+++ Jagd auf Daytrader !!! - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 03.12.03 12:17:56 von
neuester Beitrag 03.12.03 13:27:28 von
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Powersellern sitzt der Fiskus im Nacken
Rund 10.000 Deutsche, glaubt eBay, erwirtschaften sich über Online-Auktionen einen veritablen Nebenverdienst. Schön, dachten sich da die Finanzbehörden, und riefen "X-Pider" ins Leben: Die Fiskus-Suchmaschine durchforstet eBay nach Steuersündern.
Von Secondhand-Klamotten bis zum Brusthaartoupet - Auktionen im Internet werden immer beliebter. Fast zwölf Millionen Bundesbürger nutzen regelmäßig die Marktplätze von eBbay und Co., um ihre private Habe mit Profit zu verticken. Weltweit zählt Marktführer Ebay rund 60 Millionen Kunden. Alle 25 Minuten wandert ein VW, alle sieben Minuten ein Staubsauger und alle dreißig Sekunden ein Handy über den Ladentisch.
Doch die auf den virtuellen Trödelmärkten erzielten Gewinne sind nicht immer reine Privatsache - gewerbliche Händler müssen mit dem Finanzamt teilen. Wer seinen Keller entrümpelt oder die Wohnung eines verstorbenen Angehörigen auflöst, hat beim Online-Verkauf nichts zu befürchten, selbst wenn er etliche Teile anbietet oder kurzfristig größere Umsätze erzielt. Zum steuerpflichtigen Händler wird man erst, wenn dauerhaft ertragreiche Geschäfte gemacht werden oder sogar Ware zugekauft wird, um sie mit Gewinn unters Volk zu bringen.
Der Fiskus interessiert sich daher verstärkt für Existenzgründer und etablierte Händler, die die Anonymität des Internets gezielt nutzen, um am Finanzamt vorbei im großen Stil schwarze Kasse zu machen. Mit Hilfe einer virtuellen Suchmaschine namens "X-Pider" durchforstet seit Sommer eine spezielle Prüfgruppe der Steuerfahndung aus Nordrhein-Westfalen sämtliche Verkaufsportale auf der Suche nach unerkannten Steuersündern. Wer über längere Zeit viel verkauft oder größere Posten Neuware anbietet, gerät daher schnell ins Visier der Fahnder. Pseudonyme bewahren die Profi-Verkäufer nicht vor der Enttarnung. Die Betreiber der Online-Portale müssen die Klarnamen der "Power-Seller" auf Verlangen der Finanzämter offenbaren.
Jagd auf Daytrader
Wer dem Fiskus Abgaben schuldig bleibt, kann sich auch nicht einfach unbemerkt aus dem Staub machen. Nicht nur die Meldebehörden müssen das neue Domizil offenbaren. Auch die Post leistet kräftig Amtshilfe. Unter der Adresse www.umzugsdatenbank.de stöbern pfiffige Steuerfahnder in den erteilten Nachsendeaufträgen säumigen Steuerzahlern hinterher, um die neue Anschrift zu ermitteln.
Ins Visier der Beamten geraten in jüngster Zeit auch verstärkt professionelle Wertpapierhändler, so genannte Daytrader, die von zu Hause aus im Sekundentakt Wertpapiere kaufen und verkaufen, um am Fiskus vorbei üppige Spekulationsgewinne zu erwirtschaften. Als Handelsplattform dienen das Internet und Firmen wie die Düsseldorfer Sino AG, die den Zockern Software und Computertechnik zur Verfügung stellt. Da die Steuerfahndung den Börsenspekulanten im Netz nur schwer auf die Schliche kommt, werden die Dienstleistungsfirmen verstärkt von Betriebsprüfern des Finanzamtes durchleuchtet.
Besonderes Interesse findet dabei regelmäßig die Kundenkartei. Massenweise Kontrollmitteilungen an die Wohnsitzfinanzämter der Profi-Zocker folgen. Da die Internet-Dienstleister keinen Banken-Status haben, können sie sich auch nicht unter Hinweis auf das Bankgeheimnis vor der gezielten Rasterfahndung schützen. Ist ein Spekulant nicht bei seinem Finanzamt gemeldet oder passen die Handelsdaten nicht zu seinen Einkommensverhältnissen, wird die Steuerfahndung in Marsch gesetzt. Das um seinen Anteil geprellte Finanzamt fordert bis zu zehn Jahre rückwirkend die hinterzogenen Steuern auf Heller und Pfennig ein - zuzüglich sechs Prozent Zinsen pro Jahr.
Michael Degethof, ddp
Rund 10.000 Deutsche, glaubt eBay, erwirtschaften sich über Online-Auktionen einen veritablen Nebenverdienst. Schön, dachten sich da die Finanzbehörden, und riefen "X-Pider" ins Leben: Die Fiskus-Suchmaschine durchforstet eBay nach Steuersündern.
Von Secondhand-Klamotten bis zum Brusthaartoupet - Auktionen im Internet werden immer beliebter. Fast zwölf Millionen Bundesbürger nutzen regelmäßig die Marktplätze von eBbay und Co., um ihre private Habe mit Profit zu verticken. Weltweit zählt Marktführer Ebay rund 60 Millionen Kunden. Alle 25 Minuten wandert ein VW, alle sieben Minuten ein Staubsauger und alle dreißig Sekunden ein Handy über den Ladentisch.
Doch die auf den virtuellen Trödelmärkten erzielten Gewinne sind nicht immer reine Privatsache - gewerbliche Händler müssen mit dem Finanzamt teilen. Wer seinen Keller entrümpelt oder die Wohnung eines verstorbenen Angehörigen auflöst, hat beim Online-Verkauf nichts zu befürchten, selbst wenn er etliche Teile anbietet oder kurzfristig größere Umsätze erzielt. Zum steuerpflichtigen Händler wird man erst, wenn dauerhaft ertragreiche Geschäfte gemacht werden oder sogar Ware zugekauft wird, um sie mit Gewinn unters Volk zu bringen.
Der Fiskus interessiert sich daher verstärkt für Existenzgründer und etablierte Händler, die die Anonymität des Internets gezielt nutzen, um am Finanzamt vorbei im großen Stil schwarze Kasse zu machen. Mit Hilfe einer virtuellen Suchmaschine namens "X-Pider" durchforstet seit Sommer eine spezielle Prüfgruppe der Steuerfahndung aus Nordrhein-Westfalen sämtliche Verkaufsportale auf der Suche nach unerkannten Steuersündern. Wer über längere Zeit viel verkauft oder größere Posten Neuware anbietet, gerät daher schnell ins Visier der Fahnder. Pseudonyme bewahren die Profi-Verkäufer nicht vor der Enttarnung. Die Betreiber der Online-Portale müssen die Klarnamen der "Power-Seller" auf Verlangen der Finanzämter offenbaren.
Jagd auf Daytrader
Wer dem Fiskus Abgaben schuldig bleibt, kann sich auch nicht einfach unbemerkt aus dem Staub machen. Nicht nur die Meldebehörden müssen das neue Domizil offenbaren. Auch die Post leistet kräftig Amtshilfe. Unter der Adresse www.umzugsdatenbank.de stöbern pfiffige Steuerfahnder in den erteilten Nachsendeaufträgen säumigen Steuerzahlern hinterher, um die neue Anschrift zu ermitteln.
Ins Visier der Beamten geraten in jüngster Zeit auch verstärkt professionelle Wertpapierhändler, so genannte Daytrader, die von zu Hause aus im Sekundentakt Wertpapiere kaufen und verkaufen, um am Fiskus vorbei üppige Spekulationsgewinne zu erwirtschaften. Als Handelsplattform dienen das Internet und Firmen wie die Düsseldorfer Sino AG, die den Zockern Software und Computertechnik zur Verfügung stellt. Da die Steuerfahndung den Börsenspekulanten im Netz nur schwer auf die Schliche kommt, werden die Dienstleistungsfirmen verstärkt von Betriebsprüfern des Finanzamtes durchleuchtet.
Besonderes Interesse findet dabei regelmäßig die Kundenkartei. Massenweise Kontrollmitteilungen an die Wohnsitzfinanzämter der Profi-Zocker folgen. Da die Internet-Dienstleister keinen Banken-Status haben, können sie sich auch nicht unter Hinweis auf das Bankgeheimnis vor der gezielten Rasterfahndung schützen. Ist ein Spekulant nicht bei seinem Finanzamt gemeldet oder passen die Handelsdaten nicht zu seinen Einkommensverhältnissen, wird die Steuerfahndung in Marsch gesetzt. Das um seinen Anteil geprellte Finanzamt fordert bis zu zehn Jahre rückwirkend die hinterzogenen Steuern auf Heller und Pfennig ein - zuzüglich sechs Prozent Zinsen pro Jahr.
Michael Degethof, ddp
... zuzüglich sechs Prozent Zinsen pro Jahr.
Als ob der Staat das Geld gewinnbringend angelegt hätte.
Als ob der Staat das Geld gewinnbringend angelegt hätte.
#2
6% sind aber nicht sclecht..hätte ich auch gerne
6% sind aber nicht sclecht..hätte ich auch gerne
un so schliesst sich der Kreislauf wieder. Die erfogreichen Zocker werden wieder abgezock und die Bank(die eigentlichen Abzocker) bekommen ihr Geld über den Umweg Staatskasse wieder zurrück.
Interessant ist auch, daß immer von sogenannten Zockern gesprochen wird.
Ein Zocker ist ein Glücksspieler, der üblicherweise am Ende immer verliert. Von dem also sowiso nichts zu holen ist.
Ein Zocker ist ein Glücksspieler, der üblicherweise am Ende immer verliert. Von dem also sowiso nichts zu holen ist.
Anscheinend doch @rockford
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