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    Arbeitgeber halten den Streik in der sächsischen Metallindustrie für bedenklich - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.06.03 08:13:19 von
    neuester Beitrag 03.06.03 11:03:37 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 03.06.03 08:13:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Na, das ist ja nun ganz was Neues!

      Aber, wann wurden Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen nicht mal für bedenklich gehalten!! Und da der Streik den Arbeitgebern aufgezwungen wurde, wird sogleich mit Aussperrung und anderer feiner Instrumente geantwortet. Die armen unschuldigen Dinger!

      Schau mer mal, ob im Osten nicht eine Front aufgebaut wird, von der aus die Arbeitgeber die Gewerkschaften dann auch im Westen aufmischen wollen. Wieder einmal kriegen sie dabei noch Unterstützung durch die rot-grüne Regierung. Danke, Sozialdemokratie! Danke, Clement!

      Es ist nicht ausgeschlossen, daß es ein langandauernder und harter Arbeitskampf wird. Auf keinen Fall wird es ein Spaziergang werden.
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      schrieb am 03.06.03 08:38:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ost-Arbeitgeber wollen die IG-Metall verklegen


      Die Metallarbeitgeber in Ostdeutschland haben erhebliche Zweifel, ob das Ergebnis der Urabstimmung für den Streik nach demokratischen Regeln zu Stande gekommen ist“. Sie wollen klagen.



      ap/HB CHEMNITZ. Tausende Stahl- und Metallarbeiter haben am Montag in Ostdeutschland mit ihrem Streik für die 35-Stunden-Woche begonnen. Nach Angaben der IG Metall legten 11 400 Beschäftigte in 14 Betrieben geschlossen die Arbeit nieder. Gewerkschaftschef Klaus Zwickel forderte die Arbeitgeber vor 2 500 VW-Beschäftigten in Zwickau zum Einlenken auf. Die Arbeitgeber kündigten an, die Urabstimmung für den Streik gerichtlich überprüfen zu lassen.

      „Wir haben erhebliche Zweifel, ob das Ergebnis der Abstimmung nach demokratischen Regeln zu Stande gekommen ist“, sagte der Präsident des Verbandes der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie (VSME), Bodo Finger, in Dresden. An der Urabstimmung hatten sich laut IG Metall 11 513 Gewerkschaftsmitglieder beteiligt, 79,7 % von ihnen waren für Streiks. In Sachsen gibt es insgesamt 125 000 Metaller. Es frage sich, ob eine Minderheit derart eine Mehrheit bestimmen könne, sagte Finger und sprach von einem Missbrauch der Tarifautonomie. Sein Verband werde beim Arbeitsgericht Frankfurt, am Hauptsitz der IG Metall, Klage einreichen.
      In der Volkswagen-Motorenfertigung Chemnitz hatten 120 Beschäftigte bereits mit der Nachtschicht zu Montag mit dem Ausstand begonnen. Am frühen Morgen legten auch 2 800 Beschäftigte der EKO Stahl GmbH in Eisenhüttenstadt ihre Arbeit nieder. Mit der Nachtbelegschaft des Elektrostahlwerks Brandenburg sollte am späten Montag auch das 15. tarifgebundene Unternehmen in den Ausstand treten. Zwickel sagte, 13 Jahre nach der deutschen Einheit sei die Angleichung der Arbeitszeit überfällig. Die IG Metall richte sich auf einen langen Konflikt ein. Streikleiter Hasso Düvel forderte von den Arbeitgebern „ein verhandlungsfähiges Angebot“.

      VSME-Präsident Finger sprach von einem sehr engen Verhandlungsspielraum, deutete aber auch eine Kompromisslinie an: So gebe es die Möglichkeit, als tarifvertragliche Wochenarbeitszeit eine Bandbreite von 35 bis 40 Stunden zu vereinbaren. Jeder Betrieb könnte dann über die tatsächliche Arbeitszeit selbst entscheiden. Einen solchen Arbeitszeitkorridor gibt es in der westdeutschen chemischen Industrie bereits seit mehreren Jahren.

      Kritik an der IG Metall übten auch Politiker der Union. CDU-Chefin Angela Merkel sagte, der Streik werde tausende weitere Stellen kosten, da die längere Arbeitszeit der einzige Standortvorteil der Branche im Osten sei. CSU-Wirtschaftsexperte Johannes Singhammer sprach von einem „gigantischen Arbeitsplatzvernichtungsprogramm“.


      HANDELSBLATT, Dienstag, 03. Juni 2003, 08:15 Uhr
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      schrieb am 03.06.03 08:44:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Auf welchem Planeten leben denn die Gewerkschaftler eigentlich? Wie viele Arbeitslose würden gerne 38 h/Woche arbeiten, wenn sie denn nur Gelegenheit dazu hätten! Jetzt ist doch nicht die Zeit für Verteilungskämpfe (voller Lohnausgleich!), es geht um das nackte Überleben.
      Zwickel, Peters und Bsirske gehören interniert!
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      schrieb am 03.06.03 11:03:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich denke, Zwickel und Co leben auf diesem Planeten. Und in der gegenwärtigen Finsternis, die sich in diesem Land der All-Koalition (Rot-Schwarz-Grün-Gelb) breit macht, leuchtet ein Lichtlein - die Gewerkschaftsbewegung!

      Allerdings denke ich, befürchte ich, daß die Gewerkschaften möglicherweise noch nicht realisiert haben, daß dies eine ganze harte Angelegenheit wird; daß dies durchaus ein Bumerang werden kann, mit der die Presse, Parteien, Regierung und Opposition, die Kirchen und sonstige Verbände, die mit dicken Krokodilstränen den armen Arbeitsplatz entdeckt haben, den Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung starten können!

      Wer kann denn in diesem Land streiken? Die Rentner, der Kassenversicherte oder etwa der Arbeitslose? Wer soll denn, außer in Hungeraufständen, überhaupt aufstehen können und den gnadenlosen Fantasien des Kapitals entgegentreten können, wenn nicht die Arbeitenden selber!!

      Es geht nicht um Kapitalismus und Sozialismus, es geht um die Bedingungen des täglichen Lebens bei der Arbeit.


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