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    Ein Hoch auf Studenten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.03 17:11:42 von
    neuester Beitrag 19.11.03 19:58:22 von
    Beiträge: 8
    ID: 776.391
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      schrieb am 16.09.03 17:11:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Weil hier ja immer gerne über Studenten geschimpft wird:

      Berlin (dpa) - Die im internationalem Vergleich geringe Zahl von Abiturienten und Hochschulabsolventen in Deutschland ist nach einer OECD-Studie mitverantwortlich für die aktuelle Wirtschaftsschwäche der Bundesrepublik. Während andere Industrieländer in den vergangenen zwei Jahrzehnten den Bildungsstand ihrer Erwerbsbevölkerung erheblich gesteigert hätten, stagniere dieser in Deutschland seit Anfang der 80er Jahre, heißt es in der am Dienstag in Berlin vorgestellten Analyse der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Als Lichtblick gilt, dass seit zwei Jahren zumindest die Studienanfänger-Zahl an den Hochschulen wieder zunimmt.
      Mehr und bessere Bildung der Erwerbsbevölkerung, vor allem mehr hoch qualifizierte Nachwuchs-Akademiker, hätten in allen wichtigen Industrienationen wesentlich zur Steigerung der Arbeitsproduktivität beigetragen. "In Deutschland ist dagegen in den 80er und 90er Jahren wenig passiert", sagte Andreas Schleicher von der OECD.

      So ist die Zahl der Studenten im Durchschnitt der OECD-Länder allein seit 1995 um über 30 Prozent gestiegen. Nur in Deutschland und Frankreich gibt es dagegen einen leichten Rückgang. Im OECD-Mittel schließen 30 Prozent eines Jahrganges ein Studium ab, in der Bundesrepublik nur 19 Prozent.

      Auch wenn man berücksichtigt, dass ein Teil des deutschen Fachkräftenachwuchses anders als im Ausland über eine betriebliche Lehre ausgebildet wird, gerät die Bundesrepublik nach der Studie auch hier langsam ins Abseits. Rechnet man Abiturienten und Absolventen einer Lehre zusammen, so ist Deutschland in seiner früheren "Bildungsdomäne" Sekundar-II-Abschluss in der wichtigen Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen inzwischen vom 4. auf den 12. Platz abgestürzt. Andere Länder haben kräftig zugelegt, während in Deutschland die Bildungsbeteiligung stagniert und hohe Abbrecherzahlen in Schule und Lehre die Bilanz belasten.

      Bildungs-Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen (SPD) sagte, der OECD-Bericht könne die deutsche Bildungspolitik "nicht beruhigen". Gleichwohl sei aber "einiges in Gang gekommen". Vor allem beim Studium gebe es eine Trendwende. Der Anteil der Studienanfänger pro Altersjahrgang sei mit der Bafög-Reform von 28 Prozent (1998) auf 35 Prozent (2002) gestiegen. Im Schnitt der Industriestaaten sind dies 47 Prozent. Für Deutschland sieht der OECD-Bericht wegen der geringen Abiturientenzahl kaum noch Zuwachs-Potenzial. Während im OECD-Mittel 57 Prozent eines Jahrganges eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben, beträgt dieser Anteil in der Bundesrepublik 42 Prozent.

      Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Hessens Schulministerin Karin Wolff (CDU), lehnte es ab, sich an einer Debatte über eine höhere Abiturienten-Quote zu beteiligen. Es gebe einen "schützenswerten Mix" von Abitur und Lehre. Ziel sei es, in allen Bereichen "Begabungsreserven so weit als möglich auszuschöpfen", etwa durch eine bessere Bildung der Migranten-Kinder.

      Mit seinen staatlichen und privaten Bildungsausgaben liegt Deutschland gemessen am Brutto-Inlandsprodukt mit 5,3 Prozent deutlich unter dem OECD-Gesamtwert von 5,9 Prozent. Deutlich mehr geben Kanada (6,4), Dänemark (6,7), Frankreich (6,1), Korea (6,3), Schweden (6,5) und die USA (7) für Bildung aus. Catenhusen verwies auf die deutliche Steigerung des deutschen Bundesbildungsetats von über 30 Prozent seit 1998, räumte aber ein, dass Länder wie Schweden dabei noch deutlicher zugelegt hätten.

      Der jährliche vorgelegte weltweite OECD-Vergleich zeigt, dass deutsche Lehrer nach ihren Kollegen in der Schweiz über die höchsten Grundgehälter verfügen, zugleich aber auch sehr viele Unterrichtsstunden geben müssen.
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      schrieb am 16.09.03 17:43:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Und nächstes Semester holst du dir die ID bwlstudent80 ?
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 18:00:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2 von pollux

      :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 18:15:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1

      Wie gut, dass es dank Rot-Grün demnächst Studiengebührn geben wird. Dann wird D Weltmeister mit der geringsten Hochschulabsolventenquote...

      :mad:
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      schrieb am 16.09.03 18:52:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      Blue Max,
      dann gibt es vielleicht auch wieder Lehrlinge, denen man nicht erst beibringen muß, daß ein Kilo tausend Gramm hat?

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      schrieb am 16.09.03 19:14:18
      Beitrag Nr. 6 ()
      da wär ich mir nicht so sicher, brokateur.
      Avatar
      schrieb am 16.09.03 19:40:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      #6 wobei wärst du dir nicht sicher?
      a) es gibt mehr lehrlinge
      b) 1000 gramm sind ein kilo(gramm)
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 19:58:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      AUSLÄNDISCHE STUDENTEN

      Pannenstatistik unter Verschluss

      Von Hermann Horstkotte

      Die deutschen Hochschulen trommeln weltweit für ein Studium im Lande Humboldts. Die Werbekampagne trägt Früchte: Noch nie gab es so viele ausländische Studenten in Deutschland wie heute. Doch die Euphorie schlägt um in Ernüchterung. Und über ihre Misserfolge bei der Ausbildung der akademischen Gäste schweigen die Unis lieber.

      Mindestens 30 Prozent aller Erstsemester mit deutschem Abitur machen in ihrem Fach keinen Abschluss. Weitere 20 Prozent wechseln das Studium oder die Hochschule, womit ihre Spuren versanden. Das ist bekannt, seit Jahren legt das Hochschul-Informations-System (HIS) immer neue Untersuchungen zu Studienabbrechern vor.

      Marketing-Logo: Deutschland lockt


      Aber wie steht es um Studienanfänger mit ausländischem Schulabschluss? Eine Stichprobenuntersuchung gibt es auch dazu - nur veröffentlicht werden darf sie noch nicht. Die "Schwundquote" sei weit höher als bei deutschen Studenten, verrät Christian Bode, Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

      Die genauen Daten sind offenbar so verheerend, dass Bode sie erst preisgeben will, wenn die vier untersuchten Hochschulen damit einverstanden sind: die RWTH Aachen, die Universitäten München und Bielefeld und die Hamburger (Fach-)Hochschule für angewandte Wissenschaften. Es sickerte bereits durch, dass die Zahl der erfolgreichen Studenten beispielsweise in Aachen überschaubar ist. Dort hatte acht Jahre nach Studienbeginn lediglich jeder fünfte Ausländer in einem Diplomstudiengang seinen Abschluss in der Tasche.

      Deutschland inzwischen auf Platz 3 der Gastländer

      Die miserablen Erfolgsaussichten stehen in krassem Gegensatz zu den weltweiten Marketinganstrengungen, die mehr als hundert Hochschulen unter Führung des DAAD für den Studienstandort Deutschland unternehmen - unter der schönen Bezeichnung GATE Germany (Guide to Academic Training and Education). Mit dem Slogan "Hi! Potentials - International careers made in Germany" werden kluge Köpfe in Asien, Amerika oder Osteuropa geködert.


      Tatsächlich sind mächtige Fortschritte bei der Internationalisierung der deutschen Hochschulen zu besichtigen. Die Zahl der ausländischen Studenten ist in den letzten Jahren rasant gestiegen; unter den begehrten Gastländern rangiert Deutschland inzwischen auf Platz drei hinter den USA und Großbritannien. Deutschland sei wieder "ein attraktiver Studienstandort", frohlockte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn über den "Beginn einer neuen Ära". Im kommenden Jahr will die SPD-Politikerin das Auslandsmarketing mit weiteren 14 Millionen Euro vorantreiben.

      Doch hinter diesem Tor nach Deutschland erwartet die meisten ausländischen Studenten in Wirklichkeit der reine Frust, schon wegen mangelnder sprachlicher Vorbereitung und Betreuung sowie fehlender Eignungstests für das Wunschfach. Die Stimmung an den Hochschulen droht zu kippen. Längst murren Rektoren und Mitarbeiter von Auslandsämter über die Kehrseiten der globalen Werbung - teils offen, teils hinter vorgehaltener Hand. Sie fordern mehr akademische Klasse anstelle schierer Masse.

      Unzufrieden mit der Qualität der Bewerber

      Jochen Hellmann, Abteilungsleiter Internationales an der Hamburger Uni, beschreibt das Kontrastbild so: "Die Marketing-Kampagne zielt auf internationale Hochbegabungen. Aber es kommen Bewerber ganz unterschiedlicher Qualifikation. Die Anwerbung zielt auf Graduierte, aber es drängen Studierwillige ins erste Semester. Die Kampagne setzt auf die Schnellen und Erfolgreichen aus aller Welt, aber Ausländer studieren hier lange und mit eher geringem Erfolg."


      Kampagne "Hi! Potentials": Umstrittene Erfolge


      Nach Hellmanns Erfahrungen entspricht nur ein Drittel der ausländischen Studenten dem deutschen Wunschbild. Das zweite Drittel sei zwar fachlich und persönlich ebenso qualifiziert, wolle sich aber "nach Lebensplan und -alter" gar nicht weiterbilden, sondern benutze den Studentenstatus lediglich zur "Aufenthaltsverstetigung". Als Beispiel nennt Hellmann eine Koreanerin, die zu Hause ein Kunstgeschichtsstudium überragend abgeschlossen hat und in Hamburg eine Galerie betreibt. "Sie sorgt für sich selbst, bereichert unsere Kunstszene, und für gut ausgebildete Migranten wie sie halte ich Einwanderungsbedingungen ohne den Umweg über ein weiteres Studium für wünschenswert."

      Auch noch so hochgeschraubte Auswahlprüfungen vor Studienbeginn - nur 400 von 7000 Kandidaten im Jahr kommen an der Uni Hamburg zum Zuge - können solche qualifizierten Scheinbewerbungen nicht aussondern. Womöglich wären Studiengebühren eine Abhilfe, vielleicht auch studienbegleitende Prüfungen in jedem Semester.

      Eliteförderung versus Entwicklungshilfe

      Ein letztes Drittel hält Hellmann für wirklich schwache Auslandsstudenten, die nach ersten Sprachkursen zum Teil noch über Zeit und Kraft raubende "Studienkollegs" auf das Niveau der deutsche "Hochschulreife" gehievt werden müssten. Bei einer fachspezifischen Studienzulassung "der Qualifiziertesten" hätten sie schwerlich eine Chance.


      Globale Offensive: Gute Betreuung lohnt sich für die Unis bisher nicht


      Solche Auslese findet freilich nicht überall Zustimmung. Dabei gehe es viel zu sehr um "Eliteförderung" und zu wenig um die traditionelle "Entwicklungsförderung Benachteiligter", sagt etwa Hans Barkowski, Jenaer Auslandsgermanist und früherer Entwicklungshelfer. Hier müsse die auswärtige Kulturpolitik, also Außenminister Joschka Fischers Haus, die Richtung bestimmen.

      Für ausländische Studenten aller Begabungsstufen könne es nur besser werden, "wenn es sich für die Hochschulen lohnt, sie zum Abschluss zu führen", meint Jochen Hellmann. Eine sachgerechte Betreuung von Bildungsausländern kostet dreimal so viel Zeit wie die von Studierenden mit deutschem Abitur - aber dafür gibt es bisher praktisch keine finanziellen Anreize.

      Über Qualitätsmanagement wird nur viel geredet

      Im Hamburg soll sich das ab 2004 mit der amtlichen "Hochschul-Steuerung" wesentlich ändern: Die Quote ausländischer Absolventen wird unmittelbar in den Hochschulfinanzen niederschlagen. Erfolgreiche Internationalisierung macht sich dann bezahlt. Wenn die Grundfinanzierung der Hochschulen endlich von den Absolventenzahlen abhänge, so ist sich Hellmann sicher, werde es wie von selbst auch zu aussagekräftigen und prüfungsfesten Statistiken kommen.


      Wieso sollten sich die Bildungsanbieter aber ernsthaft darum kümmern, solange es darauf gar nicht ankam? Die Uni Bielefeld zum Beispiel kann offenbar nicht einmal Studenten mit deutscher und ausländischer Hochschulreife (Abitur) klar auseinander halten. So wenig von seinen Kunden weiß kein Unternehmen, das sich als Dienstleister auf echten Märkten behaupten muss. Womöglich sind die Statistiken, über die DAAD-General Bode sich jetzt den Kopf zerbrechen muss, auch deshalb so schlecht, weil schon das Basis-Zahlenmaterial weithin unsauber und unzuverlässig ist.

      Die Hochschulen, die so viel über Qualitätsmanagement sprechen, können daraus lernen, wie viel sie auf dem Gebiet noch tun müssen - damit der Ruf der "deutschen Qualitätsarbeit" nicht rund um den Globus Schaden nimmt.


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