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    Interview mit EM.TV-Chef Werner Klatten (EuramS) - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 01.02.04 09:10:08 von
    neuester Beitrag 01.03.04 23:37:29 von
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      schrieb am 01.02.04 09:10:08
      Beitrag Nr. 1 ()

      Ich ziehe die Sanierung durchErst 88 Prozent der Anleihegläubiger haben sich bislang für das Sanierungskonzept entschieden. Dennoch sieht EM.TV-Chef Werner E. Klatten noch Chancen für die Rettung seines Unternehmens vor der drohenden Insolvenz.

      EURO: Bis Freitagabend haben erst 88 Prozent der Bond-Holder zugestimmt. Ist die Sanierung damit schon gescheitert?

      Klatten: Noch nicht. Wir haben jetzt noch einmal eine Nachfrist bis zum 13. Februar. Unser Problem sind weniger die institutionellen Anleger, sondern die zahlreichen Privatinvestoren. Wer weiß schon, ob alle Bon-Eigner das Konzept überhaupt gelesen haben. Bei vielen Menschen landet solche Post von der Hausbank doch schnell im Papierkorb. Da ist die Nachfrist überaus sinnvoll.

      EURO: Da gibt es ja auch ein spekulatives Element. Wenn ein Anleihebesitzer am Ende einer erfolgreichen Sanierung zu den wenigen gehört, die nicht zugestimmt haben, winkt ihm im Januar 2007 die volle Rückzahlung der Anleihe. Das wäre, gemessen an den heutigen Kursen, ein sehr gutes Geschäft.

      Klatten: Wer so denkt, dem kann ich nur sagen: Du spekulierst auf hohem Niveau. Es kann schließlich sein, dass du am Ende mit leeren Händen dastehst.

      EURO: Hat das Zwischenergebnis Folgen für die Hauptversammlung?

      Klatten: Kaum. Die Aktionäre müssen für sich entscheiden, ob sie die Restrukturierung wollen.

      EURO: Rechnen Sie mit Zustimmung?

      Klatten: Ja, obwohl wir 75 Prozent des anwesenden Kapitals benötigen. Da aber erfahrungsgemäß nur rund 50 Prozent des Kapitals anwesend sind, käme ich mit meinem Kapitalanteil von 24,8 Prozent schon auf etwa 50 Prozent der Stimmen. Zudem habe ich keine Zweifel, dass auch die Großaktionäre Thomas Haffa und Effecten-Spiegel dafür stimmen.

      EURO: Mit dem Sanierungskonzept haben Sie rechtliches Neuland betreten. Müssen Sie nicht fürchten, dass es zu Anfechtungsklagen kommt?

      KLATTEN: Das kann man nie ausschließen, aber ich bin sicher, unsere Lösung ist wasserdicht. Jeder, der das Instrument Klage leichtfertig zum Einsatz bringen möchte, sollte wissen, dass er nach den Bestimmungen des Angebots an die Bond-Holder die Restrukturierung zu Fall bringen könnte. Er würde also eine enorme Verantwortung auf sich laden.

      EURO: Wenn Ihr Plan nicht durchgeht, ist die Insolvenz unausweichlich?

      Klatten: Ja, richtig. Und zwar schon im Frühjahr. Wir würden nämlich in diesem Fall im Jahresabschluss 2003 keinen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom Wirtschaftsprüfer mehr erhalten. Wegen des Insolvenzrisikos müssten wir unser Vermögen zu Zerschlagungswerten in der Bilanz ansetzen.

      EURO: Wie sind die Perspektiven des neuen Unternehmens, falls die Sanierung gelingt?

      Klatten: Das größere Standbein wird der neue Bereich Sport sein. Da sind wir ein wenig Kriegsgewinner aus der Pleite von Kirch, weil wir zu guten Preisen eingekauft haben. Aus unserer Sicht ist das eine sehr gesunde Säule.

      EURO: Bleibt es bei der Kinder- und Jugendunterhaltung.

      KLATTEN: Auch dieser Bereich hat Potenzial. Die Konsolidierung, an der wir uns aktiv beteiligen werden, ist voll im Gange. Der deutsche Markt bleibt schwierig. Im Ausland, insbesondere außerhalb Europas, sieht es deutlich besser aus.

      EURO: Wenn die Sanierung durch ist, halten Sie nur noch etwa zehn Prozent an EM.TV. Bleiben Sie an Bord?

      KLATTEN: Meine Beteiligung ist ja schon durch den Konkurs der Kirch-Gruppe und die Pfändung der Formel-1-Beteiligung entwertet worden. Würde sich mein Engagement bei EM.TV nur nach ökonomischen Maßstäben richten, hätte ich schon damals sagen können: Für mich ist hier keine Musik mehr drin, ich gehe. Ich habe aber auf jeder Hauptversammlung gesagt, dass sich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Für mich war und ist das Ziel die Sanierung von EM.TV, und die werde ich durchziehen.

      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),09:07 01.02.2004

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      schrieb am 01.03.04 23:37:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Gut, daß es in der heutigen Zeit noch solche selbstlosen Samariter gibt!

      So long KingKong


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