die Ziele werden zwar sichtbarer aber immer entfernter und man weiß nicht, ob die Zeit noch ausreicht dort rechtzeitig anzukommen; das Brett hat sich gelichtet; Gefährten, die man lieb gewonnen, aber auch solche, die einem das Fürchten gelehrt haben, sind verschwunden.
      Alle Gänge, sogar die Gedankengänge, werden immer länger.
      Wen wundert es, dass Capablanca, der Weltmeister der Endspiele, nur aus einem heißen Land wie Kuba kommen konnte?


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