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    Aktionärsschützer warnen vor Abschaffung der Spekulationsfrist - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.03 15:25:19 von
    neuester Beitrag 02.11.03 09:41:52 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 16.09.03 15:25:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      16.09.2003 15:12

      HINTERGRUND: Aktionärsschützer warnen vor Abschaffung der Spekulationsfrist

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anscheinend erneut in der SPD kursierende Idee einer Abschaffung der einjährigen Frist für Spekulationsgewinne stößt bei Aktionärsschützern und Volkswirten auf breite Ablehnung. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) wies am Dienstag darauf hin, dass damit nicht zuletzt die Idee der privaten Altersvorsorge hintertrieben werde. Volkswirte bewerteten eine grundsätzliche Besteuerung von Spekulationsgewinnen als falschen Weg, um die Staatsfinanzen aufzubessern.

      Der Leitantrag der SPD für den Parteitag im November sieht laut Presseberichten vor, Aktien- und Immobilienbesitzer stärker zur Kasse zu bitten. Die bisherigen Spekulationsfristen, nach deren Ablauf die Gewinne steuerfrei sind, sollen entfallen: bei Aktien ein Jahr, bei Immobilien zehn Jahre.

      DSW: DAS "VÖLLIG FALSCHE SIGNAL"

      DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker wetterte vor allem in Hinblick auf die Folgen für die Kleinanleger: "Erst wird den Menschen die Aktienanlage als gute Altersvorsorge nahe gebracht, dann wird ihnen ihr Ertrag weg gesteuert." Außerdem könnte ein solcher Schritt, das "völlig falsche Signal für den sich gerade wieder erholenden deutschen Aktienmarkt" sein. Offensichtlich werde in Berlin nur noch blind nach Finanzierungsmöglichkeiten der Haushaltslöcher gesucht.

      Nach Ansicht von Volkswirten kann Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD)seinen Haushalt mit solchen Maßnahmen aber gar nicht wesentlich aufbessern. "Selbst wenn jährlich 600 bis 700 Millionen Euro an zusätzlichen Einnahmen hereinkämen, wäre das angesichts der derzeitigen Probleme lächerlich wenig", sagte Christian Jasperneite von der Hamburger Privatbank M.M. Warburg. Ohnehin wäre die Aufhebung der Spekulationsfrist aller Wahrscheinlichkeit nach im Bundesrat zustimmungspflichtig und hätte dort kaum Chancen auf eine Mehrheit.

      IDEE WURDE SCHON EINMAL VERWORFEN

      Die Idee sei schon einmal diskutiert und wieder verworfen worden, sagte Aktienmarktstratege Markus Reinwand von der Frankfurter Investmentgesellschaft HelabaTrust. Andererseits würden zum Beispiel auch in den USA Spekulationsgewinne grundsätzlich besteuert. Die Abschaffung der Fristen in Deutschland käme für ihn daher nicht überraschend. Sein Kollege Jasperneite verwies indes darauf, dass in Ländern wie den USA und Großbritannien die Belastung der Einkommen durch Steuern und Sozialabgaben deutlich niedriger sei.

      Die Attraktivität der Aktie als Anlageform würde nach Ansicht der Volkswirte durch eine unbefristete Besteuerung allerdings nicht wesentlich beeinträchtigt. Gewiss sei es ärgerlich für den Einzelnen, wenn für ihn unter dem Strich weniger übrig bleibt, sagte Reinwand. Aber es werde ja nur ein Teil des Gewinns abgeschöpft. Im übrigen wäre ein solcher Vorstoß nach seiner Ansicht ein Zugeständnis an die Linken innerhalb der SPD, denen die Agenda 2010 und die Vorschläge der Rürup-Kommission zuwider liefen.

      AUCH INSTITUTIONELLE ANLEGER BETROFFEN

      Eine Reaktion der Anleger hängt nach Ansicht der Experten aber vor allem von der Ausgestaltung des Gesetzes ab, die ja bisher noch gar nicht klar sei. Dabei gehe es unter anderem um die Fragen, welche Übernahmefristen vereinbart werden und ob Verluste aus Aktiengeschäften gegengerechnet werden können.

      Neben den Kleinanlegern wären von einem solchen Gesetz offensichtlich auch institutionelle Investoren betroffen. Jasperneite verwies darauf, dass nach der jüngsten Statistik zwar 280 Milliarden Euro von privater Seite in Publikumsfonds angelegt seien. Die Finanzkonzerne hätten allerdings 480 Milliarden Euro in Spezialfonds "ausgelagert". Andererseits würden die institutionellen Anleger nach seiner Meinung die Einbußen bei der Rendite an Otto Normalverbraucher weiterreichen: Bausparkassen würden dann eben die Bausparverträge geringer verzinsen oder Versicherungen die Kapitallebensversicherungen./jb/mw

      --- Von Jürgen Benz, dpa-AFX ---

      Quelle: DPA-AFX
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 15:50:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hab auch schon davon gehört...

      Auf der einen Seite will man die Spekulationssteuer gänzlich abschaffen, siehe beispielsweise die verschiedenen Threads unter "Recht & Steuern", auf der anderen Seite die Spekulationsfrist abschaffen... :eek: :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 15:57:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      natürlich gehört die speku-steuer weg !
      immerhin stammt das kapital ja aus bereits versteuerten einnahmen :)
      oder eine verrechnung der verluste mit anderen einkommensarten eingeführt :D
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 16:21:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      Eines bekommen die Grün/Roten Hinterbänkler einfach nicht in ihre Birne, weil es mit Machtverlust und dem Ende des Politbonzentums und dessen Daseinsberechtigung etwas zu tun hat:
      Freiheit hat ihren Preis and you have to pay for it !
      Der "Staat" kann sich nicht zurückziehen (wie etwa in der Sozialversicherung) und gleichzeitig die von der Bürgern vorgenommene Kompensation (Privatvorsorge) mit Steuern und Abgaben belegen.
      :p
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 16:54:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      Also ich bin voll für die Abschaffung der Spekulationsfrist,
      anstatt für deren Verlängerung bis ins nächste Jahrtausend.

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      schrieb am 31.10.03 23:14:11
      Beitrag Nr. 6 ()
      Viel effektiver fände ich eine marginale Börsenumsatzsteuer, von sagen wir mal 0,2%. Das würde den hektischen Tradern ein wenig den Nährboden entziehen und dem Langfristanleger nicht wirklich wehtun.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 21:29:44
      Beitrag Nr. 7 ()
      #big mac
      Genau das ist der Casus Knacktus!
      Bisher konnten Speku-Verluste nur mit gleichartigen positiven Einkünften, sprich: mit Speku-Gewinnen, verrechnet werden.
      Wenn Einkommen = Einkommen ist - wie viele jetzt fordern - dann muß auch eine Verrechnung mit anderen Einkunftsarten aus Gründen der Steuergerechtigkeit zugelassen werden.
      Das scheut der Finanzminister wie der Teufel das Weihwasser, da zukünftige Steuereinnahmen schwerer zu prognostizieren sind - das Finanzministerium sitzt dann halt immer mit im Boot, auch bei Börsencrashs.

      Es wäre aber die einzigste gerechte (und mißbrauchssicherste) Methode zur Beteiligung des Kapitaleinkommens am Gesamt-Steueraufkommen.

      Die Frage ist nur: wie ermittelt man zuverlässig und flächendeckend solche Einkünfte?
      Sitzen am Bankschalter dann zukünftig Finanzbeamte?

      Aldy
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 22:44:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Aldy:

      Stimme Dir zu.

      Aaaber:

      > Die Frage ist nur: wie ermittelt man zuverlässig und flächendeckend solche Einkünfte?

      Ich denke, so etwas wird nie hinzubekommen sein.

      ...aus Gründen der Steuergerechtigkeit...

      Meinst Du, es wird jemals eine vollumfängliche Steuergerechtigkeit - oder überhaupt Gerechtigkeit - geben?

      Gruß
      ZP
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 23:23:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      @zitterpartie
      Es wird höchste Zeit, daß Deutschland ein gerechteres Steuersystem bekommt! Ich spreche nicht von vollkommener Gerechtigkeit - die wird´s auf dieser Welt nie geben.
      Aber das Steuersystem welches wir zur Zeit haben ist alles andere als gerecht.
      Es gibt Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen - und beides sollte grundsätzlich gleich besteuert werden. Was mitnichten der Fall ist!
      Das Problem: den Part, den die Arbeitgeber übernehmen, nämlich die Meldung des Arbeitseinkommens, müßten für das Kapitaleinkommen die Institutionen übernehmen, bei denen Kapitaleinkünfte anfallen (Banken, Versicherungen etc.).
      Und deren Bereitschaft dazu tendiert verständlicherweise gegen null.

      Der Königsweg wäre die Steuerfreiheit von Arbeits- und Kapitaleinkommen, kompensiert durch deutlich höhere Verbrauchssteuern.
      Das würde zum einen Arbeitsplätze in Deutschland schaffen und zum anderen die Kapitalströme umkehren - vom Ausland nach Deutschland.
      Wäre aber wiederum nicht vollkommen gerecht, da niedrige Einkommen durch hohe Verbrauchssteuern überproportional betroffen wären.
      Und in Zeiten von Internet, ebay und offenen Grenzen wird dann eben verstärkt im Ausland eingekauft.

      So wie´s jetzt ist kann´s aber auf keinen Fall bleiben.

      Gruß
      Aldy
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:41:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      Was valueinvestor vorschlägt, wäre ein probaterWeg.

      Dazu noch absolute Transparenz der Hedge-Fonds, umsatzmäßige Eindämmung des irrsinnigen Derivatehandels,
      dann könnte vielleicht, vielleicht aus dem Spielcasino noch
      eine Anlegerbörse werden.

      Ein Eichel hat doch mit diesem Argument für seine Telekom
      geworben.

      Am besten wäre, wenn Banken nicht mehr selbst handeln dürften, die wahren Schuldigen an diesem Irrsinn.


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