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    Mein vorerst letzter Thread ! Bin nun Reich ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.01.04 19:19:47 von
    neuester Beitrag 05.01.04 19:22:36 von
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      schrieb am 05.01.04 19:19:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo @all

      Wie ich feststellen musste, bin ich nicht dazu geschaffen,
      den Börsenkursen hinterher zu laufen. Zwar habe ich im laufe der Jahre einiges an Erfahrung gesammelt, und auch
      zum Wissen der -W- Formation beigetragen, die sich immer widerholt und mit der manch einer vielleicht schon
      gute Gewinne erzielt hat. Aber meine Bestimmung liegt nicht hier, sie liegt ganz woanders. Ich musste erst Verlieren und weinen sowie lernen besser zu sehen, spüren und zu verstehen. Doch jetzt fühle ich mich Reich, Reich an Worten,
      um das zu schaffen was von mir verlangt wird. Ein Ziel zu erreichen, welches ich selbst nicht einmal kenne.

      mfg jojobada

      Fortsetzung des Klassikers: Narziss und Goldmund.

      Bis jetzt sind mir in den letzten zwei Tagen
      zwei Kapitel leicht von der Hand gegangen.Hier und da gilt es, die Dialoge die Teilweise noch fehlen, genau zu überdenken und weise zu wählen.
      Dennoch werde ich das was ich schreibe, immer
      weiter versuchen zu verbessern, um dem Meister nahe
      zu kommen. Der Weg ist weit, aber der Weg ist mein Ziel und er wird mich irgendwann im Leben dahin führen. Dessen bin ich mir sicher!


      Erstes Kapitel

      Goldmund war dahingeschieden, sein Leben war verloschen, wie die Flamme einer Kerze, die von einem heftigen Gewittersturm, ausgepeitscht wurde. Narziss, saß noch lange an dem Bette Goldmunds. Die Seele des Toten Freundes war bereits auf Reisen. Vielleicht zu seiner Mutter Eva-Maria? Vielleicht auch zur Hölle? Wie er es zu Lebzeiten immer wieder betonte. Sein Körper lag da, auf seinem Mund ein leichtes Lächeln. Narziss hielt die Hand seines Freundes, den er so geliebt hatte. Der Körper Goldmunds wurde immer kälter, seine Lippen verfärbten sich blau, sein Gesicht wurde aschfahl, aus seinen Gliedern entwich so die letzte Wärme, sein Körper, wurde starr und steif. Nach einiger Zeit, legte Narziss, Goldmunds Hände auf dessen Brust und faltete diese zum Gebet. Narziss ging schweren Herzen zurück ins Kloster und auf dem Wege dorthin, nahm er nichts wahr, auch nicht den heftigen Regenschauer der seine nassen Augen verdeckte. In seiner Kammer angekommen, verschloss er hinter sich die Türe, um zu weinen. Tränen die er nicht zeigen wollte, Gefühle die Narziss immer wieder vor seinen Mitmenschen zu verbergen wusste. Keiner vermochte in seine Seele zu blicken. Niemand wusste wie es im inneren Narziss den Abt aussah. Und das Geheimnis seiner wahren Gefühle, würde auch niemals einer zu Gesicht, oder auch nur zu spüren bekommen.

      Im Kloster von Mariabronn war Trauer eingekehrt!
      Die Beerdigung Goldmunds war im beisein aller Klosterschüler und Mönche vollzogen worden. Sein Tod brachte nicht nur Stille und Schweigen mit ins Kloster auch unvorstellbare Wehmut, Wehmut die Narziss, bester Freund Goldmund am meisten traf.

      Goldmunds Leben brachte einst Erheiterung mit ins Kloster nach Mariabronn. Jeder der ihn kannte, ging in sich, sah wie schnell das Leben doch verblassen konnte. Goldmund war einst der Lebende beweis dafür, dass das Leben zwei Seiten hatte und Goldmund lebte, kostete diese Menschlichen Züge voll und ganz nach seinem Herzen aus. Viele der Klosterschüler kannten die Geschichten, die Goldmund zu seinen Lebzeiten erlebt und gelebt hatte und ein wenig Neid keimte so in jedem von ihnen, weil das Klosterleben mehr strenge und teils wenig Freude mit sich brachte. Das Leben Goldmund, stand in dem Gegensatz zu dem Leben im Kloster doch es brachte immer einiges an Aufregung, Zerstreuung und Spannung mit dorthin, in dem zum Teil monotonen, tristen, spröden, langweiligen Dasein.
      Jetzt aber wo Goldmund nicht mehr unter den Lebenden weilte, war es so, dass alles wieder in eine gewisse Art Lethargie verfallen war. Es gab kaum Gelächter, gescherzt wurde nur selten und wenn jemand dabei ertappt wurde, wie er sich in Zeiten der Trauer seinen Gefühlen hingab, so trafen die seinen auf feuchte, oder auch weinende Augen. die nicht vergessen konnten, weil jeder Gedanke an den lieben Goldmund schmerzte. Auch Narziss, hatte Mühe seine Gefühle im Bann zu halten. Der stolze, sehende und kluge Narziss, hatte es schwer, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, dass es auch seine Schüler im Unterricht immer wieder bemerkten. Zeitweise, war Narziss so in sich gekehrt, dass er mitten im Satz inne hielt, seine Augen, auf den Platz gerichtet hatte, wo einst Goldmund der ewige Träumer saß. Doch jetzt war dieser Platz leer. Nie wieder würde es einen zweiten Jüngling wie Goldmund geben, nie wieder würde jemand wie er kommen um ihn zu ersetzen. Goldmund war in seiner Art einzigartig und das machte ihn zu Lebzeiten, zu einen geliebten Menschen nicht nur bei den Frauen auch als Freund war er sehr begehrt. Wie groß war doch das Leid, welches Narziss mit sich trug. Es kam vor, das Narziss den Unterricht unterbrach, denn er fühlte und spürte in seinen tiefsten innern, dass Lernen nicht alles im Leben war. Das Leben so sagte er einmal, wäre der beste Lehrmeister und wie recht er doch damit später einmal haben sollte.
      Nach langen Gesprächen mit seinen Ordensbrüdern, ließ er es zu, dass alle Klosterschüler,
      am Ende der Woche Freigang bekamen, um sich im Dorf nach gewissen Regeln, die Narziss aufstellte, zu vergnügen. Das brachte mit sich, dass seine Schüler ausgeglichener waren und beim Unterricht eifriger mitwirkten. Narziss sah wie seine Schüler aufblühten und das Gefühl mit anzusehen wie jeder einzelne von ihnen über sich hinauswuchs, machte ihn ein wenig glücklicher. Narziss verfolgte aus nicht weiter Entfernung, wie seine Schüler in den kurzen Pausen und am Abend in ihrer Freizeit von ihren Erlebnissen sich gegenseitig berichteten.
      Mit der Zeit lockerte sich die Spannung und es kehrte wieder ein geregeltes Leben im Kloster von Mariabronn ein. Doch ein Mensch blieb immer noch still und in sich gekehrt. Wie oft wurde Narziss im Blumengarten, unter dem Rosenstrauch, im Kreuzgärtchen bei den drei Tierköpfen, die aussahen wie wilde Hunde oder Wölfe gesehen, da wo einst Goldmund gefunden wurde. Wie oft stand er da, am großen Rosenbogen, mit gesengten Haupt mit geschlossenen Augen, an der Stelle, wo Goldmund von den Worten Narziss in sich sackte und von dem jeder glaubte, er wäre gestorben. Narziss stand nun da mit nackten Füßen, als ob er all die Vergangenheit in sich aufsaugen wollte, das fühlen, was Goldmund einst spürte. Die Kälte unter ihm, die Kälte des Steins, die Energie der Erde die sie von sich gab. Narziss sog den Duft der Luft und der Rosen in sich auf, Atmete mal leicht und dann ganz tief, blähte seine Lungen mit dem lieblichen Duft der Rosen auf, um das zu fühlen und zuschmecken, zu riechen, wie Goldmund es zu seiner Zeit immer tat, wenn er durch den Rosengarten wandelte, und dabei die Vögel und andere Kleintiere zu beobachteten um ihr verhalten zu studieren. Immer wieder sah man Narziss in der kleinen Kapelle, bei Goldmunds Schnitzerei stehen. Und immer wenn Narziss sich die Pracht von Goldmunds geschaffenen Schnitzereien anschaute, fand er hier und da eine neue Stelle an den anmutigen, schönen geschnitzten Bildnis, dass in ihm immer wieder etwas entzücken hervorrief und eine Mimieck aus seinem Gesicht entlockte. Mal glitt Narziss sanft mit seinen Händen und Fingern über die Rundungen des Gemäldes, welches aus Goldmunds Händen, Fantasie, Träumen entsprungen, geformt war. Aus seinem inneren aus seinem Leben und erlebten, aus seiner Vorstellung, aller Weltlichen Erfahrung, die aus ihm das machte, was er einst war. Narziss einziger wahrer Freund. So vergingen zwei Jahre. Narziss schien wieder ganz der Alte, doch war in ihm ein Unbehagen. Etwas in ihm beschlich ihn, bedrängte ihn, etwas Zeit in diesem kurzem Leben, für sich zu nehmen, die Welt so zu erleben wie er sie eigentlich nicht kannte. Er wollte die Welt für sich gewinnen, alles in sich aufsaugen, spüren, fühlen und so erleben wie einst sein Freund Goldmund, der soviel zu berichten hatte, wenn er von seinen Tagesreisen zurückkehrte und davon erzählte wie es nur ein Lebender unter der Sonne und des Himmels berichten konnte. Narziss, erkannte, wie wichtig es für ihn war, dass Leben wie es in seiner ganzen unergründlichen Art war, zu kosten. Das Leben, welches es vermochte einen Menschen zum Menschen zu machen. Immer wieder sah Narziss, wie seine Schüler aufgingen, aufblühten, lebten und wie gut ihnen diese Freiheit den er ihnen schenkte bekam. Narziss, beschloss in seinem Herzen, dass es so in seinem Leben nicht mehr weiter gehen konnte. Der in Wehmut und an Armut von Gefühlen lebte, der nur aus wenigen erlebten, sondern mehr aus Büchern zu berichten hatte, er der Theoretiker, zwar Abt des Klosters, aber nicht unbedingt ein Mann von Welt, der etwas wirkliches zu berichten hatte. Wie einst Goldmund, der das Leben kannte, und alle ihn deshalb bewundert hatten. Narziss machte sich daran eine Reise zu planen, eine Reise die aus seinem Herzen, aus seinen nicht erfüllten Leben, entsprungen war. Eine Reise der er sich hingeben wollte, eine Reise die zwei Jahreszeiten andauern sollte. Narziss wollte auf den Spuren Goldmunds wandern, dass in sich aufnehmen, was Goldmund in seinem Leben zu sehen, fühlen und zuspüren bekam. Narziss ging mit dieser Vorstellung zu Erich dem Meister, einst der Lehrling Goldmunds, der die Werkstätte nach dem Tode Goldmunds übernommen hatte und die Arbeit des Schnitzers weiterführte, und berichtete von seinem Vorhaben. Narziss wollte Erich dabei haben, denn in Erich steckte ein Teil Goldmunds. In Erich Gesellen und Meisterstücken, vermochte Narziss immer wieder die weichen Rundungen Goldmunds zu erkennen. Goldmund lebte Zumindest ein Teil von ihm lebte in Erich weiter. Und deshalb lag es nahe, das Erich ihn auf seiner langen Reise begleiten sollte. „Hallo Meister Erich“ rief Narziss als er die Schnitzer-Werkstatt betrat. Erich begrüßte den Abt mit einem leichten Kniefall und einem Handkuss. „Wie sieht es aus bei Dir, würdest Du mich auf eine Reise, die zwei Jahreszeiten andauert und im Sommer beginnt, vielleicht begleiten?“ „ ja„ Antwortete Erich sogleich. Erich war von dieser
      Idee die ihm Narziss in einem kurzen ausführlichen Gespräch mitteilte, fasziniert. Denn auch er hatte mittlerweile einen Gesellen und zwei Gehilfen in seiner Schnitzer-Werkstatt. Und so kam es ihm sehr gelegen, in die Welt hinaus zu ziehen. Um sich in Kirchen, Kapellen, Anregungen für neue Bildnisse, Gemälde, sowie Schnitzereien zu sammeln. Eindrücke aus dem Leben, die einst auch Goldmund seinen Meister zu dem machten, was er einmal war. Ein Meister der Kunst der Wahrnehmung und der Bildlichen Vorstellung und auch Darstellung! Ein Meister der es verstand, Bilder die in seinen Kopf reiften, mit seinen Händen zu formen, und den Ausdruck zu verleihen, der den sehenden und denkenden Menschen, die unmöglichsten Gedanken, Träume und auch Tränen zu entlocken vermochte. Bilder und Zeichnungen, in denen soviel Liebe, Hingabe, Gefühl war, wie sie einzigartiger nicht sein konnten.

      Der Frühling brach an, die Tage vergingen wie im Flug. Der Frühling entlockte den Bäumen, Sträuchern und Blüten, zarte junge Blätter. Und mit den Blättern kam der Sonnenschein. Der Duft von jungen frischen Graß lag in der Luft, und mit allen dessen, kam auch der liebliche Gesang der Vögel. Die immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen, entfachten in Narziss eine gewisse Überschwänglichkeit, die keiner so recht verstehen konnte. Auch konnten seine Schüler von Zeit zu Zeit ihren Abte immer wieder ein Lächeln abgewinnen. Ein Lächeln, welches sie schon seit fast zwei Jahre nicht mehr zu sehen bekamen. Aber nur Narziss, wusste seine Freude einzuordnen. Sie gehörte der bevorstehenden, ungewissen aber auf sich neugierig machenden Reise.


      Zweites Kapitel

      Der Sommer war da. Der Sommer, in all seiner ganzen Pracht, die Wärme, die Wohltat, die er spendete die Glückseligkeit, die seinen Mitmenschen um ihn herum zu freundlichen geschöpfen Gottes machte. Und dennoch viel es Narziss schwer sie zu verlassen. Doch wollte und musste Narziss diesen Schritt wagen. Denn schließlich war er immer für sie da gewesen. Und so hatte auch Narziss es verdient, einmal im Leben an sich zu denken. Eine kurze Zeit seines langen Theoretischen Leben im Kloster, für eine gewisse Zeit zu unterbrechen, um sich dem Leben zu stellen, hinzugeben, wie es sein Freund Goldmund einst tat.


      Der Tag der Abreise war da! Es könnte kein besserer Tag als dieser sein. Das Wetter war ihnen froh gestimmt. Der Sommer und die Sonne, entfalteten sich zu einer herrlichen Pracht. Narziss und Erich, machten sich für die lange Reise zurecht. Allzu viel, wollten sie nicht mit auf den Wege nehmen. Ein gebündelter Sack mit ein wenig wärmender Kleidung, festes Schuhwerk, sowie etwas Brot und geräucherte Wurst. Narziss nahm zudem noch einen prall mit Silber und Gold gefüllten Geldbeutel mit, den er sorgfältig unter seiner Kleidung verbarg.

      Zuvor aber speisten Narziss und Erich am frühen Morgen, mit allen Klosterschülern und Mönchen, im großen Speisesaal, um sich für die Reise zu stärken. Nach dem ausgiebigen Mahl, verabschiedeten sich Narziss und Erich von jeden einzelnen Freund. So durchschritten
      beide das große Tor mit den Doppelsäulen und den Rundbogen, liefen an der großen Kastanie
      vorbei, die soviel zu erzählen hatte, drehten sich immer wieder zu ihren Freunden um, die ihnen soviel bedeuteten, und mit gehobener Hand zum Abschied zuwinkten. Sie fingen ein Lächeln auf, einen ebensolchen Gruß mit der Hand, und manch ein Klosterschüler, weinte zum Abschied eine Träne oder vielleicht auch zwei. Auch als beide in weiter Ferne waren
      und ihre Gefährten nur noch als kleine Gestalten erkannten, hoben sie immer wieder ihre
      Arme zum Gruß. Ihre Blicke nach vorne gerichtet und die Sonne im Rücken, liefen sie so
      schon einige Stunden über Feld und Acker, über Stock und Stein. Ein Weg von dem sie
      wussten, das auch Goldmund ihn einmal beschritten hatte. Mit jeden Schritt den sie taten, berührten sie vielleicht den selben Stein, den selben Boden unter ihren Füßen wie auch Goldmund ihn zu seinen Lebzeiten berührt hatte. Jeder Baum den sie sahen, jedes Haus,
      jedes Gehöft sah auch einst Goldmund mit seinen Augen. Und dennoch waren es nicht
      die selben Dinge, die Zeit nagte an ihnen, und wie sehr vermochte sie den Stein durch Regen zu glätten, den Baum zu biegen und zu formen, das Haus und Gehöft zu verändern. So sah sicherlich auch Goldmund seine damalige Gegenwart. Nur was er dabei fühlte und dabei wirklich sah, in seinen damals so jugendlichen Gedanken, dass wussten selbst beide nicht zu beschreiben auch nicht mit dem erfahrenen Wissen, welches aus Büchern und der Theorie
      entstand und nicht aus Bildern, die von der Welt oder vom Menschen geschaffen wurden.
      Und dennoch hatte Narziss, die Begabung, Menschen die er nicht kannte, sondern nur sah, zu beurteilen, als ob er ihn schon Jahre um sich hatte. Narziss sah mit anderen Augen, mit anderem Verstand, nicht mit so blumigen Augen wie einst Goldmund. Und das wusste Narziss auch.

      Es war bereits Mittag, Narziss und Erich, beschlossen unter einer großen Kastanie,
      wie sie auch vor ihrem Kloster stand, zu rasten. An ihren Zweigen, hangen zahlreiche
      grüne Blätter und der Wind glitt sanft durch das Blattwerk. Die wuchtige Kastanie, spendete
      in der großen Hitze, die von der unerschöpflichen Sonne ausging, die Kühlung und frische,
      wie sie zwei Wanderer ihrer Art gebrauchen konnten. Narziss lehnte an dem großen Baumstamm, Atmete breitbrüstig die Frische in sich ein. Sein Blick war dem großen Astwerk zugewandt. Er schaute, wie der sachte, warme Wind die Blätter hin und her trieb, er lauschte
      dem sanften rauschen, welches so klar und deutlich zu hören war. Narziss schaute auf die stachelige Hülle, diese umschloss, die Herzhaft schmeckende Frucht, die Narziss schon des öfteren am Kaminfeuer gebraten und genüsslich verzehrt hatte. Doch jetzt war es Sommer
      und die Hülle, umschloss die Frucht mit ihrer stacheligen Haut und diese musste bis zum Herbst warten, bis sie reif war und zu Boden fallen würde, um aufzuspringen, um ihr inneres frei zu geben, um zu warten bis sie reif war, reif um einen neuen Baum, ein noch größeren, schöneren Baum entstehen zu lassen. Narziss und Erich waren Müde des Wanderns. Das Mahl welches sie gemeinsam einnahmen, machte sie träge und schläfrig. Narziss und Erich, wechselten nur wenige Worte miteinander. Narziss war halt ein Theoretischer Denker und Erich, war mit seinen wenigen einfachen Worten, im Umgang nicht allzu gewand. Vielmehr,
      vermochte er mit seinen Zeichnungen und Schnitzereien, das zum Ausdruck zu bringen, wo
      seine Worte aufhörten. Beide waren ungleich, und doch zog es sie an, machte sie zu Freunden, in der Fremde. Die Müdigkeit hatte sie eingeholt. Sanft schliefen sie unter der großen Kastanie, angelehnt an ihren dicken Stamm ein und glitten jeder von sich in seine eigene Traumwelt hinein. Narziss, Träumte davon wie er in der Kapelle auf dem Podest
      von Goldmund stand. Wie er von seiner Abenteuerlichen Reise, seinen Klosterschülern
      berichtete, wie er all seine Erlebnisse, mit anderen, leichten und wieder ausdruckstarken Worten, wie er sie nie zuvor gebrauchte, wie sie ihn das Leben und die Erfahrung die er in
      der Ferne machte, zum Ausdruck brachte. Erich, Träumte von großen Städten, mit hohen Türmen, die angestrahlt von der Sonne in all ihrer ganzen Pracht dastanden, um von alten Zeiten zu erzählen, von schönen Bildern, von den schönsten Schnitzereien von den anmutigsten Gebilden seiner Zeit zu berichten hatten. Erich Träumte von allerlei Wilden Tieren, die ihm nicht fremd waren, dann Träumte er wieder von den allerschönsten Farben, die von den Schnitzern und Malern angerührt wurden, um die glanzvoll aus Holz geschnitzten wilden Tiere damit zu verzieren und zum Leben zu erwecken.

      Narziss, glitt in den nächsten Traum, er Träumte von seinem Vorgänger, Abt Daniel der zu
      ihm sprach, ihm ein Urteil seines sehenden Vermögens darbrachte. Er sagte zu ihm, wie allein Narziss doch war, dass zwar alle ihn beneideten und verheerten und seine Geistigen lehrreichen Errungenschaften zu schätzen wussten aber nicht dessen wirklich
      wahrer Freund sein konnten. Bis zu dem Tage, als Goldmund der einst gelockte Jüngling im Kloster erschien, um sein wahrer Freund zu werden, der es auf seine Art ihm gleichtat, aber nur auf seiner beherzten Art im Umgang mit der Natur und dem Menschen, im Wissen um die Welt, alles entgegenbrachte, um mit Narziss dem Lehrer Gleichdazustehen.
      Wie sehr hätte Abt Daniel, Narziss einmal unartig gesehen, unartig und verwegen so wie Goldmund es war, der nichts aber auch gar nichts ausschlug, der alles nahm was ihm die Welt zu Füßen legte, die Welt selbst und auch die Frauen, die ihm nicht nur ein Lächeln sondern auch sich selbst, ihre Liebe und ihren Körper schenkten. Einmal bekam Narziss zu hören,
      wie hochmütig aber auch ehrlich, aufrichtig im Leben dastand. Und jetzt lag er mit Erich
      unter der großen Kastanie und war der Mutter Natur so nah, dem Leben, der Liebe ausgeliefert das er von all dem süßlichen und schlechten kosten wollte, um seine Neugier zu stillen. Narziss wollte einmal im Leben unrein sein, um sich wie Goldmund der Beichte und der Buße hinzugeben.

      Narziss schlug die Augen auf, sein Traum verfolgte ihm noch im Gedanken.
      Wie schwer hatte er es, sich mit dem Wirrwarr anzufreunden. Mit dem Treiben nach Wolllust,
      Begierde und Sehnsucht nach wahren Leben, die er nie in seinem Leben als Klosterschüler und Abt zu spüren bekam. In im wuchs etwas großes, mit Worten nicht wieder zugebenes, ein Gefühl der inneren Unruhe, hingerissen vom Leben, vom ein Sein und nicht Sein von alledem was die Welt zubieten hatte, zu kosten. Narziss überwand sich und wollte sein inneres überwinden gar listig sein, seine dunkle Seite, die er selbst nicht einmal kannte ausspionieren, doch er fand nichts in seinem inneren, und so blieb ihm nur eins. Narziss, wollte all das tun wonach er selbst nicht einmal verlangte. Dinge zu tun, von denen er noch nicht einmal gewagt hatte sie in seinen verrücktesten Träumen zu Träumen.

      Narziss, weckte Erich seinen Begleiter, und bat ihm sich zu beeilen, damit sie es noch vor Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Dorf schaffen würden. Nachdem sie ihre Sachen
      gepackt und umgebunden hatten. schritten sie weiter durch Feld und über Acker, dabei begegneten ihnen Kornblume und allerlei Kraut. Stumm liefen sie nebeneinhehr, durch geäst, und über Moosrücken und Wurzelrippen zuweilen war über ihnen Lichter Himmel zu erkennen, zeitweise war es richtig Dunkel, als sie durch manch kleinen Walde schritten.

      Am frühen Abend, kamen Narziss und Erich in ein Dorf. Es gab nicht viel zu sehen,
      die Bürger waren arm, arm an Kleidung, Nahrung und auch sonst schien es ihnen nicht gut zu gehen. Wahrscheinlich lag es an der Pest die vor Jahren überall Einzug hielt, und die Plünderer auf den Weg brachte, alles hab und Gut zu entwenden. Sie wollten rast machen,
      und suchten nach einem Quartier für die Nacht, dabei kam es ihnen gelegen, dass sie zu einem Wirtshaus kamen welches sich „ Zum dicken Wirt“ schimpfte. sie traten in die Schenke ein,
      eine kleine Anzahl von Leuten, saßen hier und da an hölzernen Tischen auf ebensolchen Stühlen und spielten mit geschnitzten Würfeln, um scheinbar das letzte was sie bei sich hatten. Einige waren mit Lumpen bekleidet, hatten nicht einmal Leder an ihren Füßen, einige von ihnen schienen reiche Bauern zu sein, denn sie trugen Gewänder aus leinen mit bunten überhängen sowie festen Schuhwerk. Und doch hatten alle von ihnen einen Becher Wein oder eine Speise bei sich auf dem Tische stehen. Der Raum war von Leuchtern, die von der Decke herab hingen und vom Kerzenleuchtern die überall auf den Tischen standen, hell erleuchtet.
      In manch einer Ecke wo das Licht nicht hinkam, saß einer volltrunken und schnarchend
      angelehnt. Narziss und Erich setzten sich an einen der wenigen freien Tische. Der Wirt kam
      zu ihnen und begrüßte sie herzlich und offen mit lauter Stimme. Er machte einen gemütlichen
      Eindruck auf Narziss und war trotz seiner Art des Frohsinns ein harter aber gerechter Mann, der es verstand mit Menschen umzugehen. Narziss begrüßte den Wirt mit einem Gottes Gruß und bestellte zwei Becher guten Weines und zwei Abendmahle für sich und seinen Begleiter.
      Der Wirt brachte nach kurzer Zeit das Essen, und wünschte gut zu Speisen. Narziss und Erich
      genossen Speis und trank, und dennoch entging es Narziss nicht, wie immer wieder starre Blicke, Blicke des Neids und hass zu ihnen hinüber huschten. Wie sie von den Fremden
      beobachtet und beschattet wurden. Auch bemerkte Narziss, das Glitzern und funkeln in den
      Augen der Vagabunden, die auf der Straße wanderten, um rauben, und dort zuhause waren.
      Sie waren bereit, für einen falschen Blick den man ihnen zuwarf zu töten, selbst für ein lächeln hätten sie sicherlich Hand angelegt und gemordet. Für ein paar Schuhe, für ein Gewand für einige Silberlinge, für die falsche heuchlerische Ehre in ihnen. Keineswegs aber trafen Narziss Blicke die derer, die immer wieder zum Schein umherschauten als sei es für
      sie Genugtuung ihre Blicke durch den Raum schweifen zu lassen, um ihre Pupille mit
      den Geschehnissen aus dem Raume zu erweitern.

      Nach dem Essen bestellte Narziss noch zwei Becher Wein, Erich gefiel dieser Ort der immer unheimlicher wurde nicht und bat Narziss nach dem leeren der Becher ihn gleich zu verlassen.
      Narziss gab dem Wirt mit der Hand ein Zeichen, dass sie nun Zahlen wollten. Narziss glitt sachte mit einer Hand unter sein Gewand um behutsam ein Geldstück aus dem Lederbeutel zu ziehen. In dem Moment öffnete sich die Tür der Schenke. Zwei junge Frauen kamen zur Tür herein. Sogleich gingen sie zu den einzelnen Tischen und machten den Männern den Hof.
      Das lenkte die Spieler und Vagabunden für eine kurze Zeit von ihnen ab, so konnte Narziss
      dem Wirt unbeobachtet ein halben Silberling zustecken. Doch beim gehen glitt dem Wirte
      das Silberstück aus den Händen und viel mit einem Klang den jeder kannte zu Boden.
      Alle Augen waren auf den Wirt der den Silberling aufhob, um ihn in seine Hand zu verbergen gerichtet. Der Wirt drehte sich zu Narziss um und gab mit seinen Gesicht den Ausdruck
      der Verzeihung herüber. Denn nur zu gut wusste er, dass sein Haus, ein Haus von Räubern und Gauner war, die nur darauf warteten einen Fremden um seines Geldes zu berauben.

      Die beiden Frauen schlichen sich wie zwei Katzen zu Narziss und Erich an den Tisch,
      um mit ihren Händen durch deren Haar zu streicheln, sich anzuschmiegen. Eine der zweien
      sagte zu Narziss „Wie wäre es denn mit uns beiden, komm und folge mir, nicht weit von hier habe ich ein Zimmer“. Erich schaute Narziss an und Narziss nickte ganz sachte mit dem Kopf
      und gab Erich zu verstehen, dass es wohl besser sei mit den Frauen zu gehen, anstatt mit den
      Halunken. Sie nahmen ihre Sachen und verließen gemeinsam mit den Frauen die Schenke.

      So liefen Narziss und Erich mit den jungen Dirnen durch die Nacht, bis sie einige Gassen weiter an ein kleines Haus mit roten vorhängen durch denen das Licht nach draußen strömte kamen. Narziss hatte immer wieder um sich geschaut ob sie auch keiner von den Heimatlosen verfolgen würde. Erst noch wollte er sich verabschieden und zog Erich bei der Hand hinfort.
      Doch da zogen die beiden Frauen sie schon mit in das Haus und so verschwanden Narziss und Erich jeder mit einer der Frauen in deren Zimmer. Dort angelangt, wollte Narziss ein Gespräch mit der jungen Frau anfangen. Doch sogleich hielt sie ihm etwas unstet ihre Hand
      auf seinen Mund welches ihn zu verstehen gab. das es hier in diesen Raum kein platz für Worte gab. Sie nahm Narziss Bündel von den Schultern und legte ihn in eine Ecke.
      dann drückte sie hin etwas grob aufs Bett und zog dem Wanderer die Schuhe aus.
      Narziss war gefangen und er wusste es. Und doch war es ihm lieber von der Frau
      entführt zu werden als von den Gaunern, die sicherlich vor der Türe warteten, um sie
      ihres hab und Gut zu berauben oder wenngleich zu töten. Narziss hatte nun die Gelegenheit
      sich dem leben und der liebe hinzugeben. Seine Gefühle waren sich nicht sicher, denn
      es geschah schneller als er annahm, dass das Leben ihn in seinen bann ziehen würde
      und so wurde er zum Leben und lieben genötigt. Ehe er sich versah, lagen sie schon auf dem Bette. Ganz ruhig und klamm lag er da. Narziss vermochte nicht zu denken, es viel ihm schwer und dennoch konnte er einen Gedanken loswerden. „Wie würde es jetzt Erich ergehen?“ Doch Erich war anders aufgewachsen. Erich vergnügte sich bereits mit den anderen Mädchen und wusste sich zu helfen.

      Narziss war ganz beklommen und rührte sich nur wenig. Er hatte nun die Gelegenheit sich das
      Mädchen näher zu betrachten. Sie war Jung und hübsch, hatte rotes Haar ihre Augen hatten etwas vom grün und vom blau. Ihre Haut war sanft und zart und roch nach Lavendel.

      Obwohl sie eine Dirne war, war sie dennoch eine Frau und sie spürte die Unerfahrenheit sowie Befangenheit die von Narziss von den sie nicht wusste, dass er ein Abt des Klosters
      ausging. Sie drückte etwas unsanft seinen Kopf auf ihre Brust. Narziss roch an ihrer Haut
      die jetzt nicht nur nach Lavendel, auch ihren eignen süßen Geruch hatte. Er berührte ihre so zarten jungen Knospen und wusste nicht so recht damit anzufangen. Dann aber ging in ihm eine Pforte auf. Er gab sich den Gefühlen, der Wollust die auch in ihn lebten einfach hin.
      Er wollte von dem Nektar der Liebe naschen, dass kosten was er noch nie zu spüren bekam. Er wollte von dem Weiblichen, ungeblümten Scharm das empfangen was in seinen Augen
      wohl Liebe zu sein schien. Narziss genoss es aus vollen Zügen, aus dem Sein zu schöpfen.
      Es gedieh in ihm eine immer größer werdende ungestillte Leidenschaft. Er hatte sich hinreißen lassen und es tat ihm gut. Wie frei fühlte er sich, wie anmutig schön konnte das Leben sein. Wie schön war doch der Körper von dem er naschte ihn liebevoll und mal auch hastig küsste. Er wollte alles! Und sie ließ ihn. Denn auch sie hatte gefallen gefunden, an dem Kindlichen Spiel, welches er mit ihr Leidenschaftlich spielte. Wie unbeholfen er sich teilweise hingab und ihren Bauchnabel küsste, mit der Zunge langsam zu ihrem Ohr glitt,
      um ihre weichen Rundungen darin zu spüren, um seine Zunge darin zu versenken, ihren schmalz zu schmecken, ihr langes Haar dabei zu verschlucken, um wieder hinab zugleiten
      immer tiefer bis zu ihren Innenschenkeln, um vor ihren Tore inne zuhalten und ihren den Duft in sich aufzunehmen, das war für Narziss das Leben. Sie vollzogen den Liebesakt in dem er sich voll und ganz hingab. In Narziss war nicht von Demut oder Ekel. Es hatte ihn in seinen Bann gezogen, die körperliche Liebe, sie Gefiel ihm, er hatte gefallen daran gefunden. Und er war sich sicher, er würde es wieder und wieder tun. Er hatte gefallen an diesem endlos scheinenden Traum gefunden.

      Am nächsten Morgen, gab er dem Mädchen, von der er noch nicht einmal ihren Namen wusste, ein Goldstück und verließ das Haus. Erich wartete schon auf ihn und es war ihm ein wenig peinlich, so dass es ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb. Stumm liefen sie neben einher. Sie liefen in Richtung Heide, wo eine Mühle stand. Dort kauften sie beim Bauern etwas Brot und bekamen Wasser aus dem Brunnen. Sie aßen ein wenig, um dann gleich ihren Weg fortzusetzen ein Weg ins ungewisse. Auf ihren Weg, kamen sie in einem Wald, der unheimlich und still da lag. Sie gingen auf leisen Sohlen und doch ächzten ihre neue Lederschuhe unter ihren Gewicht und gaben Zeitweise eigenartige Geräusche von sich.
      Immer wieder hielten sie inne, um zu lauschen, zu hören ob sie allein auf dem Pfad durch den Wald waren. Doch einen schritt weiter, sprangen zwei Gestalten aus den Gebüschen mit
      blinkendem Stahl in der Hand. Diese Gestalten, bäumten, stellten sich vor den Reisenden
      auf und Narziss wurde gewahr, dass es besser war, nicht in ihre hasserfüllten, mordlustigen Augen zu schauen, wenngleich es ihn beunruhigte, was diese Vagabunden mit dem Messer in der Hand vorhatten. Und dennoch, würde Narziss, es ihnen gleichtun und all seine Kraft und Kampfeskunst entgegen bringen, um das Leben seines Freundes sowie sein eigenes bis
      auf das letzte zu verteidigen. Die beiden Räuber kamen langsam aber sicher auf Narziss
      und Erich zu. Narziss der sein Bündel in der Hand hielt und ihn über den Rücken hängen hatte, wartete auf den Moment wo einer von den beiden nah genug an ihnen heran kam,
      um dann das Bündel mit all seiner Kraft gegen seinen Angreifer zu schleudern. So geschah
      es dann auch. Erich der früher immer wieder als Raufbold beschimpft wurde, lachte seinen Angreifer aus und demütigte ihn, reizte ihn bis auf das äußere, Erich bekam seinen Widersacher zufassen und entriss ihm das Messer aus der Hand. Narziss hatte es derweil schwerer, und bekam die Klinge seines Kontrahenten im Gesicht zu spüren, bis aber
      Narziss doch die Überhand gewann und seinen Angreifer zu packen bekam und gegen einen
      Baum schleuderte, wo er dann mit gebrochenen Genick liegen blieb. Derweil machte sich der andere Angreifer davon und lief so schnell, wie ihn seine Beine tragen konnten.
      Avatar
      schrieb am 05.01.04 19:22:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      amen:D
      mfg.wangert;)


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      Mein vorerst letzter Thread ! Bin nun Reich !