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    Thema Antisemitismus (schwierig) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.10.03 18:39:17 von
    neuester Beitrag 03.11.03 00:56:48 von
    Beiträge: 34
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      Avatar
      schrieb am 29.10.03 18:39:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      --------------------------------------------------------------------------------

      Ran Ha Cohen

      lehrt in der Abteilung Vergleichende Literatur an der Tel Aviv Universität und ist Literaturkritiker für die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth, Israels verbreitetste Tageszeitung.


      Zitat


      --------------------------------------------------------------------------------

      Mißbrauch von Antisemitismus

      Ein Brief aus Israel


      Der Vorabend des jüdischen Neujahrsfestes (26.9.2003) ist eine ausgezeichnete Möglichkeit für das, was jüdische Tradition Kheshbon Nefesh nennt oder ein In-Sich-Gehen und über sog. „Antisemitismus“ nachzudenken, der jetzt zum einzigen bedeutsamsten Element jüdischer Identität geworden ist.

      Juden mögen an Gott glauben oder nicht glauben, sie mögen Schweinefleisch essen oder nicht essen, in Israel leben oder nicht dort leben – sie werden alle durch eines miteinander verbunden: durch den unbegrenzten Glauben an den Antisemitismus. Wenn ein Palästinenser einen unschuldigen israelischen Zivilisten tötet, dann ist dies Antisemitismus. Wenn Palästinenser einen Soldaten der israelischen Besatzungsarmee in ihrem eigenen Dorf angreifen, ist es Antisemitismus. Wenn die UN-Hauptversammlung mit 133 zu 4 gegen Israels Entscheidung, den gewählten palästinensischen Führer zu ermorden, stimmt, bedeutet dies, daß außer den USA, Mikronesien und den Marschall-Inseln alle anderen Länder rund um den Globus antisemitisch sind. [...]

      Antisemitismus ist eine allumfassende Erklärung. [...] Jüdisches Bewußtsein, das sich auf Antisemitismus konzentriert, hat die Form von antisemitischen Verschwörungstheorien angenommen, wie die Protokolle der Weisen von Zion[...] Juden rechnen jede Kritik an Israel antijüdischer Verschwörung zu. Wie wir sehen werden, ist dies nicht die einzige Ähnlichkeit zwischen anti-palästinensischer Haltung und antisemitischer Haltung.

      Es ist höchste Zeit, dies deutlich und laut auszusprechen: während der ganzen jüdischen Geschichte seit dem Babylonischen Exil im 6. Jhdt. hat es keine bessere Zeit gegeben als die unsere: nie gab es weniger Antisemitismus. Es gab für Juden nie eine bessere Zeit als die, in der wir leben.

      Bis etwa vor zwei Generationen war der Antisemitismus eine legitime, politische, kulturelle Haltung bei den meisten führenden Weltmächten. Antisemitismus war etwas, was man offen aussprechen konnte, worauf man sogar stolz war. Juden nicht zu mögen, war so natürlich, wie man heute Ungeziefer verachtet. Heute ist Antisemitismus ein Tabu und in jedem entwickelten Land der Erde ein kriminelles Vergehen. Selbst wirklich antisemitische Gruppen verleugnen ihren antisemitischen Charakter, da sie wissen, daß dies politisch unannehmbar ist. Nicht wie in früheren Jahrhunderten, wo Antisemitismus in direktem Verhältnis zur Zahl der Juden im entsprechenden Land stand und so eine reale Bedrohung für sie darstellte – sind die Länder, in denen heute Antisemitismus herrscht (meist arme muslimische Länder) praktisch ohne Juden, so daß die aktuelle Gefahr für sie minimal ist: Vertreter muslimischer Gemeinschaften im Westen müssen ihre antisemitische Haltung als Vorbedingung ablegen, wenn sie ins politische System aufgenommen werden wollen.

      Nur wenige Generationen vorher [...] wurden Juden in allen größeren Konzentrationen wie Bürger zweiter Klasse behandelt. Ihnen wurden fast universal die bürgerlichen und religiösen Rechte vorenthalten. Da gab es Beschränkungen beim Zugang zur Universität und vielen Berufen, beim öffentlichen Dienst und jeder Machtposition. Manchmal war sogar das Heiraten und Kinderkriegen von Quoten und Lizenzen abhängig. Solche institutionalisierte Diskriminierung und Unterdrückung ist heute nicht nur völlig abgeschafft: sie ist einfach unvorstellbar. Mit einer enthüllenden Ausnahme: (Israel, wo nicht-orthodoxe religiöse Juden benachteiligt werden) erfreuen sich Juden aller religiösen Freiheit, wo immer sie sich befinden. Sie haben volle Staatsangehörigkeit, wo immer sie leben mit vollen politischen, zivilen und Menschenrechten wie jeder andere Bürger auch. Das mag trivial klingen, aber bis vor nur wenigen Generationen und während des 1. und 2. Jahrtausends war es nicht so. Unterdrückerische Regime brachen entweder zusammen oder die jüdische Bevölkerung verließ das Land.

      Heutzutage könnte ein orthodoxer Jude das mächtigste Amt der Welt übernehmen und Präsident der USA werden (Ich persönlich hoffe, daß er – Joe Lieberman – nicht gewinnen wird). Ein Jude kann Bürgermeister von Amsterdam sein – in einem "antisemitischen" Holland; ein Minister im „antisemitischen“ Britannien, ein führender Intellektueller im "antisemitischen" Frankreich, ein Präsident der "antisemitischen" Schweiz, der Hauptherausgeber der größten Tageszeitung im "antisemitischen" Dänemark oder ein industrieller Magnat im "antisemitischen" Rußland. Das wäre vor hundert Jahren unvorstellbar gewesen. Juden haben heute unbegrenzten Zugang zu jeder Institution in jedem Land, in dem sie leben. Ironischerweise wird ein konvertierter Jude als möglicher Nachfolger auf den Heiligen Stuhl genannt. Gleichzeitig schenkt das "antisemitische" Deutschland (inzwischen Heimat der am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinschaft) Israel drei Unterseeboote, das "antisemitische" Frankreich hat Israel mit dem Know-how nuklearer Technik für Massenvernichtungswaffen versehen und das "antisemitische" Europa hat Israel als das einzige nicht-europäische Land zu allem eingeladen, sei es Fußball oder Basketball-Ligen oder zu Eurovisions-Liederwettbewerben und hat israelischen Universitäten einen besonderen Status für wissenschaftliches Fund-Raising gewährt. [...]

      Im Staat Israel sind antisemitische Aussagen immer zynisch ausgenützt worden und je nach Belieben wurden tatsächliche Antisemiten entweder verurteilt oder es wurde mit ihnen zusammengearbeitet. [...] Moralische Erwägungen haben in Israels Politik und Diplomatie niemals eine Rolle gespielt. [...]

      Der Mißbrauch von angeblichem Antisemitismus ist moralisch verabscheuungswürdig. [...] Menschen, die dieses Tabu mißbrauchen, um Israels rassistische und genozidale Politik gegenüber den Palästinensern zu unterstützen, tun nichts anderes, als die Erinnerung an jene jüdischen Opfer zu schänden, deren Tod aus humanistischer Perspektive nur insofern Sinn hat, als er eine ewige Warnung an die Menschheit ist vor aller Art von Diskriminierung, Rassismus und Genozid.

      [...] Dadurch daß die jüdischen Opfer der Vergangenheit heraufbeschworen werden, um die jüdischen Täter von heute zu verteidigen, - denk daran, daß Israel eines der mächtigsten Militärs der Erde hat – ist dies abgesehen davon ein moralischer Fehler und peinlicherweise dem Antisemitismus selbst ähnlich.

      Ein gutes Neues Jahr 5764.

      _______________________________________

      Quelle: ZNet Deutschland 25.9.2003

      [13.10.2003]
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 19:47:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      hmm lebt der autor noch in freiheit :eek:

      irgendwie hat er den punkt getroffen, aber sowas darf auch nur ein jude sagen...
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 20:19:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      @sgeler

      Da hast Du recht, so ist es.

      Man kann es aber auch so auf die moslemischen Leutchen übertragen. Dort klingt auch jede Kritik immer wie, in dem Fall dann
      "antimoslemisch". Da gleichen sich die beiden Völker.

      Wir hier haken wie die Kesselflicker aufeinander rumm, aber es wird anders aufgenommen, halt lockerer.

      Finde den Beitrag gut, staune darüber, wie ruhig es in diesem Thread ist und bin gespannt, wann er gesperrt wird:D
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 20:29:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      rhum

      ich finde schon das er auch bezug zu wirtschaft hat

      geht ja nicht nur um das thema #1 sondern um das was dahinter steckt und welche auswirkungen es auf die weltwirtschaft hat

      in usa ist kritik ja auch inzwischen unamerikanisch und damit ist dieses thema wirklich wichtig für den weiteren verlauf der wirtschaft ...puhh :)

      komisch ist nur das wir selbst auf uns rumhacken dürfen (freie meinungsäusserung) aber sonst der maulkorb mit widerhaken ist :(
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 15:06:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ja, sgeler, sowas traut sich nur ein Jude zu sagen - denn es liegt letztendlich auch an ihnen, den Antisemitismus zu definieren. :D

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      schrieb am 30.10.03 16:20:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      nichtdie

      dann hätten wir ja nun eine perfekte Definition:laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 16:42:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      nichtdie

      das ist ein Brief eines Juden, der sich an Juden wendet.

      Juden untereinander, vor allem aus Rußland nach Israel eingewanderte Juden erheben in diffamierender Absicht neuerdings den Vorwurf des Antisemitismus.

      Als Kampfbegriff.

      Und dieser Brief soll da einiges zurechtrücken.

      Was der autor nicht bedacht hat (oder es war ihm gleichgülig) ist, daß dieser Brief nun natürlich auch in die Hände von Antisemiten gelangt, die ihn für ihre Zwecke funktionalisieren.

      Da wird dann mal wieder ein Jude zum Kronzeugen gegen Juden gemacht, in der erwünschten Darstellung dessen, was Antisemitismus sei.

      Aber das kann, das muß man hinnehmen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 17:37:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Vielleicht sollten wir Deutschen mal daran arbeiten Anti-Deutschtum als Begriff zu etablieren und politisch zu ächten.

      Das gibt es nämlich auf der ganzen Welt und wird völlig ungeniert ausgesprochen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:17:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      und hier die fragwürdigen Ansichten eines CDU-Abgeordneten:

      ANTISEMITISMUS

      "CDU-Abgeordneter soll Juden "Tätervolk" genannt haben

      Der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks die Juden als Tätervolk bezeichnet. In seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober soll er in seinem Heimatort Neuhof bei Fulda zudem den Holocaust verharmlost haben.

      Frankfurt am Main - Laut HR sagte Hohmann, vor allem jüdisch-stämmige Bolschewisten seien für die Verbrechen während der kommunistischen Revolution in Russland verantwortlich. "Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen", wird der CDU-Mann weiter zitiert. ..."

      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:22:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      Befassung wurde soeben für die Tagesthemen heute abend angekündigt.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:53:58
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Chef von Yukos, Michail Chordorkowski hat jüdische Vorverfahren. Ist das mit ein Grund dafür, dass sich in Politik und bei den Medien nicht die Protestwelle gegen die Inhaftierung des Managers erhebt, die viele erwartet hatten? Ist das eine Form von Antisemitismus? Konnte deshalb Putin seine Macht gegenüber Yukos ungebremst ausüben? Oder spielt der Faktor der jüdischen Herkunft keine Rolle mehr im heutigen Rußland?

      Solschenizyn hat in einem neuen umfangreichen Werk die Verstrickung vieler russischer Juden in das Terroregime der Tscheka und Lenins nach der Oktoberrevolution herausgearbeitet. Nach Solzschenizyn soll ein russischer Jude sogar der Erfinder des ersten Vergasungswagens sein, mit dem viele Regimekritiker und für den Kommunismus unnütze Menschen von der Tscheka vergast worden sein sollen - schon bald nach dem Ende des 1. Weltkriegs, lange vor Auschwitz! Sind Solzschenizyns Ausführungen eine Quelle für neuen Antisemitismus, für ungerechtfertigte Verallgemeinerungen von Vorurteilen gegenüber Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung?

      Möglicherweise sind diese Ermittlungen/Behauptungen von Sozschenizyn Grundlage für die Ausführungen des CDU - Politikers Martin Hohmann am 3.Oktober gewesen. Darüber regen sich jetzt ja so viele auf. Vielleicht zu Recht. Entweder hat Sozschenizyn richtig recherchiert, dann darf man ihn zitieren, oder die ganze Geschichte russisch - jüdischer menschenverachtender Führungskräfte im kommunistischen Rußland nach der Oktoberrevolution ist falsch, übertrieben oder gar erdichtet.

      Tatsache für mich ist jedenfalls, dass Trotzki, der auch viel "Dreck am Stecken hat", jüdischer Herkunft war. Man muß sich natürlich vor Verallgemeinerungen hüten! Nach Solschenizyn waren tatsächlich besonders viele grausame Menschen in der Führungsschicht der KP Rußlands jüdischer Abstammung! Die haben aber auch viele Russen jüdischer Abstammung umgebracht oder umbringen lassen. Viele Juden in der Sowjetunion waren Opfer!

      Das Thema Anisemitismus und angeblicher Antisemitismus hat somit (siehe Yukos, siehe Martin Hohmann) hochaktuellen Bezug zur Wirtschaft, nicht nur wegen des Israel - Palästinakonflikts, und möglicherweise auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft weltweit. Wenn der amerikanische Präsident Bush besonders von israelfreundlichen Führungskräften der US -Wirtschaft, gerade aus dem Finanzsektor, zu einem kriegerischen Vorgehen gegen den Irak ermuntert wurde, so hat das im ganzen arabischen Raum wirtschaftliche Auswirkungen und könnte auch den Antisemitismus dort, bzw. die Vorbehalte gegen Israel, angeheizt haben. Wer zuviel Israel hilft, könnte damit bei den Moslems gerade bewirken, dass deren Feindschaft gegen Israel entstehen oder zunehmen könnte. So schwierig ist das Thema Antisemitismus!! So hoch aktuell!
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:57:11
      Beitrag Nr. 12 ()
      ANTISEMITISMUS

      CDU-Abgeordneter soll Juden "Tätervolk" genannt haben

      Der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks die Juden als Tätervolk bezeichnet. In seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober soll er in seinem Heimatort Neuhof bei Fulda zudem den Holocaust verharmlost haben.

      Frankfurt am Main - Laut Hessischem Rundfunk hatte der CDU-Gemeindeverband von Neuhof die Rede Hohmanns im Internet veröffentlicht. Der Sender zitierte den CDU-Politiker weiter mit den Worten: "Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der Täterschaft der Juden fragen."
      Weiter habe Hohmann gesagt, Juden seien in großer Anzahl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv gewesen. "Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet", sagte Hohmann laut Hessischem Rundfunk weiter.

      "Es war ein schlimmes Jahrhundert, es waren schlimme Ideologien", sagte Hohmann der ARD. Es habe auf beiden Seiten viel Leid gegeben. Das Leid sollte gleichermaßen anerkannt werden.

      In dem am Donnerstag gesendeten Beitrag sagte Dieter Graumann von der jüdischen Gemeinde in Frankfurt, er sei angewidert. "Der Antisemitismus in Deutschland ist über die Stammtische gewandert und im Deutschen Bundestag angekommen."

      CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer sagte in der ARD-Tagesschau zu den Äußerungen seines Fraktionskollegen: "Das kann nicht unsere Meinung sein." Er bezeichnete Hohmanns Aussagen als "unerträglich". "Das kann nicht unsere Meinung sein." Deshalb werde die CDU-Führung das Gespräch mit Hohmann suchen.

      Die hessische SPD forderte den Ausschluss Hohmanns aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,271958,00.h…
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 21:47:25
      !
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      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:05:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ SEP, #7

      Bei all unseren Differenzen in anderen Fragen: Hier stimme ich dir ausdrücklich zu.
      Dieser Brief ist nicht gedacht und nicht geeignet als Rechtfertigung für Antisemiten.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:12:03
      Beitrag Nr. 15 ()
      Zumindest bei #13 verstößt schon ein Hereinstellen dieses Pamphlets eindeutig gegen die Boardrichtlinien. Ich habe das Posting an W:0 zwecks Überprüfung gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:41:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      ich glaube, rv, da kommt eine Lawine auf uns zu.

      n-tv hat gerade Hohmann zitiert, und eines der Zitate zur Abstimmung bei deren Zuschauern gestellt.

      Es wird die Normalisierung gegenüber Juden gefordert. Das kann nichts Gutes bedeuten.

      Und damit ist die Sonderrolle, Teil 2 der Deustchen, sich aus unserer Geschichte ergebend, futsch. Mit den sich dann ergebenden Konsequenzen für hier Lebende.

      Teil 1 war bekanntlich der zerplatzte Traum einer jüdisch- deutschen Synergie. Auch Teil 2, die wenigen Habenpunkte nach der Katastrophe zu retten, ist gescheitert.

      Ich habe begriffen, daß die Qualitäten von Gesellschaften sich darüber definieren lassen, wie sie mit ihren Juden umgehen.

      Und zwar Qualität in jeder Hinsicht: Kulturell, Wirtschaftlich, wissenschaftlich.

      Was einiges aussagt über eine völlig übersehene, uns betreffende Komponente des Unglücks, das über Deutschland kam.

      Zugeschüttet von überlagernden Abläufen, wie den Wiederaufbau, Wiedervereinigung usw usf.

      Das Quentchen Genialität ist abhanden gekommen. Es rutscht wieder in die Aura der Abwesenheoit von Genialität, die das tausendjährige Reich ausgemacht hatte.

      Es wäre wichtig gewesen, etwas Derartiges hier wieder möglich zu machen, und dafür haben viele Menschen auf beiden Seiten hart gearbeitet.

      Das Bubis- Bekenntnis hat eigentlich bereits das Scheitern angekündigt. Unsere uninspirierte Gesellschaft folgt in ihrem Scheitern dieser verdeckten Bubis- Erkenntnis mit einigen Jahren Verzug.

      Schwierige Sätze. Geht nicht anders. Sind schwierige Zusammenhänge.

      Du bist intelligent genug, Dir die Sache aus dieser Sicht einmal zurechtzulegen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:58:23
      Beitrag Nr. 17 ()
      @sep

      Es wird die Normalisierung gegenüber Juden gefordert. Das kann nichts Gutes bedeuten.

      wieso?

      Mit den sich dann ergebenden Konsequenzen für hier Lebende.

      wenn du die jüdische gemeinde meinst, welche konsequenzen soll sie ziehen?
      der artikel im posting #1 sagt es klipp und klar:

      nie ging es den menschen mit jüdischem glauben besser!

      Es rutscht wieder in die Aura der Abwesenheoit von Genialität, die das tausendjährige Reich ausgemacht hatte.

      :eek: :rolleyes: es mag sein, das deutschland durch die von dir genannten probleme, geistig zum stillstand kommt, aber dein bezug aufs 3. reich ist absoluter quark...und reine provokation.

      butthead
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 15:11:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      Gut, real_

      ich bezeichne das tausendjährige Reich als eine Zeitspanne dumpfer Abwesenheit von Genialität.

      Du bezeichnest dies als Quark, und als Provokation.



      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 15:20:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      dein bezug aufs 3te reich in verbindung mit antisemitismus und der brd ist quark...

      dass das 3te reich der tiefpunkt der deutschen war steht ausser frage...
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 15:37:38
      Beitrag Nr. 20 ()
      #real

      nichts dergleichen steht in meinem Text. Auch nicht sinngemäß.

      Aber daß Du es für Quark hälst, das leuchtet mir schon ein.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 15:41:08
      Beitrag Nr. 21 ()
      Sep,

      ich habe in der Antisemitismusdebatte immer Verständnis für deine Position gehabt - und dieses Verständnis wächst noch.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 15:54:16
      Beitrag Nr. 22 ()
      rv

      ich habe auch immer registriert, wo ich angegriffen wurde, und wo nicht.

      Du mußt aufpassen, daß Du Dich hier nicht in eine Ecke drängen läßt.

      Die fülle ich bereits aus. ;)

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:01:49
      Beitrag Nr. 23 ()
      Es rutscht wieder in die Aura der Abwesenheoit von Genialität, die das tausendjährige Reich ausgemacht hatte.

      willst du mich veralbern? dein wörtchen ``es`` steht für das heutige deutschland...


      butthead
      (der glaubt, dass sich sep und p2001 in ihrer ecke sehr wohl fühlen...weil sie es sich dort so bequem gemacht haben...zu bequem):laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:04:14
      Beitrag Nr. 24 ()
      ja, und ?

      SEP
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:07:57
      Beitrag Nr. 25 ()
      bleib in deiner ecke...stehst ja eh nicht mehr auf um da rauszukommen...:D


      butthead
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 16:27:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      #21 ;)

      Ich hab mir die Hohmann-Rede mal wirklich in ihrer vollen Länge angetan.
      Sie ist noch weit schlimmer, als ich das nach den bekannten Zitaten angenommen hatte.

      Mir ist unverständlich, wie jemand bei Sätzen wie

      ,, Jede andere Nation neigt eher dazu, die dunklen Seiten ihrer Geschichte in ein günstigeres Licht zu rücken. Vor beschämenden Ereignissen werden Sichtschutzblenden aufgestellt. Bei den anderen wird umgedeutet. ... Solche gnädige Neubetrachtung oder Umdeutung wird den Deutschen nicht gestattet. Das verhindert die zur Zeit in Deutschland dominierende politische Klasse und Wissenschaft mit allen Kräften. Sie tun "fast neurotisch auf der deutschen Schuld beharren" , wie Joachim Gauck es am 1.10. 2003 ausgedrückt hat. ...
      Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. ... Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.
      "

      weder Antisemitismus noch Verharmlosung des Holocaust finden kann.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 20:42:08
      Beitrag Nr. 27 ()
      Was für Konsequenzen hätte es, den Holocaust zu verharmlosen?
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 20:54:13
      Beitrag Nr. 28 ()
      Wenn auch nicht der komplette Inhalt der Rede die Tatsachen trifft, so gibt es jedoch auch einiges wo er den Nagel auf den Kopf trifft.
      Der Begriff "Tätervolk" stört mich persönlich am meisten, da ich der Meinung bin, daß es ein solches tatsächlich nicht gibt, noch jemals gegeben hat.
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 19:59:20
      Beitrag Nr. 29 ()
      Ist Hohmann jetzt "eingeknickt", hat er sein Gesicht verloren?
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 17:36:55
      Beitrag Nr. 30 ()
      War es richtig, dass sich Hohmann entschuldigte für seine Rede, wenn er selbst immer davon ausgegangen ist, Juden nicht als Tätervolk bezeichnet zu haben?
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 17:45:55
      Beitrag Nr. 31 ()
      Parteiräson.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 17:51:44
      Beitrag Nr. 32 ()
      MMUNNA
      es geht nicht darum, wovon Hohmann ausgegangen ist, sondern darum, was er gesagt hat.
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 18:43:52
      Beitrag Nr. 33 ()
      In Anbetracht der ungeheuerlichen rassistischen Entgleisungen reicht die laue Entschuldigung von Herrn Hohmann keinesfalls aus - zumal dies nicht der erste Fall ist. Dabei geht es keineswegs nur um die Formulierung ,,Tätervolk", sondern um den gesamten Tenor dieser Rede.

      Immerhin hat die CDU insoweit Konsequenzen gezogen, dass er als Berichterstatter für die Zwangsarbeiterentschädigungen abgezogen wird.
      Merkel unterstützt damit die strikte Auffassung ihres Fraktionsvize Wolfgang Bosbach. Dieser hatte der "Bild am Sonntag" gesagt: "Ganz gleich, wie sich Martin Hohmann äußert: Diese Position (als Berichterstatter) muss er sofort aufgeben. Wenn er weiter so stur bleibt, dann muss er mit weiteren Konsequenzen rechnen. Dann schließt er sich selbst aus der Fraktionsgemeinschaft aus."
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 00:56:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      Paul Spiegel und andere behaupten, Hohmann habe sich strafbar gemacht mit seiner Rede. Folgenden Straftatbestand soll Hohmann erfüllt haben:

      § 130 Volksverhetzung

      (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

      1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder

      2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

      wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

      (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

      1. Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,

      a) verbreitet,

      b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,

      c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder

      d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder

      2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk verbreitet.

      (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 220a Abs. 1 bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.

      (4) Absatz 2 gilt auch für Schriften (§ 11 Abs. 3) des in Absatz 3 bezeichneten Inhalts.

      (5) In den Fällen des Absatzes 2, auch in Verbindung mit Absatz 4, und in den Fällen des Absatzes 3 gilt § 86 Abs. 3 entsprechend.


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      Thema Antisemitismus (schwierig)