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    +++Streik bricht zusammen+++Ostdeutsche mehrheitlich gegen Streik+++Streik bricht zus - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.06.03 17:48:34 von
    neuester Beitrag 30.06.03 18:25:24 von
    Beiträge: 56
    ID: 746.477
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      Avatar
      schrieb am 24.06.03 17:48:34
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der von der IG Metall irrsinnigerweise angezettelte Streik in der Metallindustrie Ostdeutschlands bricht allmählich zusammen: Ab Donnerstag wird im ZF-Getriebewerk in Brandenburg wieder gearbeitet. Grund: Die IG Metall hat Angst, daß vermehrt Haustarifverträge abgeschlossen werden und so der Flächentarifvertrag weiter an Bedeutung verliert.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254422,00.html


      Nach einer Umfrage des Mitteldeutschen Rundfunks finden nur 39% der Ostdeutschen die Streiks gut, 52% lehnen sie ab.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254433,00.html


      Fazit: Mit diesem Streik hat die IG Metall ein mächtiges Eigentor geschossen und das ist gut so!!! :)


      John D.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 17:51:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehr schön!

      :D
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 17:53:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Habe heute morgen noch die Nachrichten gesehen, als sich der Sommer vor die Kameras stellte und doch ernsthaft behauptete, die sogenannten Streikbrecher, also die, die weiterhin arbeiten gingen, seien von den bösen Arbeitgebern gekauft worden.

      Unglaublich, was die für einen unglaublichen Nonsense erzählen, nur um ihre lächerlichen, wirtschaftsschädlichen Aktionen zu rechtfertigen.

      Die gesamten Gewerkschaften gehören entmachtet!
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 17:54:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      An alle Ossis,
      werft Eure Mülltüten und Trillerpfeifen weg,
      zurück an die Arbeit !

      kuckuck:D
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 17:57:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das Auspfeifen der Kollegen und das Treten gegen deren Wagen kann jetzt auh eingestellt werden. Ihr habt verloren!

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      schrieb am 24.06.03 17:58:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1,

      Du bist aber kein Arbeitnehmerfreund.

      Jedes intakte Land verträgt einen Streik.

      Da braucht man nicht immer hetzen.

      39 %, das sind 10,8 Mio.

      Vielleicht gibt es schon Freitag eine vernünftige Einigung.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:00:53
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6...Und was ist wenn die Masse der Arbeitnehmer den Streik überhaupt nicht wollen, sondern nur die Spitze der Funktionäre?
      Sollen die dann trotzdem weiterstreiken? Auch auf die Gefahr hin, daß noch mehr Unternehmen entweder abwandern oder Insolvenz anmelden und es so dank der Gewerkschaften zu noch mehr Arbeitslosen kommt?
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:01:02
      Beitrag Nr. 8 ()
      @6, jedes intakte Land: Ja! D ist aber nicht intakt. :eek: Von daher kommt der Streik mehr als ungünstig.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:02:24
      Beitrag Nr. 9 ()
      Hallo Waldsperling,

      Zahlen sind anscheinend nicht unbedingt deine Stärke, da wär ich in Zukunft vorsichtiger:)

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:02:31
      Beitrag Nr. 10 ()
      #6

      Die Arbeitnehmer werden auf lange Sicht
      nichts von diesem Streik haben !

      kuckuck:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:04:07
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Buschkuckuck

      falls Du es noch nicht gemerkt hast. Der größte Teil der Streikposten waren Wessis, welche die Gewerkschaften von Betrieb zu Betrieb gekarrt haben, damit sich die Anzahl erhöht und alle die Meinung haben, dass die gesamte Belegschaft streikt.

      @Waldsperling

      nimm es mir nicht übel, aber Du lebst im Wald. - Das letzte was Deutschland Ost wie West gebrauchen kann ist ein Streik. Erst recht nicht wegen der 35 Stundenwoche.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:05:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hilfe, bin ich hier der einzige Idiot?
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:07:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      àntana...Darauf ist er in der Vergangenheit schon häufig aufmerksam gemacht worden. Genau wie Connor. Der hat auch genau dieselben Vorstellungen. So etwa, daß in Deutschland zirka 90 Millionen Arbeitnehmer hausen. :D

      Dank Waldsperling wissen wir ja zumindest, wie sich das aufteilt. 28 Millionen im Osten und 62 Millionen im Westen.

      Eventuelle weitere Rückschlüsse und Andeutungen auf Connor bzw. Waldsperling erübrigen sich.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:08:46
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12....Es hat den Anschein. Du bzw. Connor.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:09:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      #12: Leider nicht.:D

      John D.:cool:
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:19:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      Mnachmal ist es besser einfach die Finger still zu lassen. Aber die Reputation von Connor bzw. Waldsperling ist ja sowieso nichts wert.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:36:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      schlimm genug das die Politiker uns verarschen, aber bei dem was ich hier so lese, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Die Wissen halt, das die überwiegende Mehrheit von uns Deutschen aus Idioten von Bildzeitungslesern besteht. Es wäre mal schön, wenn eienr der Herren Politiker der Wirtschaft endlich mal zeigen würde wo es lang geht, und denen nicht in den Arsch kriecht. Wenn die Industrie damit droht in das benachbarte Ausland abzuwandern, dann sollen Sie doch ziehen. Da wir ja so Amifreundlich sind und denen alles nach machen, machen wir dann beim Import der Waren unserer ehemaligen Industrieunternehmen so hohe Steuern/Strafzölle darauf, das es für sich nicht mehr lohnt im Ausland zu produzieren. Und gut ist. Das wäre mal ein vernünftiger Ansatz.
      Aber nein, wir haben iommer nur Angst um unseren Arbeitsplatz, unseren heiss gelibten Urlaub auf Mallorca. Und das wissen die da oben genau, und deswegen werden wir uns auch nicht dagegen wehren. Hauptsache die Geburtenstarken Jahrgänge 60-67, wozu ich auch gehöre, werden in Zukunft bluten. Denn das ist die momentane Ausrichtung der ganzen Politik der SPD und Grünen.
      Es wird der Tag kommen an dem Joschka keine Lust mehr hat Aussenminister zu spielen und sich ganz aus der Politik zurück ziehen wird. Das wird der Tag sein an dem die Grünen wieder in die Bedeutungslosigkeit verschwinden. Wie kann es sein das solche Menschen über uns bestimmen, unter anderem mit in das Horn zum Thema, Pisastudie blasen, obwohl die meisten von denen noch nicht einmal selbst über einen verbnünftigen Schulabschluss, Ausbildung verfügen. Wahrscheinlich, haben hgenau die gleichen Leute die uns heute etwas von unserem Sozialsystem etwas wegnehmen wollen, selber einmal Sozialhilfe, oder Arbeitslosengeld kassiert. Aber, es ist immer leicht zu reden, wenn man nach ein paar Jährchen als MdB, oder Bundesminister eine fette Rente erwarten darf. Wie kann es sein das ein Bundeskanzler der bereits zum vierten Mal verheiratet ist, sich eine schmucke Villa kaufen kann. Ich kenne Menschen, die können sich nach einer Scheidung noch nicht mal das nötigste richtig leisten (Mann wie Frau). Wie kann es sein das ein Vorstandschef der Deutschen Bank, Millionen im Jahr an Gehalt verdient? Davon könnte man zig Arbeitnehmer ein Leben lang in Lohn und Brot bringen.

      Und Und Und und und und und und und und und uund und und und und und und und und und und und und und und und und ............................................................
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:37:15
      Beitrag Nr. 18 ()
      Zwischen 1933 und 1989 bestand in dem Gebiet zwischen Oder und Elbe völliges Streikverbot.

      Was hat es den Menschen gebracht?!

      Jetzt wird in den Massenmedien dafür getrommelt, auf Streiks zu verzichten. Und viele ergötzen sich an Drohungen gegen die Gewerkschaften, daß sie wieder "entmachtet" werden, wenn sie nicht parieren.

      Nichts Neues in deutschen Landen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 18:53:28
      Beitrag Nr. 19 ()
      @leghorn: Arbeitnehmer-Vertreter (Einschränkung: längst nicht alle) mißbrauchen die inzwischen extrem AN-freundlichen Gesetze. Aus diesem Grund kann keine Rede davon sein, dass man die Gewerkschaften entmachen würde. Vielmehr sind inzwischen erfreuliche Tendenzen bei den AN zu erkennen, dass sie den Machtmissbrauch der Betriebsräte und Gewerkschaften durch Mitgliederschwund und eben Nicht-Unterstützung bei Streiks etc. auf ein vernünftiges Mass, wie es in den 60ern üblich war zurückstutzen. Warum?

      Weil sie erkannt haben, dass ihre eigenen AN-Interessen durch diese aufgeblasenen (sowohl kapazitaer wie auch menschlich) Institutionen nicht mehr adäquat vertreten werden. Alles in allem also ein völlig gesunder Prozeß.

      Zum Glück gibt es auch (wenn auch wenig) Betriebsräte, die konstruktiv die Interessen der Arbeitnehmer vertreten.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 19:08:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      @ Lassemann

      Die Unterscheidung zwischen einer angeblich überflüssigen Gewerkschaftsbürokratie und den wirklichen Interessen der Arbeiter ist so alt wie die Gewerkschaften selbst: Standardrepertoire der Unternehmerseite.

      Ich werfe das den Unternehmern gar nicht vor. Ist ja aus ihrer Sicht verständlich. Aber es ist und bleibt eine Behauptung, die interessengeleitet ist.

      Und in den 60er Jahren gab es kein Idyll. Ganz im Gegenteil. Ich möchte mal sehen, was in Deutschland los wäre, wenn heute Zwickel so aufträte wie sein legendärer Vorgänger Otto Brenner.

      Nicht auszudenken.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 19:45:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      @leghorn

      du scheinst da was zu verwechseln. Ich bin AN, kein AG!

      Und es bleibt keine Behauptung. Ich habe etliche eigene Erfahrungen hierzu gemacht, die diese vermeintlichen Behauptungen deutlich stützen.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 19:51:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      Als 1984 in der BRD für die 35 Stundenwoche gestreikt wurde, sagten die "Schlauberger" auch; eigentlich richtig, nur der Zeitpunkt ist falsch.

      Ich frage mich wann der richtige Zeitpunkt in den letzten 19 Jahren gewesen wäre?

      Um einen Streik durchzuführen müssen dem 75% der Mitglieder zustimmen.

      Um einer Einigung zuzustimmen, reichen lediglich 25 %.

      Das Streikgeld ist auch nicht 100 % des Bruttolohnes.

      Wäre dem nicht so, würde die Basis viel streikbereiter sein.

      Somit haben die Gewerkschaften die Hürde für einen Streik sehr hoch gelegt und sind damit die besten Förderer aller Standorte und der Konjunktur.

      Zukünftiges Wirtschaftswachstum ist also nur den Gewerkschaften zu verdanken.

      Schließlich sind wir eine Solidargemeinschaft und wen vertreten die Gewerkschaften eigentlich nicht?
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 19:59:01
      Beitrag Nr. 23 ()
      @ Lassemann

      Sorry, ich wollte Dir nichts unterstellen.

      Jeder macht seine eigenen Erfahrungen. Ich war nie Gewerkschaftsmitglied und sehe mich keineswegs als rückhaltloser Verteidiger der Gewerkschaften.

      Aber mir mißfällt die inzwischen fast einhellige Trommelei gegen die Gewerkschaften im öffentlichen Diskurs. Ich kann halt auch nicht aus meiner Haut, wie bei den Aktien: Contrarian aus Überzeugung.

      Wenn Du meinst, ohne die Gewerkschaften auf Dauer mit jedem Arbeitgeber gut zurechtzukommen, so wünsche ich Dir, daß Du nicht enttäuscht wirst.

      mfg
      Leghorn
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 20:05:18
      Beitrag Nr. 24 ()
      @waldsperling:

      Zukünftiges Wirtschaftswachstum ist also nur den Gewerkschaften zu verdanken.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Das kannst Du nicht ernst meinen!

      Schließlich sind wir eine Solidargemeinschaft und wen vertreten die Gewerkschaften eigentlich nicht?

      :laugh: :laugh: Mich z.B. nicht!!!! Wenn sie meine Interessen vertreten würden, würde ich Mitglied werden. Jetzt frage ich Dich: Warum sinken die Mitgliederzahlen (bis auf Verdi) seit Jahren drastisch?

      @Leghorn: Ich würde besser ohne Gewerkschaft klar kommen. Aber, sicherlich zweifle ich nicht an adäquaten AN-Rechten und deren Vertreter. Jedoch nicht, wie sie seit jahren praktiziert wird.
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 21:07:50
      Beitrag Nr. 25 ()
      Der ganze Staat würde ohne Gewrkschaften besser klar kommen, jeder der was leisten und es zu was bringen will sowieso!!





      Nur die Faulenzer natürlich nicht!!:mad:
      Avatar
      schrieb am 24.06.03 21:56:11
      Beitrag Nr. 26 ()
      Lassemann,

      die Mitgliederzahlen sinken drastisch weil zu viele Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen.
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 07:04:40
      Beitrag Nr. 27 ()
      @Waldsperling

      was Du da schreibst, kann doch nicht Dein Ernst sein.
      Nicht das man mich falsch versteht. Ich bin Unternehmer, trotzdem halte ich Gewerkschaften für nicht unwichtig. Zumindest haben Sie Ihren Beitrag für den allgemeinen Wohlstand beigetragen. Das Problem ist nur das, wenn die Gewerkschaften zu viel Macht besitzen wird sie, wie wir zur Zeit sehen, mißbraucht. (ca. 60% der Bundestagsabgeorneten sind Gewerkschaftsmitglieder)Derzeit sind die Gewerkschaften die größten Arbeitsplatzvernichter in Deutschland, weil Sie durch immer höhere Forderungen den Standort Deutschland unattraktiv machen. Die Investoren machen mittlerweile einen großen Bogen um Deutschland und investieren in den neuen EU-Beitrittsländern. In den letzten 10 Jahren sind dort durch deutsche Unternehmen ca. 2 Mill Arbeitsplätze geschaffen worden, wovon ca. 1 Mill in Deutschland hätte entstehen können. Was glaubst Du, warum sollte ein Unternehmer in Deutschland investieren und Arbeitsplätze schaffen?
      Weil wir die stärksten Gewerkschaften haben?
      Weil wir die 35 Stunden Woche mit vollen Lohnausgleich haben?
      Weil wir eines der Länder mit der höchsten Abgabenlast sind?
      Weil wir die höchsten Stundenlöhne haben?

      Das einzige was in Deutschland noch gut ist, und die Betonung liegt auf noch, sind die hochqualifizierten Arbeiter und die hervorragende Infrastruktur.
      Denk mal drüber nach.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 08:06:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254433,00.html

      Ostdeutsche wollen gar keine 35-Stunden-Woche

      Die Metaller können nicht einmal in den neuen Bundesländern auf nennenswerte Unterstützung bauen. Die Mehrheit lehnt einer Umfrage zufolge den Streik zur Einführung der 35-Stunden-Woche in der Metall- und Elektroindustrie ab.

      Leipzig - Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Dienstag mitteilte, wären die meisten Beschäftigten laut der Befragung sogar bereit, zur Erhaltung oder Sicherung ihres Arbeitsplatzes längere Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. 52 Prozent der 600 Befragten sprachen sich den Angaben zufolge gegen den Streik aus, nur 39 Prozent fanden die Protestaktionen gut.

      Ablehnend äußerte sich den Angaben zufolge insbesondere die Altersgruppe der über 50-Jährigen, hier sprachen sich laut MDR 57 Prozent gegen den Streik aus. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen lehnten 44 Prozent den Streik ab. Während Arbeitslose lediglich zu 42 Prozent gegen die Proteste seien, seien es bei den Angestellten schon 52 und bei den Arbeitern 53 Prozent.

      Auf die Frage, ob sie zur Erhaltung ihres Arbeitsplatzes auch länger als bisher arbeiten würden, antworteten den Angaben zufolge 70 Prozent der Befragten mit ja, 21 Prozent waren dagegen und neun Prozent enthielten sich. Die Bereitschaft zur Mehrarbeit sei in allen Altersgruppen groß und bewege sich zwischen 69 und 72 Prozent. Dabei seien 74 Prozent der befragten Frauen und 66 Prozent der Männer bereit, länger als bisher zu arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 08:21:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      es ist irrwitzig zu glauben (obwohl Sommer, Bsirske & Co es ewig predigen) das durch die 35 Stunden Woche mehr Arbeitsplätze entstehen, um die Fehlzeiten zu kompensieren.
      Genau das Gegenteil ist der Fall, da die Lohnstückkosten steigen und unrentable Bereiche nach Osteuropa ausgegliedert werden müssen. Man sollte eigentlich auch in den alten Ländern die 38 Stunden Woche wieder einführen und die Lohnerhöhungen an die Produktivität eines jeden Betriebes anlehnen. Dann geht es auch wieder aufwärts in Deutschland, obwohl schon eine Menge Porzelan zerschlagen wurde.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 25.06.03 11:51:28
      Beitrag Nr. 30 ()
      @globalguru: So sehe ich das auch. Im übrigen wäre ich eher für die flächendeckende Einführung der 40-Stunden-Woche!
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 00:16:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      globalguru,

      habe darüber nachgedacht. Ich habe jedoch mehr Fragen als Antworten.

      Ich denke wir werden das Problem heute abend auch nicht lösen können.

      Ich mag es nur nicht wenn sich so viele User an den Gewerkschaften "aufgeilen".

      Der Streik ist nur ein "Fliegenschiß" in unserer Wirtschaftsmisere und in der nächsten Woche vorbei.

      Und was dann? Die Probleme bleiben doch.

      Wie steht es eigentlich mit deinem Maschinenstundensatz?

      Warum gehst Du nicht mit all deinen "Artgenossen" in Billiglohnländer.
      Es muß wunderschön sein, diese Produkte in den Billiglohnländern zu „verramschen“.

      Oder geht die Rechnung auf, in Bulgarien alles Produzieren und in Deutschland alles Verkaufen?

      Warum setzt die Politik nicht an aus 16 Bundesländern 8 zu machen.

      Warum machen wir diesen Unsinn mit der Mülltrennung und verfeuern diese Energie nicht.

      Warum denkt niemand über den Sinn und Unsinn der Geldwährung nach?

      Müssen jetzt 4 Menschengenerationen = 100 Jahre die Schulden der Kohlregierung „abbluten“ und sich „auf ewig die Hände binden“?

      Müssen in den Schulen 105 Mio. Menschen eine Fremdsprache lernen mit dem Ergebnis das wir zu doof sind, intelligent zu differenzieren und unsere Produkte in allen 196 Ländern dieser Erde optimal anbieten zu können?

      Dieser Streik ist eine Kleinigkeit dessen was von den „Experten“ an der Börse an Kaufkraft vernichtet wurde.

      Meinst Du es macht volkswirtschaftlich Sinn alles zu kürzen?

      Das Gegenteil ist der Fall.

      Und dann kommst Du mit diese „Kinkerlitzchen“ von Streik.

      Ich könnte noch Stunden Argumente anführen, aber ich bin jetzt müde.
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 08:36:39
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich zitiere den Opel Betriebsratschef Klaus Franz:

      "Die Streiks für die 35-Stunden-Woche im Osten waren niemals von einer breiten Bewegung in der Arbeitnehmerschaft getragen. Ich bin dafür, dass alle Streiks ab sofort beendet werden, damit schnell eine vernünftige Verhandlungslösung erreicht werden kann."

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254615,00.html

      Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein Glück, daß es auch bei Betriebsräten und Gewerkschaftern noch vernünftige Leute gibt.

      John D.
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 09:23:59
      Beitrag Nr. 33 ()
      Waldvöglein

      Zukünftiges Wirtschaftswachstum ist also nur den Gewerkschaften zu verdanken.

      Der is esch jooot:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:

      Die Gewerkschaften haben ja auch ihre Wirtschaftskompetenz in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, ja?

      Neue Heimat un so, ne.:laugh: :laugh: :laugh:

      Im ernst, wo haben die denn mal wirklich was für die Interessen der Arbeitnehmer getan? Dabei sei natürlich erst mal drauf hin gewiesen, was denn das Interesse der Arbeitnehmer ist? Mehr Geld? Mit nichten, mehr Kaufkraft, das ist, was benötigt wird. Nur so kommt mehr Wohlstand.

      Da die Gewerkschaften allem Anschein nach aber das noch nicht begriffen haben, kämpfen sie auch, nach wie vor, an der falschen Front, der einzigen Front, die sie kennen, dem Arbeitgeberschwein. Diese Sau muß durchs Dorf getrieben werden.

      Mehr Kaufkraft hieße aber, weniger Staatsquote durch direkte und indirekte Steuern. Logisch also, das die Gewerkschaft die eigentlichen Verursacher dieser Staatsquote bekämpfen müßten.

      Aber halt, da müßten sie sich ja selber bekämpfen, denn sie sitzen ja in dem Verursacherapparat, der Regierung.:O

      armes Deutschland
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 11:09:26
      Beitrag Nr. 34 ()
      @33: So ist es. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 11:20:44
      Beitrag Nr. 35 ()
      Aufsichtsräte

      Sollen Arbeitnehmer mitreden?

      Mit seiner einzigartigen Form der Mitbestimmung –gesetztlich verankert seit 1976 – hat der Standort Deutschland erhebliche Nachteile im Wettbewerb um die Ansiedlung von Unternehmen. Vielen ausländischen Investoren und potenziellen Fusions- oder Joint-Venture-Partnern insbesondere aus dem angelsächsischen Wirtschaftsraum sind Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter in strategischen Entscheidungsgremien suspekt.

      Zwirnträger und Schrauber gemeinsam im Aufsichtsrat?

      Zu oft engagieren sie sich bei Personalfragen einseitig für Mitarbeiterinteressen, sind bei komplexen, überlebenswichtigen Strategieentscheidungen jedoch überfordert. So zweifelt Michael Kramarsch, Managing Partner der auf Führungspersonal spezialisierten Unternehmensberatung Towers Perrin in Frankfurt, am Sachverstand der Aufsichtsratsmitglieder, die Weltmarkt- und Portfoliostrategien mitbestimmen und -kontrollieren sollen, "und dann die Belegschaft zum Streik aufrufen“. So brachte Verdi-Chef Frank Bsirske, stellvertretender Vorsitzender des Lufthansa-Aufsichtsrats, als Gewerkschafter die von Reiseflaute gebeutelte Fluggesellschaft mit Warnstreiks und hohen Lohnforderungen in noch größere Bedrängnis.

      Zu große Aufsichtsräte

      Auch Deutschlands Spitzenposition bei der Zahl der Aufsichtsratsköpfe löst unter internationalen Kapitalmarktexperten Befremden aus: Die deutschen Gremien seien "viel zu groß“, urteilt Philippe Haspeslagh, Corporate-Governance-Experte an der Managementschule Insead bei Paris. In deutschen Aufsichtsräten drängen sich bis zu 20 Kontrolleure. Tagen sie gemeinsam mit dem Vorstand, hocken bis zu 30 Manager im Raum. Offene, kontroverse Diskussionen seien unter solchen Bedingungen praktisch unmöglich. "Da reichen die Kontrolleure die Verantwortung bei kritischen Fragen oft an den Aufsichtsratsvorsitzenden weiter.“ Die in Deutschland übliche Stückelung der Aufsichtsratsarbeit in Vorgesprächsrunden und Ausschüsse mache diesen Mangel längst nicht wett.

      So, wie Mitbestimmung in Deutschland bisher praktiziert werde, halte er sie für "ein echtes Problem“, sagt auch der Corporate-Governance-Experte der EU-Kommission, der niederländische Jurist Jaap Winter. „Wie wollen Sie mit so vielen Mitgliedern effektiv das Management überwachen?“

      Im Board of Directors britischen Zuschnitts, das einschließlich der operativen Manager durchschnittlich acht Mitglieder zählt, kontrolliert eine kleine Gruppe externer, hoch qualifizierter Experten die Executives. Es gibt keine Arbeitnehmervertreter und keinen gesonderten Aufsichtsrat. „Wenn Deutschland als Standort interessant sein möchte“, sagt Professor Theodor Baums, Direktor des Instituts für Bankrecht an der Universität Frankfurt, „muss es ein attraktiveres Modell als das bisherige entwickeln.“

      Abstimmung mit den Füßen

      Darauf mochten der Hoechst-Vorstandsvorsitzende Jürgen Dormann und der Chef von Rhône-Poulenc, Jean-René Fourtou, nicht warten. Vor rund drei Jahren war die Möglichkeit, einen Aufsichtsrat mit nur geringer Arbeitnehmermitbestimmung einzurichten, eines der Motive, das französische Straßburg als gemeinsamen Sitz des Fusionskonzerns Aventis zu wählen.

      Der Luftfahrtkonzern EADS begründet seine Standortentscheidung für die Niederlande zwar offiziell mit dem Argument der politischen Neutralität – doch als die Chefs des deutsch-französisch-britisch-spanischen Joint Ventures, Philippe Camus und Rainer Hertrich, im Jahr 2000 beschlossen, sich mit der EADS-Holding in Amsterdam anzusiedeln, dürfte ihnen neben den Steuervorzügen auch die niederländische Mitbestimmungsregel bekannt gewesen sein: Aufsichtsräte von Unternehmen mit über 50 Prozent ihres Umsatzes und mehr als der Hälfte ihrer Mitarbeiter im Ausland unterliegen in den Niederlanden keiner Mitbestimmungspflicht – und von den rund 104.000 EADS-Beschäftigten arbeitet nur ein Dutzend am Konzernsitz in Amsterdam.

      CHRISTIAN SCHAUDWET, SILKE WETTACH, WiWo

      17.6.2003
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 11:38:17
      Beitrag Nr. 36 ()
      #22

      Nicht umsonst ist der Waldsperling - äh Spatz - ein Synonym für erhebliche anatomische Defizite,
      im Volksmund "Spatzenhirn" genannt:

      Ein krasser Beleg wurde hier jüngst geboten:

      "Somit haben die Gewerkschaften die Hürde für einen Streik sehr hoch gelegt und sind damit die besten Förderer aller Standorte und der Konjunktur.

      Zukünftiges Wirtschaftswachstum ist also nur den Gewerkschaften zu verdanken ."
      :laugh: :laugh: :laugh:

      KD
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 11:54:31
      Beitrag Nr. 37 ()
      Die IGM sollte auf Schadensersatz verklagt werden !!!

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 16:53:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Kwerdenker

      bitte keine Beleidigungen, bisher ging es hier relativ vernünftig zu, obwohl auch ich der Argumentation vom user Waldsperling nicht folgen kann. Seine Ansichten kommen aus der Steinzeit und sind in keiner Weise realitätsnah.

      @Blue Max

      und nicht nur das. Die Arbeitgeber sollten bei der morgigen Verhandlungsrunde hart bleiben, so daß die Macht der Gewerkschaften endlich einmal gebrochen wird.
      Wer unterstützt eigentlich die Arbeitgeber, wenn es denen mal schlecht geht, bzw. dieser Insolvenz anmelden muß? - kein Schwein
      Dann heißt es meistens, dass er nicht wirtschaften konnte, er hat sich übernommen, konnte den Hals nicht voll kriegen usw. Das die Rahmenbedingungen mittlerweile so beschissen geworden sind, überhaupt noch etwas in Deutschland zu "unternehmen" sieht kaum einer.

      gruß
      Avatar
      schrieb am 26.06.03 17:45:00
      Beitrag Nr. 39 ()
      #38 von globalguru

      Sehr richtig, wer unterstützt die Arbeitgeber.

      Gestern im Fernsehen bei "Hart aber Fair" wurde auch wieder so ein Fall(Nähe Aachen) geschildert mit allen verückten Folgen.
      AG war wohl steuerlich falsch beraten gewesen, kam raus, mußte nachzahlen, tat es mit allem privaten Vermögen, fehlten 6000 €, Finanzamz machte Fa. platt. Er kann jetzt zum Sozialamt gehen, seine Mitarbeiter zum Arbeitsverwaltungsamt.
      Dabei kosten die zusammen jetzt im ersten Monat schon mehr, als die Firma dem Finanzamt schuldete.

      So reagiert man im Deutschland des 21. Jahrhundert:O
      Einfach hammer.:O

      Zu diesem Thema hatte ich bereits schon mal einen Thread eröffnet, lief aber nicht so gut. Das zeigt, wie wenig sich Außenstehende dafür interessieren.

      Zusammenfassend, wenn man die vielen anderen Marterregeln dazu nimmt, kann man Heute jemandem, der sich noch selbständig macht, nur noch ein herzliches Beileid wünschen in diesem Land:O
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 01:29:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      Halihalo, ihr lieben User,

      wenn jemand die Arbeitgeber unterstützt, dann bin ich das mit einem guten Ratschlag.

      Damit dieser unselige Streik beendet wird, ist es mehr als überfällig das die "Radikalinskis" und mutwilligen Blockierer auf Arbeitgeberseite durch vernünftige Volkswirte die auch das Gemeinwohl "im Auge" haben, ersetzt werden.

      Was die Vernunft angeht kann man sich ein Beispiel an Herrn Michael Sommer nehmen.

      Dieser Mann strahlt Vernunft aus, und trägt "die Saat der Größe" in sich.
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 06:10:18
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ws: :laugh: :laugh: :laugh: Köstlich, bist Du der Streikführer aus der Gewerkschaft? Wenn man die Parolen liest, könnte man das jedenfalls meinen.

      Wenn Du es tatsächlich bist: Lass den Streik! Bringt eh nichts Gutes! ;)
      Avatar
      schrieb am 27.06.03 08:53:36
      Beitrag Nr. 42 ()
      @Waldvöglein

      Den Sommer konnten wir ja gestern gut sehen bei der Illner im ZDF.
      Hat ja wirklich ne tolle Figur ab gegeben.:laugh:

      Das Problem der Gewerkschaften aktuell ist, das sie erkennen, das dieser Arbeitskampf zur Unzeit und am falschen Ort statt findet, sowie ihnen nun die Fakten um die Ohren fliegen, das nämlich garkeine Arbeitsplätze dadurch entstanden, somit auch nicht enstehen.
      Jetzt gilt es, einen Rückzug hin zu bekommen, bei dem man das Gesicht wahren kann.

      Dir aber scheint selbst das nicht auf zu gehen, weshalb Du besser wieder in den Wald fliegst.(Späsgen):laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 13:41:25
      Beitrag Nr. 43 ()
      Jetzt ist es (fast) amtlich: Die IG Metall bricht den Streik ab Montag ab.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,255038,00.html

      Es ist sehr erfreulich, daß die Gewerkschaften endlich mal für ihre völlig lebensfremde Tarifpolitik einen ordentlichen Denkzettel erhalten haben. Die Kritik an der IG Metall ging ja bis weit in die SPD hinein, auch viele Betriebsräte und eine deutliche Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung waren dagegen. Schön, daß die Arbeitgeber den Drohungen mal Stand gehalten haben. Genau so hätte es auch im Frühjahr bei der Lohnrunde im öffentlichen Dienst laufen müssen. Leider waren damals die öffentlichen Arbeitgeber vor der Streikdrohung von verdi in die Knie gegangen, dafür zahlen wir jetzt alle als Steuerzahler die Zeche.

      Ein guter Tag für Deutschland!:)

      John D.
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 13:53:36
      Beitrag Nr. 44 ()
      Lufthansa-Chef will Tarifverträge ändern

      28. Jun 12:12

      Der neue Chef der Lufthansa, Mayrhuber, will die Airline im Wettbewerb stärken. Dazu möchte er einem Bericht zufolge nun die Tarifverträge des Bord- und Bodenpersonals antasten.


      Kontinuität hatte Wolfgang Mayrhuber, der neue Vorstandschef der Lufthansa, zugesagt, nachdem er den Posten von Jürgen Weber übernommen hatte. Aber mit einem alten Tabu will der neue Airline-Chef nun doch brechen, wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtete: Die Tarifverträge für das Bord- und Bodenpersonal, die Vergütungsstrukturen, Dienst- und Ruhezeiten oder freiwillige Leistungen penibel regeln, sollen geändert werden, um so die Kosten weiter zu drücken.
      Damit wolle Mayrhuber den krisengeplagten Konzern fit machen für den Wettbewerb mit Billig-Airlines wie Ryanair oder Easyjet, erläuterte der «Spiegel». Mit den Verhandlungen habe der neue Chef kürzlich seinen Personalvorstand Stefan Lauer betraut. Dieser dürfte aber vor allem bei den Piloten auf heftigen Widerstand stoßen.


      Aufstand der Piloten


      Widerstand gegen die Pläne haben dem Bericht zufolge bereits die Piloten angekündigt. Sollte der Vorstand versuchen, den offiziell unkündbaren Konzerntarifvertrag zu kippen oder zu unterlaufen, der Abweichungen von den Arbeitsbedingungen im Cockpit nur bei Maschinen mit weniger als 70 Sitzen zulasse, wolle ein Teil der Piloten erneut den Aufstand proben, schreibt das Magazin.

      Die Gewerkschaft der Flugzeugführer, die Vereinigung Cockpit, hatte vor zwei Jahren nach mehrtägigen Streiks deutliche Gehaltserhöhungen ausgehandelt. Diese waren aber zum Teil an den Konzerngewinn gekoppelt, der zuletzt massiv geschrumpft ist. Dadurch habe sich der tatsächliche Zuwachs für die Piloten in Grenzen gehalten, so das Magazin. (nz)

      ----------------------------------------------------------
      mfG
      Dividendenstratege
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 16:57:26
      Beitrag Nr. 45 ()
      ROTE Fahne - 26.06.03

      Welche Richtung setzt sich durch?

      Szenen im heißen Frühsommer des Jahres 2003: Schulter an Schulter stehen selbstbewusst Hunderte Streikposten bei ZF in Brandenburg. Hauptsächlich sind es ZF-Kollegen, aber auch Unterstützer aus Zwickau und Eisenhüttenstadt sind gekommen. Schließlich hat das Gericht eine Drei-Meter-Gasse für Streikbrecher angeordnet. Die Geschäftsführung hat schriftlich alle Kollegen aufgefordert, am Montag zur Arbeit zu kommen. Meister rufen die Arbeiter zu Hause an. Vor allem die 150 befristeten Kollegen werden unter Druck gesetzt. Die Masse der Kollegen hält dem Druck stand - "da müssen wir jetzt durch" - und sie setzen den Streik fort. Einige sind verunsichert durch die erpresserischen Drohungen der Konzerne. Der Wirtschaftsminister Junghans der SPD/CDU-Landesregierung führt persönlich den Zug der Streikbrecher an. Sie müssen durch ein dichtes Spalier von IGM-Fahnen. Im Fernsehen und in der überregionalen Presse ist der Tenor der Berichterstattung "die Streikfront bröckelt". Unterschlagen wird, was bei der Streik-Kundgebung großen Beifall erhält. Der Betriebsratsvorsitzende von ZF Saarbrücken kündigt für Dienstag eine außerordentliche Betriebsversammlung an. Von BMW München kommt eine Resolution, in der sich Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich mit dem Streik solidarisieren. Am Dienstag trifft ein Bus mit 37 Porsche-Kollegen aus Stuttgart ein. Großes Hallo bei den Streikposten. Stinksauer erfahren die Kollegen auf der Rückfahrt, wie der IG-Metall-Vorsitzende Zwickel verkündet, der Streik werde ab Donnerstag ausgesetzt.
      Der Streik für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in Ostdeutschland ist in der vierten Woche. Dabei geht es längst um mehr als nur eine ostdeutsche Tarifrunde. Dieser Kampf ist ein Kristallisationspunkt für den Übergang zur Arbeiteroffensive und den Kampf der Volksmassen gegen die volksfeindliche Regierungspolitik. Wenn Angela Merkel den Streik "aberwitzig" nennt, SPD-Clement den Streik verunglimpft, ist das nicht nur das übliche gewerkschaftsfeindliche Gezeter. Die Unternehmerverbände und ihre Regierung und die ultrarechte Opposition wollen den Arbeitern eine negative Kampferfahrung beibringen. Sie sind angetreten, erst den streikenden Arbeitern in Ostdeutschland eine Niederlage beizubringen, um von da aus die Arbeiterbewegung in ganz Deutschland an die Wand zu drücken.

      Die Entschlossenheit und Kampfkraft der Streikenden überrascht die Arbeitgeberverbände und zeigt die Festigung und Entwicklung des erwachenden Klassenbewusstseins auf breiter Front. Die Streikversammlung bei VW Mosel am 20.6. mit 1500 Arbeitern und Familienangehörigen hat dies eindrucksvoll demonstriert. Die Arbeitereinheit zwischen Ost und West ist noch nie so gewachsen wie in diesem Kampf. Zahlreiche Delegationen haben Streikbetriebe besucht und inzwischen wird der Streik auch immer mehr Thema in den westdeutschen Betrieben. Die 1100 Vertrauensleute bei Audi/Ingolstadt stellen fest: "Niedriglohn und längere Wochenarbeitszeit sichern keine Arbeitsplätze, das haben viele Beispiele in der Vergangenheit gezeigt. Deshalb unterstützen wir euren Arbeitskampf für die Einführung der 35-Stunden-Woche als wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Verbesserung der Arbeitswelt." (IGM-Streik-Nachrichten Nr. 15)

      Eine Schwäche des Streiks ist die von der IG-Metall-Führung absichtlich gering gehaltene Anzahl der Streikenden, so sind diese Woche meist nur 9000 Arbeiter und Angestellte pro Tag im Streik, am Montag in zehn und am Dienstag in elf Betrieben. Statt den Streik auszuweiten, werden kampfbereite Belegschaften regelrecht abgehalten (s. Korrespondenz aus Eisenach). Die IGM-Führung weicht zurück und sucht nach einem Verhandlungsergebnis. Nachdem sie das Streikziel schon auf einen Stufenplan bis 2009 zurückgestellt hat, will sie nun den Unternehmerverbänden mit weiterer Flexibilisierung der Arbeitszeit entgegenkommen. Bei Federal Mogul Dresden hat sie den Kampf abgebrochen und will bis Jahresende einen Haustarifvertrag abschließen. Während der Verhandlungen gilt Friedenspflicht. Immer wenn sich der Kampf zuspitzt, wie aktuell bei ZF Brandenburg, wird der Streik ausgesetzt. Die IGM-Führung fürchtet als Ordnungsfaktor eine Politisierung des Kampfs.

      BDI-Chef Rogowski hat anklingen lassen, worin ein fauler Kompromiss bestehen könnte: "dass dort wo es die Betriebsparteien für sinnvoll erachten, meinetwegen auch die 33- oder 32-Stunden-Woche eingeführt wird. Flexibilität heißt für mich aber auch, dass es über die 40-Stunden-Woche hinausgehen kann." (DNN, 24.6.03)

      Ein Problem des Streiks ist die relative Trennung der Streikenden von der breiten Masse der Bevölkerung. Oft liegen die bestreikten Werke auf der grünen Wiese. Hier versucht der Klassengegner anzusetzen und die Streikenden zu isolieren und die Masse der Bevölkerung gegen den Streik aufzuhetzen.

      Dagegen haben die neu gegründeten Solidaritätskomitees in Berlin, Chemnitz, Dresden und Zwickau sich vorgenommen, die Masse der Bevölkerung für die Unterstützung der Streikenden zu gewinnen und die Solidarität auf feste Beine zu stellen.

      Aggressiv hetzt die "Bild"-Zeitung mit Überschriften wie "Westgewerkschafter lassen Ostarbeiter nicht an die Maschinen" (19.6.). Oder im TV-Sender n-tv heißt es, "die Kurzarbeit verdanken die BMW-Arbeiter ihren ostdeutschen Kollegen, die auf ihre Kosten streiken". Die unternehmerfreundliche Medienhetze suggeriert, es würde sich um einen Streik Ost gegen West handeln. So aggressiv diese Hetze ist, zeigt sich doch, wovor der Klassengegner Angst hat: die Arbeitereinheit in Ost und West.

      Und trotz der Medienhetze kommt selbst eine Umfrage von "Bild-t-online" zu dem Ergebnis: 54 Prozent der Befragten halten den Streik für gerechtfertigt.

      Es geht den Monopolverbänden und den Bundes- und Landesregierungen nicht nur darum, die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich zu verhindern. Was wir erleben, ist eine reaktionäre Kampagne im Dienst der internationalen Übermonopole. Verlängerung der Wochenarbeitszeit auch im Westen auf 38 Stunden und mehr, verschärfte Ausbeutung der Kollegen in den Betrieben und steigende Arbeitslosigkeit, die Arbeitskraft verbilligen und mehr aus ihr rausholen, das ist der Ausweg des Finanzkapitals aus der Wirtschaftskrise. Die Bundesregierung will den Arbeitern eine Niederlage beibringen, um die Massen zu demoralisieren. Nur so kann sie ihre volksfeindliche Agenda 2010 durchbringen. Im Bundestag sind sie sich mit der bürgerlichen Opposition weitestgehend einig, der einzige Gegner, den sie wirklich fürchten müssen, sind die Massen und hier vor allem die Arbeiter in den Industriebetrieben.

      Nachdem Schröder und Fischer ihre Parteitage disziplinieren konnten, sind nun die Arbeiter das größte Risiko. Dem entsprechend stänkert Wirtschaftsminister Clement gegen den Streik und auch Schröder "mahnt", ihn so schnell wie möglich zu beenden. Das sowieso schon auf Tariffragen beschränkte Streikrecht in Deutschland will BDA-Hundt noch mehr einschränken und fordert ein gesetzliches Ver bot von gewerkschaftlichen Streiks. Sie wollen die Gewerkschaften kampfunfähig machen, um möglichst reibungslos ihre Ausbeutungsoffensive in den Betrieben und die Zerschlagung der Sozialsysteme durchziehen zu können.

      Die Herrschenden fürchten den Streik, weil er Auftakt für einen Aufschwung der Arbeiterkämpfe und des Kampfs der Massen gegen die Krisenpolitik der Regierenden werden kann. Es offenbart ein hohes Klassenbewusstsein der Streikenden, dass sie in der Wirtschaftskrise, angesichts hoher Massenarbeitslosigkeit, gegen die Hetze und Einschüchterung sämtlicher "demokratischer Institutionen" eine große Kampfentschlossenheit an den Tag legen. Mit diesem Streik wird ein neues Kapitel im Kampf für die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich aufgeschlagen. Es war jahrelang ein Tabu und rechte Gewerkschaftsführer haben immer erklärt, die Gewerkschaftsbasis sei für einen solchen Kampf nicht mehr zu motivieren. Jetzt beweisen die streikenden Metaller in Ostdeutschland, dass die Zeit reif ist für den Kampf zur Verkürzung der Wochenarbeitszeit als einzigem Weg, um die Massenarbeitslosigkeit wirksam zu verringern, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich von Montag bis Freitag.

      Noch nie sind so viele Arbeiter aus ost- und westdeutschen Betrieben zusammengekommen, noch nie haben sie gemeinsam Streikposten gestanden, gegen Streikbrecher, gegen massive Polizeipräsenz wie in Dresden. Das schweißt zusammen und verbindet die Arbeiter über den Tag hinaus. Auch die Kampfeinheit von Jung und Alt erfährt neue Impulse. Von Anfang an sind die Lehrlinge bei VW in Sachsen aktiv im Streik. Während alle Berliner Parteien gegen den Streik hetzen und die PDS mit sich selbst beschäftigt ist, ist die MLPD zuverlässig an der Seite der Arbeiter. Ihre Flugblattserie "Streik aktuell" wird an Hunderten von Großbetrieben aller Branchen und inzwischen auch breit an die Bevölkerung verteilt.

      So wie der Streik den Nerv der komplex organisierten Automobilindustrie trifft, zeigt sich, welche bedeutende Rolle das internationale Industrieproletariat hat. Die Produktion auf modernster Grundlage in der Auto- und Zulieferindustrie unterstreicht, dass die materiellen Voraussetzungen für den Sozialismus ausgereift sind. Sie sind es heute nicht nur in einzelnen Ländern, sondern sie sind in den internationalen Produktionsverbünden herangereift. Im Streik und in der aktiven Solidarität mit dem Streik machen die Gewerkschaftsmitglieder ihre IG Metall zur Kampforganisation, obwohl die IG-Metall-Führung den Streik im Grunde nicht wollte. Statt die Hetze und Unterdrückung durch Ausweitung des Streiks zu beantworten, hat sie diese Woche den Streik noch mehr zurück gefahren. Sie signalisiert die Bereitschaft für einen flexiblen Stufenplan. Ohne die gewerkschaftliche Kampfkraft voll einzusetzen, wäre das ein fauler Kompromiss.

      So oder so wird dieser Streik einen Wendepunkt markieren. Gegen die Taktik der Herrschenden, der Arbeiterbewegung eine negative Kampferfahrung beizubringen, muss sich die Arbeitereinheit in Ost und West durchsetzen. Die MLPD als die Partei der Arbeitereinheit Ost und West ruft dazu auf, den Arbeiterfeinden und Gewerkschaftsfeinden eine gebührende Antwort zu geben und den Weg vorwärts zur Arbeiteroffensive zu gehen. Um den Streik auszuweiten, müssen umgehend weitere Belegschaften in den Streik einbezogen werden. Wenn die IG-Metall-Führung davor zurück schreckt, dann müssen eben Belegschaften die Initiative ergreifen und selbständig mit dem Streik beginnen. Um die breite Masse der Bevölkerung zu erreichen, müssen die Streiks mit Demonstrationen und Kundgebungen verbunden werden. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn Polizei gegen streikende Arbeiter eingesetzt wird. Das Recht auf Streik muss gegen die weitere Einschränkung verteidigt und weitergehend politisch für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht gekämpft werden. Jetzt sind aktive Solidarität und kämpferische Aktivitäten in allen Betrieben in Ost und West notwendig.

      Eine Schippe drauf legen.

      Bundesweite Solidarität mit dem Streik für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! - Otwin Herzig
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 17:08:34
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45 von Anleger16a

      Wie oft muß man das lesen, bis man selber daran glaubt?:laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.06.03 21:27:11
      Beitrag Nr. 47 ()
      Das war der „Dolchstoß“ in den Rücken der streikenden Kollegen.

      Genau wie am 09.November.1918. Da waren auch Soldaten „im Felde unbesiegt“.

      Ich frage mich, was dort für ein Komplott „geschmiedet“ wurde?

      Was ist da geschehen, was wir nicht wissen?

      Fragen die diese Idioten beantworten müssen:

      Warum wurde nicht einmal die von den Arbeitgebern angebotene 37 Stundenwoche angenommen?

      Warum gab es in der Stahlindustrie eine schnelle Einigung, nicht aber in der Metall und Elektroindustrie?

      Wieso blamiert sich eine Gewerkschaft ( und das keine kleine Klitsche, sondern die mächtige IG – Metall ) so bis auf die Knochen und nimmt den Austritt von Millionen Mitgliedern in Kauf?

      Gestern sabbelte Zwickel schon so merkwürdiges Zeug.

      Wo waren eigentlich die anständigen Hardliner?

      Zwickel und Peters sollten sofort zurücktreten.

      Dann das süffisant grinsende Merzlein. Wer erschuftet dem eigentlich seine Spitzengage an Diäten? Widerlich!

      Dies ist schwarzer Tag für Deutschland.

      Wir brauchen „bärenstarke“ Gewerkschaften mit einem „knüppelharten“ Hardliner an der Spitze.

      Denn „Waterloo“ war heute. Doch eines Tages geht sie wieder auf: „Die Sonne von Austerlitz“ für die schwer arbeitende Bevölkerung.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 10:22:58
      Beitrag Nr. 48 ()
      #47::laugh:

      John D.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 12:15:52
      Beitrag Nr. 49 ()
      #47 von Waldsperling

      Die Antworten sind doch einfach, Waldvöglein:

      Es gibt erstens in unserem Sprachschatz keine Redewendung, womit man falsches zu richtigem machen kann.

      Und zweitens, warum haben sie sich nich auf 37 Stunden eingelassen?

      Na weil die Lüge von den entstehenden Arbeitsplätzen hinreichend enttarnt worden ist. Es bringt halt nichts.

      Neue intelligente Lösungen sind angesagt.
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 14:25:31
      Beitrag Nr. 50 ()
      Aus anderem Thread/ passt auch hierein:
      --------------------------------------------

      Hallo Mivos,

      sorry, komme erst jetzt dazu. Folgend nochmal meine von Dir zititierten Aussagen in Fett und Deine Argumentation in kursiv, auf die ich mit Fett Blau jetzt antworte:

      Und Mikroökonomie schon gar nicht! Arbeitsangebot in den Betrieben ist eben nur unter aktuellen Rahmenbedingungen sehr begrenzt vorhanden.

      Recht hast Du, begrenztes Arbeitsangebot z.B. 160 Stunden Arbeit pro Person und Monat in einem 20 Mann Betrieb macht 3200h Arbeit pro Monat. ....... mit dem feinen Unterschied, daß nun 22 statt 20 Menschen Arbeiten haben. Bei 40Mill Erwerbstätigen und 20 Millionen bei denen die Arbeit teilbar ist, macht dies 20Mill*160h=24Mill*133,3h. Oops nur noich 1Mill Arbeitslose! Bei der gleichen Arbeit (in Stunden)!

      In Deiner Rechnung stellst Du die Annahme auf, dass das das Arbeitsangebot bei niedrigeren Stundenwochen und vollem Lohnausgleich gleich bleibt. Diese Annahme ist aber realitaetsfern. Denn de facto sinkt die Produktivtät hierdurch. Einfaches Beispiel:

      Um die Rechnung einfach zu halten, ein paar Abstrahierungen:
      Ausgangslage
      1. Arbeitnehmer kostet den Arbeitgeber sagen wir mal 3000 Euro inkl. aller Lohnnebenkosten pro Monat.
      2. Der Monat hat 20 Arbeitstage `a 10 Stunden
      3. Pro Arbeitstag kostet der Arbeitnehmer also durchschnittlich 150 Euro pro Arbeitstag oder 15 Euro pro Stunde
      4. Pro Stunde kann der Arbeitnehmer 1 Mengenheit unter gegebenen Technikeinsatz produzieren; pro Monat also 200 Mengeneinheiten
      5. 1 Mengeneinheit kann der Arbeitgeber also zu 15 Euro Lohnstückkosten (150 Euro/10) produzieren lassen

      Neue Situation
      6. Jetzt senken die Arbeitgeberverbände auf Druck der Gewerkschaften die Arbeitstage im Monat bei vollem Lohnausgleich auf sagen wir 15 Arbeitstage
      7. Der Arbeitnehmer kostet jetzt 200 Euro pro Tag oder 20 Euro pro Stunde.
      8. Die Mengeneinheit ist aber gleich geblieben. Der Arbeitnehmer kann natürlich nicht die Stückzahl pro Stunde erhöhen. Also: 1 Mengeneinheit pro Stunde bzw. 10 pro Tag
      9. 1 Mengenheit kann der Arbeitgeber jetzt also zu 20 Euro Lohnstückkosten produzieren lassen.

      Fazit: Die Lohnstückkosten haben sich von 15 Euro auf 20 Euro verteuert. Am Weltmarkt hat sich der Preis für die Mengenheit jedoch nicht verändert. Der Arbeitgeber muß jetzt also entweder versuchen, zu höheren Marktpreisen seine Stückzahlen zu verkaufen (das wird nur in seltenen Fällen gelingen) oder aber er verzichtet auf eine Preisanpassung. Dies würde aber in einer deutlich gesunkenen Marge und damit dem zu erzielenden Gewinn resultieren. Im schlimmsten Fall kann er gar nicht mehr kostendeckend seine Stückzahlen verkaufen. Was wird er also versuchen zu tun:

      A. Senkung der Lohnstückkosten auf das ursprüngliche Niveau von 15 Euro durch
      - Erhöhung der Stückzahlen pro Stunde mittels Ersatz von Arbeit druch Maschinen --> Arbeitsplatzabbau
      - Make or Buy: Er wird einzelne Teile nicht mehr selber produzieren sondern auf dem Weltmarkt günstiger zukaufen --> Arbeitsplatzabbau
      B. Standortüberprüfung
      - u.U. wird en Standort dahin verlagern, wo sich günstiger produzieren läßt --> Arbeitsplatzabbau im Inland
      C. Im schlimmsten Fall wird er die Produktion ganz einstellen müssen
      - Verkauf
      - Insolvenz


      Eben weil unser Arbeitsmarkt derart reglementiert ist.

      Ja da könnte man etwas lockern, so daß keiner ein Problem damit hat von 10 auf 12 Mitarbeiter zugehen.

      Okay, hier haben wir Konsenz!

      Faktisch käme einer flächendeckenden Arbeitszeiterhöhung bei KEINEM Lohnausgleich einer Lohnsenkung und somit einer Produktivitätssteigerung gleich!

      Stimmt, deshalb bräuchte man dann auch weniger Arbeitskräfte

      Nein, dies ist zu kurzfristig gedacht.

      Bei höherer Produktivität lässt sich zu niedrigeren Lohnstückkosten produzieren.

      Stimmt

      Okay, auch hier haben wir Konsenz!

      Dies würde die deutschen Produkte wieder deutlich wettbewerbsfähiger machen, sodass auch der Standort D wieder interessanter für in- und ausländische Investoren würde.

      Nur wenn die Preise sinken würden, dies geschieht aber nicht, sondern der gewinn erhöht sich dank Produktivitätststeigerung.

      Aber klar werden hierdurch die deutschen Produkte wieder deutlich wettbewerbsfähiger. Du sagst es doch selber. Es gibt 2 Szenarien, wie du richtig sagst:

      1. Deutsche Unternehmen können ihre Marktpreise senken, sofern notwendig, um höhere Stückzahlen am Weltmarkt zu platzieren. Das werden sie tun, wenn

      --> Gewinn aus höherer Stückzahl x gesenkter Preis > Gewinn aus alter Stückzahl x alter Preis

      Wenn dies der Fall ist, dann werden sie also auch mehr produzieren. Mehrproduktion bedeutet c.p. auch mehr Arbeitsangebot seitens der Unternehmen --> Arbeitsplatzaufbau!

      2. Deutsche Unternehmehn senken ihre Preise nicht am Weltmarkt

      --> Stückzahl bleibt zunächst gleich, der Gewinn erhöht sich, da sie günstiger produzieren können
      --> da sich der Gewinn erhöht, das Unternehmerrisiko also mit höheren Gewinnchancen einhergeht, wird der Standort D atttraktiver für Investitionen. Inländische Unternehmen werden also versuchen mehr zu investieren und mehr zu produzieren --> Arbeitsplatzaufbau! Ausländische Unternehmen und Investoren werden wieder verstärkt in D investieren --> Arbeitsplatzaufbau


      Hinzu kommt, bei konstanten oder steigenden Preisen (Inflation), und weniger Verdienern ein geringer Absatz.

      Nehmen wir mal an, oben genanntes Szenario 2 tritt ein und wie du sagst es bleibt, wie es ohnehin jetzt normaler Zustand ist bei Konstanten oder steigenden Preisen,

      --> Weniger Verdiener wird es hier, wenn überhaupt nur kurzfristig geben, denn noch oben genannter Wirkungskette wird es über kurz oder lang mehr Volkseinkommen und eben auch mehr Arbeitsplätze, also auch mehr Verdiener, geben.
      --> Mit geringerem Absatz ist hier also nicht zu rechnen, eher mit mehr Absatz udn damit mit mehr Produktion und mehr Arbeitsplätzen.


      Mit zusätzlichen Investitionen enststehen neue Arbeitsplätze, wenn auch zeitverzögert.

      Warum investieren, wenn die Produkte, die produziert
      werden nicht verkauft werden können?
      Noch mehr auf halde produzieren?
      Dann wäre die Produktivitätssteigerung wieder dahin.


      Siehe Szenario 1 und 2 oben. Der Absatz wird eben nicht sinken, sondern steigen.

      Wir leben nunmal in einer globalen Welt, in der fast alle Produktionsfaktoren, eben auch und insbesondere
      Arbeit, miteinander konkurrieren.


      Stimmt.

      Okay, also auch hier Konsenz

      Stellt Euch diesen neuen Rahmenbedingungen. Für jeden Einzelnen heisst das: Flucht nach vorn!!!

      Kann ich nicht nachvollziehen.
      Aber vor der Globalisierung kam die Industrialisierung.
      Und mit der ging eine Verkürzung der Arbeitszeit einher:


      16h *
      14h **
      12h ***____________________??
      10h ****__________________???
      08h ************_______????????
      07h ******************???????????

      Und nun soll sie wieder ansteigen?


      Ich hoffe, Du kannst es nach Betrachtungd er oben genannten Wirkungsketten in Szenario 1 und 2 jetzt nachvollziehen.
      Die Arbeitszeit kann natürlich auch weiterhin reduziert werden. Die Unternehmen werden Mittel und Wege finden, die hiermit verbundenen Produktivitätsverluste auszugleichen (Arbeitsplatzabbau durhc Outsourcing, Standortverlagerung, Intensiveriung Maschineneinsatz etc.). Was aber nicht passieren wird: Arbeitsplatzaufbau. Das Gegenteil wird der Fall sein.

      Warum soll also die Arbeitszeit wieder steigen? Eben, um ein Stück globale Wettbewerbsfähigkeit zurückzubekommen.
      Warum soll der jahrzehntelange Weg der Arbitszeitverkürzung gleich bleiben? Warum soll dieser Prozeß der Arbeitszeitverkürzung eine Einbahnstraße sein? Ist die Börse und die Wirtschaft eine Einbahnstraße? NEIN! Auch hier gibt es Zyklen und das wird immer so bleiben. Warum also soll nicht mal flexibel und zyklisch hierauf reagiert werden können? Warum? DAMIT WIR VON DER HOHEN ARBEITSLOSIGKEIT WEGKOMMEN. Die jetzigen Arbeitslosen werden danken. Wenn sie die Wahl hätten, dann würden sie lieber eine 40 Stunden-Wochen und Arbeit haben als eine 35 Stunden-Woche und keine Arbeit. Daher ist das was die Gewerkschaften und die sie unterstützenden Arbeitnehmer derzeit machen aberwitzig und ASOZIAL!


      Gibt es eine magische grenze bei 7h am Tag?
      So wie PI oder eine andere Naturkonstante?
      Der ganze technische Fortschritt dahin?


      Der Arbeitsmarkt sollte eben nicht mit so vielen Konstanten und Einschränkungen reglementiert werden. Unternehmerische Felxiblität wird hier zutiefst beschnitten. Hiermit sind höhere Risiken verbunden, da höhere Quasi-Fixkosten (bedingt durch harte Kündigungsschutzklauseln, Reglementierte Wochenarbeitszeit, etc.) verdient werden müssen. Mit einem Stop oder Rückgang des technischen Fortschritts hat dies nichts zu tun. Der wird auch weiterhin vorhanden sein.

      OK. Wenn ich mir einen Geschirrspüler kaufe, wasche ich nicht mehr 1h ab.
      Wenn Du Dir einen geschirrspüler kauft, stellst Du Dich dann eine Stunde daneben?

      Bei den Maschinen in der Fabrik läuft dies aber so, seit Jahren!


      Verstehe nicht, was Du mir damit sagen willst. Wie wir alle wissen, müssen auch Maschinen bedient und gesteuert werden. Das ist nichts Neues.

      Die Verkürzung der Arbeitszeit bringt eben KEINE neuen Arbeitsplätze, da das Arbeitsvolumen eben NICHT eine
      Konstante ist, die man auf Köpfe verteilen kann.


      Interessant, wieso hat dies dann bei der Reduktion von 16h auf 8h geklappt?

      Ganz einfach. Wir hatten völlig andere Rahmenbedingungen. Di…

      Die Zeit, die ich für die Herstellung einer Ware benötige ist doch relativ konstant.

      Nein, ist sie nicht. Sie unterliegt immer noch dem technischen Fortschritt. Das einzige, was konstant in der Weltwirtschaft ist, ist die Veränderung! Das einzige, was konstant in der deutschen Arbeitnehmergeschichte ist, ist die stetige Stärkung der Arbeitnehmerrechte - Einbahnstraße!!! Und das einzige was in den letzten Jahren mit leichten zyklischen Bewegungen aber mit klaren Trend konstant ist, ist die steigende Arbeitslosigkeit in D.

      Wenn ich eine grube aushebe, und dazu 8h mit einem Mann brauche, schaffe ich es doch mit 2 in 4h oder irre ich da?
      (Ok vielleicht braucht ih 4,5 h mit zweien, durch etwas Overhead und so)


      Da irrst Du gewaltig, denn vernachlässigst alle realitätsnahen Komponenten
      - Globale Kostenvergleiche
      - Technikeinsatz
      -Wettbewerb


      Bei Reduzierung der Arbeitszeit sinkt die Produktivität, die Lohnstückkosten werden noch teuerer, die Produkte am Weltmarkt also eben auch.

      Das erklär mir mal:

      1 Mann stellt in 1h z.B. 100 Hüte her.
      in 8 Stunden sind es dann 800 Hüte.
      Es werden 1600 Hüte benötigt.
      Nun kann ich 1 Mann 16h arbeiten lassen: 1x16x100=1600Hüte
      Oder ich kann 2 Mann 8h arbeiten lassen: 2x8x100=1600Hüte
      Nun die Kosten 1 Mann kostet 30 EUR je Stunde
      das macht:
      1Mannx8hx30EURx2Tage=480EUR für 1600 Hüte
      oder
      2Mannx8hx30EURx1Tag=480EUR für 1600 Hüte[/i]

      beide gleich?
      Wie kann das sein?
      Die Arbeitszeit wurde um 50% reduziert und die Kosten bleiben konstant?
      (OK ich habe die Fixkosten vernachlässigt, die sind aber
      bei Arbeitskräften eher gering, z.B.: Verwaltungskosten)[/i]

      1. Gehst Du in diesem Modell davon aus, dass die Arbeitszeit bei KEINEM Lohnausgleich verkürzt wird. Dies wird aber aktuell gefordert. Insofern fällt die Rechnung in Gänze in sich zusammen.

      2. Vernachlässigst Du oben erklärte Wirkunsgketten.


      In der Folge wird von Wirtschaftssubjekten weniger konsumiert, es entstehen weitere Überkapazitäten, die
      Unternehmen verlieren an Wettbewerbsfähigkeit und werden
      dies ausgleichen wollen.


      (1)
      Mehr Leute die Arbeit haben und weniger konsumieren, weshalb?


      Weil eben nicht mehr Leute Arbeit sondern weniger Leute Arbeit haben werden. Siehe oben!

      Folge: Rationalisierungen,

      Die gibt es ohnehin

      Ja, die gibt es ohnehin. Das ist richtig. Du mußt hier aber unterscheiden zwischen stetiger Rationalisierung durch technischen Fortschritt und zwangsweise durchzuführenden Rationalisierungen, die darauf zurückzuführen sind, dass z.B. die Lohnstückkosten durch sprungfixe Stärkung der Arbeitnehmerrechte in die Höhe schnellen.

      weiterer Arbeitsplatzabbau, Standortverschiebung ins
      Ausland, Insolvenzen usw.


      Stimmt, nur mußt Du die Prämisse noch beweisen (1),
      aus was falschen kann folgen was will, es wird immer richtig sein.


      Das die oben dargestellten Wirkungsketten nicht falsch sind, kannst Du in jedem empirisch gestützten VWL Buch nachlesen. Hierbei gibt es zwar keine empirisch gestützten Beweise für Detailwirkungen, jedoch sind die Tendenzaussagen umunstritten.

      Mensch, kommt zu Euch! Ihr könnt den Lauf der Zeit nicht aufhalten!

      Genau, und die Zeit läuft so, daß der Mensch produktiver
      wird, also bei gleichem Bedarf weniger dafür arbeiten muß.


      Produktivität beschränkt sich NICHT auf den Faktor Zeit. Vielmehr muß auch der Faktor Kosten hinzugezogen werden.

      Ich freue mich auf eine Antwort.

      " target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">Ich auch :)
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 16:18:31
      Beitrag Nr. 51 ()
      #50
      >>>Stimmt, deshalb bräuchte man dann auch weniger Arbeitskräfte..... Nein, das ist zu kurzfristig gedacht<<<

      Wer hat denn diesen Unsinn "verbrochen"?
      Avatar
      schrieb am 29.06.03 16:43:54
      Beitrag Nr. 52 ()
      @Sperling: Wer lesen kann und dies auch noch aufmerksam, ist klar im Vorteil! ;)
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 11:48:11
      Beitrag Nr. 53 ()
      #47

      Waterloo, Austerlitz und der Dolchstoß in einem Posting! :laugh:

      Ist das Satire, oder glaubst du wirklich, was du - nicht nur in diesem Thread - schreibst? :)
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 13:12:06
      Beitrag Nr. 54 ()
      der grund war einfach:
      sie haben keine wessis mehr gefunden, die den streikposten machen wollten, und die ossis sowieso nicht.
      ausserdem wartet mal die (geschönten) zahlen der gewerschaftsaustritte in den letzten 14 tagen ab.
      der witz ist nur, dass einige linke politiker uns jetzt erzählen wollen wie anständig und verantwortungsbewusst die gewerkschaftsbosse mit dem streikabbruch reagiert haben.
      es ist einfach eine bankrotterklärung, da der streik nur stattgefunden hatte um neue mitglieder zu werben[/U]
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 13:48:13
      Beitrag Nr. 55 ()
      @rohrberg

      wenn das wirklich der Grund für den Streik war, würde ich mal sagen:

      Voll daneben, der Schuß ging ins Knie.:laugh:

      Das gute daran ist, das die Streikkasse geleert wurde, mal wieder in den Geldumlauf gebracht wurde.

      Leidtragende sind die Zulieferer.

      Heimlich lachende sind die Autohersteller, können sie doch mal wieder die Läger der Neufahrzeuge etwas abbauen. Die haben mit Sicherheit am meisten gelacht, natürlich nicht öffentlich. Die Neuwagenhalden hatten sich schon gwaltig aufgetürmt, u.a., weil der Export lahmt, aber auch wegen Überkapazitäten.
      Avatar
      schrieb am 30.06.03 18:25:24
      Beitrag Nr. 56 ()
      Das der Streik endlich beendet worden ist, geht auf Zwickels Kappe. Es ist eh kaum einer hingegangen. Mutige Entscheidung von Ihm - Respekt. Es hat bestimmt eine Austrittswelle gegeben!?
      Das dürfte auch das Ende der Hardliner Peters und Düvel sein. Wurde auch Zeit. In Zeiten wo die Honigtöpfe leer sind, sollte man keine Verteilungskämpfe führen, sondern zusehen wie die Wirtschaft wieder gestärkt werden kann, damit auch wieder etwas verteilt werden kann. Natürlich sollten die Forderungen immer leicht unter der Produktivität liegen.

      gruß


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