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    BKN vor TV-Loonland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.06.03 01:16:05 von
    neuester Beitrag 15.07.03 07:55:09 von
    Beiträge: 8
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      schrieb am 12.06.03 01:16:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mit BKN am ehesten vergleichbar ist TV-Loonland (Kinder- und Familienprogramme) . Trotz der Schreckensmeldung vom Umsatzschwund am 2.6. ist der TVO-Kurs nicht eingebrochen, sondern um 20% gestiegen, allein gestern um 13%. Die anhaltende Schwäche der internationalen TV-Werbe- und Medienmmärkte hat nicht nur den Börsenkurs der BKN restlos ausgepowert. Die Kurse der Film/Medien-Aktien sind durch schlechte Nachtrichten nicht mehr zu beeindrucken. Das gilt selbst für EM.TV - auch ein Wettbewerber der BKN (EM.TV gestern +10% mit schönem Chart). Schreckensmeldungen haben ihre Wirkung verloren. Das gilt auch für die BKN-Zahlen am 16.6.

      Positiv auf die Kurse wirken jetzt die auf der Kostenseite ergriffenen Maßnahmen. Hier geht BKN mit gutem Beispiel voran. Schneller als TV-Loonland hat BKN die Kostenseite der veränderten Erlössituation angepasst. TV-Loonland wiegt an der Börse 3mal schwerer als BKN, beschäftigt aber achtmal soviele (ständige und freie) Mitarbeiter, nämlich 109, allein 27 in der Verwaltung (Stichtag 31.3.).

      Die unbefriedigende Umsatzsituation trifft TV-Loonland härter als BKN, die sich (für eine Übergangszeit) auf schlichte Rechteverwertung zurückgezogen hat.

      Ohne den Zahlen zum 16.6. vorgreifen zu wollen, behaupte ich, dass BKN auch finanziell deutlich besser dasteht als der Wettbewerber TV-Loonland. Dieser ist in einen negativen Finanzmittelbestand von 11,7 Mio geschlittert, d. s. schlappe 1,6 EUR je Aktie, mehr als der Börsenkurs (S. 6 des Quartalberichts I/2003 http://erscontent.deutsche-boerse.com/erscontent/de/bericht?… ).

      Aber wenden wir uns den Wertreibern beider Gesellschaften zu, den Film- und Lizenzrechten. Sie sind die wichtigsten Aktiva und beanspruchen bei beiden mehr als 50% der Bilanzsumme.

      Der sog. Impairmenttest (Werthaltigkeitsprüfung nach den Statements of Position (SOP) - SOP 00-2 "Accounting by Producers or Distributors of Films") hat bei TV-Loonland im Geschäftsjahr 2002 zu einer außerplanmäßigen Abschreibung des Filmvermögens um rd. 60% geführt (Abschreibungen auf das Filmvermögen um 70 Mio auf 42 Mio einschl. geleisteter Anzahlungen). Zum 31.03.2003 entsprach der Buchwert des Filmvermögens mit 40 Mio betragsmäßig ungefähr dem Eigenkapital.

      Geht man auch bei BKN von einem 60%igen Wertabschlag auf das Filmvermögen aus, reduziert dieser den Buchwert des Filmvermögens von 74 Mio (zum 30.06.2002, einschl. Halbfertige Arbeiten) auf rd. 30 Mio.

      Zufällig hat auch bei BKN das Eigenkapital zum 30.06.2002 fast denselben Buchwert wie das Filmvermögens (einschl. Halbfertige), das Eigenkapital nach außerplanmäßiger Abschreibung des Filmvermögens dürfte daher 30 Mio. betragen.

      Damit ergibt sich folgende Relation Buchwert (Eigenkapital) je Aktie/ Börsenkurs zu derzeitigen Kursen:

      TV-Loonland 3,6 (Börsenkurs 1,54, Eigenkapital zum 31.3.2003 = 5,6/Aktie)
      BKN 5,2 (Börsenkurs 0,68; Eigenkapital zum 30.06.2002 abzügl. außerplanm. Abschreibungen = 3,5/Aktie )

      BKN weist also eine um 40 % bessere Relation auf als TV-Loonland; gleiches gilt (s.oben) für die Relation Filmvermögen/ Börsenkurs.

      Fazit:
      Der Börsenkurs der BKN hat gegenüber seinem größeren Wettbewerber deutlichen Nachholbedarf, unabhängig davon, welche Zahlen am 16.6. ausgerufen werden. Die Zahlen werden keine andere Sprache sprechen als die bei TV-Loonland, alles andere wäre eine Sensation. Entscheidend ist, wer von beiden die Krise intelligenter meistert. Hier scheint mir BKN - nach rigoroser Schlankheitskur und international besser aufgestellt - gegenüber TV-Loonland im Vorteil.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 06:47:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      Englische Musik- und Filmrechte verkauft! Wieviel Wert hat nun noch der Katalog?
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 07:52:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2 Grimnie,
      seh ich eher positiv: Der Verkauf der englischen Rechte stand in Zusammenhang mit der Schließung der englischen Töchter. Durch Rückzahlung von Aussenständen bei der Barclays Bank in England wurden die englischen Rechte schuldenfrei und handelbar gestellt.
      Bleibt der Filmrechtsbestand Cash-Generator, kann das den Aktionären nur recht sein. Um die Quantität des Filmvermögens musst du dir keine Sorgen machen.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 07:55:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      Gewohnt gute Darstellung, RaymondJames :D

      Gruß
      Eustach :D
      (der heute leider gar keine Zeit hat)
      Avatar
      schrieb am 14.06.03 00:44:16
      Beitrag Nr. 5 ()
      eine vielversprechende, gut formulierte beurteilung loonland/bkn - danke :)

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      schrieb am 14.06.03 20:53:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das Lob ich mir, kein Push oder Bash, ohne Gejammer und Hurra einfach nur sachlich analysiert. Freue mich einen solchen Fachmann in Sache BKN an Board zu haben. Habe noch etwas in deinen Treads gestöpert und folgende ebenfalls sehr interessante Stellungnahmen gefunden:

      #1 von RaymondJames 09.06.03 01:02:55 Beitrag Nr.: 9.694.289 9694289
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      Schon mal darüber nachgedacht, wer bei BKN das Sagen (die Kontrolle) hat?
      Niemand!
      Kontrolle über die Gesellschaft erlangt jemand, der gemäß § 29 Abs. 2 WpÜG mindestens 30 % der Stimmrechte hält. Die 30% i. S. des Gesetzes ergeben sich aus der Überlegung, dass eine Mehrheit von 30% bei Publikumsgesellschaften in der Regel ausreichend ist, um auf einer Hauptversammlung den entscheidenden Einfluss auszuüben.
      Bei BKN erfüllt keiner der Hauptaktionäre die 30%-Bedingung:
      Henderson mit 14,57% nicht,
      Capital Research & Management Co. mit 7,85% nicht,
      Allen Bohbot mit 5,01% nicht und
      Jack Kugler mit 10,12% nicht.
      Es versteht sich von selbst, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein kann. Interessanterweise wurde bisher kein öffentliches Übernahmeangebot nach §§ 29, 34, 10 WpÜG angekündigt, obwohl es für den Übernahmepreis lediglich eines angemessenen Aufschlags auf den desolaten (Durchschnitts-)Kurs der letzten drei Monate bedurft hätte. (Nach § 31 WpÜG orientiert sich die Bestimmung der angemessenen Übernahmepreise grundsätzlich am durchschnittlichen Börsenkurs der Zielgesellschaft in den letzten drei Monaten.)
      Das kann zwei Gründe haben:
      Erstens: Die Hauptaktionäre - alle (nur) Finanzinvestoren - sind sich (noch) nicht einig, ob und ggf. welcher von ihnen die Führung übernehmen soll.
      Zweitens: Einer der Hauptaktionäre oder ein (auserkorener) Dritter streben den Erwerb der Kontrolle (30%) über Aufkäufe an der Börse an. Der Erwerb über die Börse fällt nicht unter die Vorschriften des WpÜG, es ist also kein Übernahmeangebot zu machen!
      Lassen wir uns überraschen - mit steigenden Kursen rückt die Entscheidung näher.
      Schließlich reden wir nicht über Peanuts. BKN hat - nach Wertabschlag von 30-40 Mio. auf auf die Filmrechte (impairment test zum 30.9.2002) - einen Wert um die 30 Mio., d. s. über 3,-- je Aktie.

      #7 von strong_buy 09.06.03 09:26:58 Beitrag Nr.: 9.694.814 9694814
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      #1

      Der Begriff der Kontrole wurde doch nur im Rahmen des WPÜG eingeführt, um eine Grenze festzulegen, aber der ein Übernahmeangebot vorgelegt werden muss. Das ist reine WIllkür - man hätte auch 35% oder 40% nehmen können.Defacto kommts immer auf die Stimmpräsenz und-verteilung auf der HV an.

      Du wirst 100te AG´s finden wo kein Aktionär über 30% ist, das hat null Aussagekraft

      #10 von RaymondJames 09.06.03 10:39:15 Beitrag Nr.: 9.695.342 9695342
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      # 7 strong_buy,
      Vergleichbare Prozentsätze zwischen 30 und 33 % gibt es auch in anderen europäischen Ländern (siehe dazu Haarmann/ Riehmer/ Schüppen, Rn. 6 ff. vor § 35 bis 39 WpÜG). Die 30% sind also nicht willkürlich.
      Die Kontrollschwelle von 30% hat auch außerhalb des WpÜG Aussagekraft. Zwar ist durchaus denkbar, dass mit weniger als 30% dem Hauptaktionär zumindest eine Sperrminorität für wichtige Entscheidungen zukommt, eventuell sogar die Mehrheit in der spärlich besuchten Hauptversammlung. Regelmäßig werden sich die Hauptaktionäre (>5%) aber abstimmen (müssen), um die Kontrolle faktisch auszuüben. Sie müssen sich also einig werden.
      Sog. "nicht abgestimmten" Übernahmen, bei denen ein Hauptaktionär seine Beteiligung direkt (außerbörslich) an Mitgesellschafter bzw. an Dritte veräußert, führen seit Einführung des WpÜG zum Pflichtangebot an alle Aktionäre, wenn der Erwerber durch den Erwerb bzw. Zuererwerb die Kontrolle (30%) erlangt. Das Pflichtangebot muss in diesem Fall mindestens den außerbörslich vereinbarten Preis gewähren, wenn dieser - wie im Fall BKN mit Sicherheit anzunehmen - höher ist als der durchschnittliche Börsenkurs.

      1 von RaymondJames 04.06.03 01:25:52 Beitrag Nr.: 9.644.427 9644427
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben BKN INTERNATIONAL O.N.

      .
      HVB Equity Research hat in einer Studie vom 16.1.2002 den Nettomarktwert des BKNI-Programmportfolios (also nach Abzug der Finanzschulden) auf 30 mio EUR geschätzt, d. s. 3,54 EUR je Aktie.
      Die sehr kritische Studie bemängelte u. a. "the small size of the company, which is not conducive to survival as an independent on the market", fährt dann aber fort:
      "But that could actually present an opportunity for investors, since the BKNI portfolio (after estimated impairment amortization and subtraction of finance debts of EUR 52 mn) has a current market value of just EUR 30 mn. In our eyes, this makes BKNI a potential merger candidate or takeover target.
      Damals stand der BKN-Kurs bei 3,66. Bis heute hat er sich nochmals gezehntelt. Mehr denn je ist BKN daher ein Übernahmekandidat (takeover target). Das gilt um so mehr,

      a) als sich die Aktionärsstruktur dramatisch verändert hat. Der Freefloat (gem. Deutsche Börse) ist auf über 54 % gestiegen, nachdem die
      Hauptaktionärin Durham Capital Holdings, Inc., die frühere BKN Inc., ihren 22%-Anteil und Sony Family Entertainment ihren 3.4%-Anteil (offensichtlich über die Börse) verkauft haben (was die Kursschwäche des letzten Jahres mitverursacht haben könnte).

      b) die Nachfrage nach dem Programmportfolio der Gesellschaft wieder zu steigen scheint. Vgl. die BKN Pressemeldung vom 26.02.03:
      >>>BKN is On The Move. The kids industry is ... showing a renewed excitement as 2002 represented a low point in new productions due to the challenging markets. Now, broadcasters and traditional licensees need quality product and demand is growing. BKN is poised to take advantage of this new pent up demand on a global basis due to the broad nature of our catalogue. <<<

      c) die Gesellschaft davon ausgeht, dass die Marktwerte sämtlicher Programmrechte den Buchwert in des Konzernabschlusses zum 30. September 2001 übersteigen (BKQ JA/2000), womit es nicht mal zu einem Werhaltigkeitsabschlag (impairment amortisation, s. unten) käme (unrealistisch, aber immerhin!)

      Aktionärsstruktur aktuell:
      Aktionär Aktien aktuell in %
      Henderson 14,57
      Capital Research & Management Co. 7,85
      Allen Bohbot 5,01
      Jack Kugler 10,12
      Freefloat** (gem. Deutsche Börse) 54,43
      Quelle: http://deutsche-boerse.com/

      Hier die Ableitung des Bewertungsansatzes für das das Programmvermögens zum 30.9.2001:
      ...EUR
      ...65 mio Buchwert des Programmportfolios
      +16 mio bisherige planmäßige verwertungsbedingte Abschreibung (amortization) der Television-Rechte
      _______ ergibt
      ...81 mio Anschaffungs-/Herstellungskosten des Prgrammvermögens (capitalized costs)
      - 47 mio geschätzter Werthaltigkeitsabschlag (impairment amortisation) lt. HVB Equity Research
      _______ ergibt
      ...34 mio Marktwert (Fair Value) des Programmportfolios
      ...- 4 mio Finanzschulden
      _______ ergibt
      ...30 mio Nettomarktwert des Programmportfolios

      (Werthaltigkeitsabschlag (47 mio) und Schuldenabzug (4 mio) ergeben zusammen rd. 52 mio (estimated impairment amortization and finance debts = EUR 52 mn))

      (Zum impairment-test (Werthaltigkeitstest) bei Filmunternehmen: Prof. Dr. Karlheinz Küting/Dipl.-Kfm. Christian Zwirner, Bilanzierungs- und bei Film- und Medienunternehmen, http://www.iwp.uni-sb.de/veroeff/download/zwirner/buw_filmun… )

      ;) ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 15.06.03 22:00:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      das liest sich ja so pefekt - man könnte glatt misstrauen an den tag legen...

      verdammt gute beiträge, herr RaymundJames! :)
      Avatar
      schrieb am 15.07.03 07:55:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Den thread brauche ich noch :D

      Gruß
      Eustach :D
      (der gerade etwas vorbereitet)


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