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    + Am besten sichere Euro-Staatsanleihen + - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.07.03 20:12:59 von
    neuester Beitrag 24.07.03 22:24:38 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 24.07.03 20:12:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Donnerstag, 24. Juli 2003

      Am besten sichere Euro-Staatsanleihen

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Ich kann es kaum erwarten, in der Zukunft die Geschichtsbücher zu
      lesen. Vielleicht in einem Jahr. Oder vielleicht in 2 ... 5 ... oder
      10 Jahren. Ich will das genaue Datum wissen, an dem die
      US-Konsumentenkreditwirtschaft aufgehört hat, sich
      "durchzuwurschteln". Denn irgendwann wird sie sich schütteln und tot
      umfallen. So wie alles.

      Dieser Tag könnte kommen und gehen, ohne groß bemerkt zu werden. Die
      Ära des Dollarstandards könnte ohne großen Knall enden. Aber sie wird
      enden. Wie und wann ... und die Ironie und der Todeskampf davon ...
      sind Wasser auf die Mühlen des Investor`s Daily. Das Rad der
      Geschichte dreht sich langsam. Konsumentenvertrauen,
      Einzelhandelsumsätze und Geldmengenentwicklung sind die Indikatoren
      dieser Entwicklung. Aber: Solange man keine lebendige
      Vorstellungskraft oder einen perversen Sinn für Humor hat, könnte man
      das alles so langweilig und nichts sagend finden wie eine Sitzung des
      US-Kongresses. Schade, denn dann würde man das größte Drama überhaupt
      verpassen ... das Spektakel von monumentaler Arroganz, die vor der
      Natur klein beigeben muss.

      Ist das nicht das, worum es geht? Mächtige Männer des Geldes, die
      denken, dass sie die Naturgesetze verbiegen können?

      Die Menschheit hat bereits vor Jahrhunderten gelernt, dass
      Papierwährungen, die nicht durch Gold gedeckt sind, nicht von Dauer
      sein können. Es existiert kein Gegenbeispiel. Bereits lange vor der
      Geburt von Jesus Christus entdeckten sie, dass "von nichts nichts
      kommt". Und dass der Weg zum Reichtum über Sparen - und nicht über
      Konsum - geht. Und dass man reales Geld nicht "aus der Luft" schaffen
      kann (wie es Fed-Gouverneur Ben Bernanke gesagt hat). Aber die
      modernen Volkswirte, Zentralbanker und Politiker beachten dies nicht.

      Die Toten - die das zu ihren Lebzeiten wussten - schreiben mir keine
      Leserbriefe ... sie können nicht wählen gehen ... sie können keine
      Aktien oder Anleihen kaufen. Sie sind vergessen und sie werden
      ignoriert. Stattdessen verfolgen Greenspan, Bernanke, Bush und diese
      ganze Clique ihre Geschäfte so, als ob sie die klügsten Männer wären,
      die jemals auf der Erde gelebt hätten ... so klug, dass sie die
      Lektionen von zweitausend Jahren ignorieren können.

      Wäre es nicht schön, zu sehen, wie diese Männer auf den Boden der
      Tatsachen zurückgebracht werden? Vielleicht bin ich aber der einzige,
      der so denkt ...

      Der genaue Tag, an dem der Dollarstandard zusammenbricht, wäre wichtig
      zu wissen ... denn das ist der Tag, an dem man US-Anleihen verkaufen
      und Gold kaufen sollte. Das wird der Tag sein, an dem die US-Anleihen
      zusammenbrechen werden ... ohne sich zu erholen. Das wird der Tag
      sein, an dem die US-Wirtschaft ihren Kurs ändern wird ... anstatt in
      Richtung Japan zu laufen, wird sie sich nach Süden orientieren ... am
      Beispiel Argentiniens ... oder, nach Südosten, in die Richtung von
      Simbabwe. Das wird der Tag sein, an dem die "Disinflation" zur
      "Inflation" werden wird. Das wird der Tag sein, an dem sich die USA
      nicht mehr "durchwurschteln" können, und wir einsamen, verrückten,
      schrulligen ... optimistischen Goldkäufer werden sagen können "Seht,
      ich habe es Euch gesagt ..."

      Vielleicht ist dieser Tag bereits da gewesen. Eric Fry sagt uns (siehe
      unten), dass die Besitzer von US-Anleihen im letzten Monat rund 10 %
      verloren haben. Und die Differenz zwischen "normalen" und
      inflationsgesicherten Anleihen steigt - ein Indiz dafür, dass der
      Anleihenmarkt beginnt, eine Inflation zu fürchten.

      Ich bin nicht gut im Raten von Geburtstagen oder Telefonnummern ...
      deshalb muss ich mich an die Fakten halten. Welchen Maßstab man auch
      nimmt - US-Anleihen sind überbewertet. Ich werde sie meiden. Die
      US-Wirtschaft wird wahrscheinlich die japanische Wirtschaft mehrere
      Monate lang nachahmen ... vielleicht auch ein paar Jahre lang. Aber
      welchen Gewinn man mit US-Anleihen in diesem Zeitraum auch machen
      könnte (wenn die US-Wirtschaft zunächst in Richtung Deflation laufen
      wird, dann werden die Kurse der US-Anleihen steigen) - die Chance auf
      solche Gewinne ist klein im Vergleich zu den Risiken.

      Mein Rat: Wenn Sie Anleihen haben wollen - dann setzen Sie
      ausschließlich auf Euro-Anleihen. Am besten sichere
      Euro-Staatsanleihen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.03 20:14:18
      Beitrag Nr. 2 ()
      Donnerstag, 24. Juli 2003

      Danke, Alan!

      von unserem Korrespondenten Eric Fry in New York

      "Unmittelbar nachdem bekannt wurde, dass die beiden Saddam-Söhne
      getötet worden sind, stiegen die Aktienkurse", so Michael Martin, ein
      guter Freund von mir, der Broker bei R.F. Lafferty ist. "Aber diese
      Mini-Rally ist nicht mehr als eine `Tote-Söhne-Erholung`".

      Der unter Druck stehende US-Anleihenmarkt erhielt gestern eine kleine
      Atempause, die Rendite der 10jährigen Anleihen fiel minimal auf 4,15 %
      (d.h., die Anleihenkurse stiegen leicht).

      "I was adored once ...", seufzt Sir Toby Belch in "Twelfth Night" von
      William Shakespeare. Der Anleihenmarkt muss sich derzeit ähnlich
      fühlen. Die Anleihenkurse haben in den letzten 3 Jahren deutlich
      zugelegt. Die Rendite fiel von fast 6,8 % Anfang 2000 auf ein
      45-Jahrestief von 3,1 %, das wir vor kurzem gesehen hatten. Seit
      Anfang 2000 strömten die Investoren in Scharen an den Anleihenmarkt,
      da sie Schutz vor dem gewalttätigen Aktienmarkt suchten. Per 30. Juni
      2003 hatten die langfristigen US-Staatsanleihen in den drei Jahren
      zuvor pro Jahr 13 % Gewinn eingefahren. Im Gegensatz dazu hatten die
      einst populären Aktienfonds (hat da jemand "Janus" gesagt?) in den
      drei Jahren vor diesem Zeitpunkt pro Jahr 20 % Verlust eingefahren.

      Ist es ein Wunder, dass der Sirenengesang des Anleihenmarktes die
      Investoren vom Aktienmarkt weglockte? Natürlich bot der Anleihenmarkt
      nicht soviel Komfort, wie sich manche Investoren erhofft hatten ...
      besonders zuletzt. Die Käufer von langfristigen Anleihenfonds haben in
      den letzten beiden Monaten einen Verlust von 10 % erlitten (da die
      Kurse der langfristigen Anleihen um soviel nachgaben). Deshalb wird
      der Anleihenmarkt jetzt nicht mehr verehrt. Die meisten Investoren
      wollen mit diesem Markt nichts mehr zu tun haben.

      Letzte Woche äußerte der Fed-Vorsitzende Alan Greenspan (gegenüber dem
      "Senate Committee on Banking Housing, and Urban Affairs"), dass seine
      Politik erfolgreich eine "unwillkommene Disinflation abwende".
      Tatsache - Greenspan hat so erfolgreich eine unwillkommene
      Disinflation abgewendet, dass er einen Crash am US-Anleihemarkt
      verursacht hat. Bravo, Alan!

      Aber ich will fair bleiben; es hätte keinen Crash am Anleihenmarkt
      geben können, wenn derselbe Alan Greenspan nicht zuvor eine epische
      Spekulationsblase am Anleihenmarkt gefördert hätte, die die
      Anleihenkurse auf ein absurd hohes Niveau gehievt hatte. Also sollte
      man ihn nicht nur für den Crash tadeln, sondern auch für den vorigen
      Boom loben. Bravo, Alan!

      Und ich persönlich möchte Greenspan besonders herzlich danken. Denn
      wenn Greenspan das Zinsniveau nicht so stark abgesenkt hätte, dann
      hätte ich Anfang Juni die Hypothek auf mein Haus nicht zu rekordtiefen
      Zinsen refinanzieren können. Danke, Alan!
      Avatar
      schrieb am 24.07.03 20:14:56
      Beitrag Nr. 3 ()
      Donnerstag, 24. Juli 2003

      Nachruf auf den US-Anleihenmarkt

      von unserem Korrespondenten Eric Fry

      Ich möchte einen Nachruf auf den US-Anleihenmarkt geben:

      "Was für ein großartiger Bullenmarkt er war ... so höflich, so
      zuvorkommend, so ehrlich, so beständig - ein treuer Freund für jeden
      anderen Finanzmarkt und jede Anlageklasse. (Der Immobilienmarkt wollte
      auch ein paar Worte sagen, aber er ist zu einfach betroffen über den
      Verlust seines engen Freundes, so dass er nichts sagen kann). Er war
      ein guter Mann, der gute Stimmung verbreitete ... alleine durch seine
      Anwesenheit hat er die Leben von Millionen bereichert - oder zumindest
      sorgte er dafür, dass sie sich reicher FÜHLTEN. Wir werden ihn
      vermissen."

      Natürlich, traurig zu sagen, hatte unser lieber Freund niemals eine
      Chance; die Kräfte, die sich gegen ihn verbündet hatten, waren einfach
      zu stark. Es spricht für seine Stärke, dass er so lange überlebte, wie
      er das tat. Aber am Ende war er kein Gegner mehr für die
      explodierenden Haushaltsdefizite, das Wiederauferstehen der Inflation
      und das beschleunigte Wirtschaftswachstum.

      Dennoch - weint nicht um den Anleihenmarkt. Er hatte ein langes und
      wunderbares Leben. Jahrelang genoss er die Haushaltsüberschüsse.
      (Erinnern Sie sich daran, als die Investoren sich wegen einer
      VERKNAPPUNG von US-Staatsanleihen Sorgen machten?) Leider passen
      Haushaltsüberschüsse und Politiker nur so gut wie Hühner und Füchse
      zusammen; das Huhn lebt nur so lange, bis der Fuchs hungrig wird.

      Kein Haushaltsüberschuss kann in der Nähe von Politikern lange
      überleben - besonders dann nicht, wenn die Politiker einen weit
      entfernten und teuren Krieg führen.

      Laut der aktuellsten Schätzung der Haushaltsabteilung des
      US-Kongresses wird das Haushaltsdefizit des Bundes dieses Jahr über
      450 Mrd. Dollar steigen - und im nächsten Jahr könnte es 500 Mrd.
      Dollar (eine halbe Billion!) erreichen. Das ist reales Geld, was
      bedeutet, dass es keine Knappheit an US-Staatsanleihen geben wird. Jim
      Grant schreibt dazu: "Der US-Bundeshaushalt ist von einem kleinen
      Überschuss in ein riesiges Defizit gefallen, und die geschätzten
      monatlichen Kosten für die amerikanische Besetzung des Irak sind jetzt
      auf 3,9 Mrd. Dollar gestiegen ... nach 2 Mrd. Dollar im April."

      Deshalb ist der Plan des US-Finanzministeriums, in den nächsten 3
      Monaten neue Anleihen im Volumen von 60 Mrd. Dollar zu platzieren, nur
      ein Appetitanreger - ein Geschmack der Dinge, die uns noch
      bevorstehen.

      "Obwohl es erst ein paar Monate her ist", so David Tice, "dass der
      US-Kongress die Schuldenobergrenze um fast eine Billion Dollar auf
      7,384 Billionen Dollar erhöht hat, gibt es bereits Zeichen, die
      anzeigen, dass dieses neue Limit innerhalb eines Jahres erreicht sein
      könnte. Der Appetit Washingtons nach den Ersparnissen der Amerikaner -
      und der Welt - wächst exponentiell."

      Das explodierende Haushaltsdefizit ist nur einer der vielen Trends,
      die gegen ein Investment in US-Staatsanleihen sprechen. Inflation ist
      ein weiterer dieser Trends. Alan Greenspan hat versprochen, Deflation
      mit Inflation bekämpfen zu wollen ... und ich glaube ihm das. Der
      Fed-Vorsitzende ist noch nie mit einer wirtschaftlichen Schwierigkeit
      konfrontiert worden, die er nicht mit Dollarnoten weg "papieren"
      konnte.

      Mit anderen Worten hat Alan Greenspan gesagt: "Wenn ich ein Problem
      habe, irgendein Problem, dann werde ich Dollar drucken lassen." Er
      verspricht, eine Inflation hervorzurufen. Warum sollte irgendein
      Anleihenbesitzer ihm das nicht glauben?

      Es ist deshalb nicht überraschend, dass das schwache Pflänzchen
      Inflation in den USA wieder deutlich erstärkt ist. Die Dollarschwäche
      - kombiniert mit den steigenden Rohstoffpreisen - spricht für eine
      Rückkehr der Inflation, vielleicht sehr bald. Es gibt einen
      Rohstoffindex der Leuthold Group (Proprietary Commodity Diffusion
      Index) - und in diesem Index stehen 84 % der enthaltenen 74
      Rohstoffpreise über ihrem Niveau vor Jahresfrist.

      Dann gibt es da noch die Möglichkeit, dass die US-Wirtschaft letztlich
      doch ihre Lethargie abschütteln wird. Ein Wiederauferstehen der
      Wachstumsraten ist überhaupt nicht sicher, aber ich würde diese
      Möglichkeit auch nicht ausschließen. Und anziehendes
      Wirtschaftswachstum bedeutet traditionell auch steigende Renditen am
      Anleihenmarkt (und damit fallende Kurse bei den Anleihen, da steigende
      Renditen gleichzusetzen sind mit fallenden Anleihenkursen). Die
      Unternehmen treten dann schließlich zunehmend mit dem Staat in
      Konkurrenz um die Anlegergelder, was sich in höheren Zinsen
      widerspiegelt.

      Greenspan hat dem US-Kongress letzte Woche mitgeteilt, dass er für die
      US-Wirtschaft im nächsten Jahr mit einem Wachstum zwischen 3,75 % und
      4,75 % (gemessen am BIP-Wachstum) rechnet. Wenn sich die
      Prognosefähigkeit von Alan Greenspan dramatisch verbessert und er mit
      seiner Schätzung eines Wirtschaftswachstums von 3,75 % wirklich Recht
      behält, dann werden die Anleihen-Renditen so gut wie sicher weiter
      steigen.

      "Eine Periode des nachhaltigen Wachstums könnte bereits begonnen
      haben", meint die Londoner Times. "Die Einzelhandelsumsätze sind im
      Juni mit der zweitschnellsten Rate dieses Jahres gestiegen; der ISM
      Index für das nicht-produzierende Gewerbe ist angezogen, und es gibt
      Berichte, die von einer Erhöhung der Investitionen im IT-Bereich und
      einem Anstieg der Bauausgaben sprechen. Und eine Regierungsmitteilung
      verkündete, dass auch der unter Druck stehende produzierende Sektor im
      Juni den zweiten Monat in Folge seinen Output erhöhen konnte."

      "Wenn man das alles addiert", so das Fazit der Times, "dann erhält man
      einen Albtraum für die Besitzer von US-Anleihen - eine Politik des
      leichten Geldes in einer Periode des sich beschleunigenden
      Wirtschaftswachstums, und ein Fed-Vorsitzender, der auf ein bisschen
      Inflation setzt, um das Wachstum zu stimulieren und die
      Überkapazitäten zu beseitigen. Die Investoren hoffen jetzt, dass die
      Nadel, die Alan Greenspan in die Spekulationsblase des Anleihenmarktes
      gestochen hat, zu einem langsamen Luftausweichen führt - und nicht zu
      einem großen Knall."

      Nur für alle Fälle würde ich empfehlen, in sicherer Distanz zu bleiben
      und sich die Ohren zuzuhalten. Und kaufen Sie keine US-Anleihen.
      Avatar
      schrieb am 24.07.03 21:28:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Sichere" € Staatsanleihen ?

      Der EURO wird abbröckeln und fallen zu $ und yen.
      Die Zinsen können hier noch sinken, in USA
      und Japan nicht.

      Der ignorierte Stabilitätspakt wird Inflation bedeuten.
      Avatar
      schrieb am 24.07.03 22:24:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Das mit den Zinsen stimmt, obwohl auch in Amerika noch eine Menge Platz ist.

      ;)

      Der € wird trotzdem von der gewollten Dollar-Abwertung profitieren

      :)


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