DJIA Kursziel 20.000 Punkte? Was spricht gegen die nächste große Spekulationsblase? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 22.06.03 11:25:18 von
neuester Beitrag 22.06.03 20:08:43 von
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Sonntag, 15. Juni 2003
VOR DEM HINTERGRUND der zum
Wochenende
erheblich eingetrübten Nachrichtenlage
ist es sogar positiv zu werten,
dass die Wall Street am Freitag nicht
noch
deutlich stärker unter Druck geriet.
Dennoch
kann am Freitag nicht festgemacht
werden, dass der Markt nun wieder nach
unten abdreht, obwohl diese Gefahr
auch
mit Blick auf den latent stark überkauften
Marktzustand keineswegs
auszuschließen
ist. In letzter Zeit haben wir jedoch
öfter einen Verlusttag gesehen, wobei
die
etwas ermäßigten Kurse am Folgetag
wieder meist zum Positionsausbau
genutzt
wurden. Dies ist ein entscheidender
Unterschied zu den Bearmarketrallyes
der letzten drei Jahre, denn während
Anleger
damals in die temporäre Stärke hinein
verkauften, nutzen sie heute kleinste
Schwächephasen zum Zukauf.
Unserer Einschätzung nach haben wir
im letzten März die Marktwende und in
der ersten Juni-Woche die
Stimmungswende
gesehen. Dies bedeutet nicht
zwangsläufig, dass wir jetzt im DAX
gleich
wieder gen 5.000 laufen, sondern
lediglich, dass die extrem depressive
Stimmung auf mikroökonomischer,
geopolitischer,
makroökonomischer und
sentimenttechnischer
Ebene im März ihren
Tiefstpunkt erreicht hat. Allerdings
können
die Einwände der Skeptiker, dass mit
Blick auf die Bewertungen in den USA
gleich wieder die Gefahr einer
Blasenbildung
besteht, nicht ganz vom Tisch gefegt
werden. Dies vor allem, wenn die
Konjunkturdaten
ab Herbst nicht langsam
deutlich anziehen, denn dann können
die
in den USA unverändert hohen
Unternehmensbewertungen
realwirtschaftlich nicht
mehr mit der Antizipation des
gestiegenen
Konjunkturoptimismus überkompensiert
werden. Mit Blick auf die nur bedingt
repräsentative und hochfluktuative
Wirtschaftsentwicklung
im Sommer werden
wir eine werthaltige Antwort hierauf
wohl erst im Herbst erhalten.
Viele Institutionelle sind noch stark
unterinvestiert,
viele strategisch trendfolgende
Hedgefonds sind noch auf der
Shortseite bzw. neutral gewichtet, so
dass
bei einem Weiterlaufen der Rallye neuer
Kaufdruck entsteht – die Hausse nährt
die
Hausse. Ist diese Einschätzung zu
optimistisch?
Vielleicht. Vielleicht aber auch
nicht. Was spricht eigentlich dagegen,
dass die nächste Bubble noch größer
als
die letzte ausfallen wird? Entweder
werden
die Optimisten Recht behalten und
die Marktgurus wie Mister 1.000% oder
Harry Dent, der den DJIA demnächst bei
40.000 Punkten sieht, rücken wieder in
den Fokus oder die Pessimisten und die
Crashpropheten, die den DAX bei 1.000
Punkte fair bewertet sehen, haben
wieder
Hochkonjunktur. Andererseits ist es
genauso
gut möglich, dass die Märkte unter
hoher Volatilität einer langjährigen
Seitwärtskonsolidierung
entgegensehen, wie
wir sie in den letzten 50 Jahren bereits
des öfteren an wichtigen Börsen
beobachten
konnten. Sie sehen, werte Leserinnen
und Leser, an der Börse ist alles
möglich.
Auf jeden Analysten, der mit einer
beliebigen Prognose Recht behält,
kommt
ein anderer, der entsprechend daneben
liegt. Dies gilt gleichermaßen für
Ökonomen,
Institutionelle und Privatanleger.
Das Einzigste, was an den Börsen
wirklich
sicher ist, ist die simple aber so
unendlich
hilfreiche Erkenntnis, dass
Kursveränderungen,
an denen Anleger
profitieren können, sich stets in Trends
bewegen.
VOR DEM HINTERGRUND der zum
Wochenende
erheblich eingetrübten Nachrichtenlage
ist es sogar positiv zu werten,
dass die Wall Street am Freitag nicht
noch
deutlich stärker unter Druck geriet.
Dennoch
kann am Freitag nicht festgemacht
werden, dass der Markt nun wieder nach
unten abdreht, obwohl diese Gefahr
auch
mit Blick auf den latent stark überkauften
Marktzustand keineswegs
auszuschließen
ist. In letzter Zeit haben wir jedoch
öfter einen Verlusttag gesehen, wobei
die
etwas ermäßigten Kurse am Folgetag
wieder meist zum Positionsausbau
genutzt
wurden. Dies ist ein entscheidender
Unterschied zu den Bearmarketrallyes
der letzten drei Jahre, denn während
Anleger
damals in die temporäre Stärke hinein
verkauften, nutzen sie heute kleinste
Schwächephasen zum Zukauf.
Unserer Einschätzung nach haben wir
im letzten März die Marktwende und in
der ersten Juni-Woche die
Stimmungswende
gesehen. Dies bedeutet nicht
zwangsläufig, dass wir jetzt im DAX
gleich
wieder gen 5.000 laufen, sondern
lediglich, dass die extrem depressive
Stimmung auf mikroökonomischer,
geopolitischer,
makroökonomischer und
sentimenttechnischer
Ebene im März ihren
Tiefstpunkt erreicht hat. Allerdings
können
die Einwände der Skeptiker, dass mit
Blick auf die Bewertungen in den USA
gleich wieder die Gefahr einer
Blasenbildung
besteht, nicht ganz vom Tisch gefegt
werden. Dies vor allem, wenn die
Konjunkturdaten
ab Herbst nicht langsam
deutlich anziehen, denn dann können
die
in den USA unverändert hohen
Unternehmensbewertungen
realwirtschaftlich nicht
mehr mit der Antizipation des
gestiegenen
Konjunkturoptimismus überkompensiert
werden. Mit Blick auf die nur bedingt
repräsentative und hochfluktuative
Wirtschaftsentwicklung
im Sommer werden
wir eine werthaltige Antwort hierauf
wohl erst im Herbst erhalten.
Viele Institutionelle sind noch stark
unterinvestiert,
viele strategisch trendfolgende
Hedgefonds sind noch auf der
Shortseite bzw. neutral gewichtet, so
dass
bei einem Weiterlaufen der Rallye neuer
Kaufdruck entsteht – die Hausse nährt
die
Hausse. Ist diese Einschätzung zu
optimistisch?
Vielleicht. Vielleicht aber auch
nicht. Was spricht eigentlich dagegen,
dass die nächste Bubble noch größer
als
die letzte ausfallen wird? Entweder
werden
die Optimisten Recht behalten und
die Marktgurus wie Mister 1.000% oder
Harry Dent, der den DJIA demnächst bei
40.000 Punkten sieht, rücken wieder in
den Fokus oder die Pessimisten und die
Crashpropheten, die den DAX bei 1.000
Punkte fair bewertet sehen, haben
wieder
Hochkonjunktur. Andererseits ist es
genauso
gut möglich, dass die Märkte unter
hoher Volatilität einer langjährigen
Seitwärtskonsolidierung
entgegensehen, wie
wir sie in den letzten 50 Jahren bereits
des öfteren an wichtigen Börsen
beobachten
konnten. Sie sehen, werte Leserinnen
und Leser, an der Börse ist alles
möglich.
Auf jeden Analysten, der mit einer
beliebigen Prognose Recht behält,
kommt
ein anderer, der entsprechend daneben
liegt. Dies gilt gleichermaßen für
Ökonomen,
Institutionelle und Privatanleger.
Das Einzigste, was an den Börsen
wirklich
sicher ist, ist die simple aber so
unendlich
hilfreiche Erkenntnis, dass
Kursveränderungen,
an denen Anleger
profitieren können, sich stets in Trends
bewegen.
Laßt uns nur weiter pumpen, der "Bubble" liegt doch schon so lang zurück...
es liegt alles in gottes hand!
der alte und immer wieder neue heißt al.
der alte und immer wieder neue heißt al.
Was kommt jetzt - der Rückschlag oder DAX 4000? (EuramS)
Die Bullen sind los. Angetrieben von reichlich Liquidität haben die Aktienmärkte zuletzt eine Rally hingelegt. Allein der DAX hat seit März 50 Prozent gemacht. Was kommt jetzt - der Rückschlag oder DAX 4000?
Die Kurszuwächse erinnern an üble Zockerwerte, dabei kommen sie von Blue Chips aus dem DAX: HypoVereinsbank plus 90 Prozent seit März , Metro im selben Zeitraum plus 51 Prozent, Infineon plus 37 Prozent. Vereinzelte Ausreißer? Von wegen. Um 50 Prozent hat der DAX gegenüber dem Tief Anfang März zugelegt und zeitweise die Marke von 3300 Punkten übersprungen. So hoch stand das deutsche Börsenbarometer seit Anfang Dezember 2002 nicht mehr.
Dabei sind die Fundamentaldaten hier zu Lande ernüchternd. Kaum noch ein Nullwachstum erwarten die meisten Experten für die einstige Konjunkturlok Europas. Selbst der für seinen Optimismus berüchtigte Bundeswirtschaftsminister rudert inzwischen zurück. Die von ihm noch vor wenigen Wochen verteidigte Prognose von 0,75 Prozent wollte Wolfgang Clement unlängst nicht mehr wiederholen. Wirtschaftsexperten diskutieren ohnehin schon länger über eine mögliche Rezession.
Rezessionsgefahr und Börsenrally: Wie geht das zusammen? "Die Situation ist auf den ersten Blick wirklich verwirrend", räumt Roland Ziegler, Aktienstratege bei der BHF-Bank in Frankfurt, ein. Aber wer genau hinschaue, könne die Entwicklung nachvollziehen. Vor allem in den USA zeichne sich eine Trendwende ab. "Die jüngsten Daten waren überwiegend positiv", urteilt etwa Gertrud Traud, Volkswirtin bei der Bankgesellschaft Berlin. So legte der New Yorker Geschäftsklima-Index zuletzt zu. Gleiches gilt für die viel beachteten Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleistungen. Der Aufschwung der größten Volkswirtschaft der Welt dürfte sich im zweiten Halbjahr sogar noch beschleunigen, glaubt Ziegler: "Wir erwarten für das vierte Quartal ein US-Wirtschaftswachstum von vier Prozent", nach zwei Prozent zum Jahresanfang. Denn viele US-Unternehmen hätten ihre Kosten massiv gesenkt. Dazu beschert der im Verhältnis zum Euro schwache Dollar vielen Firmen Zusatzgewinne, und die Läger seien ebenfalls weitgehend geräumt. "Diese mögliche Erholung der US-Konjunktur nimmt der Markt eben vorweg", erläutert Volker Borghoff, Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf.
Die guten Vorzeichen für einen baldigen Wirtschaftsaufschwung haben auch die US-Börsen längst auf Trab gebracht. Dow und Nasdaq legten seit Jahresbeginn um zehn beziehungsweise knapp 20 Prozent zu. "In den USA lässt sich derzeit eine wahre Kaufpanik beobachten", sagt Michael Riesner, Technischer Analyst bei der DZ Bank in Frankfurt. Schon prognostizieren erste Beobachter einen Dow-Stand von 10000 Punkten - für dieses Jahr.
Aber die US-Märkte schwimmen derzeit in Liquidität. Die unvorstellbare Summe von 5000 Milliarden Dollar haben die Amerikaner gegenwärtig auf Festgeldkonten, Geldmarktfonds und Sparkonten gebunkert. "Das sind riesige Mittel, die kurzfristig in den Aktienmarkt fließen dürften", schätzt BHF-Experte Ziegler. Hinweise darauf gibt es reichlich. So sind US-Fonds zuletzt in fünf Tagen rekordverdächtige 3,5 Milliarden Dollar zugeflossen. Was Wunder, dass Experten von einer "liquiditätsgetriebenen Hausse" sprechen.
Die Umschichtung in Richtung Aktien dürfte sich fortsetzen. Denn renditeträchtige Alternativen zu den Dividendentiteln sind Mangelware. "Jeden Tag, an dem diese enormen Summen auf Sparkonten oder Geldmarktfonds bleiben, verlieren Anleger praktisch Geld", so Ziegler. Die Rendite von zehnjährigen US-Anleihen liegt mit weniger als drei Prozent auf einem 45-Jahres-Tief. Rechnet man die Inflationsrate heraus, bleiben derzeit real gerade noch kümmerliche 0,3 Prozent. Und die Zinsen dürften noch weiter fallen. Bereits in der nächsten Woche könnte die Fed die Leitzinsen erneut senken, erwarten Beobachter. Die Anlage in Aktien, witzeln Banker in Abwandlung eines berühmten Churchill-Zitats derzeit, ist zwar nicht perfekt, aber immer noch besser als die anderen Möglichkeiten.
Auch in Deutschland fließt immer mehr Geld in Aktienfonds. Während Geldmarktfonds im Januar nach einer Übersicht des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) netto noch 4,6 Milliarden Euro einsammelten, zogen Anleger im April per Saldo 670 Millionen Euro ab (siehe Grafik Seite 10). Bei Aktienfonds war es genau umgekehrt. Dort räumten Investoren im Januar netto noch 690 Millionen Euro ab, im April flossen den Fonds dagegen unterm Strich 1,1 Milliarden Euro zu - mit entsprechenden Folgen. "Wir haben in den vergangenen Monaten massive Zukäufe von Publikumsfonds gesehen", sagt Joachim Paech, Leiter Sales Trading bei Julius Bär in Frankfurt.
Auch direkt trauen sich Privatanleger wieder an die Börse. Beim Discount-Broker Comdirect haben die Orderzahlen seit März "sehr deutlich zugenommen", heißt es. Zudem melden sich ausländische Investoren in Deutschland zurück, sagt Paech. Sie hatten vor dem Crash rund ein Drittel aller Titel im DAX und MDAX gehalten, sich aber während des Crashs Knall auf Fall aus Deutschland zurückgezogen.
Für bessere Laune sorgten zuletzt auch noch die neuesten Steuerpläne der Bundesregierung. Danach will die Koalition die nächste Stufe der Steuerreform möglicherweise um ein Jahr auf 2004 vorziehen. Das dürfte den Konsum beflügeln. Ohnehin hat sich die Stimmung zuletzt deutlich gedreht. Während noch vor ein paar Monaten jede schlechte Unternehmensmeldung eine neue Verkaufswelle auslöste, "nimmt der Markt schlechte Zahlen wie bei DaimlerChrysler inzwischen sportlich", sagt Ziegler.4000 Punkte seien beim DAX in diesem Jahr schon noch drin, glaubt Getrud Traud von der Bankgesellschaft Berlin, schließlich sei der DAX "fundamental immer noch unterbewertet". Joachim Paech von Julius Bär sieht das ähnlich. "Die 4000er-Marke könnte noch dieses Jahr fallen." Allerdings scheint eine Korrektur nach dem jüngsten Aufschwung überfällig. "Charttechnisch dürfte der Markt bis 3400 Punkte laufen", erwartet Michael Riesner, Technischer Analyst bei der DZ Bank. Bis Ende Juli, Anfang August dürfte diese Marke erreicht sein. Danach könnte es einen Rückschlag bis in die Unterstützungszone bei 3000 Punkten geben. Zudem könnte fundamental der starke Euro einen Aufstieg vermasseln: "Die psychologische Schmerzgrenze ist bei 1,20", glaubt BHF-Manager Ziegler.
Auch Wolfgang Schuhmann, Vorstand der Vermögensverwaltung Gebser & Partner, sieht im Dollar eine Gefahr: "Bleibt der Euro stark, könnten sich einige Gewinnschätzungen für deutsche Unternehmen als zu optimistisch erweisen", warnt der langjährige Aktienstratege. Er erwartet ebenfalls eine Konsolidierung: "1000 Punkte in drei Monaten ist ein kräftiger Schluck aus der Pulle." Mittelfristig rechnet jedoch auch Schuhmann mit steigenden Kursen. "Der DAX wird die 4000-Punkte-Marke in den kommenden Monaten errreichen", prophezeit auch er. Welche Strategien ergeben aus dem DAX-4000-Szenario? Zunächst könnte sich ein Blick auf jene Werte lohnen, die bislang nicht so stark gelaufen sind. Zum Beispiel die Deutsche Telekom. Die hoch verschuldeten Fernmelder profitieren von den zuletzt deutlich gesunkenen Zinsen. Zudem notiert ein Teil der Schulden in Dollar, was die Rückzahlung derzeit günstiger macht. Schließlich wird der Konzern nach einer Vorgabe aus Brüssel die Grundgebühr für Festnetzanschlüsse erhöhen. Das dürfte den ohnehin hohen Cash-Flow weiter erhöhen.
Daneben können Anleger über ThyssenKrupp auf eine Konjunkturbelebung setzen. Den Düsseldorfern gelang es, höhere Stahlpreise durchzusetzen. Außerdem haben wichtige Lieferanten ihren Sitz in den USA und werden im günstigeren Dollar bezahlt. Die wichtigsten Kunden sitzen im Euroraum.Schließlich ist da noch die SAP. Der Weltmarktführer für Unternehmens-Software hat zuletzt deutlich Marktanteile dazugewonnen. Außerdem verunsichert das feindliche Übernahmeangebot von Oracle an Peoplesoft viele Peoplesoft-Kunden. Sie könnten bei den Walldorfern Zuflucht suchen. Zwar dürften Kurszuwächse von 90 Prozent innerhalb von drei Monaten bei diesen Werten kaum noch drin sein. Aber solange die Vorzeichen aus den USA weiterhin gut sind und beim DAX charttechnisch alles im grünen Bereich ist, werden SAP, Telekom und ThyssenKrupp wohl deutlich zulegen. Das ist allemal Besser als die Nullrendite mancher Anleihen ist das allemal.
Die Bullen sind los. Angetrieben von reichlich Liquidität haben die Aktienmärkte zuletzt eine Rally hingelegt. Allein der DAX hat seit März 50 Prozent gemacht. Was kommt jetzt - der Rückschlag oder DAX 4000?
Die Kurszuwächse erinnern an üble Zockerwerte, dabei kommen sie von Blue Chips aus dem DAX: HypoVereinsbank plus 90 Prozent seit März , Metro im selben Zeitraum plus 51 Prozent, Infineon plus 37 Prozent. Vereinzelte Ausreißer? Von wegen. Um 50 Prozent hat der DAX gegenüber dem Tief Anfang März zugelegt und zeitweise die Marke von 3300 Punkten übersprungen. So hoch stand das deutsche Börsenbarometer seit Anfang Dezember 2002 nicht mehr.
Dabei sind die Fundamentaldaten hier zu Lande ernüchternd. Kaum noch ein Nullwachstum erwarten die meisten Experten für die einstige Konjunkturlok Europas. Selbst der für seinen Optimismus berüchtigte Bundeswirtschaftsminister rudert inzwischen zurück. Die von ihm noch vor wenigen Wochen verteidigte Prognose von 0,75 Prozent wollte Wolfgang Clement unlängst nicht mehr wiederholen. Wirtschaftsexperten diskutieren ohnehin schon länger über eine mögliche Rezession.
Rezessionsgefahr und Börsenrally: Wie geht das zusammen? "Die Situation ist auf den ersten Blick wirklich verwirrend", räumt Roland Ziegler, Aktienstratege bei der BHF-Bank in Frankfurt, ein. Aber wer genau hinschaue, könne die Entwicklung nachvollziehen. Vor allem in den USA zeichne sich eine Trendwende ab. "Die jüngsten Daten waren überwiegend positiv", urteilt etwa Gertrud Traud, Volkswirtin bei der Bankgesellschaft Berlin. So legte der New Yorker Geschäftsklima-Index zuletzt zu. Gleiches gilt für die viel beachteten Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleistungen. Der Aufschwung der größten Volkswirtschaft der Welt dürfte sich im zweiten Halbjahr sogar noch beschleunigen, glaubt Ziegler: "Wir erwarten für das vierte Quartal ein US-Wirtschaftswachstum von vier Prozent", nach zwei Prozent zum Jahresanfang. Denn viele US-Unternehmen hätten ihre Kosten massiv gesenkt. Dazu beschert der im Verhältnis zum Euro schwache Dollar vielen Firmen Zusatzgewinne, und die Läger seien ebenfalls weitgehend geräumt. "Diese mögliche Erholung der US-Konjunktur nimmt der Markt eben vorweg", erläutert Volker Borghoff, Aktienstratege bei HSBC Trinkaus & Burkhardt in Düsseldorf.
Die guten Vorzeichen für einen baldigen Wirtschaftsaufschwung haben auch die US-Börsen längst auf Trab gebracht. Dow und Nasdaq legten seit Jahresbeginn um zehn beziehungsweise knapp 20 Prozent zu. "In den USA lässt sich derzeit eine wahre Kaufpanik beobachten", sagt Michael Riesner, Technischer Analyst bei der DZ Bank in Frankfurt. Schon prognostizieren erste Beobachter einen Dow-Stand von 10000 Punkten - für dieses Jahr.
Aber die US-Märkte schwimmen derzeit in Liquidität. Die unvorstellbare Summe von 5000 Milliarden Dollar haben die Amerikaner gegenwärtig auf Festgeldkonten, Geldmarktfonds und Sparkonten gebunkert. "Das sind riesige Mittel, die kurzfristig in den Aktienmarkt fließen dürften", schätzt BHF-Experte Ziegler. Hinweise darauf gibt es reichlich. So sind US-Fonds zuletzt in fünf Tagen rekordverdächtige 3,5 Milliarden Dollar zugeflossen. Was Wunder, dass Experten von einer "liquiditätsgetriebenen Hausse" sprechen.
Die Umschichtung in Richtung Aktien dürfte sich fortsetzen. Denn renditeträchtige Alternativen zu den Dividendentiteln sind Mangelware. "Jeden Tag, an dem diese enormen Summen auf Sparkonten oder Geldmarktfonds bleiben, verlieren Anleger praktisch Geld", so Ziegler. Die Rendite von zehnjährigen US-Anleihen liegt mit weniger als drei Prozent auf einem 45-Jahres-Tief. Rechnet man die Inflationsrate heraus, bleiben derzeit real gerade noch kümmerliche 0,3 Prozent. Und die Zinsen dürften noch weiter fallen. Bereits in der nächsten Woche könnte die Fed die Leitzinsen erneut senken, erwarten Beobachter. Die Anlage in Aktien, witzeln Banker in Abwandlung eines berühmten Churchill-Zitats derzeit, ist zwar nicht perfekt, aber immer noch besser als die anderen Möglichkeiten.
Auch in Deutschland fließt immer mehr Geld in Aktienfonds. Während Geldmarktfonds im Januar nach einer Übersicht des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) netto noch 4,6 Milliarden Euro einsammelten, zogen Anleger im April per Saldo 670 Millionen Euro ab (siehe Grafik Seite 10). Bei Aktienfonds war es genau umgekehrt. Dort räumten Investoren im Januar netto noch 690 Millionen Euro ab, im April flossen den Fonds dagegen unterm Strich 1,1 Milliarden Euro zu - mit entsprechenden Folgen. "Wir haben in den vergangenen Monaten massive Zukäufe von Publikumsfonds gesehen", sagt Joachim Paech, Leiter Sales Trading bei Julius Bär in Frankfurt.
Auch direkt trauen sich Privatanleger wieder an die Börse. Beim Discount-Broker Comdirect haben die Orderzahlen seit März "sehr deutlich zugenommen", heißt es. Zudem melden sich ausländische Investoren in Deutschland zurück, sagt Paech. Sie hatten vor dem Crash rund ein Drittel aller Titel im DAX und MDAX gehalten, sich aber während des Crashs Knall auf Fall aus Deutschland zurückgezogen.
Für bessere Laune sorgten zuletzt auch noch die neuesten Steuerpläne der Bundesregierung. Danach will die Koalition die nächste Stufe der Steuerreform möglicherweise um ein Jahr auf 2004 vorziehen. Das dürfte den Konsum beflügeln. Ohnehin hat sich die Stimmung zuletzt deutlich gedreht. Während noch vor ein paar Monaten jede schlechte Unternehmensmeldung eine neue Verkaufswelle auslöste, "nimmt der Markt schlechte Zahlen wie bei DaimlerChrysler inzwischen sportlich", sagt Ziegler.4000 Punkte seien beim DAX in diesem Jahr schon noch drin, glaubt Getrud Traud von der Bankgesellschaft Berlin, schließlich sei der DAX "fundamental immer noch unterbewertet". Joachim Paech von Julius Bär sieht das ähnlich. "Die 4000er-Marke könnte noch dieses Jahr fallen." Allerdings scheint eine Korrektur nach dem jüngsten Aufschwung überfällig. "Charttechnisch dürfte der Markt bis 3400 Punkte laufen", erwartet Michael Riesner, Technischer Analyst bei der DZ Bank. Bis Ende Juli, Anfang August dürfte diese Marke erreicht sein. Danach könnte es einen Rückschlag bis in die Unterstützungszone bei 3000 Punkten geben. Zudem könnte fundamental der starke Euro einen Aufstieg vermasseln: "Die psychologische Schmerzgrenze ist bei 1,20", glaubt BHF-Manager Ziegler.
Auch Wolfgang Schuhmann, Vorstand der Vermögensverwaltung Gebser & Partner, sieht im Dollar eine Gefahr: "Bleibt der Euro stark, könnten sich einige Gewinnschätzungen für deutsche Unternehmen als zu optimistisch erweisen", warnt der langjährige Aktienstratege. Er erwartet ebenfalls eine Konsolidierung: "1000 Punkte in drei Monaten ist ein kräftiger Schluck aus der Pulle." Mittelfristig rechnet jedoch auch Schuhmann mit steigenden Kursen. "Der DAX wird die 4000-Punkte-Marke in den kommenden Monaten errreichen", prophezeit auch er. Welche Strategien ergeben aus dem DAX-4000-Szenario? Zunächst könnte sich ein Blick auf jene Werte lohnen, die bislang nicht so stark gelaufen sind. Zum Beispiel die Deutsche Telekom. Die hoch verschuldeten Fernmelder profitieren von den zuletzt deutlich gesunkenen Zinsen. Zudem notiert ein Teil der Schulden in Dollar, was die Rückzahlung derzeit günstiger macht. Schließlich wird der Konzern nach einer Vorgabe aus Brüssel die Grundgebühr für Festnetzanschlüsse erhöhen. Das dürfte den ohnehin hohen Cash-Flow weiter erhöhen.
Daneben können Anleger über ThyssenKrupp auf eine Konjunkturbelebung setzen. Den Düsseldorfern gelang es, höhere Stahlpreise durchzusetzen. Außerdem haben wichtige Lieferanten ihren Sitz in den USA und werden im günstigeren Dollar bezahlt. Die wichtigsten Kunden sitzen im Euroraum.Schließlich ist da noch die SAP. Der Weltmarktführer für Unternehmens-Software hat zuletzt deutlich Marktanteile dazugewonnen. Außerdem verunsichert das feindliche Übernahmeangebot von Oracle an Peoplesoft viele Peoplesoft-Kunden. Sie könnten bei den Walldorfern Zuflucht suchen. Zwar dürften Kurszuwächse von 90 Prozent innerhalb von drei Monaten bei diesen Werten kaum noch drin sein. Aber solange die Vorzeichen aus den USA weiterhin gut sind und beim DAX charttechnisch alles im grünen Bereich ist, werden SAP, Telekom und ThyssenKrupp wohl deutlich zulegen. Das ist allemal Besser als die Nullrendite mancher Anleihen ist das allemal.
Meine ANALyse ergibt:
Wir machen nen Doppeltop zum Jahr 2000, dann gehts uebel runter!
Wir machen nen Doppeltop zum Jahr 2000, dann gehts uebel runter!
Schönes Ding! Ring, Ring...
Gruss Kosto
Gruss Kosto
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