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    IWF billigt Stand-by-Kredit an Argentinien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.09.03 13:24:46 von
    neuester Beitrag 23.09.03 16:05:59 von
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      schrieb am 22.09.03 13:24:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      IWF billigt Stand-by-Kredit an Argentinien über 12,55 Mrd USD

      Dubai (vwd) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Argentinien am Samstag einen Stand-by-Kredit über 12,55 Mrd USD eingeräumt und damit eine Vereinbarung abgelöst, die am 31. August ausgelaufen war. Zudem wurde der Bitte Argentiniens um eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist für rund 2,43 Mrd USD entsprochen, teilte der Fonds in Dubai am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank mit. Im vergangenen Jahr und seit Beginn des laufenden Jahres habe Argentinien willkommene Fortschritte gemacht zu wirtschaftlicher Stabilität zurückzukehren, auch wenn sich das Land weiter großen Herausforderungen gegenüber sehe, kommentierte die stellvertretende Geschäftsführerin des Fonds, Anne Krueger.

      Diesen Herausforderungen trage das mittelfristig ausgerichtete Drei-Jahres-Programm Rechnung, das drei fundamentale Elemente beinhalte: Zum einen solle die Fiskalpolitik wachstumsfördernde Maßnahmen ergreifen, um die Beziehungen zu den Gläubigern des Landes zu normalisieren. Dazu zähle etwa 2004 ein konsolidierter Primärüberschuss von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dieses Ziel soll von einer strikten Kontrolle der Ausgaben von Zentralregierung und Provinzen flankiert werden. Die Regierung habe sich auch auf Primärüberschüsse in den Folgejahren verpflichtet, Teil des Programms seien zudem eine Steuerreform und eine Neuordnung der Beziehungen zwischen den Gebietskörperschaften.

      Zum zweiten umfasst das Programm laut Krueger eine Strategie, die ein starkes Bankensystem gewährleisten und die zur Stützung der Erholung entscheidende Zunahme an Bankausleihungen erleichtern soll. Gleichzeitig soll eine breit basierte Preisstabilität erreicht werden: Das finanzpolitische Programm zielt auf eine Verankerung der Inflationserwartungen im einstelligen Bereich. Die argentinischen Behörden wollen sich demnach mit Vorschlägen zu einer größeren Unabhängigkeit der Zentralbank befassen und bis Ende 2004 zu einer Inflationssteuerung übergehen. Zum dritten ist eine insitutionelle Reform vorgesehen.

      "Der Fonds räumt ein, dass mit dem vorgeschlagenen Programm eine Reihe von Risiken verbunden sind", sagte Krueger nach einer Diskussion des IWF-Board in Dubai zu dem Thema. Unter anderem sei dies darauf zurückzuführen, dass Kernelemente der Fiskal- und Bankenreform erst zu einem späteren Zeitpunkt formuliert würden. Entschlossene politische Maßnahmen Argentiniens und eine starke Identifikation der Regierung mit dem Programm seien entscheidend, um diese Risiken zu minimieren. Krueger sagte, fundamental für den Erfolg des Programms sei der baldige Abschluss einer Restrukturierungsvereinbarung mit den privaten Gläubigern, die dem Land den Weg zu einer Rückkehr an die Kapitalmärkte ebnen würde.
      +++ Christian Vits/Andreas Kißler
      vwd/20.09.2003 - 16:17 Uhr
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 13:26:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      IWF stellt argentinischen Wirtschafts-Rahmenplan vor

      Dubai (vwd) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat am Sonntag den Rahmenplan Argentiniens für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes in den Jahren 2003 bis 2006 veröffentlicht, der Grundlage des am Samstag gebilligten Stand-by-Kredits des Fonds ist. Dem argentinischen Regierungsplan zufolge soll sich der primäre Haushaltsüberschuss im laufenden Jahr auf 2,5 (2004: 3,0) Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) belaufen, wobei die Überschüsse vor allem auf der Ebene der Zentralregierung anfallen würden, während in den Provinzen ein auf 0,6 Prozent erhöhter Aktivsaldo zu erwarten sei.

      Das Wirtschaftswachstum des Landes wird auf 5,5 Prozent taxiert, in den Folgejahren bis 2006 könne ein konstanter Zuwachs um glatt vier Prozent erwartet werden. Der Wachstumsanstieg im laufenden Jahr wird von der Regierung insbesondere auf die Erholung der Investitionsneigung in jenen Sektoren zurückgeführt, die von der realen Abwertung des argentinischen Peso profitieren konnten. Zugleich werde der Außenhandelsüberschuss im Verlauf des Programms auf 6,5 Prozent zurückfallen. Das Exportwachstum werde zwar zulegen, doch werde dieser Anstieg von einer Zunahme der Importe mehr als ausgeglichen werden, auch wenn Letztere dann noch immer deutlich unter dem Niveau vor der Wirtschaftskrise des Landes liegen würden.

      Der Preisauftrieb wird 2003 in einer Bandbreite von fünf bis sechs Prozent gesehen. Im kommenden Jahr will die Regierung eine Inflationsrate von sieben bis elf Prozent in Kauf nehmen, die sich bis 2006 wieder auf vier bis sieben Prozent zurückbilden soll. In der Kapitalbilanz werde ungeachtet einer erwarteten Verbesserung der Nettozuflüsse an privaten Geldern im weiteren Jahresverlauf eine externe Finanzierungslücke von 4,3 Mrd USD entstehen, die sich in den Jahren 2004 bis 2006 auf rund 13 Mrd USD belaufen werde. Die Regierung sei aber zuversichtlich, dass sich dieses Defizit durch Umschuldungen und weitere Unterstützung der multilateralen Kreditgeber ausgleichen lässt.

      Die fiskalische Disziplin der Provinzen soll über jährliche Arrangements mit den Provinzen sichergestellt werden, bis umfassendere Reformen der Beziehung zwischen Zentralregierung und Provinzen in Kraft treten. Während der kommenden drei Jahre sollen auch sämtliche Wechselkurskontrollen auslaufen. Daneben wird in der Geldpolitik ein Übergang zu einer Inflationssteuerung angestrebt, die von der Einrichtung einer von der Zentralbank unabhängigen Bankenaufsicht begleitet werden soll. In Zusammenarbeit mit der Weltbank sieht der Plan eine Neuverhandlung von 63 Konzessionen im Versorgungsssektor vor.

      Der Rahmenplan ist Teil des auf drei Jahre angelegten IWF-Programms, das der IWF am Samstag gebilligt hatte und einen Stand-by-Kredit über 12,55 Mrd USD beinhaltet. Mit der Kreditlinie wird eine Vereinbarung abgelöst, die am 31. August ausgelaufen war. Zudem war der Bitte Argentiniens um eine Verlängerung der Rückzahlungsfrist für rund 2,43 Mrd USD entsprochen worden. Das Drei-Jahres-Programm soll Fiskal- und Bankenreformen sowie eine Reform der Institutionen fördern. Fundamental für den Erfolg des Programms ist aus Sicht des IWF der baldige Abschluss einer Restrukturierungsvereinbarung mit den privaten Gläubigern.
      +++ Andreas Kißler/Christian Vits
      vwd/21.09.2003 - 20:23 Uhr
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 16:05:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      BdB lehnt argentinischen Umschuldungsvorschlag ab

      Dubai (vwd) - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat am Dienstag den am Vorabend von Argentinien vorgelegten Vorschlag zur Umschuldung seiner privaten Verbindlichkeiten klar abgelehnt. "Der Vorschlag ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel," sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Manfred Weber am Dienstag am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Dubai. Wäre die von Argentinien vorgeschlagene 75-prozentige Kürzung des Anleihe-Nennwertes tatsächlich das Endergebnis der Verhandlungen, dann "hätten wir so etwas wie einen bailout der öffentlichen Gläubiger durch die privaten", sagte Weber.

      Allerdings sei der Bankenverband operativ nicht an den Umschuldungsverhandlungen beteiligt, die von den einzelnen Banken geführt würden. Die privaten Kreditgeber seien durch das jüngste "Vorpreschen des IWF" durch die vom Fonds mit Argentinien abgeschlossene Übereinkunft in eine schwierige Situation geraten, sagte Weber. Diese Übereinkunft sei "wenig zufriedenstellend". Hier sei ein "Sonderfall" geschaffen worden, denn Argentinien sei Zugang zu neuen IWF-Mitteln gewährt worden, obwohl es im Zahlungsverzug sei. Weber sagte, durch diese Vereinbarung werde nun eine Gesamtlösung erheblich erschwert, denn diese hätte die Interessen der privaten Gläubuger im Sinne eines "fairen Burden-sharing" einbeziehen müssen.

      Die Schuldenbedienungskapazität des Landes sei fast vollständig durch die auf drei Jahre angelegte Vereinbarung mit dem Fonds ausgeschöpft. Zudem sei versäumt worden, notwendige Strukturreformen in Argentinien in gebotenem Umfang festzuschreiben. Weber sagte, man müsse sich auch fragen, "welche Effekte die Vereinbarung für künftige Kreditgeber hat". Von den Verbindlichkeiten Argentiniens im Gesamtumfang von 180 Mrd USD entfallen nach Angaben des Verbandes knapp 95 Mrd USD auf private Gläubiger.
      +++ Andreas Kißler
      vwd/23.09.2003 - 08:55 Uhr


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